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Algorithmen der Videosignalverarbeitung: Optimierung durch ...

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VIDEOSIGNAL-ALGORITHMEN<br />

PSNR ➞<br />

Halbbild A n<br />

V<br />

r<br />

A n B n<br />

2<br />

26,0<br />

[dB]<br />

25,6<br />

25,4<br />

25,2<br />

25,0<br />

24,8<br />

24,6<br />

24,4<br />

24,2<br />

T − 10 ms<br />

rekursive<br />

Elemente<br />

4.2. Nichtlineare Filter zur<br />

Zwischenbildinterpolation<br />

W<br />

Gewichtungs-Masken<br />

An<br />

N1 N2<br />

N3<br />

W<br />

gewichteter Median<br />

Bn<br />

T0<br />

Referenzwert nach [1]<br />

Referenzwert nach [2]<br />

T + 10 ms<br />

Zwischenbild β n<br />

24,0<br />

0 20 40 60 80 100 120 140 160 180 200<br />

Generationen ➞<br />

Halbbild B n<br />

V<br />

r<br />

A n B n<br />

2<br />

Bild 16. Vektorgestützte<br />

gewichtete<br />

Zwischenbildinterpolation<br />

Bild 17. <strong>Optimierung</strong><br />

einer zeitlichen Zwischenbildinterpolation;<br />

Testsequenz<br />

„Football“; dargestellt<br />

sind maximale und<br />

minimale sowie die<br />

mittlere Güte je<strong>der</strong><br />

Population<br />

Neben einer Proscan-Konversion ist die<br />

Interpolation von Zwischenbil<strong>der</strong>n eine<br />

sehr wichtige Aufgabenstellung im Bereich<br />

<strong>der</strong> <strong>Videosignalverarbeitung</strong>. Anwendungen<br />

hierzu liegen zum Beispiel<br />

in <strong>der</strong> Konversion eines 50-Hz-TV-Signals<br />

auf ein 100-Hz-TV-Signal zur<br />

Flimmerreduktion in TV-Geräten (Upconversion),<br />

aber auch in Graphikkarten<br />

bzw. in <strong>der</strong> Studiotechnik (PAL-<br />

NTSC-Konversion) [2]. Auch in diesem<br />

Bereich werden vorteilhaft <strong>Algorithmen</strong><br />

eingesetzt, die vektorgestützte nichtlineare<br />

Interpolationsfilter (gewichtete<br />

Medianfilter) verwenden. Die Vorteile<br />

dieser gewichteten Medianfilter liegen<br />

insbeson<strong>der</strong>e in ihrer Eigenschaft, Fehler<br />

von Bewegungsvektoren in einem<br />

gewissen Maße zu kompensieren [1].<br />

Als weiteres Anwendungsbeispiel für<br />

Evolutionsstrategien im Bereich <strong>der</strong> <strong>Videosignalverarbeitung</strong><br />

