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Predigt von Theo Enzner – 17.Febr. 2013 – Von ... - Jesus-lebt-Kirche

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Ganz auffällig kann man es nacherleben in der Geschichte einiger Jünger mit <strong>Jesus</strong>, als sie auf dem Berg der Verklärung<br />

waren. Petrus und andere Jünger erleben erstaunliche Dinge: <strong>Jesus</strong> verklärt sich, wie aus einer anderen Welt. Sie<br />

hören wie aus einer anderen Welt eine Stimme: ‚Dies ist mein lieber Sohn, den sollt ihr hören..!‘ Sie sehen noch<br />

andere helle Gestalten, die mit <strong>Jesus</strong> reden, offenbar Propheten aus alter Zeit. Und es ist für die Jünger einfach nur<br />

schön. Sie wollen dieses Erleben festhalten und rufen aus: ‚Lass uns doch hier bleiben und Hütten bauen!‘ – Sie wollen<br />

sich in dieser herrlichen Erlebnissen schön einrichten…<br />

Aber dann sind auch diese beglückende Erfahrungen schon wieder weg – die Jünger und <strong>Jesus</strong> gehen den Berg wieder<br />

hinunter – und da unten gibt’s gleich Probleme: die Jünger erleben ihre Ohnmacht. Ein krankes, epileptisches Kind<br />

wird ihnen vor die Füße gelegt, sie sollen helfen und heilen. Und ‚es funktioniert nicht‘ – mit der Heilung!<br />

An diese Szene denke ich oft, wenn wir einerseits im Glauben begeistert sind und andererseits – knapp daneben –<br />

unsere Ohnmacht, unsern Kleinglauben, unsre Schwachheit und Verzagtheit erleben. Das eine – die Begeisterung – ist<br />

oft knapp neben dem anderen – der Ernüchterung oder Enttäuschung.<br />

Auch dieses Phänomen, liebe Gemeinde, können Sie sicher nachempfinden.<br />

Die Frage ist jetzt: Wie gehen wir damit um? Ist damit das früher Er<strong>lebt</strong>e diskreditiert?<br />

Hat sich damit die Glaubensbegeisterung als ‚Luftschloss‘ entpuppt?<br />

Müssen wir uns der geistlichen Gipfelerlebnisse etwa schämen?<br />

Keineswegs! Die kindliche Freude an Gott ist und bleibt etwas Schönes und Kostbares.<br />

Wir dürfen die Begeisterung durch unseren Frust nicht schlechtreden – auch wenn wir vom ‚Staunen zum Zweifeln‘<br />

kommen. Glaubensgewissheit und Glaubensbegeisterung sind eben keine Konserve.<br />

Manchmal wird man als Glaubender heftig durchgeschüttelt.<br />

In der frommen Sprache nennt man das ‚Anfechtung‘ – ein tiefer, innerer Zweifel an sich selbst und an Gott.<br />

Ja, manchmal ist unser Leben eine schwere Zumutung und eine Belastung für unsern Glauben. Manchmal irritiert uns<br />

Gottes Wort – und wir schütteln den Kopf und denken: ‚Nein, da kann ich nicht mit. Das ist mir zu unheimlich, zu unglaublich!‘<br />

Im Johannesevangelium (6, 66f) wird an einer Stelle berichtet, wie <strong>Jesus</strong> sich selbst als das ‚Brot des Lebens‘<br />

bezeichnet, was man ‚essen‘ müsse. Da waren seine Anhänger und Nachfolger derart irritiert– dass einige <strong>von</strong> da an<br />

weg blieben. Und so fragt <strong>Jesus</strong> seine engsten Jünger – die Zwölf – ‚Wollt ihr auch weggehen?‘.<br />

Aber sie halten die Krise und den Frust aus – und bleiben ihrem Meister <strong>Jesus</strong> treu.<br />

Auch wenn sie Jesu Worte und Handeln oft nicht verstehen. Sie halten aus bis zum Ende. Erst dann – nach Jesu Tod<br />

und Auferstehung – können sie alles verstehen und einordnen.<br />

Liebe Gemeinde, es ist doch so: In der Not zeigt sich oft das wirkliche Leben.<br />

In unserer Ohnmacht ändert sich auch unsere Haltung: wir werden demütig.<br />

Auch zeigt sich in der Krise, wo die wirklichen Freunde sind und was wirklich hält.<br />

An den Tiefpunkten erleben wir eine Glaubensreifung, die uns tiefe Wurzeln schlagen lässt.<br />

David betet in einem Psalm (13). Er ist überschrieben ‚Hilferuf eines Angefochtenen‘:<br />

Psalm 13 - Ein Gebet Davids. (Folien)<br />

2 Herr, wie lange wirst du mich noch vergessen, wie lange hältst du dich vor mir verborgen? 3 Wie lange noch<br />

sollen Sorgen mich quälen, wie lange soll der Kummer Tag für Tag an mir nagen? Wie lange noch wird mein Feind über<br />

mir stehen?<br />

4 Herr, mein Gott, wende dich mir wieder zu und antworte mir! Lass mich wieder froh werden und Mut<br />

gewinnen, sonst holt mich noch der Tod. 5 Mein Feind würde triumphieren und sagen: "Den habe ich zur Strecke<br />

gebracht!" Meine Unterdrücker würden jubeln über meinen Tod.<br />

6 Ich aber vertraue auf deine Liebe und juble darüber, dass du mich retten wirst. Mit meinem Lied will ich dich<br />

loben, denn du hast mir Gutes getan.<br />

5x klagt David und ruft ‚Wie lange?‘ Und nach der Klage kommt die dringliche Bitte: Wende dich mir zu, antworte mir!<br />

Und schließlich – das ist bemerkenswert an diesem Gebet - ein trotziges Festhalten.<br />

Ein Dennoch-Glaube, ein Trotzdem-Glaube. Ein Glaubenswagnis.<br />

Die Not ist noch nicht weg – und dennoch wagt David diesen Satz: Ich aber vertraue auf deine Liebe!

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