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Wirtschaft<br />
MAGAZIN DER HANDELSKAMMER<br />
IN BREMEN<br />
Autoregion Nordwest<br />
Power und<br />
Potenziale<br />
Siegertypen<br />
Der Wettbewerb und seine<br />
Ergebnisse<br />
Forum Innenstadt<br />
Die Mitte der Stadt<br />
Militärtransporter A400M<br />
Wie ein Schweizer Messer<br />
Sozialwirtschaft<br />
Alter als Ressource<br />
DIHK-Analyse<br />
Akademische vs. berufliche<br />
Bildung<br />
Bremerhaven<br />
Letzter Kneipenstopp<br />
vor New York<br />
www.handelskammer-bremen.de<br />
12/2014
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KAMMERSTANDPUNKT<br />
Bremen braucht<br />
ein Mobility-Cluster<br />
Stuttgart, Wolfsburg und vielleicht Ingolstadt:<br />
Wer an Städte denkt, in denen der Automobilbau<br />
mit Zulieferern, Forschungseinrichtungen, Dienstleistern<br />
und Institutionen eng vernetzt ist, dem<br />
kommt nicht unbedingt als erstes Bremen in den<br />
Sinn. Warum nicht Die Hansestadt hat in all diesen Feldern<br />
reichlich Kompetenz aufgebaut und die Zusammen -<br />
arbeit intensiviert. Ganz offensichtlich muss es aber eine<br />
gezielte öffentliche Unterstützung geben, die nicht finanziell<br />
sein muss, damit Bremen auf der Landkarte der<br />
deutschen Mobilitäts-Cluster sichtbarer wird.<br />
Der Automobilbau hat einen wesentlichen Anteil daran, dass Bremen<br />
der fünftgrößte Industriestandort in Deutschland ist. Allein im zweitgrößten<br />
Mercedes-Werk der Welt arbeiten rund 13.000 Menschen, bei den direkten<br />
Zulieferern sind es weitere 2.000. Bremen bietet ideale Standortbedingungen,<br />
die durch den Zusammenschluss der Akteure in der Brancheninitiative<br />
Automotive Nordwest noch gestärkt wird! Unser Bundesland liegt im Schnittpunkt<br />
der norddeutschen Automobilstädte und ist daher als Standort für<br />
Zulieferfirmen für ganz Norddeutschland interessant.<br />
Diese Stärken muss Bremen für die Zukunft weiterdenken. Es muss<br />
Synergiepotenziale durch eine engere Vernetzung mit anderen Mobilitätsbranchen<br />
wie der Luft- und Raumfahrt heben. Bremen muss die Voraussetzungen<br />
dafür verbessern, dass ansiedlungswillige Zulieferfirmen tatsächlich<br />
den Weg hierher finden. In Technologiezentren wie dem EcoMaT sollten<br />
Kompetenzen von Wirtschaft und Wissenschaft stärker gebündelt werden –<br />
damit Forschungseinrichtungen noch gezielter auf die künftigen<br />
Anforderungen an Mobilität eingehen können.<br />
Bremens Wirtschaftsförderung hat drei starke Cluster definiert –<br />
maritime Wirtschaft/Logistik, Windenergie und Luft- und Raumfahrt. Nur<br />
konsequent wäre es, diese nun in Richtung Mobility zu erweitern. Das würde<br />
in Bremen und der Region nicht nur Wachstum und Beschäftigung sichern,<br />
sondern wäre auch ein überregionales Signal, dass Investitionen in<br />
Mobilität erwünscht sind!<br />
Christoph Weiss (Präses)<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 3
INHALT<br />
Wirtschaft<br />
MAGAZIN DER HANDELSKAMMER<br />
IN BREMEN<br />
Power und<br />
Potenziale<br />
Autoregion Nordwest<br />
Siegertypen<br />
Der Wettberwerb und seine<br />
Ergebnisse<br />
Forum Innenstadt<br />
Die Mitte der Stadt<br />
Militärtransporter A400M<br />
Wie ein Schweizer Messer<br />
Sozialwirtschaft<br />
Alter als Ressource<br />
DIHK-Analyse<br />
Akademische vs. berufliche<br />
Bildung<br />
Bremerhaven<br />
Letzter Kneipenstopp<br />
vor New York<br />
www.handelskammer-bremen.de<br />
12/2014<br />
Autoregion Nordwest<br />
Seite 10 Power und Potenziale<br />
Foto Daimler AG<br />
56 Siegertypen Der Wettbewerb und seine Ergebnisse Viele Jugendliche zeigen<br />
nicht nur in Schule und Unternehmen, sondern darüber hinaus auch ehrenamtlich herausragende<br />
Leistungen. Das hat wieder einmal der Wettbewerb „Siegertypen gesucht“ unter Beweis gestellt. Den<br />
Spitzenplatz errang das Azubi-Team des Gartencenters Wassenaar aus Bremerhaven. Foto Frank Pusch<br />
3<br />
6<br />
8<br />
18<br />
17<br />
RUBRIKEN<br />
Kammerstandpunkt<br />
Präses Christoph Weiss:<br />
Bremen braucht ein Mobility-Cluster<br />
Bremen kompakt<br />
Land & Leute, kurz & bündig<br />
Stadt & Campus<br />
Infothek<br />
Veranstaltungen der Handelskammer<br />
Firmenjubiläen<br />
10<br />
16<br />
17<br />
»<br />
TITELGESCHICHTE<br />
Autoregion Nordwest: Power, Potenziale, Perspektiven<br />
Der Nordwesten ist eine Autoregion – erfolgreich und<br />
vielseitig. Er steht aber (noch) im Schatten der süddeutschen<br />
Autoindustrie. Mehr Sichtbarkeit ist notwendig und<br />
ein politisches Signal: Automotive soll das vierte Innova -<br />
tionsclus ter, ein Mobilitäts-Cluster in Bremen werden.<br />
KAMMERREPORT<br />
Handelskammer Aus dem Plenum vom 10. November<br />
Tagungen IHK-Hauptgeschäftsführer, Kammerrechtstag<br />
52<br />
52<br />
53<br />
44<br />
50<br />
50<br />
52<br />
54<br />
Börsen<br />
Existenzgründungen,<br />
Kooperationen<br />
Recycling<br />
Zahlen des Monats<br />
Wirtschaftstermine<br />
Impressum<br />
Anzeigenregister<br />
KammerOffiziell Änderung der Wahlordnung,<br />
Beisitzer-Liste der Einigungsstelle von Wettbewerbsstreitigkeiten<br />
Redaktioneller Hinweis<br />
Die nächste Ausgabe der „Wirtschaft in Bremen erscheint<br />
als Doppelausgabe Januar/Februar 2015 am 1. Februar 2015.<br />
20<br />
24<br />
26<br />
28<br />
28<br />
30<br />
32<br />
33<br />
»<br />
»<br />
»<br />
STANDORTBREMEN<br />
Forum Innenstadt Die Mitte der Stadt<br />
Militärtransporter A400M Wie ein Schweizer Messer<br />
Sozialwirtschaft „Marke“ Bremer Heimstiftung:<br />
Alter als Ressource<br />
Familienfreundlichkeit Neues Siegel für Unternehmen<br />
Nachrichten Relaunch für Hachez, Sportstiftung,<br />
„Botschafter“-Wein<br />
METROPOLREGION<br />
Nachrichten Cruise Recruiting Day,<br />
Tchibo testet Wilhelmshaven<br />
Bremerhaven Letzter Kneipenstopp vor New York<br />
Windkraft Neues Offshore-Center im Klimahaus<br />
» Das sind unsere Titelthemen.<br />
4 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
26 Sozialwirtschaft Alter als<br />
Ressource Innovationen in der Sozialwirtschaft:<br />
Die Bremer Heimstiftung hat sich zu einer<br />
attraktiven „Marke“ entwickelt und macht bundesweit<br />
von sich reden. Foto Bremer Heimstiftung<br />
24 Militärtransporter A400M Wie ein Schweizer Messer Was<br />
lange währt, wird endlich gut: Die Produktion des Militärtransporters A400M wird<br />
forciert, die ersten Maschinen sind bereits im Einsatz. Wichtigster Standort bei der<br />
Herstellung des Transportflugzeuges ist das Bremer Airbus-Werk. 500 Mitarbeiter<br />
schrauben dort den hochmodernen Flieger zusammen – und es sollen noch mehr<br />
Maschinen werden. Foto Airbus<br />
34<br />
36<br />
»<br />
ZUKUNFTBILDUNG<br />
Analyse Ein verhängnisvoller Trend Akademische vs.<br />
berufliche Bildung<br />
Nachrichten MINT-freundliche Schulen, Uni-Praxisbörse<br />
Webportal zur Inklusion, Arbeitserfahrungen im Ausland<br />
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Seit 1825 in Bremen.<br />
38<br />
39<br />
40<br />
41<br />
WIRTSCHAFTGLOBAL<br />
Freihandel Plädoyer für TTIP<br />
Internationaler Dialog Montenegro, Brüssel<br />
Delegationsreisen Warschau, Peru und Chile, Izmir<br />
Erasmus Auslandsprogramm für Jungunternehmer<br />
42<br />
43<br />
46<br />
47<br />
48<br />
49<br />
56<br />
»<br />
NEUECHANCEN<br />
Life Sciences Branche mit Perspektiven<br />
EcoMaT Forschungs- und Technologiezentrum auf gutem Weg<br />
SERVICE&PRAXIS<br />
Studie Manager fordern neue Führungskultur<br />
E-Business Einfacher als gedacht: E-Business-Lotse<br />
Handel Cross-Channel-Logistik wird zur Pflicht<br />
Umweltnotizen<br />
WAGEN&WINNEN<br />
Siegertypen: Der Wettbewerb und seine Ergebnisse<br />
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Beilagenhinweis Diese Ausgabe der „Wirtschaft in Bremen“ enthält eine<br />
Beilage der Stiftung Kinderhospiz Löwenherz sowie das Magazin i2b-express.<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 5
BREMENKOMPAKT<br />
LAND & LEUTE<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
· Professor Dr. Hans-Dietrich Haasis<br />
ist in den Wissenschaftlichen Beirat<br />
beim Bundesministerium für Verkehr<br />
und digitale Infrastruktur (BMVI) berufen<br />
worden. Der Wissenschaftliche Beirat<br />
ist ein Beratungsgremium des Bundesministers<br />
und in seiner Mitgliederstruktur<br />
interdisziplinär aufgestellt. Die<br />
Mitglieder werden in den Beirat für ihre<br />
Person berufen und üben ihre Tätigkeit<br />
ehrenamtlich aus. Haasis leitet das Direktorium<br />
des ISL Instituts für Seeverkehrswirtschaft<br />
und Logistik, das als eines<br />
der europaweit führenden Institute<br />
für maritime Forschung, Beratung und<br />
Know-how Transfer gilt.<br />
· Die Bremer Verpackungsunternehmerin<br />
Lencke Steiner (vormals Wischhusen)<br />
führt den Verband BJU Die jungen<br />
Unternehmer<br />
ein weiteres Jahr<br />
als Bundesvorsitzende.<br />
Bei der<br />
Mitgliederversammlung<br />
in Berlin<br />
wurde die 29-<br />
Jährige mit 98,5<br />
Prozent der Stimmen<br />
als Verbandschefin wiedergewählt.<br />
Für Steiner ist es die dritte Amtszeit.<br />
Stellvertretende Bundesvorsitzende<br />
ist ebenfalls eine Bremerin: Julia<br />
Dettmer. Seit 2012 ist sie in der Dettmer<br />
Group zuständig für den Bereich<br />
Marketing, PR & Kommunika tion sowie<br />
Immobilienverwaltung.<br />
Kieserling und Ipsen Contract Logistics<br />
bilden ein Joint Venture: Mit dem Erwerb<br />
einer 50-Prozent-Beteiligung an<br />
der Ipsen Contract Logis tics GmbH<br />
& Co. KG bündeln der Bremer Logistiker<br />
Kieserling und Ipsen Logistics zum 1.<br />
Januar 2015 ihre Logis tikaktivitäten in<br />
der Hansestadt. Ipsen Contract Logis -<br />
tics ist Teil der weltweit tätigen Ipsen-<br />
Gruppe, deren Wurzeln in einem 1891<br />
gegründeten Speditionsgeschäft liegen.<br />
Das Kontraktlogistikunternehmen<br />
ist Spezialist für Dienstleistungen im<br />
Bereich des weltweiten Supply Chain<br />
Managements, insbesondere im integrierten<br />
Luft- und Seefrachtsektor. Das<br />
Traditionsunternehmen Kieserling ist<br />
der Kontraktlogistiker unter dem Dach<br />
der Compass Logis tics International<br />
AG.<br />
Der Verband Deutsches Reisemanagement<br />
hat jetzt die besten Geschäftsreise-<br />
und Tagungshotels mit dem Certified<br />
Star-Award 2014 gekürt – zum wiederholten<br />
Male die Atlantic Hotels.<br />
Das Atlantic Grand Hotel Bremen<br />
(im Bild) ist erneut Certified Business<br />
Hotel Nr. 1 (bis 150 Zimmer), das Atlantic<br />
Hotel Sail City in Bremerhaven<br />
erhielt zum dritten Mal in Folge<br />
den Titel des bes ten Certified Green<br />
Hotels und das Atlantic Congress Hotel<br />
Essen wurde als bestes Certified Conference<br />
Hotel (ab 150 Zimmer) ausgezeichnet.<br />
Zur Auswahl standen mehr<br />
als 400 zertifizierte Hotels für Ge-<br />
schäftsreisende. Von den etwa 14.000<br />
abgegebenen Stimmen entfielen die<br />
meisten auf die Hotel-Kooperation aus<br />
dem Norden.<br />
Das Design-Hotel prizeotel hat mit<br />
einem neuen Recruiting-Konzept für<br />
sein neues Haus in Hamburg den Hospitality<br />
HR Award 2014 gewonnen. Vergeben<br />
wird der Preis von der Deutschen<br />
Hotelakademie (DHA), dem Fachmagazin<br />
First Class und der Branchenstellenbörse<br />
Hotelcareer.<br />
Die EBH Radio Software GmbH hat<br />
jetzt den 80. Auftrag zur Ausstattung<br />
eines Kreuzfahrtschiffs mit Entertainment-Software<br />
erhalten. Unter „Entertainment“<br />
werden die Bereiche Hintergrundmusik,<br />
DJ-Software, Karaoke-Unterhaltung<br />
sowie weitere Softwarelösungen<br />
verstanden.<br />
Die Universität Bremen hat im Gründungsradar<br />
des Stifterverbandes für<br />
die Deutsche Wissenschaft für das Jahr<br />
2013 erneut gut abgeschnitten. Mit einer<br />
von 9,6 auf 10,1 Punkte verbesserten<br />
Gesamtpunktzahl liegt sie nur 1,7<br />
Punkte hinter der erstplatzierten TU<br />
München. Das von der Uni Bremen in<br />
der Gründungsphase begleitete Unternehmen<br />
Toby Rich wurde für das „German<br />
Accelerator“-Programm des Stifterverbandes<br />
ausgewählt: Ein spezielles<br />
Mentoring hilft den Jungunternehmern<br />
dabei, nach US-Investoren im Silicon<br />
Valley zu suchen und bestehende Verkaufskontakte<br />
zu intensivieren.<br />
Die Berliner Fluggesellschaft Germania<br />
stockt ihr Angebot am City Airport<br />
Bremen auf und fliegt im Sommer<br />
2015 bis zu neun Mal wöchentlich<br />
nach Palma de Mallorca – das sind drei<br />
Flüge pro Woche mehr als bislang geplant.<br />
„Mit dem erweiterten Flugplan<br />
unterstreicht Germania das Engagement<br />
am Flughafen der Hansestadt.<br />
Sie reagiert damit auch auf die Redu-<br />
6 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
Foto Frank Pusch<br />
zierung des Flugangebots am Standort“,<br />
teilte der Flughafen mit. Die zusätzlichen<br />
Verbindungen würden ab<br />
dem Beginn des Sommerflugplans sukzessive<br />
ins Programm genommen. Derweil<br />
ist die irische Fluggesellschaft<br />
Ryanair mit drei neuen Zielen in den<br />
Winterflugplan gestartet: Göteborg,<br />
Lissabon und Madrid. Die drei Destinationen<br />
werden jeweils dienstags, donnerstags<br />
und samstags ab Bremen angeflogen.<br />
Im Winter können ab Bremen<br />
34 Ziele direkt angeflogen werden, da -<br />
runter Sonnenziele wie die Balearen, Kanaren<br />
und Antalya oder Marsa Alam.<br />
Die Beratungsgesellschaft K.E.R.N<br />
eröffnet am 1. Januar 2015 eine zweite<br />
Niederlassung in Bremen. Das Unternehmen<br />
ist eines<br />
der wenigen Beratungsgesellschaften<br />
in Deutschland,<br />
die sich ausschließlich<br />
um die<br />
Beratung und die<br />
Begleitung der<br />
Unternehmensnachfolge<br />
kümmern. 2004 vom Bremer<br />
Unternehmer Nils Körber (im Bild) ge-<br />
gründet, verfügt K.E.R.N. demnächst<br />
über 13 Standorte in Deutschland.<br />
„Seit 2004 ist unser Angebot zur Unternehmensnachfolge<br />
ständig gewachsen<br />
und beinhaltet heute alle Möglichkeiten<br />
für einen Generationswechsel,<br />
Kauf- oder Verkauf von Firmen“, so Körber.<br />
Die Niederlassungen werden nach<br />
dem Partner-Prinzip eigenständig geführt.<br />
Die Imperial Shipping Holding,<br />
Duisburg, und die B. Dettmer Reederei,<br />
Bremen, haben ihr gemeinsames<br />
Engagement in der Trockenschifffahrt<br />
beendet und bedienen den Markt wieder<br />
getrennt. Das vor drei Jahren gegründete<br />
Gemeinschaftsunternehmen<br />
Dettmer Bulk Reederei wird komplett<br />
von der Imperial Shipping Holding<br />
übernommen, die Niederlassung Bremen<br />
des Gemeinschaftsunternehmens<br />
geht an die B. Dettmer Reederei. Die<br />
entsprechenden Verträge würden noch<br />
kartellrechtlich geprüft. Die erhofften<br />
Synergieeffekte hätten sich nicht verwirklichen<br />
lassen, teilte die Dettmer<br />
Reederei mit.<br />
Eine perfekte Ellipse über dem<br />
Innenhof der „neuen“ Bremer Landesbank<br />
• Jetzt wurde Richtfest am<br />
Domshof gefeiert. Zehn Monate<br />
nach der Grundsteinlegung ist der<br />
Rohbau fertiggestellt. Damit liegt<br />
die Bank im Zeit- und auch im<br />
Budgetplan, was bei Großprojekten<br />
dieser Dimension nicht immer der<br />
Fall ist. Der Innenhof setzt einen<br />
besonderen städtebaulichen Akzent.<br />
„Alle Beteiligten haben einen super<br />
Job gemacht“, sagte Bauherr Dr.<br />
Guido Brune, Vertriebsvorstand<br />
der Landesbank. „Vieles an diesem<br />
Gebäude ist Handarbeit. Planung,<br />
Koordination und Ausführung haben<br />
reibungslos geklappt.“ Ende 2015<br />
sollen alle wesentlichen Bauarbeiten<br />
und der Innenausbau abgeschlossen<br />
sein. Nach der Einrichtung<br />
für den Bankbetrieb ist die Wiedereröffnung<br />
für Sommer 2016<br />
geplant. Die Kosten für den<br />
Neubau belaufen sich auf<br />
rund 50 Millionen Euro.<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 7
BREMENKOMPAKT<br />
KURZ & BÜNDIG<br />
CAMPUS<br />
STADT &<br />
Das Autohaus Utbremen zählt zu<br />
den Top Opel Service Partnern: Durch<br />
herausragende Service- und Teileverkaufsleistungen<br />
haben sich 40 Serviceund<br />
40 Teileleiter in ihren jeweiligen<br />
Wertungsgruppen im Jahr 2013 für die<br />
Mitgliedschaft im „Opel Serviceleiter<br />
Club bzw. Opel Teileleiter Club“ qualifiziert.<br />
Serviceleiter Werner Loger nahm<br />
stellvertretend für das Autohaus Utbremen<br />
Schmidt + Koch GmbH die Club-<br />
Urkunde entgegen. Eine neue Wertungsrunde<br />
hat bereits begonnen.<br />
Schmidt + Koch unterhält 19 Standorte<br />
im norddeutschen Raum und bietet Autos<br />
von Audi, Porsche, VW und Škoda<br />
über Ford bis Opel an.<br />
Die Ubimax GmbH hat eine strategische<br />
Kooperation mit der abat Gruppe<br />
vereinbart. Ubimax hat die Datenbrillenlösung<br />
xPick für die Lagerlogistik<br />
entwickelt: Die Aufträge werden direkt<br />
im Blickfeld des Arbeiters visualisiert<br />
und können nahtlos und in Echtzeit gebucht<br />
werden. Durch die Datenbrille<br />
hat der Kommissionierer beide Hände<br />
frei für Lagerarbeiten und kann sich flexibel<br />
bewegen. Der SAP-Spezialist abat<br />
hat xPick nun an SAP angebunden. Für<br />
die Anbindung von xPick an das Lagersteuerungssystem<br />
programmierten die<br />
Spezialisten von abat und Ubimax gemeinsam<br />
eine Schnittstelle und passten<br />
ihre Komponenten entsprechend<br />
an. „Mit der Datenbrillenlösung lassen<br />
sich völlig neue Logistikprozesse abbilden,<br />
die mit herkömmlichen mobilen<br />
Geräten nicht möglich sind“, teilte abat<br />
mit.<br />
Das Unternehmen Peper & Söhne hat<br />
zusammen mit Lutz Braken-Gülke die<br />
Lloyd Garagen eröffnet. Dabei handelt<br />
es sich um exklusive Stellplätze für automobile<br />
Klassiker auf dem ehemaligen<br />
Borgward-Gelände in der Richard-<br />
Dunkel-Straße.<br />
Hansa-Flex-Stiftung<br />
fördert Jacobs-Studierende<br />
ie Hansa-Flex-Stiftung fördert Studierende<br />
der Jacobs University bereits<br />
zum zweiten Mal mit 150.000<br />
Euro. Mit dem „Joachim Armerding Stipendium“<br />
wird ihnen das Studium in<br />
Bremen ermöglicht. Jährlich werden bis<br />
zu fünf Stipendien an Bewerber mit hervorragenden<br />
schulischen Leistungen,<br />
überdurchschnittlicher Zielstrebigkeit<br />
und der Bereitschaft, die eigenen Fähigkeiten<br />
gemeinsam mit anderen und<br />
für andere einzusetzen, vergeben. Die<br />
Studierenden werden für die Dauer eines<br />
dreijährigen Bachelor- oder eines<br />
zweijährigen Masterstudiums wirtschafts-<br />
und naturwissenschaftlicher<br />
Fächer an der Jacobs Uni gefördert.<br />
Während einer kleinen Zeremonie<br />
(im Bild) auf dem Jacobs-Campus übergab<br />
der Stifter Joachim Armerding einen<br />
Scheck an die Präsidentin der Universität,<br />
Professorin Katja Windt. Die<br />
fünf Stipendiaten sind die beiden Bremer<br />
Doygu Budancamanak (Internationale<br />
Politik und Geschichte), Bela Janauschek<br />
(Global Economics and Management)<br />
sowie Yubao Lou aus China<br />
(Internationale Logistik), Arjaldo Karaj<br />
aus Albanien (Global Economics and<br />
Management) und Kareem Al Nahas<br />
aus Syrien (Biotechnologie).<br />
„Wir können mit unserer Stiftung<br />
junge Menschen in einer Phase ihres<br />
Lebens unterstützen, in der die Förderung<br />
ihrer Talente und Fähigkeiten<br />
wichtig und wegweisend ist“, sagte Armerding.<br />
Aus eigener Erfahrung wisse<br />
er um die Hürden, die man als junger<br />
Mensch finanziell und persönlich nehmen<br />
müsse, um eine erfolgreiche berufliche<br />
Existenz auf die Beine zu stellen.<br />
„Mit dem, was wir in mehr als 50 Jahren<br />
bei Hansa-Flex aufgebaut haben,<br />
unterstützen wir jetzt die nachfolgenden<br />
Generationen global und lokal. Dadurch<br />
geben wir auch dem Land Bremen<br />
etwas zurück, das für unser Unternehmen<br />
als zentraler Standort ein Zuhause<br />
ist.“<br />
Hansa-Flex ist der führende System -<br />
anbieter rund um die Hydraulik. Was<br />
1962 in der Garage von Joachim Armerding<br />
in Bremen als Ersatzteillieferant<br />
für Hydraulikschlauchleitungen begann,<br />
hat sich zu einem internationalen<br />
Unternehmen mit mehr als 3.000<br />
Mitarbeitern weltweit entwickelt. n<br />
Fotos Julia Ahlers, Heike Hoenig<br />
8 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
Startup-Unternehmer und<br />
Wissenschaftler Peter Baumann geehrt<br />
rst wenige Wochen ist es her, dass<br />
Dr. Peter Baumann, Professor für Informatik<br />
an der Jacobs University in<br />
Bremen, für seine Dienste in der Standardisierung<br />
mit dem Kenneth D. Gardels<br />
Award ausgezeichnet wurde. Jetzt<br />
erhielt der Wissenschaftler und Unternehmer<br />
auch den Copernicus Masters<br />
Award für die herausragende Entwicklung<br />
eines Informationsdienstes für<br />
großvolumige Daten, so genannte „Big<br />
Data“. Der internationale Wettbewerb<br />
prämiert die besten Ideen für Dienste,<br />
Anwendungen und Geschäftsideen, denen<br />
Satelliten-Erdbeobachtungsdaten<br />
zugrunde liegen. Damit sollen marktorientierte<br />
Anwendungen unterstützt<br />
werden, die Daten aus dem Copernicus-Programm<br />
der Europäischen Union<br />
nutzen.<br />
Zahlreiche Institutionen und Unternehmen<br />
beteiligten sich an der Ausschreibung<br />
themenspezifischer Herausforderungen.<br />
So gewann Baumann die<br />
von der T-Systems International GmbH<br />
ausgeschriebene „Big Data Challenge“.<br />
Der Informatiker entwickelte einen<br />
neuen und quelloffenen Informationsdienst<br />
für großvolumige, wissenschaftliche<br />
Daten, insbesondere multi-dimensionale<br />
Datenwürfel. Dies können Sensor-,<br />
Bild- und Simulationsdaten sowie<br />
statistische Daten sein, wie sie beim<br />
Einsatz von Satelliten gewonnen werden.<br />
Das von Baumann konzipierte Sys -<br />
tem ist unter dem Namen „rasdaman“<br />
(raster daten manager) bekannt.<br />
„Wir haben es bei dieser Technologie<br />
mit einer der innovativsten Lösungen<br />
unserer Zeit zu tun“, so Dr. Jurry de<br />
la Mar von T-Systems. Die Geoinformationsarchitektur<br />
halte große Chancen<br />
für die Industrie und Wissenschaft bereit,<br />
weil sie die Auswertung von Satellitendaten<br />
optimiere und das Volumen<br />
dieser Daten verringere. Baumanns Sys -<br />
tem sei hier bahnbrechend. n<br />
Masterstudenten<br />
suchen Logistikfirmen<br />
Drei junge internationale Studenten<br />
sind ab Januar 2015 für ein halbes Jahr<br />
am TZI Technologie-Zentrum Informatik<br />
und Informationstechnik zu Gast.<br />
Sie möchten ihr Know-how in Praxisprojekte<br />
mit hiesigen Logistikfirmen einbringen.<br />
Sie arbeiten in dem EU-Projekt<br />
PERCCOM, dessen aktuelles Thema<br />
Green Logistics ist. An PERCCOM sind<br />
elf Universitäten und Hochschulen aus<br />
Frankreich, Schweden, Finnland, Großbritannien,<br />
Russland, Deutschland und<br />
weiteren europäischen Ländern sowie<br />
Unternehmen wie Cisco, Orange oder<br />
Mit dem Informationsdienst<br />
„rasdaman“ gewann der Unternehmer<br />
Dr. Peter Baumann (Mitte)<br />
den Copernicus Award in der von<br />
T-Systems ausgeschriebenen Kategorie<br />
„Big Data Challenge“. Es<br />
gratulieren: (l.) Thorsten Rudolph,<br />
Anwendungszentrum Oberpfaffenhofen<br />
und Markus Lennartz,<br />
Vize Präsident Global Accounts,<br />
T-Systems International GmbH.<br />
Ericsson beteiligt. Rund 20 Master-Studierende<br />
aus aller Welt beschäftigen<br />
sich mit Green Logistics ab Januar<br />
2015 für ein halbes Jahr. „Drei von ihnen<br />
kommen dann an die Universität<br />
Bremen, wo sie am TZI in dem Forschungscluster<br />
LogDynamics betreut<br />
werden“, so TZI-Professor Michael Lawo.<br />
„Für diese Forschungsarbeit suchen<br />
wir noch Probleme aus der Praxis von<br />
Logistikfirmen.“<br />
n<br />
Kontakt<br />
TZI, Professor Michael Lawo,<br />
Telefon 0421/218-64002, mlawo@tzi.de<br />
Neues Technikum für<br />
Bremerhavener Institut BILB<br />
Mit einem Neubau für das Institut für Lebens -<br />
mitteltechnologie und Bioverfahrenstechnik (BILB)<br />
wird Bremerhaven als Standort der Lebensmittel -<br />
industrie weiter gestärkt. Das Land Bremen inves -<br />
tierte mit Unterstützung des Europäischen Fonds<br />
für regionale Entwicklung 2,7 Millionen Euro in<br />
das neue Gebäude am Technologie-Transfer-Zentrum<br />
(ttz). Bauherr ist die Fischereihafen-Betriebs -<br />
gesellschaft mbH (FBG).<br />
Notwendig wurde der Neubau aufgrund voller<br />
Auftragsbücher der Forscher, gestiegener Beschäftigtenzahlen<br />
und erhöhten Platzbedarfs für Versuche.<br />
Nun stehen eine ausgebaute Technikumsfläche<br />
und weitere Büroräume zur Verfügung. Die Kommunikationsstruktur<br />
wird durch die Unterbringung der<br />
meisten Mitarbeiter aus dem Lebensmittelbereich<br />
des ttz Bremerhaven in einem Gebäude wesentlich<br />
verbessert.<br />
Das ttz ist eng mit der regionalen Wirtschaft verbunden<br />
und insbesondere für die Lebensmittelwirtschaft<br />
ein wichtiger Innovationsträger. Neben kofinanzierten<br />
Forschungen stammen circa 30 Prozent<br />
der Aufträge direkt aus der Industrie. Die Lebensmittelindustrie<br />
ist der zweitgrößte Arbeitgeber im<br />
Land Bremen. Mit Nahrungs- und Genussmitteln<br />
werden hier im Jahr rund vier Milliarden Euro<br />
umgesetzt.<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 9
TITELGESCHICHTE<br />
Die Hella Fahrzeugkomponenten GmbH war eines der Bremer Industrieunternehmen, das jetzt zur<br />
mittlerweile 6. „Langen Nacht der Industrie“ ihre Türen für Besucher öffnete. Hella ist eine feste Größe<br />
in der Automobilindustrie. Als Teil des globalen Hella-Netzwerks entwickelt und produziert das Bremer<br />
Werk elektromechanische und elektronische Komponenten für Kraftfahrzeuge.<br />
10 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
POWER, POTENZIALE,<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Der Nordwesten ist eine Autoregion – erfolgreich und vielseitig. Er steht aber (noch) im<br />
Schatten der süddeutschen Autoindustrie. Mehr Sichtbarkeit ist notwendig und ein politisches<br />
Signal: Automotive soll das vierte Innovationscluster, ein Mobilitäts-Cluster<br />
in Bremen werden.<br />
Von CHRISTINE BACKHAUS (Text)<br />
Foto Frank Pusch<br />
Auffallend ist, dass Bremens Automotive-Kompetenz sich aus<br />
vielen Kanälen speist. Es ist eine beachtliche Kombination<br />
aus Produktion und Logistik, Umschlag und Transport, aus<br />
Forschung und Entwicklung. Im Zentrum steht das große<br />
Mercedes-Benz Werk der Daimler AG in Bremen, in dem mehr<br />
als 300.000 Autos pro Jahr gebaut und mehr Menschen beschäftigt<br />
werden als in jedem anderen (Privat)Unternehmen<br />
der Stadt. Das Werk und mit ihm Werksleiter Andreas Kellermann<br />
trägt im weltweiten Mercedes-Verbund nicht nur die<br />
Verantwortung für die C-Klasse, das meistverkaufte Mercedes-Modell,<br />
sondern in dem brandneuen Organisationsmodell<br />
auch für die Heckantriebs-Architektur aller Modelle. Das<br />
Bremer Werk ist nach Stuttgart-Sindelfingen weltweit das<br />
zweitgrößte Produktionswerk von Mercedes und genießt einen<br />
Top-Ruf. Seit 1978 sind mehr als sechs Millionen Mercedes-Benz-Pkw<br />
in der Hansestadt gefertigt worden.<br />
Um diesen Primus herum gruppiert sich eine stattliche<br />
Reihe international renommierter und technologisch führens<br />
ist höchste Zeit. Höchste Zeit, dass Bremen Gas<br />
gibt. Drei Innovationscluster hat das Land: Windenergie,<br />
maritime Wirtschaft und Luft- und Raumfahrt.<br />
Diese drei Branchen prägen den Standort,<br />
haben ein hohes Renommee und ohne Zweifel<br />
auch ein beträchtliches Zukunftspotenzial. Dabei ist eine<br />
vierte Branche bisher etwas vernachlässigt worden, obwohl<br />
sie der Treibstoff der Industriestadt Bremen ist: Automotive.<br />
