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1/9 JAHRESBERICHT DES PRÄSIDENTEN 2008 ... - Fishfinder.ch

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<strong>JAHRESBERICHT</strong> <strong>DES</strong> PRÄSIDENTEN <strong>2008</strong><br />

Einleitung<br />

Wenn i<strong>ch</strong> das vergangene Jahr vor meinem geistigen Auge Revue passieren lasse, fallen mir<br />

spontan folgende S<strong>ch</strong>lagwörter ein:<br />

- Neuer Besatzplan<br />

- 5-Jahres-Bes<strong>ch</strong>luss und Verordnung<br />

- Sa<strong>ch</strong>kundena<strong>ch</strong>weis SaNa<br />

- Generelles Projekt 3. Rhonekorrektion<br />

- Vers<strong>ch</strong>mutzung Sion-Riddes<br />

- Informationstag<br />

I<strong>ch</strong> bin überzeugt, dass alle die heute hier versammelt sind, dur<strong>ch</strong> ihre Mitarbeit oder ihr<br />

Interesse an der Walliser Fis<strong>ch</strong>erei mit mindestens einem der S<strong>ch</strong>lagwörter bestens vertraut<br />

sind. So gesehen spre<strong>ch</strong>e i<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gerne von Jahresberi<strong>ch</strong>t des Präsidenten, sondern lieber<br />

vom Präsidenten der darüber beri<strong>ch</strong>tet, was wir alle, zusammen mit den vielen Walliser<br />

Fis<strong>ch</strong>ern, in diesem Jahr versu<strong>ch</strong>t und errei<strong>ch</strong>t haben.<br />

Au<strong>ch</strong> wenn uns viellei<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t immer alles na<strong>ch</strong> Wuns<strong>ch</strong> gelungen ist, i<strong>ch</strong> glaube, es ist<br />

trotzdem ein interessanter Beri<strong>ch</strong>t und i<strong>ch</strong> danke eu<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>on jetzt für euren persönli<strong>ch</strong>en<br />

Beitrag dazu.<br />

Administration<br />

Der administrative und repräsentative Aufwand war in diesem Jahr für den Verband<br />

besonders gross. Den offiziellen Sitzungskalender konnten wir mit 4 Vorstandssitzungen, 3<br />

Sitzungen mit einem Teil des Vorstandes, 2 Präsidentenversammlungen und der<br />

Delegiertenversammlung zwar relativ s<strong>ch</strong>lank halten. Viele Sitzungen bes<strong>ch</strong>erten uns jedo<strong>ch</strong><br />

vor allem der neue Besatzplan, der Sa<strong>ch</strong>kundena<strong>ch</strong>weis, die 3. Rhonekorrektion, die neue<br />

Fis<strong>ch</strong>ereiverordnung und der neue 5-Jahres-Bes<strong>ch</strong>luss.<br />

Mit Peter S<strong>ch</strong>eibler, dem Chef der Dienstelle für Jagd, Fis<strong>ch</strong>erei und Wildtiere und seinen<br />

Mitarbeitern Yvon Crettenand und Jacques Blanc hatten wir an vers<strong>ch</strong>iedenen Sitzungen und<br />

gemeinsamen Terminen einen offenen, konstruktiven und regen Gedanken- und<br />

Informationsaustaus<strong>ch</strong>. Ebenso mit unserem ersten Anspre<strong>ch</strong>partner für die Fis<strong>ch</strong>erei, Rolf<br />

Collaud, der s<strong>ch</strong>on bald in den Ruhestand treten wird. Perfekt zweispra<strong>ch</strong>ig, glei<strong>ch</strong>sam<br />

erfahren im tägli<strong>ch</strong>en Kampf mit Fis<strong>ch</strong>en und Papierbergen und zu jeder Zeit am ri<strong>ch</strong>tigen<br />

Ort, i<strong>ch</strong> bin überzeugt, es brau<strong>ch</strong>t mindestens zwei neue Mitarbeiter um ihn ersetzen zu<br />

können.<br />

Au<strong>ch</strong> im nä<strong>ch</strong>sten Jahr stehen wi<strong>ch</strong>tige administrative Dossiers an. Insbesondere muss vor<br />

dem Inkrafttreten des neuen Besatzplans und vor dem Hintergrund zusätzli<strong>ch</strong> zu erbringender<br />

Leistungen die Vereinbarung zwis<strong>ch</strong>en Staat und WKSFV unbedingt ras<strong>ch</strong> bespro<strong>ch</strong>en und<br />

angepasst werden. Wir Fis<strong>ch</strong>er würden uns freuen, wenn wir die Vereinbarung no<strong>ch</strong> „mit<br />

Einem aus unseren Reihen“, nämli<strong>ch</strong> mit Herrn Staatsrat Jean-René Fournier unterzei<strong>ch</strong>nen<br />

könnten.<br />

I<strong>ch</strong> danke der Dienststelle für die gute Zusammenarbeit, die wertvolle Unterstützung und die<br />

grosse Geduld für einen man<strong>ch</strong>mal zugegeben etwas ungeduldigen Präsidenten.<br />

1/9


Aufzu<strong>ch</strong>t und Besatz<br />

Aufzu<strong>ch</strong>t und Besatz sind für den Verband und die Sektionen ein wi<strong>ch</strong>tiges Thema. Neben der<br />

zeitintensiven, verantwortungsvollen Aufzu<strong>ch</strong>tsarbeit für die Sömmerlinge und Massfi<strong>ch</strong>e<br />

und dem Besatz der Rhone, der Bä<strong>ch</strong>e, Seen und Kanäle hat uns in diesem Jahr zusätzli<strong>ch</strong> der<br />

neue Besatzplan bes<strong>ch</strong>äftigt.<br />

Zum ersten Mal wurden die Sektionen im Jahr 2007 konkret mit dem neuen Besatzplan<br />

konfrontiert. Die kantonale Wiederbevölkerungskommission wollte wissen, ob der Besatz<br />

immer no<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> den Vorgaben des „ Plan-Oreiller“ aus dem Jahr 1972 erfolgt und wel<strong>ch</strong>e<br />

Änderungswüns<strong>ch</strong>e die Sektionen in Bezug auf den Besatz ihrer Gewässer für die Zukunft<br />

haben. Während des vergangenen Jahres wurden wir vom Präsidenten der<br />

Wiederbevölkerungskommission, Herrn Yvon Crettenend, an den beiden<br />

Präsidentenversammlungen und von Dienst<strong>ch</strong>ef S<strong>ch</strong>eibler Peter an der<br />

