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ssd_auswertung_und_d.. - JRK KV Villingen-Schwenningen

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Uwe Döhring<br />

Einsatzdokumentation, -<strong>auswertung</strong> <strong>und</strong> Grenzen im Schulsanitätsdienst:<br />

Vorweg<br />

Schulsanis werden an Schulen darauf vorbereitet in Notfällen an Schulen qualifiziert<br />

Erste Hilfe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes zu leisten, „die Schüler/innen des<br />

Schulsanitätsdienstes können im Rahmen des täglichen Bereitschaftsdienstes<br />

verletzte oder erkrankte Mitschüler oder Lehrkräfte sachgerecht betreuen <strong>und</strong><br />

versorgen <strong>und</strong> die Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes wirksam<br />

überbrücken“ (BAD.<strong>JRK</strong>; 2007) – sie verkürzen somit das sogenannte „therapiefreie<br />

Intervall“ durch qualifizierte Erste Hilfe Maßnahmen. Wie weit darf nun aber diese<br />

Hilfeleistung gehen, wo sind Grenzen, wie kann das Überschreiten von Grenzen<br />

vermieden werden, ohne dass sich ein Schulsani in seiner Hilfeleistung überfordert<br />

oder danach schlecht fühlt.<br />

Einsatzdokumentation<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich muss im System des Schulsanitätsdienstes ein einheitliches System<br />

der Einsatzdokumentation hinterlegt sein, welches neben für den Schulsani nicht nur<br />

eine Dokumentation seiner Hilfeleistung, sondern auch eine Leitfaden zur Erfragung<br />

der Anamnese des Verletzten darstellt. Ferner wird auch festgehalten wo der<br />

Verletzte nach der Hilfeleistung verbleibt. Hier bietet sich ein Einsatzprotokoll an (vgl.<br />

Anlage Einsatzprotokoll der Karl-Brachat-Realschule, VS-<strong>Villingen</strong>).<br />

Eine Auswertung der Einsätze standardisiert<br />

Die Auswertung der Einsatzprotokolle muss dann folgende Fragestellungen<br />

beantworten<br />

a) Häufigkeiten der Einsätze<br />

b) Schwere der Einsätze<br />

c) Lokalität der Einsätze<br />

d) Hilfeleistendes Personal – welche Schulsanis haben die Hilfe geleistet<br />

Zu c) Lokalität der Einsätze hier liefern die Auswertungen wertvolle Informationen<br />

über mögliche Unfallschwerpunkte <strong>und</strong> Gefahrenquellen, die im Schulhaus bzw. auf<br />

dem Schulgelände beseitigt werden müssen.<br />

Zu d) hilfeleistendes Personal - Harald Karutz (KARUTZ, 2003a) fordert die<br />

notfallbezogene Mündigkeit als pädagogische Vorbereitung auf Notfallsituationen für<br />

Kinder: „Darüber hinaus wird als das vorrangige Ziel der pädagogischen<br />

Vorbereitung auf die Erfahrung von Notfallsituationen notfallbezogene Mündigkeit<br />

genannt (vgl. KARUTZ 2003b, S. 5), d. h. Kinder sollen ihrem Entwicklungsstand<br />

entsprechend befähigt werden, sich selbst an der Bewältigung einer Notfallsituation<br />

zu beteiligen; ihnen sollen die Kenntnisse <strong>und</strong> Fähigkeiten vermittelt werden, die sie<br />

bereits verstehen bzw. umsetzen können <strong>und</strong> die schlichtweg notwendig sind, um der<br />

potentiell traumatisierenden Erfahrung eigener Hilflosigkeit (vgl.<br />

FISCHER/RIEDESSER 1999, S. 42, 47-48, 79, 116 u. 266) soweit wie möglich<br />

präventiv entgegenzuwirken.“<br />

AG SSD<br />

Seite 1<br />

Jugendrotkreuz im DRK-Kreisverband <strong>Villingen</strong>-<strong>Schwenningen</strong>


Diese Mündigkeit ist dadurch gegeben, dass die Schulsanis durch eine qualifizierte<br />

Ausbildung auf Notfallsituationen vorbereitet werden, aber wie weit darf diese<br />

Hilfeleistung gehen? Gr<strong>und</strong>sätzlich ist damit zu rechnen, dass durch einen Notfall ein<br />

Schulsani zum einen durch die Schwere der Situation überfordert werden könnte, er<br />

mit seinen geleisteten Maßnahmen nicht zufrieden ist oder er sich gegenüber<br />

Situationsbeteiligten (Augenzeugen, besser wissenden Erwachsenen, Lehrer, ...)<br />

rechtfertigen soll. Zur Überforderung müssen vorab in den Gruppenst<strong>und</strong>en der<br />

Schulsanis Grenzen aufgezeigt werden, wann zusätzlich noch Personal wie z.B. der<br />

