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Wirtschaft<br />

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER<br />

IN BREMEN<br />

Autoregion Nordwest<br />

Power und<br />

Potenziale<br />

Siegertypen<br />

Der Wettbewerb und seine<br />

Ergebnisse<br />

Forum Innenstadt<br />

Die Mitte der Stadt<br />

Militärtransporter A400M<br />

Wie ein Schweizer Messer<br />

Sozialwirtschaft<br />

Alter als Ressource<br />

DIHK-Analyse<br />

Akademische vs. berufliche<br />

Bildung<br />

Bremerhaven<br />

Letzter Kneipenstopp<br />

vor New York<br />

www.handelskammer-bremen.de<br />

12/2014


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KAMMERSTANDPUNKT<br />

Bremen braucht<br />

ein Mobility-Cluster<br />

Stuttgart, Wolfsburg und vielleicht Ingolstadt:<br />

Wer an Städte denkt, in denen der Automobilbau<br />

mit Zulieferern, Forschungseinrichtungen, Dienstleistern<br />

und Institutionen eng vernetzt ist, dem<br />

kommt nicht unbedingt als erstes Bremen in den<br />

Sinn. Warum nicht Die Hansestadt hat in all diesen Feldern<br />

reichlich Kompetenz aufgebaut und die Zusammen -<br />

arbeit intensiviert. Ganz offensichtlich muss es aber eine<br />

gezielte öffentliche Unterstützung geben, die nicht finanziell<br />

sein muss, damit Bremen auf der Landkarte der<br />

deutschen Mobilitäts-Cluster sichtbarer wird.<br />

Der Automobilbau hat einen wesentlichen Anteil daran, dass Bremen<br />

der fünftgrößte Industriestandort in Deutschland ist. Allein im zweitgrößten<br />

Mercedes-Werk der Welt arbeiten rund 13.000 Menschen, bei den direkten<br />

Zulieferern sind es weitere 2.000. Bremen bietet ideale Standortbedingungen,<br />

die durch den Zusammenschluss der Akteure in der Brancheninitiative<br />

Automotive Nordwest noch gestärkt wird! Unser Bundesland liegt im Schnittpunkt<br />

der norddeutschen Automobilstädte und ist daher als Standort für<br />

Zulieferfirmen für ganz Norddeutschland interessant.<br />

Diese Stärken muss Bremen für die Zukunft weiterdenken. Es muss<br />

Synergiepotenziale durch eine engere Vernetzung mit anderen Mobilitätsbranchen<br />

wie der Luft- und Raumfahrt heben. Bremen muss die Voraussetzungen<br />

dafür verbessern, dass ansiedlungswillige Zulieferfirmen tatsächlich<br />

den Weg hierher finden. In Technologiezentren wie dem EcoMaT sollten<br />

Kompetenzen von Wirtschaft und Wissenschaft stärker gebündelt werden –<br />

damit Forschungseinrichtungen noch gezielter auf die künftigen<br />

Anforderungen an Mobilität eingehen können.<br />

Bremens Wirtschaftsförderung hat drei starke Cluster definiert –<br />

maritime Wirtschaft/Logistik, Windenergie und Luft- und Raumfahrt. Nur<br />

konsequent wäre es, diese nun in Richtung Mobility zu erweitern. Das würde<br />

in Bremen und der Region nicht nur Wachstum und Beschäftigung sichern,<br />

sondern wäre auch ein überregionales Signal, dass Investitionen in<br />

Mobilität erwünscht sind!<br />

Christoph Weiss (Präses)<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 3


INHALT<br />

Wirtschaft<br />

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER<br />

IN BREMEN<br />

Power und<br />

Potenziale<br />

Autoregion Nordwest<br />

Siegertypen<br />

Der Wettberwerb und seine<br />

Ergebnisse<br />

Forum Innenstadt<br />

Die Mitte der Stadt<br />

Militärtransporter A400M<br />

Wie ein Schweizer Messer<br />

Sozialwirtschaft<br />

Alter als Ressource<br />

DIHK-Analyse<br />

Akademische vs. berufliche<br />

Bildung<br />

Bremerhaven<br />

Letzter Kneipenstopp<br />

vor New York<br />

www.handelskammer-bremen.de<br />

12/2014<br />

Autoregion Nordwest<br />

Seite 10 Power und Potenziale<br />

Foto Daimler AG<br />

56 Siegertypen Der Wettbewerb und seine Ergebnisse Viele Jugendliche zeigen<br />

nicht nur in Schule und Unternehmen, sondern darüber hinaus auch ehrenamtlich herausragende<br />

Leistungen. Das hat wieder einmal der Wettbewerb „Siegertypen gesucht“ unter Beweis gestellt. Den<br />

Spitzenplatz errang das Azubi-Team des Gartencenters Wassenaar aus Bremerhaven. Foto Frank Pusch<br />

3<br />

6<br />

8<br />

18<br />

17<br />

RUBRIKEN<br />

Kammerstandpunkt<br />

Präses Christoph Weiss:<br />

Bremen braucht ein Mobility-Cluster<br />

Bremen kompakt<br />

Land & Leute, kurz & bündig<br />

Stadt & Campus<br />

Infothek<br />

Veranstaltungen der Handelskammer<br />

Firmenjubiläen<br />

10<br />

16<br />

17<br />

»<br />

TITELGESCHICHTE<br />

Autoregion Nordwest: Power, Potenziale, Perspektiven<br />

Der Nordwesten ist eine Autoregion – erfolgreich und<br />

vielseitig. Er steht aber (noch) im Schatten der süddeutschen<br />

Autoindustrie. Mehr Sichtbarkeit ist notwendig und<br />

ein politisches Signal: Automotive soll das vierte Innova -<br />

tionsclus ter, ein Mobilitäts-Cluster in Bremen werden.<br />

KAMMERREPORT<br />

Handelskammer Aus dem Plenum vom 10. November<br />

Tagungen IHK-Hauptgeschäftsführer, Kammerrechtstag<br />

52<br />

52<br />

53<br />

44<br />

50<br />

50<br />

52<br />

54<br />

Börsen<br />

Existenzgründungen,<br />

Kooperationen<br />

Recycling<br />

Zahlen des Monats<br />

Wirtschaftstermine<br />

Impressum<br />

Anzeigenregister<br />

KammerOffiziell Änderung der Wahlordnung,<br />

Beisitzer-Liste der Einigungsstelle von Wettbewerbsstreitigkeiten<br />

Redaktioneller Hinweis<br />

Die nächste Ausgabe der „Wirtschaft in Bremen erscheint<br />

als Doppelausgabe Januar/Februar 2015 am 1. Februar 2015.<br />

20<br />

24<br />

26<br />

28<br />

28<br />

30<br />

32<br />

33<br />

»<br />

»<br />

»<br />

STANDORTBREMEN<br />

Forum Innenstadt Die Mitte der Stadt<br />

Militärtransporter A400M Wie ein Schweizer Messer<br />

Sozialwirtschaft „Marke“ Bremer Heimstiftung:<br />

Alter als Ressource<br />

Familienfreundlichkeit Neues Siegel für Unternehmen<br />

Nachrichten Relaunch für Hachez, Sportstiftung,<br />

„Botschafter“-Wein<br />

METROPOLREGION<br />

Nachrichten Cruise Recruiting Day,<br />

Tchibo testet Wilhelmshaven<br />

Bremerhaven Letzter Kneipenstopp vor New York<br />

Windkraft Neues Offshore-Center im Klimahaus<br />

» Das sind unsere Titelthemen.<br />

4 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


26 Sozialwirtschaft Alter als<br />

Ressource Innovationen in der Sozialwirtschaft:<br />

Die Bremer Heimstiftung hat sich zu einer<br />

attraktiven „Marke“ entwickelt und macht bundesweit<br />

von sich reden. Foto Bremer Heimstiftung<br />

24 Militärtransporter A400M Wie ein Schweizer Messer Was<br />

lange währt, wird endlich gut: Die Produktion des Militärtransporters A400M wird<br />

forciert, die ersten Maschinen sind bereits im Einsatz. Wichtigster Standort bei der<br />

Herstellung des Transportflugzeuges ist das Bremer Airbus-Werk. 500 Mitarbeiter<br />

schrauben dort den hochmodernen Flieger zusammen – und es sollen noch mehr<br />

Maschinen werden. Foto Airbus<br />

34<br />

36<br />

»<br />

ZUKUNFTBILDUNG<br />

Analyse Ein verhängnisvoller Trend Akademische vs.<br />

berufliche Bildung<br />

Nachrichten MINT-freundliche Schulen, Uni-Praxisbörse<br />

Webportal zur Inklusion, Arbeitserfahrungen im Ausland<br />

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Seit 1825 in Bremen.<br />

38<br />

39<br />

40<br />

41<br />

WIRTSCHAFTGLOBAL<br />

Freihandel Plädoyer für TTIP<br />

Internationaler Dialog Montenegro, Brüssel<br />

Delegationsreisen Warschau, Peru und Chile, Izmir<br />

Erasmus Auslandsprogramm für Jungunternehmer<br />

42<br />

43<br />

46<br />

47<br />

48<br />

49<br />

56<br />

»<br />

NEUECHANCEN<br />

Life Sciences Branche mit Perspektiven<br />

EcoMaT Forschungs- und Technologiezentrum auf gutem Weg<br />

SERVICE&PRAXIS<br />

Studie Manager fordern neue Führungskultur<br />

E-Business Einfacher als gedacht: E-Business-Lotse<br />

Handel Cross-Channel-Logistik wird zur Pflicht<br />

Umweltnotizen<br />

WAGEN&WINNEN<br />

Siegertypen: Der Wettbewerb und seine Ergebnisse<br />

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Beilagenhinweis Diese Ausgabe der „Wirtschaft in Bremen“ enthält eine<br />

Beilage der Stiftung Kinderhospiz Löwenherz sowie das Magazin i2b-express.<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 5


BREMENKOMPAKT<br />

LAND & LEUTE<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

· Professor Dr. Hans-Dietrich Haasis<br />

ist in den Wissenschaftlichen Beirat<br />

beim Bundesministerium für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur (BMVI) berufen<br />

worden. Der Wissenschaftliche Beirat<br />

ist ein Beratungsgremium des Bundesministers<br />

und in seiner Mitgliederstruktur<br />

interdisziplinär aufgestellt. Die<br />

Mitglieder werden in den Beirat für ihre<br />

Person berufen und üben ihre Tätigkeit<br />

ehrenamtlich aus. Haasis leitet das Direktorium<br />

des ISL Instituts für Seeverkehrswirtschaft<br />

und Logistik, das als eines<br />

der europaweit führenden Institute<br />

für maritime Forschung, Beratung und<br />

Know-how Transfer gilt.<br />

· Die Bremer Verpackungsunternehmerin<br />

Lencke Steiner (vormals Wischhusen)<br />

führt den Verband BJU Die jungen<br />

Unternehmer<br />

ein weiteres Jahr<br />

als Bundesvorsitzende.<br />

Bei der<br />

Mitgliederversammlung<br />

in Berlin<br />

wurde die 29-<br />

Jährige mit 98,5<br />

Prozent der Stimmen<br />

als Verbandschefin wiedergewählt.<br />

Für Steiner ist es die dritte Amtszeit.<br />

Stellvertretende Bundesvorsitzende<br />

ist ebenfalls eine Bremerin: Julia<br />

Dettmer. Seit 2012 ist sie in der Dettmer<br />

Group zuständig für den Bereich<br />

Marketing, PR & Kommunika tion sowie<br />

Immobilienverwaltung.<br />

Kieserling und Ipsen Contract Logistics<br />

bilden ein Joint Venture: Mit dem Erwerb<br />

einer 50-Prozent-Beteiligung an<br />

der Ipsen Contract Logis tics GmbH<br />

& Co. KG bündeln der Bremer Logistiker<br />

Kieserling und Ipsen Logistics zum 1.<br />

Januar 2015 ihre Logis tikaktivitäten in<br />

der Hansestadt. Ipsen Contract Logis -<br />

tics ist Teil der weltweit tätigen Ipsen-<br />

Gruppe, deren Wurzeln in einem 1891<br />

gegründeten Speditionsgeschäft liegen.<br />

Das Kontraktlogistikunternehmen<br />

ist Spezialist für Dienstleistungen im<br />

Bereich des weltweiten Supply Chain<br />

Managements, insbesondere im integrierten<br />

Luft- und Seefrachtsektor. Das<br />

Traditionsunternehmen Kieserling ist<br />

der Kontraktlogistiker unter dem Dach<br />

der Compass Logis tics International<br />

AG.<br />

Der Verband Deutsches Reisemanagement<br />

hat jetzt die besten Geschäftsreise-<br />

und Tagungshotels mit dem Certified<br />

Star-Award 2014 gekürt – zum wiederholten<br />

Male die Atlantic Hotels.<br />

Das Atlantic Grand Hotel Bremen<br />

(im Bild) ist erneut Certified Business<br />

Hotel Nr. 1 (bis 150 Zimmer), das Atlantic<br />

Hotel Sail City in Bremerhaven<br />

erhielt zum dritten Mal in Folge<br />

den Titel des bes ten Certified Green<br />

Hotels und das Atlantic Congress Hotel<br />

Essen wurde als bestes Certified Conference<br />

Hotel (ab 150 Zimmer) ausgezeichnet.<br />

Zur Auswahl standen mehr<br />

als 400 zertifizierte Hotels für Ge-<br />

schäftsreisende. Von den etwa 14.000<br />

abgegebenen Stimmen entfielen die<br />

meisten auf die Hotel-Kooperation aus<br />

dem Norden.<br />

Das Design-Hotel prizeotel hat mit<br />

einem neuen Recruiting-Konzept für<br />

sein neues Haus in Hamburg den Hospitality<br />

HR Award 2014 gewonnen. Vergeben<br />

wird der Preis von der Deutschen<br />

Hotelakademie (DHA), dem Fachmagazin<br />

First Class und der Branchenstellenbörse<br />

Hotelcareer.<br />

Die EBH Radio Software GmbH hat<br />

jetzt den 80. Auftrag zur Ausstattung<br />

eines Kreuzfahrtschiffs mit Entertainment-Software<br />

erhalten. Unter „Entertainment“<br />

werden die Bereiche Hintergrundmusik,<br />

DJ-Software, Karaoke-Unterhaltung<br />

sowie weitere Softwarelösungen<br />

verstanden.<br />

Die Universität Bremen hat im Gründungsradar<br />

des Stifterverbandes für<br />

die Deutsche Wissenschaft für das Jahr<br />

2013 erneut gut abgeschnitten. Mit einer<br />

von 9,6 auf 10,1 Punkte verbesserten<br />

Gesamtpunktzahl liegt sie nur 1,7<br />

Punkte hinter der erstplatzierten TU<br />

München. Das von der Uni Bremen in<br />

der Gründungsphase begleitete Unternehmen<br />

Toby Rich wurde für das „German<br />

Accelerator“-Programm des Stifterverbandes<br />

ausgewählt: Ein spezielles<br />

Mentoring hilft den Jungunternehmern<br />

dabei, nach US-Investoren im Silicon<br />

Valley zu suchen und bestehende Verkaufskontakte<br />

zu intensivieren.<br />

Die Berliner Fluggesellschaft Germania<br />

stockt ihr Angebot am City Airport<br />

Bremen auf und fliegt im Sommer<br />

2015 bis zu neun Mal wöchentlich<br />

nach Palma de Mallorca – das sind drei<br />

Flüge pro Woche mehr als bislang geplant.<br />

„Mit dem erweiterten Flugplan<br />

unterstreicht Germania das Engagement<br />

am Flughafen der Hansestadt.<br />

Sie reagiert damit auch auf die Redu-<br />

6 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


Foto Frank Pusch<br />

zierung des Flugangebots am Standort“,<br />

teilte der Flughafen mit. Die zusätzlichen<br />

Verbindungen würden ab<br />

dem Beginn des Sommerflugplans sukzessive<br />

ins Programm genommen. Derweil<br />

ist die irische Fluggesellschaft<br />

Ryanair mit drei neuen Zielen in den<br />

Winterflugplan gestartet: Göteborg,<br />

Lissabon und Madrid. Die drei Destinationen<br />

werden jeweils dienstags, donnerstags<br />

und samstags ab Bremen angeflogen.<br />

Im Winter können ab Bremen<br />

34 Ziele direkt angeflogen werden, da -<br />

runter Sonnenziele wie die Balearen, Kanaren<br />

und Antalya oder Marsa Alam.<br />

Die Beratungsgesellschaft K.E.R.N<br />

eröffnet am 1. Januar 2015 eine zweite<br />

Niederlassung in Bremen. Das Unternehmen<br />

ist eines<br />

der wenigen Beratungsgesellschaften<br />

in Deutschland,<br />

die sich ausschließlich<br />

um die<br />

Beratung und die<br />

Begleitung der<br />

Unternehmensnachfolge<br />

kümmern. 2004 vom Bremer<br />

Unternehmer Nils Körber (im Bild) ge-<br />

gründet, verfügt K.E.R.N. demnächst<br />

über 13 Standorte in Deutschland.<br />

„Seit 2004 ist unser Angebot zur Unternehmensnachfolge<br />

ständig gewachsen<br />

und beinhaltet heute alle Möglichkeiten<br />

für einen Generationswechsel,<br />

Kauf- oder Verkauf von Firmen“, so Körber.<br />

Die Niederlassungen werden nach<br />

dem Partner-Prinzip eigenständig geführt.<br />

Die Imperial Shipping Holding,<br />

Duisburg, und die B. Dettmer Reederei,<br />

Bremen, haben ihr gemeinsames<br />

Engagement in der Trockenschifffahrt<br />

beendet und bedienen den Markt wieder<br />

getrennt. Das vor drei Jahren gegründete<br />

Gemeinschaftsunternehmen<br />

Dettmer Bulk Reederei wird komplett<br />

von der Imperial Shipping Holding<br />

übernommen, die Niederlassung Bremen<br />

des Gemeinschaftsunternehmens<br />

geht an die B. Dettmer Reederei. Die<br />

entsprechenden Verträge würden noch<br />

kartellrechtlich geprüft. Die erhofften<br />

Synergieeffekte hätten sich nicht verwirklichen<br />

lassen, teilte die Dettmer<br />

Reederei mit.<br />

Eine perfekte Ellipse über dem<br />

Innenhof der „neuen“ Bremer Landesbank<br />

• Jetzt wurde Richtfest am<br />

Domshof gefeiert. Zehn Monate<br />

nach der Grundsteinlegung ist der<br />

Rohbau fertiggestellt. Damit liegt<br />

die Bank im Zeit- und auch im<br />

Budgetplan, was bei Großprojekten<br />

dieser Dimension nicht immer der<br />

Fall ist. Der Innenhof setzt einen<br />

besonderen städtebaulichen Akzent.<br />

„Alle Beteiligten haben einen super<br />

Job gemacht“, sagte Bauherr Dr.<br />

Guido Brune, Vertriebsvorstand<br />

der Landesbank. „Vieles an diesem<br />

Gebäude ist Handarbeit. Planung,<br />

Koordination und Ausführung haben<br />

reibungslos geklappt.“ Ende 2015<br />

sollen alle wesentlichen Bauarbeiten<br />

und der Innenausbau abgeschlossen<br />

sein. Nach der Einrichtung<br />

für den Bankbetrieb ist die Wiedereröffnung<br />

für Sommer 2016<br />

geplant. Die Kosten für den<br />

Neubau belaufen sich auf<br />

rund 50 Millionen Euro.<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 7


BREMENKOMPAKT<br />

KURZ & BÜNDIG<br />

CAMPUS<br />

STADT &<br />

Das Autohaus Utbremen zählt zu<br />

den Top Opel Service Partnern: Durch<br />

herausragende Service- und Teileverkaufsleistungen<br />

haben sich 40 Serviceund<br />

40 Teileleiter in ihren jeweiligen<br />

Wertungsgruppen im Jahr 2013 für die<br />

Mitgliedschaft im „Opel Serviceleiter<br />

Club bzw. Opel Teileleiter Club“ qualifiziert.<br />

Serviceleiter Werner Loger nahm<br />

stellvertretend für das Autohaus Utbremen<br />

Schmidt + Koch GmbH die Club-<br />

Urkunde entgegen. Eine neue Wertungsrunde<br />

hat bereits begonnen.<br />

Schmidt + Koch unterhält 19 Standorte<br />

im norddeutschen Raum und bietet Autos<br />

von Audi, Porsche, VW und Škoda<br />

über Ford bis Opel an.<br />

Die Ubimax GmbH hat eine strategische<br />

Kooperation mit der abat Gruppe<br />

vereinbart. Ubimax hat die Datenbrillenlösung<br />

xPick für die Lagerlogistik<br />

entwickelt: Die Aufträge werden direkt<br />

im Blickfeld des Arbeiters visualisiert<br />

und können nahtlos und in Echtzeit gebucht<br />

werden. Durch die Datenbrille<br />

hat der Kommissionierer beide Hände<br />

frei für Lagerarbeiten und kann sich flexibel<br />

bewegen. Der SAP-Spezialist abat<br />

hat xPick nun an SAP angebunden. Für<br />

die Anbindung von xPick an das Lagersteuerungssystem<br />

programmierten die<br />

Spezialisten von abat und Ubimax gemeinsam<br />

eine Schnittstelle und passten<br />

ihre Komponenten entsprechend<br />

an. „Mit der Datenbrillenlösung lassen<br />

sich völlig neue Logistikprozesse abbilden,<br />

die mit herkömmlichen mobilen<br />

Geräten nicht möglich sind“, teilte abat<br />

mit.<br />

Das Unternehmen Peper & Söhne hat<br />

zusammen mit Lutz Braken-Gülke die<br />

Lloyd Garagen eröffnet. Dabei handelt<br />

es sich um exklusive Stellplätze für automobile<br />

Klassiker auf dem ehemaligen<br />

Borgward-Gelände in der Richard-<br />

Dunkel-Straße.<br />

Hansa-Flex-Stiftung<br />

fördert Jacobs-Studierende<br />

ie Hansa-Flex-Stiftung fördert Studierende<br />

der Jacobs University bereits<br />

zum zweiten Mal mit 150.000<br />

Euro. Mit dem „Joachim Armerding Stipendium“<br />

wird ihnen das Studium in<br />

Bremen ermöglicht. Jährlich werden bis<br />

zu fünf Stipendien an Bewerber mit hervorragenden<br />

schulischen Leistungen,<br />

überdurchschnittlicher Zielstrebigkeit<br />

und der Bereitschaft, die eigenen Fähigkeiten<br />

gemeinsam mit anderen und<br />

für andere einzusetzen, vergeben. Die<br />

Studierenden werden für die Dauer eines<br />

dreijährigen Bachelor- oder eines<br />

zweijährigen Masterstudiums wirtschafts-<br />

und naturwissenschaftlicher<br />

Fächer an der Jacobs Uni gefördert.<br />

Während einer kleinen Zeremonie<br />

(im Bild) auf dem Jacobs-Campus übergab<br />

der Stifter Joachim Armerding einen<br />

Scheck an die Präsidentin der Universität,<br />

Professorin Katja Windt. Die<br />

fünf Stipendiaten sind die beiden Bremer<br />

Doygu Budancamanak (Internationale<br />

Politik und Geschichte), Bela Janauschek<br />

(Global Economics and Management)<br />

sowie Yubao Lou aus China<br />

(Internationale Logistik), Arjaldo Karaj<br />

aus Albanien (Global Economics and<br />

Management) und Kareem Al Nahas<br />

aus Syrien (Biotechnologie).<br />

„Wir können mit unserer Stiftung<br />

junge Menschen in einer Phase ihres<br />

Lebens unterstützen, in der die Förderung<br />

ihrer Talente und Fähigkeiten<br />

wichtig und wegweisend ist“, sagte Armerding.<br />

Aus eigener Erfahrung wisse<br />

er um die Hürden, die man als junger<br />

Mensch finanziell und persönlich nehmen<br />

müsse, um eine erfolgreiche berufliche<br />

Existenz auf die Beine zu stellen.<br />

„Mit dem, was wir in mehr als 50 Jahren<br />

bei Hansa-Flex aufgebaut haben,<br />

unterstützen wir jetzt die nachfolgenden<br />

Generationen global und lokal. Dadurch<br />

geben wir auch dem Land Bremen<br />

etwas zurück, das für unser Unternehmen<br />

als zentraler Standort ein Zuhause<br />

ist.“<br />

Hansa-Flex ist der führende System -<br />

anbieter rund um die Hydraulik. Was<br />

1962 in der Garage von Joachim Armerding<br />

in Bremen als Ersatzteillieferant<br />

für Hydraulikschlauchleitungen begann,<br />

hat sich zu einem internationalen<br />

Unternehmen mit mehr als 3.000<br />

Mitarbeitern weltweit entwickelt. n<br />

Fotos Julia Ahlers, Heike Hoenig<br />

8 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


Startup-Unternehmer und<br />

Wissenschaftler Peter Baumann geehrt<br />

rst wenige Wochen ist es her, dass<br />

Dr. Peter Baumann, Professor für Informatik<br />

an der Jacobs University in<br />

Bremen, für seine Dienste in der Standardisierung<br />

mit dem Kenneth D. Gardels<br />

Award ausgezeichnet wurde. Jetzt<br />

erhielt der Wissenschaftler und Unternehmer<br />

auch den Copernicus Masters<br />

Award für die herausragende Entwicklung<br />

eines Informationsdienstes für<br />

großvolumige Daten, so genannte „Big<br />

Data“. Der internationale Wettbewerb<br />

prämiert die besten Ideen für Dienste,<br />

Anwendungen und Geschäftsideen, denen<br />

Satelliten-Erdbeobachtungsdaten<br />

zugrunde liegen. Damit sollen marktorientierte<br />

Anwendungen unterstützt<br />

werden, die Daten aus dem Copernicus-Programm<br />

der Europäischen Union<br />

nutzen.<br />

Zahlreiche Institutionen und Unternehmen<br />

beteiligten sich an der Ausschreibung<br />

themenspezifischer Herausforderungen.<br />

So gewann Baumann die<br />

von der T-Systems International GmbH<br />

ausgeschriebene „Big Data Challenge“.<br />

Der Informatiker entwickelte einen<br />

neuen und quelloffenen Informationsdienst<br />

für großvolumige, wissenschaftliche<br />

Daten, insbesondere multi-dimensionale<br />

Datenwürfel. Dies können Sensor-,<br />

Bild- und Simulationsdaten sowie<br />

statistische Daten sein, wie sie beim<br />

Einsatz von Satelliten gewonnen werden.<br />

Das von Baumann konzipierte Sys -<br />

tem ist unter dem Namen „rasdaman“<br />

(raster daten manager) bekannt.<br />

„Wir haben es bei dieser Technologie<br />

mit einer der innovativsten Lösungen<br />

unserer Zeit zu tun“, so Dr. Jurry de<br />

la Mar von T-Systems. Die Geoinformationsarchitektur<br />

halte große Chancen<br />

für die Industrie und Wissenschaft bereit,<br />

weil sie die Auswertung von Satellitendaten<br />

optimiere und das Volumen<br />

dieser Daten verringere. Baumanns Sys -<br />

tem sei hier bahnbrechend. n<br />

Masterstudenten<br />

suchen Logistikfirmen<br />

Drei junge internationale Studenten<br />

sind ab Januar 2015 für ein halbes Jahr<br />

am TZI Technologie-Zentrum Informatik<br />

und Informationstechnik zu Gast.<br />

Sie möchten ihr Know-how in Praxisprojekte<br />

mit hiesigen Logistikfirmen einbringen.<br />

Sie arbeiten in dem EU-Projekt<br />

PERCCOM, dessen aktuelles Thema<br />

Green Logistics ist. An PERCCOM sind<br />

elf Universitäten und Hochschulen aus<br />

Frankreich, Schweden, Finnland, Großbritannien,<br />

Russland, Deutschland und<br />

weiteren europäischen Ländern sowie<br />

Unternehmen wie Cisco, Orange oder<br />

Mit dem Informationsdienst<br />

„rasdaman“ gewann der Unternehmer<br />

Dr. Peter Baumann (Mitte)<br />

den Copernicus Award in der von<br />

T-Systems ausgeschriebenen Kategorie<br />

„Big Data Challenge“. Es<br />

gratulieren: (l.) Thorsten Rudolph,<br />

Anwendungszentrum Oberpfaffenhofen<br />

und Markus Lennartz,<br />

Vize Präsident Global Accounts,<br />

T-Systems International GmbH.<br />

Ericsson beteiligt. Rund 20 Master-Studierende<br />

aus aller Welt beschäftigen<br />

sich mit Green Logistics ab Januar<br />

2015 für ein halbes Jahr. „Drei von ihnen<br />

kommen dann an die Universität<br />

Bremen, wo sie am TZI in dem Forschungscluster<br />

LogDynamics betreut<br />

werden“, so TZI-Professor Michael Lawo.<br />

„Für diese Forschungsarbeit suchen<br />

wir noch Probleme aus der Praxis von<br />

Logistikfirmen.“<br />

n<br />

Kontakt<br />

TZI, Professor Michael Lawo,<br />

Telefon 0421/218-64002, mlawo@tzi.de<br />

Neues Technikum für<br />

Bremerhavener Institut BILB<br />

Mit einem Neubau für das Institut für Lebens -<br />

mitteltechnologie und Bioverfahrenstechnik (BILB)<br />

wird Bremerhaven als Standort der Lebensmittel -<br />

industrie weiter gestärkt. Das Land Bremen inves -<br />

tierte mit Unterstützung des Europäischen Fonds<br />

für regionale Entwicklung 2,7 Millionen Euro in<br />

das neue Gebäude am Technologie-Transfer-Zentrum<br />

(ttz). Bauherr ist die Fischereihafen-Betriebs -<br />

gesellschaft mbH (FBG).<br />

Notwendig wurde der Neubau aufgrund voller<br />

Auftragsbücher der Forscher, gestiegener Beschäftigtenzahlen<br />

und erhöhten Platzbedarfs für Versuche.<br />

Nun stehen eine ausgebaute Technikumsfläche<br />

und weitere Büroräume zur Verfügung. Die Kommunikationsstruktur<br />

wird durch die Unterbringung der<br />

meisten Mitarbeiter aus dem Lebensmittelbereich<br />

des ttz Bremerhaven in einem Gebäude wesentlich<br />

verbessert.<br />

Das ttz ist eng mit der regionalen Wirtschaft verbunden<br />

und insbesondere für die Lebensmittelwirtschaft<br />

ein wichtiger Innovationsträger. Neben kofinanzierten<br />

Forschungen stammen circa 30 Prozent<br />

der Aufträge direkt aus der Industrie. Die Lebensmittelindustrie<br />

ist der zweitgrößte Arbeitgeber im<br />

Land Bremen. Mit Nahrungs- und Genussmitteln<br />

werden hier im Jahr rund vier Milliarden Euro<br />

umgesetzt.<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 9


TITELGESCHICHTE<br />

Die Hella Fahrzeugkomponenten GmbH war eines der Bremer Industrieunternehmen, das jetzt zur<br />

mittlerweile 6. „Langen Nacht der Industrie“ ihre Türen für Besucher öffnete. Hella ist eine feste Größe<br />

in der Automobilindustrie. Als Teil des globalen Hella-Netzwerks entwickelt und produziert das Bremer<br />

Werk elektromechanische und elektronische Komponenten für Kraftfahrzeuge.<br />

10 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


POWER, POTENZIALE,<br />

PERSPEKTIVEN<br />

Der Nordwesten ist eine Autoregion – erfolgreich und vielseitig. Er steht aber (noch) im<br />

Schatten der süddeutschen Autoindustrie. Mehr Sichtbarkeit ist notwendig und ein politisches<br />

