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JAHRESBERICHT DES PRÄSIDENTEN 2010 ... - Fishfinder.ch

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<strong>JAHRESBERICHT</strong> <strong>DES</strong> PRÄSIDENTEN <strong>2010</strong>EinleitungAdministrationGegenüber anderen Jahren ist das vergangene Verbandsjahr ziemli<strong>ch</strong> ruhig verlaufen. MeineKollegen und i<strong>ch</strong> waren froh, dass wir weniger Gewässervers<strong>ch</strong>mutzungen zu verzei<strong>ch</strong>nen hattenund uns so auf den Abs<strong>ch</strong>luss des neuen Besatzplans und auf die Unterzei<strong>ch</strong>nung der neuenVereinbarung mit dem Kanton konzentrieren konnten. Neben den 4 Vorstandssitzungen und den 2Präsidentenversammlungen nahmen meine Vorstandskollegen und i<strong>ch</strong> an einer Fülle von weiterenSitzungen und Veranstaltungen teil. Besonders bes<strong>ch</strong>äftigt haben uns die bevorstehendenSanierungen der Rhonewerke, die dritte Rhonekorrektion und die Projekte im Rahmen desinternationalen Jahres der Biodiversität.Zusammenarbeit mit der DJFWAu<strong>ch</strong> dieses Jahr hatten wir regen Kontakt mit der Dienststelle. Auf administrativer Ebene warenes vor allem der neue Besatzplan und die neue Vereinbarung mit dem Kanton, die uns öfterszusammenführten. Sehr ges<strong>ch</strong>ätzt haben wir das ents<strong>ch</strong>iedene Eintreten der Dienststelle bei derEntleerung der Stauseen „des Toules“ im Bezirk Entremont und bei der Spülung des Stausees„Gebidem“ im Bezirk Brig. Hier haben wir wertvolle und effiziente Hilfe erhalten, die uns gezeigthat, dass wir mit unseren Sorgen um unsere Gewässer und deren Bewohner ni<strong>ch</strong>t alleine gelassenwerden.In sehr guter Erinnerung bleibt uns au<strong>ch</strong> der Tag zur Rettung der Walliser Seeforelle, wel<strong>ch</strong>er vonder Dienststelle im Rahmen des internationalen Jahrs der Biodiversität zusammen mit der SektionMonthey organisiert wurde und mit anderen Renaturierungsprojekten beste Werbung für dieWalliser Fis<strong>ch</strong>erei darstellte. Gefreut hat uns au<strong>ch</strong> der Einsatz und der Enthusiasmus des neuenFis<strong>ch</strong>ereiverantwortli<strong>ch</strong>en Jonas Regotz, die er am Wasser und bei der ni<strong>ch</strong>t ganz unumstrittenenVergabe der Pa<strong>ch</strong>tgewässer bewiesen hatte. Wir sind froh, dass mit dem Baggersee in derTalebene von Raron wenigstens ein grosser Tei<strong>ch</strong> zurück ins Regal gefallen ist.Wir danken allen Mitarbeitern der Dienststelle ganz herzli<strong>ch</strong> für ihre wertvolle Arbeit zum Wohl allerFis<strong>ch</strong>er.Aufzu<strong>ch</strong>t und BesatzIm Oktober 2008 stellte die Arbeitsgruppe „Wiederbevölkerung“ unter der Leitung der DJFW ihrenS<strong>ch</strong>lussberi<strong>ch</strong>t zum neuen Besatzplan vor. Dieser legt die Menge und die Art der Fis<strong>ch</strong>e fest, dieauf die 33 Abs<strong>ch</strong>nitte und Einmündungen der Rhone, die 160 Bä<strong>ch</strong>e und Nebenbä<strong>ch</strong>e, die 29Seen, 5 Tei<strong>ch</strong>e und 53 Kanäle zu verteilen sind.Aufgabe unseres Verbandes war es, den neuen Besatzplan in die Praxis umzusetzen, einentspre<strong>ch</strong>endes Finanzierungsmodell zu erstellen und klare Leistungsvereinbarungen mit denSektionen abzus<strong>ch</strong>liessen. Diese