kunst:stück
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. ausstellungen bielefeld<br />
Umständen, in denen sein Werk entsteht.<br />
Priems „Briefe an Jim“ sind<br />
im Kern Arbeiten auf Papier, großformatige<br />
Tuschezeichnungen, Landschaften<br />
leicht fließender Tusche,<br />
mit Feder, Pinsel und <strong>kunst</strong>fernen<br />
Fund<strong>stück</strong>en appliziert. Das Zeichnen<br />
- eine Tätigkeit, der er vertraut -<br />
ist Quelle seines Werks. Die Arbeiten<br />
entstehen an „toten“ Orten. Er nennt<br />
sie Un-Orte und erklärt sie zu temporären<br />
Ateliers. Dort zufällig Vorgefundenes<br />
ist konzeptioneller Ausgangspunkt<br />
der Niederschrift. Der<br />
Produktionsprozess ist aufwändig<br />
und langsam: als Form sind Briefe<br />
zutiefst anachronistisch. Es ist ein<br />
anonymer Duktus, das Setzen der<br />
zuvor in Tusche getauchten Dinge auf<br />
lange, saugfähige Papierbögen. Das<br />
Schwarz der Tusche absorbiert und<br />
zerstreut das Licht; Masse, Dichte<br />
und Volumen der Zeichnung treten<br />
hervor. Priems Schwarz wird als stoffliche<br />
Substanz wahrgenommen. In<br />
serieller Ordnung gerinnen die Formen<br />
zu abstrakten Zeichen und spannen<br />
auf hellem Papiergrund ein faszinierendes<br />
Netz von Bezügen.<br />
Von Ricarda Geib, Kunsthistorikerin,<br />
Stuttgart, Juli 2013<br />
Weitere Infos:<br />
www.uni-bielefeld.de/ZIF/Kunst/<br />
Zentrum für interdisziplinäre<br />
Forschung<br />
Methoden 1 . Bielefeld<br />
im LENKWERK-Bielefeld<br />
bei Frank Walsdorff<br />
Feine Bleche