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Risikoabschätzung mit dem PROCAM-score - LADR

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Neue Risikofaktoren<br />

Die Daten der <strong>PROCAM</strong>-Studie wurden prospektiv erhoben, die untersuchten Risikofaktoren wurden<br />

bereits Ende der 70‘er-Jahre definiert. Risikofaktoren, die erst seit kürzerer Zeit bekannt sind, wie<br />

Lipoprotein (a), Homocystein und hsCRP finden daher im <strong>PROCAM</strong>-Score keine Berücksichtigung.<br />

Da Patienten <strong>mit</strong> erhöhten Messwerten dieser Risikofaktoren ein deutlich erhöhtes kardiovaskuläres<br />

Risiko aufweisen können, sollten sie zusätzlich bestimmt und bei der Gesamtbewertung des<br />

Risikos berücksichtigt werden (Zusatz-Punkte).<br />

(Empfehlungen der International Task Force for Prevention of Coronary Heart Disease und der International Atherosclerosis Society, 2003).<br />

Lipoprotein (a)<br />

Lipoprotein (a) besteht aus einem LDL-Molekül, an das ein Apolipoprotein (a)-Molekül gekoppelt<br />

ist. Die Struktur des Apolipoprotein (a) weist eine Teilhomologie zur Struktur des Plasminogens<br />

auf. Aufgrund der hybriden Struktur von Lipoprotein (a) sind die Mechanismen, die die Arterioskleroseentstehung<br />

fördern, mehrgestaltig: einerseits besitzt Lipoprotein (a) Eigenschaften des<br />

LDL und fördert die Arterioskleroseentstehung in ähnlicher Weise. Auf der anderen Seite steht die<br />

strukturelle Ähnlichkeit zum Plasminogen, wodurch es zu kompetitiven Effekten bei der Fibrinolyse<br />

kommt.<br />

Meta-Analyse<br />

27 prospektive Studien<br />

<strong>mit</strong>tleres follow-up: 10 Jahre (mindestens 1 Jahr)<br />

5.436 kardiovaskuläre Todesfälle<br />

RR: 1,6 (95 %-KI 1,4-1,8)<br />

Unteres Drittel Mittleres Drittel Oberes Drittel<br />

Lipoprotein(a)-Verteilung<br />

Risikofaktor Lipoprotein (a)<br />

Beim Vergleich des oberen Drittels <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />

unteren Drittel der Lipoprotein (a)‐Messwerte<br />

innerhalb der jeweiligen Studien ergibt sich<br />

insgesamt ein relatives Risiko von 1,6 (Konfidenzintervall<br />

1,4 bis 1,8).<br />

Danesh et al., Circulation 2000<br />

Homocystein<br />

Homocystein ist ein Intermediärprodukt des Methioninstoffwechsels.<br />

Mangel der Vitamine B 6<br />

oder B 12<br />

sowie Folsäure<br />

führt zu einer Akkumulation von Homocystein <strong>mit</strong> erhöhten<br />

Plasmaspiegeln. Daneben können genetische Defekte<br />

und Polymorphismen im Methioninstoffwechsel (CBS,<br />

MTHFR) zu einem erhöhten Homocysteinspiegel beitragen.<br />

Die Ursache für das erhöhte kardiovaskuläre Risiko bei<br />

erhöhter Homocysteinkonzentration ist u. a. auf die Entstehung<br />

von Sauerstoffradikalen, die das Gefäßendothel schädigen,<br />

zurückzuführen. Hinzu kommt eine Aktivierung des<br />

plasmatischen Gerinnungssystems und der Thrombozyten.<br />

Diese führt zu einer prothrombotischen Situation.<br />

MTHFR<br />

Folat<br />

THF<br />

MTHF<br />

Vit. B 12<br />

Nahrungsprotein<br />

Methionin<br />

Homocystein<br />

CBS Vit. B 6<br />

Glutathion<br />

Abkürzungen: CBS = Cystathionin-<br />

Beta-Synthase; MTHFR = Methylen-<br />

Tetrahydrofolat-Reduktase<br />

C-reaktives Protein (hsCRP)<br />

C-reaktives Protein (CRP) ist Bestandteil des unspezifischen Immunsystems. Ein über den Referenzbereich<br />

erhöhter CRP-Wert gilt als Indikator einer Akute-Phase-Reaktion. Erhöhte Werte<br />

finden sich bei akuten Infektionen und entzündlichen Prozessen. Auch Arteriosklerose kann als

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