Delegiertenversammlung no<strong>ch</strong>mals eingehend über die Absi<strong>ch</strong>ten, Ziele und Konsequenzen<br />

des neuen Besatzplans informiert. Im Juni stellte die DJFW den neuen, mit Spannung<br />

erwarteten Besatzplan jeder Sektion im Detail vor und versu<strong>ch</strong>te, so weit wie mögli<strong>ch</strong>, auf<br />

Vors<strong>ch</strong>läge und Anregungen der Sektionen einzugehen.<br />

Bei der Mehrzahl dieser Veranstaltungen war ein Vertreter aus dem Kantonalvorstand<br />

anwesend und so konnten wir uns einen guten Überblick über die Akzeptanz in den Sektionen<br />

und über mögli<strong>ch</strong>e Auswirkungen vers<strong>ch</strong>affen. Zudem stellten wir erfreut fest, dass die<br />

Menge der ausgesetzten Mass- und Jungfis<strong>ch</strong>e mit dem neuen Besatzplan in etwa glei<strong>ch</strong><br />

bleiben wird. Na<strong>ch</strong> Erhalt des S<strong>ch</strong>lussberi<strong>ch</strong>ts der Wiederbevölkerungskommission haben wir<br />

am 19. September der DJFW eine s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Stellungnahme zum neuen Besatzplan<br />

abgegeben. Darin haben wir festgehalten, dass die Kommission grosse Arbeit mit viel<br />

Hingabe und Sorgfalt geleistet hat und dass der Besatzplan von der überwiegenden Mehrheit<br />

der Sektionen und vom Kantonalvorstand positiv aufgenommen wurde. Positiv haben wir<br />

insbesondere folgende Ansätze gewertet:<br />

- Der Besatzplan ist selbst regulierend, d.h. es soll eine laufende Erfolgskontrolle<br />

stattfinden und wo nötig, periodis<strong>ch</strong> Korrekturen angebra<strong>ch</strong>t werden<br />

- Der Besatz erfolgt ni<strong>ch</strong>t nur mit Massfis<strong>ch</strong>en und Sömmerlingen (ca. 120 Tage alt),<br />

sondern neu au<strong>ch</strong> mit Vorsömmerlingen (ca. 90 Tage alt).<br />

- Der Besatz und die Betra<strong>ch</strong>tung der Gewässer erfolgt künftig in einem viel feineren<br />

Raster, womit au<strong>ch</strong> genauere Erfolgskontrollen mögli<strong>ch</strong> sind.<br />

Damit der neue Besatzplan aber in der praktis<strong>ch</strong>en Umsetzung funktioniert, haben wir in<br />

unserer Stellungnahme vers<strong>ch</strong>iedene Anregungen und Wüns<strong>ch</strong>e geäussert, die zum Teil s<strong>ch</strong>on<br />

im neuen 5-Jahres-Bes<strong>ch</strong>luss oder in der Fis<strong>ch</strong>ereiverordnung berücksi<strong>ch</strong>tigt wurden:<br />

- Verlässli<strong>ch</strong>e Fis<strong>ch</strong>ereistatistiken und Korrekturen brau<strong>ch</strong>en als Grundlage verlässli<strong>ch</strong>e<br />

Zahlen. Deshalb müssen aus unserer Si<strong>ch</strong>t au<strong>ch</strong> Faktoren wie Unwettereinflüsse oder<br />

Fis<strong>ch</strong>ereidruck berücksi<strong>ch</strong>tigt werden und Erfolgskontrollen dur<strong>ch</strong>geführt werden, die<br />

ni<strong>ch</strong>t bloss auf den Fangstatistiken beruhen. So haben wir angeregt, für die<br />

Rücksendung der Kontrollbü<strong>ch</strong>lein ein Bonus- / Malussystem einzuführen.<br />

- Die Sektionen müssen si<strong>ch</strong> künftig minutiös an die vereinbarten Vorgaben des<br />

Besatzplans halten.<br />

- Um abrupte Änderungen und Härtefälle zu vermieden, haben wir eine stufenweise<br />

Einführung des Besatzplans über 3 Jahre angeregt.<br />

- Beibehaltung der bisher geltenden S<strong>ch</strong>onmasse in den aktiven Reserven, damit au<strong>ch</strong><br />

na<strong>ch</strong> dem Verbot von Cat<strong>ch</strong> & Release weiterhin mögli<strong>ch</strong>st viele Fis<strong>ch</strong>e zurückgesetzt<br />

werden können.<br />

2/9


- Regelung der Re<strong>ch</strong>te, Pfli<strong>ch</strong>ten und finanziellen Abgeltungen in einer neuen<br />

Vereinbarung zwis<strong>ch</strong>en WKSFV und Kanton vor Inkrafttreten des neuen Besatzplans.<br />

Die grosse Aufgabe des Verbandes wird es sein, im nä<strong>ch</strong>sten Jahr einen angepassten<br />

S<strong>ch</strong>lüssel zur Verteilung der Subventionen an die Sektionen zu finden, eine neue<br />

Vereinbarung mit dem Kanton abzus<strong>ch</strong>liessen und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> dafür zu sorgen, dass die<br />

Produktion und Verteilung von genügend einheimis<strong>ch</strong>en Mass- und Jungfis<strong>ch</strong>en au<strong>ch</strong> in<br />

Zukunft si<strong>ch</strong>ergestellt werden kann.<br />

Dies ist einer der Gründe, weshalb wir uns in diesem Jahr au<strong>ch</strong> wieder stark dafür eingesetzt<br />

haben, dass die Quelle der Fis<strong>ch</strong>zu<strong>ch</strong>t von Monthey na<strong>ch</strong> der Vers<strong>ch</strong>mutzung dur<strong>ch</strong> eine<br />

anliegende S<strong>ch</strong>weinezu<strong>ch</strong>t endli<strong>ch</strong> wieder für die Aufzu<strong>ch</strong>t von Jungfis<strong>ch</strong>en benutzt werden<br />

kann oder die Gemeinde der Sektion zumindest vergünstigtes Trinkwasser abgibt. Zusammen<br />

mit der DJFW haben wir eine vorübergehende Lösung für 2 Jahre gefunden, die<br />

längerfristigere Zukunft der Fis<strong>ch</strong>zu<strong>ch</strong>t sieht trotz Eins<strong>ch</strong>alten eines Anwalts allerdings immer<br />

no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t sehr rosig aus. Das Quellwasser hat immer no<strong>ch</strong> zu viele S<strong>ch</strong>webestoffe um damit<br />

wieder wie früher Fis<strong>ch</strong>eier für den ganzen Kanton aufziehen zu können. Wir hoffen, dass der<br />

neue Gemeinderat von Vouvry offener als der frühere Gemeinderat für unsere Anliegen ist<br />

und dass wir bald ein konstruktives Gesprä<strong>ch</strong> in dieser wi<strong>ch</strong>tigen Angelegenheit finden<br />

können.<br />

Grosse Hoffnungen setzen wir in die neue Fis<strong>ch</strong>zu<strong>ch</strong>t der Sektion Visp in Balts<strong>ch</strong>ieder, die<br />

am 8.8.08 eröffnet werden konnte. Hier sollen in Zukunft die Jungfis<strong>ch</strong>e für die Oberwalliser<br />

