Rede bei der Semesterantrittskneipe im SS 2006 - Mainfranken zu ...
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Nr. 87 Oktober <strong>2006</strong><br />
Liebe Kartell- und Bundesbrü<strong>der</strong>!<br />
In <strong>der</strong> letzten Ausgabe <strong>der</strong> MfrBl wies ich auf die erstaunliche Aktualität von Religion in <strong>der</strong><br />
Öffentlichkeit hin, die nicht <strong>zu</strong>letzt durch die Medienpräsenz des jetzigen Papstes und seines<br />
Vorgängers augenscheinlich wurde. Dass einer <strong>der</strong> Gründe dafür auch <strong>der</strong> Islam sei, <strong>der</strong> -<br />
durch meist negative Schlagzeilen - wie<strong>der</strong> stärker ins Bewusstsein <strong>der</strong> westlichen Welt ge-<br />
rückt ist, schien mir ebenfalls offensichtlich.<br />
Überrascht hat jedoch die Reaktion von Islamisten auf eine Vorlesung von Papst Benedikt<br />
XVI. in Regensburg, die in einer Verengung auf ein Zitat gerade das bestätigte, wogegen<br />
Papst Benedikt XVI. an<strong>zu</strong>sprechen versuchte: nämlich dass Gewalt und Religion sich aus-<br />
schließen sollten.<br />
Inzwischen haben sich in <strong>der</strong> musl<strong>im</strong>ischen Welt durch eine gewisse Besonnenheit die Wogen<br />
wie<strong>der</strong> geglättet. Möglicherweise ist diese falsch motivierte Aufregung sogar <strong>der</strong> Beginn ei-<br />
nes vernünftigen Dialogs. Beschämend allerdings war, dass sich keiner <strong>der</strong> führenden Politi-<br />
ker <strong>im</strong> Bereich des Islams gegen die religiös motivierte Gewalt aussprach. Gleichermaßen<br />
beschämend war jedoch auch, dass das europäische Parlament nicht den Mut fand, sich hinter<br />
Papst Benedikt XVI. <strong>zu</strong> stellen, <strong>der</strong> nichts an<strong>der</strong>es tat, als auf ein friedliches Zusammenleben<br />
hin<strong>zu</strong>weisen, das maßgeblich auf <strong>der</strong> Grundlage von Religion und Vernunft beruht.<br />
Nur noch ein Hinweis für interessierte BbBb: Bei den M3-Treffen (s. <strong>Mainfranken</strong>programm)<br />
diskutieren wir engagiert über solche aktuelle Themen.<br />
F. Grüner
2<br />
Semesterbericht des Aktivenseniors<br />
Liebe Bundesbrü<strong>der</strong>,<br />
mit Stolz können wir auf das vergangene Semester<br />
<strong>zu</strong>rückblicken. Nicht nur die tollen Veranstaltungen, son<strong>der</strong>n<br />
auch das Engagement <strong>der</strong> wie<strong>der</strong>erstakten Aktivitas haben<br />
dem Semester einen guten Verlauf beschert.<br />
Derzeit zählt <strong>der</strong> Burschensalon wie<strong>der</strong> sechs aktive<br />
Mitglie<strong>der</strong> und auch unsere <strong>bei</strong>den Fuxen Thomas und<br />
Florian stehen bereits in den Startlöchern, Verantwortung für<br />
unsere Verbindung <strong>zu</strong> übernehmen. Lobend möchte ich hier-<br />
<strong>bei</strong> die Ar<strong>bei</strong>t unseres Fuxmajors Matthias Dietz erwähnen,<br />
<strong>der</strong> sich vorbildlich um unsere Fuxen bemüht und mit großem Eifer neue Speefuxen wirbt.<br />
Daher beurteile ich die Aussicht auf neue Mitglie<strong>der</strong> <strong>im</strong> nächsten Semester recht positiv und<br />
hoffe, dass auch unsere alten Herren <strong>bei</strong> Freunden und Verwandten für unsere Verbindung<br />
werben.<br />
Die Veranstaltungen sind, wie bereits erwähnt, hervorragend verlaufen. Beson<strong>der</strong>s hervor<strong>zu</strong>-<br />
