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JAHRESBERICHT 2009 - EA - Technische Universität Wien

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Simulation von Mehrfachausfällen in Mittelspannungs- Kabelnetzen<br />

Gerhard Theil<br />

1. Einleitung<br />

24<br />

Auf Grund von Alterung der Betriebsmittel elektrischer Energienetze werden insbesondere in<br />

Mittelspannungs- Kabelnetzen mit zunehmender Häufigkeit Mehrfachausfälle beobachtet.<br />

Diese treten beispielsweise unmittelbar nach einem ersten Ereignis als Folge des dadurch<br />

bewirkten Kurschlussstroms auf. Der Kurzschlussstrom ruft dynamische Kräfte hervor,<br />

welche zum Ausfall von Muffen führen können. Hierbei sind insbesondere gealterte oder<br />

infolge von früheren Ereignissen vorbelastete Muffen gefährdet. Eine weitere Ursache für das<br />

Auftreten von Mehrfachausfällen ist die nach einpoligen Erdfehlern auftretende<br />

Verlagerungsspannung. Für den Netzbetreiber ist es daher von besonderem Interesse, die<br />

zukünftige Entwicklung der Ausfallhäufigkeit, insbesondere jener von Mehrfachausfällen, zu<br />

prognostizieren, um zeitgerecht Gegenmaßnahmen treffen und eine unzulässig hohe<br />

Verschlechterung der Versorgungszuverlässigkeit vermeiden zu können.<br />

In der vorliegenden Veröffentlichung werden Methoden zur Ermittlung der Zeitreihen der<br />

Betriebsmittel-Ausfallhäufigkeiten, zur Modellierung der Vorbelastungen der Betriebsmittel<br />

und zur Abschätzung der Mehrfachausfallhäufigkeiten als Funktion der Vorbelastungen<br />

vorgestellt. Die von den Verfahren bereitgestellten Daten werden von der<br />

Systemzuverlässigkeitsanalyse zu Prognosewerten für die Versorgungszuverlässigkeit<br />

elektrischer Energienetze verarbeitet.<br />

2. Verfahren<br />

Zur Prognose der Entwicklung der Ausfallhäufigkeit von Betriebsmitteln sind folgende<br />

Aufgaben zu lösen.<br />

- Modellierung der zeitlichen Zunahme der Ausfallhäufigkeit, im Fall einer Kabelstrecke mit<br />

Berücksichtigung des Reparaturmuffenzuwachses. Hierbei ist der Einfluss von<br />

Instandhaltungsmaßnahmen zu berücksichtigen.<br />

- Modellierung der Vorbelastung (der Stresseinwirkung) der Betriebsmittel als Funktion der<br />

Einsatzdauer.<br />

- Modellierung der Häufigkeit von Mehrfachausfällen als Funktion der der Vorbelastung (des<br />

Stressfaktors).<br />

- Zuverlässigkeitsanalyse für elektrische Energienetze.<br />

Auf die Modellierung der zeitlichen Entwicklung der Ausfallhäufigkeiten wird in [1], [2]<br />

eingegangen. Die Modellierung der Vorbelastung eines Betriebsmittels mit der Kennung k<br />

erfolgt mittels Gl. (1).<br />

S<br />

t<br />

i. k<br />

(<br />

,<br />

j<br />

t)<br />

= ∑ hi<br />

( j − ei<br />

).[ cI<br />

. I<br />

i,<br />

k<br />

( j)<br />

+ cU<br />

. U<br />

i k<br />

( j)].<br />

sh(<br />

t − )<br />

j= beg<br />

(1)<br />

Gl. (1) gilt unter der Voraussetzung, dass die Betriebsmittel i und k zum Beginn des<br />

Beobachtungszeitraums, welcher mit "beg" bezeichnet wird, existieren, und dass<br />

Betriebsmittel i seit dem Zeitpunkt e i in Betrieb ist. Das Ende des Beobachtungszeitraums t<br />

kann beliebig, und zwar entweder mit dem Jahr der Gegenwart oder mit einem in der Zukunft

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