Der fröhliche Weinberg - Evangelische Weinbergkirchengemeinde

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S E I T E 2 Die Märchenstadt "up de lütje Haide“ 6 Grundschulen, 2 Hauptschulen, 2 Realschulen und 2 Gymnasien gibt es in dieser norddeutschen Stadt, in der die Lautenspielerin unseres Titelblatts kräftig in die Saiten greift. Der 1921 in Berlin geborene Bildhauer Fritz Fleer, für den sowohl die biblische und kirchliche Thematik als auch das Antlitz des Menschen einen breiten Raum in seinem Schaffen einnahm, hat die abgebildete Plastik geschaffen. Bei einem Spaziergang durch das gesuchte Städtchen kann man weitere Skulpturen von Fritz Fleer hautnah sehen und befühlen. Die Bronzestatue des Widerstandspfarrers Dietrich Bonhoeffer vor der St.-Petri-Kirche ist ein weitres gutes Beispiel für das Schaffen des Bildhauers. Wer im Sommer bei seinem Spaziergang in den Straßen rund um das Fleth ins Schwitzen gerät, weiß vielleicht gar nicht, dass hier Duschgels und Lotionen, wie etwa Axe, Dove, Lux und Rexona produziert werden. Eine „Stadt der guten Düfte“ also, die in ihrer Geschichte niemals „auf den Hund gekommen“ ist, obwohl hier von manchen Absonderlichkeiten unserer geliebten Vierbeiner berichtet wird. Was die neuen Medien betrifft, war man in dieser Stadt von Anfang an mit einem eigenen Internetfernsehsender dabei, dem kein geringerer als Rudi Carrell als Intendant vorstand. Unsere gesuchte Stadt ist keineswegs vergleichbar mit dem großen „Tor zur Welt“ Hamburg, aber seit dem 14. Jahrhundert gehört man ebenfalls zur Hanse und erhob sich damit zu einem wichtigen Handels- und Warenumschlagsstandort in Norddeutschland. Falls Sie noch immer nicht wissen, um welche Stadt es sich handelt, denken Sie vielleicht an einen berühmten deutschen Barockkomponisten, der in Schweden geboren wurde und der später in der Hansestadt Lübeck zusammen mit seinem Schwiegervater vielbeachtete„Abendmusiken“ durchführte. Apropos Schweden: Jahrhundertelang gehörte unsere Stadt zum schwedischen Königreich. Letzter Tipp: Anfang Februar war hier „der Teufel los“, als das Kirchenkabarett zu fünf bunten Abenden unter dem Titel „Jocus Petri geh(t) zum Teufel“ einlud. Aber keine Angst: Wer dieses Gemeindekabarett erlebt, weiß, dass man hier über so manche Unzulänglichkeiten in unserer Kirche D E R F R Ö H L I C H E W E I N B E R G lachen kann, ohne zu verletzen. Eher lugt hinter allem der pädagogische Zeigefinger hervor. Die dabei verabreichte Medizin gegen menschliche Schwächen und Torheiten ist das Lachen. Gerade in der Karnevalszeit vielleicht auch für Sie das rechte Mittel! Aufgrund des großen Erfolgs des Ökumenischer Kirchentag 2003 in Berlin, zu dem mehr als 200.000 Besucher kamen, und der vielen offenen Fragen zur Ökumene beschlossen der Deutscher Evangelischer Kirchentag (DEKT) und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) einen zweiten Ökumenischen Kirchentag zu veranstalten. Dieser wird vom 12. bis 16. Mai 2010 in München stattfinden und steht unter dem Leitwort „Damit Ihr Hoffnung habt“. Dieses Leitwort wurde am 25. Oktober 2008 vom Gemeinsamen Präsidium beschlossen und ist dem 1. Petrusbrief (Kapitel 1 Vers 21) entlehnt. In einer Zeit von Umbrüchen und einer tiefgreifenden Vertrauenskrise möchte das höchste Leitungsgremium des 2. ÖKT mit dem Verweis auf die gemeinsame Hoffnung aller Christen ein Signal der Ermutigung geben. „Aus gemeinsamer Verantwortung suchen wir nach Formen gemeinsamen Handelns“, erklärt das Gemeinsame Präsidium in einer „Orientierungshilfe für den 2. Ökumenischen Kirchentag“, die bei der Tagung im fränkischen Neuendettelsau verabschiedet wurde. Das gemeinsame Zeugnis und Engagement in der Welt, so wird in der Erklärung hinzugefügt, könne „nur dann glaubwürdig“ gegeben werden, „wenn wir auf der Suche nach der sichtbaren Einheit aller Christinnen und Christen bleiben“. Wer nach München reisen möchte, für den haben wir eine Busverbindung ab Berlin herausgesucht. Reisetermin ist der 12.5.2010 - 16.5.2010 zum Preis von 89€ pro Person für Hin- und Rückreise Zu buchen : per Internet unter: http://www.eurotouring.de/kirchentag2010/bestellung.php oder unter der Telefonhotline 0341 984800