Signal: Automotive soll das vierte Innovationscluster, ein Mobilitäts-Cluster<br />

in Bremen werden.<br />

Von CHRISTINE BACKHAUS (Text)<br />

Foto Frank Pusch<br />

Auffallend ist, dass Bremens Automotive-Kompetenz sich aus<br />

vielen Kanälen speist. Es ist eine beachtliche Kombination<br />

aus Produktion und Logistik, Umschlag und Transport, aus<br />

Forschung und Entwicklung. Im Zentrum steht das große<br />

Mercedes-Benz Werk der Daimler AG in Bremen, in dem mehr<br />

als 300.000 Autos pro Jahr gebaut und mehr Menschen beschäftigt<br />

werden als in jedem anderen (Privat)Unternehmen<br />

der Stadt. Das Werk und mit ihm Werksleiter Andreas Kellermann<br />

trägt im weltweiten Mercedes-Verbund nicht nur die<br />

Verantwortung für die C-Klasse, das meistverkaufte Mercedes-Modell,<br />

sondern in dem brandneuen Organisationsmodell<br />

auch für die Heckantriebs-Architektur aller Modelle. Das<br />

Bremer Werk ist nach Stuttgart-Sindelfingen weltweit das<br />

zweitgrößte Produktionswerk von Mercedes und genießt einen<br />

Top-Ruf. Seit 1978 sind mehr als sechs Millionen Mercedes-Benz-Pkw<br />

in der Hansestadt gefertigt worden.<br />

Um diesen Primus herum gruppiert sich eine stattliche<br />

Reihe international renommierter und technologisch führens<br />

ist höchste Zeit. Höchste Zeit, dass Bremen Gas<br />

gibt. Drei Innovationscluster hat das Land: Windenergie,<br />

maritime Wirtschaft und Luft- und Raumfahrt.<br />

Diese drei Branchen prägen den Standort,<br />

haben ein hohes Renommee und ohne Zweifel<br />

auch ein beträchtliches Zukunftspotenzial. Dabei ist eine<br />

vierte Branche bisher etwas vernachlässigt worden, obwohl<br />

sie der Treibstoff der Industriestadt Bremen ist: Automotive.<br />

Bremen ist eine Autostadt, lautet allerorten das politische<br />

Credo, 1.000 Autos laufen hier täglich vom Band. Mehr politisches<br />

Gewicht, mehr Aufmerksamkeit und mehr Förderung<br />

aber erhielte die Branche, wenn sie offiziell zum Innovations -<br />

cluster, zu einem Mobility-Cluster, erklärt wird. Das ist die Forderung<br />

der Wirtschaft.<br />

Welche Substanz die Branche in Bremen und im Nordwesten<br />

hat, belegt eine neue Analyse der Jade Hochschule und<br />

des Automotive Nordwest e. V. Danach stellen rund 170 Betriebe<br />

in Nordwestdeutschland, in dem Dreieck Emden-Bremen-Osnabrück,<br />

mit knapp 45.000 Beschäftigten direkt<br />

Kraftwagen und Kraftwagenteile her. Hinzu kommen<br />

40.000 indirekt Beschäftigte. Meist arbeiten sie in kleinen<br />

und mittleren Unternehmen. „Der Gesamtumsatz lag 2012<br />

bei 20,76 Milliarden Euro, was einem Anteil von sechs Prozent<br />

des Bundesumsatzes entspricht“, heißt es in der Studie.<br />

„Er wurde zu zwei Dritteln im Auslandsgeschäft erwirtschaftet.<br />

Davon stammte wiederum gut ein Viertel aus der Eurozone<br />

und der Rest aus dem sonstigen Ausland.“<br />

Starker Beschäftigungseffekt<br />

Matthias Brucke, Clustermanager des Automotive-Nordwest-<br />

Netzwerkes, hat die Studie initiiert. Sie zeige erstmals wissenschaftlich<br />

untermauert den enormen Beschäftigungsbeitrag<br />

der Branche, sagt er. Für Bremen wurde ein Multiplikator von<br />

1,94 (bundesweit 1,79) ermittelt. „Das heißt, dass die rund<br />

21.000 Arbeitskräfte bei den Herstellern und direkten Zulieferern<br />

in der Stadt noch einmal zu fast genau so vielen Beschäftigten<br />

führen, die indirekt von der Automobilbranche leben“,<br />

sagt Brucke. Damit stehen bei der Automotive Branche<br />

rund 40.000 Menschen in Lohn und Brot.<br />

Die Hochschulanalyse bekräftigt, dass Fahrzeugbau der<br />

bedeutendste Wirtschaftsfaktor im produzierenden Gewerbe<br />

im Nordwesten ist: „13 Prozent der Betriebe machen mehr als<br />

70 Prozent des Umsatzes.“ Mehr als die Hälfte der Arbeitskräfte<br />

der vier betrachteten Wirtschaftszweige (Fahrzeugbau,<br />

Gummi- und Kunststoff, Chemie, Maschinenbau) ist im<br />

Fahrzeugbau tätig. Nimmt man das Bruttoinlandsprodukt in<br />

Gesamtdeutschland – im Jahr 2012 waren es 2,666 Billionen<br />

Euro –, so hat der Fahrzeugbau einen Anteil von 13,5 Prozent.<br />

Davon werden knapp 27 Prozent in den drei Bundesländern<br />

Bremen, Hamburg und Niedersachsen erwirtschaftet, das ist<br />

doppelt so viel wie im Durchschnitt aller Bundesländer.<br />

Drei wesentliche Standortvorteile kennzeichnen die Region:<br />

zum einen das verfügbare Personal (hoher Bildungsstand,<br />

enorme Flexibilität), zum zweiten die Anbindung an die Häfen<br />

und drittens schließlich die Verfügbarkeit freier Flächen<br />

für etwaige Expansionen, vor allem in Niedersachsen. Die<br />

größten Stärken der Branche sind laut Untersuchung die Innovationstätigkeit<br />

und das verfügbare Arbeitskräftepotenzial.<br />

Komplexe Automotive-Kompetenz<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 11


TITELGESCHICHTE<br />

der Zulieferer – genannt seien beispielsweise Hella, Lear,<br />

Johnson Controls oder ZF Services. Sie sind mit Blick auf ihre<br />

Dynamik, Expertise und Innovationskraft eine wichtige Stütze<br />

der Branche. Die Zulieferer sind im Kern mittelständisch<br />

und im Gefolge von Daimler gelingt ihnen der Sprung auf<br />

ausländische Märkte.<br />

Eine weitere wichtige Komponente ist die Logistik. Im Zuge<br />

der Globalisierung und der Verflechtung der Produktionsnetzwerke<br />

sinkt die Fertigungstiefe und es wächst die Rolle<br />

der Zulieferer für die Produktionslogistik. Wie überall in der<br />

Automobilbranche stammen nur noch 20 bis 30 Prozent der<br />

Bestandteile eines Wagens originär vom Hersteller. Über ein<br />

komplexes Netzwerk von Zulieferern werden Teile wie Sitze,<br />

Leuchten, Sensoren oder Kompressoren „just in sequence“ in<br />

die Produktion eingesteuert. Oberste Maxime: Das Band darf<br />

nie still stehen.<br />

Zudem gibt es in Bremen einen der größten Autohäfen<br />

der Welt und mit der BLG den führenden Automobillogistiker<br />

des europäischen Kontinents – und mit der Hansalinie wiederum<br />

ein für den Automo-<br />

Automotive Nordwest e. V. ist das Netzwerk der<br />

Automobilbranche im Nordwesten Deutschlands und<br />

vertritt knapp 80 Unternehmen<br />

und wissenschaftliche Einrichtungen.<br />

Es wurde in den ersten Jahren<br />

öffentlich finanziert, mittlerweile<br />

trägt es sich aber allein<br />

aus Mitgliedsbeiträgen.<br />

» In einer globalen Branche wie<br />

der unsrigen ist die Vernetzung<br />

untereinander eine wesentliche<br />

Voraussetzung. Manfred Meise<br />

Kontakt Matthias Brucke,<br />

Clustermanager, brucke@<br />

automotive-nordwest.de,<br />

Telefon 0160 96601044<br />

tive-Sektor maßgeschneidertes<br />

Gewerbeareal. Forschung<br />

und Entwicklung<br />

sind hier exzellent vertreten.<br />

Bremen ist weiterhin<br />

Modellregion für Elektromobilität<br />

und nimmt sich<br />

in dem Metropolregionsprojekt<br />

„smart region“ des<br />

zukunftsweisenden Themas<br />

„integrierte Mobilitäts sys -<br />

teme“ an. Schließlich ist die<br />

Hansestadt Ursprung eines automobilen Kultes namens<br />

Borgward, und das erste Automobilwerk entstand bereits<br />

1906.<br />

Plattform für die Unternehmen<br />

Einen wichtigen Part spielt das Automotive-Nordwest-Clus -<br />

ter. Mit den Produktionsstätten von Mercedes-Benz in Bremen<br />

und Volkswagen in Emden – hier wird der Passat gebaut<br />

– verfügt Nordwestdeutschland über zwei starke Pole der gesamten<br />

Branche. Vornehmste Aufgabe des Clusters ist es<br />

nun, das Thema Auto nicht allein dem deutschen Süden zu<br />

überlassen. Die Region als automobiles Kompetenzzentrum<br />

überregional zu vermarkten, die Wirtschaftsbeziehungen zu<br />

fördern, Wirtschaft und Wissenschaft zu vernetzen und eine<br />

gemeinsame Kommunikationsplattform zu schaffen – das<br />

steht auf der Agenda.<br />

„Gerade in einer globalen Branche wie der unsrigen ist die<br />

Vernetzung untereinander eine wesentliche Voraussetzung“,<br />

sagte Manfred Meise, der Vorsitzende des Automotive-Clus -<br />

ters und Chef des Bremer Hella-Werkes. „Dies ist besonders<br />

für kleinere und mittlere Unternehmen wichtig, damit sie an<br />

diesem weltweiten Geschäft teilnehmen können. Automotive<br />

Nordwest schafft dafür die Plattform für die Unternehmen in<br />

der Region.“<br />

Meise liegt ein Thema vor allem am Herzen. „Damit unsere<br />

Branche weiter vorankommen kann“, sagt er, „ist es essenziell,<br />

dass wir uns technologisch weiterentwickeln und auch<br />

in Zukunft innovative Fahrzeuge bauen. Neben der Technologie<br />

ist aber eine genauso wichtige Aufgabe für die Zukunft<br />

die Sicherung des Fachkräftenachwuchses.“ Dafür müssen<br />

junge Menschen, insbesondere junge Frauen, für Technik begeistert<br />

werden. „Automotive Nordwest leistet hierzu seinen<br />

Beitrag, zum Beispiel dadurch, dass wir an Veranstaltungen,<br />

wie dem VDI-Tag der Technik teilnehmen, oder studentische<br />

Teams unterstützen, die Elektro-Rennautos entwickeln.“<br />

Globale Branche<br />

Die so wichtige Vernetzung zieht derweil größere Kreise und<br />

erstreckt sich künftig auf den ganzen deutschen Norden. Die<br />

Grundsatzentscheidung ist gefallen, Mitte 2015 geht die<br />

neue Dachmarke „Automotive Nord“ an den Start: Automotive<br />

Nordwest und die entsprechenden Initiativen in Osnabrück<br />

und Wolfsburg/Braunschweig wollen an einem Strang<br />

ziehen, wenn es auf Messen geht und wenn es um das Thema<br />

Internationalisierung geht. „Norddeutschland ist das bessere<br />

Label“, sagte Clustermanager Brucke.<br />

Das ist auch bitter nötig, denn Automotive ist eine globale<br />

Branche. Deutsche Markenhersteller bauen laut VDA im<br />

Ausland (2013: rund 8,6 Millionen) schon mehr Autos als im<br />

Inland (2013: 5,4 Millionen). Insgesamt entfallen auf sie gut<br />

20 Prozent der Weltautomobilproduktion (2013: 74,5 Millionen).<br />

Asien, das heißt im Wesentlichen China, ist hier der Top<br />

Player. Auf dem europäischen Markt dominieren die deutschen<br />

Autobauer.<br />

Der Wettbewerb ist extrem hart, das Ringen um Antworten<br />

auf die großen Probleme wie beispielsweise Energiepreise,<br />

die Klimaproblematik oder sich verändernde Mobilitätswünsche<br />

ebenso. Da passt es gut, dass ein wissenschaftlicher<br />

Schwerpunkt in Bremen die Umweltverträglichkeit ist und<br />

viel Aufmerksamkeit der E-Mobilität gilt. Ein weiteres großes<br />

Thema sind die Systemtechnologie Leichtbau und Mischbauweisen<br />

mit neuen Materialien. Hierzu wird in der Airport<br />

Stadt ein eigenes Technologiezentrum (EcoMaT) gebaut. Das<br />

interessiert die Automotive Branche wie die Luft- und Raumfahrt<br />

und die Offshore-Industrie, so dass sich hier gleich drei<br />

bremische Innovationsbereiche kreuzen.<br />

n<br />

12 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


Fotos Automotive Nordwest, Daimler AG<br />

» ES GIBT NOCH DEN EINEN ODER<br />

ANDEREN AHA-EFFEKT!<br />

Mercedes-Benz-Werksleiter Andreas Kellermann über den Standort Bremen, über<br />

Clusteraktivitäten, den Wert des Erfahrungsaustausches und über Bremer Erfolgsfaktoren<br />

Das Bremer Mercedes-Werk ist Mitglied im Automotive<br />

Nordwest e. V. Welchen Stellenwert hat das Cluster für<br />

das Werk, für den Standort Bremen, für den Nordwesten<br />

Deutschlands<br />

Unser Werk ist einer der großen privaten Arbeitgeber in Bremen<br />

und der Region. Damit sind wir auch eine wesentliche<br />

Säule der Automobilindustrie im Nordwesten und verstehen<br />

es als Teil unserer unternehmerischen Verantwortung, in einem<br />

solchen Netzwerk eine aktive Rolle zu spielen. Wir möchten<br />

unseren Beitrag leisten, die automobilen Kompetenzen<br />

des Nordwestens auch über die Grenzen der Region hinaus<br />

bekannt zu machen. Gleichzeitig schätzen wir den branchenübergreifenden<br />

Erfahrungsaustausch. In Bremen und im<br />

Nordwesten kann der Cluster dazu beitragen, das Bewusstsein<br />

für den Stellenwert der Automobilbranche als Wirtschaftsfaktor<br />

zusätzlich zu erhöhen. Daran wirken wir gerne mit.<br />

Welche strategischen Ziele verfolgen Sie in diesem<br />

Netzwerk<br />

Das Netzwerk versteht sich ja in erster Linie als Kommunikationsplattform<br />

der Branche. Dieser Austausch sowohl nach<br />

innen mit anderen Mitgliedsunternehmen, wie auch nach außen<br />

in Richtung Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden<br />

ist uns enorm wichtig. Wenn wir damit letztendlich<br />

an der wirtschaftlichen Weiterentwicklung der Region mitwirken<br />

können, ist allen Beteiligten geholfen. Ein weiterer<br />

Faktor, den wir als Werk auch Cluster-unabhängig sehr stark<br />

betreiben ist der interdisziplinäre Erfahrungsaustausch mit<br />

Hochschulen, Forschungseinrichtungen und anderen Hochtechnologie-Unternehmen<br />

in Bremen. Dieser Blick über den<br />

Tellerrand hilft uns, unsere Herausforderungen auch einmal<br />

mit einer anderen Perspektive zu betrachten und frische Ideen<br />

ins Werk zu tragen.<br />

Welche Standortvorteile hat Bremen für die Autobranche<br />

Und wo liegen die Schwierigkeiten, die es zu beseitigen<br />

gilt<br />

Ich bin von der Kraft des Wirtschaftsstandorts Bremen überzeugt<br />

und habe dessen Vorteile schätzen gelernt. Wir als Mercedes-Benz<br />

Werk profitieren von der Dichte an anderen Hochtechnologie-Unternehmen,<br />

etwa aus Luft- und Raumfahrt,<br />

mit denen wir uns in einzelnen Innovationsfeldern eng austauschen.<br />

Auch viele unserer Zulieferer haben die Attraktivität<br />

des Standorts erkannt und sich im Umkreis angesiedelt.<br />

Die Stadt trägt zudem die „Gene“ einer traditionellen Handelsstadt,<br />

zahlreiche Unternehmen können hier auf gewachsene<br />

internationale Kontakte bauen. Bildungsinstitutionen –<br />

darunter eine Universität mit Elite-Prädikat sowie eine Privat -<br />

uni von Weltrang – sorgen für qualifizierte akademische<br />

Nachwuchs-Kräfte. Und letztendlich bietet die Nähe zum Hafen<br />

logistische Vorteile. Unsere Fahrzeuge mit Stern sind<br />

nicht ohne Stolz „made in Bremen“.<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 13


TITELGESCHICHTE<br />

Ist die Wertschätzung für die Autostadt Bremen mittlerweile<br />

hoch genug, in der Politik, in der Öffentlichkeit oder<br />

sehen Sie noch Wahrnehmungsdefizite Hat der Norden<br />

als Automobilregion gegenüber dem Süden in der Anerkennung<br />

aufgeholt<br />

In der Stadt und in der Region nehme ich unser Werk als in<br />

den Köpfen der Menschen fest verankert wahr. Wir haben in<br />

den zurückliegenden Jahren unsere Aktivitäten in und mit<br />

der Öffentlichkeit nochmals intensiviert, zuletzt etwa anlässlich<br />

des Jubiläums „75 Jahre Werk Bremen – 35 Jahre Mercedes-Benz<br />

in Bremen“ oder im Zuge der Markteinführung der<br />

neuen C-Klasse. Daran wollen wir anknüpfen. Es freut uns natürlich,<br />

dass das Bekenntnis „Bremen ist eine Autostadt“ immer<br />

häufiger und selbstverständlicher in den Reden vieler<br />

Entscheidungsträger vorkommt. Wenn wir als Werk überregional<br />

auftreten, gibt es angesichts der Vielfalt der bei uns<br />

gebauten Modelle und der Bedeutung des Automobilstandorts<br />

Bremen durchaus noch den einen oder anderen „Aha-Effekt“.<br />

Aber auch daran arbeiten wir.<br />

Die Bedeutung des Werkes Bremen im Daimler-Verbund ist<br />

gewachsen. Was sind die Bremer Erfolgsfaktoren<br />

Zunächst einmal ist da natürlich unsere starke Mannschaft<br />

am Standort zu nennen. Mehr als 12.500 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter und tausende hochqualifizierte Mitarbeiter<br />

bei unseren Partnern in der Zulieferindustrie bauen mit großer<br />

Leidenschaft und handwerklicher Perfektion jährlich um<br />

die 300.000 Fahrzeuge mit Stern. Die bei uns gebaute Qualität<br />

wird immer wieder von externer Stelle gewürdigt, sei es<br />

beim J.D. Power Award oder beim jüngsten TÜV-Report, bei<br />

dem drei Bremer Modelle aufgrund geringer Mängel erste<br />

Plätze belegen konnten.<br />

Als Kompetenzzentrum für die neue C-Klasse ist es unsere<br />

Aufgabe, den weltweiten Anlauf an drei Auslandsstandorten<br />

zu begleiten und zahlreiche Prozesse global zu steuern. Auch<br />

in diesem Zusammenhang haben unsere Zulieferer einen<br />

wichtigen Beitrag geleistet. Eine solche Aufgabe ist nicht nur<br />

eine hohe Verantwortung, sondern auch eine Riesen-Auszeichnung,<br />

die sich die Bremer Mannschaft erarbeitet hat.<br />

Ein Faktor war dabei auch die Fähigkeit, Innovationen erfolgreich<br />

in die Serienfertigung zu integrieren. In der Roadster-<br />

Fertigung des SL haben wir umfangreiches Know-How mit einer<br />

Vollaluminium-Karosserie gesammelt. Dieses Wissen hat<br />

sich für uns bei der Großserienproduktion der neuen C-Klasse,<br />

die durch die Verbindung von Stahl- und Aluminium-Bauteilen<br />

deutlich an Gewicht verloren hat, ausgezahlt.<br />

Zudem haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einen<br />

tollen Job gemacht, ihr Wissen und ihre Erfahrung an unsere<br />

Kollegen aus den Auslandswerken weiterzugeben – sowohl<br />

bei uns in Bremen als auch vor Ort in den USA, Südafrika<br />

oder China. Dabei ist das Werk als Partner auf Augenhöhe<br />

aufgetreten, was sehr positiv angekommen ist. n<br />

Millionen-Auftrag<br />

für Bremer abat-Gruppe<br />

Die Bremer abat Gruppe – ein auf Automotive-Unternehmen<br />

und Logistikdienstleister spezialisierter internationaler<br />

Anbieter von SAP-Beratung und -Entwicklung – hat von<br />

ihrem langjährigen Kunden Daimler den Zuschlag für den<br />

größten Auftrag in ihrer Unternehmensgeschichte erhalten:<br />

In den nächsten drei Jahren wird der SAP-Dienstleister<br />

den Autobauer unterstützen, die Prozesse der Vorserienentwicklung<br />

auf Basis des SAP-Standards zu verbessern. Das<br />

Auftragsvolumen beträgt knapp acht Millionen Euro, teilte<br />

abat mit. In der Daimler-Vorserienentwicklung werden für<br />

alle Modellreihen Fahrzeuge, Vans, Motoren und Getriebe<br />

sowie Karosserieteile als Einzelstücke hergestellt. Diese<br />

werden dann auf Serientauglichkeit geprüft. Die abat<br />

Gruppe wird nun die Vorserien-Prozesse – von der Planung<br />

über die Logistik bis zum Aufbau in der Werkstatt – standardnah<br />

im System SAP Enterprise Resource Planning<br />

(ERP) abbilden und optimieren.<br />

n<br />

Daimler investiert mehr als 100 Mil -<br />

lionen Euro in das Presswerk Bremen<br />

Mercedes-Benz hat im Werk Bremen eine neue Servopressenlinie<br />

offiziell in Betrieb genommen. In die Anlage, die 95 Meter<br />

lang und zwölf Meter hoch ist, investierte das Unternehmen<br />

mehr als 100 Millionen Euro. Diese Summe ist Teil einer<br />

Gesamtinvestition von 750 Millionen, die Mercedes-Benz in<br />

diesem Jahr im Werk Bremen tätigt. „Durch die Bereitstellung<br />

von innovativen Fertigungsverfahren können wir Zukunftstechnologien<br />

wie den Leichtbau wirtschaftlich in Serie<br />

bringen“, sagt Markus Schäfer, Bereichsvorstand Produktion<br />

und Supply Chain Management Mercedes-Benz Cars. „In enger<br />

Kooperation mit Partnern machen wir darüber hinaus unsere<br />

Gesamtprozesse effizienter und entlasten unsere Mitarbeiter.“<br />

Die neue Pressenlinie kann je nach Bauteil bis zu 40<br />

Teile pro Minute herstellen – vorwiegend Karosserieteile für<br />

die neue C-Klasse-Familie aus Aluminium, aber auch aus<br />

Stahl. „Damit bedient die Presse den intelligenten Leichtbau-<br />

Materialmix der C-Klasse optimal.“<br />

n<br />

14 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


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KAMMERREPORT<br />

AUS DEM PLENUM<br />

Die Plenarsitzung vom 10. November<br />

l Aktuelles<br />

l Bericht über die Arbeit des Mittelstandsausschusses<br />

der Handelskammer Bremen<br />

l Wahlprüfsteine zur Bürgerschaftswahl 2015<br />

l Änderungen der Wahlordnung der Handelskammer Bremen<br />

l Benennung eines Mitglieds für den DIHK-Vorstand<br />

l Benennung eines Mitglieds für den Verwaltungsrat der<br />

Vereinigten W.-H.-C.-Eilemann-, Elise Köncke- und Reinhold Cordes-Stiftung<br />

l Einigungsstelle zur Beilegung von Wettbewerbsstreitigkeiten<br />

l FabLab Bremen e. V. – Design. Make. Learn. Share<br />

l The road ahead – Der Luftverkehrsmarkt in Bremen,<br />

Deutschland und International<br />

Aktuelles<br />

Vizepräses Otto Lamotte informierte<br />

das Plenum über die Sitzung des Europäischen<br />

Parlaments der Unternehmen<br />

am 16. Oktober in Brüssel (siehe auch<br />

Seite 39). Zu der Konferenz kamen zum<br />

dritten Mal mehr als 750 Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer aus ganz<br />

Europa zusammen, um wirtschaftsrelevante<br />

EU-Themen, wie Internationalisierung,<br />

Bildung, Finanzierung und<br />

Energie zu diskutieren und abzustimmen.<br />

Die Sitzung mit den EU-Entscheidungsträgern,<br />

an der aus Bremen neben<br />

ihm auch André Grobien sowie<br />

Jens Assheuer aus Bremerhaven teilnahmen,<br />

sei sehr erfolgreich verlaufen.<br />

Wichtige Themen seien angesprochen<br />

worden.<br />

Mittelstandsausschuss<br />

Andreas Berghöfer, Geschäftsführer der<br />

roha arzneimittel GmbH, erstattete<br />

den Jahresbericht über die Arbeit des<br />

Mittelstandsausschusses der Handelskammer.<br />

Aktuell zähle der Ausschuss<br />

35 Mitglieder quer durch alle Wirtschaftsbereiche<br />

aus überwiegend mittelständischen<br />

Unternehmen. Die be-<br />

handelten Themen resultierten aus der<br />

Agenda, die sich der Ausschuss Ende<br />

2013 in einem Themenfindungsworkshop<br />

gesetzt habe. So habe man sich<br />

beispielsweise neben der geplanten<br />

Novelle des Bremischen Landschaftsschutzprogramms<br />

und der Einführung<br />

eines Klimaschutz- und Energiegesetzes<br />

auch mit den bestehenden Verzögerungen<br />

bei Gewerbe-Bauanträgen im<br />

Land Bremen und den Perspektiven einer<br />

besseren Verzahnung von Unternehmen<br />

und Hochschulen auseinandergesetzt.<br />

Auch im Jahr 2015 sollen<br />

Fragen aus der unternehmerischen Praxis<br />

und der Politikberatung die Kernthemen<br />

der Ausschussarbeit bilden.<br />

Wahlprüfsteine<br />

Präses Christoph Weiss stellte die im<br />

Entwurf vorliegenden Wahlprüfsteine<br />

zur Bürgerschaftswahl im Mai 2015<br />

vor. Unter dem Titel „Das Land Bremen<br />

nach vorne bringen! – Was in der neuen<br />

Legislaturperiode der Landesregierung<br />

ab 2015 getan werden muss“ habe<br />

die Handelskammer Bremen gemeinsam<br />

mit der IHK Bremerhaven im<br />

Vorfeld der Bürgerschaftswahl wichtige<br />

Forderungen der Wirtschaft an eine<br />

zukunftsorientierte Politik in Bremen<br />

formuliert. Ziel sei es, die Anforderungen<br />

der Wirtschaft für die nächste Legislaturperiode<br />

festzuschreiben. Das<br />

Plenum stimmte nach Aussprache und<br />

Ergänzungen den Wahlprüfsteinen einstimmig<br />

zu. Das Papier soll am 17. Dezember<br />

auf der Landespressekonferenz<br />

der Öffentlichkeit vorgestellt und vor<br />

der Wahl mit den Parteien diskutiert<br />

werden.<br />

Wahlordnung, DIHK-Vorstand,<br />

Stiftung, Beisitzer<br />

Das Plenum stimmte den vorgesehenen<br />

Änderungen der Wahlordnung der<br />

Handelskammer Bremen betreffend<br />

die Veröffentlichung von Wahlbekanntmachungen<br />

im Internet und der Einreichung<br />

von Wahlbewerbungen bzw.<br />

Wahlvorschlägen durch eingescannte<br />

Dokumente per Email einstimmig zu<br />

(siehe Seite 54).<br />

Das Plenum beschloss einstimmig –<br />

bei Enthaltung des Betroffenen – die erneute<br />

Benennung von Präses Weiss für<br />

den Vorstand des DIHK für die Berufungsperiode<br />

2015/2016 sowie die Benennung<br />

von Günther Lübbe für den<br />

Verwaltungsrat der Vereinigten W.-H.-<br />

C.-Eilemann-, Elise Köncke- und Reinhold<br />

Cordes-Stiftung als Nachfolger<br />

von Dr. Matthias Fonger. Darüber hi -<br />

naus stimmte das Plenum der Beisitzer -<br />

16 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


TAGUNGEN<br />

liste für die Einigungsstelle zur Beilegung<br />

von Wettbewerbsstreitigkeiten<br />

bei der Handelskammer Bremen einstimmig<br />

zu (siehe Seite 55).<br />

FabLab Bremen<br />

Dr. Dennis Krannich und Dr. Anja Zeising,<br />

geschäftsführende Vorstände des<br />

FabLab Bremen e. V., berichteten über<br />

die Aktivitäten des Vereins. FabLab stehe<br />

für fabrication laboratory und sei eine<br />

offene Werkstatt mit dem Ziel, Privatpersonen<br />

und ansässigen Unternehmen<br />

industrielle Produktionsverfahren<br />

für Einzelstücke zur Verfügung zu stellen.<br />

Typische Geräte seien 3D-Drucker<br />

und CNC-Maschinen, mit denen unterschiedliche<br />

Materialien bearbeitet werden<br />

können. Aktuelles Vorhaben sei es,<br />

von der Universität Bremen in die größeren<br />

Räume des alten Postamtes 5<br />

umzuziehen. Dafür würden noch Unterstützer<br />

und Sponsoren gesucht.<br />

Luftverkehrsmarkt<br />

Jürgen Bula, Geschäftsführer der Flughafen<br />

Bremen GmbH, erläuterte in seinem<br />

Vortrag „The road ahead – Der<br />

Luftverkehrsmarkt in Bremen, Deutschland<br />

und International“ die wirtschaftliche<br />

Entwicklung des Airports Bremen<br />

und die Änderungen in der Luftverkehrsbranche.<br />

Alle wesentlichen Indikatoren<br />

– vom Passagieraufkommen<br />

über die Direktziele bis zum Finanzergebnis<br />

– hätten sich in Bremen positiv<br />

entwickelt. Nichtsdestotrotz sei die<br />

Luftverkehrsbranche in Deutschland,<br />

Europa und weltweit im Umbruch. Im<br />

Europa-Verkehr nehme die Nachfrage<br />

nach Direktdiensten weiter zu. Gleichzeitig<br />

stünden die europäischen Carrier<br />

vor einer überfälligen Konsolidierung,<br />

die zugleich zur Zukunftsfrage der Airlines<br />

werde.<br />

n<br />

Vom 30. Oktober bis 1. November tagte<br />

der Arbeitskreis Europäischer<br />

IHK-Hauptgeschäftsführer in Bre -<br />

men. Dabei handelt es sich um einen<br />

Kreis von IHK-Hauptgeschäftsführern<br />

verschiedener europäischer Länder, die<br />

sich regelmäßig zu einem Erfahrungsaustausch<br />

und zur Förderung der grenzüberschreitenden<br />

Zusammenarbeit der<br />

hauptamtlichen Kammermitarbeiter<br />

treffen. Bei dieser Gelegenheit lernten<br />

die Gäste die Freie Hansestadt Bremen<br />

kennen, sowohl die historische Innenstadt<br />

als auch den modernen Part in<br />

der Überseestadt.<br />

n<br />

Der jährliche Kammerrechtstag des<br />

Instituts für Kammerrecht (IFK)<br />

fand in diesem Jahr dank der gemeinsamen<br />

Initiative von Arbeitnehmerkammer<br />

und Handelskammer in Bremen<br />

statt (im Bild). Auf der Veranstaltung<br />

Anfang November diskutierten<br />

Referenten und Teilnehmer den aktuellen<br />

Stand des Kammerrechts. Regelmäßig<br />

finden sich zu diesem Anlass mehr<br />

als 100 Vertreter der Kammern, Spitzenverbände,<br />

Aufsichtsbehörden sowie<br />

DIE HANDELSKAMMER<br />

GRATULIERT ZUM JUBILÄUM<br />

UNTERNEHMEN<br />

25-jähriges Bestehen<br />

Politiker und Wissenschaftler zusammen,<br />

um in den Meinungsaustausch<br />

über die Grenzen der Kammertypen<br />

hinweg einzutreten. Im Anschluss an<br />

die Sitzung in der Arbeitnehmerkammer<br />

gab es einen abendlichen Empfang<br />

im Haus Schütting. n<br />

(v.l.) Auf dem Podium diskutierten Peter Kalb<br />

von der Bayerischen Landesärztekammer, der IFK-<br />

Vorsitzende Professor Dr. Kluth aus Halle und der<br />

Verwaltungsrechtsexperte Professor Dr. Thomas<br />

Mann aus Göttingen.<br />

l Heinz Boss, gegründet 1. Dezember 1989<br />

l RTS GmbH, gegründet 7. Dezember 1989<br />

l Artbox Grafik & Satz Gesellschaft mit beschränkter Haftung,<br />

gegründet 14. Dezember 1989<br />

l Ulrich Vogel, gegründet 21. Dezember 1989<br />

l AUTEB Automatisierungstechnik Bremen GmbH, gegründet 27. Dezember 1989<br />

Foto IFK<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 17


KAMMERREPORT<br />

INFOTHEK<br />

IN KÜRZE: VERANSTALTUNGEN DER<br />

HANDELSKAMMER BREMEN (AUSWAHL)<br />

Weitere aktuelle Informationen finden Sie in der Veranstaltungsdatenbank im Internet: www.handelskammer-bremen.de.<br />

ANMELDUNG<br />

Melden Sie sich im<br />

Internet an:<br />

www.handelskammerbremen.de.<br />

Das neue<br />

Veranstaltungsverzeichnis<br />

erscheint im<br />

Januar 2015.<br />

Existenzgründung/<br />

Unternehmensnachfolge<br />

9.-19. März, 18:00-20:30 Uhr<br />

Seminar: Der Weg in die<br />

Selbstständigkeit<br />

Wie werde ich Unternehmerin – wie werde<br />

ich Unternehmer Welche Voraussetzungen<br />

sind bei der Existenzgründung zu beachten<br />

Was ist ein Businessplan Wie kalkuliere ich<br />

meine Kosten Welche Pflichten muss ich erfüllen,<br />

wenn ich Personal beschäftige und<br />

was möchte das Finanzamt von mir wissen<br />

Diese und weitere Fragen werden in dem<br />

Existenzgründungsseminar „Der Weg in die<br />

Selbstständigkeit“ der Handelskammer<br />

Bremen beantwortet. Referenten: Tania<br />

Neubauer, Ralf Brandt, Dr. Dorothee Lotz,<br />

Johannes Wolters, Ida Klipan, Jör g Jarchow,<br />

Susanna Suhlrie, André Dillinger, Arno Geerds.<br />

Die Gebühr beträgt 120,- Euro.<br />

Bitte melden Sie sich an,<br />

Petra Ripke-Höpfl,<br />

Telefon 0421 3637-236,<br />

veranstaltungen@handelskammer-bremen.de<br />

Wirtschaft global<br />

2 Termine:<br />

15. Januar und 21. Januar 2015,<br />

jeweils 9:00-17:00 Uhr<br />

Zoll-Workshop: Aktuelle Änderungen<br />

im Zoll- und Außenwirtschaftsrecht<br />

Zum Jahreswechsel treten im Zoll-, Außen -<br />

wirtschafts- und Ursprungsrecht der EU regelmäßig<br />

Neuerungen in Kraft. Die Anforderungen<br />

an die Mitarbeiter, die für die zollrecht -<br />

liche Abwicklung der Außenhandelsgeschäfte<br />

verantwortlich sind, steigen. Der Workshop<br />

gibt einen Überblick über aktuelle Änderungen<br />

zum Jahreswechsel und behandelt ins -<br />

besondere: neue Präferenzregelungen, Zollrechtsreform,<br />

AEO und Compliance, Wareneinreihung<br />

sowie allgemeine Entwicklungen im<br />

Zoll- und Exportrecht. Strategische und<br />

praktische Tipps runden den Workshop ab.<br />

Aufgrund der großen Nachfrage gibt es<br />

zwei Veranstaltungstermine.<br />

Referent ist Andreas Heuer, Vorsteher<br />

des Zollamts Bremerhaven.<br />

Die Veranstaltung ist kostenpflichtig.<br />

2 Termine:<br />

27. Januar und 28. Januar 2015,<br />

jeweils 9:00-17:00 Uhr<br />

Zoll-Seminar: Änderungen der rechtlichen<br />

Grundlagen für die Export- und Importabwicklung<br />

2015 inklusive Auffrischung der<br />

Grundlagen<br />

Die Zollbestimmungen, das Exportkontrolloder<br />

Präferenzrecht sowie die Wareneinreihung<br />

innerhalb der EU unterliegen zum Jahreswechsel<br />

2014/2015 wieder zahlreichen<br />

Neuerungen. Die Sicherheitsrisiken im internationalen<br />

Waren- und Dienstleistungsverkehr<br />

haben neue Vorkehrungen und Abläufe<br />

zur Folge, die Unternehmen kennen müssen.<br />

Nur wer die Grundlagen des Zollrechts und<br />

die Zusammenhänge kennt, kann die prak -<br />

tischen Konsequenzen für die Prozesse im<br />

Unternehmen berücksichtigen. Das Seminar<br />

bietet auch die Möglichkeit, Erfahrungen und<br />

das Wissen zu einzelnen Aspekten der Abwicklung<br />

des Auslandsgeschäfts auszutauschen.<br />

Referent ist Dr. Wolfgang Barthel,<br />

Poly International, Außenwirtschaftsberatung.<br />

Die Veranstaltung ist kostenpflichtig.<br />

Bitte melden Sie sich an:<br />

zollseminar@handelskammer-bremen.de<br />

Neujahrsmatinee<br />

wel.come 2015<br />

Kommunikationsfachleute,<br />

Kreative und Medienexperten aus<br />

der Metropol region Nordwest treffen<br />

sich am Samstag, dem 24. Januar, bei<br />

der Neujahrs matinee wel.come im<br />

Haus Schütting. Mit alljährlich rund<br />

300 Gästen zählt sie zu den größten<br />

Veranstaltungen der Kreativ- und Medienbranche in Bremen und dem<br />

Nordwesten. Veranstalter der 11. wel.come sind die Handelskammer Bremen,<br />

der Marketing-Club Bremen, der Kom munikationsverband Wirtschaftsraum<br />

Bremen, die Vereine bremen digitalmedia und Klub Dialog sowie<br />

die Bremer Akademie für Kommuni kation, Marketing und Medien.<br />

Anmeldung<br />

Marketing-Club Bremen e. V., Wilhelm Wagenfeld Haus,<br />

Telefon 0421-3795596, info@marketingclub-bremen.de. Der Eintritt kostet 10,- Euro;<br />

