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Energie ist kostbar - Naturstrom

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98 % der indonesischen Wälder verschwunden sein. Gleichzeitig<br />

<strong>ist</strong> der indonesische Regenwald Lebensraum für viele<br />

zum Teil vom Aussterben bedrohte Arten. Sumatra-Tiger<br />

und das Java-Nashorn etwa werden durch Brandrodungen<br />

vertrieben oder getötet, wie auch die Orang-Utans. Ihnen<br />

wird mit dem Urwald der Lebensraum und die Nahrungsgrundlage<br />

entzogen. Sie weichen auf die Plantagen aus<br />

und werden nun als „Schädlinge“ gejagt und getötet. Von<br />

ursprünglich 200.000 Menschenaffen sind auf Sumatra<br />

inzwischen nur noch 7.000 Tiere übrig. Kleinbauern werden<br />

für die großen Plantagen zum Teil gewaltsam und illegal<br />

vertrieben. Sie müssen in die städtischen Slums ziehen oder<br />

sich als Billigarbeiter auf den Plantagen verdingen.<br />

Seit 2003 gibt es auf Initiative des WWF einen Runden<br />

Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO). Dieser hat inzwischen<br />

420 Mitglieder, darunter 16 deutsche Firmen wie<br />

Henkel und Bayer. Doch die Selbsterklärungen greifen nur<br />

sehr langsam. Palmöl, das nur von Brachland stammt und<br />

keine indigenen Rechte beschneidet, gibt es im Grunde<br />

genommen nicht: Das sogenannte „Brachland” in Indonesien<br />

sind die vor allem von der Palmölindustrie abgebrannten<br />

Regenwaldflächen. Auf und von diesem Land lebt<br />

weiterhin die angestammte lokale Bevölkerung – Indigene<br />

und Kleinbauern. Die Flächen sollten wieder renaturiert<br />

(aufgeforstet) werden. Generell gilt: Die riesigen industriellen<br />

Monokulturen sind niemals nachhaltig, egal auf<br />

welchem Land sie stehen. Auch halten sich Mitglieder des<br />

RSPO nicht an die Abmachungen. Eine unübersichtliche<br />

Lieferkette macht den Nachweis des Öls vom Feld bis zum<br />

Endprodukt nahezu unmöglich. Eine RSPO-Zertifizierung<br />

hilft also dem Verbraucher kaum weiter, auch wenn es eine<br />

kleine Verbesserung zur herkömmlichen Praxis <strong>ist</strong>. Wer<br />

ganz auf Nummer sicher gehen möchte, verzichtet ganz auf<br />

Palmölprodukte. Hilfe bietet die von der „Borneo Orang-<br />

Utan-Hilfe“ erstellte Weiße L<strong>ist</strong>e Palmöl –<br />

www.weisse-l<strong>ist</strong>e-palmoel.de.to (ah)<br />

Weitere Informationen unter:<br />

Rettet den Regenwald e.V. / www.regenwald.org<br />

sumatra Orang Utan<br />

FOtO: aNUP sHaH / WWF<br />

FOtO: KLaUs sCHeNCK / Rettet DeN ReGeNWaLD e.V. / WWW.ReGeNWaLD.ORG<br />

27<br />

Das ende einer Palmölplantage nach etwa 20 Jahren.<br />

Die Bäume werden vergiftet und sterben ab.<br />

RESSoURCEN

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