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Zu Gast im Warsteiner Land - Stadtmarketing Warstein

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<strong><strong>Warstein</strong>er</strong> Riffkalk<br />

Die Reise unseres Kontinentes ging weiter nach Norden. Im Ober-Karbon, also vor rund 300<br />

Mio. Jahren waren wir schon etwas nördlich vom Äquator angekommen. Und nun ereignete sich<br />

be<strong>im</strong> Anstoßen des großen südlichen Godwana-Kontinents an den nördlich liegenden Old-Red-<br />

Kontinent die sogenannte Variszische Gebirgsfaltung, und wir mit unserer Europaplatte genau<br />

dazwischen wie <strong>im</strong> Schraubstock.<br />

Die Riffkalke wurden durch den hohen Druck und die dadurch erzeugte hohe Temperatur sehr<br />

stark verfestigt und erreichten die heute geschätzte Härte. Die Schichten wurden stark verfaltet,<br />

aus dem Meer auf Alpenhöhe herausgedrückt und aufgetürmt. Von den ungeheuren Kräften,<br />

die dabei wirkten, zeugen die zahlreichen Risse und Verwerfungen, die wir auch heute <strong>im</strong><br />

Gestein finden.<br />

Die Europaplatte war also angehoben und ragte aus dem Meer heraus. Das Herausragen aus dem<br />

Meer führte dazu, dass die oberen Schichten über dem Kalkmassiv allmählich erodierten und<br />

abgetragen wurden. Dies geschah mit rund 1mm Höhenabbau pro Jahr. Um die Sed<strong>im</strong>ente abzutragen,<br />

war ein Zeitraum von nur ca. 3 Mio. Jahre nötig.<br />

Die Europaplatte wanderte dann weiter und erreichte vor 255 Mio Jahren den 20. Breitengrad,<br />

da liegt heute die Sahara. Nun lag unsere <strong><strong>Warstein</strong>er</strong> Gegend wieder nahe am Wasser, ragte aber<br />

noch als <strong>Land</strong> heraus.<br />

Unsere Wanderung nach Norden setzte sich weiter fort und wir schauen noch mal auf den<br />

Moment vor 100 Mio Jahren: <strong><strong>Warstein</strong>er</strong> <strong>Land</strong> hat etwa den 45. Breitengrad erreicht. Durch das<br />

Anstoßen des Afrika-Kontinents an Europa, was zur Alpinischen Faltung führte, kam es zu tektonischen<br />

Spannungen und Sprüngen. Dadurch wurden die Schichten unseres Kalkriffs durch<br />

Verwerfungen verändert. Während der größte Teil des ehemaligen Devon-Riffes <strong>im</strong> Untergrund<br />

verblieb, wurde die <strong><strong>Warstein</strong>er</strong> Scholle nach oben gedrückt und bildet ein Geologisches Fenster.<br />

Im <strong><strong>Warstein</strong>er</strong> Sattel liegt der Kalk damit abbaubar an der Oberfläche. Die Deckschichten über<br />

unserem Kalkmassiv sind komplett wegerodiert.<br />

Nun, erdgeschichtlich gesagt, beinahe <strong>im</strong> Heute angekommen schauen wir auf die Situation <strong>im</strong><br />

Tertiär, vor 2 Mio Jahren. Nun liegt unser Kontinent etwa an seinem heutigen Platz und unser<br />

Kalkmassiv ist bis zur Oberfläche hochgedrückt und freigelegt worden.<br />

Unser Aufschlussgebiet gehört zu einem langgestreckten Massenkalkzug am Nordrand des<br />

Rheinischen Schiefergebirges, der vom Sauerland über Hagen, Schwelm und Wuppertal bis an<br />

den Rhein reicht. So finden wir heute den hochreinen <strong><strong>Warstein</strong>er</strong> Riffkalk an der Oberfläche und<br />

können ihn abbauen.<br />

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