Bremen ist eine Autostadt, lautet allerorten das politische<br />
Credo, 1.000 Autos laufen hier täglich vom Band. Mehr politisches<br />
Gewicht, mehr Aufmerksamkeit und mehr Förderung<br />
aber erhielte die Branche, wenn sie offiziell zum Innovations -<br />
cluster, zu einem Mobility-Cluster, erklärt wird. Das ist die Forderung<br />
der Wirtschaft.<br />
Welche Substanz die Branche in Bremen und im Nordwesten<br />
hat, belegt eine neue Analyse der Jade Hochschule und<br />
des Automotive Nordwest e. V. Danach stellen rund 170 Betriebe<br />
in Nordwestdeutschland, in dem Dreieck Emden-Bremen-Osnabrück,<br />
mit knapp 45.000 Beschäftigten direkt<br />
Kraftwagen und Kraftwagenteile her. Hinzu kommen<br />
40.000 indirekt Beschäftigte. Meist arbeiten sie in kleinen<br />
und mittleren Unternehmen. „Der Gesamtumsatz lag 2012<br />
bei 20,76 Milliarden Euro, was einem Anteil von sechs Prozent<br />
des Bundesumsatzes entspricht“, heißt es in der Studie.<br />
„Er wurde zu zwei Dritteln im Auslandsgeschäft erwirtschaftet.<br />
Davon stammte wiederum gut ein Viertel aus der Eurozone<br />
und der Rest aus dem sonstigen Ausland.“<br />
Starker Beschäftigungseffekt<br />
Matthias Brucke, Clustermanager des Automotive-Nordwest-<br />
Netzwerkes, hat die Studie initiiert. Sie zeige erstmals wissenschaftlich<br />
untermauert den enormen Beschäftigungsbeitrag<br />
der Branche, sagt er. Für Bremen wurde ein Multiplikator von<br />
1,94 (bundesweit 1,79) ermittelt. „Das heißt, dass die rund<br />
21.000 Arbeitskräfte bei den Herstellern und direkten Zulieferern<br />
in der Stadt noch einmal zu fast genau so vielen Beschäftigten<br />
führen, die indirekt von der Automobilbranche leben“,<br />
sagt Brucke. Damit stehen bei der Automotive Branche<br />
rund 40.000 Menschen in Lohn und Brot.<br />
Die Hochschulanalyse bekräftigt, dass Fahrzeugbau der<br />
bedeutendste Wirtschaftsfaktor im produzierenden Gewerbe<br />
im Nordwesten ist: „13 Prozent der Betriebe machen mehr als<br />
70 Prozent des Umsatzes.“ Mehr als die Hälfte der Arbeitskräfte<br />
der vier betrachteten Wirtschaftszweige (Fahrzeugbau,<br />
Gummi- und Kunststoff, Chemie, Maschinenbau) ist im<br />
Fahrzeugbau tätig. Nimmt man das Bruttoinlandsprodukt in<br />
Gesamtdeutschland – im Jahr 2012 waren es 2,666 Billionen<br />
Euro –, so hat der Fahrzeugbau einen Anteil von 13,5 Prozent.<br />
Davon werden knapp 27 Prozent in den drei Bundesländern<br />
Bremen, Hamburg und Niedersachsen erwirtschaftet, das ist<br />
doppelt so viel wie im Durchschnitt aller Bundesländer.<br />
Drei wesentliche Standortvorteile kennzeichnen die Region:<br />
zum einen das verfügbare Personal (hoher Bildungsstand,<br />
enorme Flexibilität), zum zweiten die Anbindung an die Häfen<br />
und drittens schließlich die Verfügbarkeit freier Flächen<br />
für etwaige Expansionen, vor allem in Niedersachsen. Die<br />
größten Stärken der Branche sind laut Untersuchung die Innovationstätigkeit<br />
und das verfügbare Arbeitskräftepotenzial.<br />
Komplexe Automotive-Kompetenz<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 11
TITELGESCHICHTE<br />
der Zulieferer – genannt seien beispielsweise Hella, Lear,<br />
Johnson Controls oder ZF Services. Sie sind mit Blick auf ihre<br />
Dynamik, Expertise und Innovationskraft eine wichtige Stütze<br />
der Branche. Die Zulieferer sind im Kern mittelständisch<br />
und im Gefolge von Daimler gelingt ihnen der Sprung auf<br />
ausländische Märkte.<br />
Eine weitere wichtige Komponente ist die Logistik. Im Zuge<br />
der Globalisierung und der Verflechtung der Produktionsnetzwerke<br />
sinkt die Fertigungstiefe und es wächst die Rolle<br />
der Zulieferer für die Produktionslogistik. Wie überall in der<br />
Automobilbranche stammen nur noch 20 bis 30 Prozent der<br />
Bestandteile eines Wagens originär vom Hersteller. Über ein<br />
komplexes Netzwerk von Zulieferern werden Teile wie Sitze,<br />
Leuchten, Sensoren oder Kompressoren „just in sequence“ in<br />
die Produktion eingesteuert. Oberste Maxime: Das Band darf<br />
nie still stehen.<br />
Zudem gibt es in Bremen einen der größten Autohäfen<br />
der Welt und mit der BLG den führenden Automobillogistiker<br />
des europäischen Kontinents – und mit der Hansalinie wiederum<br />
ein für den Automo-<br />
Automotive Nordwest e. V. ist das Netzwerk der<br />
Automobilbranche im Nordwesten Deutschlands und<br />
vertritt knapp 80 Unternehmen<br />
und wissenschaftliche Einrichtungen.<br />
Es wurde in den ersten Jahren<br />
öffentlich finanziert, mittlerweile<br />
trägt es sich aber allein<br />
aus Mitgliedsbeiträgen.<br />
» In einer globalen Branche wie<br />
der unsrigen ist die Vernetzung<br />
untereinander eine wesentliche<br />
Voraussetzung. Manfred Meise<br />
Kontakt Matthias Brucke,<br />
Clustermanager, brucke@<br />
automotive-nordwest.de,<br />
Telefon 0160 96601044<br />
tive-Sektor maßgeschneidertes<br />
Gewerbeareal. Forschung<br />
und Entwicklung<br />
sind hier exzellent vertreten.<br />
Bremen ist weiterhin<br />
Modellregion für Elektromobilität<br />
und nimmt sich<br />
in dem Metropolregionsprojekt<br />
„smart region“ des<br />
zukunftsweisenden Themas<br />
„integrierte Mobilitäts sys -<br />
teme“ an. Schließlich ist die<br />
Hansestadt Ursprung eines automobilen Kultes namens<br />
Borgward, und das erste Automobilwerk entstand bereits<br />
1906.<br />
Plattform für die Unternehmen<br />
Einen wichtigen Part spielt das Automotive-Nordwest-Clus -<br />
ter. Mit den Produktionsstätten von Mercedes-Benz in Bremen<br />
und Volkswagen in Emden – hier wird der Passat gebaut<br />
– verfügt Nordwestdeutschland über zwei starke Pole der gesamten<br />
Branche. Vornehmste Aufgabe des Clusters ist es<br />
nun, das Thema Auto nicht allein dem deutschen Süden zu<br />
überlassen. Die Region als automobiles Kompetenzzentrum<br />
überregional zu vermarkten, die Wirtschaftsbeziehungen zu<br />
fördern, Wirtschaft und Wissenschaft zu vernetzen und eine<br />
gemeinsame Kommunikationsplattform zu schaffen – das<br />
steht auf der Agenda.<br />
„Gerade in einer globalen Branche wie der unsrigen ist die<br />
Vernetzung untereinander eine wesentliche Voraussetzung“,<br />
sagte Manfred Meise, der Vorsitzende des Automotive-Clus -<br />
ters und Chef des Bremer Hella-Werkes. „Dies ist besonders<br />
für kleinere und mittlere Unternehmen wichtig, damit sie an<br />
diesem weltweiten Geschäft teilnehmen können. Automotive<br />
Nordwest schafft dafür die Plattform für die Unternehmen in<br />
der Region.“<br />
Meise liegt ein Thema vor allem am Herzen. „Damit unsere<br />
Branche weiter vorankommen kann“, sagt er, „ist es essenziell,<br />
dass wir uns technologisch weiterentwickeln und auch<br />
in Zukunft innovative Fahrzeuge bauen. Neben der Technologie<br />
ist aber eine genauso wichtige Aufgabe für die Zukunft<br />
die Sicherung des Fachkräftenachwuchses.“ Dafür müssen<br />
junge Menschen, insbesondere junge Frauen, für Technik begeistert<br />
werden. „Automotive Nordwest leistet hierzu seinen<br />
Beitrag, zum Beispiel dadurch, dass wir an Veranstaltungen,<br />
wie dem VDI-Tag der Technik teilnehmen, oder studentische<br />
Teams unterstützen, die Elektro-Rennautos entwickeln.“<br />
Globale Branche<br />
Die so wichtige Vernetzung zieht derweil größere Kreise und<br />
erstreckt sich künftig auf den ganzen deutschen Norden. Die<br />
Grundsatzentscheidung ist gefallen, Mitte 2015 geht die<br />
neue Dachmarke „Automotive Nord“ an den Start: Automotive<br />
Nordwest und die entsprechenden Initiativen in Osnabrück<br />
und Wolfsburg/Braunschweig wollen an einem Strang<br />
ziehen, wenn es auf Messen geht und wenn es um das Thema<br />
Internationalisierung geht. „Norddeutschland ist das bessere<br />
Label“, sagte Clustermanager Brucke.<br />
Das ist auch bitter nötig, denn Automotive ist eine globale<br />
Branche. Deutsche Markenhersteller bauen laut VDA im<br />
Ausland (2013: rund 8,6 Millionen) schon mehr Autos als im<br />
Inland (2013: 5,4 Millionen). Insgesamt entfallen auf sie gut<br />
20 Prozent der Weltautomobilproduktion (2013: 74,5 Millionen).<br />
Asien, das heißt im Wesentlichen China, ist hier der Top<br />
Player. Auf dem europäischen Markt dominieren die deutschen<br />
Autobauer.<br />
Der Wettbewerb ist extrem hart, das Ringen um Antworten<br />
auf die großen Probleme wie beispielsweise Energiepreise,<br />
die Klimaproblematik oder sich verändernde Mobilitätswünsche<br />
ebenso. Da passt es gut, dass ein wissenschaftlicher<br />
Schwerpunkt in Bremen die Umweltverträglichkeit ist und<br />
viel Aufmerksamkeit der E-Mobilität gilt. Ein weiteres großes<br />
Thema sind die Systemtechnologie Leichtbau und Mischbauweisen<br />
mit neuen Materialien. Hierzu wird in der Airport<br />
Stadt ein eigenes Technologiezentrum (EcoMaT) gebaut. Das<br />
interessiert die Automotive Branche wie die Luft- und Raumfahrt<br />
und die Offshore-Industrie, so dass sich hier gleich drei<br />
bremische Innovationsbereiche kreuzen.<br />
n<br />
12 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
Fotos Automotive Nordwest, Daimler AG<br />
» ES GIBT NOCH DEN EINEN ODER<br />
ANDEREN AHA-EFFEKT!<br />
Mercedes-Benz-Werksleiter Andreas Kellermann über den Standort Bremen, über<br />
Clusteraktivitäten, den Wert des Erfahrungsaustausches und über Bremer Erfolgsfaktoren<br />
Das Bremer Mercedes-Werk ist Mitglied im Automotive<br />
Nordwest e. V. Welchen Stellenwert hat das Cluster für<br />
das Werk, für den Standort Bremen, für den Nordwesten<br />
Deutschlands<br />
Unser Werk ist einer der großen privaten Arbeitgeber in Bremen<br />
und der Region. Damit sind wir auch eine wesentliche<br />
Säule der Automobilindustrie im Nordwesten und verstehen<br />
es als Teil unserer unternehmerischen Verantwortung, in einem<br />
solchen Netzwerk eine aktive Rolle zu spielen. Wir möchten<br />
unseren Beitrag leisten, die automobilen Kompetenzen<br />
des Nordwestens auch über die Grenzen der Region hinaus<br />
bekannt zu machen. Gleichzeitig schätzen wir den branchenübergreifenden<br />
Erfahrungsaustausch. In Bremen und im<br />
Nordwesten kann der Cluster dazu beitragen, das Bewusstsein<br />
für den Stellenwert der Automobilbranche als Wirtschaftsfaktor<br />
zusätzlich zu erhöhen. Daran wirken wir gerne mit.<br />
Welche strategischen Ziele verfolgen Sie in diesem<br />
Netzwerk<br />
Das Netzwerk versteht sich ja in erster Linie als Kommunikationsplattform<br />
der Branche. Dieser Austausch sowohl nach<br />
innen mit anderen Mitgliedsunternehmen, wie auch nach außen<br />
in Richtung Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden<br />
ist uns enorm wichtig. Wenn wir damit letztendlich<br />
an der wirtschaftlichen Weiterentwicklung der Region mitwirken<br />
können, ist allen Beteiligten geholfen. Ein weiterer<br />
Faktor, den wir als Werk auch Cluster-unabhängig sehr stark<br />
betreiben ist der interdisziplinäre Erfahrungsaustausch mit<br />
Hochschulen, Forschungseinrichtungen und anderen Hochtechnologie-Unternehmen<br />
in Bremen. Dieser Blick über den<br />
Tellerrand hilft uns, unsere Herausforderungen auch einmal<br />
mit einer anderen Perspektive zu betrachten und frische Ideen<br />
ins Werk zu tragen.<br />
Welche Standortvorteile hat Bremen für die Autobranche<br />
Und wo liegen die Schwierigkeiten, die es zu beseitigen<br />
gilt<br />
Ich bin von der Kraft des Wirtschaftsstandorts Bremen überzeugt<br />
und habe dessen Vorteile schätzen gelernt. Wir als Mercedes-Benz<br />
Werk profitieren von der Dichte an anderen Hochtechnologie-Unternehmen,<br />
etwa aus Luft- und Raumfahrt,<br />
mit denen wir uns in einzelnen Innovationsfeldern eng austauschen.<br />
Auch viele unserer Zulieferer haben die Attraktivität<br />
des Standorts erkannt und sich im Umkreis angesiedelt.<br />
Die Stadt trägt zudem die „Gene“ einer traditionellen Handelsstadt,<br />
zahlreiche Unternehmen können hier auf gewachsene<br />
internationale Kontakte bauen. Bildungsinstitutionen –<br />
darunter eine Universität mit Elite-Prädikat sowie eine Privat -<br />
uni von Weltrang – sorgen für qualifizierte akademische<br />
Nachwuchs-Kräfte. Und letztendlich bietet die Nähe zum Hafen<br />
logistische Vorteile. Unsere Fahrzeuge mit Stern sind<br />
nicht ohne Stolz „made in Bremen“.<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 13
TITELGESCHICHTE<br />
Ist die Wertschätzung für die Autostadt Bremen mittlerweile<br />
hoch genug, in der Politik, in der Öffentlichkeit oder<br />
sehen Sie noch Wahrnehmungsdefizite Hat der Norden<br />
als Automobilregion gegenüber dem Süden in der Anerkennung<br />
aufgeholt<br />
In der Stadt und in der Region nehme ich unser Werk als in<br />
den Köpfen der Menschen fest verankert wahr. Wir haben in<br />
den zurückliegenden Jahren unsere Aktivitäten in und mit<br />
der Öffentlichkeit nochmals intensiviert, zuletzt etwa anlässlich<br />
des Jubiläums „75 Jahre Werk Bremen – 35 Jahre Mercedes-Benz<br />
in Bremen“ oder im Zuge der Markteinführung der<br />
neuen C-Klasse. Daran wollen wir anknüpfen. Es freut uns natürlich,<br />
dass das Bekenntnis „Bremen ist eine Autostadt“ immer<br />
häufiger und selbstverständlicher in den Reden vieler<br />
Entscheidungsträger vorkommt. Wenn wir als Werk überregional<br />
auftreten, gibt es angesichts der Vielfalt der bei uns<br />
gebauten Modelle und der Bedeutung des Automobilstandorts<br />
Bremen durchaus noch den einen oder anderen „Aha-Effekt“.<br />
Aber auch daran arbeiten wir.<br />
Die Bedeutung des Werkes Bremen im Daimler-Verbund ist<br />
gewachsen. Was sind die Bremer Erfolgsfaktoren<br />
Zunächst einmal ist da natürlich unsere starke Mannschaft<br />
am Standort zu nennen. Mehr als 12.500 Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter und tausende hochqualifizierte Mitarbeiter<br />
bei unseren Partnern in der Zulieferindustrie bauen mit großer<br />
Leidenschaft und handwerklicher Perfektion jährlich um<br />
die 300.000 Fahrzeuge mit Stern. Die bei uns gebaute Qualität<br />
wird immer wieder von externer Stelle gewürdigt, sei es<br />
beim J.D. Power Award oder beim jüngsten TÜV-Report, bei<br />
dem drei Bremer Modelle aufgrund geringer Mängel erste<br />
Plätze belegen konnten.<br />
Als Kompetenzzentrum für die neue C-Klasse ist es unsere<br />
Aufgabe, den weltweiten Anlauf an drei Auslandsstandorten<br />
zu begleiten und zahlreiche Prozesse global zu steuern. Auch<br />
in diesem Zusammenhang haben unsere Zulieferer einen<br />
wichtigen Beitrag geleistet. Eine solche Aufgabe ist nicht nur<br />
eine hohe Verantwortung, sondern auch eine Riesen-Auszeichnung,<br />
die sich die Bremer Mannschaft erarbeitet hat.<br />
Ein Faktor war dabei auch die Fähigkeit, Innovationen erfolgreich<br />
in die Serienfertigung zu integrieren. In der Roadster-<br />
Fertigung des SL haben wir umfangreiches Know-How mit einer<br />
Vollaluminium-Karosserie gesammelt. Dieses Wissen hat<br />
sich für uns bei der Großserienproduktion der neuen C-Klasse,<br />
die durch die Verbindung von Stahl- und Aluminium-Bauteilen<br />
deutlich an Gewicht verloren hat, ausgezahlt.<br />
Zudem haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen<br />
tollen Job gemacht, ihr Wissen und ihre Erfahrung an unsere<br />
Kollegen aus den Auslandswerken weiterzugeben – sowohl<br />
bei uns in Bremen als auch vor Ort in den USA, Südafrika<br />
oder China. Dabei ist das Werk als Partner auf Augenhöhe<br />
aufgetreten, was sehr positiv angekommen ist. n<br />
Millionen-Auftrag<br />
für Bremer abat-Gruppe<br />
Die Bremer abat Gruppe – ein auf Automotive-Unternehmen<br />
und Logistikdienstleister spezialisierter internationaler<br />
Anbieter von SAP-Beratung und -Entwicklung – hat von<br />
ihrem langjährigen Kunden Daimler den Zuschlag für den<br />
größten Auftrag in ihrer Unternehmensgeschichte erhalten:<br />
In den nächsten drei Jahren wird der SAP-Dienstleister<br />
den Autobauer unterstützen, die Prozesse der Vorserienentwicklung<br />
auf Basis des SAP-Standards zu verbessern. Das<br />
Auftragsvolumen beträgt knapp acht Millionen Euro, teilte<br />
abat mit. In der Daimler-Vorserienentwicklung werden für<br />
alle Modellreihen Fahrzeuge, Vans, Motoren und Getriebe<br />
sowie Karosserieteile als Einzelstücke hergestellt. Diese<br />
werden dann auf Serientauglichkeit geprüft. Die abat<br />
Gruppe wird nun die Vorserien-Prozesse – von der Planung<br />
über die Logistik bis zum Aufbau in der Werkstatt – standardnah<br />
im System SAP Enterprise Resource Planning<br />
(ERP) abbilden und optimieren.<br />
n<br />
Daimler investiert mehr als 100 Mil -<br />
lionen Euro in das Presswerk Bremen<br />
Mercedes-Benz hat im Werk Bremen eine neue Servopressenlinie<br />
offiziell in Betrieb genommen. In die Anlage, die 95 Meter<br />
lang und zwölf Meter hoch ist, investierte das Unternehmen<br />
mehr als 100 Millionen Euro. Diese Summe ist Teil einer<br />
Gesamtinvestition von 750 Millionen, die Mercedes-Benz in<br />
diesem Jahr im Werk Bremen tätigt. „Durch die Bereitstellung<br />
von innovativen Fertigungsverfahren können wir Zukunftstechnologien<br />
wie den Leichtbau wirtschaftlich in Serie<br />
bringen“, sagt Markus Schäfer, Bereichsvorstand Produktion<br />
und Supply Chain Management Mercedes-Benz Cars. „In enger<br />
Kooperation mit Partnern machen wir darüber hinaus unsere<br />
Gesamtprozesse effizienter und entlasten unsere Mitarbeiter.“<br />
Die neue Pressenlinie kann je nach Bauteil bis zu 40<br />
Teile pro Minute herstellen – vorwiegend Karosserieteile für<br />
die neue C-Klasse-Familie aus Aluminium, aber auch aus<br />
Stahl. „Damit bedient die Presse den intelligenten Leichtbau-<br />
Materialmix der C-Klasse optimal.“<br />
n<br />
14 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
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KAMMERREPORT<br />
AUS DEM PLENUM<br />
Die Plenarsitzung vom 10. November<br />
l Aktuelles<br />
l Bericht über die Arbeit des Mittelstandsausschusses<br />
der Handelskammer Bremen<br />
l Wahlprüfsteine zur Bürgerschaftswahl 2015<br />
l Änderungen der Wahlordnung der Handelskammer Bremen<br />
l Benennung eines Mitglieds für den DIHK-Vorstand<br />
l Benennung eines Mitglieds für den Verwaltungsrat der<br />
Vereinigten W.-H.-C.-Eilemann-, Elise Köncke- und Reinhold Cordes-Stiftung<br />
l Einigungsstelle zur Beilegung von Wettbewerbsstreitigkeiten<br />
l FabLab Bremen e. V. – Design. Make. Learn. Share<br />
l The road ahead – Der Luftverkehrsmarkt in Bremen,<br />
Deutschland und International<br />
Aktuelles<br />
Vizepräses Otto Lamotte informierte<br />
das Plenum über die Sitzung des Europäischen<br />
Parlaments der Unternehmen<br />
am 16. Oktober in Brüssel (siehe auch<br />
Seite 39). Zu der Konferenz kamen zum<br />
dritten Mal mehr als 750 Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer aus ganz<br />
Europa zusammen, um wirtschaftsrelevante<br />
EU-Themen, wie Internationalisierung,<br />
Bildung, Finanzierung und<br />
Energie zu diskutieren und abzustimmen.<br />
Die Sitzung mit den EU-Entscheidungsträgern,<br />
an der aus Bremen neben<br />
ihm auch André Grobien sowie<br />
Jens Assheuer aus Bremerhaven teilnahmen,<br />
sei sehr erfolgreich verlaufen.<br />
Wichtige Themen seien angesprochen<br />
worden.<br />
Mittelstandsausschuss<br />
Andreas Berghöfer, Geschäftsführer der<br />
roha arzneimittel GmbH, erstattete<br />
den Jahresbericht über die Arbeit des<br />
Mittelstandsausschusses der Handelskammer.<br />
Aktuell zähle der Ausschuss<br />
35 Mitglieder quer durch alle Wirtschaftsbereiche<br />
aus überwiegend mittelständischen<br />
Unternehmen. Die be-<br />
handelten Themen resultierten aus der<br />
Agenda, die sich der Ausschuss Ende<br />
2013 in einem Themenfindungsworkshop<br />
gesetzt habe. So habe man sich<br />
beispielsweise neben der geplanten<br />
Novelle des Bremischen Landschaftsschutzprogramms<br />
und der Einführung<br />
eines Klimaschutz- und Energiegesetzes<br />
auch mit den bestehenden Verzögerungen<br />
bei Gewerbe-Bauanträgen im<br />
Land Bremen und den Perspektiven einer<br />
besseren Verzahnung von Unternehmen<br />
und Hochschulen auseinandergesetzt.<br />
Auch im Jahr 2015 sollen<br />
Fragen aus der unternehmerischen Praxis<br />
und der Politikberatung die Kernthemen<br />
der Ausschussarbeit bilden.<br />
Wahlprüfsteine<br />
Präses Christoph Weiss stellte die im<br />
Entwurf vorliegenden Wahlprüfsteine<br />
zur Bürgerschaftswahl im Mai 2015<br />
vor. Unter dem Titel „Das Land Bremen<br />
nach vorne bringen! – Was in der neuen<br />
Legislaturperiode der Landesregierung<br />
ab 2015 getan werden muss“ habe<br />
die Handelskammer Bremen gemeinsam<br />
mit der IHK Bremerhaven im<br />
Vorfeld der Bürgerschaftswahl wichtige<br />
Forderungen der Wirtschaft an eine<br />
zukunftsorientierte Politik in Bremen<br />
formuliert. Ziel sei es, die Anforderungen<br />
der Wirtschaft für die nächste Legislaturperiode<br />
festzuschreiben. Das<br />
Plenum stimmte nach Aussprache und<br />
Ergänzungen den Wahlprüfsteinen einstimmig<br />
zu. Das Papier soll am 17. Dezember<br />
auf der Landespressekonferenz<br />
der Öffentlichkeit vorgestellt und vor<br />
der Wahl mit den Parteien diskutiert<br />
werden.<br />
Wahlordnung, DIHK-Vorstand,<br />
Stiftung, Beisitzer<br />
Das Plenum stimmte den vorgesehenen<br />
Änderungen der Wahlordnung der<br />
Handelskammer Bremen betreffend<br />
die Veröffentlichung von Wahlbekanntmachungen<br />
im Internet und der Einreichung<br />
von Wahlbewerbungen bzw.<br />
Wahlvorschlägen durch eingescannte<br />
Dokumente per Email einstimmig zu<br />
(siehe Seite 54).<br />
Das Plenum beschloss einstimmig –<br />
bei Enthaltung des Betroffenen – die erneute<br />
Benennung von Präses Weiss für<br />
den Vorstand des DIHK für die Berufungsperiode<br />
2015/2016 sowie die Benennung<br />
von Günther Lübbe für den<br />
Verwaltungsrat der Vereinigten W.-H.-<br />
C.-Eilemann-, Elise Köncke- und Reinhold<br />
Cordes-Stiftung als Nachfolger<br />
von Dr. Matthias Fonger. Darüber hi -<br />
naus stimmte das Plenum der Beisitzer -<br />
16 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
TAGUNGEN<br />
liste für die Einigungsstelle zur Beilegung<br />
von Wettbewerbsstreitigkeiten<br />
bei der Handelskammer Bremen einstimmig<br />
zu (siehe Seite 55).<br />
FabLab Bremen<br />
Dr. Dennis Krannich und Dr. Anja Zeising,<br />
geschäftsführende Vorstände des<br />
FabLab Bremen e. V., berichteten über<br />
die Aktivitäten des Vereins. FabLab stehe<br />
für fabrication laboratory und sei eine<br />
offene Werkstatt mit dem Ziel, Privatpersonen<br />
und ansässigen Unternehmen<br />
industrielle Produktionsverfahren<br />
für Einzelstücke zur Verfügung zu stellen.<br />
Typische Geräte seien 3D-Drucker<br />
und CNC-Maschinen, mit denen unterschiedliche<br />
Materialien bearbeitet werden<br />
können. Aktuelles Vorhaben sei es,<br />
von der Universität Bremen in die größeren<br />
Räume des alten Postamtes 5<br />
umzuziehen. Dafür würden noch Unterstützer<br />
und Sponsoren gesucht.<br />
Luftverkehrsmarkt<br />
Jürgen Bula, Geschäftsführer der Flughafen<br />
Bremen GmbH, erläuterte in seinem<br />
Vortrag „The road ahead – Der<br />
Luftverkehrsmarkt in Bremen, Deutschland<br />
und International“ die wirtschaftliche<br />
Entwicklung des Airports Bremen<br />
und die Änderungen in der Luftverkehrsbranche.<br />
Alle wesentlichen Indikatoren<br />
– vom Passagieraufkommen<br />
über die Direktziele bis zum Finanzergebnis<br />
– hätten sich in Bremen positiv<br />
entwickelt. Nichtsdestotrotz sei die<br />
Luftverkehrsbranche in Deutschland,<br />
Europa und weltweit im Umbruch. Im<br />
Europa-Verkehr nehme die Nachfrage<br />
nach Direktdiensten weiter zu. Gleichzeitig<br />
stünden die europäischen Carrier<br />
vor einer überfälligen Konsolidierung,<br />
die zugleich zur Zukunftsfrage der Airlines<br />
werde.<br />
n<br />
Vom 30. Oktober bis 1. November tagte<br />
der Arbeitskreis Europäischer<br />
IHK-Hauptgeschäftsführer in Bre -<br />
men. Dabei handelt es sich um einen<br />
Kreis von IHK-Hauptgeschäftsführern<br />
verschiedener europäischer Länder, die<br />
sich regelmäßig zu einem Erfahrungsaustausch<br />
und zur Förderung der grenzüberschreitenden<br />
Zusammenarbeit der<br />
hauptamtlichen Kammermitarbeiter<br />
treffen. Bei dieser Gelegenheit lernten<br />
die Gäste die Freie Hansestadt Bremen<br />
kennen, sowohl die historische Innenstadt<br />
als auch den modernen Part in<br />
der Überseestadt.<br />
n<br />
Der jährliche Kammerrechtstag des<br />
Instituts für Kammerrecht (IFK)<br />
fand in diesem Jahr dank der gemeinsamen<br />
Initiative von Arbeitnehmerkammer<br />
und Handelskammer in Bremen<br />
statt (im Bild). Auf der Veranstaltung<br />
Anfang November diskutierten<br />
Referenten und Teilnehmer den aktuellen<br />
Stand des Kammerrechts. Regelmäßig<br />
finden sich zu diesem Anlass mehr<br />
als 100 Vertreter der Kammern, Spitzenverbände,<br />
Aufsichtsbehörden sowie<br />
DIE HANDELSKAMMER<br />
GRATULIERT ZUM JUBILÄUM<br />
UNTERNEHMEN<br />
25-jähriges Bestehen<br />
Politiker und Wissenschaftler zusammen,<br />
um in den Meinungsaustausch<br />
über die Grenzen der Kammertypen<br />
hinweg einzutreten. Im Anschluss an<br />
die Sitzung in der Arbeitnehmerkammer<br />
gab es einen abendlichen Empfang<br />
im Haus Schütting. n<br />
(v.l.) Auf dem Podium diskutierten Peter Kalb<br />
von der Bayerischen Landesärztekammer, der IFK-<br />
Vorsitzende Professor Dr. Kluth aus Halle und der<br />
Verwaltungsrechtsexperte Professor Dr. Thomas<br />
Mann aus Göttingen.<br />
l Heinz Boss, gegründet 1. Dezember 1989<br />
l RTS GmbH, gegründet 7. Dezember 1989<br />
l Artbox Grafik & Satz Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />
gegründet 14. Dezember 1989<br />
l Ulrich Vogel, gegründet 21. Dezember 1989<br />
l AUTEB Automatisierungstechnik Bremen GmbH, gegründet 27. Dezember 1989<br />
Foto IFK<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 17
KAMMERREPORT<br />
INFOTHEK<br />
IN KÜRZE: VERANSTALTUNGEN DER<br />
HANDELSKAMMER BREMEN (AUSWAHL)<br />
Weitere aktuelle Informationen finden Sie in der Veranstaltungsdatenbank im Internet: www.handelskammer-bremen.de.<br />
ANMELDUNG<br />
Melden Sie sich im<br />
Internet an:<br />
www.handelskammerbremen.de.<br />
Das neue<br />
Veranstaltungsverzeichnis<br />
erscheint im<br />
Januar 2015.<br />
Existenzgründung/<br />
Unternehmensnachfolge<br />
9.-19. März, 18:00-20:30 Uhr<br />
Seminar: Der Weg in die<br />
Selbstständigkeit<br />
Wie werde ich Unternehmerin – wie werde<br />
ich Unternehmer Welche Voraussetzungen<br />
sind bei der Existenzgründung zu beachten<br />
Was ist ein Businessplan Wie kalkuliere ich<br />
meine Kosten Welche Pflichten muss ich erfüllen,<br />
wenn ich Personal beschäftige und<br />
was möchte das Finanzamt von mir wissen<br />
Diese und weitere Fragen werden in dem<br />
Existenzgründungsseminar „Der Weg in die<br />
Selbstständigkeit“ der Handelskammer<br />
Bremen beantwortet. Referenten: Tania<br />
Neubauer, Ralf Brandt, Dr. Dorothee Lotz,<br />
Johannes Wolters, Ida Klipan, Jör g Jarchow,<br />
Susanna Suhlrie, André Dillinger, Arno Geerds.<br />
Die Gebühr beträgt 120,- Euro.<br />
Bitte melden Sie sich an,<br />
Petra Ripke-Höpfl,<br />
Telefon 0421 3637-236,<br />
veranstaltungen@handelskammer-bremen.de<br />
Wirtschaft global<br />
2 Termine:<br />
15. Januar und 21. Januar 2015,<br />
jeweils 9:00-17:00 Uhr<br />
Zoll-Workshop: Aktuelle Änderungen<br />
im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht<br />
Zum Jahreswechsel treten im Zoll-, Außen -<br />
wirtschafts- und Ursprungsrecht der EU regelmäßig<br />
Neuerungen in Kraft. Die Anforderungen<br />
an die Mitarbeiter, die für die zollrecht -<br />
liche Abwicklung der Außenhandelsgeschäfte<br />
verantwortlich sind, steigen. Der Workshop<br />
