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Vortrag Dr. Roland Kunz - End-Of-Life-Care

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R.<strong>Kunz</strong><br />

Schmerzerfassung<br />

Herausforderung<br />

Schmerzbehandlung<br />

bei Menschen mit Demenz<br />

<strong>Dr</strong>. med. <strong>Roland</strong> <strong>Kunz</strong>, Chefarzt Geriatrie<br />

Spital Affoltern a.Albis (CH)<br />

Tatsachen<br />

• Immer mehr Menschen erreichen ein Alter<br />

von >80 Jahren<br />

• Die Prävalenz der Demenzerkrankungen<br />

steigt mit zunehmendem Alter exponentiell<br />

• 60% der Heimbewohner von Altersinstitutionen<br />

leiden an kognitiven<br />

Einschränkungen<br />

• Rapin / Groux-Frehner; Ferrell:<br />

• 60-80% der Heimbewohner leiden unter<br />

chronischen Schmerzen


R.<strong>Kunz</strong><br />

Schmerzerfassung<br />

Schmerzen erkennen und<br />

erfassen<br />

Schmerz ist, was der Patient<br />

sagt und existiert, wann<br />

immer er es sagt<br />

McCaffrey 1976<br />

Voraussetzung<br />

• Kommunikationsfähigkeit des Patienten<br />

• Aber: Kommunikationseinschränkungen sind<br />

im Alter häufig, v.a. durch<br />

• Schwerhörigkeit<br />

• Demenzerkrankungen<br />

• Aphasie bei Cerebrovaskulären Erkrankungen<br />

• Verwirrungszustände (Delir)


R.<strong>Kunz</strong><br />

Schmerzerfassung<br />

Probleme bei Dementen<br />

• Einschränkung der<br />

Kommunikationsfähigkeit<br />

• Wortfindungsstörungen bis zur Aphasie<br />

• Sprachverständnis eingeschränkt<br />

• Körpergefühl und –schema gestört<br />

• Gedächtnisstörungen<br />

• Eingeschränkte exekutive Funktionen<br />

• Erhöhte Schmerztoleranz<br />

Etablierte Instrumente zur<br />

Schmerzerfassung


R.<strong>Kunz</strong><br />

Schmerzerfassung


R.<strong>Kunz</strong><br />

Schmerzerfassung


R.<strong>Kunz</strong><br />

Schmerzerfassung<br />

Comparison of Pain Assessment Instruments in<br />

Cognitively Intact and Impaired NHR<br />

Wynne C.F., Ling S.M., Remsburg R., Geriatric Nursing 2000;1:20-23<br />

23<br />

• 37 von 103 Pat. konnten über 1 Jahr verfolgt werden. Erhebung<br />

1x pro Monat.<br />

• McGill Word Scale / VAS / Wong-Baker Faces Scale / Verbal<br />

Rating Scale.<br />

• Schmerzlokalisation durch zeigen auf Schema, Puppe, am<br />

eigenen Körper<br />

• Vergleich bei Patienten mit MMS > 15 und MMS < 15<br />

• 95% der Patienten gaben im Laufe des Jahres ein- oder<br />

mehrmals Schmerzen an<br />

Comparison of Number of Times Participants were<br />

unable to respond Instruments By MMSE Score<br />

MMSE < 15 MMSE ≥ 15<br />

Severity instrument Median (Range) Median (Range) P values<br />

Verbal Rating Scale 100 (0-100) 50 (0-100) 0.009*<br />

VAS 67 (0-100) 47 (0-100) 0.018*<br />

Wong-Baker Faces 67 (0-100) 18.5 (0-100) 0.021*<br />

McGill Word Scale 38.5 (0-100) 11 (0-100) 0.011*


R.<strong>Kunz</strong><br />

Schmerzerfassung<br />

Number of Times Participant was unable to use<br />

Pain-Assessment<br />

Assessment-Instruments<br />

Location Instrument unable to use n (%)<br />

Doll 10 (27%)<br />

Picture 8 (22%)<br />

Self 5 (14%)<br />

Schmerzprobleme erkennen heisst<br />

auf Schmerzfolgen achten<br />

Aggressivität, Unruhe<br />

Schlafstörungen<br />

Depressionen<br />

Appetitverlust<br />

Apathie<br />

Abhängigkeit<br />

Schmerz<br />

Soziale Isolation<br />

Mobilitätsverlust


R.<strong>Kunz</strong><br />

Schmerzerfassung<br />

Assessment-Instrumente<br />

• ECPA und Doloplus 2<br />

sind Instrumente zur Beobachtung und<br />

Dokumentation von Verhaltensauffälligkeiten<br />

bei Patienten, die nicht<br />

mehr verbal kommunizieren können.<br />

• Sie sind keine<br />

Schmerzerfassungsinstrumente


R.<strong>Kunz</strong><br />

Schmerzerfassung


R.<strong>Kunz</strong><br />

Schmerzerfassung<br />

Dementer Patient<br />

Verbale Kommunikation<br />

möglich<br />

Verbale Kommunikation<br />

nicht möglich<br />

Verbale Schmerzerfassung<br />

Sz angegeben<br />

Schmerz-<br />

Therapie<br />

Sz verneint<br />

Keine<br />

Auffälligkeiten<br />

Auffälliges<br />

Verhalten<br />

Anamnese<br />

belastet<br />

Sz-Therapie<br />

Schmerzproblem<br />

unwahrscheinlich<br />

besser<br />

anpassen<br />

gleich<br />

Verhaltensbeobachtung<br />

Demenzproblem<br />

Schmerztherapie<br />

• Geeignete Galenik wählen<br />

• Dauertherapie, nicht „on demand“<br />

• Mögliche Nebenwirkungen<br />

mitbehandeln<br />

• Opiate sind auch für Demenzkranke<br />

geeignet. Beachte: „start low – go slow“<br />

• Interaktionen beachten!


R.<strong>Kunz</strong><br />

Schmerzerfassung<br />

Depression?<br />

Müdigkeit?<br />

Fehlender<br />

Lebenswille?<br />

Schlechte Laune?<br />

Unkooperativer<br />

Patient?<br />

Eine arme Seele, Ferdinand Hodler<br />

Schmerz ist, was der Patient empfindet!<br />

Suchen Sie nach Hinweisen, beobachten Sie den Patienten!<br />

Behandeln Sie Schmerzen und nicht nur deren Auswirkungen!

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