Leistungsvereinbarungen dienten wiederum als Grundlage fürdie neue Vereinbarung zwis<strong>ch</strong>en unserem Verband und dem Kanton.Bereits im Juni <strong>2010</strong> war die gestellte Aufgabe mit der Unterzei<strong>ch</strong>nung derLeistungsvereinbarungen mit den Sektionen erfüllt. Im November <strong>2010</strong> wurden dieLeistungsvereinbarungen der konsultativen Fis<strong>ch</strong>ereikommission vorgestellt und von diesergenehmigt. Im Dezember <strong>2010</strong> erfolgte der Staatsratsbes<strong>ch</strong>luss, wel<strong>ch</strong>er den neuen Besatzplanauf Anfang 2011 in Kraft setzte und die neue Vereinbarung zwis<strong>ch</strong>en Verband und Kanton fürgültig erklärte.Dass die Leistungsvereinbarungen mit 12 der 13 Sektionen so ras<strong>ch</strong> und ohne grössere Problemeabges<strong>ch</strong>lossen werden konnten, ist das grosse Verdienst der Sektionspräsidenten. Mit ihrerlösungsorientierten und angenehmen Zusammenarbeit haben sie einmal mehr bewiesen, dass sieeinem Verband angehören und bereit sind, ni<strong>ch</strong>t nur für das eigene, sondern für das Wohl allerFis<strong>ch</strong>er in unserem Kanton aktiv mitzuarbeiten.Dass der Präsident der Sektion Sion die Leistungsvereinbarung als einziger Präsident ni<strong>ch</strong>tunters<strong>ch</strong>reiben wollte, hat uns wenig erstaunt. An der einzigen Sitzung an der er teilgenommenhat, hat er den Besatzplan formell, ohne jegli<strong>ch</strong>en Verbesserungsvors<strong>ch</strong>lag, umfassend1/5


zurückgewiesen. Von jemandem der si<strong>ch</strong> selber rühmt, am besten zu wissen, was alleFis<strong>ch</strong>ereiverantwortli<strong>ch</strong>en fals<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>en, hätten wir offen gesagt etwas mehr erwartet.Damit die Fis<strong>ch</strong>er der Sektion Sion in ihrer näheren Umgebung au<strong>ch</strong> 2011 ungehindert ihr Hobbyausüben können, müssen einmal mehr andere Leute in die Bres<strong>ch</strong>e springen. Wir hoffen, dass wirden Besatz im Bezirk Sion vorübergehend mit anderen Sektionen organisieren können.Längerfristig ist dies natürli<strong>ch</strong> keine Lösung. Zure<strong>ch</strong>t stellen si<strong>ch</strong> viele Fis<strong>ch</strong>er die Frage, ob derVorstand der Sektion Sion unter diesen Bedingungen weiterhin bere<strong>ch</strong>tigt ist, Mitgliederbeiträgeeinzuziehen, Patente zu verkaufen oder Ents<strong>ch</strong>ädigungen für Gewässerbeeinträ<strong>ch</strong>tigungeneinzufordern.Mit dem Inkrafttreten des neuen Besatzplans ist leider no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t alle Arbeit getan. Der neueBesatzplan muss mit verlässli<strong>ch</strong>en Zahlen au<strong>ch</strong> auf seine Wirksamkeit überprüft werden.Damit wir verlässli<strong>ch</strong>es Zahlenmaterial haben, müssen si<strong>ch</strong> die Sektionen strikte an dieBesatzzahlen halten und Probleme bei der Aufzu<strong>ch</strong>t und beim Besatz, die mit dem neuenBesatzplan zu Beginn mit Si<strong>ch</strong>erheit vereinzelt auftreten werden, offen und ras<strong>ch</strong> kommunizieren.Wi<strong>ch</strong>tig sind au<strong>ch</strong> genaue Fangstatistiken. Hier sind vor allem die Fis<strong>ch</strong>er gefordert. Und weil dieFangstatistiken alleine zu wenig über die Effizienz des Besatzplanes