Tibor Harrach Drugchecking in Europa
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D R U G C H E C K I N G Politik<br />
Berl<strong>in</strong> / Deutschland / <strong>Europa</strong><br />
<strong>Tibor</strong> <strong>Harrach</strong><br />
24.11.2014, Fachtag der Palette Hamburg
<strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Initiative Berl<strong>in</strong> Brandenburg<br />
Focus 43/1996<br />
www.drugcheck<strong>in</strong>g.de
Focus 43/1996
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programm<br />
13.02.1995<br />
Die ersten Proben werden <strong>in</strong> das Gerichtsmediz<strong>in</strong>ische<br />
Institut der Charité gebracht.<br />
22.05.1995<br />
Die ersten Analyseergebnisse von Proben, die ke<strong>in</strong>en<br />
Ecstasy-Wirkstoff enthalten, werden dem Vere<strong>in</strong> vom<br />
Institut übermittelt.<br />
Die Tabletten enthalten Ephedr<strong>in</strong>, Koffe<strong>in</strong>, Ch<strong>in</strong><strong>in</strong> und<br />
Paracetamol.<br />
Flyer und Plakate werden gedruckt und <strong>in</strong> der Szene<br />
(z.B. Clubs) verteilt .
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programm<br />
Tempo<br />
Januar 1996
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programm<br />
• Unerwartete Substanzen <strong>in</strong> als Ecstasy<br />
gehandelten Tabletten:<br />
• Amphetam<strong>in</strong>, Methamphetam<strong>in</strong><br />
• Ch<strong>in</strong><strong>in</strong>, Ephedr<strong>in</strong>, Koffe<strong>in</strong><br />
• Ascorb<strong>in</strong>säure, Paracetamol<br />
• DOB (2,5-Dimethoxy-4-bromamphetam<strong>in</strong>)
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programm<br />
26.05.1995<br />
Strafanzeige von Amts wegen (LKA Berl<strong>in</strong>) gegen<br />
Unbekannt aufgrund des Verdachts des unbefugten<br />
Besitzes von Betäubungsmitteln. Anlass für die<br />
Strafanzeige ist e<strong>in</strong> Pressebericht zu Ecstasy und<br />
<strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> der Berl<strong>in</strong>er Morgenpost.<br />
16.07.1996<br />
Drei Tage nach der Loveparade erfolgt die polizeiliche<br />
Durchsuchung und Beschlagnahme von Unterlagen<br />
im Vere<strong>in</strong>sbüro von Eve & Rave (Haus der<br />
Demokratie, Friedrichstraße).
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programm<br />
24.07.1996<br />
Die Deutsche AIDS-Hilfe e.V. (DAH) verschickt <strong>in</strong> ihrem<br />
Infobrief an alle 185 AIDS-Hilfen <strong>in</strong> ganz Deutschland<br />
die <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong>-Listen. In jeder AIDS-Hilfe kann<br />
nun die jeweils neueste <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong>-Liste<br />
e<strong>in</strong>gesehen werden.<br />
6.09.1996<br />
Die aktuellen Analyseergebnisse s<strong>in</strong>d auf der<br />
Homepage der Informationszentrale gegen<br />
Vergiftungen der Uni Bonn abrufbar.
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programm<br />
27.09.1996 und 30.09.1996<br />
Nach e<strong>in</strong>em Fehlversuch erfolgt die polizeiliche<br />
Beschlagnahme von Unterlagen der über<br />
Eve & Rave vermittelten Untersuchungen im<br />
Gerichtsmediz<strong>in</strong>ischen Institut der Charité.<br />
Dieses repressive Vorgehen markiert das Ende des<br />
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong>-Programms.
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programm<br />
11.10.1996<br />
Nach Auswertung der beschlagnahmten Unterlagen wird<br />
das Ermittlungsverfahren nunmehr gegen drei<br />
Vere<strong>in</strong>smitglieder weitergeführt, weil sie die Drogen-<br />
Proben zur Charité brachten und damit unerlaubt<br />
Betäubungsmittel besessen hätten.
