Teil 4 Bauunterhalts - Bayerischer Bauindustrieverband e.V.
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Abschnitt B<br />
Hinweise zur Leistungsbeschreibung<br />
für PPP-Hochbauprojekte<br />
Für die Leistungsbeschreibung steht<br />
eine Fülle von Regelwerken zur Verfügung.<br />
Sie geben Hilfestellung bei der<br />
Gliederung der Leistungsbeschreibung<br />
und verringern das Risiko, Wesentliches<br />
zu vergessen. Im Folgenden werden die<br />
wichtigsten Regelwerke aufgeführt und<br />
erläutert. Ein Gesamtbild des Gebäudemanagements<br />
bieten die DIN 32736 und<br />
die GEFMA-Richtlinien 100-1 und 100-2,<br />
die allerdings das Projekt von der Konzeption<br />
bis zur Verwertung erfassen. Für<br />
die Darstellung in diesem Leitfaden werden<br />
die für die Betriebs- und Nutzungsphase<br />
relevanten Abschnitte herausgegriffen.<br />
Mit der DIN EN 15221 wurde 2007 auf<br />
europäischer Ebene eine weitere Norm<br />
zu Begriffen und Leistungsbildern im<br />
Facility Management veröffentlicht.<br />
Daneben existiert mit der DIN 18960<br />
eine Norm für die Ermittlung und Gliederung<br />
von Baunutzungskosten, die „alle<br />
in baulichen Anlagen und deren Grundstücken<br />
entstehenden regelmäßig und<br />
unregelmäßig wiederkehrenden Kosten<br />
vom Beginn ihrer Nutzbarkeit bis zu ihrer<br />
Beseitigung“ darstellt.<br />
I. Gebäudemanagement<br />
nach der DIN 32736<br />
Die DIN 32736 unterteilt das gesamte<br />
Gebäudemanagement in folgende<br />
Leistungskategorien:<br />
1. Technisches Gebäudemanagement<br />
Das Technische Gebäudemanagement<br />
umfasst alle Leistungen, die zum Betreiben<br />
und zum Bewirtschaften der baulichen<br />
und technischen Anlagen eines<br />
Gebäudes erforderlich sind.<br />
Dazu zählen nach Ziff. 3.1 der DIN<br />
32736: Betreiben, Dokumentieren,<br />
Energiemanagement, Informationsmanagement,<br />
Modernisieren, Sanieren,<br />
Umbauen und Verfolgen der technischen<br />
Gewährleistung.<br />
Zum Energiemanagement gehören z.B.<br />
Leistungen wie die gewerkeübergreifende<br />
Analyse der Energieverbraucher,<br />
Ermitteln von Optimierungspotentialen,<br />
Planen der Maßnahmen unter betriebswirtschaftlichen<br />
Aspekten, Berechnen<br />
der Rentabilität, Umsetzen der Einsparungsmaßnahmen<br />
und Nachweisen der<br />
Einsparungen.<br />
2. Infrastrukturelles Gebäudemanagement<br />
Das Infrastrukturelle Gebäudemanagement<br />
umfasst die geschäftsunterstützenden<br />
Dienstleistungen, welche die<br />
Nutzung von Gebäuden verbessern.<br />
Hierzu gehören nach Ziff. 3.2 der DIN<br />
32736: Verpflegungsdienste, Datenverarbeitungs-Dienstleistungen,<br />
Gärtnerdienste,<br />
Hausmeisterdienste, interne<br />
Postdienste, Kopier- und Druckereidienste,<br />
Parkraumbetreiberdienste, Reinigungs-<br />
und Pflegedienste, Sicherheitsdienste,<br />
Umzugsdienste, Waren- und<br />
Logistikdienste, Winterdienste, zentrale<br />
Telekommunikationsdienste, Entsorgung<br />
und Versorgung.<br />
Zu den Reinigungs- und Pflegediensten<br />
zählen beispielsweise alle Leistungen<br />
zur Reinigung und Pflege von Gebäuden/<br />
Liegenschaften und Außenanlagen<br />
wie Unterhaltsreinigung, Glasreinigung,<br />
Fassadenreinigung, Reinigung und<br />
Pflegemaßnahmen für Böden und<br />
Flächen.<br />
3. Kaufmännisches Gebäudemanagement<br />
Das Kaufmännische Gebäudemanagement<br />
umfasst alle kaufmännischen<br />
Leistungen aus den Bereichen des<br />
Technischen und Infrastrukturellen<br />
Gebäudemanagements unter Beachtung<br />
der Immobilienökonomie.<br />
Dazu zählen nach Ziff. 3.3 der DIN<br />
32736 Beschaffungsmanagement, Kostenplanung<br />
und -kontrolle, Objektbuchhaltung<br />
und Vertragsmanagement, zu<br />
dem wiederum Leistungen wie Gestalten,<br />
Überwachen und Ändern von<br />
Verträgen gehören.<br />
4. Flächenmanagement<br />
Dieses umfasst das Management der<br />
verfügbaren Flächen im Hinblick auf ihre<br />
Nutzung und Verwertung.<br />
Zum Flächenmanagement zählen nach<br />
Ziff. 4 der DIN 32736: das sog. nutzerorientierte<br />
Flächenmanagement (z.B.<br />
Planung von Belegungs-/Umbelegungsprozessen),<br />
das anlagenorientierte Flächenmanagement<br />
(z.B. Verknüpfung von<br />
raumbezogenen Nutzungsanforderungen<br />
mit den Leistungen des Technischen<br />
Gebäudemanagements), das immobilienwirtschaftlich<br />
orientierte Flächenmanagement<br />
(z.B. Erfassen und Bewerten von<br />
Leerständen), das serviceorientierte<br />
Flächenmanagement (z.B. Verpflegungslogistik<br />
in Liegenschaften) und die<br />
Dokumentation sowie der Einsatz informationstechnischer<br />
Systeme im Flächenmanagement<br />
(z.B. Einbindung der<br />
flächenorientierten Dokumentation in ein<br />
geeignetes CAFM 1 -System).<br />
1) Computer Aided Facility Management<br />
Public Private Partnership 9