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Energie ist kostbar - Naturstrom

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FOtO: sOLON AKTUEll<br />

energiewende mit<br />

heißer Nadel gestrickt<br />

Zeitdruck und Qualität vertragen sich selten. Und so hat die Politik bei der<br />

jüngsten Novelle des erneuerbare energiengesetzes den großen Wurf verpasst.<br />

Die marktintegration grünen stroms bleibt eine Baustelle.<br />

Kurz vor der parlamentarischen Sommerpause stand dem<br />

politischen Berlin der Schweiß auf der Stirn. Umweltund<br />

Wirtschaftspolitiker, Min<strong>ist</strong>erialbeamte, Verbandsvertreter<br />

und Unternehmensrepräsentanten schwitzten aber<br />

nicht wegen zu hoher Temperaturen. Ihnen saß die <strong>Energie</strong>gesetzgebung<br />

im Nacken. Nicht weniger als acht Gesetze,<br />

größtenteils von höchster Brisanz und erheblicher Tragweite,<br />

trieb die Bundesregierung im Schweinsgalopp durch die<br />

Instanzen. Neben dem Atomgesetz, dem <strong>Energie</strong>wirtschaftsgesetz<br />

und einem ganzen Bündel weiterer Regelungen stand<br />

auch das Erneuerbare <strong>Energie</strong>n Gesetz (EEG) zur Debatte.<br />

Das EEG gilt weltweit unter Umweltpolitikern und Fachleuten<br />

als Erfolgsgeschichte – bislang jedenfalls.<br />

Verbände und Unternehmen beklagen, dass der extreme<br />

Zeitdruck, unter dem die Gesetzesnovelle verabschiedet<br />

wurde, Spuren hinterlassen hat. Der weitere Ausbau der<br />

Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n könne an Dynamik verlieren.<br />

Absicht? Nicht nur das völlig überhastete Gesetzgebungsverfahren<br />

– eigentlich hätte der Novellierungsprozess im<br />

November enden sollen – gibt Grund zur Skepsis. Da die<br />

Bundesregierung nach dem Atomausstieg keine ambitionierten<br />

Ziele für den Ausbau der Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n formuliert<br />

hat, fürchten u. a. Greenpeace und das Umweltbundesamt<br />

eine politisch gewollte Renaissance der Kohlekraft.<br />

6<br />

Auch der Gesetzestext gibt wenig Anlass zur Hochstimmung.<br />

„Trotz der Ausbesserung grober Fehler steht am Ende<br />

des Novellierungsprozesses ein EEG, das viele Fragen offen<br />

lässt und das nicht zu einem beschleunigten Ausbau der<br />

Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n führen wird“, moniert Hermann<br />

Albers, Präsident des Bundesverbands Windenergie (BWE).<br />

Die schlimmsten Fehler wurden zwar, so die Meinung<br />

auch auf Seiten anderer Branchenverbände, in allerletzter<br />

Sekunde ausgebügelt – wirklich glücklich <strong>ist</strong> allerdings<br />

niemand.<br />

Vor allem bei der Marktintegration der Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n<br />

wurden Chancen vertan. So wird die auch von naturstrom<br />

praktizierte direkte Vermarktung in Deutschland produzierten<br />

Ökostroms an Endkunden zukünftig erschwert. Die<br />

Regelung in der seit 2009 gültigen Fassung des EEG besagt:<br />

Wenn ein Stromhändler mehr als die Hälfte des an Endkunden<br />

abgesetzten Stroms aus EEG-geförderten Anlagen kauft,<br />

wird er von der EEG-Umlage befreit. Im Jahr 2011 liegt die<br />

Umlage bei 3,53 Cent pro kWh. Erst diese Kompensation für<br />

die im Vergleich zum Börsenpreis deutlich höheren Einkaufskosten<br />

ermöglicht es Stromhändlern, Ökostrom aus kleinen,<br />

dezentralen deutschen Anlagen direkt an Endkunden zu<br />

verkaufen. Richtig angewandt, fördert diese Vermarktungsoption<br />

nicht nur die mittelständisch geprägte Erzeugerstruktur<br />

der Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n, sondern auch deren Marktinte-

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