heben ist unser Semesterantrittgottesdienst mit Mittagessen, Ausstellungsbesuch und Kaffee<br />
und Kuchen in <strong>der</strong> <strong>Mainfranken</strong>klause. Dieser gemeinsame Tag war ein gelungener Start ins<br />
Semester und wir wollen auch in Zukunft unseren Antrittsgottesdienst so planen.<br />
Als absolute Glücksgriffe stellten sich auch die <strong>bei</strong>den wissenschaftlichen Vorträge heraus.<br />
Frau Dr.Bechmann und BbAh Bernhard Denk konnten alle Anwesenden mit ihren Ausfüh-<br />
rungen begeistern und ich hoffe, dass <strong>im</strong> nächsten Semester die Vorträge das gleiche Niveau<br />
erreichen (obwohl das sicher nicht einfach werden wird).<br />
Das Stiftungsfest ist nach allgemeinem Befinden auch sehr gut verlaufen, obwohl die Anwe-<br />
senheit sicher ausbaufähig war. Im Verlauf des Semesters war das zahlreiche Kommen <strong>der</strong><br />
alten Herren <strong>zu</strong> den Veranstaltungen durchaus beeindruckend und soll hier auch lobend er-<br />
wähnt werden (siehe <strong>bei</strong>spielsweise die Fronleichnamsprozession), doch einen Tiefpunkt<br />
markierte die Abschlusskneipe. Außer <strong>der</strong> Aktivitas zählte unsere Runde fünf alte Herren,<br />
was etwa 2,5% <strong>der</strong> Altherrenschaft bedeutete. Ich hoffe, dass diese Zahl auf ungünstige Um-<br />
stände <strong>zu</strong>rück<strong>zu</strong>führen ist und keine Bewertung unserer Ar<strong>bei</strong>t des vergangenen Semesters<br />
bedeutet.<br />
Aber ich möchte diesen Bericht nicht mit so negativen Worten schließen, denn <strong>im</strong> Ganzen<br />
war es doch ein sehr gelungenes Semester. Beson<strong>der</strong>s möchte ich mich auch <strong>bei</strong> unserem
3<br />
scheidenden Kassier Bb Johannes Hausmann bedanken, <strong>der</strong> über so viele Semester hinweg<br />
die Aktivenkasse auf so vorbildliche Weise geführt hat.<br />
Vivat, crescat, floreat moenofranconia ad multos annos.<br />
Sebastian Waldmann, Ma! x<br />
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Unser neuer Fuchs Florian Martin<br />
Ich heiße Florian Martin, bin 1986 geboren und komme aus<br />
dem kleinen Städtchen Teuschnitz <strong>im</strong> Frankenwald, dass unter<br />
An<strong>der</strong>em für sein Jugendbildungshaus am Knock bekannt ist.<br />
Seit 1996 bin ich in Bamberg, <strong>zu</strong>erst als Schüler des Franz-<br />
Ludwig-Gymnasiums <strong>im</strong> Erzbischöflichen Priesterseminar<br />
Ottonianum als Internatsschüler untergebracht, dann, als das<br />
Priesterseminar 2000 geschlossen wurde, weiterhin als<br />
Internatsschüler nun <strong>im</strong> Aufseesianum. Vor gut einem Jahr habe<br />
ich mein Abitur erworben und nach <strong>der</strong> 9-monatigen Zeit <strong>bei</strong><br />
<strong>der</strong> Bundeswehr, wo ich in Hof stationiert war, fing ich <strong>im</strong> Sommersemester <strong>2006</strong> in Bamberg<br />
mein Philosophiestudium an.<br />
Schon während meiner Zeit in <strong>der</strong> Oberstufe des Aufseesianums besuchte ich des öfteren<br />
Veranstaltungen <strong>der</strong> <strong>Mainfranken</strong> und bekam vor allem durch Verbindungsmitglie<strong>der</strong> wie den<br />
ehemaligen Direktor des Aufseesianums Martin Schenk, o<strong>der</strong> Daniel Alt und Bernhard Wel-<br />
ker, die ebenfalls Ottonianer sind, einen tiefen Einblick in das Verbindungsleben und die Ak-<br />
