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ZiS 9/2014

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aktuell<br />

frauenbewegung<br />

Gewalt ist kein<br />

Kavaliersdelikt<br />

Am 25. November fand der weltweite<br />

Tag gegen Gewalt an Frauen<br />

statt. „Es geht darum, zu sensibilisieren<br />

und das Bewusstsein zu<br />

schaffen, dass Gewalt in jeder Form<br />

ein Verbrechen ist“, betont Landesfrauenreferentin<br />

Renate Gebhard.<br />

Statistisch gesehen stirbt jeden zweiten<br />

Tag eine Frau an den Folgen von<br />

Gewaltausübung durch einen männlichen<br />

Bekannten, Partner oder Familienangehörigen.<br />

Das Jahr 2013 stellt mit 179 getöteten<br />

Frauen ein wahrlich schwarzes Jahr dar:<br />

Die aktuellen Zahlen des Forschungszentrums<br />

für Wirtschafts- und Sozialstudien<br />

Eures zeigen, dass sieben<br />

von zehn Morden<br />

an Frauen innerhalb<br />

des Familienumfeldes<br />

passieren.<br />

Auch in Südtirol<br />

sind Gewalttaten gegen<br />

Frauen aktueller<br />

denn je. „Leider sind<br />

immer mehr Frauen<br />

Frauen dürfen<br />

unterschiedlichen<br />

nicht mehr Opfer<br />

Formen von Gewalt<br />

sein, sondern<br />

ausgesetzt. Aus<br />

sollen noch mehr Scham und Angst<br />

als bisher darin trauen sich viele Opfer<br />

nicht, ihre Täter<br />

bestärkt werden,<br />

sich gegen anzuzeigen oder mit<br />

Gewalt zur Wehr ihrer Geschichte an<br />

zu setzen.<br />

die Öffentlichkeit<br />

zu gehen“, gibt Landesfrauenreferentin<br />

Landesfrauenreferentin<br />

Renate Gebhard<br />

Renate Gebhard zu<br />

bedenken. Gerade darum sei der von der<br />

UNO ausgerufene Internationale Tag zur<br />

Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am<br />

25. November nach wie vor wichtig, um<br />

zu sensibilisieren und Opfer darin zu bestärken,<br />

Hilfe anzunehmen. „Frauen dürfen<br />

nicht mehr Opfer sein, sondern sollen<br />

auch von der Gesellschaft dazu ermutigt<br />

werden, sich gegen Gewalt zur Wehr zu<br />

setzen“, unterstreicht Gebhard.<br />

Um ein Zeichen zu setzen, haben<br />

die SVP-Frauen des Bezirkes Bozen Stadt<br />

und Land einen Schweigemarsch durch<br />

Bozen organisiert. „Dieser Missstand muss<br />

öffentliche Aufmerksamkeit erregen,<br />

schließlich ist Gewalt an Frauen kein Kavaliersdelikt“,<br />

so Renate Gebhard.<br />

Florian Mussner hat beim Dreierlandtag einen Antrag eingebracht, mit dem die Belluneser<br />

Ladiner einen Beobachterstatus im Dreierlandtag erhalten. Durch die Annahme<br />

des Antrages wird die Zusammenarbeit zwischen den Ladinern der unterschiedlichen<br />

Regionen wesentlich erleichtert und aufgewertet.<br />

Mehr Zusammenarbeit<br />

ladinien. Der Dreierlandtag hat den Antrag von Landesrat<br />

Florian Mussner zu einer stärkeren Unterstützung der Ladiner<br />

in den drei Belluneser Gemeinden Fodom, Col und Ampëz<br />

einstimmig angenommen.<br />

Durch die Ernennung eines gemeinsamen<br />

Vertreters können sich auch<br />

die ladinischen Gemeinden aus dem<br />

historischen Tirol Fodom, Col und Ampëz<br />

in der Europaregion einbringen und so<br />

grenzübergreifend gemeinsame Initiativen<br />

aus Ladinien und der Euregio fördern und<br />

verwirklichen“, betont Florian Mussner.<br />

Der Landesrat hatte den Antrag im Dreierlandtag<br />

eingereicht. Durch die grenz -<br />

überschreitende kulturelle Zusammenarbeit<br />

könne die Förderung der Sprach- und<br />

Kulturvielfalt weiter verstärkt werden.<br />

„Mit der Einbeziehung der ladinischen Gemeinden<br />

des Belluno haben wir auch einen<br />

wichtigen und konkreten Schritt für eine<br />

verstärkte Zusammenarbeit der ladinischen<br />

Täler in kultureller und sprachlicher<br />

Hinsicht gemacht, besonders im Hinblick<br />

ladina<br />

Aufwertung für Ladiner<br />

Die ladinische Volksgruppe genießt in<br />

Südtirol umfangreiche Schutzbestimmungen.<br />

In anderen Regionen Italiens ist<br />

dies jedoch nicht der Fall, weshalb unter<br />

anderem die Belluneser Ladiner nach wie<br />

vor eine Anerkennung einfordern. „Sprache<br />

und Kultur sind mit Sicherheit zentrale<br />

Anliegen einer Minderheit und deshalb ist<br />

auch ein besonderer Schutz notwendig und<br />

berechtigt“, so Daniel Alfreider. „Dank des<br />

Einsatzes von Landesrat Florian Mussner<br />

wurde in der jüngsten Sitzung des Dreierlandtages<br />

der Antrag genehmigt, wodurch<br />

auf den unterschiedlichen Schutz, den die<br />

ladinische Sprache und Kultur in der Provinz<br />

Belluno genießt“, so Landesrat Mussner.<br />

„Wir sind uns sicher, dass die Europaregion<br />

Tirol ihren Beitrag leisten kann, um<br />

die vielen ehrenamtlichen und engagierten<br />

Einzelpersonen der Kulturvereine und Institutionen<br />

der drei ladinischen Gemeinden in<br />

Belluno in ihrer Arbeit zum Erhalt und der<br />

Weiterentwicklung der ladinischen Sprache<br />

und Kultur zu unterstützen und dass die paritätische<br />

Schule auch ein Modell für die ladinischen<br />

Gemeinden in der Provinz Belluno<br />

sein kann“, betont Mussner.<br />

Der nächste konkrete Schritt sei nun<br />

die Ernennung eines Vertreters durch die<br />

drei Gemeinden, der mit Beobachterrolle im<br />

Dreierlandtag zu Ladinerthemen Vorschläge<br />

einbringen kann.<br />

Der Vorsitzende der SVP Ladina, Daniel Alfreider begrüßt den Beschluss des<br />

Dreierlandtages, die drei Gemeinden Buchenstein, Col S. Lizia und Cortina<br />

d‘Ampezzo mit Beobachterstatus am Dreierlandtag teilhaben zu lassen.<br />

die drei Gemeinden<br />

einen gemeinsamen<br />

Vertreter im Range<br />

eines Beobachters<br />

ernennen, der in der<br />

Interregionalen Landtagskommission<br />

die<br />

Interessen der Ladiner Daniel Alfreider<br />

vertreten wird. Damit<br />

wird den Ladinern außerhalb der Region<br />

Trentino-Südtirol eine wichtige Möglichkeit<br />

eingeräumt, um auf ihre Anliegen hinzuweisen“,<br />

betont Alfreider.<br />

Foto: Landtag/Karl Wolf<br />

14 ZiS – November 2014

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