Energie in Südtirol (15.10.2008) - wia
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energie<br />
84<br />
SÜDTIROL<br />
Zipperle AG: Konsequente <strong>Energie</strong>spar-Schritte<br />
Größte private Photovoltaik-Anlage Südtirols<br />
Als e<strong>in</strong>er der führenden<br />
europäischen Hersteller<br />
von Fruchtsäften, -pürees<br />
und -konzentraten verfolgt<br />
die Hans Zipperle AG schon seit<br />
e<strong>in</strong>igen Jahren e<strong>in</strong>e sehr aufmerksame<br />
Umweltpolitik. Bereits Anfangs<br />
der neunziger Jahre wurde<br />
die thermische Verwertung der<br />
Fruchtrückstände durch den Bau<br />
e<strong>in</strong>er Trocknung und Verbrennung<br />
realisiert. Durch diese Investition<br />
konnte die Abfallmenge<br />
um 85 Prozent reduziert - und<br />
dadurch circa 1.000 Lkw von der<br />
Straße geholt –, der Verbrauch von<br />
Methangas zur Herstellung von Prozessdampf<br />
um 35 Prozent verm<strong>in</strong>dert und damit<br />
jährlich über 6.000 Tonnen CO 2<br />
e<strong>in</strong>gespart<br />
werden. Ende der neunziger Jahre<br />
folgte der Bau e<strong>in</strong>er Anlage zur Vorklärung<br />
der Abwässer. Dabei wird e<strong>in</strong> großer<br />
Teil der im Abwasser enthaltenen Feststoffe<br />
herausfiltriert und nur mehr e<strong>in</strong> schon<br />
Photovoltaik-Paneele auf dem Dach der Zipperle AG:<br />
Jährlich können 400 Tonnen CO 2<br />
e<strong>in</strong>gespart werden.<br />
vorbehandeltes Abwasser <strong>in</strong> die übergeme<strong>in</strong>dliche<br />
Kläranlage <strong>in</strong> S<strong>in</strong>ich bei Meran<br />
e<strong>in</strong>geleitet. E<strong>in</strong> weiteres Projekt im Bereich<br />
<strong>Energie</strong> betraf die Zusammenarbeit<br />
mit den Etschwerken bei der Realisierung<br />
des Fernwärmekraftwerks <strong>in</strong> der Handwerkerzone<br />
Mais. Durch die Komb<strong>in</strong>ation<br />
Dampfverbrauch im Sommer/Herbst bei<br />
Wirtschaft im Alpenraum • September/Oktober 2008<br />
der Firma Zipperle und Fernwärmebedarf<br />
<strong>in</strong>sbesondere im<br />
W<strong>in</strong>ter für Heizzwecke für die<br />
Meraner Haushalte konnten für<br />
diese Anlage optimale Synergien<br />
geschaffen werden.<br />
Als nächster Schritt <strong>in</strong> der <strong>Energie</strong>politik<br />
der Firma Zipperle<br />
wurde im Juli 2008 die größte<br />
private Photovoltaikanlage Südtirols<br />
<strong>in</strong> Betrieb genommen: die<br />
Module, die von der Firma Leitner<br />
Solar AG, Bruneck, <strong>in</strong>stalliert<br />
wurden, umfassen e<strong>in</strong>e Fläche<br />
von 4.825 Quadratmetern. Mit<br />
e<strong>in</strong>er Nennleistung von 618<br />
KWp werden voraussichtlich 750.000 Kilowattstunden<br />
Strom pro Jahr produziert<br />
und 400 Tonnen CO 2<br />
e<strong>in</strong>gespart. Diese<br />
und viele weitere kle<strong>in</strong>ere <strong>Energie</strong>spar-<br />
Projekte haben dazu geführt, dass die Zipperle<br />
AG 1998 als e<strong>in</strong>e der ersten <strong>in</strong> Italien<br />
die Umweltzertifizierung EMAS II und<br />
ISO 14001 erhalten hat.<br />
Eco-center AG: <strong>Energie</strong>effiziente Umweltdienste<br />
Biomüllvergärung produziert Strom und Wärme<br />
Die eco-center AG betreibt Abfallentsorgungsanlagen<br />
für 77 Südtiroler<br />
Geme<strong>in</strong>den und den<br />
Abwasserdienst für 58 Südtiroler Geme<strong>in</strong>den.<br />
Sie wurde 1994 von der Geme<strong>in</strong>de<br />
Bozen, der Autonomen Prov<strong>in</strong>z Bozen<br />
und weiteren 53 Geme<strong>in</strong>den Südtirols gegründet<br />
und<br />
b e s c h ä f t i g t<br />
derzeit 120<br />
Mitarbeiter.<br />
In den letzten<br />
Jahren s<strong>in</strong>d<br />
ihre Zuständigkeiten<br />
und<br />
die Anzahl<br />
der von ihr<br />
betriebenen<br />
Anlagen kont<br />
i nu i e r l i c h<br />
g e s t i e g e n .<br />
2007 wurden<br />
<strong>in</strong> den von<br />
der eco-center AG betriebenen Anlagen<br />
59 Prozent aller <strong>in</strong> Südtirol erzeugten und<br />
entsorgten Abfälle (135.000 Tonnen) und<br />
46 Prozent des <strong>in</strong> Südtirol anfallenden Abwassers<br />
(28 Millionen Kubikmeter) behandelt.<br />
Über diesen Prozess wurden 55.000<br />
Megawattstunden <strong>Energie</strong> erzeugt.<br />
Das Modell der neuen Müllverbrennungsanlage der eco-center AG.<br />
E<strong>in</strong>e besondere Stellung dabei nimmt die<br />
Biomüllvergärungsanlage Tisner Auen <strong>in</strong><br />
der Geme<strong>in</strong>de Lana e<strong>in</strong>. Sie ist derzeit auf<br />
die jährliche Aufnahme von rund 10.000<br />
Tonnen Biomüll und rund 7.000 Tonnen<br />
Grünabfällen ausgelegt, die aus Bozen und<br />
Meran sowie aus den Bezirken Burggrafenamt<br />
und Salten-Schlern angeliefert<br />
werden. Nun wurde das Projekt zur Erweiterung<br />
der Anlage auf 25.000 Tonnen<br />
genehmigt, um auch den V<strong>in</strong>schgau und<br />
das Eisacktal bedienen zu können. Die Erweiterung<br />
soll Ende 2010 abgeschlossen<br />
se<strong>in</strong>. Es handelt sich um e<strong>in</strong>e Nassvergärung,<br />
aus dem entstandenen Biogas wird<br />
Wärme und Strom erzeugt, der selbst genutzt<br />
bzw. verkauft wird. Damit ist es<br />
möglich, circa 60 Prozent der Betriebskosten<br />
der Biomüllvergärungsanlage zu<br />
decken. Zusätzlich dazu werden die erhaltenen<br />
Bioschlämme kompostiert. Als Endprodukt<br />
fallen rund 3.500 Tonnen Qualitätskompost<br />
an.