gibt einen Überblick über aktuelle Änderungen<br />
zum Jahreswechsel und behandelt ins -<br />
besondere: neue Präferenzregelungen, Zollrechtsreform,<br />
AEO und Compliance, Wareneinreihung<br />
sowie allgemeine Entwicklungen im<br />
Zoll- und Exportrecht. Strategische und<br />
praktische Tipps runden den Workshop ab.<br />
Aufgrund der großen Nachfrage gibt es<br />
zwei Veranstaltungstermine.<br />
Referent ist Andreas Heuer, Vorsteher<br />
des Zollamts Bremerhaven.<br />
Die Veranstaltung ist kostenpflichtig.<br />
2 Termine:<br />
27. Januar und 28. Januar 2015,<br />
jeweils 9:00-17:00 Uhr<br />
Zoll-Seminar: Änderungen der rechtlichen<br />
Grundlagen für die Export- und Importabwicklung<br />
2015 inklusive Auffrischung der<br />
Grundlagen<br />
Die Zollbestimmungen, das Exportkontrolloder<br />
Präferenzrecht sowie die Wareneinreihung<br />
innerhalb der EU unterliegen zum Jahreswechsel<br />
2014/2015 wieder zahlreichen<br />
Neuerungen. Die Sicherheitsrisiken im internationalen<br />
Waren- und Dienstleistungsverkehr<br />
haben neue Vorkehrungen und Abläufe<br />
zur Folge, die Unternehmen kennen müssen.<br />
Nur wer die Grundlagen des Zollrechts und<br />
die Zusammenhänge kennt, kann die prak -<br />
tischen Konsequenzen für die Prozesse im<br />
Unternehmen berücksichtigen. Das Seminar<br />
bietet auch die Möglichkeit, Erfahrungen und<br />
das Wissen zu einzelnen Aspekten der Abwicklung<br />
des Auslandsgeschäfts auszutauschen.<br />
Referent ist Dr. Wolfgang Barthel,<br />
Poly International, Außenwirtschaftsberatung.<br />
Die Veranstaltung ist kostenpflichtig.<br />
Bitte melden Sie sich an:<br />
zollseminar@handelskammer-bremen.de<br />
Neujahrsmatinee<br />
wel.come 2015<br />
Kommunikationsfachleute,<br />
Kreative und Medienexperten aus<br />
der Metropol region Nordwest treffen<br />
sich am Samstag, dem 24. Januar, bei<br />
der Neujahrs matinee wel.come im<br />
Haus Schütting. Mit alljährlich rund<br />
300 Gästen zählt sie zu den größten<br />
Veranstaltungen der Kreativ- und Medienbranche in Bremen und dem<br />
Nordwesten. Veranstalter der 11. wel.come sind die Handelskammer Bremen,<br />
der Marketing-Club Bremen, der Kom munikationsverband Wirtschaftsraum<br />
Bremen, die Vereine bremen digitalmedia und Klub Dialog sowie<br />
die Bremer Akademie für Kommuni kation, Marketing und Medien.<br />
Anmeldung<br />
Marketing-Club Bremen e. V., Wilhelm Wagenfeld Haus,<br />
Telefon 0421-3795596, info@marketingclub-bremen.de. Der Eintritt kostet 10,- Euro;<br />
Mitglieder der veranstaltenden Organisationen zahlen an der Tageskasse 5,- Euro.<br />
18 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
„GUTER DIALOG BEGINNT BEI UNS MIT<br />
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und Bremerhaven: swb Leased Line. Beide Produkte überzeugen uns – der Service, die<br />
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STANDORTBREMEN<br />
DIE MITTE DER STADT<br />
Drei Schlüsselprojekte standen im Fokus des 1. Forums Innenstadt: Ansgariquartier,<br />
Bahnhofsvorstadt und Alte Neustadt Von CHRISTINE BACKHAUS<br />
Senatsbaudirektorin<br />
Professorin Dr. Iris<br />
Reuther skizzierte<br />
„eine tragfähige Stadtidee<br />
für Bremen“.<br />
s ist ein großes Programm. Mit<br />
dem Innenstadtkonzept 2025 – zu Jahresbeginn verabschiedet<br />
– hat sich Bremen viel vorgenommen: Ein<br />
attraktiver Stadtraum soll entwickelt werden, im Dialog aller<br />
Beteiligten. Jetzt, mitten in der Umsetzung der ersten rund<br />
40 Projekte, Maßnahmen und Aktivitäten, wurde ein Zwischenfazit<br />
gezogen. Die beiden Senatsressorts für Umwelt,<br />
Bau und Verkehr sowie Wirtschaft, Arbeit und Häfen hatten<br />
Ende Oktober gemeinsam mit der Handelskammer Bremen<br />
in die Bürgerschaft zum 1. Forum Innenstadt geladen. Der<br />
Festsaal war bis auf den letzten Platz gefüllt.<br />
Alte Bestände neu denken<br />
„Wir sind auf einem guten Weg“, gab Senatsbaudirektorin<br />
Professorin Dr. Iris Reuther den optimistischen Grundton vor.<br />
Der Dialog über die „Mitte der Stadt“ solle kontinuierlich fortgeführt<br />
werden und das Forum eine „Plattform für den regelmäßigen<br />
Austausch“ über Schlüsselprojekte und Fortschritte<br />
bei der Umsetzung sein. Dieses Mal standen das Ansgariquartier,<br />
die Bahnhofsvorstadt und die Alte Neustadt im<br />
Blickpunkt. Ganz oben auf die Agenda ist mittlerweile das<br />
Thema Wohnen in der Innenstadt gerutscht. „Wohnen viel<br />
zentraler ist möglich und auch gewünscht“, sagte etwa der<br />
Immobilienexperte Jens Lütjen von der Robert C. Spies KG.<br />
Hier brauche es mehr Offenheit und Mut zu hybriden Strukturen,<br />
das heißt die Verbindung von Büro- und Wohnnutzungen.<br />
„Alte Bestände müssen wir neu denken“, lautete sein<br />
Plädoyer.<br />
Für die Handelskammer Bremen ist der innovative Charakter<br />
des Innenstadtkonzeptes wegweisend. „Das Innenstadtkonzept<br />
ist die Basis einer gemeinsamen Zielvorstellung und<br />
mehr als ein Orientierungsrahmen“, sagte Geschäftsführer<br />
Dr. Andreas Otto. „Anders als in der Vergangenheit ist es<br />
nicht statisch und projektbezogen, sondern übergreifend und<br />
flexibel.“ Es sei eine Aufforderung an alle Akteure, „sich einzubringen<br />
und die Innenstadt gemeinsam zu entwickeln, seien<br />
es nun Stadtplanung, Verwaltung, Eigentümer, Handel,<br />
Gastronomie, Kulturschaffende, Bürger oder die Politik.“<br />
Für die Handelskammer seien zwei Aspekte unerlässlich.<br />
Zum einen „ist das die gute Erreichbarkeit der Stadt“ für die<br />
80.000 Beschäftigten und 90.000 täglichen Besucher. „70<br />
Prozent der Umlandkunden kommen mit dem Pkw“, sagte Otto.<br />
Die Innenstadt müsse für alle Verkehrsarten gut erreichbar<br />
sein. Zweitens müssten die unterschiedlichen Interessen<br />
und Handlungserfordernissen mit dem finanziell Machbaren<br />
Illustration Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr<br />
20 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
verknüpft werden. Dazu gehöre zum Beispiel ausreichend<br />
Manpower in den Behörden.<br />
Ankerprojekt Ansgariquartier<br />
Als Schlüsselprojekt und Hoffnungsanker für die Aufwertung<br />
Bremens als Einkaufsstadt sowohl in qualitativer wie quantitativer<br />
Hinsicht gilt das Ansgariquartier. Denn als Shopping-<br />
Ziel ist Bremen in den Köpfen der Menschen viel, viel weniger<br />
präsent als beispielsweise mit seinen historischen Sehenswürdigkeiten<br />
rund um den Roland. Die Imageanalyse von<br />
Marketingprofessor Dr. Christoph Burmann hat dies wissenschaftlich<br />
untermauert. Das Votum der Jury für den Konzeptvorschlag<br />
des britisch-portugiesischen Center-Spezialisten<br />
Sonae Sierra (siehe „Wirtschaft in Bremen“ 8/2014) ist<br />
ein erster wichtiger Schritt für dieses sensible Projekt im<br />
Spannungsfeld immobilienwirtschaftlicher Machbarkeit und<br />
städtebaulicher Erfordernisse. Jetzt führen Stadt und Inves -<br />
tor „schwierige Verhandlungen“, so Dr. Dirk Kühling aus dem<br />
Wirtschaftsressort. Ziel bleibt weiterhin, 2016 mit dem Bau<br />
zu beginnen.<br />
Rive Gauche oder der Campus Neustadt<br />
Für die Neustadt brachten Sonja Beeck und Hochschulrektorin<br />
Professorin Dr. Karin Luckey frankophile Ambitionen ins<br />
Spiel. Vorbild für die Aufwertung der linken Weserseite könnte<br />
Paris sein: Rive Gauche bedeutet linkes Ufer. In Paris bezeichnet<br />
es das südlich der Seine gelegene Stadtgebiet, wo<br />
beispielsweise die Sorbonne und viele weitere Bildungsinstitute<br />
entstanden sind. Der Begriff ist mit der Vorstellung eines<br />
Intellektuellenviertels verknüpft und der Modeschöpfer Yves<br />
St. Laurent hat ein weltberühmtes Parfüm so genannt.<br />
„Campus Neustadt“ heißt das wohlweislich bescheidenere<br />
Bremer Projekt, und hier soll die Hochschule Bremen wertvolle<br />
Impulse für die städtebauliche und wirtschaftliche Entwicklung<br />
liefern. „Die Hochschule Bremen sieht sich in einer<br />
zentralen Rolle mit dem Ziel eines ,Campus Neustadt‘ als Modell<br />
für eine wissensbasierte Innenstadtentwicklung“, so Lu -<br />
ckey. „In einem Workshop entwickelten namhafte Fachleute<br />
konkrete Ideen, wie die zentralen Profillinien der Hochschule<br />
Bremen – Praxisorientierung und Internationalität – mit den<br />
Entwicklungszielen der Bremer Neustadt verbunden werden<br />
können.“ Die Weserburg, der Neustadtsbahnhof, der Wasserturm<br />
auf dem Stadtwerder – solch markante Objekte für mögliche<br />
hochschulaffine Nutzungen befeuern die Phantasie.<br />
Die Debatte um die Innenstadtentwicklung hat viele neue<br />
Facetten bekommen.<br />
n<br />
Impulsinvestitionen für die Bahnhofsvorstadt<br />
Der städtebauliche Orientierungsrahmen für 2025 geht<br />
ganz bewusst über die engere City, das heißt die historische<br />
Bremer Altstadt, hinaus, und bezieht die Quartiere jenseits<br />
der Wallanlagen wie Bahnhofsvorstadt im Norden und Alte<br />
Neustadt im Süden als die zwei großen Pole der Entwicklung<br />
mit ein. Dort sind, das zeigte die Veranstaltung erneut sehr<br />
plastisch, die Handlungsnotwendigkeiten so groß wie aber<br />
auch Potenziale da sind. Für die Bahnhofsvorstadt wird beispielsweise<br />
gerade ein Leitbild erstellt.<br />
„Hier muss etwas passieren, aber mit viel Fingerspitzengefühl“,<br />
hatte eingangs die Architektin Dr. Sonja Beeck gefordert,<br />
die in Berlin ein Büro für museale und urbane Szenografie<br />
leitet. Vor allem die Bausubstanz der 1950er und 1970er<br />
Jahre brauche neue (Wohn)Konzepte. Für die Hochstraße<br />
Breitenweg schlägt sie eine bessere Inszenierung insbesondere<br />
des Bereiches unter dem Brückenbauwerk vor. Architektonische<br />
Highlights in der Bahnhofsvorstadt hält Jens Lütjen<br />
für dringend erforderlich und ruft nach „Impulsinvestitionen“.<br />
„Viele warten, aber wer startet durch“ Bremen biete<br />
als „wachsende B-Stadt“ einen hervorragenden Investitionsrahmen.<br />
Um ihn auszuschöpfen, müsste Kapital in die Stadt<br />
geholt und das immobilienwirtschaftliche Standortmarketing,<br />
beispielsweise durch innovative Roadshows, stark verbessert<br />
werden.<br />
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12.2014 Wirtschaft in Bremen | 21
STANDORTBREMEN<br />
Fotos Frank Thomas Koch, Frank Pusch<br />
s Multichannel-Test<br />
im neuen Weserpark<br />
Die Metro Group, eBay und PayPal tes -<br />
ten zurzeit ein neues Multichannel-Konzept,<br />
das alle Verkaufskanäle vernetzt.<br />
Bis Mitte Januar 2015 können Kunden<br />
und Händler im „Inspiration Store“ im<br />
Weserpark in Bremen erleben, wie sich<br />
stationärer Handel, Online-Handel und<br />
mobiler Handel verbinden lassen.<br />
Die Produkte können wahlweise direkt<br />
im Geschäft, über digitale Displays<br />
im und vor dem Geschäft, online via<br />
Smartphone oder Tablet Computer gekauft<br />
werden. Zahlreiche eBay-Händler<br />
und die Metro Group Vertriebsmarken<br />
Media Markt, Real und Galeria Kaufhof<br />
bestücken das zweiwöchentlich wechselnde<br />
Sortiment im Laden. „Unsere<br />
Kunden fordern heute ein zunehmend<br />
integriertes Einkaufserlebnis über die<br />
verschiedenen Kanäle hinweg – offline,<br />
online und mobil“, sagt Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender<br />
der Metro AG.<br />
Für uns als Metro Group hat der<br />
Weserpark eine hohe strategische Bedeutung.<br />
Olaf Koch, Vorstandschef der Metro AG.<br />
Der „Inspiration Store" ist ein Highlight<br />
des modernisierten und um<br />
12.500 Quadratmeter erweiterten Einkaufszentrums<br />
Weserpark im Bremer<br />
Osten, das kürzlich nach 17 Monaten<br />
Bauzeit seine Pforten öffnete. Das<br />
Shoppingcenter bietet auf einer Verkaufsfläche<br />
von 66.000 Quadratmetern<br />
insgesamt 170 Shops; dazu gehören<br />
rund 60 neue Mieter überwiegend<br />
aus den Bereichen Mode und Lifestyle.<br />
Ein neuer Food Court mit mehr als 380<br />
Sitzplätzen und 14 Restaurants erweitert<br />
das gastronomische Angebot. Zeitgleich<br />
wurde auch ein neues Logo eingeführt.<br />
Bereits im Frühjahr 2013 wurde<br />
ein neues, fünfgeschossiges Parkhaus<br />
mit weiteren 1.200 Parkplätzen in<br />
Betrieb genommen, so dass der Weserpark<br />
nun über insgesamt 4.800 kostenlose<br />
Parkplätze verfügt.<br />
Mit der Erweiterung, der architektonischen<br />
Neugestaltung und Ansiedlung<br />
innovativer Konzepte wandelt sich<br />
der Weserpark „von einem fachmarktorientierten<br />
Einkaufscenter zu einem<br />
modernen Shopping Center“, so die Betreiber.<br />
Insgesamt wurden 65 Millionen<br />
Euro in die Erweiterung und Modernisierung<br />
gesteckt. Weitere 35 Millionen<br />
Euro investierten neue und bestehende<br />
Mieter in den Ladenaus- und -umbau.<br />
Insbesondere bei jungen Zielgruppen<br />
wollen die Center-Manager wieder<br />
Marktanteile gewinnen.<br />
Modernisiert wurde auch der Real-<br />
Markt im Weserpark. Das beinhaltet<br />
laut Metro eine bessere Sortimentsstruktur,<br />
günstigere Preisen und neue<br />
Services, wie zum Beispiel ein kos -<br />
tenloser WLAN-Zugang. „Für uns als<br />
Metro Group hat der Weserpark eine<br />
hohe strategische Bedeutung: Denn<br />
unsere Vertriebslinie Real hat sich<br />
enorm weiterentwickelt und mit dem<br />
Umbau ihres Markts hier im Weserpark<br />
ein vollkommen neues Einkaufserlebnis<br />
geschaffen“, so Koch.<br />
Die Projektentwicklung und das<br />
Baumanagement für das Shoppingzentrum<br />
übernahm die Immobiliengesellschaft<br />
Metro Properties. Das Centermanagement<br />
liegt in den Händen der<br />
MEC Metro-ECE Centermanagement<br />
GmbH & Co. KG. Bauherr und Eigentümer<br />
ist ein Gemeinschaftsunternehmen<br />
der Steenken Gruppe, Münster,<br />
und der Metro Properties. n<br />
22 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
s Die Innenentwicklung in Bremen war jüngst<br />
auch Thema auf der Expo Real, Europas größter Fachmesse<br />
für Immobilien und Investitionen. Darüber sprachen<br />
(im Bild von links) Kathrin Möller, Vorstand der Kölner GAG<br />
Immobilien AG, die Bremer Senatsbaudirektorin Professor Dr.<br />
Iris Reuther, Baustaatsrat Wolfgang Golasowski und Handelskammer-Vizepräses<br />
Joachim Linnemann, Chef der Justus<br />
Grosse GmbH. Die Bürgerbeteiligung habe bei Bauvorhaben<br />
und Stadtentwicklungsvorhaben neues Gewicht gewonnen,<br />
so die Experten. Sie dürfe aber nicht zum Hemmschuh werden,<br />
warnte Linnemann. In Stadtentwicklungsprozessen gäbe<br />
es irgendwann den Wendepunkt, an dem es von der theoretischen<br />
Planungsebene in die konkrete Projektentwicklung<br />
gehe. In einem solchen Moment sei Planungssicherheit unerlässlich.<br />
Das Top-Thema der Immobilienbranche sei weiterhin der<br />
Wohnungsbau. Der Wohnungsmarkt müsse auf den gesellschaftlichen<br />
Wandel reagieren, sagte Linnemann. Nach Angaben<br />
der Senatsbaudirektorin hat das Bauressort mehr als<br />
30 konkrete Standorte für rund 4.800 Wohneinheiten in den<br />
nächsten fünf bis acht Jahren avisiert. Die Flächen stünden<br />
für eine dezidierte Innenentwicklung, verteilten sich über das<br />
gesamte Stadtgebiet Bremens und ließen ganz unterschiedliche<br />
Wohntypologien und -segmente zu. In Bremen sollen<br />
bis 2020 jährlich 1.300 Wohnungen fertiggestellt werden. n<br />
s Stadtentwicklungsinitiativen auf Erfolgskurs:<br />
BID-Kongress in Bremen Business Improvement Dis -<br />
tricts (BID) gelten vielfach als gutes städtebauliches Instrument,<br />
um Innenstädte, Stadtteilzentren, Wohnquartiere und<br />
Gewerbezentren zu revitalisieren und attraktiver zu machen.<br />
In der Handelskammer Bremen, die dieses Instrument stark<br />
unterstützt, diskutierten beim 6. BID-Kongress des DIHK am<br />
19. und 20. November Experten aus Deutschland und dem<br />
Ausland über aktuelle Konzepte.<br />
Das BID Nikolai-Quartier in Hamburg wurde dabei mit<br />
dem bundesweiten BID-Award ausgezeichnet. Dieses größte<br />
BID Deutschlands umfasst elf Straßen mit 70 Grundstücken<br />
und mehr als 600 Unternehmen. Den 2. Platz belegte das<br />
BID PACT Elmshorn, den 3. Platz das BID Seltersweg aus Gießen.<br />
Im vergangenen Jahr wurde das Bremer BID Sögestraße<br />
ausgezeichnet. Dort wurde – zum Auftakt des Kongresses –<br />
mit einem kleinen Festakt die neue Weihnachtsbeleuchtung<br />
eingeschaltet (im Bild). Bremen geht, so Handelskammer-Vizepräses<br />
Peter Schöler, in Sachen BID mit gutem Beispiel vo -<br />
ran. „Die drei Bremer BIDs haben wesentlich dazu beigetragen,<br />
dass die Quartiere insgesamt deutlich aufgewertet wurden,<br />
sich die Aufenthaltsqualität verbessert und die Kundenfrequenz<br />
erhöht hat." Seit 2009 gibt es in Bremen das BID<br />
Ansgarikirchhof sowie das BID Viertel und seit 2012 das BID<br />
Sögestraße.<br />
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12.2014 Wirtschaft in Bremen | 23
STANDORTBREMEN<br />
ie Manufacturing Serial Number<br />
– kurz MSN – zeigt es an: die<br />
Zahl der Airbus A400M-Militärtransporter<br />
nimmt rapide zu. 175 der<br />
multifunktionalen Flieger sollen es gemäß<br />
einer Vereinbarung zwischen den<br />
sieben Staaten Deutschland, Belgien,<br />
Frankreich, Großbritannien, Luxemburg,<br />
Spanien und Türkei eines Tages<br />
sein. In der Produktionshalle in der Bremer<br />
Neustadt werkeln die Flugzeugbauer<br />
im Zwei-Schicht-System gerade<br />
im Bereich zwischen 20 und 40: MSN<br />
26 geht nach Großbritannien, MSN 28<br />
WIE EIN SCHWEIZER MESSER<br />
Was lange währt, wird endlich gut: Die Produktion des Militärtransporters A400M wird forciert, die ersten<br />
Maschinen sind bereits im Einsatz. Wichtigster Standort bei der Herstellung des Transportflugzeuges ist das<br />
Bremer Airbus-Werk. 500 Mitarbeiter schrauben dort den hochmodernen Flieger zusammen – und es<br />
sollen noch mehr Maschinen werden. Von KAI UWE BOHN<br />
in die Türkei, MSN 30 erhält die Luftwaffe,<br />
bei MSN 32 ziert die Flagge von<br />
Malaysia den Montagestand. Etwa alle<br />
acht Tage rücken die Maschinen eine<br />
Fertigungsstation weiter.<br />
Rumpfmontage: Das ist beim A400<br />
M die Aufgabe des Bremer Airbus-Werkes,<br />
dem zweitgrößten Unternehmensstandort<br />
in Deutschland. „Wir sind bei<br />
der Herstellung dieses modernen Militärtransporters<br />
der wichtigste Bereich,<br />
was die Entwicklung und Produktion<br />
angeht“, sagt Roland Russo, Leiter der<br />
A400M-Abteilung in Bremen. „Hier wird<br />
das 17 Meter lange Rumpfsegment zusammengebaut<br />
– vollgestopft mit modernster<br />
Technik, die den A400M zum<br />
vielseitigsten Transportflugzeug der<br />
Welt macht.“ Der Chef ist sichtlich stolz<br />
auf sein Produkt: Konkurrenzlos, einzigartig,<br />
fantastisch – die Superlative aus<br />
seinem Mund reißen nicht ab. „Ich liebe<br />
dieses Flugzeug, denn es hat unglaubliche<br />
Fähigkeiten für die unterschiedlichsten<br />
Missionen. Es ist einfach<br />
ein tolles Flugzeug. Und wenn man einen<br />
Beweis für deutsche Ingenieurskunst<br />
braucht: hier hat man ihn!“<br />
Das Tempo steigt: Bis April 2015<br />
will man in der Hansestadt in der Lage<br />
sein, monatlich zwei Rümpfe fertigzustellen;<br />
derzeit ist es noch einer. Die fertigen<br />
Rümpfe werden dann mit dem<br />
Frachttransporter Beluga zur Endmontage<br />
nach Sevilla gebracht und dort<br />
mit Cockpit und Heck verbunden.<br />
Spätes tens nach zehn Tagen in der südspanischen<br />
Stadt soll dann „power on“<br />
erreicht werden, also die komplette<br />
Elektrik laufen.<br />
Deutsche A400M in Wunstorf<br />
Im Bremer Werk blickt man nur noch<br />
nach vorn. Die Zeiten, in denen noch<br />
vom Pannenflieger und Milliardengrab<br />
die Rede war, sollen endgültig vorbei<br />
sein. „Wir haben hier ein hervorragendes<br />
Produkt, das wandelbar wie ein<br />
Schweizer Messer ist. Die A400M erfüllt<br />
die unterschiedlichsten Anforderungen<br />
der Luftstreitkräfte und Hilfsorganisationen<br />
im 21. Jahrhundert“, sagt<br />
Pressechef Norbert Kolvenbach. „Ob<br />
fliegendes Hospital, Transportflugzeug<br />
für Hilfsgüter, Truppen- und Ausrüs -<br />
tungstransporter oder Tankflugzeug –<br />
dieses Flugzeug kann fast alles. So etwas<br />
findet man auf dem Markt derzeit<br />
kein zweites Mal.“ Allerdings produziert<br />
Airbus momentan unter Zeitdruck:<br />
Nicht alle Funktionen sind in den ausgelieferten<br />
Maschinen schon verfügbar.<br />
Sie sind zum Teil noch in der Erprobung<br />
und sollen möglichst schnell<br />
nachgerüstet werden. Die französische<br />
Luftwaffe, die das erste Serienmodell<br />
im August 2013 erhielt, flog damit<br />
schon Einsätze in Afrika und im Irak –<br />
und war mit den Fähigkeiten des Fliegers<br />
hochzufrieden.<br />
Maschine Nummer 18 ging kürzlich an<br />
die Bundeswehr. Mitte Oktober machte<br />
sie ihren Jungfernflug in Sevilla, Ende<br />
November sollte sie übergeben werden.<br />
Standort aller A400M-Transportflugzeuge<br />
wird der Luftwaffen-Stützpunkt<br />
Wunstorf bei Hannover sein. Von den<br />
53 bestellten Maschinen will die Bundeswehr<br />
40 selbst nutzen, 13 will sie<br />
weiterverkaufen.<br />
Für Bremen bedeutet die Rumpfproduktion<br />
des Militärfliegers neben viel<br />
Renommee für das hiesige Airbus-Werk<br />
24 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
Airbus baut Service-<br />
Modul für US-Raumkapsel<br />
Airbus Defence and Space hat mit der<br />
Europäischen Weltraumorganisation ESA<br />
den Industrievertrag für die Entwicklung<br />
und den Bau des Service-Moduls<br />
für die bemannte amerikanische Raumkapsel<br />
Orion unterzeichnet. Der Vertrag<br />
hat einer Mitteilung zufolge ein<br />
Volumen von rund 390 Millionen Euro.<br />
Das Service-Modul ist für den Antrieb,<br />
die Energieversorgung, die Thermalkontrolle<br />
und zentrale Elemente des Le-<br />
vor allem 800 Arbeitsplätze in einer<br />
Spitzentechnologie. Zu den 500 hoch<br />
qualifizierten Mitarbeitern in der Produktion<br />
kommen rund 300 in der Entwicklung<br />
und Verwaltung. Bald werden<br />
es noch mehr: im Zuge der Produktionsintensivierung<br />
sollen weitere 128 Arbeitsplätze<br />
besetzt werden. Weil der<br />
Bau der vereinbarten 175 Maschinen<br />
bis 2024 dauern wird, sind diese Arbeitsplätze<br />
sicher.<br />
Potenzial für weitere Maschinen<br />
„Unsere Entwicklungstätigkeiten hier in<br />
Bremen beziehen sich auf den Rumpf<br />
mit allen elektrischen und mechanischen<br />
Systemen, das Frachtladesystem<br />
sowie die Hochauftriebssysteme. Wir<br />
sind außerdem für das intensive und<br />
für die Zulassung wichtige Tes ten des<br />
Frachtladesystems und der Landeklappen<br />
zuständig“, sagt Produktionsleiter<br />
Andreas Thürnagel. Besonders stolz ist<br />
man in Bremen auf das einzigartige<br />
Frachtladesystem.<br />
Im A400M können neben Truppen<br />
und Gütern auch Panzer oder sogar<br />
ganze Hubschrauber transportiert werden.<br />
Abwürfe sollen punktgenau und<br />
rasend schnell erfolgen – schließlich<br />
kann das Transportflugzeug beim Entladen<br />
unter feindlichen Beschuss geraten,<br />
weshalb Schnelligkeit Trumpf ist.<br />
Auf einer Testanlage im Bremer Airbus-<br />
Werk werden Abwürfe simuliert: Eine<br />
Tonne Zuladung wird dabei über 18<br />
Meter Frachtraumlänge auf 83 km/h<br />
beschleunigt – „ein Schub, den kein<br />
Der Airbus A400M ist laut Airbus<br />
Defence & Space für extrem unterschiedliche<br />
Missionen einsetzbar: den<br />
Lufttransport großer Lasten über weite<br />
Entfernungen mit hoher Geschwindigkeit,<br />
zum Beispiel für humanitäre Einsätze;<br />
für militärische Operationen wie<br />
Truppen- und Materialtransport, aber<br />
auch für Betankungsmissionen. Mit<br />
20 Tonnen Beladung kommt die<br />
45,10 Meter lange A400M auf eine<br />
Reichweite von 6.300 km; der „Vorgänger“,<br />
die Transall C-160, schafft es<br />
mit acht Tonnen Zuladung bei wesentlich<br />
geringerer Geschwindigkeit nur<br />
2.750 km weit. Eine A400M kostet<br />
mehr als 150 Millionen Euro. Airbus<br />
soll insgesamt 175 Maschinen im<br />
Gesamtwert von 27,5 Milliarden<br />
Euro liefern.<br />
Motorrad der Welt erreicht“, sagt Reiner<br />
Oldewurtel, Test Manager für das<br />
Cargo-System.<br />
Geld verdient Airbus mit dem<br />
A400M momentan nicht. Dazu lief im<br />
Vorfeld zuviel schief. „Aber wir haben<br />
mit diesem Militärtransporter ein Produkt<br />
geschaffen, das derzeit konkurrenzlos<br />
ist“, sagt Roland Russo. Deshalb<br />
sei man zuversichtlich, nach der<br />
Ablieferung der 175 vereinbarten Maschinen<br />
durch Folgeaufträge in die Gewinnzone<br />
zu kommen: „Wir sehen im<br />
Anschluss ein Potenzial für weitere 300<br />
oder 400 Maschinen. Das Interesse in<br />
der Szene an unserem Flieger ist sehr<br />
groß.“<br />
n<br />
benserhaltungssystems der amerikanischen<br />
Kapsel verantwortlich.<br />
Es ist das erste Mal, dass Europa mit<br />
systemkritischen Elementen in ein amerikanisches<br />
Raumfahrt-Projekt integriert<br />
wird. Im Dezember 2012 hatten<br />
die amerikanische Raumfahrtbehörde<br />
NASA und die ESA vereinbart, das neue<br />
US-Raumschiff Orion mit Hilfe des europäischen<br />
Service-Moduls fliegen zu<br />
lassen. Dieses Modul basiert auf dem<br />
Design und den Erfahrungen des Versorgungsfahrzeugs<br />
ATV (Automated<br />
Transfer Vehicle) für die Internationale<br />
Raumstation ISS, das Airbus Defence<br />
and Space im Auftrag der ESA entwi -<br />
ckelt und gebaut hat. Die Raumkapsel<br />
Orion ist für bemannte Missionen zum<br />
Mond, zu Asteroiden und für Missionen<br />
in die Tiefen des Weltraums vorgesehen.<br />
Die erste unbemannte Orion-Mission<br />
ist 2017/2018 geplant; 2020 soll<br />
Orion mit Astronauten in den Weltraum<br />
starten.<br />
n<br />
Fotos Airbus<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 25
STANDORTBREMEN<br />
ALTER ALS RESSOURCE<br />
Innovationen in der Sozialwirtschaft: Die Bremer Heimstiftung hat sich zu einer attraktiven „Marke“<br />
entwickelt und macht bundesweit von sich reden. Von CHRISTINE BACKHAUS<br />
Stiftungs -<br />
chef Alexander<br />
Künzel<br />
und das<br />
Stiftungsdorf<br />
Borgfeld<br />
Bremen präsentiert sich gern als<br />
hochinnovativer Standort mit<br />
exzellenter Wissenschaft und<br />
modernen Industrien. Doch dass die<br />
Hansestadt auch in der Sozialwirtschaft<br />
eine echte „Perle“ aufweist, ist<br />
noch nicht so tief in ihr Bewusstsein gedrungen.<br />
Die Rede ist von der Bremer<br />
Heimstiftung. Bremens größter Altenhilfe-Träger,<br />
gut 60 Jahre am Markt,<br />
entpuppt sich als Trendsetter mit innovativen<br />
Angeboten und sozialen Konzepten,<br />
die bundesweit beachtet werden.<br />
In der Generationen- und Pflegethematik<br />
hat sie gar eine kleine Revolution<br />
angezettelt.<br />
Alexander Künzel, Chef der Bremer<br />
Heimstiftung, lehnt die herkömmlichen<br />
Versorgungskonzepte zur stationären<br />
Unterbringung älterer, meist pflegebedürftiger<br />
Menschen in spezialisierten,<br />
isolierten Einrichtungen (den traditionellen<br />
Alters- und/oder Pflegeheimen)<br />
kategorisch ab. Er kämpft vielmehr –<br />
aus ethischen wie aus ökonomischen<br />
Gründen – für eine zivilgesellschaftliche<br />
Lösung, die alte Menschen ins<br />
Stadtleben integriert, ihre Ressourcen<br />
mobilisiert statt ihre Defizite pflegt<br />
und die bürgerschaftliches Engagement<br />
einbindet. Er kämpft für einen Paradigmenwechsel:<br />
„Wir sollten nicht<br />
über die älter werdende Gesellschaft<br />
jammern, sondern die gewonnenen<br />
Jahre als Geschenk und Auftrag verste-<br />
hen.“ Künzel will Dezentralisierung und<br />
bürgerschaftliches Engagement verknüpfen.<br />
Seine Formel lautet: Präven -<br />
tion, Rehabilitation und Normalität.<br />
Daran hat er, der auch Mitglied im Aufsichtsrat<br />
der Sparkasse Bremen ist, die<br />