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programm<br />
17.11.1997<br />
Die Staatsanwaltschaft beantragt die Eröffnung des<br />
Hauptverfahrens beim Amtsgericht Tiergarten. Die<br />
drei Beschuldigten werden angeklagt,<br />
geme<strong>in</strong>schaftlich handelnd <strong>in</strong> 47 Fällen BtM<br />
besessen zu haben.<br />
2.06.1998<br />
Das Gericht lehnt auf Grund e<strong>in</strong>es Antrages des<br />
Strafverteidigers Prof. Cornelius Nestler (Universität<br />
Köln) die Eröffnung des Hauptverfahrens ab.
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programm<br />
Prof. Cornelius Nestler<br />
Prof. Felix Herzog<br />
W<strong>in</strong>fried Hassemer
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programm<br />
30.12.1998<br />
Die Staatsanwaltschaft reicht Beschwerde gegen den<br />
Beschluss des Amtsgerichts e<strong>in</strong>.<br />
01.03.1999<br />
Das Landgericht Berl<strong>in</strong> verwirft die Beschwerde der<br />
Staatsanwaltschaft.
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programm<br />
• Fazit:<br />
• <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> ist auch ohne behördliche Erlaubnis<br />
durch das zuständige Bundes<strong>in</strong>stitut für Arzneimittel<br />
und Mediz<strong>in</strong>produkte (BfArM) straffrei möglich.<br />
• Die Realisierung von <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programmen ist<br />
vor allem abhängig vom politischen Willen der<br />
verantwortlich handelnden Personen und<br />
Institutionen.
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programm<br />
positive Erfahrungen:<br />
1. Schutz von Leben und Gesundheit<br />
Überdosierte und verunre<strong>in</strong>igte Schwarzmarktprodukte können erkannt<br />
werden.<br />
2. Reflexionsmöglichkeit<br />
Die erlebte Drogenwirkung kann e<strong>in</strong>er def<strong>in</strong>ierten Wirkstoff-Komb<strong>in</strong>ation<br />
und -Dosierung zugeordnet werden. Negativ-Erlebnisse können dann<br />
nicht mehr pauschal auf die "immer schlechter werdenden Drogen"<br />
abgeschoben werden.<br />
Reflektion positiver Erfahrungen -> Genussfähigkeit<br />
3. Förderung des "kritischen Drogenbewusstse<strong>in</strong>"<br />
Durch die Reflexionsmöglichkeit wird das Interesse für Zusammenhänge<br />
wie Dosis-Wirkungs-Beziehungen, Toleranzausbildung sowie<br />
Konsumrisiken geweckt. Dadurch werden gesundheitsförderliche<br />
Safer-Use-Botschaften ableitbar und verständlich.
Durchbruch beim <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong>?<br />
-> eher ne<strong>in</strong><br />
Archillesfersen von <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> s<strong>in</strong>d<br />
-> Drogenbesitz der Konsumenten<br />
-> Erlaubnis des zur BtM-Untersuchung<br />
befähigten Labors
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programm<br />
Loveparade 1999: Anruf vom LKA Berl<strong>in</strong><br />
-> wir greifen die Konsumenten ab, wenn Ihr Drogen testet
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Programm<br />
Bundesopiumstelle (BOPST)<br />
Schränkte die<br />
betäubungsmittelrechtliche<br />
Untersuchungs-Erlaubnis der Charite´<br />
(und aller anderen deutschen<br />
zur Betäubungsmittel-Analytik<br />
berechtigten Laboratorien) e<strong>in</strong>.<br />
Dr. Carola Lander<br />
damals<br />
Leiter<strong>in</strong> der Bundesopiumstelle<br />
Damit dürfen diese Laboratorien ke<strong>in</strong>e<br />
Betäubungsmittel-Proben von privaten<br />
Vere<strong>in</strong>en<br />
oder Personen entgegennehmen.