tivitäten <strong>der</strong> <strong>Mainfranken</strong>. Ich entschloss mich ebenfalls <strong>der</strong> Verbindung <strong>bei</strong><strong>zu</strong>treten und wur-<br />
de schließlich an unserem 76. Stiftungsfest recipiert.<br />
Nun freue ich mich auf ein ereignisreiches Wintersemester, sowohl an <strong>der</strong> Universität, als<br />
auch <strong>bei</strong> den <strong>Mainfranken</strong>.<br />
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------<br />
Berichtszeitraum dieser Nummer: Mai <strong>2006</strong> bis Oktober <strong>2006</strong><br />
Verantwortlich für die Beiträge sind die Verfasser, für den Rest <strong>der</strong> Herausgeber<br />
Herausgeber: Franz Grüner, Dientzenhoferstr. 6, 96047 Bamberg - Auflage: 300
4<br />
Verantwortung ist ein Begriff, den mancher junge Aktive in seiner praktischen Bedeutung<br />
erst so richtig in <strong>der</strong> Verbindung erfährt. Unser junge Fuxmajor Matthias Dietz jedenfalls<br />
weiß bereits, worum es sich da<strong>bei</strong> handelt. So konnte er in seiner <strong>Rede</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />
Antrittskneipe des <strong>SS</strong> <strong>2006</strong> <strong>der</strong> Kneipkorona eine recht anregende und überzeugende<br />
Illustration seiner Vorstellung von Verantwortung geben. Nachfolgend ein Aus<strong>zu</strong>g.<br />
<strong>Rede</strong> <strong>bei</strong> <strong>der</strong> <strong>Semesterantrittskneipe</strong> <strong>im</strong> <strong>SS</strong> <strong>2006</strong><br />
von Fuxmajor Matthias Dietz<br />
...................Wie ich bereits in <strong>der</strong> Kneiperöffnung erwähnt habe, überneh-<br />
me ich die Verantwortung für diese Veranstaltung. Wer sich da noch nicht<br />
gefragt hat, was er eigentlich mit dieser Aussage will bzw. was dies in ei-<br />
ner Kneipe verloren hat, <strong>der</strong> fragt sich dies wahrscheinlich jetzt. Ist das<br />
überhaupt möglich, o<strong>der</strong> liegt das nicht vielmehr <strong>im</strong> Aufgabenbereich des<br />
Seniors? Was erlaubt sich <strong>der</strong> <strong>der</strong>zeitige junge Fuxmajor mit einer solchen<br />
Ankündigung, wird sich <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e von euch jetzt best<strong>im</strong>mt den-<br />
ken.<br />
Der hat doch noch keine Ahnung, was Verantwortung in einer Studentenverbindung eigent-<br />
lich ist. Erst kürzlich eingetreten, war als Fux meist unscheinbar und kaum ist er geburscht<br />
worden, da will er uns schon etwas über Verantwortung berichten?<br />
Hm, aber wer trägt denn eigentlich die Verantwortung <strong>bei</strong> uns? Und was bedeutet eigentlich<br />
dieses auch in <strong>der</strong> gegenwärtigen politischen Diskussion so scharf postulierte Wort `Verant-<br />
wortung`?<br />
Vielleicht sei es mir an dieser Stelle gestattet, euch einen kleinen Denkanstoß über Verant-<br />
wortung, Verantwortlichkeit und Verantwortungslosigkeit <strong>zu</strong> geben.<br />
Keine Sorge, ich möchte euch keine Moralpredigt halten. Außerdem möchte ich mich ent-<br />
schieden davon distanzieren, dass mein Vortrag in irgendeiner Weise personenbezogen ist. Er<br />
soll lediglich ein kleiner Denkanstoß sein und aufzeigen, dass Verantwortung mehr ist und<br />
auch mehr sein kann, als mancher von uns bis jetzt angenommen o<strong>der</strong> <strong>zu</strong>mindest vermutet<br />
hat.<br />
Zu Beginn eine kleine Definition:<br />
Verantwortung bedeutet, die Folgen <strong>zu</strong> tragen für eigene o<strong>der</strong> fremde Handlungen.