Gewässer abgestreift und aufgezogen werden. Weil mit diesem zusätzli<strong>ch</strong>en Standbein au<strong>ch</strong><br />

die Risiken gemindert werden können, hat si<strong>ch</strong> der Verband mit einem zinslosen Darlehen in<br />

der Höhe von 50'000 Franken an der Finanzierung der Anlage beteiligt. I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te der<br />

Sektion und Arno Brants<strong>ch</strong>en au<strong>ch</strong> an dieser Stelle no<strong>ch</strong>mals zu der s<strong>ch</strong>önen Anlage<br />

gratulieren und ihnen im Namen der Walliser Fis<strong>ch</strong>er ganz herzli<strong>ch</strong> für den grossen Einsatz<br />

und die Ausdauer beim Bau der neuen Fis<strong>ch</strong>zu<strong>ch</strong>t danken. Beispielhaft für die gute<br />

Zusammenarbeit unter den Sektionen waren für mi<strong>ch</strong> das Interesse und die Hilfsbereits<strong>ch</strong>aft<br />

der Sektion Monthey, die bei der Einri<strong>ch</strong>tung der Anlage und der Aufzu<strong>ch</strong>t der ersten Fis<strong>ch</strong>e<br />

stets mit Rat und Tat hilfrei<strong>ch</strong> zur Seite stand.<br />

Mit denselben Worten wie letztes Jahr, aber dafür umso herzli<strong>ch</strong>er, mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> an dieser<br />

Stelle allen danken, die einen grossen Teil ihrer Freizeit freiwillig der Aufzu<strong>ch</strong>t und dem<br />

Besatz unserer Gewässer widmen.<br />

Unseren Fis<strong>ch</strong>zü<strong>ch</strong>tern und Besatzverantwortli<strong>ch</strong>en in den Sektionen und ihren zahlrei<strong>ch</strong>en<br />

Helfern.<br />

Unserem Besatzverantwortli<strong>ch</strong>en Bernard Disière, der seine grosse Arbeit mit viel Freude,<br />

Enthusiasmus und Zuverlässigkeit wahrnimmt, sowie unserem Fis<strong>ch</strong>zü<strong>ch</strong>ter Jean-René<br />

Morand, der ebenfalls sehr gute Arbeit geleistet hat.<br />

Danken mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> den gewerbsmässigen Fis<strong>ch</strong>zü<strong>ch</strong>tern für die angenehme<br />

Zusammenarbeit und die gute Qualität der gelieferten Fis<strong>ch</strong>e.<br />

Ni<strong>ch</strong>t vergessen mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> die DJFW, die uns ras<strong>ch</strong> und unbürokratis<strong>ch</strong> die<br />

Besatzbewilligungen ausstellt und uns bei Besatzmassnahmen unterstützt. Dank gebührt au<strong>ch</strong><br />

den Berufs- und Hilfsaufsehern, die den Besatz und die Vors<strong>ch</strong>riften vor Ort begleiten und<br />

überwa<strong>ch</strong>en.<br />

3/9


Vers<strong>ch</strong>mutzungen, Spülungen und Entleerungen<br />

Was die Vers<strong>ch</strong>mutzungen, Spülungen und Entleerungen betrifft, begann dieses Jahr unter<br />

einem positiven Vorzei<strong>ch</strong>en. Am 9. Februar konnten wir der Presse entnehmen, dass das<br />

Rätsel um das Fis<strong>ch</strong>sterben im Totensee gelöst sei. Bereits am 28. April <strong>2008</strong> ers<strong>ch</strong>ien der<br />

von der Dienststelle für Jagd, Fis<strong>ch</strong>erei und Wildtiere in Auftrag gegebene Expertenberi<strong>ch</strong>t,<br />

der als wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong>ste Ursa<strong>ch</strong>e für das Fis<strong>ch</strong>sterben einen vorübergehenden<br />

Sauerstoffmangel bezei<strong>ch</strong>nete, der bei besonderen Wetterlagen dur<strong>ch</strong> Algen verursa<strong>ch</strong>t<br />

werden kann. Da die Algenproduktion dur<strong>ch</strong> Abwässer günstig beeinflusst wird, sollen<br />

gemäss Verfügung des Kantons die verunreinigten Siedlungswasser zudem ab Ende <strong>2008</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t mehr in den See fliessen.<br />

Na<strong>ch</strong>dem 2007 diverse Rapporte von Hilfsaufsehern wegen unzulässigen Arbeiten im<br />

Flussbett der Rhone im Pfynwald kein E<strong>ch</strong>o fanden, haben wir uns mit dem Betreiber des<br />

Kieswerks Ende März <strong>2008</strong> s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> in Verbindung gesetzt. Zwei Tage später fand bereits<br />

eine Sitzung statt, an der wir uns gütli<strong>ch</strong> auf eine bes<strong>ch</strong>eidene Ents<strong>ch</strong>ädigung einigen konnten.<br />

Allerdings wurde im Protokoll au<strong>ch</strong> klar festgehalten, dass es dem WKSFV in erster Linie<br />

darum gehe, derartige Vorkommnisse künftig zu verhindern und dass uns eine Ents<strong>ch</strong>ädigung<br />

bei ähnli<strong>ch</strong>en Vorkommnissen künftig keinesfalls von einer allfälligen Klage abhalten werde.<br />

Am 21. Juni wurden wir darüber informiert, dass in den Ba<strong>ch</strong> „Barme“ oberhalb von<br />

Champéry Gülle ausgelaufen sei. Bernard Disière begab si<strong>ch</strong> sofort vor Ort und hielt die<br />