aussagen, ist der Kantongefordert, den Besatz zu überwa<strong>ch</strong>en und eine Erfolgskontrolle des neuen Besatzplansdur<strong>ch</strong>zuführen, die es erlaubt, bereits in drei bis vier Jahren nötige Verbesserungen anzubringen.Dazu sollten ras<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong>e finanzielle und personelle Ressourcen bereitgestellt werden.Damit der neue Besatzplan problemlos umgesetzt werden kann, müssen die einheimis<strong>ch</strong>enFis<strong>ch</strong>arten in unserer Region produziert werden können. Ohne eine ras<strong>ch</strong>e Koordination zwis<strong>ch</strong>enden zuständigen kantonalen Dienststellen und ohne Einbindung der Fis<strong>ch</strong>er wird dies viellei<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>on bald ni<strong>ch</strong>t mehr mögli<strong>ch</strong> sein. Gemeinsam mit den kantonalen Dienststellen müssen wirras<strong>ch</strong> dafür sorgen, dass bestehende Fis<strong>ch</strong>zu<strong>ch</strong>ten erhalten, ausgebaut oder ersetzt werdenkönnen. Hier bitten wir Herrn Staatsrat Melly uns wie gewohnt zu unterstützen.Und s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> sollten wir Fis<strong>ch</strong>er uns überlegen wie wir unsere Jungfis<strong>ch</strong>e besser s<strong>ch</strong>onenkönnen. Ein guter Ansatzpunkt wäre hier si<strong>ch</strong>er ein streckenweises Verbot von Naturködern.Wie jedes Jahr mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> im Namen unseres Verbandes allen danken, die si<strong>ch</strong> für das wi<strong>ch</strong>tigeThema Aufzu<strong>ch</strong>t und Besatz in irgendeiner Form aktiv eingesetzt haben. Insbesondere danke i<strong>ch</strong>den Sektionspräsidenten und ihren Fis<strong>ch</strong>zü<strong>ch</strong>tern und Helfern für die vielen Stunden Aufzu<strong>ch</strong>t- undBesatzarbeit. I<strong>ch</strong> danke au<strong>ch</strong> unserem Hauptlieferanten Simon S<strong>ch</strong>nyder und unseremFis<strong>ch</strong>zü<strong>ch</strong>ter Jean-René Morand. Ganz besonders danken mö<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> unseremBesatzverantwortli<strong>ch</strong>en Bernard Disière und seinem Enkel Dylan. Nur dank dem tägli<strong>ch</strong>en Einsatzund dem andauernden Enthusiasmus all dieser Personen ist es mögli<strong>ch</strong>, die Fis<strong>ch</strong>erei in ihrerheutigen Form weiterhin aufre<strong>ch</strong>t zu erhalten. No<strong>ch</strong>mals herzli<strong>ch</strong>en Dank.Vers<strong>ch</strong>mutzungen, Spülungen und EntleerungenZum Glück blieben unsere Gewässer im vergangenen Jahr von grösseren Vers<strong>ch</strong>mutzungenvers<strong>ch</strong>ont. Beunruhigend ist allerdings die Tatsa<strong>ch</strong>e, dass den S<strong>ch</strong>adensmeldungen der Fis<strong>ch</strong>erni<strong>ch</strong>t immer die nötige Aufmerksamkeit ges<strong>ch</strong>enkt wird. Es darf ni<strong>ch</strong>t sein, dass Baufirmen ohneBewilligung und ohne Ankündigung ungestraft in Gewässern arbeiten oder S<strong>ch</strong>adensmeldungenohne Rückmeldung an die Fis<strong>ch</strong>er irgendwo versiegen. Es s<strong>ch</strong>eint mir logis<strong>ch</strong>, dass dieVerursa<strong>ch</strong>er von Vers<strong>ch</strong>mutzungen und ni<strong>ch</strong>t die Fis<strong>ch</strong>er die Verluste