Skript - IFW
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einerseits und schneller Energiezufuhr andererseits, d.h. hohe Schnittgeschwindigkeit,<br />
als adiabat bezeichnet werden kann.<br />
Ist dagegen die Wärmeleitung des Materials hoch und die Verformungsgeschwindigkeit<br />
gering, so steigt die Temperatur in der primären Scherebene nicht genügend an, um eine<br />
örtliche Entfestung zu bewirken. Es überwiegt dann die Verfestigung durch plastische<br />
Verformung.<br />
Belegt wird diese Modellvorstellung durch:<br />
- den Anstieg der Spantemperatur bei Erhöhung der Schnittgeschwindigkeit,<br />
- die größere Härte des zerspanten im Vergleich zum unzerspanten Material,<br />
- Stick-Slip-Spuren auf der Spanunterseite.<br />
5 Zerspankraftmessung<br />
5.1 Indirekte Messung<br />
Sind der mechanische Wirkungsgrad der Drehmaschine mech und der elektrische<br />
Wirkungsgrad mot bekannt, lässt sich aus der aufgenommenen elektrischen Leistung<br />
P mot die Zerspanleistung P c und daraus die Schnittkraft F c berechnen:<br />
D <br />
P ges Pc<br />
Fc<br />
Vc<br />
Fc<br />
<br />
2<br />
Sp<br />
V c :<br />
<br />
Sp<br />
Schnittgeschwindigkeit<br />
: Winkelgeschwindigkeit der Spindel<br />
D: Durchmesser des Werkstücks<br />
P c<br />
<br />
Pmot<br />
<br />
mot<br />
mech<br />
Genauere Werte erhält man nach dem Verfahren von Kienzle, der mit einem<br />
Biegebolzen das beim Zerspanen auftretende Moment gemessen hat.<br />
5.2 Direkte Messung<br />
Die meisten Kraftmessverfahren sind Wegmessverfahren.<br />
Ein elastischer Körper verformt sich nach dem Hooke’schen Gesetz unter der Einwirkung<br />
von Kräften. Die Verformung wird mit passiven Aufnehmern – Dehnungsstreifen oder<br />
induktiven Weggebern – in ein elektrisches Messsignal umgesetzt und gemessen. Eine<br />
Juni 2011 Dipl.-Ing.(FH) T.Erhard, Tel.: (0511) 762 - 2537 Seite 9 von 15