5<br />
Schon dieser erste Satz in <strong>der</strong> Definition könnte den ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en von euch stutzig ma-<br />
chen. Folge leisten für eigene o<strong>der</strong> fremde Handlungen? Das würde ja bedeuten, dass man<br />
eine gewisse Last <strong>zu</strong> tragen hat. Ok., lassen wir das mal so stehen und überlegen weiter.<br />
Verantwortung drückt sich darin aus, bereit und fähig <strong>zu</strong> sein, später Antwort auf mögliche<br />
Fragen <strong>zu</strong> diesen Folgen <strong>zu</strong> geben.<br />
Eine Verantwortung zieht <strong>im</strong>mer eine gewisse Verantwortlichkeit nach sich, das heißt, dafür<br />
Sorge <strong>zu</strong> tragen, dass die Entwicklung des Verantwortungsbereichs <strong>im</strong> gewünschten Rahmen<br />
verläuft.<br />
Wenn wir also über Verantwortung reden, haben wir es logisch gesehen mit einer zweistelli-<br />
gen Relation <strong>zu</strong> tun:<br />
X ist verantwortlich für Y. Für die Variablen X und Y setzen wir normalerweise eine Person<br />
bzw. eine Handlung. Doch es ist auch möglich dafür ein Kollektiv <strong>zu</strong> setzen. Ok, nehmen wir<br />
an, X stünde für uns als Individuen und Y für die <strong>Mainfranken</strong> als Kollektiv. Y ist dann ein<br />
durch eine Handlung von X o<strong>der</strong> das Unterlassen einer Handlung ein her<strong>bei</strong>geführter Zustand.<br />
Sprich, die <strong>Mainfranken</strong> sind durch best<strong>im</strong>mte Handlungen ihrer Mitglie<strong>der</strong> ein her<strong>bei</strong>geführ-<br />
ter Zustand. Die erste und bedeutendste Handlung für unser Kollektiv erfüllte Studienprofes-<br />
sor Theodor Bernhart, als er am 5. Juni 1930 die Gründung des „Katholischen Studentenzir-<br />
kels Moenofrankonia“ promulgierte. Es wäre jetzt sicherlich uferlos, wenn ich alle positiven<br />
Handlungen anführte, die den heutigen Zustand <strong>der</strong> Studentenverbindung her<strong>bei</strong>geführt ha-<br />
ben.<br />
Exemplarisch möchte ich auf euch, liebe Altherrenschaft heute beson<strong>der</strong>s Be<strong>zu</strong>g nehmen und<br />
mich bedanken, dass ihr <strong>zu</strong> unserer Antrittskneipe gekommen seid. Es zeigt damit wohl auch,<br />
dass ihr Verantwortung übernehmen wollt und dies evidentermaßen tut.<br />
Jetzt haben wir aber gehört, dass Verantwortung bedeutet: Folge leisten für eigene o<strong>der</strong> frem-<br />
de Handlungen. Und wir haben auch gehört, dass man dadurch eine gewisse Last <strong>zu</strong> tragen<br />
hat. Aber mal ganz ehrlich. Wenn wir nicht bereit wären, diese Last <strong>zu</strong> tragen, dann wären wir<br />
heute nicht hier und würden diese schöne Kneipe nicht begehen.<br />
Alles schön und gut, aber was soll uns das nun für unser Leben <strong>im</strong> Alltag sagen?<br />
Verantwortung stellt das menschliche Handeln in kausale Zusammenhänge.<br />
Diese sind z.B. temporaler, sozialer o<strong>der</strong> religiöser Natur. Innerhalb eines Verantwortungsbe-<br />
reiches folgen aus dem Handeln Konsequenzen in Gestalt von Erfolg, Misserfolg, Ruhm o<strong>der</strong><br />
Schuld.