Situation mit Fotos fest. Wir verfassten sofort einen Beri<strong>ch</strong>t mit einer S<strong>ch</strong>adensabs<strong>ch</strong>ätzung<br />

von rund 2500 Franken und stellten diesen der DJFW zur weiteren Bearbeitung zu. Der<br />

Verursa<strong>ch</strong>er der Vers<strong>ch</strong>mutzung wurde verurteilt und hat nun gegen unsere<br />

S<strong>ch</strong>adensforderung Einspra<strong>ch</strong>e erhoben.<br />

Am Samstag, 11. Juli, 5 Tage bevor im Nouvelliste ein Artikel zur Problematik der<br />

„Verunreinigung der Kläranlagen“ dur<strong>ch</strong> Oberflä<strong>ch</strong>enwasser ers<strong>ch</strong>ien, wurde unser<br />

Vizepräsident Darioly Philippe von einem aufmerksamen Fis<strong>ch</strong>er informiert, dass im Kanal<br />

Sion-Riddes, unterhalb der Kläranlage von Châteauneuf auf einer Länge vom etwa 3.5<br />

Kilometern Fis<strong>ch</strong>e verendet seien. Na<strong>ch</strong>dem wir die Dienststelle für Umwelts<strong>ch</strong>utz informiert<br />

hatten, begaben Philipp und i<strong>ch</strong> uns mit dem zuständigen Sa<strong>ch</strong>bearbeiter sofort vor Ort, liefen<br />

den betroffenen Gewässerabs<strong>ch</strong>nitt mehrmals ab und hielten den S<strong>ch</strong>aden fotografis<strong>ch</strong> fest.<br />

No<strong>ch</strong> am selben Wo<strong>ch</strong>enende verfassten wir einen umfangrei<strong>ch</strong>en Beri<strong>ch</strong>t mit einer<br />

S<strong>ch</strong>adensabs<strong>ch</strong>ätzung vom rund 22'000 Franken und stellten diesen ebenfalls der DJFW zu.<br />

Na<strong>ch</strong>dem wir s<strong>ch</strong>on mehrere ähnli<strong>ch</strong>e Vers<strong>ch</strong>mutzungen, zum Teil sogar mit weit grösserem<br />

S<strong>ch</strong>adensausmass hatten, stellen wir uns die bere<strong>ch</strong>tigte Frage, wie lange es no<strong>ch</strong> dauern wird,<br />

bis die Stadt Sion na<strong>ch</strong> Art. 5 des Gewässers<strong>ch</strong>utzgesetzes die Fristen für die Erstellung eines<br />

Entwässerungsplanes einhält. Wir haben den Stadtpräsidenten kontaktiert und hoffen bald<br />

eine konstruktive Sitzung abhalten zu können.<br />

Na<strong>ch</strong> mehreren s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en Anfragen konnten wir am 12. Juni zusammen mit der DJFW eine<br />

Sitzung mit dem Kraftwerk Mattmark für die beiden Entleerungen des Stausees Mattmark und<br />

den mehrjährigen Besatzverzi<strong>ch</strong>t in der Saaservispa abhalten. Na<strong>ch</strong> eingehenden<br />

Diskussionen und ni<strong>ch</strong>t zuletzt Dank dem überzeugten Engagement von Dienst<strong>ch</strong>ef Peter<br />

S<strong>ch</strong>eibler konnten wir uns s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> auf eine Ents<strong>ch</strong>ädigung von 45'000 Franken einigen.<br />

Diese wurde dem WKSFV umgehend zur Verwaltung überwiesen. Der Betrag wird wie<br />

vereinbart in den nä<strong>ch</strong>sten Jahren zweckgebunden für den Besatz des Sees, der Saaservispa<br />

und der Vispa eingesetzt werden. An dieser Stelle mö<strong>ch</strong>ten wir es ni<strong>ch</strong>t unterlassen, der<br />

Kraftwerke Mattmark AG für das unbürokratis<strong>ch</strong>e und faire Vorgehen no<strong>ch</strong>mals zu danken.<br />

4/9


Mitte Januar 2009 haben wir einen Polizeiberi<strong>ch</strong>t zu einer Vers<strong>ch</strong>mutzung des Kanals Sydicat<br />

in Riddes erhalten. Au<strong>ch</strong> diesen Fall, der bereits vom 30. September <strong>2008</strong> stammt, werden wir<br />

mit der Sektion und in Abspra<strong>ch</strong>e mit der DJFW weiter verfolgen.<br />

Sorge zu bereiten beginnt uns die grosse Vers<strong>ch</strong>mutzung des Laldnerkanals, die na<strong>ch</strong> bald 2<br />

Jahren immer no<strong>ch</strong> beim Untersu<strong>ch</strong>ungsri<strong>ch</strong>teramt zur Beurteilung liegt.<br />

Gewässerqualität<br />

Bezügli<strong>ch</strong> Gewässerqualität befindet si<strong>ch</strong> der Fis<strong>ch</strong>erverband heute in einem breiten<br />

Spannungsfeld von Chancen und Risiken. Zu den grossen Chancen gehören mit Si<strong>ch</strong>erheit die<br />

3. Rhonekorrektion, der Heimfall von Konzessionen verbunden mit zeitgemässen Auflagen<br />

und die im letzten Jahr angenommene Motion für einen Walliser Revitalisierungsfonds.<br />

Demgegenüber bestehen aber beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Risiken. Der Bedarf an erneuerbaren Energien<br />

wird in naher Zukunft enorm zunehmen und damit au<strong>ch</strong> der Druck auf die Nutzung der<br />

Walliser Gewässer. Als Beispiel für unsere grossen Sorgen mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> die<br />

Kleinwasserkraftwerke erwähnen. Aufgrund der so genannten kostendeckenden<br />

Einspeisevergütung KEV werden Anlagen subventioniert, die ansonsten wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> kaum<br />

tragbar wären. S<strong>ch</strong>weizweit sind gemäss Beri<strong>ch</strong>t des Staatsrates zur kantonalen Energiepolitik<br />

vom 10. Dezember <strong>2008</strong> bis Ende November 377 Projekte für Kleinwasserkraftwerke<br />

eingegangen, davon 93 aus dem Wallis und davon alleine 18 im Goms. Ni<strong>ch</strong>t selten werden<br />

dabei naturnahe Gewässer, wie beispielsweise der Waliba<strong>ch</strong> oder die Dranse tangiert, die für<br />

die Fis<strong>ch</strong>erei von grosser Bedeutung sind.<br />

Der neue Besatzplan der ab 2010 in Kraft treten soll, tendiert eindeutig und ri<strong>ch</strong>tigerweise<br />

darauf, den Besatz mit Jungfis<strong>ch</strong>en dort vorzunehmen, wo die Gewässer einen naturnahen<br />