tragen müssen. In diesemSinne werden wir dieses Jahr erneut einige kritis<strong>ch</strong>e Fragen stellen:Wann kann für die grosse Vers<strong>ch</strong>mutzung des Laldnerkanals aus dem Jahre 2007 mit einem Urteilund einer Ents<strong>ch</strong>ädigung gere<strong>ch</strong>net werden? Wo steht das Dossier für die Vers<strong>ch</strong>mutzung desKanals „Syndicat“ aus dem Jahre 2008? Müssen wir na<strong>ch</strong> 2008 und <strong>2010</strong> au<strong>ch</strong> 2011 mit einerVers<strong>ch</strong>mutzung am Oberlauf des Kanals „Sion-Riddes“ re<strong>ch</strong>nen?2/5


Ni<strong>ch</strong>t nur die Vers<strong>ch</strong>mutzungen haben uns Kopfzerbre<strong>ch</strong>en bereitet, sondern zum Beispiel au<strong>ch</strong>die Grundentleerung des Stausees „Des Toules“ vom Februar und April <strong>2010</strong> und die damitzusammenhängende Spülung der Dranse d’Entremont. Im Stausee hatten wohl keine Fis<strong>ch</strong>eüberlebt und im darunter liegenden Ba<strong>ch</strong> auf einer Länge von etwa 25 Kilometern hö<strong>ch</strong>stens 20%der Fis<strong>ch</strong>e. Verhandlungen zwis<strong>ch</strong>en der Sektion, der DJFW, dem Verband und dem Betreiber desKraftwerks sind am Laufen und wir sind zuversi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, dass die geforderten Ents<strong>ch</strong>ädigungenbezahlt werden.Eine unsa<strong>ch</strong>gemässe Spülung führte im Mai <strong>2010</strong> zu grösseren S<strong>ch</strong>äden am Fis<strong>ch</strong>bestand in derRhone zwis<strong>ch</strong>en Brig und Visp. Au<strong>ch</strong> hier reagierte die DJFW sofort und forderte umgehend eineKonzepterarbeitung zur Vermeidung künftiger S<strong>ch</strong>äden und eine entspre<strong>ch</strong>ende Ents<strong>ch</strong>ädigung.Grössere S<strong>ch</strong>äden werden bestimmt au<strong>ch</strong> beim Grundablass des fis<strong>ch</strong>rei<strong>ch</strong>en Stausees Emossonund der darunter liegenden Gewässer unvermeidbar sein.Gewässerqualität / Gewässers<strong>ch</strong>utzIn weiten Teilen Europas sind si<strong>ch</strong> heute die Wissens<strong>ch</strong>aftler aufgrund ihrer Erfahrungen einig,dass verbaute Gewässer vor allem dur<strong>ch</strong> mehr Raum si<strong>ch</strong>erer gema<strong>ch</strong>t werden können. Au<strong>ch</strong> dieProjektverfasser der 3. Rhonekorrektion sind dieser Meinung und haben dies in ihren Plänen zumgenerellen Projekt klar zum Ausdruck gebra<strong>ch</strong>t. Entgegen diesen wissens<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> fundiertenErkenntnissen und gegen den Willen des Bundesamts für Umwelt wollen uns die Bauern plötzli<strong>ch</strong>mit ihrer gut organisierten Lobby weisma<strong>ch</strong>en, dass die 3. Rhonekorrektion au<strong>ch</strong> ohneAusweitungen und ohne Landverlust auskommen kann. Ausgere<strong>ch</strong>net die Bauern, die unsereNatur do<strong>ch</strong> am besten kennen sollten, wollen anstelle eines natürli<strong>ch</strong>en FlusslaufsSohlenabsenkungen und höhere, künstli<strong>ch</strong>e Dämme. Ideen, die unsere Vorfahren s<strong>ch</strong>on hattenund die si<strong>ch</strong>, wie unsere jüngste Ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>te eindrückli<strong>ch</strong> gezeigt hat, leider ni<strong>ch</strong>t bewährt haben.Die Bauern haben wohl au<strong>ch</strong> vergessen, dass sie si<strong>ch</strong> mit Sohlenabsenkungen womögli<strong>ch</strong> dasGrundwasser, neben der Walliser Sonne das wi<strong>ch</strong>tigste Gut für ihre Produkte, selber abgraben.Naturnahe, einheimis<strong>ch</strong>e Produkte? Na<strong>ch</strong>haltigkeit? Bioprodukte? Nein danke, so lieber ni<strong>ch</strong>t.