S E I T E 3 Süchte in Sehnsüchte verwandeln Liebe Gemeinde, das Wort Sucht ist unmodern geworden. Die Weltgesundheitsorganisation hat es bereits 1963 durch den Begriff „Abhängigkeit“ oder „Missbrauch“ ersetzt. „Sucht“ war früher in der Medizin ein gängiges Wort für allerlei Krankheiten („Schwindsucht“, „Wassersucht“, „Fallsucht“ usw.). Heutzutage kennen wir in dieser Beziehung neu das Wort „Magersucht“, eine Essstörung, bei der es um eine Art Hungerzwang geht, die mit extremer Gewichtskontrolle einhergeht und im schlimmsten Fall tödlich enden kann. Mit solchen und anderen Essstörungen darf der Begriff „Fasten“ nicht verwechselt werden. Der griechische Arzt Hippokrates sagte: „Sei mäßig in allem, atme reine Luft, treibe täglich Hautpflege und Körperübung und heile ein kleines Weh eher durch Fasten als durch Arznei.“ Fasten ist auch mehr als bloßer Nahrungsverzicht oder Verzicht auf bestimmte Suchtmittel, wie Alkohol oder Tabak. „Durch das Fasten werden die Sinne geschärft. Und das lässt sich am deutlichsten in den Augen ablesen. Sie werden wacher, leuchtender, lebendiger und scheinen mehr und intensiver zu sehen“, sagt der bayerische Benediktinerpater und Buchautor Anselm Grün. Der zeitweilige Verzicht auf wesentliche und zum Teil liebgewordene Nahrungs- und Genussmittel hat in allen Religionen seinen Niederschlag gefunden. Die Bibel erzählt davon, etwa bei Mose oder Elia. Auch von Jesus ist es ja bekannt, dass er Tage in der Wüste fastete, bevor sein öffentliches Auftreten begann. Im christlichen Mittelalter kam es zur Einführung fester Fastenzeiten. Fasten hieß dabei nicht völliger Verzicht auf Nahrung, jedoch auf Wein, Fleisch, zum Teil auch auf Milchprodukte. Neu entdeckt wurde das Fasten in den 60er und 70er Jahren. „Einfacher leben“, „Weniger ist mehr“ und andere Sprüche machten dem „Darf’s ein bisschen mehr sein?“ und „Nur vom feinsten“ Konkurrenz. Es ging auch darum, einer satten und übersättigten Gesellschaft ein Ideal gegenüber zu stellen, das der Idee vom Fasten D E R F R Ö H L I C H E W E I N B E R G entsprach. Man bekam ein Gespür dafür, dass der Mensch durch Verzicht auch neu das Genießen lernen kann. Und wer eine Zeit lang auf das Bierchen zur Entspannung verzichtet oder auf die „Glotze“, auf Kaffee und Kuchen, der bekommt unter Umständen auch einen neuen Blick auf sein Leben, auf das, was er verdrängt und vergessen hat, was seinem Leben neuen Sinn und eine Zukunft gibt, die über die alltägliche Betäubung durch Suchtmittel verzichten kann. Gelingendes Fasten deckt auf, wer man ist und macht zugleich frei von innen heraus. Eines sollte das Fasten jedoch nicht sein: Kasteiung und Qual, Lust am Leiden, um Gott oder sich selbst zu gefallen. Und wonach sehnen Sie sich? Herzliche Grüße von Ihrem Pfarrer O. Seeger Frûhlingserwachen Frühlingserwachen, wer mag bei einem Blick aus dem Fenster, Kälte, Eis und Schnee daran denken? Und doch ist sie da, diese geheimnisvolle Kraft, die die Pflanzen zum Keimen bringt, die Blumen zum Blühen, die Blätter an die Bäume… Und jedes Jahr aufs Neue überrascht sie uns, diese Kraft, die heute noch in „Lauerstellung“ liegt, und dann, fast von einen Tag auf den anderen, förmlich die Natur explodieren lässt. Liegt nicht auch die Sehnsucht nach unserem himmlischen Vater in jedem Menschen und wartet nur darauf, freigelassen zu werden? Ein freundlicher Blick, eine nette Geste, ein liebes Wort können schon der Auslöser sein… möge Gott mir geben, dass ich auch so ein Auslöser sein darf. Antje Vogelsang
Seite 1: Der fröhliche Weinberg Ausgabe 1/2
Seite 5 und 6: S E I T E 5 D E R F R Ö H L I C H
Seite 7 und 8: S E I T E 7 WIR LADEN EIN: Sonnaben
Seite 9 und 10: S E I T E 9 Studie: EVANGELISCHE KI
Seite 11 und 12: S E I T E 1 1 Februar GOTTESDIENSTE

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