Zustand haben und nur bes<strong>ch</strong>ränkt den negativen Einflüssen der Stromproduktion unterliegen.<br />

So sieht der neue Besatzplan, um nur einige Beispiele zu nennen, vor, in den Bezirken Goms<br />

und Conthey die Menge der eingesetzten Jungfis<strong>ch</strong>e künftig zu verdoppeln.<br />

Damit die für die Fis<strong>ch</strong>erei wi<strong>ch</strong>tigen, naturnahen Gewässer mögli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t tangiert werden<br />

und stark beeinträ<strong>ch</strong>tigte Gewässer verbessert werden können, müssen wir Fis<strong>ch</strong>er auf allen<br />

Stufen vermehrt die konstruktive Zusammenarbeit mit Umweltverbänden, Behörden und<br />

Kraftwerksbetreibern su<strong>ch</strong>en und unsere Anliegen und Ideen einbringen.<br />

Der Walliser Fis<strong>ch</strong>erverband hat si<strong>ch</strong> dieses Jahr sehr darum bemüht, in wi<strong>ch</strong>tigen<br />

Gewässerdossiers mitzureden und entspre<strong>ch</strong>ende Beri<strong>ch</strong>te zu verfassen.<br />

Na<strong>ch</strong> einiger Vorbereitungszeit haben wir zusammen mit dem WWF am 2. März etwa 2500<br />

Walliser Fis<strong>ch</strong>ern einen Infoflyer mit Begleitbrief zugestellt und am 5. März eine gemeinsame<br />

Pressekonferenz in Sion einberufen, um auf die grosse Bedeutung der 3. Rhonekorrektion für<br />

die Fis<strong>ch</strong>fauna, die Mens<strong>ch</strong>en und den Tourismus aufmerksam zu ma<strong>ch</strong>en.<br />

Im Verlaufe des Sommers haben wir die umfangrei<strong>ch</strong>en Dossiers und Pläne zum generellen<br />

Projekt der 3. Rhonekorrektion zusammen mit einigen Sektionen und Umweltverbänden<br />

eingehend studiert. Anlässli<strong>ch</strong> der Vorstandssitzung vom 19. September <strong>2008</strong> konnte der<br />

Entwurf unserer Stellungnahme zum generellen Projekt der 3. Rhonekorrektion gemeinsam<br />

diskutiert und verabs<strong>ch</strong>iedet werden, so dass wir am 30. September unsere definitive,<br />

s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Stellungnahme fristgere<strong>ch</strong>t abgeben konnten.<br />

Zusammenfassend hat der Verband in der fünfseitigen Stellungnahme, die wie viele andere<br />

Dokumente auf unserer Homepage abrufbar ist, folgende Aussagen gema<strong>ch</strong>t:<br />

5/9


Der Verband befürwortet die geplanten Rhoneaufweitungen, bedauert aber, dass die<br />

gesetzeskonformen Anforderungen (dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>er Ausweitungsfaktor 1.9) ni<strong>ch</strong>t<br />

eingehalten werden und die umweltrelevanten Arbeiten erst sehr spät in Angriff genommen<br />

werden. Kritis<strong>ch</strong> steht der Verband den geplanten Sohlenabsenkungen und den mögli<strong>ch</strong>en<br />

Folgen auf den Grundwasserspiegel des Rhonebetts gegenüber. Die Walliser Fis<strong>ch</strong>er fordern<br />

die Umsetzung der geltenden Gewässers<strong>ch</strong>utzgesetze, insbesondere die Fis<strong>ch</strong>gängigkeit für<br />

alle Rhonekraftwerke und die Einhaltung der Restwassermengen in allen Rhoneabs<strong>ch</strong>nitten<br />

bis 2012. Den grösstmögli<strong>ch</strong>en Gewinn für die Gewässer und die Fis<strong>ch</strong>erei sehen die Walliser<br />

Fis<strong>ch</strong>er in der Vernetzung der Seitengewässer und in der zweckmässigen Gestaltung der<br />

Mündungsberei<strong>ch</strong>e. In diesem Berei<strong>ch</strong> besteht au<strong>ch</strong> die Mögli<strong>ch</strong>keit, ni<strong>ch</strong>t erfüllte,<br />

gesetzeskonforme Anforderungen in der Rhone entspre<strong>ch</strong>end zu kompensieren.<br />

Am 2. Oktober haben wir in Sion, in einer zweiten, gemeinsamen Pressekonferenz mit den<br />

Umweltverbänden versu<strong>ch</strong>t, unsere Stellungnahme und die darin festgehaltenen Forderungen<br />

no<strong>ch</strong>mals zu unterstrei<strong>ch</strong>en.<br />

Der Medienspiegel fiel dabei ähnli<strong>ch</strong> positiv wie bei der ersten Pressekonferenz im März aus<br />

und von den Verantwortli<strong>ch</strong>en der 3. Rhonekorrektion wurden wir bereits s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> darüber<br />

informiert, dass sie unsere Anliegen an einer nä<strong>ch</strong>sten Sitzung bespre<strong>ch</strong>en mö<strong>ch</strong>ten.<br />

Obwohl wir s<strong>ch</strong>on mehrmals auf die Notwendigkeit und Dringli<strong>ch</strong>keit von Fis<strong>ch</strong>pässen und<br />

ausrei<strong>ch</strong>enden Restwassermengen in den Rhonekraftwerken hingewiesen haben, mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong><br />

an dieser Stelle aus aktuellem Anlass no<strong>ch</strong>mals kurz auf Susten und Lavey eingehen. Die<br />

Konzession von Susten läuft na<strong>ch</strong> 5-jähriger Verlängerung dieses Jahr aus. Wir sind gespannt,<br />

wel<strong>ch</strong>e Auflagen vom Kanton mit der Konzessionserneuerung gema<strong>ch</strong>t werden und haben<br />

deshalb in diesen Tagen zusätzli<strong>ch</strong> eine s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Anfrage bei der zuständigen Dienststelle<br />

hinterlegt. Ein funktionierender Fis<strong>ch</strong>pass und die Einhaltung der gesetzli<strong>ch</strong> vorges<strong>ch</strong>rieben<br />