Mitglieder der veranstaltenden Organisationen zahlen an der Tageskasse 5,- Euro.<br />

18 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


„GUTER DIALOG BEGINNT BEI UNS MIT<br />

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Knut Hänjes, Inhaber hanseatic dialog GmbH, Bremen und Bremerhaven<br />

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Und damit unser Dialog funktioniert, setzen wir auf swb Proline: eine starke<br />

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und Bremerhaven: swb Leased Line. Beide Produkte überzeugen uns – der Service, die<br />

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STANDORTBREMEN<br />

DIE MITTE DER STADT<br />

Drei Schlüsselprojekte standen im Fokus des 1. Forums Innenstadt: Ansgariquartier,<br />

Bahnhofsvorstadt und Alte Neustadt Von CHRISTINE BACKHAUS<br />

Senatsbaudirektorin<br />

Professorin Dr. Iris<br />

Reuther skizzierte<br />

„eine tragfähige Stadtidee<br />

für Bremen“.<br />

s ist ein großes Programm. Mit<br />

dem Innenstadtkonzept 2025 – zu Jahresbeginn verabschiedet<br />

– hat sich Bremen viel vorgenommen: Ein<br />

attraktiver Stadtraum soll entwickelt werden, im Dialog aller<br />

Beteiligten. Jetzt, mitten in der Umsetzung der ersten rund<br />

40 Projekte, Maßnahmen und Aktivitäten, wurde ein Zwischenfazit<br />

gezogen. Die beiden Senatsressorts für Umwelt,<br />

Bau und Verkehr sowie Wirtschaft, Arbeit und Häfen hatten<br />

Ende Oktober gemeinsam mit der Handelskammer Bremen<br />

in die Bürgerschaft zum 1. Forum Innenstadt geladen. Der<br />

Festsaal war bis auf den letzten Platz gefüllt.<br />

Alte Bestände neu denken<br />

„Wir sind auf einem guten Weg“, gab Senatsbaudirektorin<br />

Professorin Dr. Iris Reuther den optimistischen Grundton vor.<br />

Der Dialog über die „Mitte der Stadt“ solle kontinuierlich fortgeführt<br />

werden und das Forum eine „Plattform für den regelmäßigen<br />

Austausch“ über Schlüsselprojekte und Fortschritte<br />

bei der Umsetzung sein. Dieses Mal standen das Ansgariquartier,<br />

die Bahnhofsvorstadt und die Alte Neustadt im<br />

Blickpunkt. Ganz oben auf die Agenda ist mittlerweile das<br />

Thema Wohnen in der Innenstadt gerutscht. „Wohnen viel<br />

zentraler ist möglich und auch gewünscht“, sagte etwa der<br />

Immobilienexperte Jens Lütjen von der Robert C. Spies KG.<br />

Hier brauche es mehr Offenheit und Mut zu hybriden Strukturen,<br />

das heißt die Verbindung von Büro- und Wohnnutzungen.<br />

„Alte Bestände müssen wir neu denken“, lautete sein<br />

Plädoyer.<br />

Für die Handelskammer Bremen ist der innovative Charakter<br />

des Innenstadtkonzeptes wegweisend. „Das Innenstadtkonzept<br />

ist die Basis einer gemeinsamen Zielvorstellung und<br />

mehr als ein Orientierungsrahmen“, sagte Geschäftsführer<br />

Dr. Andreas Otto. „Anders als in der Vergangenheit ist es<br />

nicht statisch und projektbezogen, sondern übergreifend und<br />

flexibel.“ Es sei eine Aufforderung an alle Akteure, „sich einzubringen<br />

und die Innenstadt gemeinsam zu entwickeln, seien<br />

es nun Stadtplanung, Verwaltung, Eigentümer, Handel,<br />

Gastronomie, Kulturschaffende, Bürger oder die Politik.“<br />

Für die Handelskammer seien zwei Aspekte unerlässlich.<br />

Zum einen „ist das die gute Erreichbarkeit der Stadt“ für die<br />

80.000 Beschäftigten und 90.000 täglichen Besucher. „70<br />

Prozent der Umlandkunden kommen mit dem Pkw“, sagte Otto.<br />

Die Innenstadt müsse für alle Verkehrsarten gut erreichbar<br />

sein. Zweitens müssten die unterschiedlichen Interessen<br />

und Handlungserfordernissen mit dem finanziell Machbaren<br />

Illustration Der Senator für Bau, Umwelt und Verkehr<br />

20 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


verknüpft werden. Dazu gehöre zum Beispiel ausreichend<br />

Manpower in den Behörden.<br />

Ankerprojekt Ansgariquartier<br />

Als Schlüsselprojekt und Hoffnungsanker für die Aufwertung<br />

Bremens als Einkaufsstadt sowohl in qualitativer wie quantitativer<br />

Hinsicht gilt das Ansgariquartier. Denn als Shopping-<br />

Ziel ist Bremen in den Köpfen der Menschen viel, viel weniger<br />

präsent als beispielsweise mit seinen historischen Sehenswürdigkeiten<br />

rund um den Roland. Die Imageanalyse von<br />

Marketingprofessor Dr. Christoph Burmann hat dies wissenschaftlich<br />

untermauert. Das Votum der Jury für den Konzeptvorschlag<br />

des britisch-portugiesischen Center-Spezialisten<br />

Sonae Sierra (siehe „Wirtschaft in Bremen“ 8/2014) ist<br />

ein erster wichtiger Schritt für dieses sensible Projekt im<br />

Spannungsfeld immobilienwirtschaftlicher Machbarkeit und<br />

städtebaulicher Erfordernisse. Jetzt führen Stadt und Inves -<br />

tor „schwierige Verhandlungen“, so Dr. Dirk Kühling aus dem<br />

Wirtschaftsressort. Ziel bleibt weiterhin, 2016 mit dem Bau<br />

zu beginnen.<br />

Rive Gauche oder der Campus Neustadt<br />

Für die Neustadt brachten Sonja Beeck und Hochschulrektorin<br />

Professorin Dr. Karin Luckey frankophile Ambitionen ins<br />

Spiel. Vorbild für die Aufwertung der linken Weserseite könnte<br />

Paris sein: Rive Gauche bedeutet linkes Ufer. In Paris bezeichnet<br />

es das südlich der Seine gelegene Stadtgebiet, wo<br />

beispielsweise die Sorbonne und viele weitere Bildungsinstitute<br />

entstanden sind. Der Begriff ist mit der Vorstellung eines<br />

Intellektuellenviertels verknüpft und der Modeschöpfer Yves<br />

St. Laurent hat ein weltberühmtes Parfüm so genannt.<br />

„Campus Neustadt“ heißt das wohlweislich bescheidenere<br />

Bremer Projekt, und hier soll die Hochschule Bremen wertvolle<br />

Impulse für die städtebauliche und wirtschaftliche Entwicklung<br />

liefern. „Die Hochschule Bremen sieht sich in einer<br />

zentralen Rolle mit dem Ziel eines ,Campus Neustadt‘ als Modell<br />

für eine wissensbasierte Innenstadtentwicklung“, so Lu -<br />

ckey. „In einem Workshop entwickelten namhafte Fachleute<br />

konkrete Ideen, wie die zentralen Profillinien der Hochschule<br />

Bremen – Praxisorientierung und Internationalität – mit den<br />

Entwicklungszielen der Bremer Neustadt verbunden werden<br />

können.“ Die Weserburg, der Neustadtsbahnhof, der Wasserturm<br />

auf dem Stadtwerder – solch markante Objekte für mögliche<br />

hochschulaffine Nutzungen befeuern die Phantasie.<br />

Die Debatte um die Innenstadtentwicklung hat viele neue<br />

Facetten bekommen.<br />

n<br />

Impulsinvestitionen für die Bahnhofsvorstadt<br />

Der städtebauliche Orientierungsrahmen für 2025 geht<br />

ganz bewusst über die engere City, das heißt die historische<br />

Bremer Altstadt, hinaus, und bezieht die Quartiere jenseits<br />

der Wallanlagen wie Bahnhofsvorstadt im Norden und Alte<br />

Neustadt im Süden als die zwei großen Pole der Entwicklung<br />

mit ein. Dort sind, das zeigte die Veranstaltung erneut sehr<br />

plastisch, die Handlungsnotwendigkeiten so groß wie aber<br />

auch Potenziale da sind. Für die Bahnhofsvorstadt wird beispielsweise<br />

gerade ein Leitbild erstellt.<br />

„Hier muss etwas passieren, aber mit viel Fingerspitzengefühl“,<br />

hatte eingangs die Architektin Dr. Sonja Beeck gefordert,<br />

die in Berlin ein Büro für museale und urbane Szenografie<br />

leitet. Vor allem die Bausubstanz der 1950er und 1970er<br />

Jahre brauche neue (Wohn)Konzepte. Für die Hochstraße<br />

Breitenweg schlägt sie eine bessere Inszenierung insbesondere<br />

des Bereiches unter dem Brückenbauwerk vor. Architektonische<br />

Highlights in der Bahnhofsvorstadt hält Jens Lütjen<br />

für dringend erforderlich und ruft nach „Impulsinvestitionen“.<br />

„Viele warten, aber wer startet durch“ Bremen biete<br />

als „wachsende B-Stadt“ einen hervorragenden Investitionsrahmen.<br />

Um ihn auszuschöpfen, müsste Kapital in die Stadt<br />

geholt und das immobilienwirtschaftliche Standortmarketing,<br />

beispielsweise durch innovative Roadshows, stark verbessert<br />

werden.<br />

Potenziert auf das Wesentliche.<br />

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12.2014 Wirtschaft in Bremen | 21


STANDORTBREMEN<br />

Fotos Frank Thomas Koch, Frank Pusch<br />

s Multichannel-Test<br />

im neuen Weserpark<br />

Die Metro Group, eBay und PayPal tes -<br />

ten zurzeit ein neues Multichannel-Konzept,<br />

das alle Verkaufskanäle vernetzt.<br />

Bis Mitte Januar 2015 können Kunden<br />

und Händler im „Inspiration Store“ im<br />

Weserpark in Bremen erleben, wie sich<br />

stationärer Handel, Online-Handel und<br />

mobiler Handel verbinden lassen.<br />

Die Produkte können wahlweise direkt<br />

im Geschäft, über digitale Displays<br />

im und vor dem Geschäft, online via<br />

Smartphone oder Tablet Computer gekauft<br />

werden. Zahlreiche eBay-Händler<br />

und die Metro Group Vertriebsmarken<br />

Media Markt, Real und Galeria Kaufhof<br />

bestücken das zweiwöchentlich wechselnde<br />

Sortiment im Laden. „Unsere<br />

Kunden fordern heute ein zunehmend<br />

integriertes Einkaufserlebnis über die<br />

verschiedenen Kanäle hinweg – offline,<br />

online und mobil“, sagt Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender<br />

der Metro AG.<br />

Für uns als Metro Group hat der<br />

Weserpark eine hohe strategische Bedeutung.<br />

Olaf Koch, Vorstandschef der Metro AG.<br />

Der „Inspiration Store" ist ein Highlight<br />

des modernisierten und um<br />

12.500 Quadratmeter erweiterten Einkaufszentrums<br />

Weserpark im Bremer<br />

Osten, das kürzlich nach 17 Monaten<br />

Bauzeit seine Pforten öffnete. Das<br />

Shoppingcenter bietet auf einer Verkaufsfläche<br />

von 66.000 Quadratmetern<br />

insgesamt 170 Shops; dazu gehören<br />

rund 60 neue Mieter überwiegend<br />

aus den Bereichen Mode und Lifestyle.<br />

Ein neuer Food Court mit mehr als 380<br />

Sitzplätzen und 14 Restaurants erweitert<br />

das gastronomische Angebot. Zeitgleich<br />

wurde auch ein neues Logo eingeführt.<br />

Bereits im Frühjahr 2013 wurde<br />

ein neues, fünfgeschossiges Parkhaus<br />

mit weiteren 1.200 Parkplätzen in<br />

Betrieb genommen, so dass der Weserpark<br />

nun über insgesamt 4.800 kostenlose<br />

Parkplätze verfügt.<br />

Mit der Erweiterung, der architektonischen<br />

Neugestaltung und Ansiedlung<br />

innovativer Konzepte wandelt sich<br />

der Weserpark „von einem fachmarktorientierten<br />

Einkaufscenter zu einem<br />

modernen Shopping Center“, so die Betreiber.<br />

Insgesamt wurden 65 Millionen<br />

Euro in die Erweiterung und Modernisierung<br />

gesteckt. Weitere 35 Millionen<br />

Euro investierten neue und bestehende<br />

Mieter in den Ladenaus- und -umbau.<br />

Insbesondere bei jungen Zielgruppen<br />

wollen die Center-Manager wieder<br />

Marktanteile gewinnen.<br />

Modernisiert wurde auch der Real-<br />

Markt im Weserpark. Das beinhaltet<br />

laut Metro eine bessere Sortimentsstruktur,<br />

günstigere Preisen und neue<br />

Services, wie zum Beispiel ein kos -<br />

tenloser WLAN-Zugang. „Für uns als<br />

Metro Group hat der Weserpark eine<br />

hohe strategische Bedeutung: Denn<br />

unsere Vertriebslinie Real hat sich<br />

enorm weiterentwickelt und mit dem<br />

Umbau ihres Markts hier im Weserpark<br />

ein vollkommen neues Einkaufserlebnis<br />

geschaffen“, so Koch.<br />

Die Projektentwicklung und das<br />

Baumanagement für das Shoppingzentrum<br />

übernahm die Immobiliengesellschaft<br />

Metro Properties. Das Centermanagement<br />

liegt in den Händen der<br />

MEC Metro-ECE Centermanagement<br />

GmbH & Co. KG. Bauherr und Eigentümer<br />

ist ein Gemeinschaftsunternehmen<br />

der Steenken Gruppe, Münster,<br />

und der Metro Properties. n<br />

22 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


s Die Innenentwicklung in Bremen war jüngst<br />

auch Thema auf der Expo Real, Europas größter Fachmesse<br />

für Immobilien und Investitionen. Darüber sprachen<br />

(im Bild von links) Kathrin Möller, Vorstand der Kölner GAG<br />

Immobilien AG, die Bremer Senatsbaudirektorin Professor Dr.<br />

Iris Reuther, Baustaatsrat Wolfgang Golasowski und Handelskammer-Vizepräses<br />

Joachim Linnemann, Chef der Justus<br />

Grosse GmbH. Die Bürgerbeteiligung habe bei Bauvorhaben<br />

und Stadtentwicklungsvorhaben neues Gewicht gewonnen,<br />

so die Experten. Sie dürfe aber nicht zum Hemmschuh werden,<br />

warnte Linnemann. In Stadtentwicklungsprozessen gäbe<br />

es irgendwann den Wendepunkt, an dem es von der theoretischen<br />

Planungsebene in die konkrete Projektentwicklung<br />

gehe. In einem solchen Moment sei Planungssicherheit unerlässlich.<br />

Das Top-Thema der Immobilienbranche sei weiterhin der<br />

Wohnungsbau. Der Wohnungsmarkt müsse auf den gesellschaftlichen<br />

Wandel reagieren, sagte Linnemann. Nach Angaben<br />

der Senatsbaudirektorin hat das Bauressort mehr als<br />

30 konkrete Standorte für rund 4.800 Wohneinheiten in den<br />

nächsten fünf bis acht Jahren avisiert. Die Flächen stünden<br />

für eine dezidierte Innenentwicklung, verteilten sich über das<br />

gesamte Stadtgebiet Bremens und ließen ganz unterschiedliche<br />

Wohntypologien und -segmente zu. In Bremen sollen<br />

bis 2020 jährlich 1.300 Wohnungen fertiggestellt werden. n<br />

s Stadtentwicklungsinitiativen auf Erfolgskurs:<br />

BID-Kongress in Bremen Business Improvement Dis -<br />

tricts (BID) gelten vielfach als gutes städtebauliches Instrument,<br />

um Innenstädte, Stadtteilzentren, Wohnquartiere und<br />

Gewerbezentren zu revitalisieren und attraktiver zu machen.<br />

In der Handelskammer Bremen, die dieses Instrument stark<br />

unterstützt, diskutierten beim 6. BID-Kongress des DIHK am<br />

19. und 20. November Experten aus Deutschland und dem<br />

Ausland über aktuelle Konzepte.<br />

Das BID Nikolai-Quartier in Hamburg wurde dabei mit<br />

dem bundesweiten BID-Award ausgezeichnet. Dieses größte<br />

BID Deutschlands umfasst elf Straßen mit 70 Grundstücken<br />

und mehr als 600 Unternehmen. Den 2. Platz belegte das<br />

BID PACT Elmshorn, den 3. Platz das BID Seltersweg aus Gießen.<br />

Im vergangenen Jahr wurde das Bremer BID Sögestraße<br />

ausgezeichnet. Dort wurde – zum Auftakt des Kongresses –<br />

mit einem kleinen Festakt die neue Weihnachtsbeleuchtung<br />

eingeschaltet (im Bild). Bremen geht, so Handelskammer-Vizepräses<br />

Peter Schöler, in Sachen BID mit gutem Beispiel vo -<br />

ran. „Die drei Bremer BIDs haben wesentlich dazu beigetragen,<br />

dass die Quartiere insgesamt deutlich aufgewertet wurden,<br />

sich die Aufenthaltsqualität verbessert und die Kundenfrequenz<br />

erhöht hat." Seit 2009 gibt es in Bremen das BID<br />

Ansgarikirchhof sowie das BID Viertel und seit 2012 das BID<br />

Sögestraße.<br />

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12.2014 Wirtschaft in Bremen | 23


STANDORTBREMEN<br />

ie Manufacturing Serial Number<br />

– kurz MSN – zeigt es an: die<br />

Zahl der Airbus A400M-Militärtransporter<br />

nimmt rapide zu. 175 der<br />

multifunktionalen Flieger sollen es gemäß<br />

einer Vereinbarung zwischen den<br />

sieben Staaten Deutschland, Belgien,<br />

Frankreich, Großbritannien, Luxemburg,<br />

Spanien und Türkei eines Tages<br />

sein. In der Produktionshalle in der Bremer<br />

Neustadt werkeln die Flugzeugbauer<br />

im Zwei-Schicht-System gerade<br />

im Bereich zwischen 20 und 40: MSN<br />

26 geht nach Großbritannien, MSN 28<br />

WIE EIN SCHWEIZER MESSER<br />

Was lange währt, wird endlich gut: Die Produktion des Militärtransporters A400M wird forciert, die ersten<br />

Maschinen sind bereits im Einsatz. Wichtigster Standort bei der Herstellung des Transportflugzeuges ist das<br />

Bremer Airbus-Werk. 500 Mitarbeiter schrauben dort den hochmodernen Flieger zusammen – und es<br />

sollen noch mehr Maschinen werden. Von KAI UWE BOHN<br />

in die Türkei, MSN 30 erhält die Luftwaffe,<br />

bei MSN 32 ziert die Flagge von<br />

Malaysia den Montagestand. Etwa alle<br />

acht Tage rücken die Maschinen eine<br />

Fertigungsstation weiter.<br />

Rumpfmontage: Das ist beim A400<br />

M die Aufgabe des Bremer Airbus-Werkes,<br />

dem zweitgrößten Unternehmensstandort<br />

in Deutschland. „Wir sind bei<br />

der Herstellung dieses modernen Militärtransporters<br />

der wichtigste Bereich,<br />

was die Entwicklung und Produktion<br />

angeht“, sagt Roland Russo, Leiter der<br />

A400M-Abteilung in Bremen. „Hier wird<br />

das 17 Meter lange Rumpfsegment zusammengebaut<br />

– vollgestopft mit modernster<br />

Technik, die den A400M zum<br />

vielseitigsten Transportflugzeug der<br />

Welt macht.“ Der Chef ist sichtlich stolz<br />

auf sein Produkt: Konkurrenzlos, einzigartig,<br />

fantastisch – die Superlative aus<br />

seinem Mund reißen nicht ab. „Ich liebe<br />

dieses Flugzeug, denn es hat unglaubliche<br />

Fähigkeiten für die unterschiedlichsten<br />

Missionen. Es ist einfach<br />

ein tolles Flugzeug. Und wenn man einen<br />

Beweis für deutsche Ingenieurskunst<br />

braucht: hier hat man ihn!“<br />

Das Tempo steigt: Bis April 2015<br />

will man in der Hansestadt in der Lage<br />

sein, monatlich zwei Rümpfe fertigzustellen;<br />

derzeit ist es noch einer. Die fertigen<br />

Rümpfe werden dann mit dem<br />

Frachttransporter Beluga zur Endmontage<br />

nach Sevilla gebracht und dort<br />

mit Cockpit und Heck verbunden.<br />

Spätes tens nach zehn Tagen in der südspanischen<br />

Stadt soll dann „power on“<br />

erreicht werden, also die komplette<br />

Elektrik laufen.<br />

Deutsche A400M in Wunstorf<br />

Im Bremer Werk blickt man nur noch<br />

nach vorn. Die Zeiten, in denen noch<br />

vom Pannenflieger und Milliardengrab<br />

die Rede war, sollen endgültig vorbei<br />

sein. „Wir haben hier ein hervorragendes<br />

Produkt, das wandelbar wie ein<br />

Schweizer Messer ist. Die A400M erfüllt<br />

die unterschiedlichsten Anforderungen<br />

der Luftstreitkräfte und Hilfsorganisationen<br />

im 21. Jahrhundert“, sagt<br />

Pressechef Norbert Kolvenbach. „Ob<br />

fliegendes Hospital, Transportflugzeug<br />

für Hilfsgüter, Truppen- und Ausrüs -<br />

tungstransporter oder Tankflugzeug –<br />

dieses Flugzeug kann fast alles. So etwas<br />

findet man auf dem Markt derzeit<br />

kein zweites Mal.“ Allerdings produziert<br />

Airbus momentan unter Zeitdruck:<br />

Nicht alle Funktionen sind in den ausgelieferten<br />

Maschinen schon verfügbar.<br />

Sie sind zum Teil noch in der Erprobung<br />

und sollen möglichst schnell<br />

nachgerüstet werden. Die französische<br />

Luftwaffe, die das erste Serienmodell<br />

im August 2013 erhielt, flog damit<br />

schon Einsätze in Afrika und im Irak –<br />

und war mit den Fähigkeiten des Fliegers<br />

hochzufrieden.<br />

Maschine Nummer 18 ging kürzlich an<br />

die Bundeswehr. Mitte Oktober machte<br />

sie ihren Jungfernflug in Sevilla, Ende<br />

November sollte sie übergeben werden.<br />

Standort aller A400M-Transportflugzeuge<br />

wird der Luftwaffen-Stützpunkt<br />

Wunstorf bei Hannover sein. Von den<br />

53 bestellten Maschinen will die Bundeswehr<br />

40 selbst nutzen, 13 will sie<br />

weiterverkaufen.<br />

Für Bremen bedeutet die Rumpfproduktion<br />

des Militärfliegers neben viel<br />

Renommee für das hiesige Airbus-Werk<br />

24 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


Airbus baut Service-<br />

Modul für US-Raumkapsel<br />

Airbus Defence and Space hat mit der<br />

Europäischen Weltraumorganisation ESA<br />

den Industrievertrag für die Entwicklung<br />

und den Bau des Service-Moduls<br />

für die bemannte amerikanische Raumkapsel<br />

Orion unterzeichnet. Der Vertrag<br />

hat einer Mitteilung zufolge ein<br />

Volumen von rund 390 Millionen Euro.<br />

Das Service-Modul ist für den Antrieb,<br />

die Energieversorgung, die Thermalkontrolle<br />

und zentrale Elemente des Le-<br />

vor allem 800 Arbeitsplätze in einer<br />

Spitzentechnologie. Zu den 500 hoch<br />

qualifizierten Mitarbeitern in der Produktion<br />

kommen rund 300 in der Entwicklung<br />

und Verwaltung. Bald werden<br />

es noch mehr: im Zuge der Produktionsintensivierung<br />

sollen weitere 128 Arbeitsplätze<br />

besetzt werden. Weil der<br />

Bau der vereinbarten 175 Maschinen<br />

bis 2024 dauern wird, sind diese Arbeitsplätze<br />

sicher.<br />

Potenzial für weitere Maschinen<br />

„Unsere Entwicklungstätigkeiten hier in<br />

Bremen beziehen sich auf den Rumpf<br />

mit allen elektrischen und mechanischen<br />

Systemen, das Frachtladesystem<br />

sowie die Hochauftriebssysteme. Wir<br />

sind außerdem für das intensive und<br />

für die Zulassung wichtige Tes ten des<br />

Frachtladesystems und der Landeklappen<br />

zuständig“, sagt Produktionsleiter<br />

Andreas Thürnagel. Besonders stolz ist<br />

man in Bremen auf das einzigartige<br />

Frachtladesystem.<br />

Im A400M können neben Truppen<br />

und Gütern auch Panzer oder sogar<br />

ganze Hubschrauber transportiert werden.<br />

Abwürfe sollen punktgenau und<br />

rasend schnell erfolgen – schließlich<br />

kann das Transportflugzeug beim Entladen<br />

unter feindlichen Beschuss geraten,<br />

weshalb Schnelligkeit Trumpf ist.<br />

Auf einer Testanlage im Bremer Airbus-<br />

Werk werden Abwürfe simuliert: Eine<br />

Tonne Zuladung wird dabei über 18<br />

Meter Frachtraumlänge auf 83 km/h<br />

beschleunigt – „ein Schub, den kein<br />

Der Airbus A400M ist laut Airbus<br />

Defence & Space für extrem unterschiedliche<br />

Missionen einsetzbar: den<br />

Lufttransport großer Lasten über weite<br />

Entfernungen mit hoher Geschwindigkeit,<br />

zum Beispiel für humanitäre Einsätze;<br />

für militärische Operationen wie<br />

Truppen- und Materialtransport, aber<br />

auch für Betankungsmissionen. Mit<br />

20 Tonnen Beladung kommt die<br />

45,10 Meter lange A400M auf eine<br />

Reichweite von 6.300 km; der „Vorgänger“,<br />

die Transall C-160, schafft es<br />

mit acht Tonnen Zuladung bei wesentlich<br />

geringerer Geschwindigkeit nur<br />

2.750 km weit. Eine A400M kostet<br />

mehr als 150 Millionen Euro. Airbus<br />

soll insgesamt 175 Maschinen im<br />

Gesamtwert von 27,5 Milliarden<br />

Euro liefern.<br />

Motorrad der Welt erreicht“, sagt Reiner<br />

Oldewurtel, Test Manager für das<br />

Cargo-System.<br />

Geld verdient Airbus mit dem<br />

A400M momentan nicht. Dazu lief im<br />

Vorfeld zuviel schief. „Aber wir haben<br />

mit diesem Militärtransporter ein Produkt<br />

geschaffen, das derzeit konkurrenzlos<br />

ist“, sagt Roland Russo. Deshalb<br />

sei man zuversichtlich, nach der<br />

Ablieferung der 175 vereinbarten Maschinen<br />

durch Folgeaufträge in die Gewinnzone<br />

zu kommen: „Wir sehen im<br />

Anschluss ein Potenzial für weitere 300<br />

oder 400 Maschinen. Das Interesse in<br />

der Szene an unserem Flieger ist sehr<br />

groß.“<br />

n<br />

benserhaltungssystems der amerikanischen<br />

Kapsel verantwortlich.<br />

Es ist das erste Mal, dass Europa mit<br />

systemkritischen Elementen in ein amerikanisches<br />

Raumfahrt-Projekt integriert<br />

wird. Im Dezember 2012 hatten<br />

die amerikanische Raumfahrtbehörde<br />

NASA und die ESA vereinbart, das neue<br />

US-Raumschiff Orion mit Hilfe des europäischen<br />

Service-Moduls fliegen zu<br />

lassen. Dieses Modul basiert auf dem<br />

Design und den Erfahrungen des Versorgungsfahrzeugs<br />

ATV (Automated<br />

Transfer Vehicle) für die Internationale<br />

Raumstation ISS, das Airbus Defence<br />

and Space im Auftrag der ESA entwi -<br />

ckelt und gebaut hat. Die Raumkapsel<br />

Orion ist für bemannte Missionen zum<br />

Mond, zu Asteroiden und für Missionen<br />

in die Tiefen des Weltraums vorgesehen.<br />

Die erste unbemannte Orion-Mission<br />

ist 2017/2018 geplant; 2020 soll<br />

Orion mit Astronauten in den Weltraum<br />

starten.<br />

n<br />

Fotos Airbus<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 25


STANDORTBREMEN<br />

ALTER ALS RESSOURCE<br />

Innovationen in der Sozialwirtschaft: Die Bremer Heimstiftung hat sich zu einer attraktiven „Marke“<br />

