Wengert AG - Wengert Gruppe
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<strong>Wengert</strong> <strong>AG</strong><br />
Begreifen Sie das System.<br />
Eine überzeugende Aufarbeitung und persönliche Zuordnung der Verantwortlichkeiten<br />
für ihre Fehlentscheidungen durch Vorstand und Aufsichtsrat waren auf<br />
der Hauptversammlung nicht erkennbar. Diese Hauptversammlung war wieder<br />
einmal ein entwürdigendes Zeugnis für den schlimmen Zustand der Aktien- und<br />
Unternehmenskultur in Deutschland. Man sagt, dass nirgendwo an einem Tag<br />
soviel gelogen wird, wie auf der Hauptversammlung einer Börsen-<strong>AG</strong>.<br />
Wirtschaftsprüfung<br />
Steuerberatung<br />
Unternehmensberatung<br />
Es wäre ein großer Fehler, alle Schuld an dem Manila-Desaster der Regierung<br />
der Philippinen in die Schuhe schieben zu wollen. Dies wäre lediglich ein Versuch<br />
des Täuschens, Vertuschens und der Verfälschung der wahren Tatsachen.<br />
Die Regierung Arroyo und der Gerichtshof in Manila haben nicht ohne nachvollziehbaren<br />
Grund die Verträge Piatco/Fraport für null und nichtig erklärt. Insider<br />
und Kenner der Manila-Vorgänge sehen Korruptions- und Bestechungsvorwürfe<br />
als wahren Grund für das Verhalten der Arroyo-Regierung. Die Vorgängerregierung,<br />
mit der Fraport die Verträge abgeschlossen hatte, wurde wegen Korruption<br />
abgesetzt. Der damalige Präsident Estrada sitzt inzwischen im Gefängnis<br />
und wartet auf seinen Prozess.<br />
Ohne jeden Zweifel sind für die Verluste vorrangig die Vorstände und die Aufsichtsräte<br />
gemeinsam verantwortlich. Die Verantwortlichen tun aber so, als ob<br />
es sich bei diesem Verlust von ca. 450 Mrd. Euro lediglich um einen bedauerlichen<br />
Unfall handele im Rahmen des Üblichen, weil Wirtschaften eben Risiko<br />
beinhaltet. Von Risikomanagement hat man in der Fraport <strong>AG</strong> offensichtlich nie<br />
etwas gehört. Die Verantwortlichen in Vorstand und Aufsichtsrat saßen teilnahmslos<br />
auf der HV, ungerührt und unbeeindruckt von den berechtigten Vorwürfen<br />
der Aktionäre da und langweilten sich. Sie sahen sich nach ihrer Ansicht<br />
unberechtigten Schuldzuweisungen ausgesetzt, ja sogar beleidigt. Die Arroganz<br />
der Macht treibt hier seltsame Blüten! Haben diese Leute eigentlich noch E-<br />
thos, Anstand und Charakter? Bei solch gigantischen Fehlleistungen in Vorstand<br />
und Aufsichtsrat hätten die Steuerzahler als Gesellschafter der Fraport<br />
<strong>AG</strong> doch ein gewisses „mea culpa“ erwarten dürfen, indem sämtliche verantwortlichen<br />
Vorstände und Aufsichtsräte wegen ihrer gewaltigen Fehlleistungen<br />
von ihren Posten freiwillig zurückgetreten wären. Müsste man so etwas nicht<br />
von seriösen Persönlichkeiten erwarten dürfen, für die Ehre, Moral und Anstand<br />
zu den Maximen ihres Verhaltens gehören?<br />
Der Vorstand der Fraport <strong>AG</strong> hat in dem Manila-Projekt alle Grundsätze einer<br />
vorsichtigen Unternehmensführung missachtet. Der Aufsichtsrat hat seine gesetzlichen<br />
Kontrollpflichten nicht erfüllt und ist deshalb ohne jeden Zweifel für<br />
den großen Schaden mitverantwortlich. In dem Manila-Projekt hat der zuständige<br />
Vorstand und der Aufsichtsrat mit einem Schlag alles vernichtet, was in vielen<br />
Jahren von den Mitarbeitern der Fraport <strong>AG</strong> mit harter Arbeit aufgebaut worden<br />
ist. Es muss leider festgestellt werden, dass an die Stelle der Unternehmerpersönlichkeiten<br />
der Nachkriegsgeneration in den Führungsetagen der<br />
Grossunternehmen Funktionäre mit Vollkasko-Mentalität eingezogen sind, mit<br />
garantiertem Gehalt, garantierter Tantieme, garantierten Abfindungen, garantierten<br />
Ruhegehältern, alles natürlich vollkasko rückversichert.