wurde deshalb<br />

<strong>der</strong> Entwurf von gewichteten Medianfiltern<br />

zur Zwischenbildinterpolation untersucht.<br />

Bild 16 stellt dar, wie unter Zuhilfenahme<br />

eines vektorgestützten gewichteten<br />

Medianfilters aus zwei Originalbil<strong>der</strong>n<br />

(A n und B n ) und einem Bewegungsvektor<br />

V AB n n<br />

ein Bildpunkt aus dem Zwischenbild<br />

(β n ) berechnet wird. Das Design<br />

<strong>der</strong> Gewichtungsmasken für diese<br />

Interpolation ist Aufgabe des evolutionären<br />

<strong>Optimierung</strong>svorgangs. Ziel ist es<br />

dabei, eine möglichst hohe Bildqualität<br />

(zum Beispiel Kompensation von fehlerhaften<br />

Bewegungsvektoren, Erhalt feiner<br />

Bilddetails usw.) zu erreichen.<br />

Bild 17 zeigt hierzu die Ergebnisse eines<br />

<strong>Optimierung</strong>svorgangs für eine<br />

sehr komplexe Bewegungssituation.<br />

Betrachtet wird die Zwischenbildinterpolation<br />

für die Testsequenz „Football“,<br />

bei <strong>der</strong> ein Zoom auf ein Spielfeld dargestellt<br />

ist. Neben <strong>der</strong> vorherrschenden<br />

Zoom-Bewegung treten hier viele unterschiedliche<br />

Partialbewegungen <strong>der</strong><br />

Spieler auf. Die zu dieser Sequenz mittels<br />

eines Bewegungsschätzers [2] ermittelten<br />

Bewegungsvektorfel<strong>der</strong> sind<br />

häufig fehlerhaft. In <strong>der</strong> im Bild 17 dargestellten<br />

Simulation wurde ein stark<br />

fehlerhaftes Bewegungsvektorfeld verwendet.<br />

Aufgabe bei diesem <strong>Optimierung</strong>svorgang<br />

war es, Interpolationsfilter<br />

so zu entwerfen, daß möglichst viele<br />

Vektorfehler kompensiert werden können<br />

und somit eine optimale Bildqualität<br />

für das Zwischenbild erzielt wird. Bild 17<br />

stellt dar, daß die Interpolationsqualität<br />

<strong>der</strong> Referenzverfahren [1,2] <strong>durch</strong> die<br />

für diese Situation entworfenen Interpolationsfilter<br />

deutlich übertroffen werden<br />

kann.<br />

Ein Filterentwurf auf <strong>der</strong> Basis von Evolutionsstrategien<br />

bietet somit eine gute<br />

Möglichkeit, speziell für dedizierte kritische<br />

Situationen Filter zu entwerfen,<br />

um sie dann zum Beispiel in signaladaptiven<br />

Verfahren zu kombinieren.<br />

Da die Berechnung von Zwischenbil<strong>der</strong>n<br />

jeweils an mehreren Bil<strong>der</strong>n einer<br />

Bildsequenz erfolgen muß, erfor<strong>der</strong>t die<br />

Bewertung eines Interpolationsfilters einen<br />

erheblichen Rechenaufwand. Da<br />

ein typisches Entwicklungsumfeld für<br />

<strong>Algorithmen</strong> <strong>der</strong> <strong>Videosignalverarbeitung</strong><br />

allerdings von einer Laborsituation<br />

mit vernetzten Workstations geprägt ist,<br />

bietet es sich an, zur Reduktion <strong>der</strong> hohen<br />

Simulationszeiten diese Workstations<br />

über eine parallele Programmiersprache<br />

zu koppeln.<br />

Zu diesem Zweck wurde für die vorliegenden<br />

Untersuchungen das Softwarepaket<br />

„PVM“ (Parallel Virtual Machine)<br />

eingesetzt. Es ermöglicht dem Programmierer<br />

vernetzte Rechner als sogenannte<br />

Virtual Machine, das heißt als<br />

einen Parallelrechner mit verteiltem<br />

Speicher zu behandeln. Unter Verwendung<br />

dieses Softwarepakets war es<br />

möglich, die vorhandene heterogene<br />

Rechnerstruktur (etwa 15 Workstations)<br />

effektiv zu nutzen. Es konnten so sehr<br />

rechenintensive Simulationen mit einer<br />

für die Konvergenz <strong>der</strong> Evolutionsstrategie<br />

hinreichenden Anzahl von Generationen<br />

<strong>durch</strong>geführt werden.<br />

5. Schlußfolgerungen<br />

Zahlreiche Anwendungen in <strong>der</strong> <strong>Videosignalverarbeitung</strong><br />

verwenden <strong>der</strong>zeit<br />

suboptimale <strong>Algorithmen</strong>, die nicht auf<br />

analytischem Wege optimiert werden<br />

können. Hier bietet sich eine Verwen-<br />

50 FERNSEH- UND KINO-TECHNIK 52. Jahrgang Nr. 1+2/1998

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