entwickelt und macht bundesweit von sich reden. Von CHRISTINE BACKHAUS<br />

Stiftungs -<br />

chef Alexander<br />

Künzel<br />

und das<br />

Stiftungsdorf<br />

Borgfeld<br />

Bremen präsentiert sich gern als<br />

hochinnovativer Standort mit<br />

exzellenter Wissenschaft und<br />

modernen Industrien. Doch dass die<br />

Hansestadt auch in der Sozialwirtschaft<br />

eine echte „Perle“ aufweist, ist<br />

noch nicht so tief in ihr Bewusstsein gedrungen.<br />

Die Rede ist von der Bremer<br />

Heimstiftung. Bremens größter Altenhilfe-Träger,<br />

gut 60 Jahre am Markt,<br />

entpuppt sich als Trendsetter mit innovativen<br />

Angeboten und sozialen Konzepten,<br />

die bundesweit beachtet werden.<br />

In der Generationen- und Pflegethematik<br />

hat sie gar eine kleine Revolution<br />

angezettelt.<br />

Alexander Künzel, Chef der Bremer<br />

Heimstiftung, lehnt die herkömmlichen<br />

Versorgungskonzepte zur stationären<br />

Unterbringung älterer, meist pflegebedürftiger<br />

Menschen in spezialisierten,<br />

isolierten Einrichtungen (den traditionellen<br />

Alters- und/oder Pflegeheimen)<br />

kategorisch ab. Er kämpft vielmehr –<br />

aus ethischen wie aus ökonomischen<br />

Gründen – für eine zivilgesellschaftliche<br />

Lösung, die alte Menschen ins<br />

Stadtleben integriert, ihre Ressourcen<br />

mobilisiert statt ihre Defizite pflegt<br />

und die bürgerschaftliches Engagement<br />

einbindet. Er kämpft für einen Paradigmenwechsel:<br />

„Wir sollten nicht<br />

über die älter werdende Gesellschaft<br />

jammern, sondern die gewonnenen<br />

Jahre als Geschenk und Auftrag verste-<br />

hen.“ Künzel will Dezentralisierung und<br />

bürgerschaftliches Engagement verknüpfen.<br />

Seine Formel lautet: Präven -<br />

tion, Rehabilitation und Normalität.<br />

Daran hat er, der auch Mitglied im Aufsichtsrat<br />

der Sparkasse Bremen ist, die<br />

Bremer Heimstiftung in den vergangenen<br />

25 Jahren ausgerichtet – und hat<br />

sie zu einem der führenden Player in<br />

der sozialwirtschaftlichen Champions<br />

League gemacht. Zudem hat er im bundesweiten<br />

Netzwerk SONG „Soziales<br />

neu gestalten“ die Sprecherrolle inne.<br />

Der Lebensraum zum Älterwerden<br />

ist für den studierten Theologen und<br />

früheren Journalisten das Quartier.<br />

„Pflegevermeidung, Rehabilitation und<br />

Stärkung von Solidarität und Mitverantwortung<br />

in der Gesellschaft müssen<br />

in den Vordergrund treten“, sagt er. Es<br />

geht ihm um eine „Rückbesinnung auf<br />

die Kraft des Gemeinwesens, sei es eine<br />

Kommune oder ein kleines Dorf.“ Notwendig<br />

sind in seinen Augen „lokale,<br />

gemeinwesensorientierte Wohn- und<br />

Assistenzsysteme, die generationsübergreifend<br />

zu kleinräumigen Unterstützungsnetzwerken<br />

führen und einen Hilfe-Mix<br />

aus Familien, Nachbarschaft,<br />

bürgerschaftlichem Engagement, kommunalen<br />

und professionellen Dienstleis -<br />

tern ermöglichen.“<br />

Eine Sozialutopie Mitnichten. Künzel<br />

sagt, der demografische Wandel<br />

und die wirtschaftliche Vernunft lassen<br />

uns gar keine andere Wahl. Er empfindet<br />

es als zynisch, wenn die großen,<br />

konzernähnlichen Pflegeheimbetreiber<br />

auf ein ungebremstes Wachstum an<br />

Pflegeheimplätzen setzen. „Isolierte<br />

Pflegeheime am Stadtrand sind ein Produkt<br />

des vergangenen Jahrhunderts“,<br />

sagt er. Pflegebedürftigkeit falle nicht<br />

vom Himmel, sie lasse sich hinausschieben.<br />

Das Prinzip der Bremer Heimstiftung<br />

lautet deshalb: so wenig Pflege-Institution<br />

wie nötig, so viel alternative<br />

Wohn- und Versorgungsformen wie nötig,<br />

weg von der Bevormundung gesundheitlich<br />

beeinträchtigter Menschen<br />

hin zu mehr Teilhabe am Leben.<br />

Und Einbindung der immer zahlreicher<br />

werdenden „jungen Alten“, die so viel<br />

Potenzial für und auch Lust auf ein aktives<br />

Alter haben.<br />

Wie sieht das in der Praxis<br />

aus Die Bremer Heimstiftung<br />

unterhält Stadtteilhäuser,<br />

Stiftungsdörfer und Stiftungsresidenzen<br />

in fast allen Bremer Stadtteilen<br />

und hat aus ihnen „Knotenpunkte eines<br />

sozialen Miteinanders“ mit vielfältigen<br />

Angeboten und einem bunten Leben<br />

gemacht. Es gibt nur noch Wohngruppen,<br />

keine normalen Stationen<br />

mehr. Das ökonomische Spektrum<br />

reicht von exklusiven Pflegewohngruppen<br />

mit Domizilcharakter in Oberneu-<br />

26 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


Angebote<br />

der Heim -<br />

stiftung in<br />

Gröpelingen<br />

und im Viertel<br />

land bis zu Stadteilhäusern in Kattenturm<br />

oder eine Hochhausetage in Tenever.<br />

Eine vergleichbare Leistungsdichte<br />

hat in Deutschland kein anderer Anbieter<br />

– und somit hat Bremen hier einen<br />

beachtenswerten Standortvorteil.<br />

Möglich geworden ist das durch die<br />

Rechtsform der Bremer Heimstiftung:<br />

Sie ist eine Stiftung privaten Rechts, die<br />

nicht gewinnorientiert arbeitet, aber alle<br />

Bewegungsspielräume eines Privatunternehmens<br />

hat. Künzel hat diese<br />

Räume genutzt und auf dem Wege des<br />

„learning by doing“ – wie auch im Diskurs<br />

mit Altbürgermeister Henning<br />

Scherf – zukunftsweisende Ideen mit<br />

Sorgfalt umgesetzt und Normalität als<br />

Grundmuster in die Heimstiftungs-Projekte<br />

eingepflanzt. Kooperationen im<br />

Stadtteil sind ein Muss, einen Kindergarten<br />

hat jedes Haus, eine Gastronomie<br />

auch.<br />

Das Stiftungsdorf in Borgfeld zeigt<br />

diese Philosophie in geradezu idealtypischer<br />

Weise. Viel mehr geht nicht:<br />

Dort gibt es zwei Kindergruppen, den<br />

Klassenraum für eine Grundschulklasse,<br />

eine Hebammen- und Physiotherapiepraxis,<br />

eine Hausärztepraxis, ein<br />

Res taurant, das auch Schulmensa ist,<br />

ein Café, einen Bäcker, eine Bank. Es<br />

gibt dort Wohnen mit Service, eine Pflegewohngruppe,<br />

eine Tagesbetreuung<br />

für Pflegebedürftige, eine Studenten-<br />

WG – und einen echten Dorfplatz. Die<br />

Fäden in der Hand hält die „Dorfbürgermeisterin“:<br />

Hausleiterin Ute Büge<br />

ist die Quartiersmanagerin mit einem<br />

guten Draht in den Stadtteil, vielen eigenen<br />

Ideen, großer Erfahrung und<br />

noch mehr Empathie.<br />

1953, dem Gründungsjahr, übertrug<br />

die Stadt Bremen – eine Privatisierung<br />

war damals recht ungewöhnlich –<br />

ihre fünf Altenheime an die Bremer<br />

Heimstiftung. 1987 gab es dann elf<br />

Standorte, heute sind es 26. Einziger<br />

weißer Fleck auf Bremens Stadtteilkarte<br />

ist Findorff. In den vergangenen 25<br />

Jahren verdoppelten sich sowohl die<br />

Zahl der Arbeitsplätze auf 2.000 als<br />

auch die Zahl der Bewohner auf 3.000.<br />

Der Etat, den Künzel bewegt, liegt bei<br />

75 Millionen im Jahr.<br />

Nachdem die Pionierarbeit der<br />

Heimstiftung in qualitativer Hinsicht<br />

Früchte trägt und Aufmerksamkeit sogar<br />

bis nach Japan erregt, steht das<br />

nächste große Thema auf der Agenda:<br />

Die Heimstiftung investiert in Bildung.<br />

„Ausbilden ist das überragende Zukunftsthema“,<br />

sagt Künzel. Zum einen<br />

fließen viele Mittel in den Ausbau des<br />

eigenen Bildungszentrums für Gesundheits-<br />

und Therapieberufe, der „Alten<br />

Rembertischule“ mit ca. 300 Schülerinnen<br />

und Schülern der Berufsgruppen<br />

Altenpflege, Physio- und Ergotherapie.<br />

Der drohende Personalnotstand in der<br />

Pflege lässt sich nach Künzels Überzeugung<br />

nur durch Nutzung inländischer<br />

Ressourcen (Stichworte sind hier Berufsrückkehrerinnen,<br />

Migranten, Flüch t-<br />

linge oder auch die Akademisierung<br />

des Pflegeberufes), nicht aber durch<br />

den massenhaften Import von Fachkräften<br />

aus Asien beheben.<br />

Die zweite Richtung der Bildungsoffensive<br />

zielt auf die fitten<br />

Langzeitruheständler, die aktiv<br />

sein und gebraucht werden wollen.<br />

„Wir benötigen das Engagement der<br />

rüs tigen Rentner“, sagt Künzel und will<br />

sie – in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule<br />

– vor Ort im Quartier fortbilden,<br />

aber beileibe nicht zu Hilfspflegern,<br />

sondern beispielsweise zu Lesepaten<br />

oder Kulturbegleitern. Jedes Stiftungsdorf<br />

oder Stadtteilhaus soll zum<br />

Bildungsanbieter werden, soll den demografischen<br />

Wandel mitgestalten.<br />

Kein Altruismus, sondern eine klassische<br />

win-win-Situation: Der einzelne Engagierte<br />

oder der Bewohner profitiert<br />

ebenso davon wie die Bremer Heimstiftung<br />

als Anbieter und die Gesellschaft<br />

als Ganzes.<br />

n<br />

Fotos Bremer Heimstiftung<br />

Neue Ziele.<br />

Wir sorgen für die Ausdauer.<br />

Verhülsdonk<br />

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Die RSM Verhülsdonk GmbH ist ein gemeinsames Unternehmen der Hansaberatung GmbH,<br />

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STANDORTBREMEN<br />

Ausgezeichnet familienfreundlich!<br />

Neues Siegel für Unternehmen<br />

Fotos Hanseatische Chocolade GmbH, Bremer Sport Magazin/Nicole Schmidt<br />

Relaunch für<br />

Hachez und Feodora<br />

s<br />

Die Hanseatische Chocolade GmbH<br />

hat das Ganzjahressortiment ihrer Marken<br />

Hachez und Feodora mit neuem<br />

Design in den Handel geschickt. „Der<br />

Relaunch schafft ein zeitgemäßes Erscheinungsbild“,<br />

so eine Mitteilung.<br />

„Hachez und Feodora sind starke Marken<br />

mit einem hohen Bekanntheitsgrad,<br />

aber darauf können wir uns nicht<br />

ausruhen“, so Geschäftsführer Martin<br />

Haagensen (im Bild). „Mit dem neuen<br />

Verpackungsdesign wollen wir unsere<br />

Chocoladen attraktiver für eine erste<br />

Wahl bei den Verwendern machen.“ Zudem<br />

soll die Generation 40plus stärker<br />

angesprochen werden.<br />

Bei Hachez gab es eine „evolutionäre<br />

Weiterentwicklung“. Künftig stehen<br />

Produkt und Manufakturcharakter im<br />

Mittelpunkt. Die komplette Fertigung<br />

im eigenen Hause soll so stärker als<br />

Qualitätsmerkmal herausgestellt werden.<br />

„Bei Feodora haben wir die Prinzessin<br />

in den Namen geholt, um die Ansprache<br />

unserer weiblichen Zielgruppen<br />

zu intensivieren", so Haagensen.<br />

Die Bremer Chocoladen wurden<br />

2011 von der dänischen Toms-Gruppe<br />

übernommen: Sie will die Zukunftsfähigkeit<br />

des Manufakturbetriebs stärken.<br />

Jetzt stehen Marketing und Kommunikation<br />

auf der Agenda. „Wir können<br />

zeigen, wie sich Hachez und Feodora<br />

weiterentwickeln und gleichzeitig<br />

ihre Identität bewahren. Letztlich ändern<br />

wir die Hülle unserer Chocoladen.<br />

Unsere Rezeptur, die Verwendung nur<br />

bester Zutaten und unser aufwändiges<br />

Herstellungsverfahren bleiben, wie sie<br />

sind. An diesem Anspruch gibt es nichts<br />

zu modernisieren“, sagte Haagensen. n<br />

amilienfreundlichkeit ist ein gewichtiger<br />

Faktor im Wettbewerb der Unternehmen<br />

um Fach- und Führungskräfte<br />

geworden. Um sich als attraktiver Arbeitgeber<br />

am Markt zu positionieren,<br />

ist es besonders für kleine und mittlere<br />

Unternehmen wesentlich, Arbeitsbedingungen<br />

zu schaffen, die eine Balance<br />

zwischen den betrieblichen Interessen<br />

und den familiären Bedürfnissen der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ermöglichen.<br />

Um diese mehr zu motivieren,<br />

eine zukunftsfähige Personalpolitik<br />

zu entwickeln, ist in Bremen eine<br />

neue Qualitätsinitiative entstanden.<br />

Das Bremer Familiensiegel hilft, freiwilliges<br />

und beispielgebendes Engagement<br />

von Unternehmen zu fördern und<br />

auszubauen. Federführend ist der Impulsgeber<br />

Zukunft e. V., finanzielle Unterstützung<br />

leisten der Senator für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Häfen sowie die<br />

Handelskammer Bremen.<br />

„Obschon Bremen über eine lange<br />

Tradition familienfreundlicher Ansätze<br />

in – vor allem großen – Bremer Unternehmen<br />

und Institutionen verfügt, benötigen<br />

insbesondere die kleinen und<br />

mittleren Betriebe noch konkrete, individuelle<br />

Unterstützung vor Ort, um<br />

passgenaue Maßnahmen entwickeln<br />

zu können“, so Handelskammer-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Matthias Fonger.<br />

Hier setzt das neue Siegel „Ausgezeichnet<br />

familienfreundlich“ an. Es<br />

bündelt die Angebote und deckt neue<br />

Potenziale auf. So können bereits vorhandene<br />

familienfreundliche Maßnahmen<br />

weiterentwickelt und neue Angebote<br />

geschaffen werden. Diese reichen<br />

von Arbeitszeitmodellen über betrieblich<br />

unterstützte Kinderbetreuung bis<br />

zur Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Angehörigen pflege. Es gibt viele gute<br />

Angebote, die nicht unbedingt kostenintensiv<br />

sein müssen, um eine hohe<br />

Wirkung zu erzielen.<br />

Die Zielgruppe für das Familiensiegel<br />

ist relativ groß, so Fonger. Allein im<br />

Bremer Netzwerk zur Vereinbarung von<br />

Beruf und Familie seien rund 800 Unternehmen,<br />

Organisationen und Institutionen<br />

aktiv, aber nur 50 bisher nach<br />

dem aufwändigeren Audit „Beruf und<br />

Familie“ der Hertie-Stiftung zertifiziert.<br />

„Wir sind der Auffassung, dass das Familiensiegel<br />

ein gutes Instrument zur<br />

betrieblichen Organisation von fami -<br />

lienorientierten Prozessen ist“, sagte<br />

der Kammer-Hauptgeschäftsführer. n<br />

Information<br />

Service-Telefon Impulsgeber Zukunft e.V.<br />

0421 218-61752/3, Kerstin Purnhagen<br />

und Rena Maria Fehre,<br />

info@ausgezeichnet-familienfreundlich.de,<br />

www.ausgezeichnet-familienfreundlich.de,<br />

www.impulsgeber-zukunft.de<br />

Junge Bremer Agentur erhält internationalen Designpreis<br />

Für die Produktverpackung des Biotees „Pop Tee“ hat die Bremer Agentur<br />

Club-Creativ den internationalen Red Dot Design Award gewonnen. Der studierte<br />

Wirtschaftsingenieur Ugur Erdem<br />

hat mit seinem Team die 20-köpfige<br />

Fachjury überzeugt. „Wir ent wickeln<br />

und gestalten Marken und alles,<br />

was dazu gehört – von der strategischen<br />

Markenpositionierung bis zur<br />

Entwicklung eines Logos, unterschiedlichsten<br />

Werbemitteln, Produktpackagings,<br />

Imagefilmen oder<br />

Webseiten“, so Erdem.<br />

www.clubcreativ.de<br />

(v.l.) Ugur Erdem und Tayfun Erdem<br />

28 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


Fotos Hachez, Schünemann, Sportstiftung<br />

Sportstiftung vergibt<br />

Fördergelder im Schütting<br />

Die vom Landessportbund (LSB) Bremen<br />

initiierte und 2012 gegründete<br />

Sportstiftung Bremen hat wieder Fördergelder<br />

an junge Sportlerinnen und<br />

Sportler ausgeschüttet. In einer kleinen<br />

Feierstunde im Haus Schütting wurden<br />

jetzt 5.500 Euro an die Leichtathleten<br />

Anneke Köpp und Marcel Lienstädt<br />

(beide TuS Komet Arsten), Jay Barry<br />

(BTS Neustadt) sowie Fabian Netzlaff<br />

und Stina Seidler (beide SV Werder Bremen),<br />

die Schwimmerinnen Melanie<br />

Buroch (SG Aumund-Vegesack) und<br />

Janne Baden (Geestemünder Turnverein<br />

von 1862), die Sportgymnastinnen<br />

Julia Stavickaja und Natalie Hermann<br />

(beide Bremen 1860) und an das<br />

Handball-A-Jugend-Bundesligateam<br />

des HC Bremen vergeben.<br />

Gastgeberin Janina Marahrens-Hashagen,<br />

Vizepräses der Handelskammer<br />

Bremen, sagte, die Unternehmen blieben<br />

aufgerufen, die Ziele der Sportstiftung<br />

Bremen zu unterstützen. Durch<br />

überregionales Marketing und Sport-<br />

(v.l.) Lars Figura, Nicole Gerdes,<br />

Wolfgang Schönecker, Julia Stavi -<br />

ckaja, Peter Scheuer und Janina<br />

Marahrens-Hashagen<br />

Patenschaften könne erreicht werden,<br />

dass junge Sportler in Bremen blieben,<br />

um später in lokalen Unternehmen zu<br />

arbeiten. Die Handelskammer selbst<br />

vergebe auf der Sportgala (wieder am<br />

15. März 2015) einen Sonderpreis für<br />

Betriebssport.<br />

Stiftungsvorstand Wolfgang Schö -<br />

necker verwies auf die Wünsche junger<br />

Athleten, die gegenüber der Stiftung<br />

neben beruflicher Sicherheit und der<br />

Perspektive einer medialen Öffentlichkeit<br />

für sich und ihren Sport erst an dritter<br />

Stelle die notwendige finanzielle<br />

Unterstützung durch Partner, Sponsoren<br />

und Förderer genannt hätten. Ehemalige<br />

Sportler des Jahres wie der<br />

Leichtathlet Dr. Lars Figura und die<br />

Sportgymnastin Nicole Gerdes sagten,<br />

es sei notwendig, sich schon während<br />

der sportlichen Karriere ein berufliches<br />

Standbein aufzubauen. Deshalb sei die<br />

Unterstützung der Wirtschaft für den<br />

Nachwuchsleistungssport so wichtig. n<br />

„Botschafter“-Wein<br />

für Krebshilfefonds<br />

Die Weinhandlung Julius Kalbhenn hat<br />

jetzt den „Botschafter“-Wein in den<br />

Markt eingeführt. Mit jeder verkauften<br />

Flasche wird der Krebshilfe-Fonds „Hilfe<br />

in Not“ des Bremer Vereins AVS &<br />

Friends e. V. mit drei Euro unterstützt.<br />

Weinimporteur Reidemeister & Ulrichs<br />

und der Bremer Weinhändler Tim Kalbhenn<br />

suchten nach einer Möglichkeit,<br />

an Krebs erkrankten Menschen zu helfen.<br />

In Andreas von Salzen, Gründer des<br />

AVS & Friends e. V., fanden sie einen erfahrenen<br />

Partner, der lokal und unmittelbar<br />

Hilfe für den Alltag von Patienten<br />

finanziert. AVS & Friends ist eine<br />

Ini tiative aus dem Bremer Mittelstand,<br />

prominente Bremer tragen als Botschafter<br />

die Ziele des Vereins mit. „Alle<br />

Partner in dem Projekt arbeiten ehrenamtlich“,<br />

hieß es dazu. „Auch die Winzer<br />

haben neben der Auswahl besonders<br />

hochwertiger Weine dazu beigetragen,<br />

dass der Erlös von drei Euro pro<br />

Flasche für den Fonds gewährleistet<br />

werden konnte.“ Den „Botschafter“<br />

gibt es als Riesling aus dem Weingut<br />

Josef Leitz in Rüdesheim und als Bordeaux<br />

aus dem Weingut Château Loyasson<br />

in Sauveterre de Guyenne. n<br />

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12.2014 Wirtschaft in Bremen | 29


STANDORTBREMEN<br />

Bremer Unternehmen<br />

im Porträt<br />

Größte Messe<br />

für Kreuzfahrtjobs<br />

Mehr als 25.000 neue Mitarbeiter werden<br />

in den nächsten Jahren für Jobs<br />

auf Kreuzfahrtschiffen gesucht: Die<br />

Kreuzfahrtbranche boomt, und damit<br />

steigt auch die Nachfrage an qualifizierten<br />

Crew-Mitgliedern. Konkrete Jobangebote<br />

für Fach- und Führungskräfte<br />

an Bord von Kreuzfahrtschiffen werden<br />

am 5. und 6. Februar 2015 in Bremerhaven<br />

gemacht.<br />

„Einige Bewerber werden sogar vor<br />

Ort Vorverträge unterzeichnen und<br />

quasi sofort an Bord gehen können“, so<br />

Daniela Fahr. Die Geschäftsführerin<br />

von Connect, eigenen Angaben zufolge<br />

Deutschlands größte Agentur für Fachund<br />

Führungskräfte auf Kreuzfahrtschiffen,<br />

veranstaltet den Cruise Recruiting<br />

Day zum fünften Mal. Knapp<br />

20 Reedereien suchen auf der zweitägigen<br />

Jobmesse Mitarbeiter für mehr als<br />

220 Hochsee- und Flusskreuzfahrtschiffe.<br />

Die WFB Wirtschaftsförderung Bremen<br />

hat im Schünemann Verlag ein neues<br />

Buch über Bremen publiziert: keines<br />

der üblichen Standortporträts, sondern<br />

eine Darstellung von überregional etablierten<br />

Marken, die eng mit der Hansestadt<br />

verbunden sind. Beck’s, Hachez<br />

und Werder Bremen gehören dazu.<br />

Dass Bremen und Bremerhaven im<br />

Reich der Marken und Marktführer aber<br />

noch einiges mehr zu bieten haben,<br />

zeigt dieses Lesebuch. In kurzweiligen<br />

Texten der beiden Autorinnen Christine<br />

Backhaus und Annemarie Struß-von<br />

Poellnitz werden Firmen mit ihren Geschichten<br />

und Geschäften vorgestellt,<br />

die sich – zum Teil mit langer Tradition<br />

und Erfahrung, zum Teil als neue, aber<br />

umso innovativere Unternehmen – in<br />

ihrem Feld durchgesetzt und bedeutende<br />

Marken von Weltrang geprägt haben.<br />

Daneben werden auch firmenunabhängige<br />

Bremer Marken wie etwa<br />

die Stadtmusikanten oder das Unesco-<br />

Weltkulturerbe präsentiert und in ihrer<br />

Entwicklung und Relevanz für die Marke<br />

Bremen dargestellt.<br />

n<br />

Christine Backhaus, Annemarie Struß-von<br />

Poellnitz, Bremer Marken – Marke Bremen,<br />

herausgegeben von der WFB Wirtschaftsförderung<br />

Bremen GmbH, Carl Schünemann<br />

Verlag 2014, 228 farbige Seiten, Hardcover,<br />

29,90 Euro<br />

Der Cruise Recruiting Day ist die<br />

größte Messe für Kreuzfahrtjobs in<br />

Deutschland. Erwartet werden 1.000<br />

Bewerber. Die obligatorische, schriftliche<br />

Anmeldung mit vollständigen Bewerbungsunterlagen<br />

sorgt laut Daniela<br />

Fahr dafür, dass die Chancen auf einen<br />

Job für die Teilnehmer sehr hoch<br />

sind. „Wir klären in einem Gespräch vorab,<br />

welche Position angestrebt wird, ob<br />

sich diese Stellen in den Angeboten der<br />

anwesenden Reedereien finden, die<br />

Qualifikation der Bewerber dafür ausreicht<br />

und somit eine Teilnahme sinnvoll<br />

ist.“ Die Teilnahme ist für die Bewerber<br />

kostenlos, eine Anmeldung allerdings<br />

erforderlich.<br />

n<br />

Information<br />

„5. Cruise Recruiting Day“,<br />

5. Februar 2015, 11:00-18:00 Uhr,<br />

6. Februar, 9:00-16:00 Uhr,<br />

t.i.m.e. Port III, Barkhausenstr. 4,<br />

Bremerhaven;<br />

ship@connectjobs.de,<br />

Telefon 0471 9268-9730,<br />

www.connectjobs.de<br />

Tchibo testet<br />

Wilhelmshaven<br />

Das Handelsunternehmen Tchibo prüft<br />

ein mögliches Routing seiner Import-<br />

Container über den Tiefwasserhafen<br />

Wilhelmshaven. Derzeit laufen erste<br />

Testverladungen, teilte der Betreiber<br />

des Hafens, Eurogate, mit. Auf dem angrenzenden<br />

KV-Bahnhof seien Ende Oktober<br />

die ersten Tchibo-Container aus<br />

Fernost vom Schiff auf die Bahn verladen<br />

worden. Der Zug habe Wilhelmshaven<br />

um 9.00 Uhr verlassen und sei um<br />

11.30 Uhr in Bremen angekommen.<br />

Von dort gingen die Waren in das Tchibo-Hochregallager,<br />

von wo aus sie an<br />

die entsprechenden Verkaufsstellen in<br />

Deutschland und Europa verteilt würden.<br />

„Der Logistik-Standort Wilhelmshaven<br />

ist für uns eine attrak tive Alternative<br />

zu den etablierten Seehäfen“, sagte<br />

Marc-Stephan Heinsen, Director Supply<br />

Chain Management & Logistics der<br />

Tchibo GmbH. „Für uns ist es geschäftskritisch,<br />

unsere Kunden schnell und zuverlässig<br />

mit ihren bestellten Waren zu<br />

versorgen. Von daher benötigen wir eine<br />

staufreie Transportkette.“ Die etab -<br />

lierten Seehäfen verfügten zwar über<br />

eine gute Infrastruktur, allerdings sei<br />

die Zuverlässigkeit aufgrund bekannter<br />

Engpässe nicht mehr grundsätzlich garantiert.<br />

„Daher müssen wir Alternativen<br />

prüfen“, sagte Heinsen. In Wilhelmshaven<br />

gebe es solche Infrastrukturengpässe<br />

nicht. „Im Notfall könnten unsere<br />

Container auch kurzfristig schnell per<br />

Lkw nach Bremen transportiert werden.<br />

Schließlich hat der Terminal einen direkten<br />

Autobahnanschluss.“<br />

Erfreut über das Tchibo-Interesse<br />

zeigte sich Mikkel Andersen, Geschäftsführer<br />

des Eurogate Container Terminals<br />

Wilhelmshaven. „Wir können Container<br />

direkt vom Schiff auf die Bahn<br />

verladen, ohne Zeitverluste. Die Infrastruktur<br />

bietet hervorragende Voraussetzungen,<br />

um Zeit- und Fahrpläne einzuhalten<br />

und eine insgesamt pünktliche<br />

und zuverlässige Lieferkette zu ermöglichen.“<br />

n<br />

30 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


Der neue Klassiker der<br />

Bremer Architektur<br />

Bremen und seine Bauten 1950 – 1979 – dem Autor Eberhard Syring ist es gelungen<br />

ein spannendes wissenschaftliches Werk mit Anspruch zu schaffen, das einen ganz neuen<br />

Blick auf Bremen ermöglicht.<br />

Das Buch ist in zwei Kapitel unterteilt. Im ersten wird die Phase zwischen 1950 und<br />

1964 mit den Schwerpunkten Wiederaufbau und erste Stadterweiterungen beschrieben.<br />

Das zweite Kapitel befasst sich mit der Entwicklung in den Jahren<br />

zwischen 1965 und 1979, in denen die Modernisierungseuphorie<br />

der ersten Auf bauphase von einer kritischen Haltung gegenüber<br />

den alten Leitbildern in Architektur und Stadtplanung<br />

abgelöst wird. In den jeweils darauffolgenden Katalogteilen<br />

werden rund 300 Bauwerke in Einzelbeschreibungen,<br />

Fotografien und Planzeichnungen detailliert vorgestellt.<br />

Eberhard Syring<br />

Bremen<br />

und seine Bauten<br />

1950 – 1979<br />

496 Seiten | € 39,80 [D]<br />

ISBN 978-3-944552-30-9<br />

372<br />

125 ausgewählte Bauwerke<br />

1966<br />

Friesenwerder – Das Trümmerfeld Friesenwerder in Ver-<br />

längerung der Neustadtswallanlagen wird in eine Grünanlage<br />

umgebaut. Veterinär-Untersuchungsamt –<br />

Der Neubau des Veterinär-Untersuchungsamtes in der<br />

Utbremer Straße wird am 2. Februar eröffnet. (Architekt:<br />

Hochbauamt, Rolf Steinhoff). Matthias-Claudius-Kirche –<br />

In der Gartenstadt Süd wird am 27. März eine evangelische<br />

Kirche mit Gemeindezentrum eingeweiht (Architekt: Jan<br />

Noltenius). Müllverbrennungsanlage – Die Baudeputation<br />

beschließt im Mai den Bau einer Müllverbrennungsanlage<br />

an der Autobahnzufahrt Freihäfen. Rationaler Schul- und<br />

gruppe 3: Welp, Ude, Wolpert). Trabantenstädte – Die Akademie<br />

für Raumforschung und Landesplanung legt einen<br />

Untersuchungsbericht mit dem Titel »Trabantenstädte im<br />

Raum Bremen« vor. Universität – Am 15. September wird<br />

ein »Ideenwettbewerb zur Erlangung von Vorschlägen für<br />

einen Generalbebauungsplan der zu errichtenden Universi-<br />

tät Bremen« ausgeschrieben. Tunnel Bischofsnadel –<br />

Hochschulbau – Am 2. Juni wird in der Stadthalle eine<br />

Die Deputation für Inneres beschließt im Oktober den Bau<br />

einer Fußgänger-Unterführung unter der Straße Am Wall<br />

zwischen Bischofsnadel und Wallanlagen Abb. 927.<br />

Ausstellung des Bundesverbandes der deutschen Zementindustrie<br />

über Schul- und Hochschulbau mit modernen<br />

Fertigteilmethoden präsentiert. Brill-Tunnel – Das Projekt<br />

einer Fußgängerunterführung unter der Brill-Kreuzung<br />

wird im Juni der Öffentlichkeit vorgestellt (Planungs-<br />

St. Benedikt-Kirche – In Woltmershausen werden am<br />

29. Oktober Kirche und Gemeindehaus der katholischen<br />

St. Benedikt-Gemeinde eingeweiht (Architekt: Karl-Heinz<br />

Bruns) Abb. 926. Wohnhochhaus – An der Bürgermeister-<br />

–<br />

St. Benedikt-Gemeinde eingeweiht (Architekt: Karl-Heinz<br />

Kürten-Straße in Blumenthal wird im November Bremens<br />

zweithöchstes Wohnhochhaus eingeweiht (Architekt:<br />

Hans-Ulrich Gaserow) Abb. 925.<br />

925 Hochhaus in der Bürgermeister-Kürten-Straße<br />

926 St. Benedikt-Kirche Innenraum<br />

927 Soll durch Unterführung ersetzt werden – der Fußgängerüberweg zwischen der Bischofsnadel und den Wallanlagen<br />

In jeder guten Buchhandlung erhältlich.<br />

VERLAG GMBH


METROPOLREGION<br />

Fotos Treffpunkt Kaiserhafen, David Farcas/Klimahaus<br />

LETZTER KNEIPENSTOPP<br />

VOR DEM ATLANTIK<br />

Erinnerung an vergangene Zeiten Ja und nein: Mit der „letzten Kneipe vor New York“ hat<br />

sich in Bremerhaven ein geschichtsträchtiger, maritimer Ort zur Touristenattraktion entwickelt.<br />