6<br />
Verantwortung ist außerdem etwas Begleitendes, man spricht vom Verantwortungsgefühl,<br />
sowie etwas Vorauslaufendes - wer sich mit einer Aufgabe betrauen lässt, übern<strong>im</strong>mt die Ver-<br />
antwortung für eine absehbare Zukunft. Daher haben beson<strong>der</strong>s wir Aktive und nicht nur die<br />
aktuellen Chargen, die Verantwortung das Schiff <strong>Mainfranken</strong> sicher in die Zukunft <strong>zu</strong> füh-<br />
ren.<br />
Und ich appelliere vor allem an euch,<br />
Verantwortungsgefühl <strong>zu</strong> haben, dieses aber auch <strong>zu</strong> zeigen.<br />
Da wir in <strong>der</strong> Verbindung ein sogenanntes Lebensbundprinzip führen, hat also je<strong>der</strong> Bundes-<br />
bru<strong>der</strong> gewisse Aufgaben und Pflichten. Wer Verantwortung hat, soll sich dessen bewusst<br />
sein, da an<strong>der</strong>e Menschen davon positiv und negativ beeinflusst werden. Wer dagegen ver-<br />
antwortungslos handelt, schadet seiner Umgebung, Gemeinschaft, Umwelt o<strong>der</strong> Zukunft bzw.<br />
bringt diese in Gefahr.<br />
Konkret heißt das für uns. Die Altherrenschaft hat Verantwortung für uns Aktive, denn wir<br />
brauchen ein stabiles Fundament, auf das wir aufbauen können. Man kann die Altherrenschaft<br />
mit einem Sämann vergleichen. Wir Aktive bilden da<strong>bei</strong> den Samen, <strong>der</strong> erst noch ausgesät,<br />
gedeihen und fruchten muss. Dies alleine reicht aber noch nicht, denn ab und an sollte <strong>der</strong><br />
verantwortungsbewusste Sämann auch nach seinen Setzlingen schauen. An<strong>der</strong>erseits kann<br />
niemand eine Pflanze <strong>zu</strong>m Wachstum zwingen. Je<strong>der</strong> Setzling muss sich letztlich selber <strong>der</strong><br />
Sonne entgegenstrecken. Die Verbindung bildet da<strong>bei</strong> lediglich einen Nährboden.<br />
Wenn ich mir da<strong>bei</strong> meine Conchargen anschaue, dann sind die älteren Setzlinge offenbar<br />
prächtig gediehen.<br />
Das Tragen von Verantwortung in einer Verbindung obliegt aber nicht allein <strong>der</strong> Altherren-<br />
schaft: Damit auch für <strong>zu</strong>künftige Generationen ausreichend Nährboden vorhanden ist, kann<br />
kein Setzling den gesamten Nährgehalt für sich beanspruchen bzw. solipsistisch Raubbau<br />
betreiben. Er muss auch die Nachbarpflanze mitkommen lassen.<br />
Unter all diesen Bedingungen wird die Ar<strong>bei</strong>t des Sämanns und die eigene Anstrengung des<br />
Setzlings mit einer erwachsenen, wohl gediehenen Pflanze entlohnt werden, die, wie in Mk 4,<br />
1ff.,<br />
30, 60 und 100-fach Frucht tragen wird und mit neuem Samen dafür sorgt, dass auch für künf-<br />
tige Aussaaten genügend Setzlinge und nach wie vor fruchtbarer Boden vorhanden sind. Nur<br />
wenn alle Variablen X <strong>zu</strong>sammenspielen, dann funktioniert das Kollektiv <strong>Mainfranken</strong>.<br />
In diesem Sinne wünsche ich uns, dass wir weiterhin verantwortungsbewusst mit unseren<br />
Ressourcen umgehen. Dass aber auch wir Aktive nie vergessen mögen, wer den Nährboden<br />
für unser Gedeihen hegt und pflegt. Deshalb möchte ich stellvertretend für die Aktivitas den
7<br />
Krug auf das Wohl unserer verehrten AH-schaft erheben, aus Dankbarkeit mit einem don-<br />