Übrigens sind die Walliser Bauern mit ihrer Lobby ni<strong>ch</strong>t ganz alleine. Na<strong>ch</strong>dem der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>eFis<strong>ch</strong>ereiverband seine Initiative „Lebendiges Wasser“ zugunsten des parlamentaris<strong>ch</strong>enGegenvors<strong>ch</strong>lags zurückgezogen hat, versu<strong>ch</strong>t der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Bauernverband mit seinemPräsidenten der notabene au<strong>ch</strong> Präsident der nationalrätli<strong>ch</strong>en Umweltkommission ist, dieVerordnung des neuen Gewässers<strong>ch</strong>utzgesetzes, wel<strong>ch</strong>es bereits ab 1. Januar 2011 in Kraft ist,so zu verwässern, dass es ni<strong>ch</strong>t mehr griffig ist. Sollte dies ges<strong>ch</strong>ehen, wir Fis<strong>ch</strong>er kämen unsau<strong>ch</strong> ohne Boot e<strong>ch</strong>t vers<strong>ch</strong>aukelt vor. Mit uns aber si<strong>ch</strong>er au<strong>ch</strong> alle Politiker, die daran geglaubthatten, dass der Gegenvors<strong>ch</strong>lag eine vernünftige Alternative zur Initiative „Lebendiges Wasser“sei und jene Politiker die meinten, dass der Walliser Renaturierungsfonds ni<strong>ch</strong>t vordringli<strong>ch</strong>umzusetzen sei, weil dieser mit dem neuen Gewässers<strong>ch</strong>utzgesetz eh hinfällig würde.Zum Glück gehen ni<strong>ch</strong>t alle unsere Hoffnungen spri<strong>ch</strong>wörtli<strong>ch</strong> den Ba<strong>ch</strong> hinunter.Die geplanten Sanierungsmassnahmen der Rhonewerke, die uns an vers<strong>ch</strong>iedenenVeranstaltungen gezeigt wurden, lassen uns hoffen, dass si<strong>ch</strong> bezügli<strong>ch</strong> Gewässerqualitätlangsam einige Dinge in die ri<strong>ch</strong>tige Ri<strong>ch</strong>tung bewegen.Beim neuen Laufkraftwerk in Massongex ist ein Umgehungsgewässer mit Migrationsmögli<strong>ch</strong>keitder Fis<strong>ch</strong>e in beide Ri<strong>ch</strong>tungen bereits geplant. Ebenso beim Kraftwerk Lavey. Dieses Projekt istam weitesten fortges<strong>ch</strong>ritten und kann gemäss Betreiber in wenigen Jahren realisiert werden.Obwohl die Konzession für das Wehr in Susten bereits zweimal provisoris<strong>ch</strong> um 5 Jahre verlängertwurde, ist der Fis<strong>ch</strong>pass hier erst in der Vorprojektphase. Allerdings vermag das Projekt zuüberzeugen und sollte ras<strong>ch</strong> vorangetrieben werden. Etwas kritis<strong>ch</strong>er betra<strong>ch</strong>ten wir die gezeigtenProjekte im Goms aufgrund der Restwasserproblematik. Zwar kann das geplanteUmgehungsgewässer bei der Wasserfassung in Gluringen eine Migration der Fis<strong>ch</strong>e in beideRi<strong>ch</strong>tungen garantieren und mit einer Länge von rund 1 Kilometer selber einen fis<strong>ch</strong>ereili<strong>ch</strong>enMehrwert darstellen, nur muss halt si<strong>ch</strong>ergestellt werden, dass in der Rhone au<strong>ch</strong> beiNiedrigwasser stets genügend Restwasser vorhanden ist. Dies gilt natürli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> für die3/5