Von WOLFGANG HEUMER<br />

m Lokal „Treffpunkt Kaiserhafen“<br />

an der Alten Bananenpier ist es<br />

auch an sonnigen Nachmittagen<br />

schummrig. Gedämpftes Licht fällt auf<br />

ein Sammelsurium maritimer Erinnerungsstücke.<br />

Eine Schwimmweste des<br />

längst verschrotteten Schnelldampfers<br />

Bremen liegt neben einem Rettungsring<br />

des Fischdampfers Sonne, der<br />

ebenfalls schon im Hochofen verschwunden<br />

ist. Das aus Zucker gefertigte<br />

Modell des Kreuzliners Crown Prin -<br />

cess ist deutlich jüngeren Datums. „Das<br />

sieht ziemlich nach Museum aus“, lacht<br />

Martin Benecke, „das sind wir aber<br />

nicht.“ Tatsächlich hat der Wirt des<br />

Treffpunkts Kaiserhafen unweit der<br />

Lloyd Werft eine der jüngeren Touris -<br />

tenattraktionen Bremerhavens geschaffen.<br />

„Die letzte Kneipe vor New York“<br />

steht über dem Eingang, der durch das<br />

Steuerhaus eines alten Fischdampfers<br />

führt. Das Motto stammt von Seeleuten,<br />

die bis Mitte der 1960er Jahre auf<br />

Passagierdampfern im Liniendienst<br />

zwischen Bremerhaven und den USA<br />

pendelten. „Irgendwann hat einer von<br />

ihnen den Spruch auf ein Brett gepinselt<br />

und vor die Tür gestellt“, weiß Benecke<br />

aus den Berichten jener Wirte, die<br />

vor ihm die Gaststätte betrieben. Für<br />

die Seeleute war es tatsächlich der letzte<br />

Kneipenstopp vor der Ankunft in<br />

New York. „Dazwischen lag nur noch<br />

die Atlantiküberfahrt“, so Benecke.<br />

Geheizter Pausenplatz<br />

für Hafenarbeiter<br />

Noch immer treffen sich Seeleute und<br />

Werft-Arbeiter in der Kneipe, um nach<br />

Feierabend ein Bier zu trinken. Auch<br />

jetzt sitzen ein paar Werker im Blaumann<br />

an der Theke; an einem der Tische<br />

fachsimpelt ein Quartett britischer<br />

Schiffbauingenieure über den Umbau<br />

des Kreuzfahrtschiffs, das gerade im<br />

Dock der Lloyd Werft liegt. In diesem<br />

Moment betritt die eigentliche Zukunft<br />

des Lokals den Laden: Vor der Tür hat<br />

ein Bus voller Bremerhaven-Touristen<br />

gestoppt, die jetzt zum Kaffeetrinken<br />

kommen. „Sie erleben ein authentisches<br />

Stück Bremerhaven, das macht<br />

den Reiz dieses Lokals aus“, begründet<br />

Benecke die wachsende Beliebtheit seines<br />

Restaurants.<br />

Wie alt „Die letzte Kneipe vor New<br />

York“ ist, weiß niemand so recht. „Das<br />

Gebäude stammt aus dem Ende der<br />

1940er Jahre und war ursprünglich das<br />

Sozialheim der Hafenarbeiter“, hat<br />

Benecke erfahren. Die Schauerleute<br />

und Werftarbeiter konnten dort ihr mitgebrachtes<br />

Mittagessen aufwärmen,<br />

hatten einen geheizten Pausenplatz<br />

und bekamen Bier ausgeschenkt. Im<br />

schleichenden Übergang wurde daraus<br />

eine Kneipe, die Benecke 2003 mitsamt<br />

Inventar und Personal übernahm<br />

und die bereits mehrfach als Fernsehkulisse<br />

diente.<br />

Behutsam den<br />

Bestand gepflegt<br />

Der 45-Jährige ist gelernter Kfz-Mechaniker.<br />

Erste Bekanntschaft mit der Gastronomie<br />

machte er während des<br />

Wehrdienstes: „Ich hab mit Kellnern<br />

den schmalen Sold aufgebessert.“ Nach<br />

ersten Erfahrungen mit einem eigenen<br />

Betrieb heuerte er im Service des Treffpunkts<br />

Kaiserhafen an. Fünf Jahre später<br />

übernahm er ihn.<br />

„Das Haus hat ein so großes Potenzial,<br />

da konnte ich nicht nein sagen.“<br />

Authentische Hafenkneipen sucht man<br />

an der deutschen Küste lange. „Diese<br />

32 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


Lage mitten im Hafen mit Blick auf die<br />

Schiffe und mitten im Geschehen zwischen<br />

Werft und Umschlagsanlagen ist<br />

einmalig; das hat mich überzeugt.“<br />

Von Anfang an war ihm allerdings<br />

klar: Aus purer Nostalgie würde niemand<br />

in das Restaurant kommen. Deswegen<br />

wertete er das Angebot an Speisen<br />

auf, renovierte behutsam den „Museumsbestand“<br />

– und setzte auf das<br />

eingespielte Team von 20 Voll- und Teilzeitkräften.<br />

„Ohne gute Leute geht gar<br />

nichts“, ist seine Überzeugung. Freitags<br />

und samstags spielt eine Band klassische<br />

Schlager. Das neue Angebot<br />

machte zunächst per Mund-zu-Mund-<br />

Propaganda die Runde; dann entdeckten<br />

Firmen die Location für ihre Weihnachtsfeiern.<br />

Und nun steht ein Besuch<br />

im Treffpunkt bei Reiseanbietern im<br />

Programm. Daran soll sich auch in den<br />

nächsten Jahren nichts ändern. Aber<br />

ein reines Tourismusprojekt will er aus<br />

seinem Laden auch nicht machen: „Wir<br />

waren Hafenkneipe und irgendwie bleiben<br />

wir es auch.“<br />

n<br />

www.treffpunktkaiserhafen.de<br />

Wettbewerb für<br />

Klima-Innovationen<br />

Das „Netzwerk Innovation & Gründung<br />

im Klimawandel“ (NIK) sucht gemeinsam<br />

mit der Metropolregion Nordwest<br />

und der EWE die besten Innovationen<br />

zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels.<br />

Bewerben können sich sowohl<br />

Start-ups als auch etablierte Unternehmen<br />

mit Produkten und Dienstleistungen.<br />

Einzige Voraussetzung ist,<br />

dass sie ihren Sitz oder eine Niederlassung<br />

in der Metropolregion Bremen-Oldenburg<br />

oder Ostfriesland haben. Die<br />

siegreichen Projekte erwartet ein Preisgeld<br />

von insgesamt 8.000 Euro. Die Bewerberplattform<br />

ist noch bis zum 28.<br />

Februar 2015 unter www.n-i-k.net erreichbar.<br />

n<br />

Kontakt<br />

Lars Galwoschus,<br />

Wettbewerbsbüro c/o ecolo ,<br />

Telefon 0421.230011-12,<br />

lars.galwoschus@ecolo-bremen.de<br />

Neues Offshore Center: Faszination<br />

der Windkraftnutzung auf hoher See<br />

ie Windkraft als Stromquelle der<br />

Zukunft steht im Mittelpunkt einer<br />

neuen Dauerausstellung im Klimahaus<br />

Bremerhaven. Das Offshore Center<br />

zeigt, wie die Windparks in der Nordsee<br />

entwickelt und gebaut werden. Unter<br />

anderem können die Besucher dort einen<br />

virtuellen Hubschrauberflug zu<br />

dem Windpark Nordsee Ost 35 Kilometer<br />

nördlich von Helgoland unternehmen.<br />

Die rund 400 Quadratmeter große<br />

Ausstellung wurde im Auftrag der Bremerhavener<br />

Entwicklungsgesellschaft<br />

Alter/Neuer Hafen (BEAN) erstellt und<br />

wegen der Bedeutung für den Klimaschutz<br />

in das Klimahaus integriert. Die<br />

Kosten in Höhe von 1,7 Millionen Euro<br />

tragen das Land Bremen, die Stadt Bremerhaven,<br />

die Europäische Union und<br />

die in Bremerhaven ansässige Offshore-<br />

Industrie. Die Betriebskosten zahlt die<br />

Klimahaus Betriebsgesellschaft.<br />

Die Nutzung der Windkraft auf hoher<br />

See gilt als eines der zentralen Elemente<br />

der Energiewende in Deutschland.<br />

Bis zum Jahr 2030 sollen vor der<br />

deutschen Küste Windenergieanlagen<br />

mit einer Gesamtleistung von 15 Gigawatt<br />

entstehen – genug, um 15 Millionen<br />

Haushalte mit Strom zu versorgen.<br />

Die von der Bremer Erlebniskontor<br />

GmbH entwickelte Dauerausstellung<br />

im Klimahaus bietet einen fundierten<br />

Überblick über die Offshore-Windenergiebranche.<br />

Das Center fügt den Havenwelten<br />

eine weitere Attraktion zu<br />

und macht den großen Stellenwert der<br />

Windenergie-Industrie in Bremerhaven<br />

deutlich.<br />

Für die Ausstellung sei „ein neuer<br />

Vermittlungsansatz im Klimahaus“ gewählt<br />

worden. „Wir haben Informationen<br />

mit Spaß, Spiel und Interaktion verbunden“,<br />

sagt Ann Katrin Kray, die das<br />

Projekt bei Erlebniskontor verantwortete.<br />

Höhepunkt ist der virtuelle Flug<br />

über die Nordsee; dort können die Passagiere<br />

den Bau und den Betrieb eines<br />

Windparks beobachten, der mit Anlagen<br />

des Herstellers Senvion SE, Hauptsponsor<br />

der Ausstellung, ausgestattet<br />

ist. „Projekte wie dieses sind wichtig,<br />

um der Öffentlichkeit unsere Branche<br />

und die damit verbundenen Herausforderungen,<br />

insbesondere bei der Arbeit<br />

auf hoher See, näher zu bringen und für<br />

die Notwendigkeit der Windenergie als<br />

Bestandteil einer erfolgreichen Energiewende<br />

zu werben“ sagte Dr. Klaus<br />

Köncke, Senior Vice President Nacelles<br />

von Senvion und Leiter der Gondelfertigung<br />

in Bremerhaven.<br />

n<br />

Ein Flipper<br />

zeigt spielerisch<br />

die komplexe<br />

Logistikkette<br />

beim Bau einer<br />

Windkraftanlage.<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 33


ZUKUNFTBILDUNG<br />

EIN VERHÄNGNISVOLLER TREND<br />

Akademische vs. berufliche Bildung: Mit Vorurteilen aufräumen! Eine Analyse des DIHK<br />

Fast jeder Fünfte der im Jahr 2011 Erwerbstätigen<br />

hat zuvor an einer Universität, Fachhochschule<br />

oder Berufsakademie studiert. Der ungebremste<br />

Trend zur Akademisierung sorgt jedes Jahr für viele<br />

neue Jungakademiker auf dem Arbeitsmarkt: Von<br />

2001 bis 2011 kletterte der Akademikeranteil unter den Erwerbstätigen<br />

um fünf Prozentpunkte auf 19 Prozent. Laut<br />

Statistisches Bundesamt haben 2012 rund 413.000 Studierende<br />

ihre akademische Ausbildung abgeschlossen – ein neuer<br />

Rekord. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem<br />

Plus von gut fünf Prozent. Vor dem Hintergrund hoher Stu -<br />

dienanfängerzahlen (rund 506.000 Neuimmatrikulationen<br />

im Wintersemester 2013/14) dürfte die Zahl der Berufsanfänger<br />

mit akademischem Abschluss auch in den nächsten<br />

Jahren weiter deutlich wachsen, bevor sie in Folge der demografischen<br />

Entwicklung zurückgeht.<br />

Warum sich so viele Menschen für ein Hochschulstudium<br />

und nicht für eine berufliche Ausbildung entscheiden, beruht<br />

unter anderem auf einem Gesellschaftsbild, das nicht zuletzt<br />

durch die Politik vermittelt wurde: Das Abitur wird mittlerweile<br />

vielfach als „Mindestabschluss“ einer schulischen Qualifikation<br />

angesehen. Daraus resultiert bei Jugendlichen der<br />

Trugschluss, dass nur das Abitur optimal auf eine erfolgreiche<br />

Berufstätigkeit vorbereitet. Des Weiteren wird das Bild<br />

vermittelt, dass Akademiker mehr verdienen als Nicht-Akademiker<br />

und dass das Arbeitslosenrisiko geringer ist und Akademiker<br />

schlicht die „besseren Jobs“ haben. Doch stimmen<br />

diese (Vor-)Urteile tatsächlich<br />

Stimmt es eigentlich, dass Akademiker mehr<br />

verdienen als Nicht-Akademiker<br />

Vergleicht man Gehälter von Akademikern und Nicht-Akademikern,<br />

kommt man schnell auf den Vergleich des Lebenseinkommens:<br />

Ein Akademiker verdient laut Institut für Arbeitsmarkt-<br />

und Berufsforschung (IAB) 2,3 Millionen Euro in seinem<br />

gesamten Leben. Jemand, der eine Berufsausbildung<br />

absolviert hat, verdient hingegen nur 1,3 Millionen Euro. Ein<br />

Unterschied von einer Million Euro scheint das Klischee zu<br />

bestätigen.<br />

Jedoch gibt es in der Gruppe der Akademiker erhebliche<br />

Unterschiede: Darf ein Elektroingenieur mit einem Einstiegsgehalt<br />

von ca. 4.500 Euro rechnen, so hat ein Architekt zu<br />

Beginn seines Arbeitslebens durchschnittlich lediglich 2.400<br />

Euro zur Verfügung. Absolventen der Sozialpädagogik oder<br />

der Geisteswissenschaften müssen beim Gehalt meist noch<br />

größere Abstriche machen. Besonders niedrig ist das Gehalt<br />

in der Forschung: Ein Archäologe, der an einer Universität in<br />

Vollzeit beschäftigt ist, muss im Schnitt mit einem Einstiegsgehalt<br />

von 2.200 Euro brutto auskommen.<br />

Auch das Einstiegsgehalt von ausgebildeten Fachkräften<br />

ist je nach Branche und Beruf unterschiedlich, aber oft höher,<br />

als man vielleicht meint. Kaufleute für Versicherung und Finanzen<br />

können nach ihrer Berufsausbildung mit einem Gehalt<br />

bis zu 3.000 Euro brutto rechnen. Arbeitskräfte in der Industrie<br />

sind sehr gefragt. Ohne Sonderzahlungen wie Urlaubs-<br />

und Weihnachtsgeld oder Zuschläge kann ein ausgelernter<br />

Industriemechaniker mit ca. 2.500 Euro brutto<br />

monatlich rechnen. Wird später noch eine betriebliche Weiterbildung,<br />

beispielsweise zum Industriemeister, absolviert,<br />

liegt das Durchschnittsgehalt bei 3.000 Euro brutto monatlich.<br />

Zudem bekommen beruflich gebildete Fachkräfte laut<br />

WSI-Lohnspiegel häufiger Sonderzahlungen als Akademiker<br />

– etwa in Form von Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld und einem<br />

13. Monatsgehalt.<br />

Das klassische Vorurteil, dass Akademiker grundsätzlich<br />

mehr verdienen als Nicht- Akademiker, stimmt also nur bedingt.<br />

Der insgesamt höhere Gehaltsdurchschnitt wird bei<br />

den akademisch Qualifizierten insbesondere durch Ärzte und<br />

Ingenieure angehoben, während andere Berufe deutlich darunter<br />

rangieren. Eine berufliche Ausbildung kann also lukrativer<br />

sein als ein jahrelanges Studium – insbesondere dann,<br />

wenn Absolventen durch die zunehmende Akademisierung<br />

immer häufiger dazu gezwungen sind, mit unterqualifizierten<br />

und somit schlechter bezahlten Jobs ins Erwerbsleben<br />

einzusteigen. Zudem sollte man berücksichtigen, dass eine<br />

berufliche Ausbildung schon während der Ausbildungszeit<br />

vergütet wird und im Vergleich zum Master-Studium mit<br />

durchschnittlich drei Jahren einen vergleichsweise geringen<br />

zeitlichen Aufwand bedeutet.<br />

Nicht immer kann die längere Ausbildungszeit von Akademikern<br />

durch ein höheres Einstiegsgehalt sowie ein höheres<br />

Lebenseinkommen kompensiert werden. Führt man sich zudem<br />

vor Augen, dass das Einstiegsgehalt in manchen Akademikerberufen<br />

noch niedriger ist als das von beruflich Gebildeten,<br />

wird das „Aufholen“ für die Akademiker noch schwieriger.<br />

Perspektivisch dürfte sich sogar das Einkommensgefüge<br />

insgesamt zu Gunsten der beruflich Gebildeten ver -<br />

schieben, wenn der Trend zur Akademisierung weiterhin anhält:<br />

Bis Ende des Jahres 2020 werden auf dem deutschen<br />

Arbeitsmarkt rund 1,4 Millionen MINT-Facharbeiter fehlen –<br />

aber nur 150.000 MINT-Akademiker!<br />

Hohe Bildungsrenditen für beruflich Gebildete –<br />

ein Rechenbeispiel zeigt es!<br />

In welchem Maße beruflich Gebildete gegenüber Akademikern<br />

von ihrem deutlich früheren Einstieg in den Arbeitsmarkt<br />

profitieren, zeigt ein einfaches Rechenbeispiel (nur<br />

Bruttobeträge; Steuern, Sozialabgaben und Gehaltssteige-<br />

34 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


ungen im Zeitverlauf bleiben außen vor): Beginnt ein Jugendlicher<br />

mit 16 Jahren zum Beispiel eine Ausbildung zum<br />

Industriemechaniker, so hat er über dreieinhalb Ausbildungsjahre<br />

hinweg bereits rund 38.500 Euro verdient. Wenn er<br />

dann bei einem Einstiegsgehalt von 2.500 Euro brutto noch<br />

weitere fünfeinhalb Jahre arbeitet, hat er mit 25 seit Beginn<br />

der Ausbildung bereits 203.500 Euro brutto akkumuliert.<br />

Hat er mit 25 beispielsweise noch eine Weiterbildung zum<br />

Industriemeister Metall absolviert, so kann er mit einem Jahresgehalt<br />

von 36.000 Euro brutto rechnen. Mit 30 hätte er<br />

also bereits 383.500 Euro erwirtschaftet. Bei diesem Jahresgehalt<br />

sind Sonderzahlungen sowie Zuschläge noch nicht<br />

einmal enthalten.<br />

Ein gleichaltriger Akademiker, der zum Beispiel mit Anfang<br />

20 ein Studium des Bauingenieurwesens mit einer Regelstudienzeit<br />

von zehn Semestern angefangen hat, kann da<br />

nicht mithalten. Die tatsächliche Studienzeit liegt bei 13 Semestern.<br />

Der hohe Aufwand, der während des Studiums erbracht<br />

werden muss, schlägt sich nicht im Einstiegsgehalt<br />

nieder, das mit 2.900 Euro das Schlusslicht bei den Ingenieursberufen<br />

bildet. Wenn der Student somit nach 6,5 Jahren<br />

seinen Master-Abschluss hat, ist er 27 Jahre alt und hat<br />

in seinem Beruf noch kein Geld verdient. Sein Kollege aus<br />

dem Rechenbeispiel, der sich für eine betriebliche Aus- und<br />

Weiterbildung entschieden hat, hat zu diesem Zeitpunkt bereits<br />

mehr als 300.000 Euro erwirtschaftet.<br />

Müssen allerdings noch BAföG oder ein Studienkredit abbezahlt<br />

werden, dauert es – selbst wenn man deutlichere Einkommenszuwächse<br />

beim Akademiker unterstellt – noch länger,<br />

bis dieser den Nicht-Akademiker im Verdienst erreicht<br />

hat. Führt man sich zudem vor Augen, dass das Einstiegsgehalt<br />

in manchen Akademikerberufen noch niedriger ist, wird<br />

das „Aufholen“ für den Akademiker noch schwieriger – wenn<br />

es denn überhaupt gelingt!<br />

Stimmt es eigentlich, dass Akademiker weniger<br />

oft arbeitslos sind als Nicht-Akademiker<br />

Das Arbeitslosenrisiko sinkt mit steigendem Bildungsniveau.<br />

Nach Berechnungen des IAB lag die qualifikationsspezifische<br />

Arbeitslosenquote der Akademiker im Jahr 2012 bei 2,5<br />

Prozent (2011: 2,4 Prozent). Bei Menschen in der mittleren<br />

Berufsebene (erfolgreicher Abschluss einer betrieblichen<br />

Ausbildung) ging die Arbeitslosenquote in der Zeit von 2011<br />

auf 2012 geringfügig von 5,1 auf 5,0 Prozent zurück. Bei<br />

Fachkräften, die sich zum Meister- oder Techniker weiterqualifiziert<br />

haben, liegt die Arbeitslosenquote hingegen bei lediglich<br />

2,1 Prozent.<br />

Eine duale Ausbildung mit anschließender Aufstiegsfortbildung<br />

schützt demnach noch besser vor Arbeitslosigkeit als<br />

ein Studium. Zudem kann man nicht alle Akademiker über einen<br />

Kamm scheren. Die Arbeitslosenquote bei Akademikern<br />

im Bereich Sozialarbeit/Sozialpädagogik liegt bei 4,9 Prozent.<br />

Bei den Sprach-, Literatur- und Geisteswissenschaftlern<br />

liegt die Arbeitslosenquote – berechnet auf Basis der sozialversicherungspflichtig<br />

Beschäftigten – bei 9,3 Prozent. Bei<br />

den Gesellschaftswissenschaftlern und Psychologen sind 7,3<br />

Prozent ohne Job. Lediglich 1,3 Prozent der Absolventen in<br />

der Humanmedizin finden keine Beschäftigung, was die<br />

Quote insgesamt wieder senkt.<br />

In der offiziellen Statistik gibt es allerdings Unschärfen:<br />

Praktika, Minijobs und einkommensschwache Zeiten während<br />

der Selbstständigkeit fallen nicht unter Arbeitslosigkeit<br />

– und auch nicht die vielen Akademiker, die notgedrungen<br />

Stellen besetzen, die nicht ihren Anforderungen entsprechen<br />

(Stichwort: „Bachelorisierung der Sachbearbeitertätigkeit“).<br />

Der bereits heute erkennbare Trend zur atypischen oder inadäquaten<br />

Beschäftigung dürfte sich bei weiter steigenden<br />

Akademikerzahlen noch verschärfen.<br />

Stimmt es eigentlich, dass Akademiker<br />

immer „passendere“ und sicherere Jobs haben<br />

Die Ausbildungsadäquanz der aktuellen Tätigkeiten von<br />

Akademikern wurde in einer Studie der Universität Oldenburg<br />

im Juni 2012 untersucht. Dabei wurde unter anderem<br />

festgestellt, dass 30 Prozent der universitären Bachelorabsolventen<br />

des befragten Jahrgangs zwei Jahre nach ihrem Abschluss<br />

nicht adäquat beschäftigt sind; im Bereich der Geisteswissenschaften<br />

waren es sogar 46 Prozent. Die Bundesagentur<br />

für Arbeit bezieht sich in ihrer Arbeitsmarktberichterstattung<br />

auf eine Studie des Hochschul-Informations-<br />

Systems, die sich auf Absolventen des Jahrgangs 2009<br />

stützt. Dieser Untersuchung zufolge sind 43 Prozent der universitären<br />

Bachelorabsolventen der Sprach- und Kulturwissenschaften<br />

nicht ihrer Ausbildung entsprechend beschäftigt.<br />

Für die fachhochschulischen Bachelorabsolventen beträgt<br />

der Vergleichswert hingegen nur 32 Prozent. Daran<br />

lässt sich ablesen, dass auf Bachelor-Niveau die Absolventen<br />

der Fachhochschule gegenüber denen einer Universität einen<br />

Vorteil auf dem Arbeitsmarkt besitzen.<br />

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Befristungsanteil bei<br />

Akademikern. Laut Statistischem Bundesamt lag 2011 bei<br />

Nicht-Akademikern mit einer abgeschlossenen Meister-/<br />

Technikerausbildung der Befristungsanteil bei nur 5,7 Prozent.<br />

Der Anteil der Akademiker in einem befristeten Beschäftigungsverhältnis<br />

lag 2011 hingegen mit 10,3 Prozent<br />

deutlich darüber. Dieser Unterschied zu den beruflich Qualifizierten<br />

ist schon beachtlich, auch wenn Stellen im Wissenschaftsbetrieb,<br />

die eher von Akademikern eingenommen werden,<br />

recht häufig befristet ausgeschrieben sind. n<br />

Fazit Mit einem Hochschulabschluss in der Tasche<br />

verdient man keineswegs generell mehr als ein Nicht-<br />

Akademiker. Und die Chance, nach einem Studium eine<br />

adäquate Beschäftigung in einer unbefristeten Anstellung<br />

zu finden, ist geringer als mit einem Meister- oder<br />

Technikerabschluss. Höchste Zeit also, mit den gängigen<br />

Vorurteilen aufzuräumen und den Karriereweg der beruflichen<br />

Bildung noch stärker als lohnende Alternative<br />

zum Studium zu bewerben!<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 35


ZUKUNFTBILDUNG<br />

MINT-freundliche Schulen ausgezeichnet<br />

Drei weitere Schulen aus Bremen dürfen sich ab sofort „MINT-freundliche Schule“ nennen. Sie wurden für ihre<br />

MINT-Schwerpunktsetzung (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) im Zentrum für Marine<br />

Umweltwissenschaften MARUM geehrt. Sie wurden auf Basis eines anspruchsvollen, standardisierten Kriterienkatalogs<br />

bewertet und durchliefen einen bundesweit einheitlichen Auszeichnungsprozess. Es handelt sich um<br />

▪ das Alte Gymnasium,<br />

▪ das Gymnasium Horn<br />

▪ und die St.-Johannis-Schule.<br />

Bildungssenatorin Professorin Dr. Eva Quante-Brandt und Thomas Sattelberger, Vorsitzender der Bildungs -<br />

initiative „MINT Zukunft schaffen“ vergaben die Auszeichnung Mitte November. Damit hat Bremen jetzt insgesamt<br />

13 Schulen, die dieses Label tragen und die gezeigt haben, dass sie sich durch überdurchschnittliches<br />

Engagement in der MINT-Bildung hervorheben. „Unsere Schulen sind das A und O vor dem Hintergrund,<br />

junge Menschen für berufliche MINT-Perspektiven zu interessieren, ihre Potenziale zu wecken und ihnen<br />

ihre Aufstiegschancen aufzuzeigen – unabhängig von Herkunft und Geschlecht“, sagte Sattelberger..<br />

36 | Wirtschaft in Bremen 12.2014<br />

s Praxisbörse an der<br />

Universität Bremen<br />

Die Universität Bremen gehört zu den<br />

forschungsstärksten deutschen Universitäten<br />

und ist seit 2012 Exzellenzuniversität.<br />

Fast 20.000 Studierende sind<br />

derzeit immatrikuliert und jedes Jahr<br />

machen rund 4.000 ihren Abschluss.<br />

Ein enormes Wissenspotenzial, das sich<br />

auf dem „Campus der jungen Talente“<br />

findet.<br />

Praxiserfahrungen geben den Studierenden<br />

die Möglichkeit, das an der<br />

Hochschule erlernte Wissen praktisch<br />

anzuwenden und den Berufseinstieg zu<br />

planen. Und auch für Unternehmen<br />

und Einrichtungen bieten Praktika und<br />

praktische Studien- oder Abschlussarbeiten<br />

der Studierenden viele Vorteile: So<br />

können sie frühzeitig auf Nachwuchskräfte<br />

aufmerksam werden und sie<br />

auch persönlich kennen lernen.<br />

Um beide Seiten miteinander in<br />

Kontakt zu bringen, veranstaltet die<br />

Universität bereits seit vielen Jahren ihre<br />

Praxisbörse. Die nächste Personaltransfermesse<br />

findet am 7. Mai 2015<br />

statt. Unternehmen und Einrichtungen<br />

haben die Möglichkeit, sich den Studierenden<br />

in der Zeit von 10:00 bis 16:00<br />

Uhr auf dem Campus vorzustellen.<br />

Jährlich nutzen mehr als 100 Unternehmen<br />

und Einrichtungen und mehrere<br />

Tausend Studierende diese Möglichkeit<br />

zum persönlichen Austausch. In einem<br />

Seminar-, Service- und Vortragsbereich<br />

können sich Firmen zudem in 20-minütigen<br />

Unternehmenspräsentationen einem<br />

größeren Publikum vorstellen. n<br />

Information<br />

Anmeldeschluss für Aussteller ist der<br />

16. Januar 2015: www.uni-bremen.de/<br />

praxisboerse, Telefon 0421 218 60334.<br />

Bühnen spendet Unterrichts-DVDs<br />

„Kleben“<br />

Beitrag zur praxisorientierten<br />

Schulausbildung Einen Beitrag zur<br />

praxisorientierten Schulausbildung hat<br />

jetzt das Bremer Familienunternehmen<br />

Bühnen geleistet. Dr. Valentino Di Candido,<br />

Marketingleiter des Heißleim-Spezialisten,<br />

übergab dem Landesinstitut<br />

für Schule zwei Unterrichts-DVDs zum<br />

Thema „Kleben“. Mit diesem modernen<br />

Unterrichtsmaterial können Schüler<br />

und Schülerinnen das Thema „Kleben<br />

& Klebtechnik“ interaktiv er(k)leben.<br />

„Klebstoffe sind in mehr Dingen des<br />

täglichen Lebens enthalten, als vermutet<br />

wird“, so Di Candido. Ohne Klebstoffe<br />

würden beispielsweise Tapeten<br />

von den Wänden rollen, Briefmarken<br />

keinen Halt finden, Autos, Computer<br />

oder Fernseher auseinanderfallen. Es<br />

gäbe auch keine perfekt verschlossenen<br />

Tiefkühlverpackungen, gut haftende<br />

Flaschenetiketten oder industrielle Möbelfertigung.<br />

Entwickelt wurde die DVD<br />

vom Industrieverband Klebstoffe. n


Neues Webportal:<br />

„Inklusion gelingt“<br />

Die Internetplattform „Inklusion gelingt!“<br />

der Spitzenverbände der deutschen<br />

Wirtschaft DIHK, BDA und ZDH<br />

stellt Unternehmen Informationen zum<br />

Themenfeld Inklusion zur Verfügung.<br />

Menschen mit Behinderung müssen<br />

mit ihren individuellen Leistungen und<br />

Fähigkeiten in den Arbeitsmarkt integriert<br />

werden. Dazu sind inklusive Ausbildungs-<br />

und Arbeitsbedingungen notwendig.<br />

Eine inklusive Gesellschaft<br />

hilft nicht nur den Betroffenen. Insbesondere<br />

für kleine und mittlere Unternehmen<br />

ist aufgrund der demografischen<br />

Entwicklung die Fachkräftesicherung<br />

zu einer beschäftigungspolitischen<br />

Herausforderung geworden. Die<br />

Wirtschaft will den Prozess der Inklu -<br />

sion vorantreiben und damit Brücken<br />

für Menschen mit Behinderung in Ausbildung,<br />

Arbeit und Gesellschaft bauen.<br />

Daher haben ihre Spitzenverbände<br />

die Initiative „Inklusion gelingt!“ gestartet.<br />

Sie will Betrieben bei der Schaffung<br />

inklusiver Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen<br />

unterstützen und<br />

Lösungen aufzeigen, wie Inklusion in<br />

der Praxis gelingen kann. n<br />

www.inklusion-gelingt.de<br />

Erste Arbeitserfahrungen<br />

im Ausland sammeln<br />

Ob Mithilfe im südafrikanischen Tierpark,<br />

Unterricht von Grundschulkindern<br />

in Indien oder Praktikum bei einer<br />

australischen Filmproduktion – das Interesse<br />

junger Erwachsener, im Ausland<br />

erste Arbeitserfahrungen zu sammeln<br />

oder bei Freiwilligeneinsätzen im<br />

Ausland praktische Hilfe zu leisten,<br />

wird immer größer, und die Möglichkeiten<br />

sind breit gefächert. In ihrer neuen<br />

Broschüre „Study, Work and Volunteer<br />

2015“ bieten die Carl Duisberg Centren<br />

weltweit interessante Ziele für Abiturienten,<br />

junge Berufstätige, Studenten<br />

und Hochschulabsolventen. Mit der<br />

Auszeit im Ausland sammeln sie wertvolle<br />

persönliche Erfahrungen und<br />

punkten mit Sprachpraxis im Lebenslauf.<br />

Alle Angebote sind auf Wunsch<br />

mit einem Sprachkurs kombinierbar. n<br />

www.carl-duisberg-auslandspraktikum.de<br />

Foto CDG, Frank Pusch<br />

Immer auf<br />

dem neuesten<br />

Stand<br />

Sie können das Amts- und Gesetzblatt<br />

in der Druckversion beim Schünemann Verlag<br />

im Abonnement beziehen.<br />

Erfahren Sie mehr dazu von Karin Drewes<br />

Tel.: 0421-369 03-56, Fax: 0421-369 03-53<br />

oder drewes@schuenemann-verlag.de.<br />

Carl Schünemann Verlag GmbH<br />

Zweite Schlachtpforte 7<br />

28195 Bremen<br />

www.schuenemann-verlag.de<br />

Amtsblatt<br />

der<br />

Freien Hansestadt Bremen<br />

1339<br />

2014 Verkündet am 10. November 2014 Nr. 280<br />

Bekanntmachung des Bebauungsplanes 2433<br />

für ein Gebiet in Bremen-Arsten zwischen Carl-Katz-Straße,<br />

Hans-Hackmack-Straße, Hermann-Lange-Straße und Wadeackerfleet<br />

Vom 4. November 2014<br />

Die Stadtbürgerschaft hat am 21. Oktober 2014 den Bebauungsplan<br />

2433 für ein<br />

Gebiet in Bremen-Arsten zwischen Carl-Katz-Straße, Hans-Hackmack-Straße,<br />

Hermann-Lange-Straße und Wadeackerfleet beschlossen.<br />

Der Bebauungsplan mit Begründung kann beim Senator für Umwelt, Bau und<br />

Verkehr, Bremen, Contrescarpe 72, im Planservice während der Öffnungszeiten<br />

eingesehen werden.<br />

Bremen, den 4. November 2014<br />

Hinweis:<br />

Der Senat<br />

Gemäß § 215 Absatz 1 des Baugesetzbuchs (BauGB) – Frist für die Geltendmachung<br />

der Verletzung von Vorschriften – werden<br />

Gesetzblatt<br />

der<br />

Freien Hansestadt Bremen<br />

1. eine nach § 214 Absatz 1 Satz 1 Nummer 1 bis 3 BauGB beachtliche Verletzung<br />

der dort bezeichneten Verfahrens- und Formvorschriften,<br />

2. eine unter Berücksichtigung des § 214 Absatz 2 BauGB beachtliche Verletzung<br />

der Vorschriften über das Verhältnis des Bebauungsplans und des<br />

Flächennutzungsplans und<br />

3. nach § 214 Absatz 3 Satz 2 BauGB beachtliche Mängel des Abwägungsvorgangunbeachtlich,<br />

wenn sie nicht innerhalb eines Jahres seit dieser Bekanntmachung<br />

iftlich gegenüber der Stadtgemeinde Bremen unter Darlegung des die Verletzung<br />

den Sachverhalts geltend gemacht worden sind. Satz 1 gilt entsprechend,<br />

§ 214 Absatz 2a beachtlich sind.<br />

atz 3 Satz 1 und 2 und Absatz 4 BauGB über die<br />

fristgemäße Geltendmachung etwaiger Entschädigungsansprüche für Eingriffe in<br />

eine bisher zulässige Nutzung durch diesen Bebauungsplan und über das Erlöschen<br />

VERLAG GMBH<br />

2014 Verkündet am 7. November 2014 Nr. 109<br />

Gesetz zur Änderung von Vorschriften im Lebensmittelrecht<br />

zum Wegfall von Befristungen<br />

Vom 4. November 2014<br />

Der Senat verkündet das nachstehende von der Bürgerschaft (Landtag)<br />

beschlossene Gesetz:<br />

Artikel 1<br />

Änderung des Gesetzes, betreffend das Verbot<br />

der Benutzung von Privatschlächtereien<br />

§ 4 des Gesetzes, betreffend das Verbot der Benutzung von Privatschlächtereien,<br />

vom 27. November 1877 (SaBremR 7832-d-1), das zuletzt durch Artikel 1 Absatz 28<br />

des Gesetzes vom 24. November 2009 (Brem.GBl. S. 517) geändert worden ist, wird<br />

aufgehoben.<br />

Artikel 2<br />

Änderung der Verordnung über den Schlachthofzwang in der Stadt Bremen<br />

Die Verordnung über den Schlachthofzwang in der Stadt Bremen vom 13. Oktober<br />

1953 (SaBremR 7832-d-2), 2), die zuletzt durch Artikel 1 Absatz 29 des Gesetzes vom<br />

24. November 2009 (Brem.GBl. S. 517) geändert worden ist, wird wie folgt geändert:<br />

1. In § 4 werden die Wörter „die Senatorin für Bildung, Wissenschaft und Gesundheit“<br />

durch die Wörter „der Senator für Gesundheit“ ersetzt.<br />

2. § 5 Absatz 3 wird aufgehoben.<br />

3. § 7 Satz 3 wird aufgehoben.<br />

Artikel 3<br />

Inkrafttreten<br />

Dieses Gesetz tritt am Tag nach seiner Verkündung in Kraft.<br />

Bremen, den 4. November 2014<br />

Der Senat<br />

*<br />

446<br />

Gesetzb<br />

der<br />

Freien Hansestad<br />

2014 Verkündet am 7. Novem<br />

Gesetz zur Änderung des Ges<br />

zur Ausführung des Gerichtsverfassung<br />

und des Bremischen Justizkostenges<br />

Vom 4. November 2014<br />

Der Senat verkündet das nachstehende von der Bürgerscha<br />

beschlossene Gesetz:<br />

Artikel 1<br />

Änderung des Gesetzes zur Ausführung des Gerichtsverfass<br />

Das Gesetz zur Ausführung des Gerichtsverfassungsgesetzes in d<br />

Bekanntmachung vom 21. August 1974 (Brem.GBl. S. 297 300-a-1<br />

durch Artikel 3 des Gesetzes vom 23. Juni 2009 (Brem.GBl. S. 233) ge<br />

ist, wird wie folgt geändert:<br />

1. Es wird folgender 6. Abschnitt eingefügt:<br />

„6. Abschnitt<br />

Dolmetscher und Übersetzer in justiziellen<br />

und notariellen Angelegenheiten<br />

§ 28a<br />

Dolmetscher und Übersetzer<br />

(1) Zur mündlichen und schriftlichen Sprachübertragung für gerichtliche, staatsanwaltliche<br />

und notarielle Zwecke werden für das Gebiet des Landes Bremen<br />

Dolmetscherinnen und Dolmetscher allgemein beeidigt (§ 189 Absatz 2 des<br />

Gerichtsverfassungsgesetzes) und Übersetzerinnen oder Übersetzer ermächtigt<br />

(§ 142 Absatz 3 der Zivilprozessordnung).<br />

Artikel 1 Nr. 1 dieses Gesetzes dient der Umsetzung der Richtlinie 2006/123/EG des<br />

Europäischen Parlaments und des Rates vom 12. Dezember 2006 über Dienstleistungen<br />

im Binnenmarkt (ABI. L 376 vom 27.12.2006, S. 36) und der Richtlinie 2005/36/EG des<br />