Restwassermengen sollte inmitten des Naturparks mit dem grössten europäis<strong>ch</strong>en<br />

Föhrenbestand heute wohl eine Selbstverständli<strong>ch</strong>keit sein.<br />

Erstaunt waren wir, als wir diesen Sommer hörten, dass der WWF mit dem Bau eines<br />

Fis<strong>ch</strong>passes in Lavey s<strong>ch</strong>einbar ni<strong>ch</strong>t mehr einverstanden sei. Zur Klärung der Situation<br />

hatten wir am 8. September <strong>2008</strong> eine Sitzung mit dem WWF, der uns versi<strong>ch</strong>erte, dass dem<br />

keinesfalls so sei. Der WWF habe mit Cleuson-Dixence eine Vereinbahrung gehabt, wona<strong>ch</strong><br />

die S<strong>ch</strong>wall- und Sunkproblematik für die Erweiterung des Kraftwerks gelöst werden sollte.<br />

Anstelle dieser s<strong>ch</strong>wer umsetzbaren Vereinbarung traf der WWF als Kompensation mit<br />

Cleuson-Dixence eine neue Vereinbahrung für eine Fis<strong>ch</strong>treppe in Lavey. Allerdings wusste<br />

der WWF zu diesem Zeitpunkt ni<strong>ch</strong>t, dass die gesetzli<strong>ch</strong>en Grundlagen des Gewässers<strong>ch</strong>utzes<br />

ohnehin eine Sanierung der Anlage und die Einhaltung der Restwassermengen bis 2012<br />

vors<strong>ch</strong>reiben. Der WWF habe also eine Vereinbahrung aufgegeben, die er eigentli<strong>ch</strong> gar ni<strong>ch</strong>t<br />

hätte aufgeben müssen. Wie dem au<strong>ch</strong> sei. Heute s<strong>ch</strong>eint si<strong>ch</strong> die Lage entspannt zu haben<br />

und wir Fis<strong>ch</strong>er können weiterhin auf einen Fis<strong>ch</strong>pass und die Rettung der Walliser Seeforelle<br />

hoffen.<br />

Revitalisierung, Renaturierung<br />

Mit Freude stellen wir Fis<strong>ch</strong>er fest, dass das Bewusstsein um die Notwendigkeit von<br />

Renaturierungen in der Bevölkerung gestiegen ist. Au<strong>ch</strong> wenn es si<strong>ch</strong> oft nur um räumli<strong>ch</strong><br />

sehr bes<strong>ch</strong>ränkte und vorwiegend der Si<strong>ch</strong>erheit dienende Renaturierungsprojekte handelt, so<br />

gibt es do<strong>ch</strong> viele Bä<strong>ch</strong>e und Kanäle die jetzt teilweise wieder einem naturnahen Zustand<br />

zugeführt werden. Und trotzdem: Im Berei<strong>ch</strong> Revitalisierung und Renaturierung müssen wir<br />

dur<strong>ch</strong> konkrete Projekte vermehrt versu<strong>ch</strong>en unsere Ideen und Anregungen einzubringen.<br />

Wenn der Walliser Revitalisierungsfond, der jährli<strong>ch</strong> 1.2 Millionen Franken zur Verfügung<br />

stellen soll, in Kraft tritt, müssen wir Fis<strong>ch</strong>er zusammen mit Glei<strong>ch</strong>gesinnten sinnvolle<br />

6/9


Projekte vorlegen können. Ansonsten riskieren wir, dass die vorhandenen Gelder für reine<br />

Gewässersanierungen ohne relevanten Nutzen für die benthis<strong>ch</strong>e Fauna eingesetzt werden.<br />

Unser Einsatz für revitalisierte und renaturierte Gewässer wäre zumindest Dank und hilfrei<strong>ch</strong>e<br />

Unterstützung für unsere Kollegen in der Äs<strong>ch</strong>en- und Seeforellenkommission, die mit viel<br />

Aufwand versu<strong>ch</strong>en, diese einheimis<strong>ch</strong>en Arten wieder sesshaft zu ma<strong>ch</strong>en. Ihnen mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong><br />

an dieser Stelle für ihre wi<strong>ch</strong>tige Arbeit im Hintergrund ganz herzli<strong>ch</strong> danken.<br />

Gesetzgebung<br />

In unserem Kanton konnte anlässli<strong>ch</strong> der Sitzung vom 3. November <strong>2008</strong> mit der<br />

konsultativen Fis<strong>ch</strong>ereikommission der neue Besatzplan, die neue Verordnung und der neue<br />

5-Jahres-Bes<strong>ch</strong>luss verabs<strong>ch</strong>iedet werden. Von se<strong>ch</strong>s Vors<strong>ch</strong>lägen, über die wir an der letzten<br />

Delegiertenversammlung abgestimmt hatten, wurden fünf angenommen. Einzig der Vors<strong>ch</strong>lag<br />

der Sektion Visp, wona<strong>ch</strong> die S<strong>ch</strong>liessung der Talbä<strong>ch</strong>e um einen Monat auf Ende Oktober<br />

hätte verlängert werden sollen, wurde von der Kommission abgelehnt. Begründet wurde der<br />

Ents<strong>ch</strong>eid damit, dass es widersprü<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> wäre, künftig einen naturnaheren Besatz ma<strong>ch</strong>en zu<br />

wollen und glei<strong>ch</strong>zeitig die S<strong>ch</strong>onzeit der Fis<strong>ch</strong>e in den Talbä<strong>ch</strong>en zu reduzieren.<br />

Am 30. November <strong>2008</strong> stellte das S<strong>ch</strong>weizer Volk eine wi<strong>ch</strong>tige Wei<strong>ch</strong>e für den künftigen<br />

Natur- und Gewässers<strong>ch</strong>utz. 66% der Stimmbürger und alle Kantone lehnten die FDP-<br />

Initiative für ein Verbot des Verbandsbes<strong>ch</strong>werdere<strong>ch</strong>ts deutli<strong>ch</strong> ab. Damit wird es au<strong>ch</strong><br />

Umwelts<strong>ch</strong>utzverbänden weiterhin mögli<strong>ch</strong> sein, ihre bere<strong>ch</strong>tigten Forderungen zu stellen und<br />

gegen Projekte einzuspre<strong>ch</strong>en, wel<strong>ch</strong>e die gesetzli<strong>ch</strong>en Auflagen ni<strong>ch</strong>t erfüllen.<br />