Bremer Heimstiftung in den vergangenen<br />
25 Jahren ausgerichtet – und hat<br />
sie zu einem der führenden Player in<br />
der sozialwirtschaftlichen Champions<br />
League gemacht. Zudem hat er im bundesweiten<br />
Netzwerk SONG „Soziales<br />
neu gestalten“ die Sprecherrolle inne.<br />
Der Lebensraum zum Älterwerden<br />
ist für den studierten Theologen und<br />
früheren Journalisten das Quartier.<br />
„Pflegevermeidung, Rehabilitation und<br />
Stärkung von Solidarität und Mitverantwortung<br />
in der Gesellschaft müssen<br />
in den Vordergrund treten“, sagt er. Es<br />
geht ihm um eine „Rückbesinnung auf<br />
die Kraft des Gemeinwesens, sei es eine<br />
Kommune oder ein kleines Dorf.“ Notwendig<br />
sind in seinen Augen „lokale,<br />
gemeinwesensorientierte Wohn- und<br />
Assistenzsysteme, die generationsübergreifend<br />
zu kleinräumigen Unterstützungsnetzwerken<br />
führen und einen Hilfe-Mix<br />
aus Familien, Nachbarschaft,<br />
bürgerschaftlichem Engagement, kommunalen<br />
und professionellen Dienstleis -<br />
tern ermöglichen.“<br />
Eine Sozialutopie Mitnichten. Künzel<br />
sagt, der demografische Wandel<br />
und die wirtschaftliche Vernunft lassen<br />
uns gar keine andere Wahl. Er empfindet<br />
es als zynisch, wenn die großen,<br />
konzernähnlichen Pflegeheimbetreiber<br />
auf ein ungebremstes Wachstum an<br />
Pflegeheimplätzen setzen. „Isolierte<br />
Pflegeheime am Stadtrand sind ein Produkt<br />
des vergangenen Jahrhunderts“,<br />
sagt er. Pflegebedürftigkeit falle nicht<br />
vom Himmel, sie lasse sich hinausschieben.<br />
Das Prinzip der Bremer Heimstiftung<br />
lautet deshalb: so wenig Pflege-Institution<br />
wie nötig, so viel alternative<br />
Wohn- und Versorgungsformen wie nötig,<br />
weg von der Bevormundung gesundheitlich<br />
beeinträchtigter Menschen<br />
hin zu mehr Teilhabe am Leben.<br />
Und Einbindung der immer zahlreicher<br />
werdenden „jungen Alten“, die so viel<br />
Potenzial für und auch Lust auf ein aktives<br />
Alter haben.<br />
Wie sieht das in der Praxis<br />
aus Die Bremer Heimstiftung<br />
unterhält Stadtteilhäuser,<br />
Stiftungsdörfer und Stiftungsresidenzen<br />
in fast allen Bremer Stadtteilen<br />
und hat aus ihnen „Knotenpunkte eines<br />
sozialen Miteinanders“ mit vielfältigen<br />
Angeboten und einem bunten Leben<br />
gemacht. Es gibt nur noch Wohngruppen,<br />
keine normalen Stationen<br />
mehr. Das ökonomische Spektrum<br />
reicht von exklusiven Pflegewohngruppen<br />
mit Domizilcharakter in Oberneu-<br />
26 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
Angebote<br />
der Heim -<br />
stiftung in<br />
Gröpelingen<br />
und im Viertel<br />
land bis zu Stadteilhäusern in Kattenturm<br />
oder eine Hochhausetage in Tenever.<br />
Eine vergleichbare Leistungsdichte<br />
hat in Deutschland kein anderer Anbieter<br />
– und somit hat Bremen hier einen<br />
beachtenswerten Standortvorteil.<br />
Möglich geworden ist das durch die<br />
Rechtsform der Bremer Heimstiftung:<br />
Sie ist eine Stiftung privaten Rechts, die<br />
nicht gewinnorientiert arbeitet, aber alle<br />
Bewegungsspielräume eines Privatunternehmens<br />
hat. Künzel hat diese<br />
Räume genutzt und auf dem Wege des<br />
„learning by doing“ – wie auch im Diskurs<br />
mit Altbürgermeister Henning<br />
Scherf – zukunftsweisende Ideen mit<br />
Sorgfalt umgesetzt und Normalität als<br />
Grundmuster in die Heimstiftungs-Projekte<br />
eingepflanzt. Kooperationen im<br />
Stadtteil sind ein Muss, einen Kindergarten<br />
hat jedes Haus, eine Gastronomie<br />
auch.<br />
Das Stiftungsdorf in Borgfeld zeigt<br />
diese Philosophie in geradezu idealtypischer<br />
Weise. Viel mehr geht nicht:<br />
Dort gibt es zwei Kindergruppen, den<br />
Klassenraum für eine Grundschulklasse,<br />
eine Hebammen- und Physiotherapiepraxis,<br />
eine Hausärztepraxis, ein<br />
Res taurant, das auch Schulmensa ist,<br />
ein Café, einen Bäcker, eine Bank. Es<br />
gibt dort Wohnen mit Service, eine Pflegewohngruppe,<br />
eine Tagesbetreuung<br />
für Pflegebedürftige, eine Studenten-<br />
WG – und einen echten Dorfplatz. Die<br />
Fäden in der Hand hält die „Dorfbürgermeisterin“:<br />
Hausleiterin Ute Büge<br />
ist die Quartiersmanagerin mit einem<br />
guten Draht in den Stadtteil, vielen eigenen<br />
Ideen, großer Erfahrung und<br />
noch mehr Empathie.<br />
1953, dem Gründungsjahr, übertrug<br />
die Stadt Bremen – eine Privatisierung<br />
war damals recht ungewöhnlich –<br />
ihre fünf Altenheime an die Bremer<br />
Heimstiftung. 1987 gab es dann elf<br />
Standorte, heute sind es 26. Einziger<br />
weißer Fleck auf Bremens Stadtteilkarte<br />
ist Findorff. In den vergangenen 25<br />
Jahren verdoppelten sich sowohl die<br />
Zahl der Arbeitsplätze auf 2.000 als<br />
auch die Zahl der Bewohner auf 3.000.<br />
Der Etat, den Künzel bewegt, liegt bei<br />
75 Millionen im Jahr.<br />
Nachdem die Pionierarbeit der<br />
Heimstiftung in qualitativer Hinsicht<br />
Früchte trägt und Aufmerksamkeit sogar<br />
bis nach Japan erregt, steht das<br />
nächste große Thema auf der Agenda:<br />
Die Heimstiftung investiert in Bildung.<br />
„Ausbilden ist das überragende Zukunftsthema“,<br />
sagt Künzel. Zum einen<br />
fließen viele Mittel in den Ausbau des<br />
eigenen Bildungszentrums für Gesundheits-<br />
und Therapieberufe, der „Alten<br />
Rembertischule“ mit ca. 300 Schülerinnen<br />
und Schülern der Berufsgruppen<br />
Altenpflege, Physio- und Ergotherapie.<br />
Der drohende Personalnotstand in der<br />
Pflege lässt sich nach Künzels Überzeugung<br />
nur durch Nutzung inländischer<br />
Ressourcen (Stichworte sind hier Berufsrückkehrerinnen,<br />
Migranten, Flüch t-<br />
linge oder auch die Akademisierung<br />
des Pflegeberufes), nicht aber durch<br />
den massenhaften Import von Fachkräften<br />
aus Asien beheben.<br />
Die zweite Richtung der Bildungsoffensive<br />
zielt auf die fitten<br />
Langzeitruheständler, die aktiv<br />
sein und gebraucht werden wollen.<br />
„Wir benötigen das Engagement der<br />
rüs tigen Rentner“, sagt Künzel und will<br />
sie – in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule<br />
– vor Ort im Quartier fortbilden,<br />
aber beileibe nicht zu Hilfspflegern,<br />
sondern beispielsweise zu Lesepaten<br />
oder Kulturbegleitern. Jedes Stiftungsdorf<br />
oder Stadtteilhaus soll zum<br />
Bildungsanbieter werden, soll den demografischen<br />
Wandel mitgestalten.<br />
Kein Altruismus, sondern eine klassische<br />
win-win-Situation: Der einzelne Engagierte<br />
oder der Bewohner profitiert<br />
ebenso davon wie die Bremer Heimstiftung<br />
als Anbieter und die Gesellschaft<br />
als Ganzes.<br />
n<br />
Fotos Bremer Heimstiftung<br />
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STANDORTBREMEN<br />
Ausgezeichnet familienfreundlich!<br />
Neues Siegel für Unternehmen<br />
Fotos Hanseatische Chocolade GmbH, Bremer Sport Magazin/Nicole Schmidt<br />
Relaunch für<br />
Hachez und Feodora<br />
s<br />
Die Hanseatische Chocolade GmbH<br />
hat das Ganzjahressortiment ihrer Marken<br />
Hachez und Feodora mit neuem<br />
Design in den Handel geschickt. „Der<br />
Relaunch schafft ein zeitgemäßes Erscheinungsbild“,<br />
so eine Mitteilung.<br />
„Hachez und Feodora sind starke Marken<br />
mit einem hohen Bekanntheitsgrad,<br />
aber darauf können wir uns nicht<br />
ausruhen“, so Geschäftsführer Martin<br />
Haagensen (im Bild). „Mit dem neuen<br />
Verpackungsdesign wollen wir unsere<br />
Chocoladen attraktiver für eine erste<br />
Wahl bei den Verwendern machen.“ Zudem<br />
soll die Generation 40plus stärker<br />
angesprochen werden.<br />
Bei Hachez gab es eine „evolutionäre<br />
Weiterentwicklung“. Künftig stehen<br />
Produkt und Manufakturcharakter im<br />
Mittelpunkt. Die komplette Fertigung<br />
im eigenen Hause soll so stärker als<br />
Qualitätsmerkmal herausgestellt werden.<br />
„Bei Feodora haben wir die Prinzessin<br />
in den Namen geholt, um die Ansprache<br />
unserer weiblichen Zielgruppen<br />
zu intensivieren", so Haagensen.<br />
Die Bremer Chocoladen wurden<br />
2011 von der dänischen Toms-Gruppe<br />
übernommen: Sie will die Zukunftsfähigkeit<br />
des Manufakturbetriebs stärken.<br />
Jetzt stehen Marketing und Kommunikation<br />
auf der Agenda. „Wir können<br />
zeigen, wie sich Hachez und Feodora<br />
weiterentwickeln und gleichzeitig<br />
ihre Identität bewahren. Letztlich ändern<br />
wir die Hülle unserer Chocoladen.<br />
Unsere Rezeptur, die Verwendung nur<br />
bester Zutaten und unser aufwändiges<br />
Herstellungsverfahren bleiben, wie sie<br />
sind. An diesem Anspruch gibt es nichts<br />
zu modernisieren“, sagte Haagensen. n<br />
amilienfreundlichkeit ist ein gewichtiger<br />
Faktor im Wettbewerb der Unternehmen<br />
um Fach- und Führungskräfte<br />
geworden. Um sich als attraktiver Arbeitgeber<br />
am Markt zu positionieren,<br />
ist es besonders für kleine und mittlere<br />
Unternehmen wesentlich, Arbeitsbedingungen<br />
zu schaffen, die eine Balance<br />
zwischen den betrieblichen Interessen<br />
und den familiären Bedürfnissen der<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichen.<br />
Um diese mehr zu motivieren,<br />
eine zukunftsfähige Personalpolitik<br />
zu entwickeln, ist in Bremen eine<br />
neue Qualitätsinitiative entstanden.<br />
Das Bremer Familiensiegel hilft, freiwilliges<br />
und beispielgebendes Engagement<br />
von Unternehmen zu fördern und<br />
auszubauen. Federführend ist der Impulsgeber<br />
Zukunft e. V., finanzielle Unterstützung<br />
leisten der Senator für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Häfen sowie die<br />
Handelskammer Bremen.<br />
„Obschon Bremen über eine lange<br />
Tradition familienfreundlicher Ansätze<br />
in – vor allem großen – Bremer Unternehmen<br />
und Institutionen verfügt, benötigen<br />
insbesondere die kleinen und<br />
mittleren Betriebe noch konkrete, individuelle<br />
Unterstützung vor Ort, um<br />
passgenaue Maßnahmen entwickeln<br />
zu können“, so Handelskammer-Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Matthias Fonger.<br />
Hier setzt das neue Siegel „Ausgezeichnet<br />
familienfreundlich“ an. Es<br />
bündelt die Angebote und deckt neue<br />
Potenziale auf. So können bereits vorhandene<br />
familienfreundliche Maßnahmen<br />
weiterentwickelt und neue Angebote<br />
geschaffen werden. Diese reichen<br />
von Arbeitszeitmodellen über betrieblich<br />
unterstützte Kinderbetreuung bis<br />
zur Vereinbarkeit von Beruf und<br />
Angehörigen pflege. Es gibt viele gute<br />
Angebote, die nicht unbedingt kostenintensiv<br />
sein müssen, um eine hohe<br />
Wirkung zu erzielen.<br />
Die Zielgruppe für das Familiensiegel<br />
ist relativ groß, so Fonger. Allein im<br />
Bremer Netzwerk zur Vereinbarung von<br />
Beruf und Familie seien rund 800 Unternehmen,<br />
Organisationen und Institutionen<br />
aktiv, aber nur 50 bisher nach<br />
dem aufwändigeren Audit „Beruf und<br />
Familie“ der Hertie-Stiftung zertifiziert.<br />
„Wir sind der Auffassung, dass das Familiensiegel<br />
ein gutes Instrument zur<br />
betrieblichen Organisation von fami -<br />
lienorientierten Prozessen ist“, sagte<br />
der Kammer-Hauptgeschäftsführer. n<br />
Information<br />
Service-Telefon Impulsgeber Zukunft e.V.<br />
0421 218-61752/3, Kerstin Purnhagen<br />
und Rena Maria Fehre,<br />
info@ausgezeichnet-familienfreundlich.de,<br />
www.ausgezeichnet-familienfreundlich.de,<br />
www.impulsgeber-zukunft.de<br />
Junge Bremer Agentur erhält internationalen Designpreis<br />
Für die Produktverpackung des Biotees „Pop Tee“ hat die Bremer Agentur<br />
Club-Creativ den internationalen Red Dot Design Award gewonnen. Der studierte<br />
Wirtschaftsingenieur Ugur Erdem<br />
hat mit seinem Team die 20-köpfige<br />
Fachjury überzeugt. „Wir ent wickeln<br />
und gestalten Marken und alles,<br />
was dazu gehört – von der strategischen<br />
Markenpositionierung bis zur<br />
Entwicklung eines Logos, unterschiedlichsten<br />
Werbemitteln, Produktpackagings,<br />
Imagefilmen oder<br />
Webseiten“, so Erdem.<br />
www.clubcreativ.de<br />
(v.l.) Ugur Erdem und Tayfun Erdem<br />
28 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
Fotos Hachez, Schünemann, Sportstiftung<br />
Sportstiftung vergibt<br />
Fördergelder im Schütting<br />
Die vom Landessportbund (LSB) Bremen<br />
initiierte und 2012 gegründete<br />
Sportstiftung Bremen hat wieder Fördergelder<br />
an junge Sportlerinnen und<br />
Sportler ausgeschüttet. In einer kleinen<br />
Feierstunde im Haus Schütting wurden<br />
jetzt 5.500 Euro an die Leichtathleten<br />
Anneke Köpp und Marcel Lienstädt<br />
(beide TuS Komet Arsten), Jay Barry<br />
(BTS Neustadt) sowie Fabian Netzlaff<br />
und Stina Seidler (beide SV Werder Bremen),<br />
die Schwimmerinnen Melanie<br />
Buroch (SG Aumund-Vegesack) und<br />
Janne Baden (Geestemünder Turnverein<br />
von 1862), die Sportgymnastinnen<br />
Julia Stavickaja und Natalie Hermann<br />
(beide Bremen 1860) und an das<br />
Handball-A-Jugend-Bundesligateam<br />
des HC Bremen vergeben.<br />
Gastgeberin Janina Marahrens-Hashagen,<br />
Vizepräses der Handelskammer<br />
Bremen, sagte, die Unternehmen blieben<br />
aufgerufen, die Ziele der Sportstiftung<br />
Bremen zu unterstützen. Durch<br />
überregionales Marketing und Sport-<br />
(v.l.) Lars Figura, Nicole Gerdes,<br />
Wolfgang Schönecker, Julia Stavi -<br />
ckaja, Peter Scheuer und Janina<br />
Marahrens-Hashagen<br />
Patenschaften könne erreicht werden,<br />
dass junge Sportler in Bremen blieben,<br />
um später in lokalen Unternehmen zu<br />
arbeiten. Die Handelskammer selbst<br />
vergebe auf der Sportgala (wieder am<br />
15. März 2015) einen Sonderpreis für<br />
Betriebssport.<br />
Stiftungsvorstand Wolfgang Schö -<br />
necker verwies auf die Wünsche junger<br />
Athleten, die gegenüber der Stiftung<br />
neben beruflicher Sicherheit und der<br />
Perspektive einer medialen Öffentlichkeit<br />
für sich und ihren Sport erst an dritter<br />
Stelle die notwendige finanzielle<br />
Unterstützung durch Partner, Sponsoren<br />
und Förderer genannt hätten. Ehemalige<br />
Sportler des Jahres wie der<br />
Leichtathlet Dr. Lars Figura und die<br />
Sportgymnastin Nicole Gerdes sagten,<br />
es sei notwendig, sich schon während<br />
der sportlichen Karriere ein berufliches<br />
Standbein aufzubauen. Deshalb sei die<br />
Unterstützung der Wirtschaft für den<br />
Nachwuchsleistungssport so wichtig. n<br />
„Botschafter“-Wein<br />
für Krebshilfefonds<br />
Die Weinhandlung Julius Kalbhenn hat<br />
jetzt den „Botschafter“-Wein in den<br />
Markt eingeführt. Mit jeder verkauften<br />
Flasche wird der Krebshilfe-Fonds „Hilfe<br />
in Not“ des Bremer Vereins AVS &<br />
Friends e. V. mit drei Euro unterstützt.<br />
Weinimporteur Reidemeister & Ulrichs<br />
und der Bremer Weinhändler Tim Kalbhenn<br />
suchten nach einer Möglichkeit,<br />
an Krebs erkrankten Menschen zu helfen.<br />
In Andreas von Salzen, Gründer des<br />
AVS & Friends e. V., fanden sie einen erfahrenen<br />
Partner, der lokal und unmittelbar<br />
Hilfe für den Alltag von Patienten<br />
finanziert. AVS & Friends ist eine<br />
Ini tiative aus dem Bremer Mittelstand,<br />
prominente Bremer tragen als Botschafter<br />
die Ziele des Vereins mit. „Alle<br />
Partner in dem Projekt arbeiten ehrenamtlich“,<br />
hieß es dazu. „Auch die Winzer<br />
haben neben der Auswahl besonders<br />
hochwertiger Weine dazu beigetragen,<br />
dass der Erlös von drei Euro pro<br />
Flasche für den Fonds gewährleistet<br />
werden konnte.“ Den „Botschafter“<br />
gibt es als Riesling aus dem Weingut<br />
Josef Leitz in Rüdesheim und als Bordeaux<br />
aus dem Weingut Château Loyasson<br />
in Sauveterre de Guyenne. n<br />
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12.2014 Wirtschaft in Bremen | 29
STANDORTBREMEN<br />
Bremer Unternehmen<br />
im Porträt<br />
Größte Messe<br />
für Kreuzfahrtjobs<br />
Mehr als 25.000 neue Mitarbeiter werden<br />
in den nächsten Jahren für Jobs<br />
auf Kreuzfahrtschiffen gesucht: Die<br />
Kreuzfahrtbranche boomt, und damit<br />
steigt auch die Nachfrage an qualifizierten<br />
Crew-Mitgliedern. Konkrete Jobangebote<br />
für Fach- und Führungskräfte<br />
an Bord von Kreuzfahrtschiffen werden<br />
am 5. und 6. Februar 2015 in Bremerhaven<br />
gemacht.<br />
„Einige Bewerber werden sogar vor<br />
Ort Vorverträge unterzeichnen und<br />
quasi sofort an Bord gehen können“, so<br />
Daniela Fahr. Die Geschäftsführerin<br />
von Connect, eigenen Angaben zufolge<br />
Deutschlands größte Agentur für Fachund<br />
Führungskräfte auf Kreuzfahrtschiffen,<br />
veranstaltet den Cruise Recruiting<br />
Day zum fünften Mal. Knapp<br />
20 Reedereien suchen auf der zweitägigen<br />
Jobmesse Mitarbeiter für mehr als<br />
220 Hochsee- und Flusskreuzfahrtschiffe.<br />
Die WFB Wirtschaftsförderung Bremen<br />
hat im Schünemann Verlag ein neues<br />
Buch über Bremen publiziert: keines<br />
der üblichen Standortporträts, sondern<br />
eine Darstellung von überregional etablierten<br />
Marken, die eng mit der Hansestadt<br />
verbunden sind. Beck’s, Hachez<br />
und Werder Bremen gehören dazu.<br />
Dass Bremen und Bremerhaven im<br />
Reich der Marken und Marktführer aber<br />
noch einiges mehr zu bieten haben,<br />
zeigt dieses Lesebuch. In kurzweiligen<br />
Texten der beiden Autorinnen Christine<br />
Backhaus und Annemarie Struß-von<br />
Poellnitz werden Firmen mit ihren Geschichten<br />
und Geschäften vorgestellt,<br />
die sich – zum Teil mit langer Tradition<br />
und Erfahrung, zum Teil als neue, aber<br />
umso innovativere Unternehmen – in<br />
ihrem Feld durchgesetzt und bedeutende<br />
Marken von Weltrang geprägt haben.<br />
Daneben werden auch firmenunabhängige<br />
Bremer Marken wie etwa<br />
die Stadtmusikanten oder das Unesco-<br />
Weltkulturerbe präsentiert und in ihrer<br />
Entwicklung und Relevanz für die Marke<br />
Bremen dargestellt.<br />
n<br />
Christine Backhaus, Annemarie Struß-von<br />
Poellnitz, Bremer Marken – Marke Bremen,<br />
herausgegeben von der WFB Wirtschaftsförderung<br />
Bremen GmbH, Carl Schünemann<br />
Verlag 2014, 228 farbige Seiten, Hardcover,<br />
29,90 Euro<br />
Der Cruise Recruiting Day ist die<br />
größte Messe für Kreuzfahrtjobs in<br />
Deutschland. Erwartet werden 1.000<br />
Bewerber. Die obligatorische, schriftliche<br />
Anmeldung mit vollständigen Bewerbungsunterlagen<br />
sorgt laut Daniela<br />
Fahr dafür, dass die Chancen auf einen<br />
Job für die Teilnehmer sehr hoch<br />
sind. „Wir klären in einem Gespräch vorab,<br />
welche Position angestrebt wird, ob<br />
sich diese Stellen in den Angeboten der<br />
anwesenden Reedereien finden, die<br />
Qualifikation der Bewerber dafür ausreicht<br />
und somit eine Teilnahme sinnvoll<br />
ist.“ Die Teilnahme ist für die Bewerber<br />
kostenlos, eine Anmeldung allerdings<br />
erforderlich.<br />
n<br />
Information<br />
„5. Cruise Recruiting Day“,<br />
5. Februar 2015, 11:00-18:00 Uhr,<br />
6. Februar, 9:00-16:00 Uhr,<br />
t.i.m.e. Port III, Barkhausenstr. 4,<br />
Bremerhaven;<br />
ship@connectjobs.de,<br />
Telefon 0471 9268-9730,<br />
www.connectjobs.de<br />
Tchibo testet<br />
Wilhelmshaven<br />
Das Handelsunternehmen Tchibo prüft<br />
ein mögliches Routing seiner Import-<br />
Container über den Tiefwasserhafen<br />
Wilhelmshaven. Derzeit laufen erste<br />
Testverladungen, teilte der Betreiber<br />
des Hafens, Eurogate, mit. Auf dem angrenzenden<br />
KV-Bahnhof seien Ende Oktober<br />
die ersten Tchibo-Container aus<br />
Fernost vom Schiff auf die Bahn verladen<br />
worden. Der Zug habe Wilhelmshaven<br />
um 9.00 Uhr verlassen und sei um<br />
11.30 Uhr in Bremen angekommen.<br />
Von dort gingen die Waren in das Tchibo-Hochregallager,<br />
von wo aus sie an<br />
die entsprechenden Verkaufsstellen in<br />
Deutschland und Europa verteilt würden.<br />
„Der Logistik-Standort Wilhelmshaven<br />
ist für uns eine attrak tive Alternative<br />
zu den etablierten Seehäfen“, sagte<br />
Marc-Stephan Heinsen, Director Supply<br />
Chain Management & Logistics der<br />
Tchibo GmbH. „Für uns ist es geschäftskritisch,<br />
unsere Kunden schnell und zuverlässig<br />
mit ihren bestellten Waren zu<br />
versorgen. Von daher benötigen wir eine<br />
staufreie Transportkette.“ Die etab -<br />
lierten Seehäfen verfügten zwar über<br />
eine gute Infrastruktur, allerdings sei<br />
die Zuverlässigkeit aufgrund bekannter<br />
Engpässe nicht mehr grundsätzlich garantiert.<br />
„Daher müssen wir Alternativen<br />
prüfen“, sagte Heinsen. In Wilhelmshaven<br />
gebe es solche Infrastrukturengpässe<br />
nicht. „Im Notfall könnten unsere<br />
Container auch kurzfristig schnell per<br />
Lkw nach Bremen transportiert werden.<br />
Schließlich hat der Terminal einen direkten<br />
Autobahnanschluss.“<br />
Erfreut über das Tchibo-Interesse<br />
zeigte sich Mikkel Andersen, Geschäftsführer<br />
des Eurogate Container Terminals<br />
Wilhelmshaven. „Wir können Container<br />
direkt vom Schiff auf die Bahn<br />
verladen, ohne Zeitverluste. Die Infrastruktur<br />
bietet hervorragende Voraussetzungen,<br />
um Zeit- und Fahrpläne einzuhalten<br />
und eine insgesamt pünktliche<br />
und zuverlässige Lieferkette zu ermöglichen.“<br />
n<br />
30 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
Der neue Klassiker der<br />
Bremer Architektur<br />
Bremen und seine Bauten 1950 – 1979 – dem Autor Eberhard Syring ist es gelungen<br />
ein spannendes wissenschaftliches Werk mit Anspruch zu schaffen, das einen ganz neuen<br />
Blick auf Bremen ermöglicht.<br />
Das Buch ist in zwei Kapitel unterteilt. Im ersten wird die Phase zwischen 1950 und<br />
1964 mit den Schwerpunkten Wiederaufbau und erste Stadterweiterungen beschrieben.<br />
Das zweite Kapitel befasst sich mit der Entwicklung in den Jahren<br />
zwischen 1965 und 1979, in denen die Modernisierungseuphorie<br />
der ersten Auf bauphase von einer kritischen Haltung gegenüber<br />
den alten Leitbildern in Architektur und Stadtplanung<br />
abgelöst wird. In den jeweils darauffolgenden Katalogteilen<br />
werden rund 300 Bauwerke in Einzelbeschreibungen,<br />
Fotografien und Planzeichnungen detailliert vorgestellt.<br />
Eberhard Syring<br />
Bremen<br />
und seine Bauten<br />
1950 – 1979<br />
496 Seiten | € 39,80 [D]<br />
ISBN 978-3-944552-30-9<br />
372<br />
125 ausgewählte Bauwerke<br />
1966<br />
Friesenwerder – Das Trümmerfeld Friesenwerder in Ver-<br />
längerung der Neustadtswallanlagen wird in eine Grünanlage<br />
umgebaut. Veterinär-Untersuchungsamt –<br />
Der Neubau des Veterinär-Untersuchungsamtes in der<br />
Utbremer Straße wird am 2. Februar eröffnet. (Architekt:<br />
Hochbauamt, Rolf Steinhoff). Matthias-Claudius-Kirche –<br />
In der Gartenstadt Süd wird am 27. März eine evangelische<br />
Kirche mit Gemeindezentrum eingeweiht (Architekt: Jan<br />
Noltenius). Müllverbrennungsanlage – Die Baudeputation<br />
beschließt im Mai den Bau einer Müllverbrennungsanlage<br />
an der Autobahnzufahrt Freihäfen. Rationaler Schul- und<br />
gruppe 3: Welp, Ude, Wolpert). Trabantenstädte – Die Akademie<br />
für Raumforschung und Landesplanung legt einen<br />
Untersuchungsbericht mit dem Titel »Trabantenstädte im<br />
Raum Bremen« vor. Universität – Am 15. September wird<br />
ein »Ideenwettbewerb zur Erlangung von Vorschlägen für<br />
einen Generalbebauungsplan der zu errichtenden Universi-<br />
tät Bremen« ausgeschrieben. Tunnel Bischofsnadel –<br />
Hochschulbau – Am 2. Juni wird in der Stadthalle eine<br />
Die Deputation für Inneres beschließt im Oktober den Bau<br />
einer Fußgänger-Unterführung unter der Straße Am Wall<br />
zwischen Bischofsnadel und Wallanlagen Abb. 927.<br />
Ausstellung des Bundesverbandes der deutschen Zementindustrie<br />
über Schul- und Hochschulbau mit modernen<br />
Fertigteilmethoden präsentiert. Brill-Tunnel – Das Projekt<br />
einer Fußgängerunterführung unter der Brill-Kreuzung<br />
wird im Juni der Öffentlichkeit vorgestellt (Planungs-<br />
St. Benedikt-Kirche – In Woltmershausen werden am<br />
29. Oktober Kirche und Gemeindehaus der katholischen<br />
St. Benedikt-Gemeinde eingeweiht (Architekt: Karl-Heinz<br />
Bruns) Abb. 926. Wohnhochhaus – An der Bürgermeister-<br />
–<br />
St. Benedikt-Gemeinde eingeweiht (Architekt: Karl-Heinz<br />
Kürten-Straße in Blumenthal wird im November Bremens<br />
zweithöchstes Wohnhochhaus eingeweiht (Architekt:<br />
Hans-Ulrich Gaserow) Abb. 925.<br />
925 Hochhaus in der Bürgermeister-Kürten-Straße<br />
926 St. Benedikt-Kirche Innenraum<br />
927 Soll durch Unterführung ersetzt werden – der Fußgängerüberweg zwischen der Bischofsnadel und den Wallanlagen<br />
In jeder guten Buchhandlung erhältlich.<br />
VERLAG GMBH
METROPOLREGION<br />
Fotos Treffpunkt Kaiserhafen, David Farcas/Klimahaus<br />
LETZTER KNEIPENSTOPP<br />
VOR DEM ATLANTIK<br />
Erinnerung an vergangene Zeiten Ja und nein: Mit der „letzten Kneipe vor New York“ hat<br />
sich in Bremerhaven ein geschichtsträchtiger, maritimer Ort zur Touristenattraktion entwickelt.<br />
Von WOLFGANG HEUMER<br />
m Lokal „Treffpunkt Kaiserhafen“<br />
an der Alten Bananenpier ist es<br />
auch an sonnigen Nachmittagen<br />
schummrig. Gedämpftes Licht fällt auf<br />
ein Sammelsurium maritimer Erinnerungsstücke.<br />
Eine Schwimmweste des<br />
längst verschrotteten Schnelldampfers<br />
Bremen liegt neben einem Rettungsring<br />
des Fischdampfers Sonne, der<br />
ebenfalls schon im Hochofen verschwunden<br />
ist. Das aus Zucker gefertigte<br />
Modell des Kreuzliners Crown Prin -<br />
cess ist deutlich jüngeren Datums. „Das<br />
sieht ziemlich nach Museum aus“, lacht<br />
Martin Benecke, „das sind wir aber<br />
nicht.“ Tatsächlich hat der Wirt des<br />
Treffpunkts Kaiserhafen unweit der<br />
Lloyd Werft eine der jüngeren Touris -<br />
tenattraktionen Bremerhavens geschaffen.<br />
„Die letzte Kneipe vor New York“<br />
steht über dem Eingang, der durch das<br />
Steuerhaus eines alten Fischdampfers<br />
führt. Das Motto stammt von Seeleuten,<br />
die bis Mitte der 1960er Jahre auf<br />
Passagierdampfern im Liniendienst<br />
zwischen Bremerhaven und den USA<br />
pendelten. „Irgendwann hat einer von<br />
ihnen den Spruch auf ein Brett gepinselt<br />
und vor die Tür gestellt“, weiß Benecke<br />
aus den Berichten jener Wirte, die<br />
vor ihm die Gaststätte betrieben. Für<br />
die Seeleute war es tatsächlich der letzte<br />
Kneipenstopp vor der Ankunft in<br />
New York. „Dazwischen lag nur noch<br />
die Atlantiküberfahrt“, so Benecke.<br />
Geheizter Pausenplatz<br />
für Hafenarbeiter<br />
Noch immer treffen sich Seeleute und<br />
Werft-Arbeiter in der Kneipe, um nach<br />
Feierabend ein Bier zu trinken. Auch<br />
jetzt sitzen ein paar Werker im Blaumann<br />
an der Theke; an einem der Tische<br />
fachsimpelt ein Quartett britischer<br />
Schiffbauingenieure über den Umbau<br />
des Kreuzfahrtschiffs, das gerade im<br />
Dock der Lloyd Werft liegt. In diesem<br />
Moment betritt die eigentliche Zukunft<br />
des Lokals den Laden: Vor der Tür hat<br />
ein Bus voller Bremerhaven-Touristen<br />
gestoppt, die jetzt zum Kaffeetrinken<br />
kommen. „Sie erleben ein authentisches<br />
Stück Bremerhaven, das macht<br />
den Reiz dieses Lokals aus“, begründet<br />
Benecke die wachsende Beliebtheit seines<br />
Restaurants.<br />
Wie alt „Die letzte Kneipe vor New<br />
York“ ist, weiß niemand so recht. „Das<br />
Gebäude stammt aus dem Ende der<br />
1940er Jahre und war ursprünglich das<br />
Sozialheim der Hafenarbeiter“, hat<br />
Benecke erfahren. Die Schauerleute<br />
und Werftarbeiter konnten dort ihr mitgebrachtes<br />
Mittagessen aufwärmen,<br />
hatten einen geheizten Pausenplatz<br />
und bekamen Bier ausgeschenkt. Im<br />
schleichenden Übergang wurde daraus<br />
eine Kneipe, die Benecke 2003 mitsamt<br />