Wasserfassung in Fies<strong>ch</strong>, wo ebenfalls ein te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>er Fis<strong>ch</strong>pass geplant ist und für das Wehr inMörel.Kleinwasserkraftwerke s<strong>ch</strong>iessen leider weiterhin wie Pilze aus dem Boden und selbst dasBundesamt für Energie spra<strong>ch</strong> anfangs Januar 2011 von „ökologis<strong>ch</strong>en Unsinn“ und will nun miteiner Empfehlung zur Erarbeitung kantonaler S<strong>ch</strong>utz- und Nutzungsstrategien Gegensteuer geben.Mit unserem offenen Brief, den wir zusammen mit dem WWF im Mai 2009 zuhanden desStaatsrats formuliert hatten, zielten wir genau in diese Ri<strong>ch</strong>tung. Wir forderten damals s<strong>ch</strong>on einekantonale Wasserstrategie und ein Moratorium für Kleinwasserkraftwerke. Eines hat unseredamalige Intervention zumindest s<strong>ch</strong>on bewirkt. Der Kanton hat ein Tool entwickelt, das Projektena<strong>ch</strong> einem einheitli<strong>ch</strong>en Bewertungskriterium na<strong>ch</strong> einem Ampelsystem in dreiMa<strong>ch</strong>barkeitsberei<strong>ch</strong>e einteilt. Wir sind sehr gespannt, wie viele Projekte dieses Tool in unserenletzten, weitgehend unverbauten Gewässern als „ökologis<strong>ch</strong>en Unsinn“ werten wird.Revitalisierung, RenaturierungZu diesem Kapitel beri<strong>ch</strong>te i<strong>ch</strong> dieses Jahr besonders gerne. Ausgere<strong>ch</strong>net im Jahr derinternationalen Biodiversität konnten wir Fis<strong>ch</strong>er dur<strong>ch</strong> unsere Mitarbeit an drei praktis<strong>ch</strong>enBeispielen einer breiten Öffentli<strong>ch</strong>keit zeigen, dass si<strong>ch</strong> Revitalisierungen und Renaturierungenvon Gewässern besonders au<strong>ch</strong> für die Fis<strong>ch</strong>erei lohnen können.Vor versammelten Medien konnte die Sektion Monthey im Mai <strong>2010</strong> von ihrem s<strong>ch</strong>önen Erfolg beider Aufzu<strong>ch</strong>t der bedrohten Seeforelle beri<strong>ch</strong>ten. Das Projekt unter der Führung der DJFW wurde2007 lanciert. Die Sektion Monthey zieht Seeforelleneier aus dem Waadtland in dervereinseigenen Fis<strong>ch</strong>zu<strong>ch</strong>t zu Jungfis<strong>ch</strong>en auf. Ans<strong>ch</strong>liessend werden die Jungfis<strong>ch</strong>e in den dafürreservierten Kanal „Mangettes“ verfra<strong>ch</strong>tet und dort ein Jahr lang zu prä<strong>ch</strong>tigen Jährlingenaufgezogen. Dana<strong>ch</strong> werden die Fis<strong>ch</strong>e elektris<strong>ch</strong> abgefis<strong>ch</strong>t und definitiv in die Freiheit in denKanal „Stockalper“ entlassen um von dort ihre weite Reise in den Genfersee anzutreten. Werweiss, viellei<strong>ch</strong>t finden sie s<strong>ch</strong>on bald über den Fis<strong>ch</strong>pass von Lavey den Weg zu ihrenLai<strong>ch</strong>plätzen?Im März <strong>2010</strong> erfolgte der Spatensti<strong>ch</strong> zur Renaturierung des Laldnerkanals und bereits im Juni<strong>2010</strong> konnte das Projekt mit Gesamtkosten von 300‘000 Franken abges<strong>ch</strong>lossen werden. DieGemeinde, der WWF und die Dienststelle für Wald und Lands<strong>ch</strong>aft finanzierten das