nernden vivat, crescat, floreat Moenofrankonia ad multos annos. Ich freue mich, dass heute<br />
doch so viele/ einige verantwortungsbewusste Sämänner anwesend sind, auf euer Wohl.<br />
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Fronleichnam <strong>2006</strong><br />
Die <strong>Mainfranken</strong> am Alten<br />
Rathaus<br />
Fronleichnam <strong>2006</strong><br />
Die <strong>Mainfranken</strong> nach <strong>der</strong><br />
Prozession<br />
Fronleichnam 1931<br />
Die <strong>Mainfranken</strong> kurz nach <strong>der</strong><br />
Gründung unserer Verbindung<br />
am Grünen Markt
8<br />
76. Stiftungsfest <strong>der</strong> Katholischen Studentenverbindung <strong>Mainfranken</strong><br />
(Nachstehend ein Artikel <strong>zu</strong>r Vorlage <strong>bei</strong>m FT und den AM mit einer Zusammenfassung <strong>der</strong><br />
Festrede von Bb Christian Papsthart)<br />
Festrede von Universitätsrektor Prof. Dr. Dr. G. Ruppert<br />
mit Nachdenklichem und Kritischem über seinen Beruf<br />
Am Wochenende strömten die Angehörigen <strong>der</strong> Katholischen<br />
Studentenverbindung <strong>Mainfranken</strong> in ihrer Universitätsstadt<br />
<strong>zu</strong>sammen, um den 76. Geburtstag ihrer Gemeinschaft <strong>zu</strong> feiern.<br />
Höhepunkt <strong>der</strong> Feierlichkeiten <strong>im</strong> "Welcome"-Hotel war <strong>der</strong><br />
glanzvolle Festkommers den <strong>der</strong> Aktivensenior Sebastian<br />
Waldmann nach alter studentischer Tradition schlug.<br />
Im Mittelpunkt stand die Festrede des Ehrenmitglieds <strong>der</strong><br />
Verbindung, Rektor <strong>der</strong> Universität Bamberg und Präsident <strong>der</strong><br />
Virtuellen Hochschule Bayern Prof. Dr. Dr. Godehard Ruppert<br />
<strong>zu</strong>m Thema<br />
"Wie leitet man eine Universität? o<strong>der</strong>: Über die Grundlagen<br />
<strong>der</strong> universitären Nautik".<br />
In einer teils launigen und durchweg akademisch brillanten <strong>Rede</strong> reflektierte Prof. Ruppert<br />
die Themen des Führens und Leitens <strong>im</strong> Allgemeinen und <strong>der</strong> Leitung eines so komplexen<br />
Gebildes wie einer Universität <strong>im</strong> Beson<strong>der</strong>en. Da<strong>bei</strong> zog sich wie ein roter Faden das Spiel<br />
mit <strong>der</strong> Metaphorik <strong>der</strong> Schifffahrt durch die Festansprache. In ebenso feinen wie anschauli-<br />
chen Gedankenschritten grenzte <strong>der</strong> Redner "Lea<strong>der</strong>ship" von Management ab und ar<strong>bei</strong>tete<br />
die Tugenden heraus, die einen Leiter und einen guten Führungsstil ausmachen. Das Beson-<br />
<strong>der</strong>e an <strong>der</strong> Leitung einer Universität sei <strong>der</strong> in ihr als Stätte unruhigen und kreativen Geistes<br />
angelegte Hang <strong>zu</strong> schöpferischem Chaos und eigensinniger Anarchie. Dieser müsse struktu-<br />
riert und kanalisiert werden, so dass sich für die Universität als Ganzes Profil und Linie er-<br />
geben. Die Vor- und Maßgaben <strong>der</strong> Politik hingegen würden die Universität gerade in Zeiten<br />
knapper Ressourcen <strong>zu</strong>weilen gerne auf eine kostengünstige Produktionsstätte reduzieren,<br />
