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sammlung und seine Anfechtung

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Lukas Handschin/Michael Wyttenbach<br />

sig 157 ; eine Erleichterung würde in das Eigentum des Einzelnen eingreifen<br />

<strong>und</strong> ist daher unzulässig 158 ;<br />

– Art. 648 Abs. 2 ZGB: Verfügung über das Stammgr<strong>und</strong>stück <strong>und</strong> Änderung<br />

der Zweckbestimmung setzen Einstimmigkeitserfordernis aller<br />

Stockwerkeigentümer voraus; eine Erleichterung ist in der Norm selber<br />

vorgesehen 159 <strong>und</strong> wird von der Praxis regelmässig in Form einer qualifizierten<br />

Mehrheit nach Köpfen <strong>und</strong> Anteilen mit einem jedem Stockwerkeigentümer<br />

zustehenden Vetorecht umgesetzt 160 ;<br />

– Art. 712c Abs. 2 ZGB: Ausübung des Einspracherechts benötigt ein<br />

einfaches Mehr; eine Erschwerung ist möglich 161 ;<br />

– Art. 712g Abs. 3 ZGB: Errichtung <strong>und</strong> Abänderung eines Stockwerkeigentümerreglements<br />

verlangen qualifizierte Mehrheit nach Köpfen <strong>und</strong><br />

Anteilen; der Mehrheitsbegriff umfasst zwingend beides: Kopf <strong>und</strong> Anteil.<br />

Eine Erleichterung würde bedeuten, dass eine Mehrheit von Köpfen<br />

eine Mehrheit von Anteilen dominieren kann <strong>und</strong> umgekehrt. Erschwerungen<br />

sind ausgeschlossen, soweit sie die Handlungsfähigkeit der Gemeinschaft<br />

einschränken 162 ;<br />

– Art. 712i Abs. 2 ZGB: Beschlussfassung über die Anmeldung des Gemeinschaftspfandrechts<br />

benötigt ein einfaches Mehr; eine Erschwerung<br />

wird von der Lehre nicht thematisiert <strong>und</strong> widerspräche dem Gr<strong>und</strong>gedanken<br />

des Gesetzes 163 ; eine Erleichterung sieht die Bestimmung selbst<br />

vor, indem die Geltendmachung des Anspruchs auf Pfanderrichtung dem<br />

einzelnen Stockwerkeigentümer, dem Verwalter <strong>und</strong> auch dem gemeinschaftsfremden<br />

Gläubiger zusteht 164 ;<br />

– Art. 712n i.V.m. Art. 64 Abs. 3 ZGB: Ein Fünftel der Stockwerkeigentümer<br />

kann eine Ver<strong>sammlung</strong> einberufen; eine Erleichterung dieses<br />

Quorums ist möglich 165 .<br />

g) Abänderung der Berechnungsart der gesetzlichen Stimmquoren<br />

So wie die dipositiven gesetzlichen Quoren durch die Stockwerkeigentümer<br />

abgeändert werden können, so können diese auch mittels einstimmigen Beschlusses<br />

eigene Regeln für deren Berechnung aufstellen 166 .<br />

157<br />

158<br />

159<br />

160<br />

161<br />

162<br />

163<br />

164<br />

165<br />

WEBER, S. 284; ZK-WERMELINGER, Art. 712g N 42 m.w.H.<br />

Anders WEBER, S. 284; vgl. ZK-WERMELINGER, Art. 712g N 43.<br />

«[…] soweit diese nicht einstimmig eine andere Ordnung vereinbart haben».<br />

ZK-WERMELINGER, Art. 712g N 44 m.w.H.<br />

BK-MEIER-HAYOZ/REY, Art. 712c N 98; BAADER-SCHÜLE, N 150; ZK-WERMELINGER, Art.<br />

712c N 81, 712g N 45.<br />

Vgl. ZK-WERMELINGER, Art. 712g N 46 f.<br />

So ZK-WERMELINGER, Art. 712g N 48.<br />

BK-MEIER-HAYOZ/REY, Art. 712i N 46 ff.<br />

WEBER, S. 361; STUDER, S. 56; CH.MÜLLER, S. 89; ZK-WERMELINGER, Art. 712g N 50.<br />

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