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Bericht der Lehrkräfte - Ferdinand-von-Miller-Realschule

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Bayerische <strong>Realschule</strong> siegt<br />

Realschulklasse aus Fürstenfeldbruck gewinnt Kika-Fernsehsendung „Die<br />

beste Klasse Deutschlands“<br />

26 jubelnde Schüler stürmten auf uns, Frau Kathrin Keil und Frau Meike Ulken, mit<br />

ungläubigen Gesichtern zu. Gerade hatten sie die Vorrunde <strong>der</strong> Kika-Sendung „Die<br />

beste Klasse Deutschlands“ gewonnen. Keiner konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen,<br />

dass dies erst <strong>der</strong> Beginn des Siegeszuges <strong>der</strong> Klasse 6d <strong>der</strong> <strong>Ferdinand</strong>-<strong>von</strong>-<strong>Miller</strong>-<br />

<strong>Realschule</strong> Fürstenfeldbruck sein würde.<br />

Angefangen hatte alles damit, dass die Schüler im Oktober des vergangenen Jahres<br />

auf uns zukamen und darum baten, sich für die Sendung bewerben zu dürfen. Da bis<br />

zum Bewerbungsschluss nur noch drei Wochen Zeit verblieben, war großes<br />

Engagement seitens <strong>der</strong> Schüler gefragt. In Windeseile wurde die<br />

Einverständniserklärung bei unserem Schulleiter, Herrn Peter Frohberg, eingeholt,<br />

<strong>der</strong> uns sofort seine volle Unterstützung zusagte und ebenfalls <strong>von</strong> <strong>der</strong> Idee<br />

begeistert war, und schon konnte es losgehen.<br />

Dank Herr Altmann, dessen Tochter Fabienne die Klasse 6d besucht, war schnell ein<br />

Konzept für ein Bewerbungsvideo gefunden, welches Frau Keil mit den Schülerinnen<br />

und Schülern in zwei Schulstunden drehte. Herr Altmann war es auch, <strong>der</strong> das Video<br />

professionell schnitt und ihm zusätzliche Sequenzen hinzufügte, für welche die<br />

Schüler sogar in ihrer Freizeit vor <strong>der</strong> Kamera standen. Kaum fertig, wurde die DVD<br />

auch schon gebrannt und weggeschickt. Jetzt hieß es warten. Fast zwei Monate<br />

später, als schon niemand mehr daran glaubte, jemals wie<strong>der</strong> etwas <strong>von</strong> <strong>der</strong><br />

Redaktion zu hören, kam Frau Keil, passend zum Jahresbeginn 2012, mit <strong>der</strong> frohen<br />

Botschaft in die Schule, dass wir ausgewählt wurden. Unglaublich! Hatten sich doch<br />

über 1100 Klassen aus dem gesamten Bundesgebiet beworben, <strong>von</strong> denen nur 32<br />

ausgewählt wurden und wir waren eine da<strong>von</strong>. Ab diesem Zeitpunkt nahm das<br />

Staunen kaum noch ein Ende. Es mussten Schüler ausgewählt werden, die für die<br />

Klasse in <strong>der</strong> ersten Reihe des Studios saßen, T-Shirts besorgt werden, was Frau<br />

Ulken übernahm, und ein Mitarbeiter <strong>der</strong> Produktionsfirma kam vorbei, um uns alle<br />

ganz genau zu inspizieren. An einem kalten Märzmorgen starteten wir das erste Mal<br />

nach Köln für die Aufzeichnungen <strong>der</strong> Vorrunde. Nach zehn langen Stunden Fahrt<br />

kamen wir endlich todmüde, aber wahnsinnig aufgeregt in Köln an, wo wir uns als<br />

erstes heißhungrig auf das Abendessen stürzten. Wenn wir schon einmal in Köln<br />

waren, wollten wir die Zeit natürlich auch nutzen, um uns die Stadt ein wenig<br />

anzusehen. Obwohl es inzwischen stockduster war, zogen wir los in Richtung Dom.<br />

Schon bevor wir die Deutzer Rheinbrücke querten, hatten wir einen unwahrscheinlich<br />

schönen Blick auf den beleuchteten Dom und eigentlich war je<strong>der</strong> jetzt schon <strong>der</strong><br />

Meinung, dass sich die Fahrt gelohnt hatte. Zurück in <strong>der</strong> Jugendherberge ging es<br />

sofort ins Bett, denn man wollte ja für die Gegner am nächsten Tag gerüstet sein.<br />

Nach dem Frühstück brachen wir direkt zu den Studios auf. Die Aufregung im Bus<br />

steigerte sich, nachdem die Schüler gehört hatten, dass in diesen Studios auch die<br />

Aufzeichnungen für „Deutschland sucht den Superstar“ stattfinden. Endlich<br />

angekommen, war dann aber alles erst einmal halb so spektakulär, wie alle gedacht<br />

hatten. Wir wurden <strong>von</strong> einer netten jungen Frau in Empfang genommen, welche die<br />

Klasse in „ihre“ Aufenthaltsräume begleitete, wo zunächst abgesprochen wurde, wie<br />

die Sendung ablaufen würde. Dann hieß es wie<strong>der</strong> warten. Alle wurden hibbeliger,<br />

nachdem zumindest die beiden Mädchen <strong>der</strong> „ersten Reihe“, Fabienne Altmann und<br />

Martina Zipper, für die Maske abgeholt wurden und dann durfte auch <strong>der</strong> Rest, samt<br />