Europäischen Parlaments und des Rates vom 7. September 2005 über die Anerkennung<br />

von Berufsqualifikationen (ABI. L 255 vom 30.09.2005, S. 22), die zuletzt durch die<br />

Richtlinie 2013/55/EU vom 20. November 2013 (ABI. L 354 vom 28.12.2013, S. 132)<br />

geändert worden ist.<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 37


WIRTSCHAFTGLOBAL<br />

PLÄDOYER FÜR TTIP<br />

Handelskammer-Plenum verabschiedet Stellungnahme zur Transatlantischen Handels- und<br />

Investitionspartnerschaft – Wirtschaft sieht mehr Chancen als Risiken, fordert aber Rechtssicherheit,<br />

Datenschutz und Transparenz.<br />

250<br />

90<br />

Kaffee<br />

60<br />

Messgeräte<br />

Maschinen<br />

36 33 10 33<br />

Stahl + Blech<br />

138<br />

Hebe- + Fördermittel<br />

sonst. Enderzeugnisse<br />

Fahrgestelle + Motoren<br />

sonstige<br />

2,5 Mrd. Euro<br />

Automobile<br />

Die wichtigsten<br />

Ausfuhrgüter<br />

für Bremen in die<br />

USA in Millionen<br />

Euro (2013)<br />

Was erschwert das US-Geschäft<br />

Mit ihrem TTIP-Arbeitskreis bietet die<br />

Handelskammer ein Forum für den Erfahrungs-<br />

und Meinungsaustausch: Welche<br />

Vorzüge, welche Nachteile für die bremische<br />

Wirtschaft könnte TTIP bringen Sie ist sehr<br />

an praktischen Beispielen über noch bestehende<br />

Beschwernisse im US-Geschäft und<br />

Vorschlägen zu ihrem Abbau interessiert.<br />

Unternehmen wenden sich bitte an Volkmar<br />

Herr (Tel efon 0421 3637-240, herr@handelskammer-bremen.de)<br />

oder Torsten Grünewald<br />

(Telefon 0421 3637-250, gruenewald@<br />

handels kammer-bremen.de).<br />

ie Debatte über das geplante<br />

Freihandelsabkommen mit den<br />

USA hält unvermindert an. Die<br />

Bremer Wirtschaft hat dazu jetzt eindeutig<br />

Stellung bezogen. Das Plenum<br />

der Handelskammer Bremen und die<br />

Vollversammlung der IHK Bremerhaven<br />

verabschiedeten eine Stellungnahme,<br />

die auf einem Positionspapier des<br />

DIHK zu der Transatlantische Handelsund<br />

Investitionspartnerschaft (TTIP)<br />

fußt. Die Unternehmer sprechen sich<br />

für ein möglichst umfassendes Abkommen<br />

mit den Vereinigten Staaten aus.<br />

Sie fordern aber, dass im Ergebnis der<br />

Verhandlungen das Abkommen klare<br />

Rechtssicherheit gewährleistet und belastbare<br />

Verbesserungen im Datenschutz<br />

beinhaltet, um die Daten- und<br />

Informationssysteme der europäischen<br />

Wirtschaft ausreichend gegen Ausspähung<br />

zu schützen. „Hier gilt Genauigkeit<br />

vor Schnelligkeit“, heißt es dazu.<br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias<br />

Fonger verdeutlichte die Haltung der<br />

Wirtschaft in einem Interview mit dem<br />

Weser-Kurier. „Unserer Ansicht nach<br />

überwiegen die Chancen des Abkommens<br />

die Risiken. Wir rechnen mit mehr<br />

Wachstum, mehr Arbeitsplätzen und<br />

mehr Wohlstand“, sagte er. „Das gilt<br />

insbesondere auch für Bremen.“ Aber<br />

Europa müsse klug verhandeln: „Es gibt<br />

Punkte, die auch wir kritisch sehen, und<br />

die berücksichtigt werden müssen.“<br />

Hierzu gehörten der Investorenschutz,<br />

der Erhalt der Rechtssicherheit und ein<br />

angemessener Datenschutz. Vor allem<br />

aber dränge die Wirtschaft auf mehr<br />

Transparenz bei den Verhandlungen,<br />

denn das Abkommen müsse in der Öffentlichkeit<br />

akzeptiert werden.<br />

Anliegen der TTIP ist es, den Handel<br />

deutlich zu beleben und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der Partner auf globaler<br />

Ebene zu stärken. Dadurch soll die Wirtschaft<br />

angekurbelt werden. In der Stellungnahme<br />

der Handelskammer heißt<br />

es, dass das Land Bremen mit seiner Exportwirtschaft<br />

wie kaum ein anderer<br />

deutscher Standort auf offene Märkte<br />

und freien Handel angewiesen sei. Der<br />

Außenwirtschaftsverkehr mit den USA<br />

sei hier besonders ausgeprägt. Die bremischen<br />

Häfen als Nordamerika-Hafen<br />

würden in hohem Maße von TTIP profitieren.<br />

Das Außenhandelsvolumen des<br />

Landes Bremen mit den USA betrug<br />

2013 fast vier Milliarden Euro, davon<br />

entfielen 3,2 Milliarden auf den Export.<br />

In Bremen sind mehr als 25 Unternehmen<br />

mit amerikanischen Eigentümern<br />

tätig; sie stellen rund 6.500 Arbeitsplätze<br />

zur Verfügung.<br />

Mit TTIP will Europa ein gemeinsames<br />

Verständnis mit den USA über Normen<br />

und Standards entwickeln. „Es gilt<br />

die Erfahrung: Wer Normen und Standards<br />

setzen kann, beherrscht den<br />

Markt“, heißt es in dem Handelskammer-Papier.<br />

„Europa und die USA generieren<br />

zurzeit noch rund 50 Prozent des<br />

Weltbruttosozialprodukts, allerdings mit<br />

abnehmender Tendenz. Der europäischen<br />

oder amerikanischen Wirtschaft<br />

wird es auf lange Sicht nicht mehr gelingen,<br />

maßgebliche Normen und Standards<br />

auf dem Weltmarkt allein durchzusetzen.“<br />

Gerade der Mittelstand dürfte<br />

von gemeinsamen Standards profitieren,<br />

denn er leide unter den relativ<br />

hohen Kosten, ihre Produkte jeweils an<br />

die anderen Standards anzupassen.<br />

Weitere Chancen des Freihandelsabkommens<br />

liegen, so die Handelskammer,<br />

im umfassenden Abbau von Zöllen<br />

und tarifären Handelshemmnissen,<br />

im leichteren Zugang zu öffentlichen<br />

Aufträgen in den USA sowie in der Öffnung<br />

der Dienstleistungsmärkte. n<br />

Illustration Sebastian Knickmann<br />

38 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


der aufbau<br />

INTERNATIONALER DIALOG<br />

Vizepräses Matthias Claussen (l.)<br />

hat im Haus Schütting die neue<br />

Botschafterin Montenegros, Vera<br />

Joličić-Kuliš, empfangen. Sie wurde<br />

von dem Hamburger Honorargeneralkonsul<br />

Professor Dr. Peer Witten<br />

begleitet. Montenegro ist seit 2006<br />

unabhängig und wird inzwischen<br />

weltweit völker rechtlich anerkannt.<br />

Das Land strebt eine Aufnahme<br />

in die Nato und in die Europäische<br />

Union an.<br />

Foto Jörg Sarbach<br />

Bremer Vertreter im Europäischen<br />

Parlament der Unternehmen<br />

Die bremische Wirtschaft hat jüngst am dritten „Europäischen<br />

Parlament der Unternehmen“ in Brüssel mitgewirkt.<br />

Handelskammer-Vizepräses Otto Lamotte (Bildmitte), André<br />

Grobien (im Bild r.), Mitglied des Plenums der Handelskammer<br />

Bremen, und<br />

Jens Assheuer, Mitglied<br />

der Vollversammlung<br />

der IHK<br />

Bremerhaven, haben<br />

als Delegierte<br />

an der Versammlung<br />

der rund 750<br />

Unternehmensvertreter<br />

aus der EU<br />

teilgenommen. Eingeladen<br />

hatten die<br />

europäischen Dachverbände<br />

der IHKn und der Handwerkskammern. In vier Sitzungen<br />

debattierten die Wirtschaftsvertreter mit EU-Politikern<br />

aktuelle Fragen der Außenwirtschaftspolitik, der Fachkräftesicherung,<br />

des Zugangs zu Finanzierungen und der<br />

Energiepolitik. Die Versammlung verabschiedete eine Reihe<br />

von Positionsbestimmungen. Mit dem „Europäischen Parlament<br />

der Unternehmen“ präsentiert sich die verfasste europäische<br />

Wirtschaft als Ansprechpartner des europäischen<br />

Parlaments. Es ist seit den Verfassungsverträgen von Lissabon<br />

das maßgebliche Politikforum in Brüssel. n<br />

Die Aufbaugemeinschaft Bremen e.V.,<br />

Bremens erste Bürgerinitiative<br />

Das Sprachrohr Bremer Bürger für die<br />

Entwicklung unserer Stadt.<br />

Das aktiv Forum engagierter Bremer Bürger.<br />

Wir fördern die städtebauliche Entwicklung im<br />

Verbund mit Umwelt, Natur und Denkmalschutz<br />

der Stadt Bremen und der Nachbargemeinden.<br />

Wir geben neue Denkanstöße.<br />

Wir skizzieren neue Bauprojekte.<br />

Wir zeigen städtebauliche Alternativen auf.<br />

Wir stellen aktuelle Bauprojekte vor.<br />

Wir verbinden Politik, Wirtschaft<br />

und Verwaltung.<br />

Wir sind eine gemeinnützig<br />

anerkannte Vereinigung.<br />

der aufbau<br />

FORUM FÜR STADTENTWICKLUNG<br />

UND REGIONALPLANUNG<br />

SENATSBAUDIREKTORIN PROF. IRIS REUTHER<br />

DENKMALPFLEGEPREIS 2013<br />

FLÄCHENNUTZUNGSPLAN / INNENSTADT<br />

ÜBERSEESTADT / METROPOLREGION<br />

SCHWERPUNKTE DES STRUKTURWANDELS<br />

Weil Bremen eine starke unabhängige<br />

städtebauliche Interessenvertretung braucht.<br />

www.aufbaugemeinschaft.de<br />

der aufbau<br />

68. Jahrgang<br />

APRIL 14<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 39


WIRTSCHAFTGLOBAL<br />

Fotos WiB<br />

DELEGATIONSREISEN<br />

Bremen<br />

in Warschau<br />

Anlässlich der Feiern zum Tag der Deutschen<br />

Einheit in Warschau hat sich Bremen<br />

mit einer 50-köpfigen Delegation<br />

aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

präsentiert und für eine vertiefte<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

der Hansestadt<br />

und der polnischen<br />

Hauptstadt geworben.<br />

Geleitet wurde die Delegation<br />

von Wirtschaftssenator<br />

Martin Günthner,<br />

Staatsrat Dr. Heiner<br />

Heseler und Handelskammer-Hauptgeschäftsführer<br />

Dr. Matthias<br />

Fonger. Es gab ein<br />

vielfältiges Programm,<br />

das das Wirtschaftsressort,<br />

die WFB Wirtschaftsförderung<br />

Bremen,<br />

die Deutsch-Polnische Handelskammer<br />

und die Handelskammer Bremen<br />

zusammengestellt hatten.<br />

Highlight der Reise war der Empfang<br />

in der Deutschen Botschaft, dem<br />

der polnische Außenminister sowie ca.<br />

1.200 polnische Gäste aus Politik, Wirtschaft,<br />

Wissenschaft und Kultur beiwohnten.<br />

Bei einem Business-Frühstück<br />

wurde der Standort Bremen dem polnischen<br />

Publikum vorgestellt: Die Firmen<br />

Hegemann Dredging, Nehlsen AG und<br />

EWE berichteten über ihre Geschäftsfelder<br />

und ihre Branchen. Auf der Agenda<br />

standen außerdem Gespräche mit<br />

polnischen Regierungsvertretern, ein<br />

Besuch bei Hellmann Logistics sowie eine<br />

Podiumsdiskussion der Hafengesellschaft<br />

bremenports. Traditionell haben<br />

Bremer Unternehmen gute Kontakte in<br />

Bremens Partnerstadt Danzig und in<br />

den großen Ballungszentren wie Warschau<br />

oder Krakau.<br />

n<br />

Ankündigung: Delegationsreise 2015<br />

nach Peru und Chile (7.-14. Juni)<br />

Die Andenregion wird für norddeutsche Unternehmen interessanter. Die<br />

Wirtschaftsaussichten in Peru und Chile sind gut. Dennoch bleiben sie von<br />

der deutschen Wirtschaft weitgehend unbeachtet. Nutzen Sie die Chance<br />

und entdecken Sie, welches Potenzial Ihre Produkte oder Dienstleistungen in<br />

den Nischenmärkten Lateinamerikas haben! Diese Möglichkeit eröffnet eine<br />

Delegationsreise der Kammern der Metropolregion Nordwest in die Anden -<br />

region. Sie wird mit politischer Begleitung des niedersächsischen Ministeriums<br />

für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr vom 7. bis zum 14. Juni 2015<br />

stattfinden. Staats sekretärin Daniela Behrens hat ihre Teilnahme<br />

zugesagt.<br />

Information Unternehmen, die Interesse an einer Teilnahme haben, wenden sich<br />

bitte an Annabelle Girond in der Handelskammer Bremen: Telefon 0421 3637-237,<br />

girond@handelskammer-bremen.de.<br />

s Wirtschaftsvertreter<br />

reisten nach Izmir<br />

Izmir ist mit vier Millionen Einwohnern<br />

nach Istanbul und Ankara die drittgrößte<br />

Stadt der Türkei und hat nach Istanbul<br />

den zweitgrößten Hafen des<br />

Landes. Im Außenhandel ist Deutschland<br />

nach wie vor der wichtigste Handelspartner<br />

der Türkei. Auch für bremische<br />

Unternehmen spielt die Türkei eine<br />

bedeutsame Rolle. Etwa 200 Bremer<br />

Unternehmen betreiben inzwi -<br />

schen regelmäßig Handel mit der Türkei;<br />

an die 20 Unternehmen sind mit einer<br />

eigenen Tochtergesellschaft und<br />

weitere 40 mit einem Handelsvertreter<br />

oder Agenten vor Ort.<br />

Die prosperierende Stadt Izmir ist<br />

seit 1995 nicht nur Bremens Partnerstadt,<br />

seit drei Jahren werden über ein<br />

eigenes Bremen-Büro der WFB Wirtschaftsförderung<br />

Bremen GmbH sowie<br />

über eine Außenstelle der Deutsch-Türkischen<br />

Auslandshandelskammer die<br />

wirtschaftlichen Beziehungen direkt<br />

vor Ort gestärkt. Mit den drei großen<br />

Branchen Logistik, Automotive und<br />

Nahrungs- und Genussmittel gibt es zudem<br />

direkte Parallelen zu den Industrieschwerpunkten<br />

an der Weser.<br />

Um Unternehmen zu vernetzen, Geschäftskontakte<br />

anzubahnen oder zu<br />

vertiefen und erste Geschäftsideen auszuloten,<br />

hatte die Wirtschaftsförderung<br />

Bremen – erstmals in Kooperation<br />

mit der Handelskammer Bremen und<br />

dem Industrie-Club Bremen – zu einer<br />

Delegationsreise Ende Oktober eingeladen.<br />

14 Unternehmen und Institutionen<br />

informierten sich über den Industriestandort<br />

an der türkischen Ägäis<br />

und besuchten Unternehmen wie den<br />

größten türkischen Olivenölproduzenten<br />

TARIS, die Aluminiumgießerei bzw.<br />

den Automobilzulieferer Cevher oder<br />

den Werkzeughersteller Izeltas. Auf<br />

dem Programm standen zudem ein Bremen-Empfang,<br />

zu dem knapp 80 Teilnehmer<br />

kamen, sowie Informationstreffen<br />

mit der Izmir Development Agency<br />

(IZKA), dem Industrie-Club ESIAD sowie<br />

der Ägäischen Industriekammer<br />

EBSO.<br />

Ferner ist es der WFB gelungen, ein<br />

Unternehmen der Textilbranche, das in<br />

der Türkei knapp 1.000 Mitarbeiter beschäftigt,<br />

als Investor für Bremen zu gewinnen.<br />

Die Firma wird demnächst in<br />

der Otto-Brenner-Allee auf 500 Quadratmetern<br />

Büroräume und Lagerflächen<br />

beziehen.<br />

n<br />

40 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


Erasmus-Programm fördert<br />

auch junge Unternehmer im Ausland<br />

Das 1987 geschaffene Erasmus-Programm der EU ist das<br />

weltweit größte Förderprogramm von Auslandsaufenthalten<br />

an Universitäten, aber nicht nur dort. Denn es gilt nicht nur<br />

für Studierende, auch Jungunternehmer (Erasmus für Jungunternehmer)<br />

können seit 2009 eine Erasmus-Förderung erhalten.<br />

Mittlerweile wurden alle EU-Programme für die allgemeine<br />

und berufliche Bildung sowie für Jugend und Sport unter<br />

einem Dach zusammengefasst: Erasmus+. Es dauert von<br />

2014 bis 2020 und umfasst das bekannte<br />

Studentenaustauschprogramm<br />

Erasmus, das Master-<br />

und Doktorandenprogramm<br />

Erasmus<br />

Mundus, Erasmus<br />

für Jungunternehmer,<br />

Comenius für<br />

Schulbildung, Leonardo<br />

da Vinci für<br />

Berufsbildung und<br />

Grundtvig für Erwachsenenbildung.<br />

Erasmus<br />

für Jungunternehmer<br />

unterstützt<br />

angehende<br />

Unternehmer, ein kleines Unternehmen in Europa zu gründen<br />

bzw. zu leiten. Neue Unternehmer (Jungunternehmer)<br />

haben die Möglichkeit, während einer ein- bis sechsmonatigen<br />

Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Unternehmer<br />

aus einem anderen teilnehmenden Staat Wissen zu erwerben<br />

und Geschäft s ideen auszutauschen. Die Reise- und Aufenthaltskosten<br />

werden von der EU-Kommission bezuschusst.<br />

Neue Unternehmer erhalten so gewissermaßen eine innerbetriebliche<br />

Ausbildung in einem kleinen oder mittleren Unternehmen<br />

in einem anderen EU-Land. Das soll den Einstieg<br />

in die Selbstständigkeit bzw. die Leitung des neuen Unternehmens<br />

erleichtern, Zugang zu neuen Märkten schaffen<br />

und die Chance auf Zusammenarbeit mit ausländischen Geschäftspartnern<br />

vergrößern. Die Gastunternehmer wiederum<br />

können sich die Ideen und spezifischen Fähigkeiten eines motivierten<br />

Neuunternehmers zu Nutze machen. Die meisten<br />

Gastunternehmer haben mit dem Austausch so gute Erfahrungen<br />

gemacht, dass sie danach weiterhin Jungunternehmer<br />

aufgenommen haben.<br />

Es handelt sich um eine Art der Zusammenarbeit, von der<br />

beide Seiten profitieren – durch das Kennenlernen neuer europäischer<br />

Märkte und Geschäftspartner sowie unterschiedlicher<br />

Geschäftspraktiken. Auf lange Sicht bietet das Programm<br />

viele Kooperationsmöglichkeiten.<br />

n<br />

Kontakt<br />

Unterstützungsbüro „Erasmus für Jungunternehmer,<br />

Telefon +32 (0)2 282 08 73,<br />

support@erasmus-entrepreneurs.eu,<br />

www.erasmus-entrepreneurs.eu<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 41


NEUECHANCEN<br />

Life Sciences in Bremen – eine Branche mit<br />

Perspektiven Forum in der Handelskammer Von DR. DENNIS STOCKINGER<br />

ie Life Sciences nutzen in der Natur<br />

entwickelte und optimierte Prozesse<br />

zur medizinischen Forschung und<br />

Therapie, für die Analytik und zur industriellen<br />

Wertschöpfung. Beim 13.<br />

Bremer Life Sciences-Forum (BLSF) diskutierten<br />

Mitglieder des Unternehmensverbandes<br />

Life Science Bremen e.<br />

V. und Vertreter aus Wirtschaft und Forschung<br />

die Perspektiven der Branche in<br />

Bremen. Die Life-Science-Foren präsentieren<br />

die ganze Vielfalt der akademischen<br />

und unternehmerischen Aktivitäten<br />

in dem Bereich. In dem Verband<br />

sind gegenwärtig 25 Unternehmen aus<br />

den Bereichen Diagnostik/Analytik mit<br />

zusammen 1.200 Mitarbeitern aktiv.<br />

Zum Auftakt des Forums am 1. Oktober<br />

gab es einen Impulsvortrag von<br />

Dr. Sven Hauke. Der Geschäftsführer<br />

der beiden Bremerhavener Unternehmen<br />

ZytoVision und 42 life sciences<br />

verwies auf die bei den bremischen Unternehmen<br />

zentralen Kompetenzen im<br />

Bereich der Diagnostik. Mit der verstärkten<br />

Hinwendung zur individualisierten<br />

Medizin, die zur Behebung der<br />

Krankheitsursache exaktere Therapiemethoden<br />

(„targeted therapies“) benötigt,<br />

werden neue diagnostische Verfahren<br />

erforderlich. Hier würden sich<br />

für die Unternehmen in Bremen und<br />

Bremerhaven grundsätzlich gute Perspektiven<br />

eröffnen.<br />

In einer international besetzten<br />

Runde wurden anschließend die Stärken,<br />

Hemmnisse und Potenziale der<br />

Branche in Bremen diskutiert. Edward<br />

van der Meer, Geschäftsführer der<br />

TRIADE Gruppe und Vertreter des Healthy<br />

Ageing Campus (HAC) in Groningen/Niederlande,<br />

benannte die Erfolgsfaktoren<br />

für eine erfolgreiche Clusterentwicklung:<br />

Humankapital, finanzielles<br />

Kapital und über-/regionale<br />

Kooperationen. Der HAC will daher<br />

auch die Zusammenarbeit mit den<br />

nordwestdeutschen Partnern stärken,.<br />

Zu diesen zählen unter anderem die<br />

Universität Oldenburg, auf dem Forum<br />

vertreten durch den Dekan der Fakultät<br />

für Medizin und Gesundheitswissenschaften,<br />

Professor Dr. Gregor Theilmeier,<br />

sowie Bremer Life Sciences-Unternehmen.<br />

Dr. Boris Oberheitmann, Vorstandsmitglied<br />

des Unternehmensverbandes<br />

und Geschäftsführer der<br />

Q-Bioanalytic GmbH, sieht die Initiative<br />

aus Groningen als wichtigen Baustein<br />

zur Weiterentwicklung des Life<br />

Sciences-Nukleus. Als unerlässlich betrachtet<br />

er zudem die Unterstützung<br />

durch die Politik.<br />

Die WFB Wirtschaftsförderung Bremen<br />

GmbH begleitet das Thema seit<br />

vielen Jahren, sagte Kai Stührenberg.<br />

Es handele sich um einen wichtigen,<br />

aber keinen einfachen Markt. Optimistisch<br />

äußerte sich Stührenberg, schon<br />

in Kürze zusammen mit Bremerhaven<br />

Bundesmittel zur Weiterentwicklung<br />

des Netzwerkes und zur Förderung konkreter<br />

Projekte akquirieren zu können.<br />

Zur Frage des Technologietransfers<br />

warf er die Frage auf, ob nicht die Wirtschaft<br />

ihre Bedarfe frühzeitiger an die<br />

Wissenschaftseinrichtungen formulieren<br />

müsse und diese wiederum die Bedarfe<br />

aus der Wirtschaft früher im Prozess<br />

abfragen müssten.<br />

Einig war sich die Runde, dass perspektivisch<br />

gesehen gerade die überregionale<br />

Zusammenarbeit Potenzial biete.<br />

Zu verbessern sei allerdings die<br />

Wahrnehmung der Branche durch eine<br />

kontinuierliche Kommunikation der<br />

Praxisbeispiele („story telling“). Die an<br />

die Podiumsdiskussion anschließenden<br />

Life-Präsentationen vom Fraunhofer<br />

MEVIS, ZytoVision und Q-Bioanalytic<br />

GmbH gaben einen Eindruck vom großen<br />

Leistungsspektrum der bremischen<br />

Life-Sciences-Branche.<br />

n<br />

www.lifesciences-bremen.de<br />

42 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


Auf großen Messen wie hier der ILA in Berlin zeigt Bremen Flagge<br />

und präsentiert das EcoMaT im Modell.<br />

Forschungs- und Technologie -<br />

zentrum EcoMaT auf gutem Weg<br />

Fotos Frank Pusch<br />

Wettbewerb: Stahl-<br />

Innovationspreis 2015<br />

Alle drei Jahre loben Unternehmen der Stahlindustrie<br />

in Deutschland den Stahl-Innovationspreis<br />

aus. Jetzt ist ein neuer, der mittlerweile zehnte<br />

Wettbewerb gestartet. Der Preis ist mit insgesamt<br />

70.000 Euro dotiert und soll Innovationen mit dem<br />

Werkstoff Stahl eine Bühne bieten und ihren Markt -<br />

erfolg stärken. Aus Stahl erzeugen viele Unternehmen<br />

in Deutschland innovative Produkte für den Weltmarkt<br />

auf wettbewerbsfähigem Qualitäts- und Preisniveau.<br />

Um der großen Anwendungsvielfalt von Stahl gerecht<br />

zu werden, wird der Wettbewerb in vier Kategorien<br />

ausgeschrieben: Produkte aus Stahl, Stahl im Bau -<br />

wesen, Stahl in Forschung und Entwicklung, Stahl-<br />

Design. Zudem wird ein Sonderpreis „Klimaschutz<br />

mit Stahl“ für eine Innovation verliehen, die durch<br />

Verwendung von Stahl dazu beiträgt, Energie<br />

und Material einzusparen sowie CO 2 -Emissionen<br />

zu senken. Einsendeschluss ist<br />

der 15. Januar 2015. www.stahl-online.de<br />

it einem richtungsweisenden Beschluss<br />

hat die Deputation für<br />

Wirtschaft, Arbeit und Häfen jetzt die<br />

Weichen für die Realisierung des Forschungs-<br />

und Technologiezentrums Eco -<br />

MaT (Center for eco-efficient Materials<br />

& Technologies) gestellt. Wirtschaftssenator<br />

Martin Günthner sieht damit die<br />

„Bedeutung Bremens als Standort für<br />

Wissenschaft und Wirtschaft weiter gestärkt“.<br />

EcoMaT sei gelebter Wissensund<br />

Technologietransfer und werde die<br />

Kooperation zwischen Wissenschaft<br />

und Wirtschaft noch einmal mit neuer<br />

Qualität versehen. „Davon kann insbesondere<br />

die Luft- und Raumfahrtindustrie<br />

in Bremen entscheidend profitieren.<br />

Aber auch für unsere anderen Cluster<br />

und Innovationsfelder wie die Automobilindustrie<br />

oder die Offshore-Wind -<br />

energie wird EcoMaT einen zukunftsweisenden<br />

Beitrag leisten“, sagte Senator<br />

Günthner.<br />

EcoMaT ist neuartiges Forschungsund<br />

Technologiezentrum, das bis 2016<br />

in unmittelbarer Nähe zum Airbus-<br />

Standort am Bremer Flughafen fertiggestellt<br />

werden soll und in dem rund<br />

500 Wissenschaftler und Techniker intersektoral<br />

sowie interdisziplinär zusammenarbeiten<br />

sollen. Ziel ist es, neue<br />

Technologien im Leichtbau, die innovative<br />

Materialien, Fertigungstechniken,<br />

Oberflächen und Bauweisen betreffen,<br />

zu entwickeln. Ankermieter sind Airbus<br />

und das Faserinstitut Bremen (FIBRE);<br />

damit haben zwei zentrale Akteure<br />

frühzeitig Absichtserklärungen unterzeichnet,<br />

um das neuartige, rund 58<br />

Millionen Euro teure Forschungs- und<br />

Entwicklungszentrum auf den Weg zu<br />

bringen.<br />

Finanziert, gebaut und betrieben<br />

wird das Technologiezentrum von der<br />

Wirtschaftsförderung Bremen GmbH<br />

(WFB). Ende Juni hat schon die Wirtschaftsdeputation<br />

grünes Licht für die<br />

Unterstützung durch europäische Fördermittel<br />

aus dem EFRE-Topf gegeben:<br />

Als „Kick off“-Vorhaben für das EcoMaT<br />

hat sie ein Gemeinschaftsprojekt zur<br />

Qualitätssicherung in der CFK-Förderung<br />

beschlossen. Das auf 18 Monate<br />

angelegte Vorhaben wird mit knapp<br />

1,2 Millionen Euro an Fördermitteln unterstützt.<br />

Hinzu kommen private Finan-<br />

zierungen in Höhe von 660.000 Euro.<br />

Darüber hinaus will die Politik Maßnahmen<br />

ergreifen, mit denen mittelständische<br />

Unternehmen in das Eco-<br />

MaT-Netzwerk eingebunden werden<br />

sollen.<br />

Das Zentrum soll dem Standort weitere<br />

Wettbewerbsvorteile in der Luftund<br />

Raumfahrt sichern und das Knowhow<br />

in Bremen bündeln. „Hochleistungs -<br />

werkstoffe und innovative Materialien<br />

wie verstärkte Kunststoffe, aber auch<br />

der metallische Leichtbau sowie Oberflächen<br />

und Beschichtungen spielen<br />

zukünftig eine immer größere Rolle, um<br />

mit effizienten Produkten im globalen<br />

Wettbewerb bestehen zu können“, so<br />

Günthner.<br />

EcoMaT ist eines der größten Investitionsprojekte<br />

dieser Legislaturperiode<br />

und das größte Einzelprojekt der Wirtschaftsförderung<br />

Bremen. Die Investi -<br />

tionskosten sollen über Mieteinnahmen<br />

refinanziert werden. 80 Prozent<br />

der Flächen sind bereits vermietet. n<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 43


NEUECHANCEN<br />

ZAHLENdes Monats: Die digitale Gesellschaft<br />

Mit der Studie D21-Digital-Index<br />

misst die Initiative D21 seit 2013 die<br />

Entwicklung des Digitalisierungsgrads<br />

der deutschen Bevölkerung – ihren<br />

Zugang, ihre Kompetenz, ihre Offenheit<br />

sowie ihre Nutzungsvielfalt bezogen<br />

auf digitale Medien und das<br />

Internet. Die deutschen Internetnutzer<br />

verbringen durchschnittlich drei<br />

Stunden online. E-Commerce ist für<br />

zwei Drittel der Internetnutzer regelmäßige<br />

Praxis und auch Cloud-Anwendungen<br />

finden verstärkt Zuspruch.<br />

Gleichzeitig zeigt sich jedoch ein<br />

sehr schwach ausgeprägtes Daten -<br />

bewusstsein.<br />

44 | Wirtschaft in Bremen 12.2014<br />

Quellen Initiative D21 e. V.


DAS WESER-KURIER DIGITAL-PAKET:<br />

Digital-Abo<br />

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iPad Air 2<br />

oder<br />

iPad mini 3<br />

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Datenverkehr im Mobilfunknetz der Telekom. Es gibt keinen Folgepreis. Nach Erreichen von 5 GB Datenvolumen in einem Abrechnungszeitraum wird die Datenübertragung von 7,2 Mbit/s auf<br />

GPRS-Geschwindigkeit reduziert. Es wird pro Verbindung, spätestens jedoch nach 24 Stunden auf die nächste Abrechnungseinheit aufgerundet und entsprechend abgerechnet. Nicht genutztes<br />

Inklusivvolumen verfällt am Ende eines Monats. Die Nutzung von VoIP, Peer-To-Peer, BlackBerry-Diensten und Instant Messaging ist ausgeschlossen. Nicht mit MehrfachSIM kombinierbar. Die<br />

im Tarif enthaltene HotSpot Flatrate gilt nur an deutschen HotSpots (WLAN) der Telekom. Die Kündigungsfrist beträgt 3 Monate zum jeweiligen Vertragsende. Bei nicht rechtzeitiger Kündigung<br />

verlängert sich der Vertrag um ein weiteres Jahr. Ein Tarifupgrade ist jederzeit zum nächsten Monatsersten möglich, ein Tarifdowngrade erst nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit.