echtliche Aspekte des<br />
<strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong>´s<br />
basierend auf e<strong>in</strong>er Expertise des wissenschaftlichen<br />
Diensts des Deutschen Bundestags von 2009<br />
und<br />
den Ausführungen von Prof. Dr. Cornelius Nestler<br />
(Universität Köln) bei der <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Fachtagung am<br />
13.11.2008 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>
Wo wird Betäubungsmittel-Analytik<br />
im BtMG reguliert?<br />
• § 3 -> normale Genehmigungs-Prozedur z.B. für die<br />
pharmazeutische Industrie und mediz<strong>in</strong>ische und<br />
wissenschaftliche E<strong>in</strong>richtungen. -><br />
wissenschaftlichem bzw. öffentliches Interesse.<br />
• § 4 -> Apotheken (u. best. Behörden) benötigen<br />
ke<strong>in</strong>e betäubungsmittelrechtliche Erlaubnis um<br />
Betäubungsmittel für Untersuchungen entgegen zu<br />
nehmen.<br />
• § 10a -> Verbot von Substanzanalysen <strong>in</strong><br />
Drogenkonsumräumen.<br />
• § 29 Abs. 1 Nr. 10-12 -> Verschaffen e<strong>in</strong>er<br />
Gelegenheit u.a. zum Erwerb und Verbrauch von<br />
Betäubungsmitteln.
Verschaffen e<strong>in</strong>er Gelegenheit?<br />
•gemäß § 29 Abs. 1 Nr. 10 und 11 BtmG<br />
• -> zum unbefugten Verbrauch<br />
• -> zum unbefugten Erwerb<br />
• -> zur unbefugten Abgabe<br />
Diese Tatbestände s<strong>in</strong>d<br />
nicht durch e<strong>in</strong>e Erlaubnis<br />
auszuschließen
Focus 43/1997
Bremer Notfallprogramm<br />
<strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> für Hero<strong>in</strong> im Januar 1997<br />
Grund:<br />
Innerhalb weniger Tage starben<br />
fünf Hero<strong>in</strong>konsumenten<br />
an sehr re<strong>in</strong>em Stoff (60%)<br />
vom Bundes<strong>in</strong>stitut für Arzneimittel und<br />
Mediz<strong>in</strong>produkte<br />
nicht genehmigt
Koka<strong>in</strong><br />
wird mit den Lokalanästhetika Lidoca<strong>in</strong> und Tetraca<strong>in</strong> gestreckt<br />
nach iv Konsum: Lähmung des ZNS bzw. Herz-Reizleituns-Systems<br />
1995 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>:<br />
46 Todesfälle <strong>in</strong> Zusammenhang mit Lidoca<strong>in</strong>,<br />
13 <strong>in</strong> Zusammenhang mit Tetraca<strong>in</strong>
Hanf: Blei im Gras<br />
In Leipzig wurde Ende 2007 e<strong>in</strong>e Serie von Bleivergiftungen<br />
durch e<strong>in</strong>e bisher unbekannte Expositionsquelle aufgedeckt.<br />
Kontam<strong>in</strong>ierte Grasproben enthielten überwiegend Bleisulfid (Bleiglanz)<br />
mit e<strong>in</strong>em Massengehalt von 5-10%, selten auch elementares Blei.<br />
An der Universitätskl<strong>in</strong>ik Leipzig mussten<br />
35 Patienten wegen e<strong>in</strong>er (akuten) Bleivergiftung behandelt werden.<br />
Im Gesundheitsamt ließen 597<br />
Hanfgebraucher freiwillig den Blutbleispiegel bestimmen:<br />
27,3 % davon hatten e<strong>in</strong>en Blutbleispiegel über dem Schwellenwert,<br />
12,2 % e<strong>in</strong>en kontrollbedürftigen Wert,<br />
60,5 % e<strong>in</strong>en Wert unter der Schwelle des.<br />
Quelle: Abschlussbericht der Universität Leipzig<br />
Deutsches Ärzteblatt, Jg. 105, Heft 44, 31.Oktober 2008<br />
weitere Informationen:<br />
www.suchtzentrum.de/drugscouts/
Auf der Homepage von<br />
checkit! Wien<br />
www.checkyourdrugs.at<br />
wird vor toxikologisch<br />
besonders gefährlichen<br />
Substanzen gewarnt:<br />
PMA und PMMA s<strong>in</strong>d<br />
lebensgefährliche Substanzen<br />
die gelegentlich <strong>in</strong><br />
„Ecstasy-Pillen“ gefunden<br />
werden und die regelmäßig <strong>in</strong><br />
ganz <strong>Europa</strong> zu Todesfällen<br />
führen.<br />
PMA/PMMA bedrohen das Leben<br />
von Konsumenten überall <strong>in</strong> <strong>Europa</strong>.
