EWa 14-49
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Jeden Mittwoch an alle erreichbaren Haushalte in der Stadt Cuxhaven, Nordholz, Land Wursten, Stadt<br />
Langen, Bederkesa, Land Hadeln, Hemmoor, Am Dobrock und auf den Inseln Helgoland und Neuwerk<br />
20. Jahrgang/Nr. <strong>49</strong> - Ausgabe B Mittwoch, 3. Dezember 20<strong>14</strong><br />
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Adventspunsch<br />
CUXHAVEN re · Zu seinem<br />
alljährlichen Adventspunsch<br />
lädt der Verkehrs- und Bürgerverein<br />
Stickenbüttel e. V.<br />
am Sonntag, 7. Dezember, auf<br />
den Dorfplatz (Karl Waller<br />
Weg - Ecke Windeichenweg)<br />
ein. Für Getränke und Verpflegung<br />
ist gesorgt. Die kleinen<br />
Gäste können sich zudem<br />
über den Besuch des Nikolauses<br />
freuen. Die Veranstalter<br />
hoffen auf viele Gäste und<br />
gute Gespräche bei einem Glas<br />
Punsch. Die Veranstaltung beginnt<br />
um 16 Uhr.<br />
Landkreis<br />
SPÜRBAR: Eigentlich wollte der<br />
Verkehrsausschuss am Donnerstag<br />
über den Haushaltsentwurf<br />
2015/16 beraten. Erneute<br />
Kürzungen machten dies jedoch<br />
nicht möglich. Eins stand<br />
jedoch fest: die Auswirkungen<br />
werden spürbar. Seite 3<br />
Bremerhaven<br />
GEFORSCHT: Die Schüler der<br />
Klasse 9e des Lloyd Gymnasiums<br />
waren neun Monate lang auf den<br />
Spuren der jüdischen Einwohner<br />
von Wesermünde vor 1945. Ihre<br />
Forschungsergebnisse sind jetzt<br />
im Historischen Museum Bremerhaven<br />
zu sehen. Seite 6<br />
Appell an alle Unterzeichner der Grundvereinbarung<br />
Das Aeronauticum Nordholz braucht<br />
dringend Hilfe - sonst droht das Aus<br />
Versammlung<br />
LANGEN re · Am heutigen Mittwoch,<br />
3. Dezember, findet ab 19.30<br />
Uhr die letzte diesjährige Veranstaltung<br />
des Ortsverbandes Langen/Bederkesa<br />
der Linken statt.<br />
Als künftiger Ortsverband Geestland<br />
wollen die Mitglieder die<br />
weitere Entwicklung nicht nur<br />
im Rat der neuen Flächenstadt<br />
durchaus kritisch begleiten und<br />
über ihre Vorstellungen von linker<br />
Kommunalpolitik zu reden.<br />
Interessierte Bürger sind willkommen.<br />
Veranstaltungsort ist<br />
IBO´s Bistro, Nordeschweg 50 in<br />
Langen beim Schulzentrum.<br />
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Vorbild<br />
AufSchlag<br />
Es ist schon eine Binsenweisheit:<br />
Einzelne Schicksale erklären Geschichte<br />
besser als es Zahlen und<br />
Fakten können. Doch vieles muss<br />
aus Zeitmangel an der Oberfläche<br />
bleiben.<br />
Was ein bisschen<br />
mehr Zeit bewirken<br />
kann, wie ein<br />
einzelnes Schicksal<br />
Geschichte<br />
auf einmal interessant<br />
und spannend<br />
macht, zeigte jetzt auch das<br />
Schulprojekt der Klasse 9e am<br />
Lloyd Gymnasium. Dass die Schüler<br />
ihre Forschungsergebnisse im<br />
Historischen Museum Bremerhaven<br />
einer breiten Öffentlichkeit<br />
zeigen können, hat sicher zur<br />
Motivation beigetragen. Eine Kooperation<br />
mit Vorbildcharakter,<br />
die hoffentlich Nachahmer findet<br />
und eine Ausstellung, die viele<br />
Besucher verdient Tamara Willeke<br />
von Mareike Kerouche<br />
„Es wäre der Genickbruch<br />
für das Aeronauticum“, so<br />
fasste Manfred Mittelstedt,<br />
erster Vorsitzender des Fördervereins,<br />
die aktuelle Lage<br />
des Luftschiff- und Marinemuseums<br />
in Nordholz<br />
zusammen. Der Förderverein<br />
sah sich gezwungen,<br />
erstmals öffentlich Stellung<br />
zu nehmen, da nun die<br />
Marine in einem Schreiben<br />
droht, ihre Exponate zurückzuziehen,<br />
falls die Vertragspartner<br />
ihren Pflichten<br />
nicht nach kommen.<br />
Die Mil Mi 8 S ist eine der Leihgaben der Marine, die Manfred Mittelstedt<br />
(l.) und Klaus Eifler vom Förderverein Mitte der 90er erhielten Foto: mk<br />
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NORDHOLZ · Auslöser für die<br />
bedrohliche Situation des Aeronauticums<br />
war die Entscheidung<br />
des Nordholzer Rates im<br />
September das Projekt „Friesenhof“<br />