Schulbetriebshelfer o. ein in Erste Hilfe gut ausgebildeter Hausmeister hinzugezogen<br />

werden können um mit diesem gemeinsam den Notfall zu bewältigen. Schlecht wäre<br />

es in einer solchen Situation dieses Notfall ganz abzugeben <strong>und</strong> die Schulsanis<br />

komplett aus der Situation abzuschirmen, da dieses bei den Schulsani zu einem<br />

Konflikt zwischen dem Helfen wollen <strong>und</strong> können <strong>und</strong> dem dürfen führt. „Kinder<br />

können <strong>und</strong> wollen am Notfallort evtl. selbst aktiv werden. Auch dies ist eine Chance,<br />

die genutzt werden kann, indem Kindern – z. B. durch das Tragen eines<br />

Notfallkoffers oder das Aufhalten einer Türe - hilfreiche Aktivität ermöglicht wird.“<br />

(KARUTZ; 2003a), <strong>und</strong> diese Hilfeleistung kann bei unseren Schulsanis als<br />

qualifizierten Ersthelfern größer sein als Koffertragen.<br />

Was wen er Reste hat von dem Einsatz<br />

Schlussfolgerungen<br />

Grenzen setzen <strong>und</strong> die Handlungsmuster Grenzsituationen festlegen<br />

Wie kann innerhalb der Hilfeleistung Hilfe bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes<br />

dazu geholt werden<br />

Konsequente persönliche <strong>und</strong> standartisierte Auswertung der Hilfeleistungen<br />

Handlung bei Resten<br />

Gr<strong>und</strong>satz der nicht möglichen falschen Hilfeleistung.<br />

SBE-Team <strong>und</strong> Ansprechpartner Auswertung<br />

Literatur:<br />

Badisches Jugendrotkreuz(Hg.): Schulsanitätsdienst – für eine wirksame Erste Hilfe;<br />

Freiburg; 2007<br />

Karutz, H.; Psychische Erste Hilfe bei unverletzt-betroffenen Kindern<br />

in Notfallsituationen; Mühlheim; 2003a<br />

Karutz, H Notfallpsychologie: Viel mehr als nur Methodik; Mühlheim 2003b<br />

Fischer G, Riedesser P: Lehrbuch der Psychotraumatologie. 2., Aufl., München,<br />

Basel; 1999<br />

Anlagen:<br />

Einsatzprotokoll der Karl-Brachat Realschule in VS-<strong>Villingen</strong><br />

AG SSD<br />

Seite 2<br />

Jugendrotkreuz im DRK-Kreisverband <strong>Villingen</strong>-<strong>Schwenningen</strong>


EINSATZPROTOKOLL<br />

Einsatznummer:________<br />

EINSATZDATEN:<br />

______________________________________<br />

Name des Patienten<br />

Vorname<br />

Datum:_ _:_ _:_ _ Alarm: _ _:_ _<br />

______________________________________<br />

Geb. am<br />

Klasse<br />

______________________________________<br />

Straße /Hausnummer<br />

______________________;________________<br />

PLZ / ORT<br />

Telefonnummer Eltern<br />

UNFALLHERGANG :<br />

Einsatzort: Haus __<br />

Alarmierung<br />

Rettungsdienst:<br />

_ _:_ _<br />

Sanitäter: __________________ Übergabe<br />

Rettungsdienst: _ _:_ _<br />

__________________<br />

Einsatzende : _ _ :_ _<br />

__________________<br />

SYMPTOME :<br />

_____________________________________<br />

_____________________________________<br />

_____________________________________<br />

________________________________________<br />

________________________________________<br />

________________________________________<br />

FRAGEN:<br />

1. Leidet der Patient an Krankheiten oder Allergien??????<br />

2. Wurden Medikamente eingenommen??<br />

3. War der Patient wegen den Symptomen schon einmal<br />

beim Arzt?<br />

MAßNAHMEN:<br />

________________________________________<br />

________________________________________<br />

________________________________________<br />

________________________________________<br />

<br />

________________________________________<br />

welcher Art<br />

seit wann<br />

<br />

_________________________________________<br />

welche<br />

seit wann<br />

<br />

________________________________________<br />

wann wie oft Diagnose<br />

VERBLEIB DES PATIENTEN:<br />

Entlassung:<br />

n Unterricht<br />

nach Hause<br />

zum Arzt<br />

Eltern verständigt<br />

RETTUNGSDIENST<br />

1. DURCH WEN : _________________________________________<br />

2. ZU WELCHEM: _________________________________________<br />

ALAMIERUNG:<br />

Handy<br />

Mitschüler<br />

Lehrer<br />

Patient<br />

Zufällig<br />

UNTERSCHRIFT:<br />

____________________________________<br />

AG SSD<br />

Seite 3<br />

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AG SSD<br />

Seite 4<br />

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