<strong>der</strong>en Output <strong>im</strong> Schnellverfahren berufsfit gemachte Akademiker und <strong>der</strong> Politik nützliche<br />
Expertisen sein sollten. Daraus ergäben sich Rollenkonflikte für die Universitätsleitung. Die-<br />
se aus<strong>zu</strong>halten und <strong>zu</strong> meistern verlange Einfühlsamkeit, Sozialkompetenz, Forschungs- und<br />
Wissenschaftskompetenz sowie Verlässlichkeit - womit <strong>der</strong> Bogen <strong>zu</strong>m ersten Teil <strong>der</strong> <strong>Rede</strong>
Der Aktivensenior Bb Sebastian<br />
Waldmann auf dem Weg <strong>zu</strong>m Fest-<br />
kommers<br />
9<br />
geschlagen war.<br />
Der Festvortrag, <strong>der</strong> die Leitung einer<br />
Universität mit dem Navigieren eines Schiffes<br />
mit großer und unterschiedlicher Besat<strong>zu</strong>ng<br />
durch raue See verglich, fand seine Fortset<strong>zu</strong>ng<br />
<strong>im</strong> Festgottesdienst, den Pater Georg Matt SDB<br />
in <strong>der</strong> Kapelle des Aufseesianums zelebrierte.<br />
Ausgehend vom Evangelium, das vom<br />
schlafenden Jesus <strong>im</strong> Boot mit seinen Jüngern<br />
auf dem sturmaufgewühlten See Genezareth<br />
handelte, appellierte <strong>der</strong> Prediger an die Main-<br />
franken, das Leben - das eigene wie das <strong>der</strong><br />
Verbindung - nicht angstbesetzt, son<strong>der</strong>n mit<br />
Gottvertrauen und Gelassenheit an<strong>zu</strong>gehen.<br />
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Mit Hilfe von KVern feiert <strong>der</strong> CV sein 150-jähriges Bestehen<br />
(Aus<strong>zu</strong>g aus einem Artikel <strong>im</strong> Heinrichsblatt, 11.Juni <strong>2006</strong>)
10<br />
Die Universität Bamberg<br />
(entnommen <strong>der</strong> Homepage <strong>der</strong> Otto-Frierich-Universität Bamberg)<br />
Die Universität Bamberg ist die jüngste und <strong>zu</strong>gleich eine <strong>der</strong> ältesten Universitäten Bayerns.<br />
Als <strong>der</strong> Bamberger Fürstbischof Melchior Otto Voit von Salzburg am 14. November 1647 das<br />
damalige Jesuitenkolleg um die <strong>bei</strong>den Fakultäten Philosophie und Theologie <strong>zu</strong>r Academia<br />
Ottoniana erweiterte, war in <strong>der</strong> Festschrift von <strong>der</strong> „Domus Sapientiae“ die <strong>Rede</strong>, vom Haus<br />
<strong>der</strong> Weisheit. Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn erweiterte die Academia um eine<br />
juristische Fakultät <strong>zu</strong>r Volluniversität, später wurde sie durch die Errichtung einer medizini-<br />
schen Fakultät <strong>zu</strong>r klassischen Vierfakultätenuniversität. Durch eine wechselvolle Geschichte<br />
hindurch ist das zwischenzeitlich Universitas Ottoniano Fri<strong>der</strong>iciana genannte „Haus <strong>der</strong><br />
Weisheit“ seiner über 350-jährigen Tradition verpflichtet geblieben. 1972 wurde die heutige<br />
Universität als Gesamthochschule wie<strong>der</strong>gegründet, seit 1979 ist sie offiziell wie<strong>der</strong> eine U-<br />
niversität und seit 1988 trägt sie als Otto-Friedrich-Universität auch ihre <strong>bei</strong>den Hauptför<strong>der</strong>er<br />
wie<strong>der</strong> <strong>im</strong> Namen.