Belfast area and North-West of Northern Ireland<br />
Check out
TEDI<br />
Trans European Drug Information<br />
Safer Nightlife<br />
Datenbank<br />
soll künftig e<strong>in</strong> Bild & Daten zu der analysierten<br />
Substanz be<strong>in</strong>halten, das Resultat und die Analysemethode.<br />
Austausch von Materialien wie z.B. Probenannahmezettel.<br />
Austausch von <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong>-Resultaten.<br />
Formulierung von e<strong>in</strong>heitlichen Standards für <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong><br />
Bisher offiziell beteiligte Länder:<br />
Frankreich, Spanien, Schweiz, Belgien und Österreich.<br />
Angestrebt:<br />
Verschmelzung mit der DIMS-Datenbank der NL<br />
www.tediproject.org<br />
Förderantrag wurde<br />
kürzlich durch die<br />
Europäische Kommission<br />
bewilligt
DC & D II : TEDI Workgroup<br />
Ed<strong>in</strong>burgh meet<strong>in</strong>g June 2009<br />
Tarragona April 15 and 16, 2010 meet<strong>in</strong>g
Mobiles Labor von ChEckiT! Wien
Drug-Check<strong>in</strong>g Programm von<br />
Street Work<br />
Zürich<br />
http://www.saferparty.ch/de/test<strong>in</strong>g/warn<strong>in</strong>g<br />
/
www.drugs-test.nl<br />
DIMS<br />
Drugs Information and<br />
Monitor<strong>in</strong>g System<br />
Netz von Abgabestellen für stationäres<br />
<strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> ca. 30 Städten <strong>in</strong> NL<br />
Monitor<strong>in</strong>g und <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong><br />
System mit Schwerpunkt<br />
Nightlife-Drugs<br />
Monitor<strong>in</strong>g: Erkennen von neuen<br />
Konsum- und Drogentrends<br />
500-1.000 Proben pro Jahr
Ausschuss für Gesundheit<br />
28. September 2011: <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong><br />
Öffentliche Anhörung des Ausschusses für Gesundheit zu dem<br />
Antrag der Abgeordneten Dr. Harald Terpe, Birgitt Bender, Katr<strong>in</strong> Gör<strong>in</strong>g-Eckardt,<br />
weiterer Abgeordneter und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />
Gesundheitliche Risiken des Drogengebrauchs verr<strong>in</strong>gern<br />
- <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> ermöglichen -<br />
Videoaufzeichnung und Dokumente (Antrag, Stellungnahmen usw.)<br />
unter: www.bundestag.de<br />
Suchwort: „drugcheck<strong>in</strong>g“
ChEckiT Wien<br />
+<br />
+<br />
+ + + + + + + + + + ++ + +<br />
-<br />
-<br />
+ pro <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong><br />
- contra<br />
-<br />
-<br />
+<br />
LKA Niedersachsen<br />
Generalstaatsanwaltschaft<br />
Frankfurt/M.
Was ist mit dem Antrag<br />
passier?<br />
• Er wurde mit den Stimmen von CDU/CSU,<br />
FDP und SPD abgelehnt.
Aktivitäten <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>in</strong> 2011<br />
(Landesebene)<br />
• 6. Mai: Internationales <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong>-<br />
Symposium gefördert durch die<br />
Senatsverwaltung (mit Teilnehmer<strong>in</strong> aus dem<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Gesundheit)<br />
• Antrag der Abgeordnetenhaus Fraktion von<br />
Bündnis 90 / Die Grünen:<br />
• „Prävention stärken und Drogenrisiken<br />
senken mit <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong>“<br />
• Beschluss des Abgeordnetenhaus
• Das Abgeordnetenhaus von Berl<strong>in</strong> hat <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Sitzung am 23. Juni 2011 mit den Stimmen von<br />
SPD, LINKE und Grünen beschlossen:<br />
Der Senat wird aufgefordert, darzulegen,<br />
• welche Erfahrungen <strong>in</strong> den Städten Wien, Zürich, Bern und Utrecht mit<br />
<strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong>-Projekten gesammelt wurden,<br />
• welche Voraussetzungen für die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Modellprojektes<br />
„<strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> und Prävention“ <strong>in</strong> rechtlicher und organisatorischer<br />
H<strong>in</strong>sicht zu schaffen wären und <strong>in</strong>wieweit diese Voraussetzungen <strong>in</strong><br />
Berl<strong>in</strong> derzeit bestehen,<br />
• welche Ergebnisse das von der Senatsverwaltung für Gesundheit,<br />
Umwelt und Verbraucherschutz unterstützte Symposium<br />
„<strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> als Strategie der Gesundheitsförderung für<br />
Konsumenten illegaler Drogen“, das am 6. Mai 2011 stattfand,<br />
verzeichnete und<br />
• welche Schlussfolgerungen der Senat aus diesem Symposium zieht.
