Energie ist kostbar - Naturstrom
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auch die Niederlande haben ein Moratorium erlassen.<br />
In Deutschland <strong>ist</strong> das Thema vor allem im Münsterland<br />
in der breiten Öffentlichkeit angekommen; dort will der<br />
US-Multi ExxonMobil das neue Verfahren einsetzen. In<br />
der Nähe der Ortschaft Damme zum Beispiel begann der<br />
Konzern bereits im Oktober 2008 mit der Bohrung und<br />
presste seither mehrfach die umstrittenen Flüssigkeiten<br />
in den Untergrund. In den kommenden Jahren wolle der<br />
US-Ölkonzern einen dre<strong>ist</strong>elligen Millionenbetrag in die<br />
Exploration der vermuteten Erdgasvorkommen investieren,<br />
warnt bereits der Bund für Umwelt und Naturschutz in<br />
Nordrhein-Westfalen. Er klagt, dass die Bezirksregierung<br />
Arnsberg „heimlich still und leise“ bereits 19 Bergbauberechtigungen<br />
zur Aufsuchung von Erdgas in NRW erteilt<br />
habe. Mehrere Erkundungsbohrungen seien genehmigt<br />
worden, weitere geplant, wobei die Bevölkerung nicht<br />
beteiligt worden sei.<br />
Längst fürchtet auch der Wasserversorger Gelsenwasser die<br />
Verseuchung des Untergrundes und damit des Trinkwassers,<br />
seit im Herbst bekannt wurde, dass „halb Nordrhein-Westfalen<br />
in Erlaubnisgebiete zur Aufsuchung von unkonventionellem<br />
Erdgas eingeteilt wurde.“ Manfred Scholle, Vorstandschef<br />
der Gelsenwasser AG, positionierte sich in diesen<br />
Wochen deutlich: „Fracking <strong>ist</strong> zu risikoreich“, Beispiele aus<br />
den USA zeigten das. Das Verfahren sei „in dicht besiedelten<br />
Gebieten wie in Deutschland nicht zu verantworten“,<br />
vor allem Wasserschutzgebiete müssten „für derartige<br />
Bergbautätigkeiten tabu sein“. Inzwischen <strong>ist</strong> nun auch der<br />
Bundesumweltmin<strong>ist</strong>er und NRW-Chef der CDU, Norbert<br />
Röttgen, auf D<strong>ist</strong>anz zum Fracking gegangen.<br />
Zumal kürzlich auch die AWBR warnte: „Auf das Trinkwasser<br />
in Deutschland kommt eine neuartige Gefährdung zu.“ Im<br />
Bodenseeraum und am Oberrhein gebe es bereits Pläne und<br />
Bodensee in Gefahr?<br />
Der Umweltausschuss des landtags in Baden-<br />
Württemberg hat sich mit den Stimmen aller<br />
Fraktionen gegen die unkonventionelle Gasförderung<br />
am Bodensee ausgesprochen. Einen rechtlich<br />
bindenden Charakter hat der Ausschuss-Appell den<br />
Angaben zufolge aber noch nicht. Das britische Unternehmen<br />
3legsResources hat in Baden-Württemberg<br />
noch bis 2012 Aufsuchungslizenzen. In dieser<br />
Zeit müsste es einen Antrag für Probebohrungen<br />
stellen, damit die Ansprüche nicht verfallen und<br />
die Claims von anderen Unternehmen für weitere<br />
fünf Jahre reserviert werden können.<br />
auch Investoren, die entsprechende Projekte vorbereiten.<br />
„Wir fürchten, dass der Grundwasserschutz gegenüber diesen<br />
mächtigen Interessen Schaden nehmen könnte“, sagt AWBR-<br />
Präsident Johann-Martin Rogg und fordert „schnell einschlägige<br />
gesetzliche Bestimmungen zum Schutz des Grundwassers“.<br />
Schon die Geothermie habe in der Vergangenheit<br />
„erhebliche Schäden verursacht“, und bei den Bohrungen für<br />
Erdsonden von Wärmepumpen seien auch bereits „zahlreiche<br />
negative Auswirkungen aufs Grundwasser eingetreten“.<br />
Die AWBR verlangt außerdem mehr Transparenz: „Bislang<br />
gibt es zu viel Geheimniskrämerei der möglichen Investoren.“<br />
Am Bodensee, wo sich eine Investorengruppe die<br />
Gebietsrechte zur Aufsuchung von Erdgas gesichert hat, sei<br />
die Bodensee-Wasserversorgung, die vier Millionen Menschen<br />
mit Trinkwasser versorgt, „eher zufällig“ auf die Pläne<br />
gestoßen.<br />
Der Bund für Umwelt und Naturschutz fordert daher nun<br />
einen neuen Rechtsrahmen, denn das Bundesberggesetz sei<br />
„grundsätzlich ungeeignet, den Schutz des Allgemeinwohls<br />
sowie die Grundrechte der Betroffenen zu garantieren“.<br />
Transparenz, Bürgerbeteiligung und „ergebnisoffene Genehmigungsverfahren<br />
unter vorrangiger Berücksichtigung der<br />
Umweltbelange“ würden durch die derzeitige Rechtslage verhindert.<br />
Und das gelte „sowohl für die Aufsuchung als auch<br />
die Gewinnung unkonventionellen Erdgases.“<br />
Die Wirkung der Förderung von Schiefergas und -öl haben<br />
Wissenschaftler der Ludwig-Bölkow-Systemtechnik GmbH<br />
und des Wuppertal-Instituts in einer Studie im Auftrag des<br />
Umweltausschusses des Europäischen Parlaments untersucht:<br />
Download unter: http://tinyurl.com/6872g7j<br />
Weitere Infos und Inititativen: www.gegen-gasbohren.de<br />
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UMWElT UND TECHNIK