Praktikum Gamma-Spektroskopie - IRS - Leibniz Universität Hannover
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cts<br />
Energiekalibrierung<br />
Der horizontalen Achse, auf der zunächst die Kanäle dargestellt werden, kann als<br />
Energieachse angelegt werden. Dazu muß den Kanälen mit Hilfe einer linearen Funktion ein<br />
Energiewert zugewiesen werden. Dies geschieht in der Regel mit Hilfe von zwei Nukliden,<br />
deren Linien (Photopeaks) möglicht weit von einander entfernt sind. (Abb. 10)<br />
Gut geeignet sind die Am-241 (60 keV-Linie) und Co-60 (1333 keV-Linie) oder die K-40<br />
(1462 keV-Linie), mit denen eine 2-Punkt-Kalibierung durchgeführt werden kann. Danach<br />
erscheint die X-Achse in keV-Einheiten. Die Kalibrier-Funktion wird mit dem Spektrum<br />
verknüpft und ist so wieder abrufbar.<br />
Spektrum Am-241 und K-40<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
0 200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000<br />
Energie (keV)<br />
Abb. 10<br />
Spektrum für die Energie-Kalibrierung des Meßplatzes mit Am-241 (60 keV) und<br />
K-40 (1462 keV)<br />
Peaksearch und automatische Nuklid-Identifizierung<br />
Bei korrekt kalibriertem Spektrum und unter Verwendung einiger anderer Parameter kann das<br />
Programm alle Bereiche als Photopeaks automatisch markieren (automatischer Peaksearch).<br />
Die Peaks werden dann durch Aufsummieren der Kanalinhalte innerhalb der markierten<br />
Bereiche (ROI Region Of Interrest) ausgewertet. (Peakintegration.) Von dem Brutto-<br />
Integral wird ein Wert abgezogen, der als Peakuntergrund (BKG background) berechnet<br />
wird, so daß die Netto-Peakfläche für die Auswertung übrig bleibt. Der Nettowert dividiert<br />
durch die Meßzeit (livetime) ergibt die Zählrate in cps, welche für die quantitative<br />
Bestimmung der Probenaktivität eines Nuklids zu Grunde gelegt wird. (Abb. 11).<br />
Zusätzlich ist noch das sogenannte Nulleffektspektrum von Bedeutung, welches mit dem<br />
freien Detektor gewonnen wird. Alle Netto-Zählraten dieses Spektrums werden an den<br />
entsprechenden Energien des Probenspektrums zum Abzug gebracht. Dies betrifft<br />
insbesondere die natürlichen Radionuklide, die von den Zerfallsreihen des Urans und<br />
Thoriums herrühren.