Ausgabe 3/2012 - Männerchor St. Johann Basel
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Der Besuch in England bildete den ersten Teil<br />
eines umfassenden Reiseprogramms, das ihn<br />
sein Vater in allen wichtigen Kunstzentren Europas<br />
durchführen liess. Nachdem er eine Professur<br />
in Berlin abgelehnt hatte, machte er sich<br />
im Mai 1830 wieder nach Italien auf dem<br />
Weg, pausierte für zwei Wochen in Weimar bei<br />
Goethe und erreichte nach einigen weiteren<br />
Zwischenstationen am 1. November Rom.<br />
1831 hatte Felix Mendelssohn in München,<br />
<strong>St</strong>uttgart, Frankfurt am Main und Düsseldorf<br />
Halt gemacht, im Dezember kam er nach Paris.<br />
Hier verbrachte er vier Monate, frischte die<br />
alten Bekanntschaften von 1825 wieder auf.<br />
Leipzig (1835–1841)<br />
Das nächste grosse Ereignis in Mendelssohns<br />
Leben war am 28. März 1837 seine Heirat mit<br />
Cécile Charlotte Sophie Jeanrenaud (* 10. Oktober<br />
1817; gest. 25. September 1853), die er im<br />
Sommer zuvor in Frankfurt kennengelernt<br />
hatte. «Cecilie war eine jener süssen weiblichen<br />
Erscheinungen, deren stiller und kindlicher<br />
Sinn, deren blosse Nähe auf jeden Mann wohltuend<br />
und beruhigend wirken musste.» Aus der<br />
Ehe gingen fünf Kinder hervor: Carl Wolfgang<br />
Paul, Marie, Paul, Felix und Lili.<br />
Die Flitterwochen waren kaum vorbei, als er<br />
wieder nach England gerufen wurde, wo er am<br />
20. September den «Paulus» beim Birmingham<br />
Festival dirigierte.<br />
In den Jahren 1838 bis 1844 entstand auch das<br />
berühmte Violinkonzert in eMoll für seinen<br />
Freund, den Geiger Ferdinand David. Es zählt<br />
heute zu den meistaufgeführten und beliebtesten<br />
Violinkonzerten überhaupt.<br />
Letzte Jahre in Leipzig<br />
Im Jahre 1843 gründete Mendelssohn in Leipzig<br />
das Conservatorium – die erste Musikhochschule<br />
Deutschlands – und eröffnete es<br />
am 3. April in den Gebäuden des Gewandhauses.<br />
Im selben Jahr wurde er zum Ehrenbürger<br />
der <strong>St</strong>adt Leipzig ernannt.<br />
Nach einem kurzen Aufenthalt in Frankfurt<br />
kehrte Mendelssohn im September 1845<br />
nach Leipzig zurück, nahm seine <strong>St</strong>elle am<br />
Gewandhaus wieder auf und lehrte regelmässig<br />
am Konservatorium. Er widmete sich vor<br />
allem seinem zweiten grossen Oratorium, dem<br />
«Elias», das am 26. August 1846 beim Birmingham<br />
Festival uraufgeführt wurde. Die<br />
Aufnahme des Werks war enthusiastisch,<br />
und nach seiner Rückkehr nach Leipzig arbeitete<br />
er wie üblich weiter, aber es war klar,<br />
dass seine Gesundheit ernsthaft beeinträchtigt<br />
war.<br />
Wie ein Schock wirkte nach der Rückkehr die<br />
Nachricht vom Tod seiner Schwester Fanny<br />
am 14. Mai. Er zog sich aus dem öffentlichen<br />
Leben zurück und machte mehrere Monate<br />
Urlaub in der Schweiz und Süddeutschland. In<br />
Leipzig erlitt er am 9. Oktober einen ersten<br />
Schlaganfall. Nach weiteren Schlaganfällen<br />
am 25. Oktober und 3. November verlor er das<br />
Bewusstsein und verstarb am 4. November<br />
1847 um 21.24 Uhr. Sein Wohn und <strong>St</strong>erbehaus<br />
in der Königsstras se in Leipzig ist als<br />
MendelssohnHaus heute ein Museum und<br />
wurde als Ort von nationaler Bedeutung in<br />
das Blaubuch der Bundesregierung aufgenommen.<br />
Mendelssohn wurde auf dem Dreifaltigkeitsfriedhof<br />
in Berlin Kreuzberg neben seiner<br />
Schwester Fanny und weiteren Familienangehörigen<br />
beigesetzt.<br />
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