Lehrern, ins Studio. Noch einmal gestärkt durch einen Glückstraubenzucker <strong>von</strong> Frau


Keil, nahmen die Schüler direkt ihre Plätze auf den Klassenrängen ein. Wir Lehrer<br />

durften nur kurz zusehen und mussten, nachdem <strong>der</strong> „Warmupper“ die Kin<strong>der</strong><br />

launetechnisch aufgewärmt hatte, das Studio verlassen und in <strong>der</strong> Lehrerlounge <strong>der</strong><br />

Dinge harren, die da kommen würden. Über einen Bildschirm verfolgten wir die<br />

Geschehnisse im Studio. Aus verschiedenen Wissensgebieten, wie unter an<strong>der</strong>em<br />

Natur und Umwelt, Sport, Musik, Erdkunde o<strong>der</strong> Essen und Trinken, beantworteten<br />

und lösten die Schüler unterhaltsame und spannende Quizfragen. Gutes<br />

Allgemeinwissen und vor allem Teamgeist sind in „Die beste Klasse Deutschlands“<br />

deshalb ganz beson<strong>der</strong>s gefragt. Jede richtige Antwort zählt, denn je mehr Schüler<br />

aus einem Team die jeweilige Frage beantworten können, desto mehr Punkte kann<br />

die Klasse für sich einheimsen und desto größer ist die Chance, das Quiz-Duell zu<br />

gewinnen. Nach den ersten Runden sah es gar nicht so gut für uns aus, aber in den<br />

letzten Minuten schafften es die Fürstenfeldbrucker, das Ru<strong>der</strong> komplett<br />

herumzureißen, dass uns fast das Sehen und Hören verging. Die Vorrunde war<br />

tatsächlich gewonnen! Also ging es eine Woche später wie<strong>der</strong> nach Köln für die<br />

Aufzeichnungen des Wochenfinales. Diesmal lief alles schon etwas routinierter ab,<br />

aber die drei Klassen, gegen welche die 6d nun antreten musste, waren doch schon<br />

Respekt einflössend und das Studio um einiges voller ebenso die Lehrerlounge, in<br />

<strong>der</strong> wir nun dicht gedrängelt auf den Bildschirm starrten. Die Spannung ließ sich fast<br />

greifen. Als die Schülerinnnen und Schüler <strong>der</strong> Klasse 6d dann wie<strong>der</strong> souverän die<br />

Fragen des Quizmasters Malte meisterten und tatsächlich auch das Wochenfinale<br />

gewannen, konnten wir das gar nicht so recht glauben. Das war alles viel mehr, als<br />

wir zu Beginn zu hoffen gewagt hatten. Die Klasse stand im Superfinale. So hieß es<br />

eine Woche später wie<strong>der</strong>: Koffer packen, ab in den Bus und auf nach Köln, um den<br />

Pokal nach Hause zu holen. Aber wer steht schon gerne alleine in einem Finale?<br />

Den eigenen Fanblock nahmen wir also auch gleich mit. Die Parallelklasse 6c schien<br />

uns für diese Aufgabe bestens geeignet und man hätte sich auch keine besseren<br />

Anfeuerer vorstellen können. Mit bunten Plakaten bewaffnet, begleitet durch Frau<br />

Annette Kohl und Herrn Fabian Beckmann, gaben sie im Studio alles. Im Superfinale<br />

standen wir nun erstmals auch Siebtklässlern gegenüber und alle Klassen waren <strong>von</strong><br />

Gymnasien. Ganz schön einschüchternd! Aber nichtsdestotrotz getreu dem<br />

Klassenmotto: „Mit Spaß am Spiel kommen wir ans Ziel“ strengte sich die 6d richtig<br />

an und machte es zum Schluss auch noch einmal spannend, als kurz vor Ende<br />

Gleichstand mit <strong>der</strong> gegnerischen Klasse herrschte. Nervenaufreiben<strong>der</strong> kann auch<br />

ein WM-Fußballspiel kaum sein. Aber die alles entscheidende Frage wurde richtig<br />

beantwortet! Völliger Freudentaumel herrschte im Studio und in <strong>der</strong> Lehrerlounge,<br />

zumindest auf unserer Seite, und keiner konnte so richtig glauben, dass die 6d<br />

tatsächlich gewonnen hatte. Erstmals in <strong>der</strong> fünfjährigen Geschichte <strong>der</strong> Sendung<br />

hat damit eine Realschulklasse gewonnen! Wir, die Lehrer <strong>der</strong> Klasse 6d, sehen<br />

darin auch einen Sieg <strong>der</strong> <strong>Realschule</strong> in Bayern. Gerade im Zusammenhang mit <strong>der</strong><br />

aktuellen Diskussion um die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems bestätigt<br />

uns dieser Sieg einmal mehr darin, dass die bayerische <strong>Realschule</strong> eine Zukunft hat<br />

und haben sollte. Es hat sich gezeigt, dass gerade <strong>der</strong> Schwerpunkt, den Schülern<br />

eine allgemeine, breite und berufsvorbereitende Bildung zu vermitteln, <strong>der</strong> richtige<br />

Weg ist. Für die Schüler selbst ist dies nach dem Wettbewerb keine Frage mehr: Sie<br />

sind stolz darauf, Realschüler in Bayern zu sein. Es lohnt sich also, sich für die<br />

Erhaltung dieser Schulart einzusetzen.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Die Klassenleiterinnen Frau Kathrin Keil und Frau Meike Ulken

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