Arberkirchweih am 22 - Bayerischer Waldgau
Arberkirchweih am 22 - Bayerischer Waldgau
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<strong>Arberkirchweih</strong> <strong>am</strong> <strong>22</strong>. August 2010<br />
St. Bartholomäus-Kirchweih auf dem Großen Arber<br />
Der Bayerische <strong>Waldgau</strong> und der Bayerische Waldverein laden dazu ihre Mitglieder und<br />
Freunde herzlich ein:<br />
Ab 9 Uhr spielt die „Tittlinger Tanzbodenmusi“ bei der Bergstation der Gondelbahn zur Begrüßung der<br />
Kirchweihbesucher.<br />
Arberebene: Beginn der Prozession unter Führung des Kreuzträgers der Bergwacht L<strong>am</strong>.<br />
10 Uhr Treffen der Vereine, Fahnenabordnungen und Gäste bei der Bergstation der Gondelbahn<br />
10.15 Uhr Prozession zur Arberkapelle<br />
10.30 Uhr Kirchweihgottesdienst: Als Hauptzelebrant und Prediger begrüßen wir Arberpfarrer Dr. V.<br />
Emeka Ndukaihe, den Ortspfarrer von Bayer. Eisenstein.<br />
Musikalische Gestaltung:“ Männergesangverein Regenhütte“<br />
Nach dem Gottesdienst bis 13 Uhr spielt die „Tittlinger Tanzbodenmusi“ bei der<br />
Eisensteiner Hütt“n zur Kirchweih auf, ebenso musikalische Unterhaltung bei der Bergwacht<br />
auf der Arberebene.<br />
Grußwort des Arberpfarrers<br />
Ein herzliches Grüß Gott allen Gläubigen, Pilger-, Trachtenvereins-, Waldvereins- und<br />
Musikgruppen, die sich <strong>am</strong> Sonntag, den <strong>22</strong>. August 2010 auf den Weg zur Arberkapelle<br />
machen um dort um 10.30 Uhr Eucharistie zu feiern.<br />
Im Lukas-Evangelium dieses Tages sagt Jesus, auf die Frage der Jünger, wie viele<br />
gerettet werden: „Bemüht euch mit allen Kräften durch die enge Tür zu gelangen, denn<br />
viele werden versuchen hineinzukommen, aber es wird ihnen nicht gelingen.“ Das war<br />
keine direkte Antwort zu der Frage „wie viele“. Allerdings wollte Jesus keine Spekulationen<br />
anregen, sondern uns alle zur Entscheidung und zu konsequentem Tun herausfordern.<br />
Das Wort von der „engen Tür“ klingt zunächst entmutigend und kann das Bild eines<br />
engherzigen Gottes fördern. Andererseits hören wir auch, dass da Leute aus allen<br />
Himmelsrichtungen im Reich Gottes zu Tisch sitzen. Man kann also durchkommen. Die<br />
Pforte ist zwar eng, aber offen und unser Bemühen ist gefragt. Also, auf geht´s! Machen<br />
wir uns auf den Weg!<br />
Ein offenes Ohr für Gottes Wort, ein offenes Herz und offene Hände für Gottes Liebe und<br />
seinen Geist im offenen Umgang mit den Menschen, das ist der Weg zur offenen<br />
Himmelstür.<br />
Allen, die sich <strong>am</strong> Sonntag, <strong>22</strong>.08.10, auf diesen beschwerlichen Weg machen und den<br />
Organisatoren und Helfern sage ich ein herzliches „Vergelts Gott“.<br />
Im N<strong>am</strong>en der Pfarrgemeinde Bayer. Eisenstein wünsche ich ihnen frohe und besinnliche<br />
Stunden <strong>am</strong> Arber.<br />
Ihr Arberpfarrer<br />
Dr. V. Emeka Ndukaihe
Die Sänger bei der <strong>Arberkirchweih</strong>, der „Männergesangverein Regenhütte“<br />
Regenhütte liegt ca. 6 km von Bayer. Eisenstein entfernt im Talgrund des Großen Regen,<br />
ist eingerahmt vom Großen Falkenstein und vom Großen Arber. Die Entstehung des Ortes<br />
geht auf das erste Fünftel des 19. Jahrhunderts zurück. Ein paar Leute fanden d<strong>am</strong>als in<br />
den königlichen Waldungen Arbeit. Ab 1845 verlegte der Glasherr Wilhelm Steigerwald<br />
seine Glasfabrik von der Einöde Schachtenbach nach Regenhütte. So entstand eine gute<br />
Verbindung von Wald und Glas. Der Wald lieferte das Holz und d<strong>am</strong>it die nötigen<br />
Rohstoffe für die Glasherstellung.<br />
„In allen Glashüttenstandorten unserer näheren Heimat gab und gibt es gutes,<br />
ausgeprägtes Stimmenmaterial – Die Waldler sangen und singen gerne!“ Vor und nach der<br />
Jahrhundertwende war es Brauch, dass in den Glashütten vor der Arbeitsaufnahme<br />
gebetet, aber auch gerne gesungen wurde.<br />
Der Heimatkundler Dr. Reinhard Haller stützt sich auf Aussagen alter Glaserleut', die in<br />
den verschiedenen Glashütten tätig waren und schreibt in seinem Buch<br />
„Glasmacherbrauch im Bayerischen Wald“, dass in den Glashütten gesungen wurde,<br />
besonders bei Geburtstagsfeiern, <strong>am</strong> Hl. Abend, <strong>am</strong> Sepperltag und besonders wenn<br />
Geldtag war. Man nannte dieses Singen „Ofagsangl“. Außerhalb der Glashütte im<br />
geselligen Wirtshausbereich, genossen die Glasmacher und Veredler absoluten Ruf der<br />
Sangesfreudigkeit und Musikalität. Gebetet wurde täglich vor Arbeitsbeginn. Ein<br />
sogenanntes Schlussgebet <strong>am</strong> Feierabend, d.h. <strong>am</strong> Ende der Ofenschicht wurde gerade<br />
in der Regenhütte bis noch vor 1914 gesprochen. Soweit Dr. Haller.<br />
Eine Handvoll sangeskundiger Arbeiter der Kristallglasfabrik hat 1897 die Gründung des<br />
Männergesangvereins Regenhütte vollzogen (Genehmigung der Vereinssatzung durch<br />
das Kgl. Bayer. Bezirks<strong>am</strong>t in Regen).<br />
Als 1987 die Regenhüttler Glasfabrik ihre Pforten schloss, und viele Sänger und Mitglieder<br />
ihren erlernten, angest<strong>am</strong>mten Beruf verloren, haben die aktiven und treuen Mitglieder<br />
nicht aufgegeben und stehen fest zu ihrem Verein, der vom Ort und vom<br />
Gemeindegeschehen nicht wegzudenken ist.<br />
Der Sängerspruch „Wo durch Waldespracht der Regen zieht – fest in Eintracht schalle unser Lied“ ist<br />
auch weiterhin wegweisend für den Verein.