Inventar und Personal übernahm<br />
und die bereits mehrfach als Fernsehkulisse<br />
diente.<br />
Behutsam den<br />
Bestand gepflegt<br />
Der 45-Jährige ist gelernter Kfz-Mechaniker.<br />
Erste Bekanntschaft mit der Gastronomie<br />
machte er während des<br />
Wehrdienstes: „Ich hab mit Kellnern<br />
den schmalen Sold aufgebessert.“ Nach<br />
ersten Erfahrungen mit einem eigenen<br />
Betrieb heuerte er im Service des Treffpunkts<br />
Kaiserhafen an. Fünf Jahre später<br />
übernahm er ihn.<br />
„Das Haus hat ein so großes Potenzial,<br />
da konnte ich nicht nein sagen.“<br />
Authentische Hafenkneipen sucht man<br />
an der deutschen Küste lange. „Diese<br />
32 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
Lage mitten im Hafen mit Blick auf die<br />
Schiffe und mitten im Geschehen zwischen<br />
Werft und Umschlagsanlagen ist<br />
einmalig; das hat mich überzeugt.“<br />
Von Anfang an war ihm allerdings<br />
klar: Aus purer Nostalgie würde niemand<br />
in das Restaurant kommen. Deswegen<br />
wertete er das Angebot an Speisen<br />
auf, renovierte behutsam den „Museumsbestand“<br />
– und setzte auf das<br />
eingespielte Team von 20 Voll- und Teilzeitkräften.<br />
„Ohne gute Leute geht gar<br />
nichts“, ist seine Überzeugung. Freitags<br />
und samstags spielt eine Band klassische<br />
Schlager. Das neue Angebot<br />
machte zunächst per Mund-zu-Mund-<br />
Propaganda die Runde; dann entdeckten<br />
Firmen die Location für ihre Weihnachtsfeiern.<br />
Und nun steht ein Besuch<br />
im Treffpunkt bei Reiseanbietern im<br />
Programm. Daran soll sich auch in den<br />
nächsten Jahren nichts ändern. Aber<br />
ein reines Tourismusprojekt will er aus<br />
seinem Laden auch nicht machen: „Wir<br />
waren Hafenkneipe und irgendwie bleiben<br />
wir es auch.“<br />
n<br />
www.treffpunktkaiserhafen.de<br />
Wettbewerb für<br />
Klima-Innovationen<br />
Das „Netzwerk Innovation & Gründung<br />
im Klimawandel“ (NIK) sucht gemeinsam<br />
mit der Metropolregion Nordwest<br />
und der EWE die besten Innovationen<br />
zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels.<br />
Bewerben können sich sowohl<br />
Start-ups als auch etablierte Unternehmen<br />
mit Produkten und Dienstleistungen.<br />
Einzige Voraussetzung ist,<br />
dass sie ihren Sitz oder eine Niederlassung<br />
in der Metropolregion Bremen-Oldenburg<br />
oder Ostfriesland haben. Die<br />
siegreichen Projekte erwartet ein Preisgeld<br />
von insgesamt 8.000 Euro. Die Bewerberplattform<br />
ist noch bis zum 28.<br />
Februar 2015 unter www.n-i-k.net erreichbar.<br />
n<br />
Kontakt<br />
Lars Galwoschus,<br />
Wettbewerbsbüro c/o ecolo ,<br />
Telefon 0421.230011-12,<br />
lars.galwoschus@ecolo-bremen.de<br />
Neues Offshore Center: Faszination<br />
der Windkraftnutzung auf hoher See<br />
ie Windkraft als Stromquelle der<br />
Zukunft steht im Mittelpunkt einer<br />
neuen Dauerausstellung im Klimahaus<br />
Bremerhaven. Das Offshore Center<br />
zeigt, wie die Windparks in der Nordsee<br />
entwickelt und gebaut werden. Unter<br />
anderem können die Besucher dort einen<br />
virtuellen Hubschrauberflug zu<br />
dem Windpark Nordsee Ost 35 Kilometer<br />
nördlich von Helgoland unternehmen.<br />
Die rund 400 Quadratmeter große<br />
Ausstellung wurde im Auftrag der Bremerhavener<br />
Entwicklungsgesellschaft<br />
Alter/Neuer Hafen (BEAN) erstellt und<br />
wegen der Bedeutung für den Klimaschutz<br />
in das Klimahaus integriert. Die<br />
Kosten in Höhe von 1,7 Millionen Euro<br />
tragen das Land Bremen, die Stadt Bremerhaven,<br />
die Europäische Union und<br />
die in Bremerhaven ansässige Offshore-<br />
Industrie. Die Betriebskosten zahlt die<br />
Klimahaus Betriebsgesellschaft.<br />
Die Nutzung der Windkraft auf hoher<br />
See gilt als eines der zentralen Elemente<br />
der Energiewende in Deutschland.<br />
Bis zum Jahr 2030 sollen vor der<br />
deutschen Küste Windenergieanlagen<br />
mit einer Gesamtleistung von 15 Gigawatt<br />
entstehen – genug, um 15 Millionen<br />
Haushalte mit Strom zu versorgen.<br />
Die von der Bremer Erlebniskontor<br />
GmbH entwickelte Dauerausstellung<br />
im Klimahaus bietet einen fundierten<br />
Überblick über die Offshore-Windenergiebranche.<br />
Das Center fügt den Havenwelten<br />
eine weitere Attraktion zu<br />
und macht den großen Stellenwert der<br />
Windenergie-Industrie in Bremerhaven<br />
deutlich.<br />
Für die Ausstellung sei „ein neuer<br />
Vermittlungsansatz im Klimahaus“ gewählt<br />
worden. „Wir haben Informationen<br />
mit Spaß, Spiel und Interaktion verbunden“,<br />
sagt Ann Katrin Kray, die das<br />
Projekt bei Erlebniskontor verantwortete.<br />
Höhepunkt ist der virtuelle Flug<br />
über die Nordsee; dort können die Passagiere<br />
den Bau und den Betrieb eines<br />
Windparks beobachten, der mit Anlagen<br />
des Herstellers Senvion SE, Hauptsponsor<br />
der Ausstellung, ausgestattet<br />
ist. „Projekte wie dieses sind wichtig,<br />
um der Öffentlichkeit unsere Branche<br />
und die damit verbundenen Herausforderungen,<br />
insbesondere bei der Arbeit<br />
auf hoher See, näher zu bringen und für<br />
die Notwendigkeit der Windenergie als<br />
Bestandteil einer erfolgreichen Energiewende<br />
zu werben“ sagte Dr. Klaus<br />
Köncke, Senior Vice President Nacelles<br />
von Senvion und Leiter der Gondelfertigung<br />
in Bremerhaven.<br />
n<br />
Ein Flipper<br />
zeigt spielerisch<br />
die komplexe<br />
Logistikkette<br />
beim Bau einer<br />
Windkraftanlage.<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 33
ZUKUNFTBILDUNG<br />
EIN VERHÄNGNISVOLLER TREND<br />
Akademische vs. berufliche Bildung: Mit Vorurteilen aufräumen! Eine Analyse des DIHK<br />
Fast jeder Fünfte der im Jahr 2011 Erwerbstätigen<br />
hat zuvor an einer Universität, Fachhochschule<br />
oder Berufsakademie studiert. Der ungebremste<br />
Trend zur Akademisierung sorgt jedes Jahr für viele<br />
neue Jungakademiker auf dem Arbeitsmarkt: Von<br />
2001 bis 2011 kletterte der Akademikeranteil unter den Erwerbstätigen<br />
um fünf Prozentpunkte auf 19 Prozent. Laut<br />
Statistisches Bundesamt haben 2012 rund 413.000 Studierende<br />
ihre akademische Ausbildung abgeschlossen – ein neuer<br />
Rekord. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem<br />
Plus von gut fünf Prozent. Vor dem Hintergrund hoher Stu -<br />
dienanfängerzahlen (rund 506.000 Neuimmatrikulationen<br />
im Wintersemester 2013/14) dürfte die Zahl der Berufsanfänger<br />
mit akademischem Abschluss auch in den nächsten<br />
Jahren weiter deutlich wachsen, bevor sie in Folge der demografischen<br />
Entwicklung zurückgeht.<br />
Warum sich so viele Menschen für ein Hochschulstudium<br />
und nicht für eine berufliche Ausbildung entscheiden, beruht<br />
unter anderem auf einem Gesellschaftsbild, das nicht zuletzt<br />
durch die Politik vermittelt wurde: Das Abitur wird mittlerweile<br />
vielfach als „Mindestabschluss“ einer schulischen Qualifikation<br />
angesehen. Daraus resultiert bei Jugendlichen der<br />
Trugschluss, dass nur das Abitur optimal auf eine erfolgreiche<br />
Berufstätigkeit vorbereitet. Des Weiteren wird das Bild<br />
vermittelt, dass Akademiker mehr verdienen als Nicht-Akademiker<br />
und dass das Arbeitslosenrisiko geringer ist und Akademiker<br />
schlicht die „besseren Jobs“ haben. Doch stimmen<br />
diese (Vor-)Urteile tatsächlich<br />
Stimmt es eigentlich, dass Akademiker mehr<br />
verdienen als Nicht-Akademiker<br />
Vergleicht man Gehälter von Akademikern und Nicht-Akademikern,<br />
kommt man schnell auf den Vergleich des Lebenseinkommens:<br />
Ein Akademiker verdient laut Institut für Arbeitsmarkt-<br />
und Berufsforschung (IAB) 2,3 Millionen Euro in seinem<br />
gesamten Leben. Jemand, der eine Berufsausbildung<br />
absolviert hat, verdient hingegen nur 1,3 Millionen Euro. Ein<br />
Unterschied von einer Million Euro scheint das Klischee zu<br />
bestätigen.<br />
Jedoch gibt es in der Gruppe der Akademiker erhebliche<br />
Unterschiede: Darf ein Elektroingenieur mit einem Einstiegsgehalt<br />
von ca. 4.500 Euro rechnen, so hat ein Architekt zu<br />
Beginn seines Arbeitslebens durchschnittlich lediglich 2.400<br />
Euro zur Verfügung. Absolventen der Sozialpädagogik oder<br />
der Geisteswissenschaften müssen beim Gehalt meist noch<br />
größere Abstriche machen. Besonders niedrig ist das Gehalt<br />
in der Forschung: Ein Archäologe, der an einer Universität in<br />
Vollzeit beschäftigt ist, muss im Schnitt mit einem Einstiegsgehalt<br />
von 2.200 Euro brutto auskommen.<br />
Auch das Einstiegsgehalt von ausgebildeten Fachkräften<br />
ist je nach Branche und Beruf unterschiedlich, aber oft höher,<br />
als man vielleicht meint. Kaufleute für Versicherung und Finanzen<br />
können nach ihrer Berufsausbildung mit einem Gehalt<br />
bis zu 3.000 Euro brutto rechnen. Arbeitskräfte in der Industrie<br />
sind sehr gefragt. Ohne Sonderzahlungen wie Urlaubs-<br />
und Weihnachtsgeld oder Zuschläge kann ein ausgelernter<br />
Industriemechaniker mit ca. 2.500 Euro brutto<br />
monatlich rechnen. Wird später noch eine betriebliche Weiterbildung,<br />
beispielsweise zum Industriemeister, absolviert,<br />
liegt das Durchschnittsgehalt bei 3.000 Euro brutto monatlich.<br />
Zudem bekommen beruflich gebildete Fachkräfte laut<br />
WSI-Lohnspiegel häufiger Sonderzahlungen als Akademiker<br />
– etwa in Form von Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und einem<br />
13. Monatsgehalt.<br />
Das klassische Vorurteil, dass Akademiker grundsätzlich<br />
mehr verdienen als Nicht- Akademiker, stimmt also nur bedingt.<br />
Der insgesamt höhere Gehaltsdurchschnitt wird bei<br />
den akademisch Qualifizierten insbesondere durch Ärzte und<br />
Ingenieure angehoben, während andere Berufe deutlich darunter<br />
rangieren. Eine berufliche Ausbildung kann also lukrativer<br />
sein als ein jahrelanges Studium – insbesondere dann,<br />
wenn Absolventen durch die zunehmende Akademisierung<br />
immer häufiger dazu gezwungen sind, mit unterqualifizierten<br />
und somit schlechter bezahlten Jobs ins Erwerbsleben<br />
einzusteigen. Zudem sollte man berücksichtigen, dass eine<br />
berufliche Ausbildung schon während der Ausbildungszeit<br />
vergütet wird und im Vergleich zum Master-Studium mit<br />
durchschnittlich drei Jahren einen vergleichsweise geringen<br />
zeitlichen Aufwand bedeutet.<br />
Nicht immer kann die längere Ausbildungszeit von Akademikern<br />
durch ein höheres Einstiegsgehalt sowie ein höheres<br />
Lebenseinkommen kompensiert werden. Führt man sich zudem<br />
vor Augen, dass das Einstiegsgehalt in manchen Akademikerberufen<br />
noch niedriger ist als das von beruflich Gebildeten,<br />
wird das „Aufholen“ für die Akademiker noch schwieriger.<br />
Perspektivisch dürfte sich sogar das Einkommensgefüge<br />
insgesamt zu Gunsten der beruflich Gebildeten ver -<br />
schieben, wenn der Trend zur Akademisierung weiterhin anhält:<br />
Bis Ende des Jahres 2020 werden auf dem deutschen<br />
Arbeitsmarkt rund 1,4 Millionen MINT-Facharbeiter fehlen –<br />
aber nur 150.000 MINT-Akademiker!<br />
Hohe Bildungsrenditen für beruflich Gebildete –<br />
ein Rechenbeispiel zeigt es!<br />
In welchem Maße beruflich Gebildete gegenüber Akademikern<br />
von ihrem deutlich früheren Einstieg in den Arbeitsmarkt<br />
profitieren, zeigt ein einfaches Rechenbeispiel (nur<br />
Bruttobeträge; Steuern, Sozialabgaben und Gehaltssteige-<br />
34 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
ungen im Zeitverlauf bleiben außen vor): Beginnt ein Jugendlicher<br />
mit 16 Jahren zum Beispiel eine Ausbildung zum<br />
Industriemechaniker, so hat er über dreieinhalb Ausbildungsjahre<br />
hinweg bereits rund 38.500 Euro verdient. Wenn er<br />
dann bei einem Einstiegsgehalt von 2.500 Euro brutto noch<br />
weitere fünfeinhalb Jahre arbeitet, hat er mit 25 seit Beginn<br />
der Ausbildung bereits 203.500 Euro brutto akkumuliert.<br />
Hat er mit 25 beispielsweise noch eine Weiterbildung zum<br />
Industriemeister Metall absolviert, so kann er mit einem Jahresgehalt<br />
von 36.000 Euro brutto rechnen. Mit 30 hätte er<br />
also bereits 383.500 Euro erwirtschaftet. Bei diesem Jahresgehalt<br />
sind Sonderzahlungen sowie Zuschläge noch nicht<br />
einmal enthalten.<br />
Ein gleichaltriger Akademiker, der zum Beispiel mit Anfang<br />
20 ein Studium des Bauingenieurwesens mit einer Regelstudienzeit<br />
von zehn Semestern angefangen hat, kann da<br />
nicht mithalten. Die tatsächliche Studienzeit liegt bei 13 Semestern.<br />
Der hohe Aufwand, der während des Studiums erbracht<br />
werden muss, schlägt sich nicht im Einstiegsgehalt<br />
nieder, das mit 2.900 Euro das Schlusslicht bei den Ingenieursberufen<br />
bildet. Wenn der Student somit nach 6,5 Jahren<br />
seinen Master-Abschluss hat, ist er 27 Jahre alt und hat<br />
in seinem Beruf noch kein Geld verdient. Sein Kollege aus<br />
dem Rechenbeispiel, der sich für eine betriebliche Aus- und<br />
Weiterbildung entschieden hat, hat zu diesem Zeitpunkt bereits<br />
mehr als 300.000 Euro erwirtschaftet.<br />
Müssen allerdings noch BAföG oder ein Studienkredit abbezahlt<br />
werden, dauert es – selbst wenn man deutlichere Einkommenszuwächse<br />
beim Akademiker unterstellt – noch länger,<br />
bis dieser den Nicht-Akademiker im Verdienst erreicht<br />
hat. Führt man sich zudem vor Augen, dass das Einstiegsgehalt<br />
in manchen Akademikerberufen noch niedriger ist, wird<br />
das „Aufholen“ für den Akademiker noch schwieriger – wenn<br />
es denn überhaupt gelingt!<br />
Stimmt es eigentlich, dass Akademiker weniger<br />
oft arbeitslos sind als Nicht-Akademiker<br />
Das Arbeitslosenrisiko sinkt mit steigendem Bildungsniveau.<br />
Nach Berechnungen des IAB lag die qualifikationsspezifische<br />
Arbeitslosenquote der Akademiker im Jahr 2012 bei 2,5<br />
Prozent (2011: 2,4 Prozent). Bei Menschen in der mittleren<br />
Berufsebene (erfolgreicher Abschluss einer betrieblichen<br />
Ausbildung) ging die Arbeitslosenquote in der Zeit von 2011<br />
auf 2012 geringfügig von 5,1 auf 5,0 Prozent zurück. Bei<br />
Fachkräften, die sich zum Meister- oder Techniker weiterqualifiziert<br />
haben, liegt die Arbeitslosenquote hingegen bei lediglich<br />
2,1 Prozent.<br />
Eine duale Ausbildung mit anschließender Aufstiegsfortbildung<br />
schützt demnach noch besser vor Arbeitslosigkeit als<br />
ein Studium. Zudem kann man nicht alle Akademiker über einen<br />
Kamm scheren. Die Arbeitslosenquote bei Akademikern<br />
im Bereich Sozialarbeit/Sozialpädagogik liegt bei 4,9 Prozent.<br />
Bei den Sprach-, Literatur- und Geisteswissenschaftlern<br />
liegt die Arbeitslosenquote – berechnet auf Basis der sozialversicherungspflichtig<br />
Beschäftigten – bei 9,3 Prozent. Bei<br />
den Gesellschaftswissenschaftlern und Psychologen sind 7,3<br />
Prozent ohne Job. Lediglich 1,3 Prozent der Absolventen in<br />
der Humanmedizin finden keine Beschäftigung, was die<br />
Quote insgesamt wieder senkt.<br />
In der offiziellen Statistik gibt es allerdings Unschärfen:<br />
Praktika, Minijobs und einkommensschwache Zeiten während<br />
der Selbstständigkeit fallen nicht unter Arbeitslosigkeit<br />
– und auch nicht die vielen Akademiker, die notgedrungen<br />
Stellen besetzen, die nicht ihren Anforderungen entsprechen<br />
(Stichwort: „Bachelorisierung der Sachbearbeitertätigkeit“).<br />
Der bereits heute erkennbare Trend zur atypischen oder inadäquaten<br />
Beschäftigung dürfte sich bei weiter steigenden<br />
Akademikerzahlen noch verschärfen.<br />
Stimmt es eigentlich, dass Akademiker<br />
immer „passendere“ und sicherere Jobs haben<br />
Die Ausbildungsadäquanz der aktuellen Tätigkeiten von<br />
Akademikern wurde in einer Studie der Universität Oldenburg<br />
im Juni 2012 untersucht. Dabei wurde unter anderem<br />
festgestellt, dass 30 Prozent der universitären Bachelorabsolventen<br />
des befragten Jahrgangs zwei Jahre nach ihrem Abschluss<br />
nicht adäquat beschäftigt sind; im Bereich der Geisteswissenschaften<br />
waren es sogar 46 Prozent. Die Bundesagentur<br />
für Arbeit bezieht sich in ihrer Arbeitsmarktberichterstattung<br />
auf eine Studie des Hochschul-Informations-<br />
Systems, die sich auf Absolventen des Jahrgangs 2009<br />
stützt. Dieser Untersuchung zufolge sind 43 Prozent der universitären<br />
Bachelorabsolventen der Sprach- und Kulturwissenschaften<br />
nicht ihrer Ausbildung entsprechend beschäftigt.<br />
Für die fachhochschulischen Bachelorabsolventen beträgt<br />
der Vergleichswert hingegen nur 32 Prozent. Daran<br />
lässt sich ablesen, dass auf Bachelor-Niveau die Absolventen<br />
der Fachhochschule gegenüber denen einer Universität einen<br />
Vorteil auf dem Arbeitsmarkt besitzen.<br />
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Befristungsanteil bei<br />
Akademikern. Laut Statistischem Bundesamt lag 2011 bei<br />
Nicht-Akademikern mit einer abgeschlossenen Meister-/<br />
Technikerausbildung der Befristungsanteil bei nur 5,7 Prozent.<br />
Der Anteil der Akademiker in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis<br />
lag 2011 hingegen mit 10,3 Prozent<br />
deutlich darüber. Dieser Unterschied zu den beruflich Qualifizierten<br />
ist schon beachtlich, auch wenn Stellen im Wissenschaftsbetrieb,<br />
die eher von Akademikern eingenommen werden,<br />
recht häufig befristet ausgeschrieben sind. n<br />
Fazit Mit einem Hochschulabschluss in der Tasche<br />
verdient man keineswegs generell mehr als ein Nicht-<br />
Akademiker. Und die Chance, nach einem Studium eine<br />
adäquate Beschäftigung in einer unbefristeten Anstellung<br />
zu finden, ist geringer als mit einem Meister- oder<br />
Technikerabschluss. Höchste Zeit also, mit den gängigen<br />
Vorurteilen aufzuräumen und den Karriereweg der beruflichen<br />
Bildung noch stärker als lohnende Alternative<br />
zum Studium zu bewerben!<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 35
ZUKUNFTBILDUNG<br />
MINT-freundliche Schulen ausgezeichnet<br />
Drei weitere Schulen aus Bremen dürfen sich ab sofort „MINT-freundliche Schule“ nennen. Sie wurden für ihre<br />
MINT-Schwerpunktsetzung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) im Zentrum für Marine<br />
Umweltwissenschaften MARUM geehrt. Sie wurden auf Basis eines anspruchsvollen, standardisierten Kriterienkatalogs<br />
bewertet und durchliefen einen bundesweit einheitlichen Auszeichnungsprozess. Es handelt sich um<br />
▪ das Alte Gymnasium,<br />
▪ das Gymnasium Horn<br />
▪ und die St.-Johannis-Schule.<br />
Bildungssenatorin Professorin Dr. Eva Quante-Brandt und Thomas Sattelberger, Vorsitzender der Bildungs -<br />
initiative „MINT Zukunft schaffen“ vergaben die Auszeichnung Mitte November. Damit hat Bremen jetzt insgesamt<br />
13 Schulen, die dieses Label tragen und die gezeigt haben, dass sie sich durch überdurchschnittliches<br />
Engagement in der MINT-Bildung hervorheben. „Unsere Schulen sind das A und O vor dem Hintergrund,<br />
junge Menschen für berufliche MINT-Perspektiven zu interessieren, ihre Potenziale zu wecken und ihnen<br />
ihre Aufstiegschancen aufzuzeigen – unabhängig von Herkunft und Geschlecht“, sagte Sattelberger..<br />
36 | Wirtschaft in Bremen 12.2014<br />
s Praxisbörse an der<br />
Universität Bremen<br />
Die Universität Bremen gehört zu den<br />
forschungsstärksten deutschen Universitäten<br />
und ist seit 2012 Exzellenzuniversität.<br />
Fast 20.000 Studierende sind<br />
derzeit immatrikuliert und jedes Jahr<br />
machen rund 4.000 ihren Abschluss.<br />
Ein enormes Wissenspotenzial, das sich<br />
auf dem „Campus der jungen Talente“<br />
findet.<br />
Praxiserfahrungen geben den Studierenden<br />
die Möglichkeit, das an der<br />
Hochschule erlernte Wissen praktisch<br />
anzuwenden und den Berufseinstieg zu<br />
planen. Und auch für Unternehmen<br />
und Einrichtungen bieten Praktika und<br />
praktische Studien- oder Abschlussarbeiten<br />
der Studierenden viele Vorteile: So<br />
können sie frühzeitig auf Nachwuchskräfte<br />
aufmerksam werden und sie<br />
auch persönlich kennen lernen.<br />
Um beide Seiten miteinander in<br />
Kontakt zu bringen, veranstaltet die<br />
Universität bereits seit vielen Jahren ihre<br />
Praxisbörse. Die nächste Personaltransfermesse<br />
findet am 7. Mai 2015<br />
statt. Unternehmen und Einrichtungen<br />
haben die Möglichkeit, sich den Studierenden<br />
in der Zeit von 10:00 bis 16:00<br />
Uhr auf dem Campus vorzustellen.<br />
Jährlich nutzen mehr als 100 Unternehmen<br />
und Einrichtungen und mehrere<br />
Tausend Studierende diese Möglichkeit<br />
zum persönlichen Austausch. In einem<br />
Seminar-, Service- und Vortragsbereich<br />
können sich Firmen zudem in 20-minütigen<br />
Unternehmenspräsentationen einem<br />
größeren Publikum vorstellen. n<br />
Information<br />
Anmeldeschluss für Aussteller ist der<br />
16. Januar 2015: www.uni-bremen.de/<br />
praxisboerse, Telefon 0421 218 60334.<br />
Bühnen spendet Unterrichts-DVDs<br />
„Kleben“<br />
Beitrag zur praxisorientierten<br />
Schulausbildung Einen Beitrag zur<br />
praxisorientierten Schulausbildung hat<br />
jetzt das Bremer Familienunternehmen<br />
Bühnen geleistet. Dr. Valentino Di Candido,<br />
Marketingleiter des Heißleim-Spezialisten,<br />
übergab dem Landesinstitut<br />
für Schule zwei Unterrichts-DVDs zum<br />
Thema „Kleben“. Mit diesem modernen<br />
Unterrichtsmaterial können Schüler<br />
und Schülerinnen das Thema „Kleben<br />
& Klebtechnik“ interaktiv er(k)leben.<br />
„Klebstoffe sind in mehr Dingen des<br />
täglichen Lebens enthalten, als vermutet<br />
wird“, so Di Candido. Ohne Klebstoffe<br />
würden beispielsweise Tapeten<br />
von den Wänden rollen, Briefmarken<br />
keinen Halt finden, Autos, Computer<br />
oder Fernseher auseinanderfallen. Es<br />
gäbe auch keine perfekt verschlossenen<br />
Tiefkühlverpackungen, gut haftende<br />
Flaschenetiketten oder industrielle Möbelfertigung.<br />
Entwickelt wurde die DVD<br />
vom Industrieverband Klebstoffe. n
Neues Webportal:<br />
„Inklusion gelingt“<br />
Die Internetplattform „Inklusion gelingt!“<br />
der Spitzenverbände der deutschen<br />
Wirtschaft DIHK, BDA und ZDH<br />
stellt Unternehmen Informationen zum<br />
Themenfeld Inklusion zur Verfügung.<br />
Menschen mit Behinderung müssen<br />
mit ihren individuellen Leistungen und<br />
Fähigkeiten in den Arbeitsmarkt integriert<br />
werden. Dazu sind inklusive Ausbildungs-<br />
und Arbeitsbedingungen notwendig.<br />
Eine inklusive Gesellschaft<br />
hilft nicht nur den Betroffenen. Insbesondere<br />
für kleine und mittlere Unternehmen<br />
ist aufgrund der demografischen<br />
Entwicklung die Fachkräftesicherung<br />
zu einer beschäftigungspolitischen<br />
Herausforderung geworden. Die<br />
Wirtschaft will den Prozess der Inklu -<br />
sion vorantreiben und damit Brücken<br />
für Menschen mit Behinderung in Ausbildung,<br />
Arbeit und Gesellschaft bauen.<br />
Daher haben ihre Spitzenverbände<br />
die Initiative „Inklusion gelingt!“ gestartet.<br />
Sie will Betrieben bei der Schaffung<br />
inklusiver Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen<br />
unterstützen und<br />
Lösungen aufzeigen, wie Inklusion in<br />
der Praxis gelingen kann. n<br />
www.inklusion-gelingt.de<br />
Erste Arbeitserfahrungen<br />
im Ausland sammeln<br />
Ob Mithilfe im südafrikanischen Tierpark,<br />
Unterricht von Grundschulkindern<br />
in Indien oder Praktikum bei einer<br />
australischen Filmproduktion – das Interesse<br />
junger Erwachsener, im Ausland<br />
erste Arbeitserfahrungen zu sammeln<br />
oder bei Freiwilligeneinsätzen im<br />
Ausland praktische Hilfe zu leisten,<br />
wird immer größer, und die Möglichkeiten<br />
sind breit gefächert. In ihrer neuen<br />
Broschüre „Study, Work and Volunteer<br />
2015“ bieten die Carl Duisberg Centren<br />
weltweit interessante Ziele für Abiturienten,<br />
junge Berufstätige, Studenten<br />
und Hochschulabsolventen. Mit der<br />
Auszeit im Ausland sammeln sie wertvolle<br />
persönliche Erfahrungen und<br />
punkten mit Sprachpraxis im Lebenslauf.<br />
Alle Angebote sind auf Wunsch<br />
mit einem Sprachkurs kombinierbar. n<br />
www.carl-duisberg-auslandspraktikum.de<br />
Foto CDG, Frank Pusch<br />
Immer auf<br />
dem neuesten<br />
Stand<br />
Sie können das Amts- und Gesetzblatt<br />
in der Druckversion beim Schünemann Verlag<br />
im Abonnement beziehen.<br />
Erfahren Sie mehr dazu von Karin Drewes<br />
Tel.: 0421-369 03-56, Fax: 0421-369 03-53<br />
oder drewes@schuenemann-verlag.de.<br />
Carl Schünemann Verlag GmbH<br />
Zweite Schlachtpforte 7<br />
28195 Bremen<br />
www.schuenemann-verlag.de<br />
Amtsblatt<br />
der<br />
Freien Hansestadt Bremen<br />
1339<br />
2014 Verkündet am 10. November 2014 Nr. 280<br />
Bekanntmachung des Bebauungsplanes 2433<br />
für ein Gebiet in Bremen-Arsten zwischen Carl-Katz-Straße,<br />
Hans-Hackmack-Straße, Hermann-Lange-Straße und Wadeackerfleet<br />
Vom 4. November 2014<br />
Die Stadtbürgerschaft hat am 21. Oktober 2014 den Bebauungsplan<br />
2433 für ein<br />
Gebiet in Bremen-Arsten zwischen Carl-Katz-Straße, Hans-Hackmack-Straße,<br />
Hermann-Lange-Straße und Wadeackerfleet beschlossen.<br />
Der Bebauungsplan mit Begründung kann beim Senator für Umwelt, Bau und<br />
Verkehr, Bremen, Contrescarpe 72, im Planservice während der Öffnungszeiten<br />
eingesehen werden.<br />
Bremen, den 4. November 2014<br />
Hinweis:<br />
Der Senat<br />
Gemäß § 215 Absatz 1 des Baugesetzbuchs (BauGB) – Frist für die Geltendmachung<br />
der Verletzung von Vorschriften – werden<br />
Gesetzblatt<br />
der<br />
Freien Hansestadt Bremen<br />
1. eine nach § 214 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 3 BauGB beachtliche Verletzung<br />
der dort bezeichneten Verfahrens- und Formvorschriften,<br />
2. eine unter Berücksichtigung des § 214 Absatz 2 BauGB beachtliche Verletzung<br />
der Vorschriften über das Verhältnis des Bebauungsplans und des<br />
Flächennutzungsplans und<br />
3. nach § 214 Absatz 3 Satz 2 BauGB beachtliche Mängel des Abwägungsvorgangunbeachtlich,<br />
wenn sie nicht innerhalb eines Jahres seit dieser Bekanntmachung<br />
iftlich gegenüber der Stadtgemeinde Bremen unter Darlegung des die Verletzung<br />
den Sachverhalts geltend gemacht worden sind. Satz 1 gilt entsprechend,<br />
§ 214 Absatz 2a beachtlich sind.<br />
atz 3 Satz 1 und 2 und Absatz 4 BauGB über die<br />
fristgemäße Geltendmachung etwaiger Entschädigungsansprüche für Eingriffe in<br />
eine bisher zulässige Nutzung durch diesen Bebauungsplan und über das Erlöschen<br />
VERLAG GMBH<br />
2014 Verkündet am 7. November 2014 Nr. 109<br />
Gesetz zur Änderung von Vorschriften im Lebensmittelrecht<br />
zum Wegfall von Befristungen<br />
Vom 4. November 2014<br />
Der Senat verkündet das nachstehende von der Bürgerschaft (Landtag)<br />
beschlossene Gesetz:<br />
Artikel 1<br />
Änderung des Gesetzes, betreffend das Verbot<br />
der Benutzung von Privatschlächtereien<br />
§ 4 des Gesetzes, betreffend das Verbot der Benutzung von Privatschlächtereien,<br />
vom 27. November 1877 (SaBremR 7832-d-1), das zuletzt durch Artikel 1 Absatz 28<br />
des Gesetzes vom 24. November 2009 (Brem.GBl. S. 517) geändert worden ist, wird<br />
aufgehoben.<br />
Artikel 2<br />
Änderung der Verordnung über den Schlachthofzwang in der Stadt Bremen<br />
Die Verordnung über den Schlachthofzwang in der Stadt Bremen vom 13. Oktober<br />
1953 (SaBremR 7832-d-2), 2), die zuletzt durch Artikel 1 Absatz 29 des Gesetzes vom<br />
24. November 2009 (Brem.GBl. S. 517) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:<br />
1. In § 4 werden die Wörter „die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit“<br />
durch die Wörter „der Senator für Gesundheit“ ersetzt.<br />
2. § 5 Absatz 3 wird aufgehoben.<br />
3. § 7 Satz 3 wird aufgehoben.<br />
Artikel 3<br />
Inkrafttreten<br />
