Vorfahrt für IT-Services - MATERNA GmbH
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T E C H N O L O G I E<br />
Internet-Technologien<br />
Henne-Ei-Problem bei IPv6 lösen<br />
Laut Schätzungen des IPv6-Forums werden im Juni 2011 die letzten IPv4-Adressen an die fünf<br />
weltweit bestehenden Internet-Registrierungsstellen vergeben sein. Mit IPv6 ist bereits eine<br />
Technologie verfügbar, die den Adressraum erheblich erweitert. Schon heute müssen sich<br />
Anbieter von Internet-Diensten auf diese Entwicklung vorbereiten, möchten sie den neuen<br />
Standard nutzen.<br />
Das Internet verzeichnete in den vergangenen Jahren ein<br />
enormes Wachstum. Ein Nebeneffekt hiervon: die Menge der<br />
verfügbaren Internet-Adressen ging zur Neige. Eine wesentliche<br />
Technologie zum Betrieb des Internets ist das Internet<br />
Protocol. Das IPv4 stammt noch aus den Anfangszeiten des<br />
Internets und sollte ursprünglich die Kommunikation der<br />
03/2010 40 <strong>MATERNA</strong> MON<strong>IT</strong>OR<br />
U.S.-Armee sicherstellen und darüber hinaus akademische<br />
Einrichtungen miteinander verbinden. Es gab daher nur wenige<br />
angeschlossene Computer und der Zugang war nur fachlich<br />
versierten Personen erlaubt. Mit der ersten Version des Internet<br />
Protokolls ließen sich gerade einmal 16 Computer adressieren.<br />
Da diese Anzahl schnell erschöpft war, wurde der Adressraum<br />
auf 32 Bit erweitert und umfasste – <strong>für</strong> damalige Zeiten –<br />
unglaubliche 4,3 Milliarden Adressen.<br />
Schon frühzeitig wurde klar, dass die Vergabe der IP-Adressen<br />
an ihre Grenzen stößt. Bereits 1981 wurden beispielsweise<br />
die Netzklassen in Subnetze aufgeteilt. Die feste Einteilung<br />
der IP-Adressen wurde schließlich zu unflexibel und 1993<br />
durch Bit-variable Netzmasken ersetzt, auch Classless Inter-<br />
Domain Routing genannt. Ausgelöst durch den Boom an DSL-<br />
Anschlüssen hat sich die dynamische Vergabe von IP-Adressen<br />
etabliert. Ein weiterer Ansatz, den Engpass bei IP-Adressen<br />
zu lösen, ist die Network Address Translation (NAT). Hierbei<br />
wird ein Router eingesetzt, der auf Internet-Seite nur eine<br />
öffentliche IP-Adresse besitzt, jedoch weitere nur intern<br />
genutzte IP-Adressen bereitstellt. Auf diese Weise lassen<br />
sich komplette Firmennetzwerke mit nur einer öffentlichen<br />
IP-Adresse versorgen.<br />
Die Konsequenzen des IPv4-Engpasses<br />
Von den mehr als vier Milliarden IP-Adressen sind heute nur<br />
noch rund 320 Millionen verfügbar. Aber auch diese werden<br />
bald verbraucht sein. Das neue Internet-Protokoll IPv6 soll<br />
der drohenden Knappheit entgegenwirken, indem es 128-Bit<br />
IP-Adressen verwendet. Neben dem deutlich größeren Adressraum<br />
(340 Sextillionen IP-Adressen) ist IPv6 auch flexibler <strong>für</strong><br />
Protokollerweiterungen, integrierte Sicherheitsmechanismen<br />
(IPSec) und die Autokonfiguration der Endgeräte.<br />
Wann immer in naher Zukunft ein Internet-Service-Provider<br />
(ISP) einem neuen Internet-Nutzer beispielsweise eine IP-<br />
Adresse zuweist, wird dies eine IPv6-Adresse sein. Unterstützen<br />
die <strong>IT</strong>-Systeme des ISP noch kein IPv6, kann der