Projekt. DerWKSFV konnte si<strong>ch</strong> zusammen mit den Sektionen Brig und Visp ebenfalls mit 10‘000 Frankenbeteiligen und somit Einfluss auf die Gestaltung des Kanals nehmen. S<strong>ch</strong>ön, dass bereits diesenWinter einige Forellen die neu ges<strong>ch</strong>affenen Lai<strong>ch</strong>plätze aufgesu<strong>ch</strong>t haben.Das dritte Projekt beruht auf der Idee von Fis<strong>ch</strong>ern der Sektion Martigny. Im Rahmen einerRenaturierung der Gemeinde Saillon wollten die Fis<strong>ch</strong>er in der Vieille Sarvaz und im Torrent duMoulin dur<strong>ch</strong> gezielte Massnahmen einen zusätzli<strong>ch</strong>en fis<strong>ch</strong>ereili<strong>ch</strong>en Mehrwert s<strong>ch</strong>affen.Zusammen mit der Sektion Monthey und der DJFW konnten wir die Bewilligungen bei derGemeinde und beim Kanton einholen und die Finanzierung des Ingenieurmandats und derArbeiten in der Höhe von rund 25‘000 Franken si<strong>ch</strong>er stellen. Die Arbeiten wurden im November<strong>2010</strong> fertiggestellt und haben si<strong>ch</strong> dem Vernehmen na<strong>ch</strong> ebenfalls bestens bewährt. I<strong>ch</strong> empfehlejedem Fliegenfis<strong>ch</strong>er die s<strong>ch</strong>önen Fis<strong>ch</strong>e zu besu<strong>ch</strong>en. Sie sind wahrli<strong>ch</strong> eine Pra<strong>ch</strong>t.AusbildungDank der guten Arbeit unserer Instruktoren haben si<strong>ch</strong> die obligatoris<strong>ch</strong>en SaNa-Kurse sehr guteingespielt. <strong>2010</strong> konnten wir erneut etwa 400 Fis<strong>ch</strong>er ausbilden und für 2011 sind bereits seiteiniger Zeit mehrere Kurse organisiert.Au<strong>ch</strong> auf die Gefahr hin, dass i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> wiederhole. Die Jung- und Neufis<strong>ch</strong>erkurse liegen meinenVorstandskollegen und mir besonders am Herzen. Deshalb haben wir die Sektionen s<strong>ch</strong>on öftersunterstützt. Für 2011 haben wir bes<strong>ch</strong>lossen, die Regionen Oberwallis, Mittelwallis und Unterwallismit je 1500 Franken für Jungfis<strong>ch</strong>erkurse zu unterstützen.4/5


Wir danken allen ganz herzli<strong>ch</strong>, die ihre Freizeit zur Ausbildung von Jung- und Neufis<strong>ch</strong>ern undzum Wohl unserer Jugend einsetzen.Public RelationBesondere Medienpräsenz mit bester Werbewirkung für die Walliser Fis<strong>ch</strong>erei bra<strong>ch</strong>ten uns dieProjekte im Rahmen des internationalen Jahres der Biodiversität. Nouvelliste, Walliser Bote,Canal9 und das S<strong>ch</strong>weizer Fernsehen beri<strong>ch</strong>teten mit interessanten Reportagen darüber.Einige s<strong>ch</strong>öne Artikel, ebenfalls mit bester Webewirkung, bes<strong>ch</strong>erten uns die Jung- undNeufis<strong>ch</strong>erkurse.Beste Werbewirkung bes<strong>ch</strong>erte uns au<strong>ch</strong> der Artikel im Nouvelliste zur letzen DV in Fies<strong>ch</strong>, leidermit negativem Vorzei<strong>ch</strong>en. I<strong>ch</strong> hoffe, dass der Nouvelliste an der DV 2011 wieder selbst anwesendsein wird und si<strong>ch</strong> so ein besseres Bild, viellei<strong>ch</strong>t sogar mit positivem Vorzei<strong>ch</strong>en ma<strong>ch</strong>en kann.Bereits zum dritten Mal hielten wir diesen Sommer die Präsidentenversammlung, kombiniert mitdem so genannten Infotag