zu stoppen. Verärgert<br />
über diesen Beschluss stellte<br />
der Zweckverband Landesstube<br />
Alten Land Wurstens seine<br />
zuvor vereinbarten Zahlungen<br />
zur Unterstützung des Aeronauticums<br />
in Frage (<strong>EWa</strong> berichtete).<br />
Seitdem gibt es für<br />
die angespannte finanzielle<br />
Notlage des Aeronauticums<br />
keine Lösung. Und es könnte<br />
für das ehrenamtlich geführte<br />
Museum noch schlimmer kommen.<br />
In einem Schreiben an<br />
Landrat Kai-Uwe Bielefeld und<br />
Nordholz‘ Bürgermeister Bernhard<br />
Jährling fordert der Kommandeur<br />
der Marineflieger,<br />
Hans-Jörg Detlefsen, die Unterzeichner<br />
der Grundvereinbarung<br />
von 2005 auf, ihre Pflichten<br />
zu erfüllen, ansonsten sehe<br />
er sich gezwungen, ab dem 30.<br />
Januar 2015 zu prüfen, ob die<br />
Marine aus der Grundvereinbarung<br />
austrete und damit ihre<br />
Leihgaben zurückfordere.<br />
„Sollte dies der Fall sein, ist das<br />
das Aus für uns“, verdeutlichte<br />
Mittelstedt, denn im Außenbereich<br />
gehören <strong>14</strong> der 17 Exponate<br />
der Marine.<br />
Die Grundvereinbarung wurde<br />
im Mai 2005 zwischen der Marine<br />
als Vertreter des Bundes,<br />
dem Land, dem Landkreis, der<br />
Gemeinde und dem Förderverein<br />
unterzeichnet. „Dort steht<br />
ganz klar drin, dass wenn wir<br />
in eine finanzielle Schieflage<br />
geraten, wir uns melden sollen“,<br />
erklärte Schriftführer<br />
Klaus Eifler. Aufgrund sinkender<br />
Besucherzahlen und eines<br />
hohen Kredites für den Umbau<br />
zur Barrierefreiheit sei ein Hilferuf<br />
im Dezember 2013 verschickt<br />
worden.<br />
Als Reaktion auf den Notruf lud<br />
die Marine im Februar dieses<br />
Jahres alle Vertragspartner<br />
zu einer ersten Gesprächsrunde<br />
ein, bei der neue Ideen und<br />
Konzepte zum Erhalt des Aeronauticums<br />
entwickelt wurden.<br />
Bei einer zweiten Gesprächsrunde<br />
im April kristallisierte<br />
sich heraus, dass alle bereit<br />
waren, dem Museum zu helfen.<br />
Unter der Bedingung, dass alle<br />
Vertragspartner dem Aeronauticum<br />
zur Seite stehen, wäre<br />
der Bund bereit seine bisherige<br />
Förderung von 5.000 auf<br />
25.000 Euro für die Instandhaltung<br />
der Außenexponate<br />
zu erhöhen. Auch die Möglichkeit<br />
der Löschung der Grundschuld<br />
von 125.000 Euro sollte<br />
überprüft werden. Das Land<br />
prüft derzeit eine Förderung<br />
zur energetischen Sanierung<br />
der Scharoun-Halle. Der Landkreis<br />
unterstützt das Museum<br />
mit jährlich 35.400 Euro, diese<br />
Summe ist auch im Doppelhaushalt<br />
2015/16 vorgesehen.<br />
Während der Gespräche hatte<br />
Landrat Bielefeld aber signalisiert,<br />
dass man sich vorstellen<br />
könne, das Kontokorrent von<br />
40.000 Euro auszugleichen. Die<br />
Gemeinde Nordholz wählte den<br />
Weg über die Landesstube. Diese<br />
wollte das Luftschiff- und<br />
Marinemuseum über 15 Jahre<br />
mit 6.000 Euro jährlich unterstützen.<br />
Man sei also mit allen<br />
Gesprächspartnern auf einem<br />
guten Weg gewesen - und dann<br />
hätte der Nordholzer Rat völlig<br />
überraschend den Friesenhof<br />
gekippt. „Die wussten, dass<br />
da auch die Förderung für das<br />
Aeronauticum mit drin hing“,<br />
ärgert sich Mittelstedt über<br />
die Entscheidung der Ratsmitglieder.<br />
„Das ist ein Keulenschlag<br />
gegen unsere ehrenamtliche<br />
Arbeit.“<br />
Dass Kommandeur Detlefsen<br />
mit seinem Schreiben die Vertragspartner<br />
an ihre Pflichten<br />
erinnert, findet Mittelstedt<br />
gut. „Keiner kann ein Interesse<br />
daran haben, dieses Haus gegen<br />
die Wand zu fahren“, meint<br />
er. „Wir sind ein Luftschiffund<br />
Marinemuseum, wenn die<br />
Marine ihre Exponate abzieht,<br />
droht uns die Schließung.“ Der<br />
Förderverein hofft nun, dass<br />
im Dezember noch eine Lösung<br />
gefunden wird. „Wir bitten alle<br />
Unterzeichner der Grundvereinbarung<br />
uns zu helfen“, appelliert<br />
Mittelstedt eindringlich.<br />
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