11<br />
Aus dem Archiv(von Bb Franz Goetz): Faschingsfeier lustiger Alter Herrn<br />
(Jahr <strong>der</strong> Aufnahme unbekannt)<br />
<strong>Semesterantrittskneipe</strong> 1961 (Senior Bb Franz Goetz, Bb Dr .Lothar Braun <strong>zu</strong>r Linken)
12<br />
Der traditionelle Besuch am Grab von Matthias Herrmann<br />
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Hier muss wohl noch einige Überzeugungsar<strong>bei</strong>t geleistet werden<br />
(Szene vom Altherrenstammtisch)
13<br />
Besuch des Bamberger KV <strong>bei</strong> <strong>der</strong> Israelitischen Kultusgemeinde<br />
Bamberg am 23. Mai <strong>2006</strong><br />
Das neue Jüdische<br />
Gemeindezentrum in<br />
Bamberg von<br />
außen<br />
Ein Teil <strong>der</strong><br />
Besuchergruppe des KV mit<br />
<strong>der</strong> Führerin<br />
Blick in das Innere des Gebetsraumes
14<br />
Der Frühjahrsausflug des KV nach Ensdorf und Amberg<br />
(am 25. März <strong>2006</strong>)<br />
Unser lustige Franziskanerpater von „Maria<br />
Hilf“, <strong>der</strong> uns gerne (als CVer) <strong>zu</strong>m Abendessen<br />
begleitete.<br />
Bei <strong>der</strong> Begrüßung vor dem<br />
Kloster Ensdorf<br />
Der Hauptaltar <strong>der</strong> Wallfahrtskirche „Maria Hilf“ in<br />
Amberg
15<br />
Geburtstage<br />
(von November <strong>2006</strong> bis April 2007)<br />
97. Geburtstag: Dr. Georg Hornung 03.01.2007<br />
85. Geburtstag: Dr. Wolfram Berninger 29.01.2007<br />
80. Geburtstag: Franz Harrer 27.01.2007<br />
75. Geburtstag: Eginhard Baier 09.01.2007<br />
Josef Herrmann 14.03.2007<br />
Prof. Dr. Richard Hoisl 09.04.2007<br />
70. Geburtstag: Dr. Heinrich Moeckel 01.02.2007<br />
Prof. Dr. Paul Becher 12.03.2007<br />
Dr. Manfred Lugauer 30.04.2007<br />
65. Geburtstag: Uwe Hinz 22.04.2007<br />
60. Geburtstag: Dr. Bernd Dietzel 20.03.2007<br />
Josef Winkler 21.04.2007<br />
55. Geburtstag: Werner Götz 07.01.2007<br />
Josef Hasselbeck 31.03.2007<br />
50. Geburtstag: Peter Dresel 09.04.2007<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
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Rückblick: Bb Franz Goetz gratuliert Bb Dr. Hans Mayer <strong>zu</strong>m 70. Geburtstag