28.11.2014 Aufrufe

Michael Kleim Eröffnung der Ausstellung "Drogenkultur

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2<br />

Laune. Sie ist in den meisten muslimischen Län<strong>der</strong>n Alkohol<br />

kriminalisiert. In Bolivien wurde Koka relegalisiert, während ansonsten<br />

weltweit sogar <strong>der</strong> harmlose Mate de Coca strafbewehrt ist.<br />

Psychoaktiver Hanfgebrauch ist ohne Verfolgung unter an<strong>der</strong>em in<br />

Uruguay, Colorado und in den Nie<strong>der</strong>landen möglich, doch in Saudi-<br />

Arabien, Vietnam o<strong>der</strong> Iran können Menschen wegen Besitz größerer<br />

Mengen hingerichtet werden.<br />

Die Drogenverbote sollen in inquisitatorischer Tradition mit<br />

Son<strong>der</strong>gesetzen, Son<strong>der</strong>ermittlungsbehörden und Son<strong>der</strong>gerichten<br />

durchgesetzt werden. Die Gewalt des Staates in Sachen „Prohibition“<br />

nimmt global Formen von Krieg und Terrors an. Systematische<br />

Menschenrechtsverletzungen und eine Destabilisierung <strong>der</strong> Demokratie<br />

sind die Folge.<br />

Um nur kurz ein paar Beispiele dafür anzureißen:<br />

• in Südostasien betreiben mehrere Staaten Arbeitslager, in denen<br />

Drogengebrauchende Menschen zum Teil ohne Urteil unter<br />

unwürdigen Bedingungen interniert werden<br />

• Vertreter von Polizei, Justiz und Politik sind zunehmend im<br />

illegalen Drogengeschäften verwickelt<br />

• in Frankreich wurde <strong>der</strong> Einsatz von Militär im Kampf gegen<br />

Drogenhandel ernsthaft diskutiert<br />

• in Deutschland nimmt die Telefonüberwachung – ein für ein<br />

demokratisches Land gravieren<strong>der</strong> Eingriff in geschützte<br />

Grundrechte – in Zusammenhang mit <strong>der</strong> sog.<br />

Betäubungsmittelkriminalität stetig zu<br />

• in unserem Land wurde für längere Zeit trotz deutlicher Kritik von<br />

Menschenrechtsverbänden an <strong>der</strong> Praxis <strong>der</strong> Brechmittelvergabe,<br />

einer grausamen Form von Folter, festgehalten und erst nach zwei<br />

Todesfällen und <strong>der</strong> Verurteilung durch den Europäischen<br />

Gerichtshof für Menschenrechte aufgegeben<br />

Ich möchte es durchaus so formulieren:<br />

Wenn Menschen allein aus dem einen Grund, weil sie sich für eine<br />

bestimmte psychoaktive Substanz entschieden haben, ausgegrenzt und<br />

kriminalisiert werden, wenn Menschen allein aus dem einen Grund., weil<br />

Drogengebrauch zu ihrer Lebenskultur dazugehört, künstlich erzeugten

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!