Strandbad Lido, Luzern - Architektur & Technik
Strandbad Lido, Luzern - Architektur & Technik
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Leitplanke<br />
Die Begeisterung erwacht schon hinter der östlichen Stadtgrenze,<br />
bei der Anfahrt von Meggen her; denn beim ersten Lichtsignal<br />
hat das Abbiegen zum Verkehrshaus Folgen. Man wird bei<br />
der Hand genommen, begleitend weitergeführt. Mit dem Verkehrshaus<br />
selbst hat das nichts zu tun, sondern damit, dass das<br />
Garderoben- und Betriebsgebäude des <strong>Strandbad</strong>s auch zum<br />
Schaulager für Lokomotiven, diesem erbaulichen Ort für Söhne<br />
mit Väter, geleitet. Hier kommt die mögliche Ergänzung von Eigenund<br />
Fremdnutzen zum Vorschein. Eine eigensinnige Massnahme<br />
kann zugleich selbstlos wirken.<br />
Dem <strong>Luzern</strong>er <strong>Lido</strong> der Architekten Max Bosshard und Christoph<br />
Luchsinger begegnet man zuerst als lange Wand, und da ist<br />
Schwung drin. Als mächtige Raumgrenze tritt sie als vorrangige<br />
Setzung schon im Lageplan deutlich hervor. Sie trennt am Uferbereich<br />
des Vierwaldstätter-Sees das Davor vom Dahinter, den<br />
Aufenthalt am Strand von der Ankunft im beschatteten Park. Die<br />
Wand schmiegt sich dem von Alleebäumen begleiteten Weg an;<br />
sie ist Teil der grossen Geste, die das Bild vom Schweifstern heraufbeschwört.<br />
Über der Wand das Dach<br />
Von der Stadt her kommend, endet mit dem <strong>Strandbad</strong> die<br />
Uferpromenade. Der Eingang liegt in der Nahtstelle zwischen dem<br />
Garderoben- und Betriebsgebäude, beim Kopf des Kometen. Für<br />
die darin enthaltenen Nebenräume ist die Wand raumhaltig ausgebildet<br />
worden; für den Wetterschutz kommt das Dach als zweiter<br />
Grundsatz hinzu. Mit dem Umkleiden verlassen die Gäste hier<br />
den Alltag für einen Sonnen- und Seetag; dafür sind die meisten<br />
hierher gekommen.<br />
Vom Betriebs- und Garderobengebäude geht auf das Ufergelände<br />
diese doppelte Wirkung aus: Indem es das Bad von den Autos<br />
8 | <strong>Architektur</strong> & <strong>Technik</strong> 4-2003