Dieses Gesetz tritt am Tag nach seiner Verkündung in Kraft.<br />
Bremen, den 4. November 2014<br />
Der Senat<br />
*<br />
446<br />
Gesetzb<br />
der<br />
Freien Hansestad<br />
2014 Verkündet am 7. Novem<br />
Gesetz zur Änderung des Ges<br />
zur Ausführung des Gerichtsverfassung<br />
und des Bremischen Justizkostenges<br />
Vom 4. November 2014<br />
Der Senat verkündet das nachstehende von der Bürgerscha<br />
beschlossene Gesetz:<br />
Artikel 1<br />
Änderung des Gesetzes zur Ausführung des Gerichtsverfass<br />
Das Gesetz zur Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes in d<br />
Bekanntmachung vom 21. August 1974 (Brem.GBl. S. 297 300-a-1<br />
durch Artikel 3 des Gesetzes vom 23. Juni 2009 (Brem.GBl. S. 233) ge<br />
ist, wird wie folgt geändert:<br />
1. Es wird folgender 6. Abschnitt eingefügt:<br />
„6. Abschnitt<br />
Dolmetscher und Übersetzer in justiziellen<br />
und notariellen Angelegenheiten<br />
§ 28a<br />
Dolmetscher und Übersetzer<br />
(1) Zur mündlichen und schriftlichen Sprachübertragung für gerichtliche, staatsanwaltliche<br />
und notarielle Zwecke werden für das Gebiet des Landes Bremen<br />
Dolmetscherinnen und Dolmetscher allgemein beeidigt (§ 189 Absatz 2 des<br />
Gerichtsverfassungsgesetzes) und Übersetzerinnen oder Übersetzer ermächtigt<br />
(§ 142 Absatz 3 der Zivilprozessordnung).<br />
Artikel 1 Nr. 1 dieses Gesetzes dient der Umsetzung der Richtlinie 2006/123/EG des<br />
Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 über Dienstleistungen<br />
im Binnenmarkt (ABI. L 376 vom 27.12.2006, S. 36) und der Richtlinie 2005/36/EG des<br />
Europäischen Parlaments und des Rates vom 7. September 2005 über die Anerkennung<br />
von Berufsqualifikationen (ABI. L 255 vom 30.09.2005, S. 22), die zuletzt durch die<br />
Richtlinie 2013/55/EU vom 20. November 2013 (ABI. L 354 vom 28.12.2013, S. 132)<br />
geändert worden ist.<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 37
WIRTSCHAFTGLOBAL<br />
PLÄDOYER FÜR TTIP<br />
Handelskammer-Plenum verabschiedet Stellungnahme zur Transatlantischen Handels- und<br />
Investitionspartnerschaft – Wirtschaft sieht mehr Chancen als Risiken, fordert aber Rechtssicherheit,<br />
Datenschutz und Transparenz.<br />
250<br />
90<br />
Kaffee<br />
60<br />
Messgeräte<br />
Maschinen<br />
36 33 10 33<br />
Stahl + Blech<br />
138<br />
Hebe- + Fördermittel<br />
sonst. Enderzeugnisse<br />
Fahrgestelle + Motoren<br />
sonstige<br />
2,5 Mrd. Euro<br />
Automobile<br />
Die wichtigsten<br />
Ausfuhrgüter<br />
für Bremen in die<br />
USA in Millionen<br />
Euro (2013)<br />
Was erschwert das US-Geschäft<br />
Mit ihrem TTIP-Arbeitskreis bietet die<br />
Handelskammer ein Forum für den Erfahrungs-<br />
und Meinungsaustausch: Welche<br />
Vorzüge, welche Nachteile für die bremische<br />
Wirtschaft könnte TTIP bringen Sie ist sehr<br />
an praktischen Beispielen über noch bestehende<br />
Beschwernisse im US-Geschäft und<br />
Vorschlägen zu ihrem Abbau interessiert.<br />
Unternehmen wenden sich bitte an Volkmar<br />
Herr (Tel efon 0421 3637-240, herr@handelskammer-bremen.de)<br />
oder Torsten Grünewald<br />
(Telefon 0421 3637-250, gruenewald@<br />
handels kammer-bremen.de).<br />
ie Debatte über das geplante<br />
Freihandelsabkommen mit den<br />
USA hält unvermindert an. Die<br />
Bremer Wirtschaft hat dazu jetzt eindeutig<br />
Stellung bezogen. Das Plenum<br />
der Handelskammer Bremen und die<br />
Vollversammlung der IHK Bremerhaven<br />
verabschiedeten eine Stellungnahme,<br />
die auf einem Positionspapier des<br />
DIHK zu der Transatlantische Handelsund<br />
Investitionspartnerschaft (TTIP)<br />
fußt. Die Unternehmer sprechen sich<br />
für ein möglichst umfassendes Abkommen<br />
mit den Vereinigten Staaten aus.<br />
Sie fordern aber, dass im Ergebnis der<br />
Verhandlungen das Abkommen klare<br />
Rechtssicherheit gewährleistet und belastbare<br />
Verbesserungen im Datenschutz<br />
beinhaltet, um die Daten- und<br />
Informationssysteme der europäischen<br />
Wirtschaft ausreichend gegen Ausspähung<br />
zu schützen. „Hier gilt Genauigkeit<br />
vor Schnelligkeit“, heißt es dazu.<br />
Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias<br />
Fonger verdeutlichte die Haltung der<br />
Wirtschaft in einem Interview mit dem<br />
Weser-Kurier. „Unserer Ansicht nach<br />
überwiegen die Chancen des Abkommens<br />
die Risiken. Wir rechnen mit mehr<br />
Wachstum, mehr Arbeitsplätzen und<br />
mehr Wohlstand“, sagte er. „Das gilt<br />
insbesondere auch für Bremen.“ Aber<br />
Europa müsse klug verhandeln: „Es gibt<br />
Punkte, die auch wir kritisch sehen, und<br />
die berücksichtigt werden müssen.“<br />
Hierzu gehörten der Investorenschutz,<br />
der Erhalt der Rechtssicherheit und ein<br />
angemessener Datenschutz. Vor allem<br />
aber dränge die Wirtschaft auf mehr<br />
Transparenz bei den Verhandlungen,<br />
denn das Abkommen müsse in der Öffentlichkeit<br />
akzeptiert werden.<br />
Anliegen der TTIP ist es, den Handel<br />
deutlich zu beleben und die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Partner auf globaler<br />
Ebene zu stärken. Dadurch soll die Wirtschaft<br />
angekurbelt werden. In der Stellungnahme<br />
der Handelskammer heißt<br />
es, dass das Land Bremen mit seiner Exportwirtschaft<br />
wie kaum ein anderer<br />
deutscher Standort auf offene Märkte<br />
und freien Handel angewiesen sei. Der<br />
Außenwirtschaftsverkehr mit den USA<br />
sei hier besonders ausgeprägt. Die bremischen<br />
Häfen als Nordamerika-Hafen<br />
würden in hohem Maße von TTIP profitieren.<br />
Das Außenhandelsvolumen des<br />
Landes Bremen mit den USA betrug<br />
2013 fast vier Milliarden Euro, davon<br />
entfielen 3,2 Milliarden auf den Export.<br />
In Bremen sind mehr als 25 Unternehmen<br />
mit amerikanischen Eigentümern<br />
tätig; sie stellen rund 6.500 Arbeitsplätze<br />
zur Verfügung.<br />
Mit TTIP will Europa ein gemeinsames<br />
Verständnis mit den USA über Normen<br />
und Standards entwickeln. „Es gilt<br />
die Erfahrung: Wer Normen und Standards<br />
setzen kann, beherrscht den<br />
Markt“, heißt es in dem Handelskammer-Papier.<br />
„Europa und die USA generieren<br />
zurzeit noch rund 50 Prozent des<br />
Weltbruttosozialprodukts, allerdings mit<br />
abnehmender Tendenz. Der europäischen<br />
oder amerikanischen Wirtschaft<br />
wird es auf lange Sicht nicht mehr gelingen,<br />
maßgebliche Normen und Standards<br />
auf dem Weltmarkt allein durchzusetzen.“<br />
Gerade der Mittelstand dürfte<br />
von gemeinsamen Standards profitieren,<br />
denn er leide unter den relativ<br />
hohen Kosten, ihre Produkte jeweils an<br />
die anderen Standards anzupassen.<br />
Weitere Chancen des Freihandelsabkommens<br />
liegen, so die Handelskammer,<br />
im umfassenden Abbau von Zöllen<br />
und tarifären Handelshemmnissen,<br />
im leichteren Zugang zu öffentlichen<br />
Aufträgen in den USA sowie in der Öffnung<br />
der Dienstleistungsmärkte. n<br />
Illustration Sebastian Knickmann<br />
38 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
der aufbau<br />
INTERNATIONALER DIALOG<br />
Vizepräses Matthias Claussen (l.)<br />
hat im Haus Schütting die neue<br />
Botschafterin Montenegros, Vera<br />
Joličić-Kuliš, empfangen. Sie wurde<br />
von dem Hamburger Honorargeneralkonsul<br />
Professor Dr. Peer Witten<br />
begleitet. Montenegro ist seit 2006<br />
unabhängig und wird inzwischen<br />
weltweit völker rechtlich anerkannt.<br />
Das Land strebt eine Aufnahme<br />
in die Nato und in die Europäische<br />
Union an.<br />
Foto Jörg Sarbach<br />
Bremer Vertreter im Europäischen<br />
Parlament der Unternehmen<br />
Die bremische Wirtschaft hat jüngst am dritten „Europäischen<br />
Parlament der Unternehmen“ in Brüssel mitgewirkt.<br />
Handelskammer-Vizepräses Otto Lamotte (Bildmitte), André<br />
Grobien (im Bild r.), Mitglied des Plenums der Handelskammer<br />
Bremen, und<br />
Jens Assheuer, Mitglied<br />
der Vollversammlung<br />
der IHK<br />
Bremerhaven, haben<br />
als Delegierte<br />
an der Versammlung<br />
der rund 750<br />
Unternehmensvertreter<br />
aus der EU<br />
teilgenommen. Eingeladen<br />
hatten die<br />
europäischen Dachverbände<br />
der IHKn und der Handwerkskammern. In vier Sitzungen<br />
debattierten die Wirtschaftsvertreter mit EU-Politikern<br />
aktuelle Fragen der Außenwirtschaftspolitik, der Fachkräftesicherung,<br />
des Zugangs zu Finanzierungen und der<br />
Energiepolitik. Die Versammlung verabschiedete eine Reihe<br />
von Positionsbestimmungen. Mit dem „Europäischen Parlament<br />
der Unternehmen“ präsentiert sich die verfasste europäische<br />
Wirtschaft als Ansprechpartner des europäischen<br />
Parlaments. Es ist seit den Verfassungsverträgen von Lissabon<br />
das maßgebliche Politikforum in Brüssel. n<br />
Die Aufbaugemeinschaft Bremen e.V.,<br />
Bremens erste Bürgerinitiative<br />
Das Sprachrohr Bremer Bürger für die<br />
Entwicklung unserer Stadt.<br />
Das aktiv Forum engagierter Bremer Bürger.<br />
Wir fördern die städtebauliche Entwicklung im<br />
Verbund mit Umwelt, Natur und Denkmalschutz<br />
der Stadt Bremen und der Nachbargemeinden.<br />
Wir geben neue Denkanstöße.<br />
Wir skizzieren neue Bauprojekte.<br />
Wir zeigen städtebauliche Alternativen auf.<br />
Wir stellen aktuelle Bauprojekte vor.<br />
Wir verbinden Politik, Wirtschaft<br />
und Verwaltung.<br />
Wir sind eine gemeinnützig<br />
anerkannte Vereinigung.<br />
der aufbau<br />
FORUM FÜR STADTENTWICKLUNG<br />
UND REGIONALPLANUNG<br />
SENATSBAUDIREKTORIN PROF. IRIS REUTHER<br />
DENKMALPFLEGEPREIS 2013<br />
FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / INNENSTADT<br />
ÜBERSEESTADT / METROPOLREGION<br />
SCHWERPUNKTE DES STRUKTURWANDELS<br />
Weil Bremen eine starke unabhängige<br />
städtebauliche Interessenvertretung braucht.<br />
www.aufbaugemeinschaft.de<br />
der aufbau<br />
68. Jahrgang<br />
APRIL 14<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 39
WIRTSCHAFTGLOBAL<br />
Fotos WiB<br />
DELEGATIONSREISEN<br />
Bremen<br />
in Warschau<br />
Anlässlich der Feiern zum Tag der Deutschen<br />
Einheit in Warschau hat sich Bremen<br />
mit einer 50-köpfigen Delegation<br />
aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />
präsentiert und für eine vertiefte<br />
Zusammenarbeit zwischen<br />
der Hansestadt<br />
und der polnischen<br />
Hauptstadt geworben.<br />
Geleitet wurde die Delegation<br />
von Wirtschaftssenator<br />
Martin Günthner,<br />
Staatsrat Dr. Heiner<br />
Heseler und Handelskammer-Hauptgeschäftsführer<br />
Dr. Matthias<br />
Fonger. Es gab ein<br />
vielfältiges Programm,<br />
das das Wirtschaftsressort,<br />
die WFB Wirtschaftsförderung<br />
Bremen,<br />
die Deutsch-Polnische Handelskammer<br />
und die Handelskammer Bremen<br />
zusammengestellt hatten.<br />
Highlight der Reise war der Empfang<br />
in der Deutschen Botschaft, dem<br />
der polnische Außenminister sowie ca.<br />
1.200 polnische Gäste aus Politik, Wirtschaft,<br />
Wissenschaft und Kultur beiwohnten.<br />
Bei einem Business-Frühstück<br />
wurde der Standort Bremen dem polnischen<br />
Publikum vorgestellt: Die Firmen<br />
Hegemann Dredging, Nehlsen AG und<br />
EWE berichteten über ihre Geschäftsfelder<br />
und ihre Branchen. Auf der Agenda<br />
standen außerdem Gespräche mit<br />
polnischen Regierungsvertretern, ein<br />
Besuch bei Hellmann Logistics sowie eine<br />
Podiumsdiskussion der Hafengesellschaft<br />
bremenports. Traditionell haben<br />
Bremer Unternehmen gute Kontakte in<br />
Bremens Partnerstadt Danzig und in<br />
den großen Ballungszentren wie Warschau<br />
oder Krakau.<br />
n<br />
Ankündigung: Delegationsreise 2015<br />
nach Peru und Chile (7.-14. Juni)<br />
Die Andenregion wird für norddeutsche Unternehmen interessanter. Die<br />
Wirtschaftsaussichten in Peru und Chile sind gut. Dennoch bleiben sie von<br />
der deutschen Wirtschaft weitgehend unbeachtet. Nutzen Sie die Chance<br />
und entdecken Sie, welches Potenzial Ihre Produkte oder Dienstleistungen in<br />
den Nischenmärkten Lateinamerikas haben! Diese Möglichkeit eröffnet eine<br />
Delegationsreise der Kammern der Metropolregion Nordwest in die Anden -<br />
region. Sie wird mit politischer Begleitung des niedersächsischen Ministeriums<br />
für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr vom 7. bis zum 14. Juni 2015<br />
stattfinden. Staats sekretärin Daniela Behrens hat ihre Teilnahme<br />
zugesagt.<br />
Information Unternehmen, die Interesse an einer Teilnahme haben, wenden sich<br />
bitte an Annabelle Girond in der Handelskammer Bremen: Telefon 0421 3637-237,<br />
girond@handelskammer-bremen.de.<br />
s Wirtschaftsvertreter<br />
reisten nach Izmir<br />
Izmir ist mit vier Millionen Einwohnern<br />
nach Istanbul und Ankara die drittgrößte<br />
Stadt der Türkei und hat nach Istanbul<br />
den zweitgrößten Hafen des<br />
Landes. Im Außenhandel ist Deutschland<br />
nach wie vor der wichtigste Handelspartner<br />
der Türkei. Auch für bremische<br />
Unternehmen spielt die Türkei eine<br />
bedeutsame Rolle. Etwa 200 Bremer<br />
Unternehmen betreiben inzwi -<br />
schen regelmäßig Handel mit der Türkei;<br />
an die 20 Unternehmen sind mit einer<br />
eigenen Tochtergesellschaft und<br />
weitere 40 mit einem Handelsvertreter<br />
oder Agenten vor Ort.<br />
Die prosperierende Stadt Izmir ist<br />
seit 1995 nicht nur Bremens Partnerstadt,<br />
seit drei Jahren werden über ein<br />
eigenes Bremen-Büro der WFB Wirtschaftsförderung<br />
Bremen GmbH sowie<br />
über eine Außenstelle der Deutsch-Türkischen<br />
Auslandshandelskammer die<br />
wirtschaftlichen Beziehungen direkt<br />
vor Ort gestärkt. Mit den drei großen<br />
Branchen Logistik, Automotive und<br />
Nahrungs- und Genussmittel gibt es zudem<br />
direkte Parallelen zu den Industrieschwerpunkten<br />
an der Weser.<br />
Um Unternehmen zu vernetzen, Geschäftskontakte<br />
anzubahnen oder zu<br />
vertiefen und erste Geschäftsideen auszuloten,<br />
hatte die Wirtschaftsförderung<br />
Bremen – erstmals in Kooperation<br />
mit der Handelskammer Bremen und<br />
dem Industrie-Club Bremen – zu einer<br />
Delegationsreise Ende Oktober eingeladen.<br />
14 Unternehmen und Institutionen<br />
informierten sich über den Industriestandort<br />
an der türkischen Ägäis<br />
und besuchten Unternehmen wie den<br />
größten türkischen Olivenölproduzenten<br />
TARIS, die Aluminiumgießerei bzw.<br />
den Automobilzulieferer Cevher oder<br />
den Werkzeughersteller Izeltas. Auf<br />
dem Programm standen zudem ein Bremen-Empfang,<br />
zu dem knapp 80 Teilnehmer<br />
kamen, sowie Informationstreffen<br />
mit der Izmir Development Agency<br />
(IZKA), dem Industrie-Club ESIAD sowie<br />
der Ägäischen Industriekammer<br />
EBSO.<br />
Ferner ist es der WFB gelungen, ein<br />
Unternehmen der Textilbranche, das in<br />
der Türkei knapp 1.000 Mitarbeiter beschäftigt,<br />
als Investor für Bremen zu gewinnen.<br />
Die Firma wird demnächst in<br />
der Otto-Brenner-Allee auf 500 Quadratmetern<br />
Büroräume und Lagerflächen<br />
beziehen.<br />
n<br />
40 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
Erasmus-Programm fördert<br />
auch junge Unternehmer im Ausland<br />
Das 1987 geschaffene Erasmus-Programm der EU ist das<br />
weltweit größte Förderprogramm von Auslandsaufenthalten<br />
an Universitäten, aber nicht nur dort. Denn es gilt nicht nur<br />
für Studierende, auch Jungunternehmer (Erasmus für Jungunternehmer)<br />
können seit 2009 eine Erasmus-Förderung erhalten.<br />
Mittlerweile wurden alle EU-Programme für die allgemeine<br />
und berufliche Bildung sowie für Jugend und Sport unter<br />
einem Dach zusammengefasst: Erasmus+. Es dauert von<br />
2014 bis 2020 und umfasst das bekannte<br />
Studentenaustauschprogramm<br />
Erasmus, das Master-<br />
und Doktorandenprogramm<br />
Erasmus<br />
Mundus, Erasmus<br />
für Jungunternehmer,<br />
Comenius für<br />
Schulbildung, Leonardo<br />
da Vinci für<br />
Berufsbildung und<br />
Grundtvig für Erwachsenenbildung.<br />
Erasmus<br />
für Jungunternehmer<br />
unterstützt<br />
angehende<br />
Unternehmer, ein kleines Unternehmen in Europa zu gründen<br />
bzw. zu leiten. Neue Unternehmer (Jungunternehmer)<br />
haben die Möglichkeit, während einer ein- bis sechsmonatigen<br />
Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Unternehmer<br />
aus einem anderen teilnehmenden Staat Wissen zu erwerben<br />
und Geschäft s ideen auszutauschen. Die Reise- und Aufenthaltskosten<br />
werden von der EU-Kommission bezuschusst.<br />
Neue Unternehmer erhalten so gewissermaßen eine innerbetriebliche<br />
Ausbildung in einem kleinen oder mittleren Unternehmen<br />
in einem anderen EU-Land. Das soll den Einstieg<br />
in die Selbstständigkeit bzw. die Leitung des neuen Unternehmens<br />
erleichtern, Zugang zu neuen Märkten schaffen<br />
und die Chance auf Zusammenarbeit mit ausländischen Geschäftspartnern<br />
vergrößern. Die Gastunternehmer wiederum<br />
können sich die Ideen und spezifischen Fähigkeiten eines motivierten<br />
Neuunternehmers zu Nutze machen. Die meisten<br />
Gastunternehmer haben mit dem Austausch so gute Erfahrungen<br />
gemacht, dass sie danach weiterhin Jungunternehmer<br />
aufgenommen haben.<br />
Es handelt sich um eine Art der Zusammenarbeit, von der<br />
beide Seiten profitieren – durch das Kennenlernen neuer europäischer<br />
Märkte und Geschäftspartner sowie unterschiedlicher<br />
Geschäftspraktiken. Auf lange Sicht bietet das Programm<br />
viele Kooperationsmöglichkeiten.<br />
n<br />
Kontakt<br />
Unterstützungsbüro „Erasmus für Jungunternehmer,<br />
Telefon +32 (0)2 282 08 73,<br />
support@erasmus-entrepreneurs.eu,<br />
www.erasmus-entrepreneurs.eu<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 41
NEUECHANCEN<br />
Life Sciences in Bremen – eine Branche mit<br />
Perspektiven Forum in der Handelskammer Von DR. DENNIS STOCKINGER<br />
ie Life Sciences nutzen in der Natur<br />
entwickelte und optimierte Prozesse<br />
zur medizinischen Forschung und<br />
Therapie, für die Analytik und zur industriellen<br />
Wertschöpfung. Beim 13.<br />
Bremer Life Sciences-Forum (BLSF) diskutierten<br />
Mitglieder des Unternehmensverbandes<br />
Life Science Bremen e.<br />
V. und Vertreter aus Wirtschaft und Forschung<br />
die Perspektiven der Branche in<br />
Bremen. Die Life-Science-Foren präsentieren<br />
die ganze Vielfalt der akademischen<br />
und unternehmerischen Aktivitäten<br />
in dem Bereich. In dem Verband<br />
sind gegenwärtig 25 Unternehmen aus<br />
den Bereichen Diagnostik/Analytik mit<br />
zusammen 1.200 Mitarbeitern aktiv.<br />
Zum Auftakt des Forums am 1. Oktober<br />
gab es einen Impulsvortrag von<br />
Dr. Sven Hauke. Der Geschäftsführer<br />
der beiden Bremerhavener Unternehmen<br />
ZytoVision und 42 life sciences<br />
verwies auf die bei den bremischen Unternehmen<br />
zentralen Kompetenzen im<br />
Bereich der Diagnostik. Mit der verstärkten<br />
Hinwendung zur individualisierten<br />
Medizin, die zur Behebung der<br />
Krankheitsursache exaktere Therapiemethoden<br />
(„targeted therapies“) benötigt,<br />
werden neue diagnostische Verfahren<br />
erforderlich. Hier würden sich<br />
für die Unternehmen in Bremen und<br />
Bremerhaven grundsätzlich gute Perspektiven<br />
eröffnen.<br />
In einer international besetzten<br />
Runde wurden anschließend die Stärken,<br />
Hemmnisse und Potenziale der<br />
Branche in Bremen diskutiert. Edward<br />
van der Meer, Geschäftsführer der<br />
TRIADE Gruppe und Vertreter des Healthy<br />
Ageing Campus (HAC) in Groningen/Niederlande,<br />
benannte die Erfolgsfaktoren<br />
für eine erfolgreiche Clusterentwicklung:<br />
Humankapital, finanzielles<br />
Kapital und über-/regionale<br />
Kooperationen. Der HAC will daher<br />
auch die Zusammenarbeit mit den<br />
nordwestdeutschen Partnern stärken,.<br />
Zu diesen zählen unter anderem die<br />
Universität Oldenburg, auf dem Forum<br />
vertreten durch den Dekan der Fakultät<br />
für Medizin und Gesundheitswissenschaften,<br />
Professor Dr. Gregor Theilmeier,<br />
sowie Bremer Life Sciences-Unternehmen.<br />
Dr. Boris Oberheitmann, Vorstandsmitglied<br />
des Unternehmensverbandes<br />
und Geschäftsführer der<br />
Q-Bioanalytic GmbH, sieht die Initiative<br />
aus Groningen als wichtigen Baustein<br />
zur Weiterentwicklung des Life<br />
Sciences-Nukleus. Als unerlässlich betrachtet<br />
er zudem die Unterstützung<br />
durch die Politik.<br />
Die WFB Wirtschaftsförderung Bremen<br />
GmbH begleitet das Thema seit<br />
vielen Jahren, sagte Kai Stührenberg.<br />
Es handele sich um einen wichtigen,<br />
aber keinen einfachen Markt. Optimistisch<br />
äußerte sich Stührenberg, schon<br />
in Kürze zusammen mit Bremerhaven<br />
Bundesmittel zur Weiterentwicklung<br />
des Netzwerkes und zur Förderung konkreter<br />
Projekte akquirieren zu können.<br />
Zur Frage des Technologietransfers<br />
warf er die Frage auf, ob nicht die Wirtschaft<br />
ihre Bedarfe frühzeitiger an die<br />
Wissenschaftseinrichtungen formulieren<br />
müsse und diese wiederum die Bedarfe<br />
aus der Wirtschaft früher im Prozess<br />
abfragen müssten.<br />
Einig war sich die Runde, dass perspektivisch<br />
gesehen gerade die überregionale<br />
Zusammenarbeit Potenzial biete.<br />
Zu verbessern sei allerdings die<br />
Wahrnehmung der Branche durch eine<br />
kontinuierliche Kommunikation der<br />
Praxisbeispiele („story telling“). Die an<br />
die Podiumsdiskussion anschließenden<br />
Life-Präsentationen vom Fraunhofer<br />
MEVIS, ZytoVision und Q-Bioanalytic<br />
GmbH gaben einen Eindruck vom großen<br />
Leistungsspektrum der bremischen<br />
Life-Sciences-Branche.<br />
n<br />
www.lifesciences-bremen.de<br />
42 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
Auf großen Messen wie hier der ILA in Berlin zeigt Bremen Flagge<br />
und präsentiert das EcoMaT im Modell.<br />
Forschungs- und Technologie -<br />
zentrum EcoMaT auf gutem Weg<br />
Fotos Frank Pusch<br />
Wettbewerb: Stahl-<br />
Innovationspreis 2015<br />
Alle drei Jahre loben Unternehmen der Stahlindustrie<br />
in Deutschland den Stahl-Innovationspreis<br />
aus. Jetzt ist ein neuer, der mittlerweile zehnte<br />
Wettbewerb gestartet. Der Preis ist mit insgesamt<br />
70.000 Euro dotiert und soll Innovationen mit dem<br />
Werkstoff Stahl eine Bühne bieten und ihren Markt -<br />
erfolg stärken. Aus Stahl erzeugen viele Unternehmen<br />
in Deutschland innovative Produkte für den Weltmarkt<br />
auf wettbewerbsfähigem Qualitäts- und Preisniveau.<br />
Um der großen Anwendungsvielfalt von Stahl gerecht<br />
zu werden, wird der Wettbewerb in vier Kategorien<br />
ausgeschrieben: Produkte aus Stahl, Stahl im Bau -<br />
wesen, Stahl in Forschung und Entwicklung, Stahl-<br />
Design. Zudem wird ein Sonderpreis „Klimaschutz<br />
mit Stahl“ für eine Innovation verliehen, die durch<br />
Verwendung von Stahl dazu beiträgt, Energie<br />
und Material einzusparen sowie CO 2 -Emissionen<br />
zu senken. Einsendeschluss ist<br />
der 15. Januar 2015. www.stahl-online.de<br />
it einem richtungsweisenden Beschluss<br />
hat die Deputation für<br />
Wirtschaft, Arbeit und Häfen jetzt die<br />
Weichen für die Realisierung des Forschungs-<br />
und Technologiezentrums Eco -<br />
MaT (Center for eco-efficient Materials<br />
& Technologies) gestellt. Wirtschaftssenator<br />
Martin Günthner sieht damit die<br />
„Bedeutung Bremens als Standort für<br />
Wissenschaft und Wirtschaft weiter gestärkt“.<br />
EcoMaT sei gelebter Wissensund<br />
Technologietransfer und werde die<br />
Kooperation zwischen Wissenschaft<br />
und Wirtschaft noch einmal mit neuer<br />
Qualität versehen. „Davon kann insbesondere<br />
die Luft- und Raumfahrtindustrie<br />
in Bremen entscheidend profitieren.<br />
Aber auch für unsere anderen Cluster<br />
und Innovationsfelder wie die Automobilindustrie<br />
oder die Offshore-Wind -<br />
energie wird EcoMaT einen zukunftsweisenden<br />
Beitrag leisten“, sagte Senator<br />
Günthner.<br />
EcoMaT ist neuartiges Forschungsund<br />
Technologiezentrum, das bis 2016<br />
in unmittelbarer Nähe zum Airbus-<br />
Standort am Bremer Flughafen fertiggestellt<br />
werden soll und in dem rund<br />
500 Wissenschaftler und Techniker intersektoral<br />
sowie interdisziplinär zusammenarbeiten<br />
sollen. Ziel ist es, neue<br />
Technologien im Leichtbau, die innovative<br />
Materialien, Fertigungstechniken,<br />
Oberflächen und Bauweisen betreffen,<br />
zu entwickeln. Ankermieter sind Airbus<br />
und das Faserinstitut Bremen (FIBRE);<br />
damit haben zwei zentrale Akteure<br />
frühzeitig Absichtserklärungen unterzeichnet,<br />
um das neuartige, rund 58<br />
Millionen Euro teure Forschungs- und<br />
Entwicklungszentrum auf den Weg zu<br />
bringen.<br />
Finanziert, gebaut und betrieben<br />
wird das Technologiezentrum von der<br />
Wirtschaftsförderung Bremen GmbH<br />
(WFB). Ende Juni hat schon die Wirtschaftsdeputation<br />
grünes Licht für die<br />
Unterstützung durch europäische Fördermittel<br />
aus dem EFRE-Topf gegeben:<br />
Als „Kick off“-Vorhaben für das EcoMaT<br />
hat sie ein Gemeinschaftsprojekt zur<br />
Qualitätssicherung in der CFK-Förderung<br />
beschlossen. Das auf 18 Monate<br />
angelegte Vorhaben wird mit knapp<br />
1,2 Millionen Euro an Fördermitteln unterstützt.<br />
Hinzu kommen private Finan-<br />
zierungen in Höhe von 660.000 Euro.<br />
Darüber hinaus will die Politik Maßnahmen<br />
ergreifen, mit denen mittelständische<br />
Unternehmen in das Eco-<br />
MaT-Netzwerk eingebunden werden<br />
sollen.<br />
Das Zentrum soll dem Standort weitere<br />
Wettbewerbsvorteile in der Luftund<br />
Raumfahrt sichern und das Knowhow<br />
in Bremen bündeln. „Hochleistungs -<br />
werkstoffe und innovative Materialien<br />
wie verstärkte Kunststoffe, aber auch<br />
der metallische Leichtbau sowie Oberflächen<br />
und Beschichtungen spielen<br />
zukünftig eine immer größere Rolle, um<br />
mit effizienten Produkten im globalen<br />
Wettbewerb bestehen zu können“, so<br />
Günthner.<br />
EcoMaT ist eines der größten Investitionsprojekte<br />
dieser Legislaturperiode<br />
und das größte Einzelprojekt der Wirtschaftsförderung<br />
Bremen. Die Investi -<br />
tionskosten sollen über Mieteinnahmen<br />
refinanziert werden. 80 Prozent<br />
der Flächen sind bereits vermietet. n<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 43
NEUECHANCEN<br />
ZAHLENdes Monats: Die digitale Gesellschaft<br />
Mit der Studie D21-Digital-Index<br />
misst die Initiative D21 seit 2013 die<br />
Entwicklung des Digitalisierungsgrads<br />
der deutschen Bevölkerung – ihren<br />
Zugang, ihre Kompetenz, ihre Offenheit<br />
sowie ihre Nutzungsvielfalt bezogen<br />
auf digitale Medien und das<br />
Internet. Die deutschen Internetnutzer<br />
verbringen durchschnittlich drei<br />
Stunden online. E-Commerce ist für<br />
zwei Drittel der Internetnutzer regelmäßige<br />
Praxis und auch Cloud-Anwendungen<br />
finden verstärkt Zuspruch.<br />
Gleichzeitig zeigt sich jedoch ein<br />
sehr schwach ausgeprägtes Daten -<br />
bewusstsein.<br />
44 | Wirtschaft in Bremen 12.2014<br />
Quellen Initiative D21 e. V.
DAS WESER-KURIER DIGITAL-PAKET:<br />
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Datenverkehr im Mobilfunknetz der Telekom. Es gibt keinen Folgepreis. Nach Erreichen von 5 GB Datenvolumen in einem Abrechnungszeitraum wird die Datenübertragung von 7,2 Mbit/s auf<br />
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im Tarif enthaltene HotSpot Flatrate gilt nur an deutschen HotSpots (WLAN) der Telekom. Die Kündigungsfrist beträgt 3 Monate zum jeweiligen Vertragsende. Bei nicht rechtzeitiger Kündigung<br />
verlängert sich der Vertrag um ein weiteres Jahr. Ein Tarifupgrade ist jederzeit zum nächsten Monatsersten möglich, ein Tarifdowngrade erst nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit.
