Newsletter 2004 / I - Wittenberg-Zentrum für Globale Ethik
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<strong>Newsletter</strong> <strong>2004</strong> / I<br />
<strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong><br />
Kompetenzzentrum für Nachhaltigkeit<br />
D<br />
ie Region Mitteldeutschland steht vor gravierenden<br />
Herausforderungen, die nur im engen<br />
Schulterschluss zwischen Theorie und Praxis<br />
erfolgreich bewältigt werden können. Hierfür ist eine<br />
systematische Abstimmung zwischen (praktischen)<br />
Bedürfnissen in der Region und wissenschaftlichen<br />
Forschungsthemen erforderlich. Das <strong>Wittenberg</strong>-<br />
<strong>Zentrum</strong> für <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> arbeitet daher an der<br />
Etablierung eines international profilierten<br />
Kompetenzzentrums für Nachhaltigkeitsforschung in<br />
der Region Mitteldeutschland. Ziel dieser<br />
Kooperationsplattform ist die Stärkung der Region<br />
durch Ländergrenzen-übergreifende Zusammenarbeit<br />
zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.<br />
Insbesondere geht es darum, die in der Region bereits<br />
vorhandenen Kompetenzträger zu bündeln, zu<br />
ergänzen und zu gemeinsamen<br />
Forschungsanstregungen anzuregen. Bisher sind die<br />
Handelshochschule Leipzig (HHL), die Universität<br />
Leipzig (UL), die Martin-Luther-Universität Halle-<br />
<strong>Wittenberg</strong> (MLU) und das Umweltforschungszentrum<br />
(UFZ) Leipzig-Halle an der Kooperation beteiligt.<br />
Der Fahrplan für die Errichtung des Kompetenzzentrums<br />
umfasst drei Phasen, wobei die erste Phase<br />
bereits abgeschlossen ist:<br />
In der ersten Phase hat das Stiftungsengagement von<br />
DOW Chemical die Einrichtung einer Stiftungsprofessur<br />
für "Nachhaltigkeit und <strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong>" sowie einer<br />
Stiftungsprofessur für "Nachhaltigkeit und <strong>Globale</strong><br />
Politik" ermöglicht. Die beiden Stiftungsprofessuren<br />
werden im Rahmen des Lehr- und Forschungsverbundes<br />
an der Handelshochschule Leipzig (HHL)<br />
angesiedelt, mit Residenz am <strong>Wittenberg</strong>-<strong>Zentrum</strong> für<br />
<strong>Globale</strong> <strong>Ethik</strong> in der LEUCOREA. Die berufenen<br />
Professoren werden ihre Tätigkeit am 1. September<br />
<strong>2004</strong> aufnehmen.<br />
Als zweite Stufe ist die Einrichtung eines Stiftungslehrstuhls<br />
für "Energiemanagement und Nachhaltigkeit"<br />
mit Sitz an der Universität Leipzig (UL) vorgesehen, die<br />
noch in diesem Jahr erfolgen soll. In engem Dialog mit<br />
der Praxis wird der Lehrstuhl betriebswirtschaftliche<br />
Fragen des Energiemanagements bearbeiten. Dafür<br />
wird ein interdisziplinäres Verständnis von<br />
Nachhaltigkeit zugrunde gelegt. Zu den behandelten<br />
Themen gehören die energiewirtschaftlichen<br />
Konsequenzen des demographischen Wandels, die<br />
Herausforderungen für eine dezentrale<br />
Energieversorgung angesichts des anstehenden<br />
Städterückbaus Ost sowie die Analyse "klassischer"<br />
und "neuer" Energieträger unter dem ökonomischen,<br />
ökologischen und sozialen Aspekt der Nachhaltigkeit.<br />
Als dritte Entwicklungsstufe des Kompetenzzentrums<br />
wird die Einrichtung eines Promotionskollegs<br />
"Nachhaltigkeit, Global Governance und Corporate<br />
Citizenship" angestrebt. Es soll durch exzellente<br />
akademische Begleitung und im Dialog mit der Praxis<br />
der Weiterbildung von Doktoranden dienen und dafür<br />
Sorge tragen, dass durch die Ermöglichung herausragender<br />
Dissertationen neue theoretische Impulse in die<br />
Praxis getragen werden. Ergänzt wird das<br />
Promotionskolleg durch die Einrichtung eines<br />
Besucherprogramms für international renommierte<br />
Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Politik und<br />
Wirtschaft, die ihre Nachhaltigkeitsexpertise in die<br />
Forschungs- und Lehraktivitäten des Kompetenzzentrums<br />
einbringen werden.<br />
Relevante Fragestellungen für das<br />
Kompetenzzentrum (Auswahl)<br />
# Demographischer Wandel und<br />
Stadtrückbau Ost<br />
# Herausforderungen für eine dezentrale<br />
Energieversorgung<br />
# Nachhaltige Kommunalfinanzen<br />
# Aufarbeitung der Transformationserfahrungen<br />
in Ostdeutschland und<br />
Wissenstransfer nach Osteuropa<br />
# Kompatibilität von Wettbewerb und<br />
Nachhaltigkeit<br />
# Priorisierung öffentlicher Aufgaben<br />
und Formen Sektor-übergreifender<br />
Zusammenarbeit (Public-Private-<br />
Partnerships)<br />
# Hilfestellung für Investitionsentscheidungen<br />
durch fundierte Prognostizierung<br />
gesellschaftlicher Prozesse<br />
# Klimapolitik (öffentliche Wahrnehmung<br />
der relevanten Alternativen)<br />
# Ökonomische und ökologische Bilanz<br />
zwischen "klassischen" Energieträgern<br />
und "neuen" regenerativen Energien<br />
unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit<br />
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