Koalitionsvere<strong>in</strong>barung SPD /CDU<br />
Berl<strong>in</strong> November 2011<br />
• Träger der ambulanten Drogenhilfe sollen<br />
suchtgefährdeten Konsument/<strong>in</strong>n/en illegaler Drogen<br />
mit <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> e<strong>in</strong>en verbesserten Zugang zu<br />
Kontakt-, Beratungs- und Therapieangeboten bieten.<br />
• <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> ist somit e<strong>in</strong>gebettet <strong>in</strong> e<strong>in</strong><br />
umfängliches Konzept der Gesundheitsförderung.<br />
• E<strong>in</strong>e gesetzliche Klarstellung der Straffreiheit des<br />
<strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong>s wird vorangetrieben.
Berl<strong>in</strong>er <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Misere<br />
• November 2011: <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> im Koalitionsvertrag<br />
• Dann ist lange nichts passiert.<br />
• Februar 2013: Round-Table Gespräch Queer-Politik:<br />
Zusammenstoß <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> Initiative mit<br />
Gesundheitssenator Czaja (CDU)<br />
• November 2013: Parlamentarische Anfrage der L<strong>in</strong>ken<br />
• Dezember 2013: Anhörung im Gesundheitsausschuss<br />
• Mai 2014: Ablehnung des Piraten Antrags durch den<br />
Gesundheitsausschuss<br />
• Dezember 2014: Antrag von Bündnis 90 / Die Grünen<br />
für e<strong>in</strong> Pilotprojekt mit mobilem Labor aus Bern oder<br />
Wien.
Artikel <strong>in</strong> der aktuellen Ausgabe des<br />
Berl<strong>in</strong>er Stadtmagaz<strong>in</strong> Zitty (24/2014)<br />
Landesdrogenbeauftragte Christ<strong>in</strong>e Köhler-Azara:<br />
„Ich halte <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> für<br />
kontraproduktiv, weil es den<br />
Menschen Verantwortung<br />
abnimmt.<br />
Drogen Konsumenten<br />
nehmen Drogen, obwohl<br />
diese verboten s<strong>in</strong>d, dann<br />
müssen sie auch die<br />
Verantwortung dafür tragen.“
Koalitionsvere<strong>in</strong>barungen für<br />
<strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong><br />
• Berl<strong>in</strong><br />
SPD / CDU<br />
• Schleswig-Holste<strong>in</strong> SPD / Grüne / SSW<br />
• Niedersachsen SPD / Grüne<br />
• Hessen<br />
CDU / Grüne<br />
• Thür<strong>in</strong>gen<br />
LINKE / SPD / Grüne<br />
• demnächst auch <strong>in</strong> Hamburg ?
Beste Aussichten für <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong><br />
bestehen derzeit <strong>in</strong> Hessen<br />
• Lange und gute Erfahrung mit<br />
pragmatischen Ansätzen <strong>in</strong> der<br />
Drogenpolitik -> „Frankfurter Weg“<br />
• Gut vernetzte Infrastruktur <strong>in</strong> der<br />
akzeptierenden Drogenarbeit und<br />
Prävention.
Informations- und Beratungsprojekt des Frankfurter Vere<strong>in</strong><br />
Basis e.V. <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit der Gerichtsmediz<strong>in</strong> Frei
<strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> Hessen<br />
Prof. Cornelius Nestler Wurde von der<br />
hessischen Landesregierung beauftragt,<br />
e<strong>in</strong> Rechtgutachten zur Implementierung<br />
von <strong>Drugcheck<strong>in</strong>g</strong> <strong>in</strong> Hessen zu erstellen.
E N D E