SERVICE&PRAXIS<br />
MANAGER FORDERN<br />
NEUE FÜHRUNGSKULTUR<br />
Studie der Bremer nextpractice GmbH: Führungskräfte wünschen sich weniger Hierarchie und<br />
mehr Vernetzung und Entscheidungskompetenz in Teams. „Steuern nach Zahlen“ ist out.<br />
Von ANNEMARIE STRUSS-VON POELLNITZ<br />
in großer Teil der Manager in<br />
deutschen Unternehmen ist mit<br />
der herrschenden Führungskultur<br />
unzufrieden und hält sie für „einen<br />
entscheidenden Nachteil im Ringen<br />
um Bindung und Gewinnung von Talenten“.<br />
Das ergab eine Studie im Auftrag<br />
der „Initiative neue Qualität der<br />
Arbeit“, die vom Bundesministerium für<br />
Arbeit und Soziales gefördert wird. Geleitet<br />
wird das Projekt von der Bremer<br />
nextpractice GmbH. „Mehr als drei Viertel<br />
der interviewten Führungskräfte<br />
Befragten, könnten Unternehmen kreativer<br />
und innovativer werden, Strukturen<br />
verschlanken, Prozesse beschleunigen<br />
und nicht zuletzt die Zufriedenheit<br />
ihrer Mitarbeiter erhöhen.<br />
Und warum machen sie es dann<br />
nicht einfach „Weil es so einfach nicht<br />
geht“, sagt Peter Kruse, geschäftsführender<br />
Gesellschafter von nextpractice<br />
und gefragter Experte für Personalentwicklung<br />
und Organisationspsychologie.<br />
Die bis zu zweistündigen Tiefeninterviews<br />
der Studie hätten gezeigt, dass<br />
„Wir haben in Deutschland in den<br />
vergangenen 20 Jahren zwar versucht,<br />
mit großer Anstrengung alles herauszuholen<br />
was geht, aber in vielen Bereichen<br />
unsere Hausaufgaben nicht gemacht“,<br />
sagt Kruse. Bei langfristig sinkenden<br />
Wachstumsraten habe sich die<br />
Produktivität pro Arbeitsstunde in<br />
Deutschland von 1991 bis 2008 um<br />
34,8 Prozent erhöht. Die Zahl der Erwerbstätigen<br />
habe seit 2008 gegen<br />
den amerikanischen und europäischen<br />
Trends zugenommen. Allerdings sei es<br />
» Die meisten Chefs stimmen darin überein, dass<br />
Steuerung und Regelung angesichts der Komplexität und<br />
Dynamik der zukünftigen Arbeitswelt nicht mehr<br />
angemessen sind. Peter Kruse<br />
sind davon überzeugt, dass der Standort<br />
Deutschland ohne eine grundlegende<br />
Änderung in der aktuellen Führungspraxis<br />
weit unter seinen Möglichkeiten<br />
bleibt“, heißt es in der Studie, für<br />
die 400 Führungskräfte aus unterschiedlichen<br />
Hierarchie-Ebenen und aus<br />
unterschiedlich großen Unternehmen<br />
intensiv befragt wurden.<br />
Strenge Hierarchien, Top-Down-<br />
Strukturen, Führen nach Zahlen (sprich:<br />
nach strikten Planvorgaben) – alles von<br />
gestern, wissen und rügen die Manager.<br />
Besser wäre: Mehr Kooperation<br />
und Vernetzung, Verlagerung von Entscheidungskompetenz<br />
in Teams und<br />
die Gestaltung ergebnisoffener Prozesse.<br />
Im Ergebnis, so die Erwartung der<br />
die Führungskräfte sehr selbstkritisch<br />
seien und die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels<br />
erkannt hätten.<br />
„Aber diese Kritik ist zugleich Ausdruck<br />
eines Dilemmas“, sagt Kruse. Da ist auf<br />
der einen Seite die Erkenntnis, dass sich<br />
die immer komplexer werdenden Aufgaben<br />
nicht mehr mit hierarchischen<br />
Führungsmethoden bewältigen lassen,<br />
und da sind auf der anderen Seite die<br />
Renditeerwartungen der Kapitaleigner.<br />
„Eingebettet in diese Sachzwänge wird<br />
die Führungskraft zum Symptomträger<br />
für eine Fehlentwicklung“, sagt Kruse.<br />
„Sie ist wie eine Bandscheibe, die unter<br />
zu viel Druck herausspringt. Die Ursache<br />
ist aber eine generelle Fehlhaltung<br />
der Wirbelsäule.“ Individuell sei das<br />
Problem deshalb nicht zu lösen.<br />
in Deutschland zu lange um Effizienz<br />
und zu wenig um Innovationskraft gegangen.<br />
Die hohe Zahl an Burn-Out-Erkrankungen,<br />
auch im Management,<br />
sieht Kruse als Indiz dafür, dass dieser<br />
Weg weitgehend ausgeschöpft ist. Das<br />
gelte gerade auch angesichts einer demografischen<br />
Entwicklung, in der eine<br />
immer geringere Zahl an jungen, frischen<br />
Kräften in den Arbeitsprozess<br />
einsteige.<br />
Was also tun, um den Standort<br />
Deutschland zukunftsfähig zu machen<br />
im Wettbewerb mit jungen, hungrigen<br />
Schwellenländern Mehr als drei Viertel<br />
der befragten Führungskräfte sehen<br />
46 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
die Gefahr, dass Deutschland ohne einen<br />
Paradigmenwechsel in der Führungskultur<br />
den Anschluss an die Weltspitze<br />
verpasst.<br />
Kruse und seine Mitstreiter, darunter<br />
der ehemalige Telekom-Personalvorstand<br />
Thomas Sattelberger, schlagen<br />
als Fazit aus ihrer Studie „drei mögliche<br />
Entwicklungsstufen auf dem Weg in<br />
die Zukunft“ vor. Der Schwerpunkt im<br />
Führungsverhalten würde sich dabei<br />
immer stärker von Effizienz und Ertrag<br />
zu Kreativität und Erneuerung verlagern,<br />
getrieben von der flexiblen Organisation<br />
der Arbeit in dezentralen<br />
Teams. Diese Teamstrukturen würden<br />
zunehmend ergänzt durch Netzwerke,<br />
die sich selbst organisieren, unter verstärkter<br />
Nutzung sozialer Medien innerhalb<br />
von Unternehmen und auch im<br />
Außenkontakt. Führung hätte dann vor<br />
allem die Aufgabe, die wachsende Eigendynamik<br />
zu kanalisieren und die<br />
Synchronisierung der Aktivitäten sicherzustellen.<br />
Perspektivisch sollte der<br />
Widerspruch zwischen kurzfristigen Kapitalinteressen<br />
und gesamtgesellschaftlichen<br />
Interessen entschärft werden<br />
durch die Einbettung der Unternehmensaktivitäten<br />
in einen gemeinsamen<br />
Wertekanon, auf den sich die Gesellschaft<br />
in einem breiten Diskurs verständigt.<br />
Das klingt zunächst visionär, aber<br />
Kruse ist überzeugt davon, dass der<br />
Umschwung in vielen Köpfen bereits<br />
stattgefunden hat. Zwar favorisieren<br />
immer noch 29,5 Prozent der Befragten<br />
das Modell „Steuern nach Zahlen“, die<br />
meisten Führungskräfte stimmen aber<br />
darin überein, dass Steuerung und Regelung<br />
angesichts der Komplexität und<br />
Dynamik der zukünftigen Arbeitswelt<br />
nicht mehr angemessen sind. „Zunehmende<br />
Volatilität und abnehmende<br />
Planbarkeit verringern die Tauglichkeit<br />
ergebnissichernder Managementwerkzeuge<br />
wie Zielemanagement und Controlling“,<br />
heißt es dazu in der Studie.<br />
Insbesondere in den Vorstandsetagen<br />
werde die Organisation in dynamischen<br />
Netzwerken aber bereits zunehmend<br />
als Erfolg versprechende Alternative<br />
gesehen.<br />
Grundsätzlich sieht Peter Kruse mittelständische<br />
Unternehmen im Vorteil<br />
bei der Umsetzung neuer Führungsstrukturen.<br />
Allein durch die geringere<br />
Größe seien sie flexibler, oft allerdings<br />
auch geprägt durch sehr starke Führungspersönlichkeiten,<br />
denen es schwer<br />
fällt, Macht abzugeben. Ein großes Plus<br />
der familiengeführten Unternehmen<br />
sei ihr stabiles Wertesystem, das sich<br />
nicht vorrangig an Renditeerwartungen<br />
orientiere.<br />
Als Beispiel nennt er Götz Werner,<br />
Chef der Drogeriekette DM. Er ist einer<br />
von Kruses Mitstreitern bei der Initiative<br />
für einen breiten gesellschaftlichen<br />
Diskurs über den Wert von Arbeit und<br />
über gute Führung. Ein großer Teil der<br />
Manager sei dazu bereit, das habe die<br />
Studie gezeigt, sagt Kruse: „Die kritisierte<br />
Renditefixierung der aktuellen<br />
Führungspraxis hat in den Wertvorstellungen<br />
der befragten Führungskräfte<br />
längst ihre Vormachtstellung eingebüßt.<br />
Noch fehlt es dem Zukunftsbild<br />
zwar an konkreter Ausgestaltung. Aber<br />
die Datenlage zeigt deutlich, dass die<br />
Chancen für einen intensiven gemeinsamen<br />
Diskursprozess zur Neudefini -<br />
tion von guter Führung groß sind.“ n<br />
E-Business –<br />
einfacher als gedacht<br />
Unter dem Schlagwort E-Business (Electronic<br />
Business) fasst man alle computergestützten Geschäftsprozesse<br />
zusammen. Das Spektrum, das<br />
auf elektronischem Weg abgewickelt wird, betrifft<br />
eine Vielzahl unternehmerischer Felder von<br />
der Auftragsanbahnung und -abwicklung über<br />
Einkauf und Verkauf sowie Marketing und Werbung<br />
bis zu Online-Banking und Kundenservice.<br />
Das E-Business hilft Unternehmen, Prozesse zu<br />
automatisieren, Abläufe effizienter zu gestalten,<br />
Kosten und Zeit zu sparen.<br />
Doch vor allem für kleine und mittlere Unternehmen<br />
bleiben die vielfältigen Möglichkeiten<br />
für das eigene Unternehmen oftmals schwer<br />
durchschaubar. Hier setzt der E-Business-Lotse<br />
der Metropolregion Bremen-Oldenburg an und<br />
bietet Starthilfe. Als anbieterneutraler Partner<br />
steht der E-Business-Lotse den Firmen zur Seite.<br />
Infomaterialien und Erstgespräche geben eine<br />
Orientierungshilfe für Unternehmen. Erweitert<br />
wird das Angebot durch regelmäßige Veranstaltungen<br />
und Workshops, die sich nah am Alltag<br />
der Unternehmen orientieren.<br />
Thematischer Schwerpunkt für den E-Business-Lotsen<br />
ist die Visitenkarte im Netz und das<br />
Schaufenster zu den eigenen Leistungen: der unternehmerische<br />
Webauftritt. Ein Netzwerk aus<br />
Experten zu den Feldern Webseitenaufbau und<br />
Homepagegestaltung, soziale Medien, Suchmaschinenoptimierung<br />
oder E-Commerce gibt hier<br />
individuelle Hilfen. Der E-Business-Lotse der Metropolregion<br />
ist Teil der Förderinitiative „E-Kompetenz-Netzwerk<br />
für Unternehmen“.<br />
Information www.ebusiness-lotse-mbo.de,<br />
www.mittelstand-digital.de.<br />
Kontakt Nicola Illing, Telefon (0421 9600-335,<br />
Nicola.illing@wfb-bremen.de<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 47
SERVICE&PRAXIS<br />
Im Handel wird Cross-<br />
Channel-Logistik zur Pflicht<br />
Logistik ermöglicht neue Services für den Kunden – Mit der<br />
Infrastruktur wachsen – Bilanz des 31. Deutschen Logistiktages<br />
line nicht verfügbar ist, sagt Jürgen Vedie<br />
(zooplus AG). Für das Wachstum im<br />
Onlinehandel benötigen die Händler<br />
eine skalierbare Infrastruktur. So bestellen<br />
die Kunden am Wochenende besonders<br />
viel. Die Lieferkette muss diesen<br />
Berg von Montag bis Mittwoch abarbeiten.<br />
Diese Spitzenbelastungen kosten<br />
viel Geld, zum Beispiel wenn das<br />
Fulfillment Center teure Nachtschichten<br />
fahren muss.<br />
Lieferketten werden<br />
komplexer<br />
ross-Channel-Logistik liefert die<br />
Antworten auf die aktuellen Multi-<br />
Channel-Strategien im Handel. Die<br />
Handelsunternehmen sind dabei, bisher<br />
parallel laufende Lieferketten für<br />
Online- und stationären Handel zu verzahnen.<br />
Auf dem 31. Deutschen Logis–<br />
tik-Kongress Ende Oktober in Berlin<br />
zeigte sich, wie wichtig die intelligente<br />
Steuerung der Logistik-Netzwerke für die<br />
Wachstumsstrategien des Handels ist.<br />
Der Handel sieht einen Generationswechsel<br />
bei den Verbrauchern. Für die<br />
Jungen ist mobiles Einkaufen selbstverständlich,<br />
die Älteren nähern sich immer<br />
mehr dem Online- und Mobile-<br />
Shopping an. Das Nebeneinander der<br />
Vertriebswege (Multi-Channel) stellt<br />
neue Herausforderungen. Einheitliche<br />
Plattformen und eine integrierte Logis -<br />
tikbetrachtung ermöglichen im Idealfall<br />
geringere Kosten und gleichzeitig<br />
bessere Services für den Kunden – egal,<br />
über welchen Kanal er einkaufen will.<br />
Möglich wird durch die Verzahnung<br />
der Lieferketten zum Beispiel die Online-Bestandsauskunft<br />
von zu Hause<br />
aus oder mobil. Der Kunde kann dann<br />
entscheiden, ob er in den Laden fährt.<br />
Auch die Online-Reservierung von Waren<br />
für die Abholung ist inzwischen<br />
Realität. Als zunehmend wichtigen Service<br />
sieht Dr. Michael Krings, Geschäftsführer<br />
der Douglas Logistik<br />
GmbH, die Möglichkeit, Artikel im Laden<br />
online zu bestellen: „Das wird häufiger<br />
kommen.“<br />
Artikel im Laden<br />
online bestellen<br />
Die Lieferung erfolgt dann binnen 24<br />
Stunden nach Hause. Dabei geht es<br />
nicht nur um Schnelligkeit. „Es ist besser,<br />
zuverlässig und flexibel liefern zu<br />
können als nur schnell“, so Krings. Zeitfensterlieferungen<br />
und Wunschtermine<br />
auch nach 18 Uhr zum Beispiel werden<br />
von Kunden nachgefragt. „Cross-Channel<br />
ist Pflichtprogramm, wenn man<br />
dauerhaft wachsen will“, postuliert<br />
Krings deshalb. Die Kunden kombinieren<br />
flexibel die Kanäle. Die Herausforderung<br />
besteht darin, sie unter dem eigenen<br />
Dach zu halten.<br />
Für Multi-Channel Händler wie Pure<br />
Player gilt die Herausforderung, die Effizienz<br />
der Lieferketten und die Produktivität<br />
zu steigern – inbound wie outbound.<br />
„Never out of stock“ lautet die<br />
Maxime. Denn Kunden seien teuer –<br />
und wenig loyal, wenn ein Artikel on-<br />
Foto FBVL<br />
Ein wichtiger Aspekt effizienter Logis -<br />
tik sind qualifizierte Mitarbeiter. Für die<br />
Kommunikation und Steuerung mit<br />
den Logistik-Partnern im Netzwerk<br />
braucht es neue Jobprofile. Hier gibt es<br />
bereits einen „war for talent“ um die<br />
sehr guten Kandidaten.<br />
Der Wettbewerb steigt, auch im Online-Handel.<br />
Mit jedem neuen Markt<br />
werden die Lieferketten komplexer.<br />
Durch einheitliche Systeme für die<br />
Steuerung der Prozesse ergeben sich<br />
aber auch Chancen, neue Strukturen<br />
aufzubauen und Synergien zu nutzen.<br />
Ein Beispiel sind Multi-Tier-Konzepte<br />
für Fulfillment-Center. Jedes Land hat<br />
dann ein bevorzugtes Fulfillment-Center<br />
mit den gefragtesten Artikeln im Lager.<br />
Die nächs te Ebene hat ein erweitertes<br />
Sortiment und kann in 48 Stunden<br />
an den Kunden liefern. Das volle<br />
Sortiment mit vielen, seltener bestellten<br />
Artikeln gibt es auf der obersten<br />
Ebene, an wenigen zentralen Standorten<br />
in Europa.<br />
Hohe Logistikqualität, Flexibilität<br />
und niedrige Kosten sind laut BVL-Studie<br />
„Logistik im Handel – Strukturen, Erfolgsfaktoren,<br />
Trends“ die Erfolgsfaktoren.<br />
Möglich werde das durch qualifiziertes<br />
Personal, vernetzte Infrastruktur<br />
und Kooperation in der Lieferkette, so<br />
Professor Dr. Stephan Seeck von der<br />
HTW Berlin. Es brauche unter den Logis -<br />
tikern im Unternehmen dabei sowohl<br />
die internen Dienstleister, die Kosten<br />
und Kundenwünsche im Blick haben,<br />
als auch die Gestalter. Sie seien besonders<br />
wichtig, um die neuen Cross-Channel<br />
Strukturen aufzubauen. n<br />
48 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
UMWELTNOTIZEN<br />
„Orte der biologischen Vielfalt“<br />
sind UN-Dekade-Projekt<br />
Das Unternehmensnetzwerk partnerschaft umwelt unternehmen<br />
des Landes Bremen ist für seine Kampagne „Orte der<br />
biologischen Vielfalt“ als offizielles UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet<br />
worden. Die 2012 gestartete Initiative für mehr<br />
Raum für Flora und Fauna auf Firmengeländen in Bremen<br />
und Bremerhaven deckt sich mit dem Ziel der Vereinten Nationen,<br />
den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt<br />
aufzuhalten. Die Bremer Umweltpartnerschaft arbeitet in<br />
dem Projekt mit dem BUND Bremen zusammen. „Orte der<br />
biologischen Vielfalt“ wurden bei diesen Firmen ausgezeichnet:<br />
Deutsche Post Niederlassung BRIEF Bremen, Kronwald<br />
Drucklufttechnik, Mercedes-Benz Werk Bremen, OptoPrecision,<br />
Reetec, Saturn Petcare, Ventimola und Werkstatt Bremen. n<br />
Nehlsen erhält CO 2 -Zertifikat der<br />
BEKS: EnergieEffizienz GmbH<br />
Das Bremer Entsorgungsunternehmen Nehlsen hat das CO 2-<br />
Zertifikat der BEKS: EnergieEffizienz GmbH, einer Tochtergesellschaft<br />
der Klimaschutzagentur energiekonsens, erhalten.<br />
Die Auszeichnung zeigt, dass Nehlsen fortlaufend an seinen<br />
Klimaschutzzielen (Initiative „pro klima“) arbeitet. Dazu gehören<br />
die Verringerung des spezifischen Energieverbrauchs<br />
um mindestens vier bis fünf Prozent pro Jahr in den verschiedenen<br />
Teilbereichen des Unternehmens, die Reduzierung der<br />
Gebäudebeheizung, die Senkung des Treibstoffausstoßes<br />
und die effiziente Gestaltung eigener Maschinen und Anlagen<br />
noch effizienter zu gestalten. Zudem werden die 900<br />
Mitarbeiter für ein nachhaltiges, umweltbewusstes Handeln<br />
sensibilisiert. In einem Monitoring-Programm werden alle relevanten<br />
Kriterien jährlich kontrolliert. Das System bietet<br />
auch die Möglichkeit, Stoffströme zu erfassen sowie die Rückgewinnung<br />
und Wiedereinführung in den Kreislauf von Re -<br />
cyc lingstoffen zu überwachen. Dadurch können ein standortindividueller<br />
CO 2 -Fußabdruck sowie Einsparungs- und Vermeidungspotenziale<br />
identifiziert werden.<br />
n<br />
Bremer Umweltpartnerschaft<br />
wächst auf 158 Mitglieder<br />
Ein technischer Ausrüster für Industrie, Schifffahrt, Werften<br />
sowie Baugewerbe und eine Tischlerei demonstrieren, dass<br />
es für jeden Betrieb Möglichkeiten gibt, einen Beitrag für den<br />
Klimaschutz zu leisten: Die Uwe Kloska GmbH und die Tietjen<br />
Holz-Kunststoff-Technik GmbH & Co. KG wurden jetzt in<br />
die partnerschaft umwelt unternehmen aufgenommen. n<br />
www.umwelt-unternehmen.bremen.de<br />
Die<br />
Philharmonischen<br />
Kammerkonzerte<br />
im Herbst/Winter<br />
Tine Thing Helseth Trompete<br />
& Ensemble<br />
Norwegische Weihnachtslieder sowie Werke von Bach,<br />
Lully, Händel, Ketting, Weill und Vivaldi<br />
07. 12. 2014, 20 Uhr • Die Glocke, Kleiner Saal<br />
Leonard Elschenbroich Cello<br />
Michael Collins • Alexander Sitkovetski •<br />
Wu Quian • Ksenija Sidorova<br />
Werke von Bach, Gubaidulina, Farrin und Messiaen<br />
28. 01. 2015, 20 Uhr • Die Glocke, Kleiner Saal<br />
Pierre-Laurent Aimard Klavier<br />
J. S. Bach: Das Wohltemperierte Klavier, 1. Teil<br />
24. 02. 2015, 20 Uhr • Die Glocke, Großer Saal<br />
Pierre-Laurent Aimard<br />
Mehr Infos zu den Kammerkonzerten finden Sie auf<br />
www.philharmonische -gesellschaft-bremen.de<br />
Ticketservice in der Glocke, Tel. 0421-33 66 99<br />
WESER-KURIER Pressehaus, Martinistr. 43, Bremen<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 49<br />
14:28
SERVICE&PRAXIS<br />
WIRTSCHAFTSTERMINE<br />
IMPRESSUM<br />
Wirtschaft IN BREMEN<br />
MAGAZIN DER HANDELSKAMMER 95. Jahrgang<br />
DEZEMBER 2014<br />
Herausgeber<br />
Handelskammer Bremen, Am Markt 13,<br />
28195 Bremen,<br />
Telefon 0421 3637-0,<br />
service@handelskammer-bremen.de,<br />
www.handelskammer-bremen.de<br />
Verlag<br />
Carl Ed. Schünemann KG,<br />
Zweite Schlachtpforte 7<br />
28195 Bremen, Telefon 0421 36903-72,<br />
www.schuenemann-verlag.de<br />
Vertriebsleitung<br />
Marion Helms, Telefon 0421 36903-45,<br />
helms@schuenem ann-verlag.de<br />
Anzeigenleitung<br />
Karin Wachendorf, Telefon 0421 36903-26,<br />
anzeigen@schuenemann-verlag.de<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 39<br />
vom 1. Januar 2014.<br />
Chefredaktion<br />
Dr. Christine Backhaus, presse,contor,<br />
backhaus@pressecontor.de,<br />
Dr. Stefan Offenhäuser, offenhaeuser@<br />
handelskammer-bremen.de<br />
Grafik und Herstellung<br />
presse,contor<br />
Druck<br />
Druckhaus Humburg GmbH & Co. KG<br />
Preise<br />
Einzelheft: Euro 2,30,<br />
Jahresa bonnement: Euro 22,80<br />
Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigen<br />
erhalten die Wirtschaft in Bremen auf Anfrage<br />
kostenlos. Wirtschaft in Bremen erscheint<br />
monatlich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />
und Fotos übernimmt der Verlag keine<br />
Haftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist<br />
nur mit Quellenangabe gestattet.<br />
Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen<br />
bei der Handelskammer Bremen. Namentlich<br />
gek ennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />
die Meinung der Handels kammer wieder.<br />
Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der<br />
6. des Vormonats. ISSN 0931-2196<br />
Erscheinungsweise bis zum 10. des Monats<br />
ivw geprüft<br />
Akademie für Weiterbildung<br />
der Universität Bremen<br />
Weiterbildende Masterstudiengänge<br />
M. A. Palliative Care ab 9. Januar<br />
Weiterbildende Studiengänge und<br />
Weiterbildungskurse<br />
Weiterbildendes Studium „Palliative Care“,<br />
ab 13. Februar<br />
Seminarreihen<br />
Mitarbeiterführung PLUS, ab 14. Januar<br />
Weiterbildungen für Arbeitsuchende<br />
Softwareentwicklung & Software-Engineering,<br />
ab 2. März<br />
Umwelt – Energie – Nachhaltigkeit“, ab 13. April<br />
Anwendungsentwicklung für Digitale Medien,<br />
ab 13. April<br />
Veranstalter: Akademie für Weiterbildung der<br />
Universität Bremen, Katrin Heins, Telefon 0421<br />
218-61602, weiterbildung@uni-bremen.de,<br />
www.uni-bremen.de/weiterbildung<br />
bav Bremer Außenwirtschaftsund<br />
Verkehrsseminare<br />
Bremer Zollforum, 26.-27.1.<br />
Bremer Großes Zollseminar<br />
– Grundmodul Zoll Intensiv, 9.-13.2.<br />
– Aufbaumodul Einfuhr, 17.-20.3.<br />
– Aufbaumodul Ausfuhr, 7.-11.4.<br />
– Aufbaumodul Exportkontrolle, 12.-14.5.<br />
– Vorbereitung auf die Zollprüfung, 2.3.<br />
Einreihen von Waren in den Zolltarif, 5.-6.3.<br />
Grundlagen des Warenursprungs und<br />
Präferenzrechts, 9.-11.3.<br />
Der neue Unionszollkodex – Profitieren Sie von<br />
den neuen Vorteilen als AEO, 27.4 .<br />
Der neue Unionszollkodex – Auswirkungen auf<br />
Ihr Unternehmen, 28.4.<br />
Ausstellung von Lieferantenerklärungen, 29.4.<br />
Veranstalter: bav, Verena Springer,<br />
Telefon 0421 446946, www.bav-seminar.net,<br />
verena.springer@bav-seminar.net<br />
belladonna<br />
Seminar: Wohin des Weges –<br />
Berufliche Perspektiven entwickeln<br />
Mit Nadja Plothe; Termin: 21. Januar, 15:00-<br />
21:00 Uhr und 24. Januar, 10:00-18:00 Uhr<br />
Veranstalter: belladonna, Telefon 0421 703534,<br />
service@belladonna-bremen.de, www.belladonnabremen.de<br />
Bremer Steuer-Institut<br />
Berufsbegleitende Lehrgänge (Auswahl)<br />
Wieder-/Quereinstieg 2015;<br />
ab 16. Januar<br />
Fachassistent/in Lohn und Gehalt ,<br />
ab 31. Januar<br />
Veranstalter: Bremer Steuer-Institut e. V., Jutta Köpsel,<br />
Telefon 0421 5958413, info@stbv-bremen.de,<br />
www.stbv-bremen.de<br />
BVL Campus: Seminare und Kurse<br />
für Wirtschaft und Logistik<br />
Bremer Zollworkshop für Fach- und Führungskräfte,<br />
10.12.-11.12.<br />
Intralogistiklösungen in der Supply Chain,<br />
10.2.-11.2.<br />
Zoll-Experte – Fachkraft für Zoll und Außenwirtschaft,<br />
ab 23.2.<br />
Kompakt Studium Logistik – Logistik-Upgrade<br />
für Fach- und Führungskräfte, ab 16.3.<br />
Veranstalter: BVL Campus, Sarah Schwittek,<br />
Telefon 0421 94 99 10-12, www.bvl-campus.de/<br />
seminare, schwittek@bvl-campus.de<br />
Deutsche Außenhandels- und<br />
Verkehrs-Akademie (DAV)<br />
Studium Betriebswirt DAV „Internationales<br />
Logistikmanagement“, Vollzeit, 13.4.2015-<br />
17.3.2017<br />
Studium Betriebswirt DAV „Internationales<br />
Logistikmanagement“, berufsbegleitend,<br />
14.4.2015-16.3.2018<br />
Verkehrsfachwirt (IHK) „Fachrichtung Güter -<br />
verkehr“, Vollzeit, Teil 1: 6.1.-19.3.2015,<br />
Teil 2: 24.8.-15.10.2015<br />
Veranstalter: DAV, Kerstin Schlüter,<br />
Telefon 0421 9499-1055, schlueter@bvlcampus.de,<br />
www.bvl-campus.de/dav<br />
fortbildung direkt (Auswahl)<br />
Ausbilder/in gemäß AEVO IHK<br />
Tagesseminar: 05.01.15-16.01.15<br />
Tagesseminar: 09.02.15-20.02.15<br />
Geprüfte/r Industriemeister/in Metall IHK<br />
Kompaktseminar: 19.01.15-09.05.15<br />
Abendseminar: 02.02.15-10.11.16<br />
Samstagsseminar: 07.02.15-28.10.17<br />
Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik IHK<br />
Kompaktseminar: 19.01.15-09.05.15<br />
Abendseminar: 02.02.15-10.11.16<br />
Samstagsseminar: 07.02.15-28.10.17<br />
Geprüfte/r Industriemeister/in Lack IHK<br />
Kompaktseminar: 19.01.15-09.05.15<br />
Geprüfte/r Industriemeister/in Lebensmittel IHK<br />
Kompaktseminar: 19.01.15-09.05.15<br />
Logistikmeister/in IHK<br />
Kompaktseminar: 19.01.15-09.05.15<br />
Abendseminar: 02.02.15-10.11.16<br />
Samstagsseminar: 07.02.15-28.10.17<br />
Geprüfte/r Industriemeister/in Mechatronik IHK<br />
Kompaktseminar: 19.01.15-09.05.15<br />
Abendseminar: 02.02.15-10.11.16<br />
Samstagsseminar: 07.02.15-28.10.17<br />
Technische/r Betriebswirt/in IHK<br />
Kompaktseminar: 05.01.15-14.03.15<br />
Abendseminar: 05.01.15-25.02.16<br />
Samstagsseminar: 10.01.15-08.10.16<br />
Technische/r Fachwirt/in IHK<br />
Kompaktseminar: 05.01.15-24.04.15<br />
Samstagsseminar: 07.02.15-06.05.17<br />
Qualitätsmanager/in IHK<br />
Tagesseminar: 26.01.15-20.02.15<br />
Personalfachkaufmann/frau IHK<br />
Kompaktseminar: 26.01.15-28.03.15<br />
Fachkaufmann/frau Einkauf/Logistik IHK<br />
50 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
Kompaktseminar: 02.02.15-04.04.15<br />
Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen<br />
Kompaktseminar: 05.01.15-28.03.15<br />
Abendseminar: 24.02.15-01.09.16<br />
Samstagsseminar: 28.02.15-03.09.16<br />
Handelsfachwirt/in IHK<br />
Kompaktseminar: 19.01.15-21.03.15<br />
Abendseminar: 24.02.15-01.09.16<br />
Samstagsseminar: 28.02.15-03.09.16<br />
Wirtschaftsfachwirt/in IHK<br />
Kompaktseminar: 26.01.15-10.04.15<br />
Abendseminar: 24.02.15-01.09.16<br />
Samstagsseminar: 28.02.15-03.09.16<br />
Veranstalter: Fortbildung direkt,<br />
Alexandra Reinke, Telefon 0421 579966-0,<br />
www.fortbildungdirekt.de,<br />
information@fortbildungdirekt.de<br />
Hochschule Bremen<br />
Certificate in Management (CAS)<br />
berufsbegleitendes Weiterbildungsstudium,<br />
Module im WS 2014/15:<br />
60 Kontaktstunden<br />
Geschäftsprozessmanagement und<br />
-modellierung: Start am 9.1.2015, 18:00Uhr<br />
Veranstalter: HS Bremen, Koordinierungsstelle für<br />
Weiterbildung, Kirstin Reil,<br />
Telefon 0421 5905-4165, kirstin.reil@hsbremen.de,<br />
www.cas-man.hs-bremen.de<br />
Hochschule für Internationale Wirtschaft<br />
und Logistik (HIWL)<br />
Bachelor-Studiengang „Logistik“ , ab 1.9.2015<br />
Bachelor-Studiengang „Internationale<br />
Wirtschaft“, ab 1.9.2015<br />
Bachelor-Studiengang „Logistik und<br />
Prozessmanagement“, ab 1.9.2015<br />
Veranstalter: Hochschule für Internationale Wirtschaft<br />
und Logistik (HIWL), Astrid Krämer,<br />
Telefon 0421 9499-1030, kraemer@bvl-campus.de,<br />
www.bvl-campus.de/hiwl<br />
IQ Bremen Intelligente Qualifizierung<br />
Berufsbegleitende Lehrgänge (Auswahl)<br />
Betriebswirt (staatl. gepr.),<br />
ab 28.3., berufsbegleitend<br />
Industriemeister Lebensmittel IHK,<br />
ab 18.5. Tageslehrgang<br />
ab 23.5. Samstagslehrgang<br />
Industriemeister Metall/<br />
E-Technik/Mechatronik IHK<br />
ab 7.2., Samstagslehrgang<br />
ab 24.3., Teilzeitlehrgang<br />
ab 26.5., Tageslehrgang<br />
Logistikmeister IHK<br />
ab 7.2., Samstagslehrgang<br />
ab 24.3., Teilzeitlehrgang<br />
ab 26.05.15, Tageslehrgang<br />
Betriebswirt IHK<br />
ab 12.1., Tageslehrgang<br />
Fachkaufmann Einkauf und Logistik IHK<br />
ab 5.1., Tageslehrgang<br />
Technischer Betriebswirt IHK<br />
ab 17.1., Samstagslehrgang<br />
Bilanzbuchhalter IHK<br />
ab 5.1., Abendlehrgang<br />
AEVO, ab 12.1., Tageslehrgang<br />
Qualitätsmanager IHK<br />
ab 2.2., Tageslehrgang,<br />
ab 16.2., Teilzeitlehrgang<br />
Projektmanager IHK<br />
ab 26.1., Tageslehrgang<br />
Energiemanager IHK/<br />
European Energy Ma nager<br />
ab 2.2., Tageslehrgang<br />
Veranstalter: IQBremen e. V., Intelligente<br />
Qualifizierung, Doris Ortiz, Telefon 0421 1748-19,<br />
ortiz@iq-bremen.de, www.iq-bremen.de<br />
Klima:akademie<br />
Klimaschutzmacher im Zentrum –<br />
Climate-Change-Agents, 16. + 17. Dezember<br />
Mitarbeitereinbindung – der Schlüssel für<br />
nachhaltigen Erfolg, 5. Februar<br />
Klimafreundliche Logistik – Klimaschutz liefern,<br />
1. Quartal<br />
Veranstalter: energiekonse ns,<br />
Telefon 0421 376671-8, www.klima-akademie.net,<br />
veranstaltungen@energiekonsens.de<br />
wisoak Wirtschafts- und Sozialakademie<br />
der Arbeitnehmerkammer gGmbH<br />
Berufliche Fortbildungen (Auswahl)<br />
AEVO, berufsbegl., 21.1.-21.3.<br />
AEVO, Bildungsurlaub, 2.-21.2.<br />
AEVO Sprinter, 2.-26.2.<br />
Refresher Personalkaufmann/frau IHK Sprinter, 9.2.<br />
