SRSK_10 Teil 1.pdf - Bayerischer Industrieverband Steine und ...
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Als erhaltenswerte Kulturlandschaften <strong>und</strong> Kulturlandschaftsteile sind für das Untersuchungsgebiet<br />
folgene Landschaftsteile einzuschätzen:<br />
• unzerschnittene, unbeeinträchtigte, großflächig grünlandgenutzte Landschaftsteile mit geringem<br />
bis sehr hohem Anteil naturnaher Strukturen <strong>und</strong> naturbetonten bis naturnahen Flußabschnitten,<br />
• kleinteilige, strukturreiche, unbeeinträchtigte Ackerlandschaften, insbesondere in Hanglage,<br />
• extensiv genutzte Landschaften mit überwiegend naturnahen Strukturen,<br />
• Wälder mit hohen Laubholzanteilen <strong>und</strong> traditionellen Bewirtschaftungsweisen.<br />
Karte 7 zeigt, daß insbesondere im Oberen Maintal noch großflächige Tallandschaften vorkommen,<br />
deren ursprünglicher Charakter weitgehend erhalten blieb. Die beiden Talräume der Main-Quellflüsse<br />
(Roter <strong>und</strong> Weißer Main) <strong>und</strong> das Maintal bis Michelau weisen ein Erscheinungsbild auf, das<br />
nur mehr wenige Talräume Bayerns in dieser Durchgängigkeit besitzen. Nur an wenigen Stellen ist<br />
das Landschaftsbild beeinträchtigt <strong>und</strong> werden die Talräume durch querende Straßen durchschnitten.<br />
Dazwischen liegen großflächig überwiegend von Auwiesen geprägte Tallandschaften, in denen<br />
der Main beinahe unverkürzt mäandriert.<br />
Ab Michelau bis Zapfendorf ist ein solch ungestörtes Erscheinungsbild nicht mehr zu beobachten.<br />
Das Maintal besitzt hier zwar noch zahlreiche <strong>Teil</strong>räume, die durch Grünlandnutzung, einen naturnahen<br />
Flußverlauf <strong>und</strong> typische Auenstrukturen (Altarme, Feuchtmulden) geprägt sind, doch werden<br />
sie durch zahlreiche Siedlungen, Baggerseen oder durch großflächige Ackernutzung unterbrochen.<br />
Ab Zapfendorf treten grünlandgeprägte Landschaftsteile <strong>und</strong> naturnahe Auenlandschaften entlang<br />
des Mains stark zurück. Das Maintal bis Stettfeld ist außerhalb von Ortschaften durch seine intensive<br />
ackerbauliche Nutzung gekennzeichnet. Zahlreiche Verkehrswege <strong>und</strong> Infrastruktureinrichtungen<br />
liegen hier im Talraum. Bei Kemmern kommen noch größerflächige, attraktive Tallandschaften<br />
vor. Bei Bischberg, Viereth <strong>und</strong> Stettfeld liegen noch kleinflächige, naturnahe Kulturlandschaftsteile<br />
in unmittelbarer Mainnähe.<br />
Als landschaftliche Besonderheit tritt das Itztal <strong>und</strong> der Itzgr<strong>und</strong> mit Baunachmündung hervor: Der<br />
kleine Talraum wird fast ausschließlich als Grünland genutzt <strong>und</strong> von der stark mäandrierenden Itz<br />
mit flußbegleitenden Gehölzsäumen <strong>und</strong> zahlreichen Gräben durchzogen. Dieser durch Infrastruktureinrichtungen<br />
beinahe unbeeinträchtigte Raum mit ehemaligen <strong>und</strong> noch teilweise genutzten<br />
,Wässerwiesen' stellt sicherlich eine der hochwertigsten Kulturlandschaften im gesamten Untersuchungsgebiet<br />
dar.<br />
Das Regnitztal schließlich ist in seinem ursprünglichen, landschaftlichen Erscheinungsbild am stärksten<br />
beeinträchtigt. Durch zahlreiche Siedlungen, Gewerbegebiete außerhalb geschlossener Ortschaften,<br />
Verkehrsinfrastruktur <strong>und</strong> intensive ackerbauliche Nutzung wird der Talraum der Regnitz<br />
kaum mehr als solcher wahrgenommen. Höherwertige Landschaftsteile sind fast nur noch ausschließlich<br />
in unmittelbarer Flußnähe erhalten. Von diesen flußnahen Bereichen sind folgende als besondere<br />
Kulturlandschaftsteile hervorzuheben: Wiesenttal südlich von Forchheim, Regnitztal östlich<br />
von Burk (südlich von Forchheim) sowie südöstlich von Hausen ("Sandwiesen"), Regnitztal im<br />
Bereich der "Büg", westlich einmündende Nebentäler von Aisch, Rauher <strong>und</strong> Reicher Ebrach <strong>und</strong><br />
die außergewöhnlich strukturreichen Vorterrassen der Regnitz zwischen Neuses <strong>und</strong> Pettstadt mit<br />
Sandmagerrasen-Vorkommen.<br />
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