SERVICE&PRAXIS<br />

MANAGER FORDERN<br />

NEUE FÜHRUNGSKULTUR<br />

Studie der Bremer nextpractice GmbH: Führungskräfte wünschen sich weniger Hierarchie und<br />

mehr Vernetzung und Entscheidungskompetenz in Teams. „Steuern nach Zahlen“ ist out.<br />

Von ANNEMARIE STRUSS-VON POELLNITZ<br />

in großer Teil der Manager in<br />

deutschen Unternehmen ist mit<br />

der herrschenden Führungskultur<br />

unzufrieden und hält sie für „einen<br />

entscheidenden Nachteil im Ringen<br />

um Bindung und Gewinnung von Talenten“.<br />

Das ergab eine Studie im Auftrag<br />

der „Initiative neue Qualität der<br />

Arbeit“, die vom Bundesministerium für<br />

Arbeit und Soziales gefördert wird. Geleitet<br />

wird das Projekt von der Bremer<br />

nextpractice GmbH. „Mehr als drei Viertel<br />

der interviewten Führungskräfte<br />

Befragten, könnten Unternehmen kreativer<br />

und innovativer werden, Strukturen<br />

verschlanken, Prozesse beschleunigen<br />

und nicht zuletzt die Zufriedenheit<br />

ihrer Mitarbeiter erhöhen.<br />

Und warum machen sie es dann<br />

nicht einfach „Weil es so einfach nicht<br />

geht“, sagt Peter Kruse, geschäftsführender<br />

Gesellschafter von nextpractice<br />

und gefragter Experte für Personalentwicklung<br />

und Organisationspsychologie.<br />

Die bis zu zweistündigen Tiefeninterviews<br />

der Studie hätten gezeigt, dass<br />

„Wir haben in Deutschland in den<br />

vergangenen 20 Jahren zwar versucht,<br />

mit großer Anstrengung alles herauszuholen<br />

was geht, aber in vielen Bereichen<br />

unsere Hausaufgaben nicht gemacht“,<br />

sagt Kruse. Bei langfristig sinkenden<br />

Wachstumsraten habe sich die<br />

Produktivität pro Arbeitsstunde in<br />

Deutschland von 1991 bis 2008 um<br />

34,8 Prozent erhöht. Die Zahl der Erwerbstätigen<br />

habe seit 2008 gegen<br />

den amerikanischen und europäischen<br />

Trends zugenommen. Allerdings sei es<br />

» Die meisten Chefs stimmen darin überein, dass<br />

Steuerung und Regelung angesichts der Komplexität und<br />

Dynamik der zukünftigen Arbeitswelt nicht mehr<br />

angemessen sind. Peter Kruse<br />

sind davon überzeugt, dass der Standort<br />

Deutschland ohne eine grundlegende<br />

Änderung in der aktuellen Führungspraxis<br />

weit unter seinen Möglichkeiten<br />

bleibt“, heißt es in der Studie, für<br />

die 400 Führungskräfte aus unterschiedlichen<br />

Hierarchie-Ebenen und aus<br />

unterschiedlich großen Unternehmen<br />

intensiv befragt wurden.<br />

Strenge Hierarchien, Top-Down-<br />

Strukturen, Führen nach Zahlen (sprich:<br />

nach strikten Planvorgaben) – alles von<br />

gestern, wissen und rügen die Manager.<br />

Besser wäre: Mehr Kooperation<br />

und Vernetzung, Verlagerung von Entscheidungskompetenz<br />

in Teams und<br />

die Gestaltung ergebnisoffener Prozesse.<br />

Im Ergebnis, so die Erwartung der<br />

die Führungskräfte sehr selbstkritisch<br />

seien und die Notwendigkeit eines Paradigmenwechsels<br />

erkannt hätten.<br />

„Aber diese Kritik ist zugleich Ausdruck<br />

eines Dilemmas“, sagt Kruse. Da ist auf<br />

der einen Seite die Erkenntnis, dass sich<br />

die immer komplexer werdenden Aufgaben<br />

nicht mehr mit hierarchischen<br />

Führungsmethoden bewältigen lassen,<br />

und da sind auf der anderen Seite die<br />

Renditeerwartungen der Kapitaleigner.<br />

„Eingebettet in diese Sachzwänge wird<br />

die Führungskraft zum Symptomträger<br />

für eine Fehlentwicklung“, sagt Kruse.<br />

„Sie ist wie eine Bandscheibe, die unter<br />

zu viel Druck herausspringt. Die Ursache<br />

ist aber eine generelle Fehlhaltung<br />

der Wirbelsäule.“ Individuell sei das<br />

Problem deshalb nicht zu lösen.<br />

in Deutschland zu lange um Effizienz<br />

und zu wenig um Innovationskraft gegangen.<br />

Die hohe Zahl an Burn-Out-Erkrankungen,<br />

auch im Management,<br />

sieht Kruse als Indiz dafür, dass dieser<br />

Weg weitgehend ausgeschöpft ist. Das<br />

gelte gerade auch angesichts einer demografischen<br />

Entwicklung, in der eine<br />

immer geringere Zahl an jungen, frischen<br />

Kräften in den Arbeitsprozess<br />

einsteige.<br />

Was also tun, um den Standort<br />

Deutschland zukunftsfähig zu machen<br />

im Wettbewerb mit jungen, hungrigen<br />

Schwellenländern Mehr als drei Viertel<br />

der befragten Führungskräfte sehen<br />

46 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


die Gefahr, dass Deutschland ohne einen<br />

Paradigmenwechsel in der Führungskultur<br />

den Anschluss an die Weltspitze<br />

verpasst.<br />

Kruse und seine Mitstreiter, darunter<br />

der ehemalige Telekom-Personalvorstand<br />

Thomas Sattelberger, schlagen<br />

als Fazit aus ihrer Studie „drei mögliche<br />

Entwicklungsstufen auf dem Weg in<br />

die Zukunft“ vor. Der Schwerpunkt im<br />

Führungsverhalten würde sich dabei<br />

immer stärker von Effizienz und Ertrag<br />

zu Kreativität und Erneuerung verlagern,<br />

getrieben von der flexiblen Organisation<br />

der Arbeit in dezentralen<br />

Teams. Diese Teamstrukturen würden<br />

zunehmend ergänzt durch Netzwerke,<br />

die sich selbst organisieren, unter verstärkter<br />

Nutzung sozialer Medien innerhalb<br />

von Unternehmen und auch im<br />

Außenkontakt. Führung hätte dann vor<br />

allem die Aufgabe, die wachsende Eigendynamik<br />

zu kanalisieren und die<br />

Synchronisierung der Aktivitäten sicherzustellen.<br />

Perspektivisch sollte der<br />

Widerspruch zwischen kurzfristigen Kapitalinteressen<br />

und gesamtgesellschaftlichen<br />

Interessen entschärft werden<br />

durch die Einbettung der Unternehmensaktivitäten<br />

in einen gemeinsamen<br />

Wertekanon, auf den sich die Gesellschaft<br />

in einem breiten Diskurs verständigt.<br />

Das klingt zunächst visionär, aber<br />

Kruse ist überzeugt davon, dass der<br />

Umschwung in vielen Köpfen bereits<br />

stattgefunden hat. Zwar favorisieren<br />

immer noch 29,5 Prozent der Befragten<br />

das Modell „Steuern nach Zahlen“, die<br />

meisten Führungskräfte stimmen aber<br />

darin überein, dass Steuerung und Regelung<br />

angesichts der Komplexität und<br />

Dynamik der zukünftigen Arbeitswelt<br />

nicht mehr angemessen sind. „Zunehmende<br />

Volatilität und abnehmende<br />

Planbarkeit verringern die Tauglichkeit<br />

ergebnissichernder Managementwerkzeuge<br />

wie Zielemanagement und Controlling“,<br />

heißt es dazu in der Studie.<br />

Insbesondere in den Vorstandsetagen<br />

werde die Organisation in dynamischen<br />

Netzwerken aber bereits zunehmend<br />

als Erfolg versprechende Alternative<br />

gesehen.<br />

Grundsätzlich sieht Peter Kruse mittelständische<br />

Unternehmen im Vorteil<br />

bei der Umsetzung neuer Führungsstrukturen.<br />

Allein durch die geringere<br />

Größe seien sie flexibler, oft allerdings<br />

auch geprägt durch sehr starke Führungspersönlichkeiten,<br />

denen es schwer<br />

fällt, Macht abzugeben. Ein großes Plus<br />

der familiengeführten Unternehmen<br />

sei ihr stabiles Wertesystem, das sich<br />

nicht vorrangig an Renditeerwartungen<br />

orientiere.<br />

Als Beispiel nennt er Götz Werner,<br />

Chef der Drogeriekette DM. Er ist einer<br />

von Kruses Mitstreitern bei der Initiative<br />

für einen breiten gesellschaftlichen<br />

Diskurs über den Wert von Arbeit und<br />

über gute Führung. Ein großer Teil der<br />

Manager sei dazu bereit, das habe die<br />

Studie gezeigt, sagt Kruse: „Die kritisierte<br />

Renditefixierung der aktuellen<br />

Führungspraxis hat in den Wertvorstellungen<br />

der befragten Führungskräfte<br />

längst ihre Vormachtstellung eingebüßt.<br />

Noch fehlt es dem Zukunftsbild<br />

zwar an konkreter Ausgestaltung. Aber<br />

die Datenlage zeigt deutlich, dass die<br />

Chancen für einen intensiven gemeinsamen<br />

Diskursprozess zur Neudefini -<br />

tion von guter Führung groß sind.“ n<br />

E-Business –<br />

einfacher als gedacht<br />

Unter dem Schlagwort E-Business (Electronic<br />

Business) fasst man alle computergestützten Geschäftsprozesse<br />

zusammen. Das Spektrum, das<br />

auf elektronischem Weg abgewickelt wird, betrifft<br />

eine Vielzahl unternehmerischer Felder von<br />

der Auftragsanbahnung und -abwicklung über<br />

Einkauf und Verkauf sowie Marketing und Werbung<br />

bis zu Online-Banking und Kundenservice.<br />

Das E-Business hilft Unternehmen, Prozesse zu<br />

automatisieren, Abläufe effizienter zu gestalten,<br />

Kosten und Zeit zu sparen.<br />

Doch vor allem für kleine und mittlere Unternehmen<br />

bleiben die vielfältigen Möglichkeiten<br />

für das eigene Unternehmen oftmals schwer<br />

durchschaubar. Hier setzt der E-Business-Lotse<br />

der Metropolregion Bremen-Oldenburg an und<br />

bietet Starthilfe. Als anbieterneutraler Partner<br />

steht der E-Business-Lotse den Firmen zur Seite.<br />

Infomaterialien und Erstgespräche geben eine<br />

Orientierungshilfe für Unternehmen. Erweitert<br />

wird das Angebot durch regelmäßige Veranstaltungen<br />

und Workshops, die sich nah am Alltag<br />

der Unternehmen orientieren.<br />

Thematischer Schwerpunkt für den E-Business-Lotsen<br />

ist die Visitenkarte im Netz und das<br />

Schaufenster zu den eigenen Leistungen: der unternehmerische<br />

Webauftritt. Ein Netzwerk aus<br />

Experten zu den Feldern Webseitenaufbau und<br />

Homepagegestaltung, soziale Medien, Suchmaschinenoptimierung<br />

oder E-Commerce gibt hier<br />

individuelle Hilfen. Der E-Business-Lotse der Metropolregion<br />

ist Teil der Förderinitiative „E-Kompetenz-Netzwerk<br />

für Unternehmen“.<br />

Information www.ebusiness-lotse-mbo.de,<br />

www.mittelstand-digital.de.<br />

Kontakt Nicola Illing, Telefon (0421 9600-335,<br />

Nicola.illing@wfb-bremen.de<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 47


SERVICE&PRAXIS<br />

Im Handel wird Cross-<br />

Channel-Logistik zur Pflicht<br />

Logistik ermöglicht neue Services für den Kunden – Mit der<br />

Infrastruktur wachsen – Bilanz des 31. Deutschen Logistiktages<br />

line nicht verfügbar ist, sagt Jürgen Vedie<br />

(zooplus AG). Für das Wachstum im<br />

Onlinehandel benötigen die Händler<br />

eine skalierbare Infrastruktur. So bestellen<br />

die Kunden am Wochenende besonders<br />

viel. Die Lieferkette muss diesen<br />

Berg von Montag bis Mittwoch abarbeiten.<br />

Diese Spitzenbelastungen kosten<br />

viel Geld, zum Beispiel wenn das<br />

Fulfillment Center teure Nachtschichten<br />

fahren muss.<br />

Lieferketten werden<br />

komplexer<br />

ross-Channel-Logistik liefert die<br />

Antworten auf die aktuellen Multi-<br />

Channel-Strategien im Handel. Die<br />

Handelsunternehmen sind dabei, bisher<br />

parallel laufende Lieferketten für<br />

Online- und stationären Handel zu verzahnen.<br />

Auf dem 31. Deutschen Logis–<br />

tik-Kongress Ende Oktober in Berlin<br />

zeigte sich, wie wichtig die intelligente<br />

Steuerung der Logistik-Netzwerke für die<br />

Wachstumsstrategien des Handels ist.<br />

Der Handel sieht einen Generationswechsel<br />

bei den Verbrauchern. Für die<br />

Jungen ist mobiles Einkaufen selbstverständlich,<br />

die Älteren nähern sich immer<br />

mehr dem Online- und Mobile-<br />

Shopping an. Das Nebeneinander der<br />

Vertriebswege (Multi-Channel) stellt<br />

neue Herausforderungen. Einheitliche<br />

Plattformen und eine integrierte Logis -<br />

tikbetrachtung ermöglichen im Idealfall<br />

geringere Kosten und gleichzeitig<br />

bessere Services für den Kunden – egal,<br />

über welchen Kanal er einkaufen will.<br />

Möglich wird durch die Verzahnung<br />

der Lieferketten zum Beispiel die Online-Bestandsauskunft<br />

von zu Hause<br />

aus oder mobil. Der Kunde kann dann<br />

entscheiden, ob er in den Laden fährt.<br />

Auch die Online-Reservierung von Waren<br />

für die Abholung ist inzwischen<br />

Realität. Als zunehmend wichtigen Service<br />

sieht Dr. Michael Krings, Geschäftsführer<br />

der Douglas Logistik<br />

GmbH, die Möglichkeit, Artikel im Laden<br />

online zu bestellen: „Das wird häufiger<br />

kommen.“<br />

Artikel im Laden<br />

online bestellen<br />

Die Lieferung erfolgt dann binnen 24<br />

Stunden nach Hause. Dabei geht es<br />

nicht nur um Schnelligkeit. „Es ist besser,<br />

zuverlässig und flexibel liefern zu<br />

können als nur schnell“, so Krings. Zeitfensterlieferungen<br />

und Wunschtermine<br />

auch nach 18 Uhr zum Beispiel werden<br />

von Kunden nachgefragt. „Cross-Channel<br />

ist Pflichtprogramm, wenn man<br />

dauerhaft wachsen will“, postuliert<br />

Krings deshalb. Die Kunden kombinieren<br />

flexibel die Kanäle. Die Herausforderung<br />

besteht darin, sie unter dem eigenen<br />

Dach zu halten.<br />

Für Multi-Channel Händler wie Pure<br />

Player gilt die Herausforderung, die Effizienz<br />

der Lieferketten und die Produktivität<br />

zu steigern – inbound wie outbound.<br />

„Never out of stock“ lautet die<br />

Maxime. Denn Kunden seien teuer –<br />

und wenig loyal, wenn ein Artikel on-<br />

Foto FBVL<br />

Ein wichtiger Aspekt effizienter Logis -<br />

tik sind qualifizierte Mitarbeiter. Für die<br />

Kommunikation und Steuerung mit<br />

den Logistik-Partnern im Netzwerk<br />

braucht es neue Jobprofile. Hier gibt es<br />

bereits einen „war for talent“ um die<br />

sehr guten Kandidaten.<br />

Der Wettbewerb steigt, auch im Online-Handel.<br />

Mit jedem neuen Markt<br />

werden die Lieferketten komplexer.<br />

Durch einheitliche Systeme für die<br />

Steuerung der Prozesse ergeben sich<br />

aber auch Chancen, neue Strukturen<br />

aufzubauen und Synergien zu nutzen.<br />

Ein Beispiel sind Multi-Tier-Konzepte<br />

für Fulfillment-Center. Jedes Land hat<br />

dann ein bevorzugtes Fulfillment-Center<br />

mit den gefragtesten Artikeln im Lager.<br />

Die nächs te Ebene hat ein erweitertes<br />

Sortiment und kann in 48 Stunden<br />

an den Kunden liefern. Das volle<br />

Sortiment mit vielen, seltener bestellten<br />

Artikeln gibt es auf der obersten<br />

Ebene, an wenigen zentralen Standorten<br />

in Europa.<br />

Hohe Logistikqualität, Flexibilität<br />

und niedrige Kosten sind laut BVL-Studie<br />

„Logistik im Handel – Strukturen, Erfolgsfaktoren,<br />

Trends“ die Erfolgsfaktoren.<br />

Möglich werde das durch qualifiziertes<br />

Personal, vernetzte Infrastruktur<br />

und Kooperation in der Lieferkette, so<br />

Professor Dr. Stephan Seeck von der<br />

HTW Berlin. Es brauche unter den Logis -<br />

tikern im Unternehmen dabei sowohl<br />

die internen Dienstleister, die Kosten<br />

und Kundenwünsche im Blick haben,<br />

als auch die Gestalter. Sie seien besonders<br />

wichtig, um die neuen Cross-Channel<br />

Strukturen aufzubauen. n<br />

48 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


UMWELTNOTIZEN<br />

„Orte der biologischen Vielfalt“<br />

sind UN-Dekade-Projekt<br />

Das Unternehmensnetzwerk partnerschaft umwelt unternehmen<br />

des Landes Bremen ist für seine Kampagne „Orte der<br />

biologischen Vielfalt“ als offizielles UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet<br />

worden. Die 2012 gestartete Initiative für mehr<br />

Raum für Flora und Fauna auf Firmengeländen in Bremen<br />

und Bremerhaven deckt sich mit dem Ziel der Vereinten Nationen,<br />

den weltweiten Rückgang der biologischen Vielfalt<br />

aufzuhalten. Die Bremer Umweltpartnerschaft arbeitet in<br />

dem Projekt mit dem BUND Bremen zusammen. „Orte der<br />

biologischen Vielfalt“ wurden bei diesen Firmen ausgezeichnet:<br />

Deutsche Post Niederlassung BRIEF Bremen, Kronwald<br />

Drucklufttechnik, Mercedes-Benz Werk Bremen, OptoPrecision,<br />

Reetec, Saturn Petcare, Ventimola und Werkstatt Bremen. n<br />

Nehlsen erhält CO 2 -Zertifikat der<br />

BEKS: EnergieEffizienz GmbH<br />

Das Bremer Entsorgungsunternehmen Nehlsen hat das CO 2-<br />

Zertifikat der BEKS: EnergieEffizienz GmbH, einer Tochtergesellschaft<br />

der Klimaschutzagentur energiekonsens, erhalten.<br />

Die Auszeichnung zeigt, dass Nehlsen fortlaufend an seinen<br />

Klimaschutzzielen (Initiative „pro klima“) arbeitet. Dazu gehören<br />

die Verringerung des spezifischen Energieverbrauchs<br />

um mindestens vier bis fünf Prozent pro Jahr in den verschiedenen<br />

Teilbereichen des Unternehmens, die Reduzierung der<br />

Gebäudebeheizung, die Senkung des Treibstoffausstoßes<br />

und die effiziente Gestaltung eigener Maschinen und Anlagen<br />

noch effizienter zu gestalten. Zudem werden die 900<br />

Mitarbeiter für ein nachhaltiges, umweltbewusstes Handeln<br />

sensibilisiert. In einem Monitoring-Programm werden alle relevanten<br />

Kriterien jährlich kontrolliert. Das System bietet<br />

auch die Möglichkeit, Stoffströme zu erfassen sowie die Rückgewinnung<br />

und Wiedereinführung in den Kreislauf von Re -<br />

cyc lingstoffen zu überwachen. Dadurch können ein standortindividueller<br />

CO 2 -Fußabdruck sowie Einsparungs- und Vermeidungspotenziale<br />

identifiziert werden.<br />

n<br />

Bremer Umweltpartnerschaft<br />

wächst auf 158 Mitglieder<br />

Ein technischer Ausrüster für Industrie, Schifffahrt, Werften<br />

sowie Baugewerbe und eine Tischlerei demonstrieren, dass<br />

es für jeden Betrieb Möglichkeiten gibt, einen Beitrag für den<br />

Klimaschutz zu leisten: Die Uwe Kloska GmbH und die Tietjen<br />

Holz-Kunststoff-Technik GmbH & Co. KG wurden jetzt in<br />

die partnerschaft umwelt unternehmen aufgenommen. n<br />

www.umwelt-unternehmen.bremen.de<br />

Die<br />

Philharmonischen<br />

Kammerkonzerte<br />

im Herbst/Winter<br />

Tine Thing Helseth Trompete<br />

& Ensemble<br />

Norwegische Weihnachtslieder sowie Werke von Bach,<br />

Lully, Händel, Ketting, Weill und Vivaldi<br />

07. 12. 2014, 20 Uhr • Die Glocke, Kleiner Saal<br />

Leonard Elschenbroich Cello<br />

Michael Collins • Alexander Sitkovetski •<br />

Wu Quian • Ksenija Sidorova<br />

Werke von Bach, Gubaidulina, Farrin und Messiaen<br />

28. 01. 2015, 20 Uhr • Die Glocke, Kleiner Saal<br />

Pierre-Laurent Aimard Klavier<br />

J. S. Bach: Das Wohltemperierte Klavier, 1. Teil<br />

24. 02. 2015, 20 Uhr • Die Glocke, Großer Saal<br />

Pierre-Laurent Aimard<br />

Mehr Infos zu den Kammerkonzerten finden Sie auf<br />

www.philharmonische -gesellschaft-bremen.de<br />

Ticketservice in der Glocke, Tel. 0421-33 66 99<br />

WESER-KURIER Pressehaus, Martinistr. 43, Bremen<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 49<br />

14:28


SERVICE&PRAXIS<br />

WIRTSCHAFTSTERMINE<br />

IMPRESSUM<br />

Wirtschaft IN BREMEN<br />

MAGAZIN DER HANDELSKAMMER 95. Jahrgang<br />

DEZEMBER 2014<br />

Herausgeber<br />

Handelskammer Bremen, Am Markt 13,<br />

28195 Bremen,<br />

Telefon 0421 3637-0,<br />

service@handelskammer-bremen.de,<br />

www.handelskammer-bremen.de<br />

Verlag<br />

Carl Ed. Schünemann KG,<br />

Zweite Schlachtpforte 7<br />

28195 Bremen, Telefon 0421 36903-72,<br />

www.schuenemann-verlag.de<br />

Vertriebsleitung<br />

Marion Helms, Telefon 0421 36903-45,<br />

helms@schuenem ann-verlag.de<br />

Anzeigenleitung<br />

Karin Wachendorf, Telefon 0421 36903-26,<br />

anzeigen@schuenemann-verlag.de<br />

Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 39<br />

vom 1. Januar 2014.<br />

Chefredaktion<br />

Dr. Christine Backhaus, presse,contor,<br />

backhaus@pressecontor.de,<br />

Dr. Stefan Offenhäuser, offenhaeuser@<br />

handelskammer-bremen.de<br />

Grafik und Herstellung<br />

presse,contor<br />

Druck<br />

Druckhaus Humburg GmbH & Co. KG<br />

Preise<br />

Einzelheft: Euro 2,30,<br />

Jahresa bonnement: Euro 22,80<br />

Die beitragspflichtigen Kammerzugehörigen<br />

erhalten die Wirtschaft in Bremen auf Anfrage<br />

kostenlos. Wirtschaft in Bremen erscheint<br />

monatlich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

und Fotos übernimmt der Verlag keine<br />

Haftung. Nachdruck, auch auszugsweise, ist<br />

nur mit Quellenangabe gestattet.<br />

Sämtliche Rechte der Vervielfältigung liegen<br />

bei der Handelskammer Bremen. Namentlich<br />

gek ennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt<br />

die Meinung der Handels kammer wieder.<br />

Anzeigen- und Redaktionsschluss ist der<br />

6. des Vormonats. ISSN 0931-2196<br />

Erscheinungsweise bis zum 10. des Monats<br />

ivw geprüft<br />

Akademie für Weiterbildung<br />

der Universität Bremen<br />

Weiterbildende Masterstudiengänge<br />

M. A. Palliative Care ab 9. Januar<br />

Weiterbildende Studiengänge und<br />

Weiterbildungskurse<br />

Weiterbildendes Studium „Palliative Care“,<br />

ab 13. Februar<br />

Seminarreihen<br />

Mitarbeiterführung PLUS, ab 14. Januar<br />

Weiterbildungen für Arbeitsuchende<br />

Softwareentwicklung & Software-Engineering,<br />

ab 2. März<br />

Umwelt – Energie – Nachhaltigkeit“, ab 13. April<br />

Anwendungsentwicklung für Digitale Medien,<br />

ab 13. April<br />

Veranstalter: Akademie für Weiterbildung der<br />

Universität Bremen, Katrin Heins, Telefon 0421<br />

218-61602, weiterbildung@uni-bremen.de,<br />

www.uni-bremen.de/weiterbildung<br />

bav Bremer Außenwirtschaftsund<br />

Verkehrsseminare<br />

Bremer Zollforum, 26.-27.1.<br />

Bremer Großes Zollseminar<br />

– Grundmodul Zoll Intensiv, 9.-13.2.<br />

– Aufbaumodul Einfuhr, 17.-20.3.<br />

– Aufbaumodul Ausfuhr, 7.-11.4.<br />

– Aufbaumodul Exportkontrolle, 12.-14.5.<br />

– Vorbereitung auf die Zollprüfung, 2.3.<br />

Einreihen von Waren in den Zolltarif, 5.-6.3.<br />

Grundlagen des Warenursprungs und<br />

Präferenzrechts, 9.-11.3.<br />

Der neue Unionszollkodex – Profitieren Sie von<br />

den neuen Vorteilen als AEO, 27.4 .<br />

Der neue Unionszollkodex – Auswirkungen auf<br />

Ihr Unternehmen, 28.4.<br />

Ausstellung von Lieferantenerklärungen, 29.4.<br />

Veranstalter: bav, Verena Springer,<br />

Telefon 0421 446946, www.bav-seminar.net,<br />

verena.springer@bav-seminar.net<br />

belladonna<br />

Seminar: Wohin des Weges –<br />

Berufliche Perspektiven entwickeln<br />

Mit Nadja Plothe; Termin: 21. Januar, 15:00-<br />

21:00 Uhr und 24. Januar, 10:00-18:00 Uhr<br />

Veranstalter: belladonna, Telefon 0421 703534,<br />

service@belladonna-bremen.de, www.belladonnabremen.de<br />

Bremer Steuer-Institut<br />

Berufsbegleitende Lehrgänge (Auswahl)<br />

Wieder-/Quereinstieg 2015;<br />

ab 16. Januar<br />

Fachassistent/in Lohn und Gehalt ,<br />

ab 31. Januar<br />

Veranstalter: Bremer Steuer-Institut e. V., Jutta Köpsel,<br />

Telefon 0421 5958413, info@stbv-bremen.de,<br />

www.stbv-bremen.de<br />

BVL Campus: Seminare und Kurse<br />

für Wirtschaft und Logistik<br />

Bremer Zollworkshop für Fach- und Führungskräfte,<br />

10.12.-11.12.<br />

Intralogistiklösungen in der Supply Chain,<br />

10.2.-11.2.<br />

Zoll-Experte – Fachkraft für Zoll und Außenwirtschaft,<br />

ab 23.2.<br />

Kompakt Studium Logistik – Logistik-Upgrade<br />

für Fach- und Führungskräfte, ab 16.3.<br />

Veranstalter: BVL Campus, Sarah Schwittek,<br />

Telefon 0421 94 99 10-12, www.bvl-campus.de/<br />

seminare, schwittek@bvl-campus.de<br />

Deutsche Außenhandels- und<br />

Verkehrs-Akademie (DAV)<br />

Studium Betriebswirt DAV „Internationales<br />

Logistikmanagement“, Vollzeit, 13.4.2015-<br />

17.3.2017<br />

Studium Betriebswirt DAV „Internationales<br />

Logistikmanagement“, berufsbegleitend,<br />

14.4.2015-16.3.2018<br />

Verkehrsfachwirt (IHK) „Fachrichtung Güter -<br />

verkehr“, Vollzeit, Teil 1: 6.1.-19.3.2015,<br />

Teil 2: 24.8.-15.10.2015<br />

Veranstalter: DAV, Kerstin Schlüter,<br />

Telefon 0421 9499-1055, schlueter@bvlcampus.de,<br />

www.bvl-campus.de/dav<br />

fortbildung direkt (Auswahl)<br />

Ausbilder/in gemäß AEVO IHK<br />

Tagesseminar: 05.01.15-16.01.15<br />

Tagesseminar: 09.02.15-20.02.15<br />

Geprüfte/r Industriemeister/in Metall IHK<br />

Kompaktseminar: 19.01.15-09.05.15<br />

Abendseminar: 02.02.15-10.11.16<br />

Samstagsseminar: 07.02.15-28.10.17<br />

Geprüfte/r Industriemeister/in Elektrotechnik IHK<br />

Kompaktseminar: 19.01.15-09.05.15<br />

Abendseminar: 02.02.15-10.11.16<br />

Samstagsseminar: 07.02.15-28.10.17<br />

Geprüfte/r Industriemeister/in Lack IHK<br />

Kompaktseminar: 19.01.15-09.05.15<br />

Geprüfte/r Industriemeister/in Lebensmittel IHK<br />

Kompaktseminar: 19.01.15-09.05.15<br />

Logistikmeister/in IHK<br />

Kompaktseminar: 19.01.15-09.05.15<br />

Abendseminar: 02.02.15-10.11.16<br />

Samstagsseminar: 07.02.15-28.10.17<br />

Geprüfte/r Industriemeister/in Mechatronik IHK<br />

Kompaktseminar: 19.01.15-09.05.15<br />

Abendseminar: 02.02.15-10.11.16<br />

Samstagsseminar: 07.02.15-28.10.17<br />

Technische/r Betriebswirt/in IHK<br />

Kompaktseminar: 05.01.15-14.03.15<br />

Abendseminar: 05.01.15-25.02.16<br />

Samstagsseminar: 10.01.15-08.10.16<br />

Technische/r Fachwirt/in IHK<br />

Kompaktseminar: 05.01.15-24.04.15<br />

Samstagsseminar: 07.02.15-06.05.17<br />

Qualitätsmanager/in IHK<br />

Tagesseminar: 26.01.15-20.02.15<br />

Personalfachkaufmann/frau IHK<br />

Kompaktseminar: 26.01.15-28.03.15<br />

Fachkaufmann/frau Einkauf/Logistik IHK<br />

50 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


Kompaktseminar: 02.02.15-04.04.15<br />

Fachwirt/in im Sozial- und Gesundheitswesen<br />

Kompaktseminar: 05.01.15-28.03.15<br />

Abendseminar: 24.02.15-01.09.16<br />

Samstagsseminar: 28.02.15-03.09.16<br />

Handelsfachwirt/in IHK<br />

Kompaktseminar: 19.01.15-21.03.15<br />

Abendseminar: 24.02.15-01.09.16<br />

Samstagsseminar: 28.02.15-03.09.16<br />

Wirtschaftsfachwirt/in IHK<br />

Kompaktseminar: 26.01.15-10.04.15<br />

Abendseminar: 24.02.15-01.09.16<br />

Samstagsseminar: 28.02.15-03.09.16<br />

Veranstalter: Fortbildung direkt,<br />

Alexandra Reinke, Telefon 0421 579966-0,<br />

www.fortbildungdirekt.de,<br />

information@fortbildungdirekt.de<br />

Hochschule Bremen<br />

Certificate in Management (CAS)<br />

berufsbegleitendes Weiterbildungsstudium,<br />

Module im WS 2014/15:<br />

60 Kontaktstunden<br />

Geschäftsprozessmanagement und<br />

-modellierung: Start am 9.1.2015, 18:00Uhr<br />

Veranstalter: HS Bremen, Koordinierungsstelle für<br />

Weiterbildung, Kirstin Reil,<br />

Telefon 0421 5905-4165, kirstin.reil@hsbremen.de,<br />

www.cas-man.hs-bremen.de<br />

Hochschule für Internationale Wirtschaft<br />

und Logistik (HIWL)<br />

Bachelor-Studiengang „Logistik“ , ab 1.9.2015<br />

Bachelor-Studiengang „Internationale<br />

Wirtschaft“, ab 1.9.2015<br />

Bachelor-Studiengang „Logistik und<br />

Prozessmanagement“, ab 1.9.2015<br />

Veranstalter: Hochschule für Internationale Wirtschaft<br />

und Logistik (HIWL), Astrid Krämer,<br />

Telefon 0421 9499-1030, kraemer@bvl-campus.de,<br />

www.bvl-campus.de/hiwl<br />

IQ Bremen Intelligente Qualifizierung<br />

Berufsbegleitende Lehrgänge (Auswahl)<br />

Betriebswirt (staatl. gepr.),<br />

ab 28.3., berufsbegleitend<br />

Industriemeister Lebensmittel IHK,<br />

ab 18.5. Tageslehrgang<br />

ab 23.5. Samstagslehrgang<br />

Industriemeister Metall/<br />

E-Technik/Mechatronik IHK<br />

ab 7.2., Samstagslehrgang<br />

ab 24.3., Teilzeitlehrgang<br />

ab 26.5., Tageslehrgang<br />

Logistikmeister IHK<br />

ab 7.2., Samstagslehrgang<br />

ab 24.3., Teilzeitlehrgang<br />

ab 26.05.15, Tageslehrgang<br />

Betriebswirt IHK<br />

ab 12.1., Tageslehrgang<br />

Fachkaufmann Einkauf und Logistik IHK<br />

ab 5.1., Tageslehrgang<br />

Technischer Betriebswirt IHK<br />

ab 17.1., Samstagslehrgang<br />

Bilanzbuchhalter IHK<br />

ab 5.1., Abendlehrgang<br />

AEVO, ab 12.1., Tageslehrgang<br />

Qualitätsmanager IHK<br />

ab 2.2., Tageslehrgang,<br />

ab 16.2., Teilzeitlehrgang<br />

Projektmanager IHK<br />

ab 26.1., Tageslehrgang<br />

Energiemanager IHK/<br />

European Energy Ma nager<br />

ab 2.2., Tageslehrgang<br />

Veranstalter: IQBremen e. V., Intelligente<br />

Qualifizierung, Doris Ortiz, Telefon 0421 1748-19,<br />

ortiz@iq-bremen.de, www.iq-bremen.de<br />

Klima:akademie<br />

Klimaschutzmacher im Zentrum –<br />

Climate-Change-Agents, 16. + 17. Dezember<br />

Mitarbeitereinbindung – der Schlüssel für<br />

nachhaltigen Erfolg, 5. Februar<br />

Klimafreundliche Logistik – Klimaschutz liefern,<br />

1. Quartal<br />

Veranstalter: energiekonse ns,<br />

Telefon 0421 376671-8, www.klima-akademie.net,<br />

veranstaltungen@energiekonsens.de<br />

wisoak Wirtschafts- und Sozialakademie<br />

der Arbeitnehmerkammer gGmbH<br />

Berufliche Fortbildungen (Auswahl)<br />

AEVO, berufsbegl., 21.1.-21.3.<br />

AEVO, Bildungsurlaub, 2.-21.2.<br />

AEVO Sprinter, 2.-26.2.<br />

Refresher Personalkaufmann/frau IHK Sprinter, 9.2.<br />

Lohn- und Gehaltssachbearbeiter/in, 9.2.-25.7.<br />

Gepr. Büroassistentin bSb,<br />

Teilzeit tagsüber, 9.2.-5.6.<br />

Lohn- und Gehaltssachbearbeiter, 9.2.-25.7.<br />

Personalsachbearbeiter/in, 9.2.-12.12.<br />

BWL für Nichtökonomen I, 23.-27.2.<br />

Finanzbuchhalter/in, ab 24.2.<br />

Online Marketing, 30 Stunden, 25.2.-31.3.<br />

Personalfachkauffrau/mann IHK Sprinter,<br />

ab 25.2.<br />

AEVO, Bildungsurlaub, 2.-21.3.<br />

Fachwirt/in Gesundheits- und Sozialwesen IHK,<br />

ab 3.3.<br />

Handelsfachwirt/in IHK, ab 4.3.<br />

Gepr. Büroassistentin bSb, berufsbegl., ab 11.3.<br />

AEVO, 14.-28.3.<br />

Zollfachkraft, 13.4.-26.9.<br />

Zollmanager/in, 13.4.-21.11.<br />

Fachkaufmann/frau Einkauf /Logistik IHK,<br />

ab 14.4.<br />

BWL für Nichtökonomen II, 20.-24.4.<br />

Experte für IT-gestützte Logistik, 23.4.-12.12.<br />

eacademie-wisoak.de/E-Learning<br />

Themen: EDV-Anwendungen, ECDL, SAP, BWL,<br />

Webdesign, Fremdsprachen, Programmierung;<br />

Einstieg jederzeit möglich; www.teleakademiebremen.de<br />

Veranstalter: Wirtschafts- und Sozialakademie<br />

der Arbeitnehmerkammer Bremen gGmbH,<br />

Telefon 0421 4499-5, 499-627/656/657,<br />

info@wisoak.de, www.wisoak.de<br />

Jeden Monat<br />

+++ das Neueste aus der<br />

Schachwelt +++ Reportagen<br />

und Interviews +++ Training<br />

mit GM Daniel King +++<br />

Veranstaltungs- und<br />

Turnierkalender +++<br />

Schachschule 64<br />

SCHACH<br />

MAGAZIN 64<br />

Bestellen Sie ein kostenloses Probeexemplar: www.schach-magazin.de<br />

Carl Ed. Schünemann KG · Schünemann-Haus · 28174 Bremen<br />

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Wirtschaft in Bremen<br />

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Der komplette<br />

Betrieb.<br />

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12.2014 Wirtschaft in Bremen | 51


