"Ohne Filter" August 2004 - IG Metall Gaggenau
"Ohne Filter" August 2004 - IG Metall Gaggenau
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OHNE FILTER<br />
kurz erklärt<br />
Schichtzuschläge<br />
Wir haben die<br />
Schichtzuschläge nicht<br />
hergegeben!<br />
Der Vorstand wollte die tariflichen<br />
Zuschläge in Baden-Württemberg drastisch<br />
kürzen.<br />
Seine Begründung:<br />
Während wir in Sindelfingen mit Beginn<br />
der Spätschicht einen Zuschlag von<br />
20% und ab 19.00 Uhr einen<br />
Nachtarbeitszuschlag von 30% erhalten,<br />
bekommen die Bremer lediglich<br />
15% Zuschlag ab 20.00 Uhr.<br />
Wir sind besonders stolz daruf, dass es<br />
gelungen ist, diesen Spaltungsversuch<br />
des Vorstands mit der uneingeschränkten<br />
Unterstützung der<br />
Bremer <strong>Metall</strong>erinnen und <strong>Metall</strong>er<br />
zu vereiteln.<br />
Allerdings mit einer Einschränkung:<br />
Die Schichtzuschläge im Dienstleistungsbereich<br />
bleiben zwar für die<br />
heute hier beschäftigten Kolleginnen<br />
und Kollegen unverändert.<br />
Im Rahmen des Ergänzungstarifvertrags<br />
wurde jedoch vereinbart,<br />
dass der Spätarbeitszuschlag für dort<br />
neu eingestellte Kolleginnen und<br />
Kollegen entfällt.<br />
Den Nachtarbeitszuschlag ab 19.00<br />
Uhr werden aber auch diese Beschäftigten<br />
erhalten.<br />
Kurz erklärt<br />
Leiharbeit<br />
Wir haben uns immer heftig gegen<br />
Leiharbeit gewehrt, weil wir nicht<br />
wollen, dass bei DaimlerChrysler<br />
Menschen zu Dumping-Preisen beschäftigt<br />
werden. Das würde letztendlich<br />
auch unsere eigenen Löhne<br />
unter Druck bringen.<br />
Darum wurde die notwendige Flexibilität<br />
bislang durch den Einsatz befristet<br />
Beschäftigter gewährleistet.<br />
Zwei Veränderungen aber lassen<br />
uns das Thema Leiharbeit neu bewerten.<br />
Zum einen dürfen Befristete seit<br />
2002 nach Ablauf ihres Vertrags nie<br />
wieder bei uns beschäftigt werden können.<br />
Was dazu gedacht war,<br />
dieUnternehmen zu mehr Festeinstellungen<br />
zu bewegen, hat sich in<br />
14<br />
der Praxis<br />
bisher nicht<br />
bewährt.<br />
Zum anderen<br />
ist seit diesem Jahr die zeitliche<br />
Begrenzung für den Einsatz von<br />
Leiharbeitnehmern aufgehoben<br />
worden.<br />
Dies bedeutet, dass Leiharbeitnehmer<br />
länger als Befristete<br />
bei uns Arbeit finden könnten.<br />
Allerdings liegt die Bezahlung von<br />
Leiharbeitnehmern, selbst in den entsprechenden<br />
Tarifverträgen der <strong>IG</strong><br />
<strong>Metall</strong>, deutlich unter dem Niveau des<br />
Flächentarifvertrags. Vor diesem<br />
Hintergrund haben wir uns dafür entschieden,<br />
der Forderung des Vorstands<br />
nach Flexibilisierung mit dem<br />
5.Ausgabe <strong>August</strong><br />
<strong>2004</strong><br />
Instrument Leiharbeit in eng begrenztem<br />
Umfang und auf dem abgesicherten<br />
Lohnniveau des Flächentarifvertrags entgegen<br />
zu kommen.<br />
Laut Vereinbarung besteht damit die<br />
Möglichkeit, maximal 1,5% der<br />
Gesamtbelegschaft von Daimler-<br />
Chrysler, d. h. bundesweit höchstens<br />
2.500 Menschen, zu unseren Tarifbedingungen<br />
als Leiharbeitnehmer zu<br />
beschäftigen.<br />
Am einzelnen Standort darf diese Quote<br />
4% der Belegschaft nicht übersteigen.