Nach dem Schock - Sportwoche 48

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10 50 Prozent Chance Großer Jubel im Champions League Spiel gegen Dinamo Moskau in der MargonArena Foto: Imago/Hentschel Von Sten Hornig F ür die Volleyball-Mädels vom Dresdner SC geht es weiter Schlag auf Schlag. Zum vierten Mal in Folge muss der Deutsche Meister unter der Woche ran. Morgen schlägt das Team von Trainer Alexander Waibl in der Champions League beim finnischen Meister LP Salo (Do, 1 8:30 Uhr, live auf laola1 .tv) auf. Für den Laien ist es eine vermeintlich leichte Aufgabe, für Waibl dagegen sind die Skandinavierinnen ein ganz harter Brocken: „Die Chancen auf einen Sieg liegen bei 50 zu 50. Salo wäre in der Bundesliga ganz oben mit dabei. Ich schätze sie von der Qualität fast so stark ein wie Moskau.“ Gegen das russische Weltklasse-Team gab es vor zwei Wochen einen sensationellen 3:2-Sieg. Vor heimischer Kulisse war der DSC damals ausgeruht. Diesmal warten auf die Mannschaft aber grö- ere Strapazen. Heute Morgen starten die Dresdnerinnen in Dresden mit dem Flieger gen Norden. Über Frankfurt und Stockholm geht es nach Turku. Von dort fährt die Mannschaft weiter mit dem Bus nach Salo. „Alles in allem sind wir etwa zwölf Stunden unterwegs, können am Mittwoch nicht trainieren“, erklärt Waibl. Trotzdem reist der DSC nach den letzten beiden Siegen gegen Berlin (3:0) und in Aachen (3:1 ) äu- erst selbstbewusst nach Salo. Neun Siege in neun Spielen - ungeschlagen in Bundesliga, Pokal und Champions League sprechen für sich. Waibl: „Das konnten wir vor der Saison nicht erwarten. Klasse, dass wir alle Verletzungen und Widrigkeiten in der Vorbereitung wegstecken können.“ Wer auer den beiden Langzeitverletzten Katharina Schwabe und Chloe Ferrari (beide Knie) nicht mit nach Finnland reist, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Louisa Lippmann und Michelle Bartsch plagten sich unter der Woche mit Magen-Darm bzw. Fuproblemen herum. Nach der Champions- League-Auswärtsfahrt ist am kommenden Wochenende spielfrei. Am nächsten Mittwoch geht es dann mit dem Pokal-Viertelfinale in Vilsbiburg weiter. Anzeige
Kometenhafter Auf und Abstieg Der Fall Collin - Opfer oder Täter? P ositive Schlagzeilen aus dem Dresdner Herrenvolleyball gab es lange keine. Geldsorgen, Trainer/in-Entlassung, Spielerwechsel am laufenden Band und Niederlagen über Niederlagen lassen bei den Erstligavolleyballern, welche einmal VC Dresden hieen und nun wegen einem Sponsor CHV Volleys genannt werden, das Zuschauerinteresse von mal zu mal weiter sinken. Gerade einmal 220 Gäste wollten das letzte Heimspiel gegen Rottenburg überhaupt noch sehen, während sich beim Meister in Berlin wieder 4.000 Zuschauer in der Halle versammelten. Und nun sorgt ausgerechnet wieder einer, der mit dem Dresdner Volleyball verbunden wird, für negative Schlagzeilen. Doch dafür können die Dresdner, bei denen aber kaum noch Dresdner spielen, nun ausnahmsweise mal nichts. Philipp Collin, welcher beim VC Dresden den ganz groen Durchbruch schaffte, ist für ein Jahr gesperrt worden. Für den VC Dresden schlägt der deutsche Nationalspieler aber schon über ein Jahr nicht mehr auf. Der 2,04 Meter groe Mittelblocker gehörte zu der legendären Aufstiegsmannschaft, welche mit dem damaligen Spielertrainer Sven Dörendahl den Sprung in die erste Liga schaffte. Ein Jahr später verpasste man in Dresden seinen Vertrag zu verlängern und der gebürtige Neubrandenburger ging nach Frankreich. Dort wurde er mit Tours Volley-Ball auf Anhieb Meister und Pokalsieger während in Dresden die Zeit der Misserfolge einsetzte. Für Collin ging der unglaubliche Aufstieg weiter. Er wurde fester Bestandteil der deutschen Nationalmannschaft und wäre wohl auch bei der Weltmeisterschaft in Polen dabei gewesen, wenn er nicht inzwischen suspendiert worden wäre. Was war passiert? Collin hatte es dreimal verpasst bei Dopingkontrollen anwesend zu sein. Das Urteil kam letzte Woche. Der 24jährige wird für ein Jahr gesperrt und kann damit noch sehr zufrieden sein, denn in der Regel gibt es gleich zwei Jahre Volleyball-Verbot. In Frankreich ist er seinen Job sofort los gewesen und den dritten WM-Platz der deutschen Mannschaft musste er von der Tribüne aus erleben. Doch hat Philipp Collin wirklich gedopt? Der Fall schlägt groe Wellen. Viele Sportler meldeten sich in den Social Media Netzwerken bereits zu Wort und prangerten das sehr harte System der NADA an. Als Nationalspieler musste Collin nämlich quasi rund um die Uhr zu den Dopingtests zur Verfügung stehen. Die Sportler müssen per Internet ständig ihren Aufenthaltsort aktuell halten, damit Kontrolleure ohne Vorwarnung auftauchen können. Genau das hat er dreimal versäumt. Doch während einige davon reden, dass dies fast unmenschlich sei, weil es ja so schnell mal vergessen werden kann, sehen andere hier sogar Vorsatz und stempeln Collin als Täter ab. Doch dass er gedopt hat, ist nicht festgestellt worden. Er war nur dreimal nicht da. Aber wie schafft man es, dreimal nicht anwesend zu sein? Nicht jeder Versto gegen die Meldepflicht würde überhaupt entdeckt werden. Das passiert nur, wenn gerade dann auch eine Kontrolle ansteht. „Ich habe nicht gedopt, ich bin nur verpeilt”, sagte Collin gegenüber dem Volleyball Magazin. Und wer seine Vergangenheit kennt, der wird ihm das ohne weiteres glauben. Seine Geschichte ging durch zahlreiche Medien und machteseinen Aufstieg um so besonderer. Collins erste Stationen im Volleyball hieen TSC Berlin und Schweriner SC. Da wurde er zum Zuspieler ausgebildet. Wegen Undiszipliniertheiten flog er vom Internat und schlug in der Folge beim Verbandsligisten Rostock Warnemünde und später für Potsdam- Waldstadt auf. Dort er- 11 Phillip Collin schaffte es vom VC Dresden bis in die Nationalmannschaft. Foto: Imago
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Seite 15 und 16: 15 Energie von der Bank Tobias Schl
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