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Energie ist kostbar - Naturstrom

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erneuerbare?<br />

Nein danke!<br />

Der Atomausstieg als Einstieg in einen beschleunigten<br />

Ausbau der Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n? Als<br />

im Frühsommer neben dem Atomgesetz u. a. auch die<br />

Novelle des Erneuerbare-<strong>Energie</strong>n-Gesetzes (EEG) auf<br />

der politischen Agenda stand, hatten die Befürworter<br />

der <strong>Energie</strong>wende große Hoffnungen gehegt, dass sich<br />

diese Einsicht bei den beteiligten Abgeordneten durchsetzen<br />

möge. Was dann im Eilverfahren verabschiedet<br />

wurde, <strong>ist</strong> jedoch nicht der große Wurf, den es eigentlich<br />

gebraucht hätte. Atomausstieg ja, Aufbruch nein.<br />

Das Urteil <strong>ist</strong> gespalten.<br />

Harsche Kritik kommt vom Bundesverband Wind-<br />

<strong>Energie</strong> (BWE): Die Bundesregierung habe bisher nicht<br />

erklärt, wie sie den Atomstrom ersetzen will, kommentiert<br />

Verbandspräsident Hermann Albers den Beschluss<br />

des Bundestags. „Dass nach Fukushima und mit dem<br />

neuen Atomausstieg der Anteil des Erneuerbaren Stroms<br />

in der Zielsetzung bis 2020 nicht erhöht wurde, kann nur<br />

bedeuten: Fossile Kraftwerke treten an die Stelle atomarer“,<br />

so Albers. „Damit verspielt die Bundesregierung die<br />

h<strong>ist</strong>orische Chance, die <strong>Energie</strong>wende jetzt zu beschleunigen.“<br />

Deutlich schlechtere Bedingungen für den weiteren<br />

Ausbau der Windenergie konnten zwar in letzter<br />

Sekunde verhindert werden, Grund zum Jubeln bietet<br />

das im Rekordtempo durch die Instanzen geprügelte EEG<br />

für die Windbranche allerdings nicht.<br />

Weitere Rüffel muss die Koalition von den Umweltverbänden<br />

einstecken. Gegenüber der Nachrichtenagentur<br />

dapd kritisierte der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger<br />

die Regierungspläne zur Abschaltung der Atommeiler<br />

als “halbherzig” und “unambitioniert”. Der BUND hält<br />

die Zeitpläne der Regierung für inakzeptabel und drängt<br />

auf eine Abschaltung aller AKW spätestens 2013. Neben<br />

dem BUND <strong>ist</strong> auch der NABU mit der Umsetzung des<br />

Ausstiegs unzufrieden. So moniert NABU-Präsident<br />

Olaf Tschimpke, „dass die Bundesregierung weder die<br />

Haftung bei Unfällen noch die Sicherheitsstandards<br />

für den Betrieb der verbleibenden Atomkraftwerke verschärft<br />

hat.“<br />

5<br />

Neues vom EEG<br />

In die vielstimmige Schelte mischen sich allerdings auch<br />

versöhnliche Töne. So bemüht sich die Solarbranche,<br />

das Positive im <strong>Energie</strong>gesetzespaket zu sehen: „Mit dem<br />

beschleunigten Atomausstieg fällt eine große Hürde der<br />

<strong>Energie</strong>wende“, hält Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer<br />

des Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar),<br />

der Forderung des BUND nach einem früheren Ausstiegsdatum<br />

entgegen: „Dieser Beschluss <strong>ist</strong> international<br />

wegweisend.“ Die Rücknahme der Laufzeitverlängerung<br />

für Atomkraftwerke, das Festhalten am grundsätzlichen<br />

Fördermechanismus der Photovoltaik und baurechtliche<br />

Klarstellungen stabilisierten die Investitionsbedingungen<br />

für die Solarstrombranche, so Körnig weiter. Das Tempo<br />

der Rückführung der Solarstromförderung bleibt allerdings<br />

nach Einschätzung des BSW-Solar überaus ambitioniert.<br />

Jährlich werde die Förderung für die Errichtung<br />

neuer Solarstromanlagen – je nach Wachstum des<br />

Photovoltaikmarktes – um bis zu 24 Prozent reduziert.<br />

Es bleiben viele Baustellen – egal, ob es um die Rahmenbedingungen<br />

zum Ausbau der Erzeugungskapazitäten,<br />

Maßnahmen zur Steigerung der <strong>Energie</strong>effizienz, oder<br />

die Marktintegration der Erneuerbaren <strong>Energie</strong>n geht.<br />

Die Politik wird in den nächsten Jahren massiv nachbessern<br />

müssen, um die angestrebten Klimaschutzziele erreichen<br />

und die <strong>Energie</strong>wende verwirklichen zu können.<br />

Eine kritische Begleitung durch Verbände und Öffentlichkeit<br />

<strong>ist</strong> ihr dabei gewiss. (tl)

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