Am 1. Oktober <strong>2008</strong> hat der Ständerat als indirekten Gegenvors<strong>ch</strong>lag zur Volksinitiative<br />

"Lebendiges Wasser" mit 36 zu 0 Stimmen eine Revision des Gewässers<strong>ch</strong>utzgesetzes<br />

bes<strong>ch</strong>lossen. 4000 km Gewässer sollen dabei wieder in einen natürli<strong>ch</strong>en Zustand versetzt und<br />

die Betreiber von Wasserkraftwerken verpfli<strong>ch</strong>tet werden, bauli<strong>ch</strong>e Massnahme zu ergreifen,<br />

um einen natürli<strong>ch</strong>en „Ges<strong>ch</strong>iebehaushalt“ unterhalb von Kraftwerken si<strong>ch</strong>er zu stellen.<br />

Dabei entstehen jährli<strong>ch</strong>e Kosten von rund 110 Millionen Franken, die über etwa 20 – 30<br />

Jahre ausgegeben werden müssen.<br />

Um das zu finanzieren, sieht der Ständerat einen Zus<strong>ch</strong>lag von 0,1 Rappen pro Kilowattstunde<br />

auf den Übertragungskosten der Ho<strong>ch</strong>spannungsnetze vor (Motion Epiney).<br />

Initiative und Gegenvors<strong>ch</strong>lag werden voraussi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong> 2010 zur Abstimmung kommen und<br />

der Verband muss si<strong>ch</strong> klar werden, wel<strong>ch</strong>e Positionen er unterstützen will.<br />

Unverständli<strong>ch</strong> ist für mi<strong>ch</strong> das neue Tiers<strong>ch</strong>utzgesetz, das seit 1. September <strong>2008</strong> in Kraft ist,<br />

wenn es das Zurücksetzen (Cat<strong>ch</strong>&Release) von Fis<strong>ch</strong>en verbietet. Ausgere<strong>ch</strong>net die<br />

Fliegenfis<strong>ch</strong>er, wel<strong>ch</strong>e seit Jahren reservierte Zonen verlangen in denen Fis<strong>ch</strong>e zu deren<br />

S<strong>ch</strong>utz unverletzt zurückgesetzt werden können, werden mit dieser neuen<br />

Gesetzesbestimmung unnötig einges<strong>ch</strong>ränkt.<br />

Ausbildung<br />

Das Thema Ausbildung wurde in diesem Jahr vom so genannten Sa<strong>ch</strong>kundena<strong>ch</strong>weis<br />

beherrs<strong>ch</strong>t. Na<strong>ch</strong> neuem Tiers<strong>ch</strong>utzgesetz müssen Fis<strong>ch</strong>er ab 2009 zum Bezug eines Patentes<br />

den Na<strong>ch</strong>weis erbringen, dass sie über ausrei<strong>ch</strong>end Kenntnisse über Fis<strong>ch</strong>e und Krebse und<br />

die tiers<strong>ch</strong>utzgere<strong>ch</strong>te Ausübung der Fis<strong>ch</strong>erei verfügen. Konkret heisst das, dass Fis<strong>ch</strong>er, die<br />

in den letzten 5 Jahren ni<strong>ch</strong>t mindestens ein Jahrespatent gelöst haben oder ni<strong>ch</strong>t über das<br />

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S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Sportfis<strong>ch</strong>er Brevet verfügen, einen Kurs zur Erlangung des<br />

Sa<strong>ch</strong>kundena<strong>ch</strong>weises ablegen müssen.<br />

Zusammen mit der DJFW haben wir im Dezember <strong>2008</strong> für dieses Frühjahr 3 Kurse<br />

organisiert, Informationsblätter für die Fis<strong>ch</strong>er erstellt, offizielle Prüfungsunterlagen bestellt,<br />

sämtli<strong>ch</strong>e Unterlagen und Anmeldeformulare auf unsere Homepage gestellt, die Medien<br />

informiert und 8 Instruktoren aus vers<strong>ch</strong>iedenen Fis<strong>ch</strong>ereisektionen ausgebildet. An dieser<br />

Stelle mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> Collaud Rolf ganz herzli<strong>ch</strong> für die sehr angenehme, enge und effiziente<br />

Zusammenarbeit danken. Ebenfalls danken mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> den Sektionen, die uns bei der Su<strong>ch</strong>e<br />

na<strong>ch</strong> geeigneten Instruktoren geholfen haben und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> bei den Instruktoren selber, die<br />

ihre Aufgabe, die Ausbildung von etwa 200 Fis<strong>ch</strong>ern, mit viel Interesse und grosser<br />

Motivation bravourös meistern werden. Herzli<strong>ch</strong>en Dank.<br />

Leider etwas im S<strong>ch</strong>atten des Sa<strong>ch</strong>kundena<strong>ch</strong>weises standen viele Ausbildungsangebote von<br />

Sektionen. Sie haben erkannt, dass es ni<strong>ch</strong>t nur wi<strong>ch</strong>tig ist, si<strong>ch</strong> um den Na<strong>ch</strong>wu<strong>ch</strong>s von<br />

Jungfis<strong>ch</strong>en, sondern au<strong>ch</strong> um den Na<strong>ch</strong>wu<strong>ch</strong>s an Jungfis<strong>ch</strong>ern zu kümmern. Zahlrei<strong>ch</strong>e<br />

Sektionen organisieren Jungfis<strong>ch</strong>erkurse, Ausflüge für Jungfis<strong>ch</strong>er oder bieten Kurse im<br />

Rahmen von Ferienpässen an. Eines der Highlights, mit viel positivem Mediene<strong>ch</strong>o, war<br />

dieses Jahr zweifellos die neu gegründete Fis<strong>ch</strong>ers<strong>ch</strong>ule der Sektion Martigny unter der<br />

Leitung von Laurent Détienne.<br />

Ni<strong>ch</strong>t vergessen mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> die Kurse für das S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Sportfis<strong>ch</strong>er Brevet, die wir in<br />

Zusammenarbeit mit den Sektionen in Brig, Sierre und Martigny und den Instruktoren von<br />

Petri Heil im Frühjahr <strong>2008</strong> organisiert haben. Erneut haben gegen 200 Fis<strong>ch</strong>er die<br />

abs<strong>ch</strong>liessende Prüfung erfolgrei<strong>ch</strong> bestanden.<br />