SERVICE&PRAXIS<br />

ANZEIGENREGISTER<br />

DIE BÖRSEN<br />

Bitte richten Sie Ihre Zuschriften unter Angabe der Chiffrenummer an:<br />

Handelskammer Bremen, Geschäftsbereich II,<br />

Petra Ripke-Höpfl, Postfach 105107, 28051 Bremen;<br />

oder per E-Mail: ripke@handelskammer-bremen.de<br />

Bei den Inseraten aus der IHK-Börse gelten die Bedingungen der<br />

jeweiligen Börsen. Die AGB finden Sie hier:<br />

•für die Recyclingbörse – www.ihk-recyclingboerse.de;<br />

•für die Existenzgründungsbörse – www.nexxt-change.org;<br />

•für die Kooperationsbörse – www.kooperationsboerse.ihk.de<br />

EXISTENZGRÜNDUNGSBÖRSE<br />

‰ ANGEBOTE<br />

Aufbaugemeinschaft Bremen e.V. . . . . . . . . . 39<br />

Bremer Tageszeitungen AG . . . . . . . . . . . . . .45<br />

Bremer Theater . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U3<br />

Commerzbank AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .15<br />

DreiMädelHaus KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53<br />

Euro Print GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Genossenschaftsverband e.V. . . . . . . . . . . . . .U4<br />

Heise Verlag GmbH & Co.KG . . . . . . . . . . . . .29<br />

i2b-express . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Beilage<br />

Jahn OHG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .53<br />

Janneck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .51<br />

Osmers GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . .29<br />

ÖVB Landschaftliche Brandkasse Hannover . . 23<br />

Philharmonische Gesellschaft . . . . . . . . . . . .49<br />

Porsche Zentrum Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . 21<br />

Renz GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

RSM Verhülsdonk GmbH . . . . . . . . . . . . . . . .27<br />

Schnaars, Sprachtrainerin . . . . . . . . . . . . . . .53<br />

Carl Schünemann-Verlag . . . . . . . . . . . . . .31, 37<br />

Sparkasse Bremen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

Stiftung Kinderhospiz Löwenherz . . . . . Beilage<br />

swb Telekommunikation . . . . . . . . . . . . . . . . . 19<br />

Weser Wohnbau GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . U2<br />

Wilhelm Wagenfeld Haus . . . . . . . . . . . . . . . .41<br />

HB-A-26-2014<br />

Nachfolger/in für kleines, seit mehr als 25 Jahren in der Bremer<br />

Innenstadt ansässiges Juweliergeschäft gesucht. Interessant und<br />

ausbau fähig für Goldschmied/in oder Uhrmacher/in. Goldschmiede<br />

und Uhrmacher-Werkzeug vorhanden, mit oder ohne Warenbestand<br />

abzugeben. Vorstellbar ist auch eine tätige Beteiligung mit<br />

späterer Übernahme.<br />

HB-A-27-2014<br />

Für mein kleines individuelles Café in Bremen suche ich eine/n<br />

Teilhaber/in. Ich wünsche mir eine/n Partner/in, der/die mich insbesondere<br />

im Gastronomiebereich unterstützt und zusammen mit<br />

mir (weiblich) das Café führt.<br />

HB-A-28-2014<br />

Wir suchen aus privaten Gründen einen Nachfolger für unseren<br />

Büromöbelfachhandel. Das Unternehmen ist inhabergefüh rt, liegt<br />

verkehrsgünstig in der Region zwischen Elbe und Ems und ist seit<br />

Jahrzehnten erfolgreich am Markt tätig. Es verfügt über motivierte<br />

Mitarbeiter, einen solventen Stammkundenkreis, langjährige Lieferantenbeziehungen<br />

und eine schlanke Kostenstruktur.<br />

Unterstützung nach der Übergabe ist möglich.<br />

‰ NACHFRAGEN<br />

HB-G-8-2014<br />

Wir sind ein Assekuranzmaklerunternehmen und suchen in Bremen<br />

bzw. im Umkreis von 100 km Versicherungsmaklerbetriebe zum Kauf<br />

HB-G-9-2014<br />

Metallbaumeister, 51 Jahre, mit 30-jähriger Erfahrung im Metall-,<br />

Stahl- und Flugzeugbau sucht Metallbaubetrieb als Teilhaber oder<br />

auf Rentenbasis in Bremen oder Weser-Ems-Gebiet.<br />

KOOPERATIONSBÖRSE<br />

112-2476<br />

Handelsvertreter sucht Kooperationspartner<br />

für eine ukrainische Firma im Bereich Schiff- und Anlagenbau.<br />

Das Unternehmen hat zurzeit 140 Mitarbeiter und beschäftigt sich<br />

mit der Herstellung von Schiffssektionen, Schiffsrümpfen, mit<br />

Schiffsreparaturen sowie mit Montage- und Schweißleistungen,<br />

Prüfungsleistungen, Montage/Demontage von Baugerüsten, Aufpumpen<br />

von Zellen und Auftr iebsleistungen etc.<br />

Nr. 112-2480<br />

Handelsvertreter sucht für ein alteingesessenes ukrainisches<br />

Unternehmen Partner im Bereich Maschinen- und Anlagenbau. Die<br />

Firma ist ein einzigartiger Industriebetrieb in den GUS-Ländern, der<br />

seine eigenen Entwicklungsarbeiten durchführt und Spitzentechno -<br />

logien auf dem Gebiet der Schmier- und Filteranlagen besitzt. Er ist<br />

zertifiziert nach DIN ISO 9001:2008. Es werden hergestellt: auto -<br />

matisierte Schmieranlagen, Steuer- und Regelungseinrichtungen,<br />

Druckanlagen, Filteranlagen, Verteilungseinrichtungen etc. Das<br />

Unternehmen ist interessiert an einer langfristigen und<br />

gegenseitig vorteilhaften Zusammenarbeit.<br />

112-2547<br />

Produktion und Vertrieb eines neuen Gebrauchsmusters gesucht.<br />

Gesucht wird ein Hersteller für Verrichtung zum Anbringen eines<br />

zweiten Stieles an Arbeits geräten, zum Beispiel Schaufeln,<br />

Schneeschaufeln, Spaten und Grabegabeln.<br />

52 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


RECYCLINGBÖRSE<br />

‰ ANGEBOTE<br />

BS-A-4757-5, Holzmaste, teilweise teerölimprägniert (ehem. Maste für Freileitungen).<br />

Unsere aktuellen Rahmenverträge für die Entsorgung unserer Althölzer<br />

gemäß AltholzVO Kat. AIV (z.B. Freileitungsmaste) laufen zum 31.12.2014<br />

aus. Daher wird die Leistung wieder für eine dreijährige Laufzeit (beginnend<br />

ab 1.1.2015) neu ausgeschrieben. Die Bedingungen finden Sie in der Recyc -<br />

lingbörse.<br />

BS-A-4458-12, große Mengen Kalksteinschotter, zum Beispiel als Tragschicht<br />

oder Gründungspolster abzugeben, Körnung ca. 0/300 mm als Grobschlag,<br />

Menge/Gewicht 5000 m³, einmalig, Anlieferung möglich, Preis VB, Landkreis<br />

Goslar.<br />

BS-A-4440-10, Recyclingschotter 0/80mm, größere Mengen aufbereiteter<br />

Recyclingschotter 0/80mm abzugeben, als Platzbefestigung, Wegebau oder<br />

Tragschicht, 5.000 t, regelmäßig anfallend, lose, Anlieferung möglich, Preis<br />

VB, Landkreis Goslar.<br />

H-A-3483-5, Holzhackschnitzel, Hackschnitzel, Hackgut, Holzhackschnitzel<br />

aus Buschholz und Astwerk diverser Baumarten wie zum Beispiel Fichte, Buche,<br />

Eiche. Menge/Gewicht 20 srm, unregelmäßig anfallend, Anlieferung<br />

möglich, Preis 300,-- Euro, Landkreis Nienburg.<br />

H-A-4189-2, PE-Abfälle (Polyethylen-Hartschaumstoff) des Typs LD 29 und<br />

LD 33 (vernetzter Schaum), in den Farben Weiß und Schwarz, Polylam (unvernetzter<br />

Schaum), Farbe Weiß, regelmäßig, ca. 4 mal pro Jahr, Mindestabnahme<br />

Verhandlungsbasis, gesammelt in Foliensäcken, Transport und Preis nach<br />

Absprache, Bad Nenndorf (Niedersachsen).<br />

HH-A-4587-1, Calciumstearat, vegetabil, geeignet für den Einsatz in der<br />

Futtermittel-/Lebensmittel-/Nahrungsergänzungsmittel- und Pharmaindus -<br />

trie. EP-Qualität und E470a, Menge/Gewicht 9.000 kg, regelmäßig anfallend,<br />

Mindestabnahme 500 kg, Verpackungsart 25 kg Säcke auf CP1 Paletten à<br />

500 kg, Transport und Preis nach Absprache, Region Norddeutschland<br />

(Hamburg – Niedersachsen).<br />

HH-A-4447-4, Faltschachteln/Kartonagen für Fahrräder, geschlossene,<br />

unbeschriftete Fahrradkartonagen, Menge: 73 Stück, 1.410 x 200 x 900 mm,<br />

Menge: 247 Stück, 1.670 x 200 x 1.030 mm, Menge: 234 Stück, 1.720 x 200<br />

x 1070 mm, absolut neuwertig, einmalig, lose, Selbstabholung, Preis VB,<br />

Hamburg.<br />

HH-A-4726-1, Calciumphosphat-Pulver, Di Calciumphosphat dihydrate Pulver,<br />

25 kg Säcke, Lebensmittel, Nahrungsergänzung, Futtermittel, Düngemittel,<br />

Menge/Gewicht ca. 24.000 kg, unregelmäßig anfallend, Mindestabnahme<br />

nach Rücksprache, Verpackungsart Papiersäcke mit PE-Inlay, Transport nach<br />

Absprache, Preis 1,75 Euro/kg, Region Nord<br />

HH-A-4545-5, Holzabschnitte, Konstruktionsvollholz mit 12-15 % Holzfeuchte<br />

(Fichte Kiefer) in 0,20 cm Abschnitte vorgeschnitten, Menge/Gewicht 15 m³,<br />

Mindestabnahme 1 Kiste (Pfand), Selbstabholer, Preis 75 Euro, Hamburg-<br />

Kirchwerder.<br />

LG-A-4429-5, Holzpaletten/Einwegpaletten, täglich fallen ca. 30-40 Einwegpaletten<br />

unterschiedlichster Maße an, unsortiert, lose gestapelt, teilweise<br />

auch defekt, alles unbehandeltes Holz, kann vorab gerne besichtigt werden,<br />

Abholung 24 Stunden am Tag möglich, Seevetal, Maschen.<br />

LG-A-3734-11, Metall- und Kunststofffässer (Inhalt: ca. 220 Liter) sowie IBC-<br />

Container (Inhalt: ca. 1.000 Liter), wurden für pflanzliche Speise- und Kosmetiköle<br />

benutzt, meistens mit UN-Zulassung, günstig abzugeben, Lüneburg.<br />

LG-A-3733-13, Presskuchen, sehr günstig abzugeben, 500 kg, Lüneburg.<br />

STD-A-4600-11, gebrauchte Big-Bags, Größe: ca. 100 x 100 x 100 cm mit<br />

Aufdruck, können Reste von Kunststoff-Granulat (HDPE) enthalten, Traglast<br />

mind. 750 kg, 50 Stück , einmalig, Mindestabnahme 10 Stück, Verpackungsart<br />

lose, Selbstabholung, Preis pro Big-Bag 5,-- Euro Region Ottersberg.<br />

STD-A-4321-2, Polystyrolhartschaumreste, ca. 6-8 cbm, Flockenform, 1-12 mm.<br />

Es handelt sich um Fräsrückstände. Das Material ist in Plastiksäcken verpackt,<br />

Menge/Gewicht ca. 6-8 cbm, jährlich, Mindestabnahme alles, Verpackungsart<br />

in Säcken, Selbstabholung, Stade/ Buxtehude, Niedersachsen.<br />

‰ NACHFRAGEN<br />

HB-N-3739-2, ich suche kontinuierlich EPS, Computergehäuse, LDPE 98/2<br />

90/10 80/20 Folien, PP/PE-Kisten, Umreifungsbänder, HDPE Kanister,<br />

Fernsehgehäuse, Mindestabnahme 10 Tonnen in Ballen, ex Work oder frei<br />

Haus, Bremen.<br />

HH-N-4436-5, wir suchen gebrauchte Holzpaletten, Holzgestelle oder Ähnliches,<br />

ob sie noch gebrauchsfähig sind oder nicht, spielt keine Rolle, Hamburg<br />

und Umgebung.<br />

HH-N-4431-12, Altöle und Bleibatterien, wir suchen im Raum Norddeutschland<br />

Altöle (AVV 130205 und andere) und Bleibatterien (AVV 160601) aus<br />

KFZ- und Industriebetrieben, als norddeutscher Entsorgungsfachbetrieb beschäftigen<br />

wir uns seit 1955 mit der Altölsammlung, Sonderabfallentsorgung,<br />

Tank- und Abscheiderreinigung, Norddeutschland.<br />

LG-N-3352-6, Leder, Lederreste, zum Beispiel von Möbelfabriken, auch<br />

2. Wahl, keine Kleinstteile. Menge/Gewicht nach Angebot, unregelmäßig<br />

anfallend, Region Niedersachsen und angrenzende Bundesländer.<br />

STD-N-4568-3, Brennschlacke für Aufbereitung in westdeutscher Anlage,<br />

Wiedergewinnung von Metallen, je nach Inhaltsstoffen Vergütung möglich,<br />

ab 25 Tonnen regelmäßig oder einmalig, frei Werk oder auch frei verladen<br />

Fahrzeug.<br />

STD-N-4567-12, eisenoxidhaltige Rest- und Rohstoffe für neue Anlage in<br />

Norddeutschland, zum Beispiel Zunder, Schleifschlämme, Rückstände aus<br />

Hüttenwerken etc., diverse Abfallschlüsselnummern sind positiv gelistet, ab<br />

25 Tonnen, regelmäßig oder einmalig, Transport frei verladen Fahrzeug oder<br />

frei Werk, Region Norddeutschland.<br />

B R A N C H E N V E R Z E I C H N I S<br />

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<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 53


KAMMEROFFIZIELL<br />

Änderungen der Wahlordnung<br />

der Handelskammer Bremen<br />

Das Plenum der Handelskammer<br />

Bremen hat am 10. November 2014<br />

gemäß § 4 Satz 2 Ziffer 2 in Verbindung<br />

mit § 5 Absatz 3 des Gesetzes<br />

zur vorläufigen Regelung des Rechts<br />

der Industrie- und Handelskammern<br />

vom 18. Dezember 1956 (BGBl. I S.<br />

920), zuletzt geändert durch Art. 17<br />

des Gesetzes vom 25. Juli 2013<br />

(BGBl. I S. 2749) folgende Änderungen<br />

der Wahlordnung vom 7. April<br />

2008 beschlossen:<br />

§ 17 der Wahlordnung wird durch folgende<br />

Regelung ersetzt:<br />

Die in der Wahlordnung vorgesehenen<br />

Bekanntmachungen erfolgen im Internet<br />

auf der Website der Handelskammer<br />

Bremen.<br />

§ 12 Abs. 1 S. 1 wird durch folgende<br />

Regelung ersetzt:<br />

Die wahlberechtigten Kammerzugehörigen<br />

können für ihre Wahlgruppe<br />

schriftliche Wahlbewerbungen oder<br />

Wahlvorschläge einreichen, wobei<br />

auch eine Übermittlung per Fax oder eines<br />

eingescannten Dokuments per E-<br />

Mail zulässig ist.<br />

Diese Änderungen treten am 1. Januar<br />

2015 in Kraft.<br />

Die vorstehenden Änderungen der<br />

Wahlordnung wurden am 13. November<br />

2014 gemäß § 11 Abs. 2 des Gesetzes<br />

zur vorläufigen Regelung des<br />

Rechts der Industrie- und Handelskammern<br />

von dem Senator für Wirtschaft,<br />

Arbeit und Häfen genehmigt (Aktenzeichen:<br />

702-62-07/4).<br />

Bremen, den 14. November 2014,<br />

Handelskammer Bremen<br />

gez.<br />

Christoph Weiss (Präses)<br />

Dr. Matthias Fonger (I. Syndicus)<br />

54 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


Beisitzer-Liste der Einigungsstelle zur<br />

Beilegung von Wettbewerbsstreitigkeiten<br />

bei der Handelskammer Bremen<br />

Gemäß § 15 UWG i.V. mit § 4 Abs. 3 der Verordnung über Einigungsstellen vom<br />

16. Februar 1988 (Brem.GBl. S. 17), zuletzt geändert durch Geschäftsverteilung<br />

des Senats vom 5. Juli 2011 und 13. Dezember 2011 (Bek. v. 24. Januar 2012<br />

S.24), macht die Handelskammer Bremen den Namen des Vorsitzenden und des<br />

Stellvertreters sowie die Liste der Be isitzer für das Jahr 2015 im Folgenden<br />

bekannt:<br />

Vorsitzender Karl-Peter Neumann, stellvertretender Vorsitzender Ass. Ulrich Vogel<br />

I. Industrie, Handel, Verkehr, Dienstleistungen<br />

Name des Beisitzers und der Firma<br />

Branche<br />

1. Hans-Hermann Ahlers Bekleidungs-Import und<br />

Ospig GmbH & Co. KG<br />

Großhandel<br />

Carsten-Dreßler-Str. 11,<br />

28279 Bremen<br />

2. Derya Altmisoglu Apotheke<br />

Robert-Koch-Apotheke<br />

Robert-Koch-Straße 42,<br />

28277 Bremen<br />

3. Dieter Asendorf Druckereibetrieb<br />

Druckerei Asendorf GmbH<br />

Hastedter Heerstr. 196/198,<br />

28207 Bremen<br />

4. Inge Bischoff Handel mit S pezialitäten<br />

Balgebrückstraße 20, 28195 Bremen<br />

5. Dieter Hankel Schuhe<br />

August Hankel oHG<br />

Vor dem Steintor 88, 28203 Bremen<br />

6. Jochem Hauser Textilien<br />

Roland Kleidung Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung<br />

Sögestr. 16, 28195 Bremen<br />

7. Kay Christian Hillmann Handel mit Uhren und Schmuck<br />

bastian.Beteiligungs-GmbH<br />

Lise-Meitner-Str. 5, 28359 Bremen<br />

8. Volker Homburg Zeitarbeit<br />

ZIP Zeitarbeit + Personalentwicklung<br />

GmbH<br />

Westerstr. 10-14, 28199 Bremen<br />

9. Bernd Karstedt Brennstoffe<br />

Diersch & Schröder GmbH & Co.<br />

Cuxhavener Str. 42/44, 28217 Bremen<br />

10. Frank Müller Versicherungen<br />

Öffentliche Versicherungen Bremen<br />

Martinistr. 30, 28195 Bremen<br />

11. Ariane C. Redder Medien und IT<br />

Tiefer 2, 28195 Bremen<br />

12. Ernst-Ludwig Schimmler Spedition und Güterkraftverkehr<br />

Schimmler Logistics GmbH<br />

Kap-Horn-Str. 10 a, 28237 Bremen<br />

13. Hans-G. Schumacher Elektrotechnik/Elektronik<br />

Industrievertretungen<br />

(Handelsvertretung)<br />

Hans-G. Schumacher e. K.<br />

Flemingstr. 24, 28357 Bremen<br />

14. Heike Schütte Handel mit kunstgewerblichen<br />

Schnoor 30, 28195 Bremen<br />

Erzeugnissen<br />

15. Rolf Sikora Großhandel mit Maschinen<br />

Rolf Sikora e. K.<br />

und elektrotechnischen<br />

Kornstr. 235/237, 28201 Bremen Erzeugnissen<br />

II. Handwerk<br />

Name des Beisitzers und der Firma<br />

Branche<br />

1. Herbert Dohrmann jr. Fleischermeister<br />

Friedrich-Humbert-Str. 95,<br />

28759 Bremen<br />

2. Rudolf Behr Dachdeckermeister<br />

Rudolf & Adolf Behr GmbH<br />

Bayernstraße 166, 28219 Bremen<br />

3. Günther Engelke Kfz-Handwerk<br />

Lehmkuhlweg 7, 27616 Bokel<br />

4. Peter Haarstick Goldschmiedemeister<br />

Fedelhören 97, 28203 Bremen<br />

5. Elke Kehlenbeck Metall-Handwerk<br />

Dutschke GmbH Metallbau<br />

Tucholskystraße 7, 28329 Bremen<br />

6. Thomas Kurzke Maler- und Lackiererhandwerk<br />

Kurzke GmbH & Co. KG<br />

Emder Straße 73, 28219 Bremen<br />

7. Armin Lüeße Raumausstattung<br />

Stader Straße 24, 28205 Bremen<br />

8. Hans-Hermann Nienaber Musikinstrumentenmacher-<br />

H. Lätzsch KG handwerk<br />

Schmidtstraße 24, 28203 Bremen<br />

9. Nuray Özalp Friseurhandwerk<br />

Reeder-Bischoff-Str aße 74,<br />

28757 Bremen<br />

10. Olaf Otto Zweiradmechanikermeister<br />

Max Weigl, Inh. Olaf Otto e. K.<br />

Holsteiner Str. 123, 28219 Bremen<br />

11. Dietrich Penz Fotografenmeister<br />

Fotostudio Penz GmbH<br />

Gröpelinger Heerstr. 172,<br />

28327 Bremen<br />

12. Jürgen Rotschies Maurermeister<br />

Elisabethstr. 146, 28217 Bremen<br />

13. Dieter Siever Elektrotechnikerhandwerk<br />

Knüppel & Siever<br />

Woltmershauser Straße 66,<br />

28197 Bremen<br />

14. Peter Struck Informationstechnik<br />

Radio Benecke KG<br />

Friedrich-Ebert-Straße 29-31,<br />

28199 Bremen<br />

15. Bernard Timphus Konditormeister<br />

Stecker Konditorei-Café e. K.<br />

Knochenhauerstraße 14, 28195 Bremen<br />

16. Detlef Wagschal Feinmechanikermeister<br />

LST Luftfahrtsystem Technik GmbH<br />

Fahrenheitstr. 1, 28359 Bremen<br />

17. Matthias Winter Tischlermeister<br />

Morgengärten 62, 28279 Bremen<br />

18. Torsten Wolff Glasermeister<br />

Bunten torsteinweg 39-41,<br />

28201 Bremen<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 55


WAGEN&WINNEN<br />

Ein zweiter Platz und echte<br />

Freundschaft: Neele Evers (l.) hat<br />

für ihre einst an Leukämie erkrankte<br />

Freundin Monique Rockel (r.) einen<br />

DKMS-Spendertag bei ihrem<br />

Arbeitgeber, dem Logistikunternehmen<br />

Dachser,<br />

organisiert.<br />

56 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


Der Wettbewerb und seine Ergebnisse<br />

Zum siebten Mal haben die Handels- und Handwerkskammern im Bundesland Bremen „Siegertypen<br />

gesucht“. Der Wettbewerb zeigt, dass viele Jugendliche nicht nur in Schule und Unternehmen,<br />

sondern darüber hinaus auch ehrenamtlich herausragende Leistungen zeigen.<br />

Von NINA SVENSSON (Text) und FRANK PUSCH (Fotos)<br />

spielsweise das Azubi-Team der Deutschen<br />

Telekom AG eine Patenschaft für<br />

ein SOS-Kinderdorf übernommen und<br />

sich dafür sogar beim Landessportbund<br />

zu Jugendleitern ausbilden lasligt.<br />

Die zehn Finalisten wurden zur<br />

Preisverleihung ins Kleine Haus eingeladen,<br />

die rund 50 Auszubildenden<br />

hatten es mit verschiedensten Projekten<br />

ins Finale geschafft: So hat bei-<br />

eele Evers freut sich über<br />

einen doppelten Erfolg:<br />

Die 23-jährige Kauffrau<br />

für Spedition und Logis -<br />

tikdienstleistung hat bei<br />

dem diesjährigen Wettbewerb „Siegertypen<br />

gesucht“ den 2. Platz belegt –<br />

und es wurde über die DKMS (Deutsche<br />

Knochenmarkspenderdatei) ein<br />

Spender für ihre leukämiekranke Freundin<br />

Monique Rockel gefunden. Beide<br />

Erfolge hängen eng zusammen: Neele<br />

Evers, die bei der Bremer Niederlassung<br />

der Dachser GmbH & Co. KG ausgebildet<br />

und anschließend dort im Bereich<br />

Customer Service übernommen wurde,<br />

hat nach Abstimmung mit der Geschäftsführung<br />

einen DKMS-Spendertag<br />

organisiert, bei dem sich 40 Mitarbeiter<br />

spontan registrieren ließen. Es ist<br />

zwar nicht bekannt, ob der Spender für<br />

ihre Freundin tatsächlich ein Dachser-<br />

Mitarbeiter ist. Aber in jedem Fall hat<br />

das herausragende Engagement von<br />

Neele Evers die Siegertypen-Jury überzeugt<br />

– und auch ihre Freundin ist heute<br />

wieder ganz gesund.<br />

Anfang Dezember wurden die „Siegertypen“<br />

im Kleinen Haus des Theaters<br />

Bremen ausgezeichnet. Zum siebten<br />

Mal hatten die Handelskammer<br />

Bremen, die Handwerkskammer Bremen<br />

und die Industrie- und Handelskammer<br />

Bremerhaven besonders engagierte<br />

junge Menschen gesucht: Auszubildende,<br />

die sich durch großes ehrenamtliches<br />

Engagement und überdurch -<br />

schnittliche Leistungen in Berufsschule<br />

und Unternehmen bewährt haben. An<br />

dem Wettbewerb hatten sich in diesem<br />

Jahr insgesamt 112 Auszubildende mit<br />

Einzel- und Teambewerbungen betei-<br />

Den dritten<br />

Platz errang<br />

das Azubi-<br />

Team von<br />

Nehlsen, hier<br />

im Bild mit<br />

Handels -<br />

kammer-<br />

Vizepräses<br />

Dr. Torsten<br />

Köhne – und<br />

das Publikum<br />

im Theater<br />

genoss die<br />

„Aufführung“.<br />

12.2014 Wirtschaft in Bremen | 57


WAGEN&WINNEN<br />

Die Finalisten des diesjährigen Siegertypen-Wettbewerbs<br />

sen. Die Teams der WFB Wirtschaftsförderung<br />

Bremen und der Weser-Elbe<br />

Sparkasse in Bremerhaven hatten sich<br />

in ihren Unternehmen um das Thema<br />

Energieeinsparung gekümmert und die<br />

Azubis der Willenbrock Fördertechnik<br />

unterstützen das Kinderheim St. Petri<br />

mit Fußballangeboten, Spielenachmittagen<br />

und Spendenaktionen.<br />

Ein Team - acht Sieger -<br />

typen: Wassenaar-Azubis auf<br />

dem ersten Platz<br />

Am Ende überzeugte das Team der Gartencenter<br />

Wassenaar GmbH in Bremerhaven<br />

die Jury am meisten. Die acht Jugendlichen<br />

werden dort als Floristen,<br />

Kaufleute für Bürokommunikation sowie<br />

Kaufleute im Einzelhandel ausgebildet,<br />

zwei von ihnen sind inzwischen<br />

fertig und als Floristinnen übernommen<br />

worden. Gemeinsam haben sie<br />

das Außengelände der Kindertagesstätte<br />

„Max & Moritz“ in Bremerhaven-<br />

Leherheide mit Spielgeräten und Beeten<br />

neu gestaltet und verschönert. Dafür<br />

haben sie zunächst mit Hilfe von<br />

Lieferanten eine Tombola organisiert<br />

und so insgesamt 2.000 Euro für Material<br />

eingesammelt. Mit tatkräftiger Unterstützung<br />

der Elbe-Weser-Werkstätten<br />

haben sie in vier Monaten verschiedene<br />

Spielwände und Balancierbalken<br />

gefertigt und auf dem Spielplatz montiert.<br />

In die Außenbeete haben sie essbare<br />

Obstpflanzen und Kräuter gesetzt.<br />

Der zeitliche Aufwand war hoch, die Jugendlichen<br />

haben auch mal sonntags<br />

oder in ihrem Urlaub an dem Projekt<br />

gearbeitet. „Die Freude der Kinder hat<br />

uns großen Spaß gemacht“, sagt Jana<br />

Renk, die während der Projektzeit auch<br />

für ihre Abschlussprüfung lernen musste.<br />

„Unser Team war toll, wir konnten<br />

uns aufeinander verlassen. Durch die<br />

vielen Beteiligten ist nun auch der Zusammenhalt<br />

in der Nachbarschaft größer<br />

geworden.“<br />

Für die Siegertypen gab es Urkunden<br />

und einen Preis in Höhe von 2.000<br />

Euro, der von Handelskammer-Vizepräses<br />

Dr. Torsten Köhne, Handwerkskammer-Präses<br />

Jan-Gerd Kröger und Hans-<br />

Christoph Seewald, Präsident der IHK<br />

Bremerhaven verliehen wurde. „Die Jugendlichen<br />

repräsentieren mit ihrem<br />

Engagement den beruflichen Nachwuchs<br />

unseres Wirtschaftsstandorts.<br />

Soziale Kompetenz, Teamfähigkeit und<br />

Rückgrat sind neben fachlichen Kenntnissen<br />

wichtig für den Erfolg“, hieß es<br />

bei der Preisverleihung. Der Wettbewerb<br />

wurde von der Hermann-Leverenz-<br />

Stiftung, der Karl-Nix-Stiftung, Radio<br />

Bremen Vier und Bild Bremen unterstützt.<br />

Azubis kümmern sich um<br />

Azubis: Mit Broschüre und<br />

Filmen auf Platz 2 und 3<br />

Soziale Kompetenz hatte Neele Evers<br />

(der 2. Platz ist mit 1.500 Euro dotiert)<br />

nicht nur durch die Organisation des<br />

DKMS-Spendertages bei Dachser gezeigt,<br />

sondern auch durch die Erstellung<br />

und Herausgabe einer Informa -<br />

tionsbroschüre für neue Auszubildende.<br />

Die Mappe mit Unternehmensdaten,<br />

Ansprechpartnern und weiteren<br />

Informationen wird inzwischen auch an<br />

neue Mitarbeiter vergeben, um den<br />

Start im Unternehmen zu erleichtern.<br />

Auch als Angestellte bei Dachser ist sie<br />

nach wie vor für die Aktualisierung und<br />

Herausgabe verantwortlich.<br />

Für die Gewinnung neuer Auszubildenden<br />

hat sich das Azubi-Team von<br />

Nehlsen stark gemacht und wurde dafür<br />

mit dem 3. Platz und 1.000 Euro belohnt.<br />

Die vier angehenden Industriekaufleute<br />

haben Kurzfilme über drei<br />

gewerbliche Ausbildungsberufe bei<br />

Nehlsen produziert, um dem Bewerbungsrückgang<br />

entgegen zu wirken.<br />

Die Filme sind nun im Internet zum Beispiel<br />

bei Youtube oder auf der Nehlsen-<br />

Website zu sehen sind. Planung, Drehgenehmigungen,<br />

Absprache mit der Geschäftsführung<br />

– alles haben die Azubis<br />

eigenverantwortlich in der sechsmonatigen<br />

Projektzeit organisiert. n<br />

58 | Wirtschaft in Bremen 12.2014


SILVESTER IM THEATER BREMEN<br />

MUSIKTHEATER<br />

15 und 19 Uhr: Operetta international!<br />

Silvestergala mit den Bremer Philharmoniker, dem Musiktheater-<br />

Ensemble und dem Chor des Theater Bremen<br />

Musikalische Leitung: Clemens Heil<br />

Theater am Goetheplatz. Eintritt ab 18 €<br />

TANZ<br />

20 Uhr: Belleville<br />

Akika / Unusual Symptoms<br />

Kleines Haus. Eintritt ab 19 €<br />

PARTY<br />

23 Uhr: Global Jungle präsentiert von Funkhaus Europa<br />

Die Funkhaus-Europa-DJs Gülbahar Kültür und Ralph „von“ Richthoven versprechen eine<br />

unvergessliche Tanznacht. Ihr „Global Pop“ umfasst E-Swing, Reggae, Afro-Pop, Merengue, Balkan Beats,<br />

Neo-Soul, Oriental Pop, Bollywood-Musik – alles was das kosmopolitische Herz begehrt.<br />

Theater am Goetheplatz. Eintritt 25 € (für BesucherInnen der Silvestervorstellungen 17 €)


Die 50 wichtigsten<br />

Punkte beim Thema<br />

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