JAHRESBERICHT 2009 - EA - Technische Universität Wien
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Markov Modelle für Ausfall und Instandhaltung<br />
Robert Kozlowski, Gerhard Theil<br />
1. Einleitung<br />
Die Liberalisierung des Strommarktes in Österreich brachte eine Menge Vorteile für die<br />
Kunden, sowie einen stärkeren Wettbewerb der einzelnen Energieversorgungsunternehmen<br />
(EVU) untereinander. Die steigenden Rohstoffpreise, sowie die derzeitig unsichere Situation<br />
am Finanzmarkt, veranlassten die EVUs Kosten einzusparen. Eine Möglichkeit die Kosten zu<br />
reduzieren ist das Optimieren von Wartungsplänen. Mit Hilfe des Markov Modells können<br />
Zusammenhänge zwischen Alterung, Verschleiß und Wartung für Komponenten der<br />
Energietechnik ermittelt werden. Um möglichst ein reales System mit Verschleiß nachbilden<br />
zu können, wird in [1] die zustandsorientierte Wartung mit Austausch in Form von Markov<br />
Modellen untersucht. Der Hauptteil der Arbeit beschäftigt sich mit der Beschreibung eines<br />
vollständigen dreistufigen bzw. eines beschränkten fünfstufigen Markov Modells. Die<br />
Ergebnisse geben Aufschluss über den zeitlichen Verlauf der Wahrscheinlichkeiten mit<br />
welchen sich das System in unterschiedlichen Betriebszuständen befindet.<br />
2. Verteilfunktion und Hazard Rate<br />
Der Verlauf der Hazard Rate des fünfstufigen Markov Modells in Abb. 1 sieht, abgesehen<br />
vom stationären Endwert, wie der Verlauf des dreistufigen Markov Modells aus. Der<br />
Startwert der die Frühausfälle repräsentieren soll, beginnt bei λf 1 =0/a und nähert sich nach<br />
etwa 30a seinem Stationärwert. Von besonderem Interesse erweist sich der Verlauf der<br />
Dichtefunktion der Ausfallverteilung in Abb. 1, der durch seine Rechtschiefe charakterisiert<br />
ist. Mit dem fünfstufigen Markov Modell können Untersuchungen an Komponenten bzw.<br />
Systemen vorgenommen werden, die symmetrische sowie rechtsschiefe Verteilungen der<br />
Lebensdauer aufweisen. In Abb. 2 ist die Dichtefunktion der Ausfallverteilung für das<br />
dreistufige Markov Modell dargestellt. Es eignet sich besonders gut für Simulationen<br />
linksschiefer Ausfallabstands- bzw. Lebensdauerverteilungen, vgl. [2, S. 6].<br />
Abb. 1: Dichtefunktion der Ausfallverteilung<br />
und Hazard Rate für das beschränkte<br />
fünfstufige Markov Modell (erlangverteilt)<br />
Abb. 2: Dichtefunktion der Ausfallverteilung<br />
für das vollständige dreistufige Markov<br />
Modell