Public Relation<br />

In diesem Jahr hatten wir dur<strong>ch</strong> die Pressekonferenzen zur 3. Rhonekorrektion, dur<strong>ch</strong> die<br />

Organisation des Sa<strong>ch</strong>kundena<strong>ch</strong>weis und wegen vers<strong>ch</strong>iedenen gut organisierten Anlässen in<br />

den Sektionen eine ausserordentli<strong>ch</strong> grosse Medienpräsenz. Alleine über die gemeinsame<br />

Pressekonferenz mit den Umweltverbänden zur 3. Rhonekorrektion beri<strong>ch</strong>teten gemäss<br />

Medienspiegel rund 30 S<strong>ch</strong>weizer Tageszeitungen, darunter Nouvelliste, Walliser Bote und<br />

Petri Heil, mehrere Fernsehstationen wie VS-Info und TSR und Radistationen wie RSR und<br />

DRS2. Au<strong>ch</strong> über die Delegiertenversammlung und die Fis<strong>ch</strong>ereieröffnung wurde in den<br />

Walliser Printmedien ausführli<strong>ch</strong>, präzis und ohne unnötige Polemik beri<strong>ch</strong>tet. Es ist wi<strong>ch</strong>tig,<br />

dass viele Mens<strong>ch</strong>en für unsere Ideen und Anliegen sensibilisiert werden. Die<br />

Mediens<strong>ch</strong>affenden haben dazu einen wi<strong>ch</strong>tigen Beitrag geleistet, den i<strong>ch</strong> hier herzli<strong>ch</strong><br />

verdanken mö<strong>ch</strong>te.<br />

Weiter ausbauen konnten wir au<strong>ch</strong> das Angebot auf unserer Internetseite www.fishfinder.<strong>ch</strong>.<br />

Neben vielen neuen Patentnehmern bes<strong>ch</strong>erte uns der Sa<strong>ch</strong>kundena<strong>ch</strong>weis als willkommenen,<br />

weiteren Nebeneffekt viele neue Besu<strong>ch</strong>er auf unserer Homepage. Wir hatten im Januar rund<br />

120 Besu<strong>ch</strong>er pro Tag und es fällt erfreuli<strong>ch</strong> auf, dass au<strong>ch</strong> immer mehr französis<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>ige<br />

Artikel abgerufen werden. Für die wi<strong>ch</strong>tige, zeitintensive und wohl au<strong>ch</strong> unbezahlbare<br />

Übersetzung dieser Seite ist unser Sekretär Bernard Broye zuständig, dem i<strong>ch</strong> dafür ganz<br />

herzli<strong>ch</strong> danken mö<strong>ch</strong>te.<br />

An der 125. Delegiertenversammlung des SFV in Interlaken von 17. Mai <strong>2008</strong> musste unser<br />

Verband einige feine Seitenhiebe von Bundesrat Mortiz Leuenberger einstecken. Er habe<br />

extra für die Walliser Fis<strong>ch</strong>er den Neat-Tunnel gebaut und müsse nun enttäus<strong>ch</strong>t feststellen,<br />

dass diese trotzdem immer no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t den Weg zurück in den S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en<br />

Fis<strong>ch</strong>ereiverband gefunden hätten. Na<strong>ch</strong> dieser Aussage habe i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong>, aus rein präventiven<br />

Gründen versteht si<strong>ch</strong>, mit meiner Frau s<strong>ch</strong>on jetzt auf etwas mehr Sackgeld geeinigt.<br />

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Ein besonders s<strong>ch</strong>öner Anlass war für meine Vorstandkollegen und mi<strong>ch</strong> der so genannte<br />

Informationstag, den wir am 14. Juni <strong>2008</strong> zum ersten Mal organisierten.<br />

Ziel dieses Tages war es, alle Präsidenten und Gäste ausserhalb der übli<strong>ch</strong>en Sitzungen zur<br />

Information, zur Weiterbildung, zum Gedankenaustaus<strong>ch</strong> und zur Pflege der Kamerads<strong>ch</strong>aft<br />

zu treffen und dafür für einmal au<strong>ch</strong> genügend Zeit und Musse zu haben. Während am Tei<strong>ch</strong><br />

der Sektion Conthey in Ardon bereits ein leckeres Wilds<strong>ch</strong>wein am Spiess brutzelte, hielten<br />

wir am frühen Morgen die ordentli<strong>ch</strong>e Präsidentenversammlung ab. Um 10h00 trafen unsere<br />

Gäste und unsere vier Referenten ein, die uns in kurzen Vorträgen über interessante Themen<br />

im Umfeld der Fis<strong>ch</strong>erei informierten. Bei Wilds<strong>ch</strong>wein, Wein und Fis<strong>ch</strong>en am Tei<strong>ch</strong><br />

verbra<strong>ch</strong>ten wir den Rest des Tages, der uns no<strong>ch</strong> lange in guter Erinnerung bleiben wird.<br />

Bereits haben neue Experten Interesse an unserem Tag bekundet und das Datum für den<br />

nä<strong>ch</strong>sten Informationstag im Sommer 2009 ist bereits reserviert. I<strong>ch</strong> mö<strong>ch</strong>te hier no<strong>ch</strong>mals<br />

unseren Referenten Yvon Crettenand, Guy Perriat, Romaine Perroudin und Alain Thièssoz<br />

für die spannenden Ausführungen, der Sektion Conthey für die Gastfreunds<strong>ch</strong>aft und unserem<br />

Vizepräsident Darioly Philippe für die Organisation und die tolle Bewirtung danken.<br />

S<strong>ch</strong>lussbemerkungen<br />

Ni<strong>ch</strong>t ganz zufällig habe i<strong>ch</strong> den Informationstag hier, vor meinen S<strong>ch</strong>lussbemerkungen<br />

erwähnt. An diesem Tag hatte i<strong>ch</strong> das tiefe Gefühl, dass wir alle eine Einheit bilden, die in<br />

kleinen, aber stetigen S<strong>ch</strong>ritten viel für die Walliser Fis<strong>ch</strong>erei errei<strong>ch</strong>en kann.<br />

Herzli<strong>ch</strong>en Dank an meine Vorstandskollegen, an die Sektionspräsidenten an die Dienststelle<br />

für Jagd, Fis<strong>ch</strong>erei und Wildtiere und an alle, die uns Unterstützung und Motivation für<br />

unsere gemeinsame Arbeit gegeben haben.<br />

Wenger Stefan, Naters den 22. Januar <strong>2008</strong><br />

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