Lohn- und Gehaltssachbearbeiter/in, 9.2.-25.7.<br />
Gepr. Büroassistentin bSb,<br />
Teilzeit tagsüber, 9.2.-5.6.<br />
Lohn- und Gehaltssachbearbeiter, 9.2.-25.7.<br />
Personalsachbearbeiter/in, 9.2.-12.12.<br />
BWL für Nichtökonomen I, 23.-27.2.<br />
Finanzbuchhalter/in, ab 24.2.<br />
Online Marketing, 30 Stunden, 25.2.-31.3.<br />
Personalfachkauffrau/mann IHK Sprinter,<br />
ab 25.2.<br />
AEVO, Bildungsurlaub, 2.-21.3.<br />
Fachwirt/in Gesundheits- und Sozialwesen IHK,<br />
ab 3.3.<br />
Handelsfachwirt/in IHK, ab 4.3.<br />
Gepr. Büroassistentin bSb, berufsbegl., ab 11.3.<br />
AEVO, 14.-28.3.<br />
Zollfachkraft, 13.4.-26.9.<br />
Zollmanager/in, 13.4.-21.11.<br />
Fachkaufmann/frau Einkauf /Logistik IHK,<br />
ab 14.4.<br />
BWL für Nichtökonomen II, 20.-24.4.<br />
Experte für IT-gestützte Logistik, 23.4.-12.12.<br />
eacademie-wisoak.de/E-Learning<br />
Themen: EDV-Anwendungen, ECDL, SAP, BWL,<br />
Webdesign, Fremdsprachen, Programmierung;<br />
Einstieg jederzeit möglich; www.teleakademiebremen.de<br />
Veranstalter: Wirtschafts- und Sozialakademie<br />
der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH,<br />
Telefon 0421 4499-5, 499-627/656/657,<br />
info@wisoak.de, www.wisoak.de<br />
Jeden Monat<br />
+++ das Neueste aus der<br />
Schachwelt +++ Reportagen<br />
und Interviews +++ Training<br />
mit GM Daniel King +++<br />
Veranstaltungs- und<br />
Turnierkalender +++<br />
Schachschule 64<br />
SCHACH<br />
MAGAZIN 64<br />
Bestellen Sie ein kostenloses Probeexemplar: www.schach-magazin.de<br />
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Wirtschaft in Bremen<br />
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Der komplette<br />
Betrieb.<br />
Bürogebäude plus Halle<br />
aus einer Hand.<br />
www.renz-container.com<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 51
SERVICE&PRAXIS<br />
ANZEIGENREGISTER<br />
DIE BÖRSEN<br />
Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an:<br />
Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich II,<br />
Petra Ripke-Höpfl, Postfach 105107, 28051 Bremen;<br />
oder per E-Mail: ripke@handelskammer-bremen.de<br />
Bei den Inseraten aus der IHK-Börse gelten die Bedingungen der<br />
jeweiligen Börsen. Die AGB finden Sie hier:<br />
•für die Recyclingbörse – www.ihk-recyclingboerse.de;<br />
•für die Existenzgründungsbörse – www.nexxt-change.org;<br />
•für die Kooperationsbörse – www.kooperationsboerse.ihk.de<br />
EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE<br />
‰ ANGEBOTE<br />
Aufbaugemeinschaft Bremen e.V. . . . . . . . . . 39<br />
Bremer Tageszeitungen AG . . . . . . . . . . . . . .45<br />
Bremer Theater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U3<br />
Commerzbank AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />
DreiMädelHaus KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53<br />
Euro Print GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Genossenschaftsverband e.V. . . . . . . . . . . . . .U4<br />
Heise Verlag GmbH & Co.KG . . . . . . . . . . . . .29<br />
i2b-express . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Beilage<br />
Jahn OHG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53<br />
Janneck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51<br />
Osmers GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />
ÖVB Landschaftliche Brandkasse Hannover . . 23<br />
Philharmonische Gesellschaft . . . . . . . . . . . .49<br />
Porsche Zentrum Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />
Renz GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
RSM Verhülsdonk GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />
Schnaars, Sprachtrainerin . . . . . . . . . . . . . . .53<br />
Carl Schünemann-Verlag . . . . . . . . . . . . . .31, 37<br />
Sparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
Stiftung Kinderhospiz Löwenherz . . . . . Beilage<br />
swb Telekommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />
Weser Wohnbau GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . U2<br />
Wilhelm Wagenfeld Haus . . . . . . . . . . . . . . . .41<br />
HB-A-26-2014<br />
Nachfolger/in für kleines, seit mehr als 25 Jahren in der Bremer<br />
Innenstadt ansässiges Juweliergeschäft gesucht. Interessant und<br />
ausbau fähig für Goldschmied/in oder Uhrmacher/in. Goldschmiede<br />
und Uhrmacher-Werkzeug vorhanden, mit oder ohne Warenbestand<br />
abzugeben. Vorstellbar ist auch eine tätige Beteiligung mit<br />
späterer Übernahme.<br />
HB-A-27-2014<br />
Für mein kleines individuelles Café in Bremen suche ich eine/n<br />
Teilhaber/in. Ich wünsche mir eine/n Partner/in, der/die mich insbesondere<br />
im Gastronomiebereich unterstützt und zusammen mit<br />
mir (weiblich) das Café führt.<br />
HB-A-28-2014<br />
Wir suchen aus privaten Gründen einen Nachfolger für unseren<br />
Büromöbelfachhandel. Das Unternehmen ist inhabergefüh rt, liegt<br />
verkehrsgünstig in der Region zwischen Elbe und Ems und ist seit<br />
Jahrzehnten erfolgreich am Markt tätig. Es verfügt über motivierte<br />
Mitarbeiter, einen solventen Stammkundenkreis, langjährige Lieferantenbeziehungen<br />
und eine schlanke Kostenstruktur.<br />
Unterstützung nach der Übergabe ist möglich.<br />
‰ NACHFRAGEN<br />
HB-G-8-2014<br />
Wir sind ein Assekuranzmaklerunternehmen und suchen in Bremen<br />
bzw. im Umkreis von 100 km Versicherungsmaklerbetriebe zum Kauf<br />
HB-G-9-2014<br />
Metallbaumeister, 51 Jahre, mit 30-jähriger Erfahrung im Metall-,<br />
Stahl- und Flugzeugbau sucht Metallbaubetrieb als Teilhaber oder<br />
auf Rentenbasis in Bremen oder Weser-Ems-Gebiet.<br />
KOOPERATIONSBÖRSE<br />
112-2476<br />
Handelsvertreter sucht Kooperationspartner<br />
für eine ukrainische Firma im Bereich Schiff- und Anlagenbau.<br />
Das Unternehmen hat zurzeit 140 Mitarbeiter und beschäftigt sich<br />
mit der Herstellung von Schiffssektionen, Schiffsrümpfen, mit<br />
Schiffsreparaturen sowie mit Montage- und Schweißleistungen,<br />
Prüfungsleistungen, Montage/Demontage von Baugerüsten, Aufpumpen<br />
von Zellen und Auftr iebsleistungen etc.<br />
Nr. 112-2480<br />
Handelsvertreter sucht für ein alteingesessenes ukrainisches<br />
Unternehmen Partner im Bereich Maschinen- und Anlagenbau. Die<br />
Firma ist ein einzigartiger Industriebetrieb in den GUS-Ländern, der<br />
seine eigenen Entwicklungsarbeiten durchführt und Spitzentechno -<br />
logien auf dem Gebiet der Schmier- und Filteranlagen besitzt. Er ist<br />
zertifiziert nach DIN ISO 9001:2008. Es werden hergestellt: auto -<br />
matisierte Schmieranlagen, Steuer- und Regelungseinrichtungen,<br />
Druckanlagen, Filteranlagen, Verteilungseinrichtungen etc. Das<br />
Unternehmen ist interessiert an einer langfristigen und<br />
gegenseitig vorteilhaften Zusammenarbeit.<br />
112-2547<br />
Produktion und Vertrieb eines neuen Gebrauchsmusters gesucht.<br />
Gesucht wird ein Hersteller für Verrichtung zum Anbringen eines<br />
zweiten Stieles an Arbeits geräten, zum Beispiel Schaufeln,<br />
Schneeschaufeln, Spaten und Grabegabeln.<br />
52 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
RECYCLINGBÖRSE<br />
‰ ANGEBOTE<br />
BS-A-4757-5, Holzmaste, teilweise teerölimprägniert (ehem. Maste für Freileitungen).<br />
Unsere aktuellen Rahmenverträge für die Entsorgung unserer Althölzer<br />
gemäß AltholzVO Kat. AIV (z.B. Freileitungsmaste) laufen zum 31.12.2014<br />
aus. Daher wird die Leistung wieder für eine dreijährige Laufzeit (beginnend<br />
ab 1.1.2015) neu ausgeschrieben. Die Bedingungen finden Sie in der Recyc -<br />
lingbörse.<br />
BS-A-4458-12, große Mengen Kalksteinschotter, zum Beispiel als Tragschicht<br />
oder Gründungspolster abzugeben, Körnung ca. 0/300 mm als Grobschlag,<br />
Menge/Gewicht 5000 m³, einmalig, Anlieferung möglich, Preis VB, Landkreis<br />
Goslar.<br />
BS-A-4440-10, Recyclingschotter 0/80mm, größere Mengen aufbereiteter<br />
Recyclingschotter 0/80mm abzugeben, als Platzbefestigung, Wegebau oder<br />
Tragschicht, 5.000 t, regelmäßig anfallend, lose, Anlieferung möglich, Preis<br />
VB, Landkreis Goslar.<br />
H-A-3483-5, Holzhackschnitzel, Hackschnitzel, Hackgut, Holzhackschnitzel<br />
aus Buschholz und Astwerk diverser Baumarten wie zum Beispiel Fichte, Buche,<br />
Eiche. Menge/Gewicht 20 srm, unregelmäßig anfallend, Anlieferung<br />
möglich, Preis 300,-- Euro, Landkreis Nienburg.<br />
H-A-4189-2, PE-Abfälle (Polyethylen-Hartschaumstoff) des Typs LD 29 und<br />
LD 33 (vernetzter Schaum), in den Farben Weiß und Schwarz, Polylam (unvernetzter<br />
Schaum), Farbe Weiß, regelmäßig, ca. 4 mal pro Jahr, Mindestabnahme<br />
Verhandlungsbasis, gesammelt in Foliensäcken, Transport und Preis nach<br />
Absprache, Bad Nenndorf (Niedersachsen).<br />
HH-A-4587-1, Calciumstearat, vegetabil, geeignet für den Einsatz in der<br />
Futtermittel-/Lebensmittel-/Nahrungsergänzungsmittel- und Pharmaindus -<br />
trie. EP-Qualität und E470a, Menge/Gewicht 9.000 kg, regelmäßig anfallend,<br />
Mindestabnahme 500 kg, Verpackungsart 25 kg Säcke auf CP1 Paletten à<br />
500 kg, Transport und Preis nach Absprache, Region Norddeutschland<br />
(Hamburg – Niedersachsen).<br />
HH-A-4447-4, Faltschachteln/Kartonagen für Fahrräder, geschlossene,<br />
unbeschriftete Fahrradkartonagen, Menge: 73 Stück, 1.410 x 200 x 900 mm,<br />
Menge: 247 Stück, 1.670 x 200 x 1.030 mm, Menge: 234 Stück, 1.720 x 200<br />
x 1070 mm, absolut neuwertig, einmalig, lose, Selbstabholung, Preis VB,<br />
Hamburg.<br />
HH-A-4726-1, Calciumphosphat-Pulver, Di Calciumphosphat dihydrate Pulver,<br />
25 kg Säcke, Lebensmittel, Nahrungsergänzung, Futtermittel, Düngemittel,<br />
Menge/Gewicht ca. 24.000 kg, unregelmäßig anfallend, Mindestabnahme<br />
nach Rücksprache, Verpackungsart Papiersäcke mit PE-Inlay, Transport nach<br />
Absprache, Preis 1,75 Euro/kg, Region Nord<br />
HH-A-4545-5, Holzabschnitte, Konstruktionsvollholz mit 12-15 % Holzfeuchte<br />
(Fichte Kiefer) in 0,20 cm Abschnitte vorgeschnitten, Menge/Gewicht 15 m³,<br />
Mindestabnahme 1 Kiste (Pfand), Selbstabholer, Preis 75 Euro, Hamburg-<br />
Kirchwerder.<br />
LG-A-4429-5, Holzpaletten/Einwegpaletten, täglich fallen ca. 30-40 Einwegpaletten<br />
unterschiedlichster Maße an, unsortiert, lose gestapelt, teilweise<br />
auch defekt, alles unbehandeltes Holz, kann vorab gerne besichtigt werden,<br />
Abholung 24 Stunden am Tag möglich, Seevetal, Maschen.<br />
LG-A-3734-11, Metall- und Kunststofffässer (Inhalt: ca. 220 Liter) sowie IBC-<br />
Container (Inhalt: ca. 1.000 Liter), wurden für pflanzliche Speise- und Kosmetiköle<br />
benutzt, meistens mit UN-Zulassung, günstig abzugeben, Lüneburg.<br />
LG-A-3733-13, Presskuchen, sehr günstig abzugeben, 500 kg, Lüneburg.<br />
STD-A-4600-11, gebrauchte Big-Bags, Größe: ca. 100 x 100 x 100 cm mit<br />
Aufdruck, können Reste von Kunststoff-Granulat (HDPE) enthalten, Traglast<br />
mind. 750 kg, 50 Stück , einmalig, Mindestabnahme 10 Stück, Verpackungsart<br />
lose, Selbstabholung, Preis pro Big-Bag 5,-- Euro Region Ottersberg.<br />
STD-A-4321-2, Polystyrolhartschaumreste, ca. 6-8 cbm, Flockenform, 1-12 mm.<br />
Es handelt sich um Fräsrückstände. Das Material ist in Plastiksäcken verpackt,<br />
Menge/Gewicht ca. 6-8 cbm, jährlich, Mindestabnahme alles, Verpackungsart<br />
in Säcken, Selbstabholung, Stade/ Buxtehude, Niedersachsen.<br />
‰ NACHFRAGEN<br />
HB-N-3739-2, ich suche kontinuierlich EPS, Computergehäuse, LDPE 98/2<br />
90/10 80/20 Folien, PP/PE-Kisten, Umreifungsbänder, HDPE Kanister,<br />
Fernsehgehäuse, Mindestabnahme 10 Tonnen in Ballen, ex Work oder frei<br />
Haus, Bremen.<br />
HH-N-4436-5, wir suchen gebrauchte Holzpaletten, Holzgestelle oder Ähnliches,<br />
ob sie noch gebrauchsfähig sind oder nicht, spielt keine Rolle, Hamburg<br />
und Umgebung.<br />
HH-N-4431-12, Altöle und Bleibatterien, wir suchen im Raum Norddeutschland<br />
Altöle (AVV 130205 und andere) und Bleibatterien (AVV 160601) aus<br />
KFZ- und Industriebetrieben, als norddeutscher Entsorgungsfachbetrieb beschäftigen<br />
wir uns seit 1955 mit der Altölsammlung, Sonderabfallentsorgung,<br />
Tank- und Abscheiderreinigung, Norddeutschland.<br />
LG-N-3352-6, Leder, Lederreste, zum Beispiel von Möbelfabriken, auch<br />
2. Wahl, keine Kleinstteile. Menge/Gewicht nach Angebot, unregelmäßig<br />
anfallend, Region Niedersachsen und angrenzende Bundesländer.<br />
STD-N-4568-3, Brennschlacke für Aufbereitung in westdeutscher Anlage,<br />
Wiedergewinnung von Metallen, je nach Inhaltsstoffen Vergütung möglich,<br />
ab 25 Tonnen regelmäßig oder einmalig, frei Werk oder auch frei verladen<br />
Fahrzeug.<br />
STD-N-4567-12, eisenoxidhaltige Rest- und Rohstoffe für neue Anlage in<br />
Norddeutschland, zum Beispiel Zunder, Schleifschlämme, Rückstände aus<br />
Hüttenwerken etc., diverse Abfallschlüsselnummern sind positiv gelistet, ab<br />
25 Tonnen, regelmäßig oder einmalig, Transport frei verladen Fahrzeug oder<br />
frei Werk, Region Norddeutschland.<br />
B R A N C H E N V E R Z E I C H N I S<br />
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12.2014 Wirtschaft in Bremen | 53
KAMMEROFFIZIELL<br />
Änderungen der Wahlordnung<br />
der Handelskammer Bremen<br />
Das Plenum der Handelskammer<br />
Bremen hat am 10. November 2014<br />
gemäß § 4 Satz 2 Ziffer 2 in Verbindung<br />
mit § 5 Absatz 3 des Gesetzes<br />
zur vorläufigen Regelung des Rechts<br />
der Industrie- und Handelskammern<br />
vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S.<br />
920), zuletzt geändert durch Art. 17<br />
des Gesetzes vom 25. Juli 2013<br />
(BGBl. I S. 2749) folgende Änderungen<br />
der Wahlordnung vom 7. April<br />
2008 beschlossen:<br />
§ 17 der Wahlordnung wird durch folgende<br />
Regelung ersetzt:<br />
Die in der Wahlordnung vorgesehenen<br />
Bekanntmachungen erfolgen im Internet<br />
auf der Website der Handelskammer<br />
Bremen.<br />
§ 12 Abs. 1 S. 1 wird durch folgende<br />
Regelung ersetzt:<br />
Die wahlberechtigten Kammerzugehörigen<br />
können für ihre Wahlgruppe<br />
schriftliche Wahlbewerbungen oder<br />
Wahlvorschläge einreichen, wobei<br />
auch eine Übermittlung per Fax oder eines<br />
eingescannten Dokuments per E-<br />
Mail zulässig ist.<br />
Diese Änderungen treten am 1. Januar<br />
2015 in Kraft.<br />
Die vorstehenden Änderungen der<br />
Wahlordnung wurden am 13. November<br />
2014 gemäß § 11 Abs. 2 des Gesetzes<br />
zur vorläufigen Regelung des<br />
Rechts der Industrie- und Handelskammern<br />
von dem Senator für Wirtschaft,<br />
Arbeit und Häfen genehmigt (Aktenzeichen:<br />
702-62-07/4).<br />
Bremen, den 14. November 2014,<br />
Handelskammer Bremen<br />
gez.<br />
Christoph Weiss (Präses)<br />
Dr. Matthias Fonger (I. Syndicus)<br />
54 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
Beisitzer-Liste der Einigungsstelle zur<br />
Beilegung von Wettbewerbsstreitigkeiten<br />
bei der Handelskammer Bremen<br />
Gemäß § 15 UWG i.V. mit § 4 Abs. 3 der Verordnung über Einigungsstellen vom<br />
16. Februar 1988 (Brem.GBl. S. 17), zuletzt geändert durch Geschäftsverteilung<br />
des Senats vom 5. Juli 2011 und 13. Dezember 2011 (Bek. v. 24. Januar 2012<br />
S.24), macht die Handelskammer Bremen den Namen des Vorsitzenden und des<br />
Stellvertreters sowie die Liste der Be isitzer für das Jahr 2015 im Folgenden<br />
bekannt:<br />
Vorsitzender Karl-Peter Neumann, stellvertretender Vorsitzender Ass. Ulrich Vogel<br />
I. Industrie, Handel, Verkehr, Dienstleistungen<br />
Name des Beisitzers und der Firma<br />
Branche<br />
1. Hans-Hermann Ahlers Bekleidungs-Import und<br />
Ospig GmbH & Co. KG<br />
Großhandel<br />
Carsten-Dreßler-Str. 11,<br />
28279 Bremen<br />
2. Derya Altmisoglu Apotheke<br />
Robert-Koch-Apotheke<br />
Robert-Koch-Straße 42,<br />
28277 Bremen<br />
3. Dieter Asendorf Druckereibetrieb<br />
Druckerei Asendorf GmbH<br />
Hastedter Heerstr. 196/198,<br />
28207 Bremen<br />
4. Inge Bischoff Handel mit S pezialitäten<br />
Balgebrückstraße 20, 28195 Bremen<br />
5. Dieter Hankel Schuhe<br />
August Hankel oHG<br />
Vor dem Steintor 88, 28203 Bremen<br />
6. Jochem Hauser Textilien<br />
Roland Kleidung Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung<br />
Sögestr. 16, 28195 Bremen<br />
7. Kay Christian Hillmann Handel mit Uhren und Schmuck<br />
bastian.Beteiligungs-GmbH<br />
Lise-Meitner-Str. 5, 28359 Bremen<br />
8. Volker Homburg Zeitarbeit<br />
ZIP Zeitarbeit + Personalentwicklung<br />
GmbH<br />
Westerstr. 10-14, 28199 Bremen<br />
9. Bernd Karstedt Brennstoffe<br />
Diersch & Schröder GmbH & Co.<br />
Cuxhavener Str. 42/44, 28217 Bremen<br />
10. Frank Müller Versicherungen<br />
Öffentliche Versicherungen Bremen<br />
Martinistr. 30, 28195 Bremen<br />
11. Ariane C. Redder Medien und IT<br />
Tiefer 2, 28195 Bremen<br />
12. Ernst-Ludwig Schimmler Spedition und Güterkraftverkehr<br />
Schimmler Logistics GmbH<br />
Kap-Horn-Str. 10 a, 28237 Bremen<br />
13. Hans-G. Schumacher Elektrotechnik/Elektronik<br />
Industrievertretungen<br />
(Handelsvertretung)<br />
Hans-G. Schumacher e. K.<br />
Flemingstr. 24, 28357 Bremen<br />
14. Heike Schütte Handel mit kunstgewerblichen<br />
Schnoor 30, 28195 Bremen<br />
Erzeugnissen<br />
15. Rolf Sikora Großhandel mit Maschinen<br />
Rolf Sikora e. K.<br />
und elektrotechnischen<br />
Kornstr. 235/237, 28201 Bremen Erzeugnissen<br />
II. Handwerk<br />
Name des Beisitzers und der Firma<br />
Branche<br />
1. Herbert Dohrmann jr. Fleischermeister<br />
Friedrich-Humbert-Str. 95,<br />
28759 Bremen<br />
2. Rudolf Behr Dachdeckermeister<br />
Rudolf & Adolf Behr GmbH<br />
Bayernstraße 166, 28219 Bremen<br />
3. Günther Engelke Kfz-Handwerk<br />
Lehmkuhlweg 7, 27616 Bokel<br />
4. Peter Haarstick Goldschmiedemeister<br />
Fedelhören 97, 28203 Bremen<br />
5. Elke Kehlenbeck Metall-Handwerk<br />
Dutschke GmbH Metallbau<br />
Tucholskystraße 7, 28329 Bremen<br />
6. Thomas Kurzke Maler- und Lackiererhandwerk<br />
Kurzke GmbH & Co. KG<br />
Emder Straße 73, 28219 Bremen<br />
7. Armin Lüeße Raumausstattung<br />
Stader Straße 24, 28205 Bremen<br />
8. Hans-Hermann Nienaber Musikinstrumentenmacher-<br />
H. Lätzsch KG handwerk<br />
Schmidtstraße 24, 28203 Bremen<br />
9. Nuray Özalp Friseurhandwerk<br />
Reeder-Bischoff-Str aße 74,<br />
28757 Bremen<br />
10. Olaf Otto Zweiradmechanikermeister<br />
Max Weigl, Inh. Olaf Otto e. K.<br />
Holsteiner Str. 123, 28219 Bremen<br />
11. Dietrich Penz Fotografenmeister<br />
Fotostudio Penz GmbH<br />
Gröpelinger Heerstr. 172,<br />
28327 Bremen<br />
12. Jürgen Rotschies Maurermeister<br />
Elisabethstr. 146, 28217 Bremen<br />
13. Dieter Siever Elektrotechnikerhandwerk<br />
Knüppel & Siever<br />
Woltmershauser Straße 66,<br />
28197 Bremen<br />
14. Peter Struck Informationstechnik<br />
Radio Benecke KG<br />
Friedrich-Ebert-Straße 29-31,<br />
28199 Bremen<br />
15. Bernard Timphus Konditormeister<br />
Stecker Konditorei-Café e. K.<br />
Knochenhauerstraße 14, 28195 Bremen<br />
16. Detlef Wagschal Feinmechanikermeister<br />
LST Luftfahrtsystem Technik GmbH<br />
Fahrenheitstr. 1, 28359 Bremen<br />
17. Matthias Winter Tischlermeister<br />
Morgengärten 62, 28279 Bremen<br />
18. Torsten Wolff Glasermeister<br />
Bunten torsteinweg 39-41,<br />
28201 Bremen<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 55
WAGEN&WINNEN<br />
Ein zweiter Platz und echte<br />
Freundschaft: Neele Evers (l.) hat<br />
für ihre einst an Leukämie erkrankte<br />
Freundin Monique Rockel (r.) einen<br />
DKMS-Spendertag bei ihrem<br />
Arbeitgeber, dem Logistikunternehmen<br />
Dachser,<br />
organisiert.<br />
56 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
Der Wettbewerb und seine Ergebnisse<br />
Zum siebten Mal haben die Handels- und Handwerkskammern im Bundesland Bremen „Siegertypen<br />
gesucht“. Der Wettbewerb zeigt, dass viele Jugendliche nicht nur in Schule und Unternehmen,<br />
sondern darüber hinaus auch ehrenamtlich herausragende Leistungen zeigen.<br />
Von NINA SVENSSON (Text) und FRANK PUSCH (Fotos)<br />
spielsweise das Azubi-Team der Deutschen<br />
Telekom AG eine Patenschaft für<br />
ein SOS-Kinderdorf übernommen und<br />
sich dafür sogar beim Landessportbund<br />
zu Jugendleitern ausbilden lasligt.<br />
Die zehn Finalisten wurden zur<br />
Preisverleihung ins Kleine Haus eingeladen,<br />
die rund 50 Auszubildenden<br />
hatten es mit verschiedensten Projekten<br />
ins Finale geschafft: So hat bei-<br />
eele Evers freut sich über<br />
einen doppelten Erfolg:<br />
Die 23-jährige Kauffrau<br />
für Spedition und Logis -<br />
tikdienstleistung hat bei<br />
dem diesjährigen Wettbewerb „Siegertypen<br />
gesucht“ den 2. Platz belegt –<br />
und es wurde über die DKMS (Deutsche<br />
Knochenmarkspenderdatei) ein<br />
Spender für ihre leukämiekranke Freundin<br />
Monique Rockel gefunden. Beide<br />
Erfolge hängen eng zusammen: Neele<br />
Evers, die bei der Bremer Niederlassung<br />
der Dachser GmbH & Co. KG ausgebildet<br />
und anschließend dort im Bereich<br />
Customer Service übernommen wurde,<br />
hat nach Abstimmung mit der Geschäftsführung<br />
einen DKMS-Spendertag<br />
organisiert, bei dem sich 40 Mitarbeiter<br />
spontan registrieren ließen. Es ist<br />
zwar nicht bekannt, ob der Spender für<br />
ihre Freundin tatsächlich ein Dachser-<br />
Mitarbeiter ist. Aber in jedem Fall hat<br />
das herausragende Engagement von<br />
Neele Evers die Siegertypen-Jury überzeugt<br />
– und auch ihre Freundin ist heute<br />
wieder ganz gesund.<br />
Anfang Dezember wurden die „Siegertypen“<br />
im Kleinen Haus des Theaters<br />
Bremen ausgezeichnet. Zum siebten<br />
Mal hatten die Handelskammer<br />
Bremen, die Handwerkskammer Bremen<br />
und die Industrie- und Handelskammer<br />
Bremerhaven besonders engagierte<br />
junge Menschen gesucht: Auszubildende,<br />
die sich durch großes ehrenamtliches<br />
Engagement und überdurch -<br />
schnittliche Leistungen in Berufsschule<br />
und Unternehmen bewährt haben. An<br />
dem Wettbewerb hatten sich in diesem<br />
Jahr insgesamt 112 Auszubildende mit<br />
Einzel- und Teambewerbungen betei-<br />
Den dritten<br />
Platz errang<br />
das Azubi-<br />
Team von<br />
Nehlsen, hier<br />
im Bild mit<br />
Handels -<br />
kammer-<br />
Vizepräses<br />
Dr. Torsten<br />
Köhne – und<br />
das Publikum<br />
im Theater<br />
genoss die<br />
„Aufführung“.<br />
12.2014 Wirtschaft in Bremen | 57
WAGEN&WINNEN<br />
Die Finalisten des diesjährigen Siegertypen-Wettbewerbs<br />
sen. Die Teams der WFB Wirtschaftsförderung<br />
Bremen und der Weser-Elbe<br />
Sparkasse in Bremerhaven hatten sich<br />
in ihren Unternehmen um das Thema<br />
Energieeinsparung gekümmert und die<br />
Azubis der Willenbrock Fördertechnik<br />
unterstützen das Kinderheim St. Petri<br />
mit Fußballangeboten, Spielenachmittagen<br />
und Spendenaktionen.<br />
Ein Team - acht Sieger -<br />
typen: Wassenaar-Azubis auf<br />
dem ersten Platz<br />
Am Ende überzeugte das Team der Gartencenter<br />
Wassenaar GmbH in Bremerhaven<br />
die Jury am meisten. Die acht Jugendlichen<br />
werden dort als Floristen,<br />
Kaufleute für Bürokommunikation sowie<br />
Kaufleute im Einzelhandel ausgebildet,<br />
zwei von ihnen sind inzwischen<br />
fertig und als Floristinnen übernommen<br />
worden. Gemeinsam haben sie<br />
das Außengelände der Kindertagesstätte<br />
„Max & Moritz“ in Bremerhaven-<br />
Leherheide mit Spielgeräten und Beeten<br />
neu gestaltet und verschönert. Dafür<br />
haben sie zunächst mit Hilfe von<br />
Lieferanten eine Tombola organisiert<br />
und so insgesamt 2.000 Euro für Material<br />
eingesammelt. Mit tatkräftiger Unterstützung<br />
der Elbe-Weser-Werkstätten<br />
haben sie in vier Monaten verschiedene<br />
Spielwände und Balancierbalken<br />
gefertigt und auf dem Spielplatz montiert.<br />
In die Außenbeete haben sie essbare<br />
Obstpflanzen und Kräuter gesetzt.<br />
Der zeitliche Aufwand war hoch, die Jugendlichen<br />
haben auch mal sonntags<br />
oder in ihrem Urlaub an dem Projekt<br />
gearbeitet. „Die Freude der Kinder hat<br />
uns großen Spaß gemacht“, sagt Jana<br />
Renk, die während der Projektzeit auch<br />
für ihre Abschlussprüfung lernen musste.<br />
„Unser Team war toll, wir konnten<br />
uns aufeinander verlassen. Durch die<br />
vielen Beteiligten ist nun auch der Zusammenhalt<br />
in der Nachbarschaft größer<br />
geworden.“<br />
Für die Siegertypen gab es Urkunden<br />
und einen Preis in Höhe von 2.000<br />
Euro, der von Handelskammer-Vizepräses<br />
Dr. Torsten Köhne, Handwerkskammer-Präses<br />
Jan-Gerd Kröger und Hans-<br />
Christoph Seewald, Präsident der IHK<br />
Bremerhaven verliehen wurde. „Die Jugendlichen<br />
repräsentieren mit ihrem<br />
Engagement den beruflichen Nachwuchs<br />
unseres Wirtschaftsstandorts.<br />
Soziale Kompetenz, Teamfähigkeit und<br />
Rückgrat sind neben fachlichen Kenntnissen<br />
wichtig für den Erfolg“, hieß es<br />
bei der Preisverleihung. Der Wettbewerb<br />
wurde von der Hermann-Leverenz-<br />
Stiftung, der Karl-Nix-Stiftung, Radio<br />
Bremen Vier und Bild Bremen unterstützt.<br />
Azubis kümmern sich um<br />
Azubis: Mit Broschüre und<br />
Filmen auf Platz 2 und 3<br />
Soziale Kompetenz hatte Neele Evers<br />
(der 2. Platz ist mit 1.500 Euro dotiert)<br />
nicht nur durch die Organisation des<br />
DKMS-Spendertages bei Dachser gezeigt,<br />
sondern auch durch die Erstellung<br />
und Herausgabe einer Informa -<br />
tionsbroschüre für neue Auszubildende.<br />
Die Mappe mit Unternehmensdaten,<br />
Ansprechpartnern und weiteren<br />
Informationen wird inzwischen auch an<br />
neue Mitarbeiter vergeben, um den<br />
Start im Unternehmen zu erleichtern.<br />
Auch als Angestellte bei Dachser ist sie<br />
nach wie vor für die Aktualisierung und<br />
Herausgabe verantwortlich.<br />
Für die Gewinnung neuer Auszubildenden<br />
hat sich das Azubi-Team von<br />
Nehlsen stark gemacht und wurde dafür<br />
mit dem 3. Platz und 1.000 Euro belohnt.<br />
Die vier angehenden Industriekaufleute<br />
haben Kurzfilme über drei<br />
gewerbliche Ausbildungsberufe bei<br />
Nehlsen produziert, um dem Bewerbungsrückgang<br />
entgegen zu wirken.<br />
Die Filme sind nun im Internet zum Beispiel<br />
bei Youtube oder auf der Nehlsen-<br />
Website zu sehen sind. Planung, Drehgenehmigungen,<br />
Absprache mit der Geschäftsführung<br />
– alles haben die Azubis<br />
eigenverantwortlich in der sechsmonatigen<br />
Projektzeit organisiert. n<br />
58 | Wirtschaft in Bremen 12.2014
SILVESTER IM THEATER BREMEN<br />
MUSIKTHEATER<br />
15 und 19 Uhr: Operetta international!<br />
Silvestergala mit den Bremer Philharmoniker, dem Musiktheater-<br />
Ensemble und dem Chor des Theater Bremen<br />
Musikalische Leitung: Clemens Heil<br />
Theater am Goetheplatz. Eintritt ab 18 €<br />
TANZ<br />
20 Uhr: Belleville<br />
Akika / Unusual Symptoms<br />
Kleines Haus. Eintritt ab 19 €<br />
PARTY<br />
23 Uhr: Global Jungle präsentiert von Funkhaus Europa<br />
Die Funkhaus-Europa-DJs Gülbahar Kültür und Ralph „von“ Richthoven versprechen eine<br />
unvergessliche Tanznacht. Ihr „Global Pop“ umfasst E-Swing, Reggae, Afro-Pop, Merengue, Balkan Beats,<br />
Neo-Soul, Oriental Pop, Bollywood-Musik – alles was das kosmopolitische Herz begehrt.<br />
Theater am Goetheplatz. Eintritt 25 € (für BesucherInnen der Silvestervorstellungen 17 €)
Die 50 wichtigsten<br />
Punkte beim Thema<br />
Unternehmensnachfolge:<br />
1. Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten.<br />
2. Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten.<br />
3. Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten.<br />
4. Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten.<br />
5. Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten.<br />
6. Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten.<br />
7. Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten.<br />
8. Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten.<br />
9. Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten.<br />
10. Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten.<br />
11. Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten.<br />
12. Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten.<br />
13. Lassen Sie sich genossenschaftlich beraten.<br />
Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt.<br />
Zukunft<br />
jetzt<br />
gestalten!<br />
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