ab. Dieser Tag bietet uns, den Sektionspräsidenten und unserenGästen die Gelegenheit, in lockerer Atmosphäre interessante Vorträge zu hören, Gedankenauszutaus<strong>ch</strong>en und unsere Freunds<strong>ch</strong>aft weiter zu pflegen. Au<strong>ch</strong> dieses Jahr konnten wir wiederExperten für vier spannende Referate gewinnen. Diese sind, wie viele andere Informationen, aufunserer Website aufges<strong>ch</strong>altet, die mittlerweile gegen hundertfünfzig Besu<strong>ch</strong>er pro Tag hat.Die Seite wird von uns selber erstellt und unterhalten und kann deshalb den Fis<strong>ch</strong>ern kostenlosund werbefrei zur Verfügung gestellt werden. Für die aufwändige Übersetzung der Seite ist unserSekretär Broye Bernard zuständig, der neben vielen anderen Aufgaben au<strong>ch</strong> diese Aufgabebravourös meistert.Zur Public Relation gehören für mi<strong>ch</strong> wie s<strong>ch</strong>on letztes Jahr erwähnt, au<strong>ch</strong> die Beziehungen zumS<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Fis<strong>ch</strong>ereiverband. Meine Kollegen und i<strong>ch</strong> sind überzeugt, dass wir die künftigenAufgaben im Rahmen des neuen Gewässers<strong>ch</strong>utzgesetzes, bei der dritten Rhonekorrektion, beimHeimfall von Kraftwerkskonzessionen, bei der Bekämpfung von Prädatoren und mehr, vieleffizienter mit starken Partnern lösen können. Der SFV ist ein sol<strong>ch</strong>er Partner und kann unszweifelsfrei mehr politis<strong>ch</strong>es Gewi<strong>ch</strong>t und Mitspra<strong>ch</strong>ere<strong>ch</strong>t auf kantonaler und eidgenössis<strong>ch</strong>erEbene vers<strong>ch</strong>affen. Weil wir zudem au<strong>ch</strong> die Solidarität mit anderen Fis<strong>ch</strong>ern in der S<strong>ch</strong>weizbeweisen mö<strong>ch</strong>ten, haben wir im September <strong>2010</strong> das Gesu<strong>ch</strong> um Beoba<strong>ch</strong>terstatus beim SFVeingerei<strong>ch</strong>t, wel<strong>ch</strong>em seine Delegierten an ihrer Versammlung im Oktober <strong>2010</strong> mit grossemApplaus zugestimmt haben. Der Beoba<strong>ch</strong>terstatus ist verglei<strong>ch</strong>bar mit einer Verlobung und zwingtuns no<strong>ch</strong> zu ni<strong>ch</strong>ts. Allerdings gehört es si<strong>ch</strong>, na<strong>ch</strong> der Verlobung bald einmal zu ents<strong>ch</strong>eiden, obund wann man si<strong>ch</strong> verheiraten will. Wir werden 2011 weiter über den SFV informieren und hoffens<strong>ch</strong>on heute, dass wir bei der Abstimmung zum Beitritt in den SFV die Unterstützung allerSektionspräsidenten und Delegierten haben werden.S<strong>ch</strong>lussbemerkungenDick Walker, der wohl einflussrei<strong>ch</strong>ste Angler des letzten Jahrhunderts, meinte einmal: „Ein guterAngler muss keine Geduld haben, was er brau<strong>ch</strong>t, ist kontrollierte Ungeduld“.I<strong>ch</strong> danke allen, die si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> im nä<strong>ch</strong>sten Jahr mit kontrollierter Ungeduld für unsere grosseLeidens<strong>ch</strong>aft, die Fis<strong>ch</strong>erei in einer der s<strong>ch</strong>önsten Gegenden der Welt, einsetzen werden.Herzli<strong>ch</strong>en Dank.Wenger Stefan, Naters den 10. Januar <strong>2010</strong>5/5

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