Männerkreis Bredelar - Evangelische Kirchengemeinde Marsberg

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Auf ein Wort
So habe ich meine Frau
noch niemals suchen
sehen. Das Unterste
wurde zuoberst gekehrt.
Badezimmer, Küche,
Schlafzimmer…, doch
nirgends war er zu finden. Meine guten Ratschläge nach dem Motto:
„Am besten suchst du gar nicht weiter, dann findet er sich irgendwann
von ganz allein“ führt zu leicht gereizten Erwiderungen. Und wenn ich
mich aktiv einschaltete und Vorschläge machte, wo sie denn noch
suchen könne, dann war das auch nicht richtig. „Da hab ich schon längst
nachgeschaut“ oder „da kann er gar nicht sein, da bin ich doch gar nicht
gewesen“. So klangen die Antworten auf meine gut gemeinten
Ratschläge, die zugegebenermaßen immer hilfloser wurden. Das Leben
lief seinen gewohnten Gang. Alles war wie immer. Nur er war weg.
Nach gut sieben Jahren spurlos verschwunden. Meiner Frau war deutlich
anzuspüren, dass dies an ihr nagte, weil er sich nicht ersetzen ließ. Es
wäre niemals derselbe gewesen, selbst wenn er genauso ausgesehen
hätte. Mit jedem Tag mehr, den er verschwunden blieb, wurde der
Verlust gewisser und meine Frau stand kurz davor, den Inhalt der vollen
Komposttonne auf den Garagenvorplatz zu kippen und den stinkenden
Abfall Zentimeter für Zentimeter zu durchwühlen.
Irgendwo musste er doch geblieben sein. Er konnte sich doch nicht
einfach in Luft auflösen.
Nein, und er durfte auch nicht weg sein, das würde sie sich niemals
verzeihen.
Aber er blieb verschwunden – der Ehering - . Alles Suchen half nichts.
Mit dieser Erfahrung im Hintergrund habe ich den Monatsspruch für den
Monat April noch einmal mit ganz andern Augen gelesen. Im Buch des
Propheten Amos heißt es da: „Gott spricht: Suchet mich, so werdet ihr
leben.“ (Amos 5,4)
„Gott suchen“, davon spricht die Bibel an so vielen Stellen. Doch allzu
schnell stimmen wir diesem Gedanken zu. Halten ihn für richtig und
wichtig und vergessen darüber die Suche. Einfach weil wir das Gefühl
haben: das gilt ja gar nicht für uns. Wir haben ihn ja. Aber stimmt das?
Gott wirklich suchen, das heißt doch, ihn auch wirklich finden wollen.
Gott suchen, das hieße, so mit dieser Suche beschäftigt zu sein, dass sie