Computer im Fremdsprachenunterricht der Erwachsenenbildung
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Lage: den von Viehzucht lebenden Nomaden in einem Entwicklungsland geht es nicht beson<strong>der</strong>s<br />
gut. Die Lernenden haben ein best<strong>im</strong>mtes Kapital, um zu helfen. Maßnahmen:<br />
a) Vieh kaufen o<strong>der</strong> verkaufen, b) Weideland erschließen o<strong>der</strong> brach liegen lassen, c) Brunnen<br />
bohren o<strong>der</strong> schließen, d) nichts tun. Folgen: z.B. a) mehr Vieh bedeutet Überweidung,<br />
b) mehr Weideland bedeutet Austrocknung, c) mehr Brunnen bedeuten Senkung des Grundwassers,<br />
d) be<strong>im</strong> Nichtstun wie bei allen an<strong>der</strong>en Möglichkeiten können Seuchen, Trockenzeiten<br />
o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e Naturkatastrophen eintreten.<br />
Schwankungen: Variationen z.B. in <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> Bewohner und Tiere, be<strong>im</strong> Pflanzenwuchs<br />
und bei den Nie<strong>der</strong>schlägen werden per Zufall innerhalb best<strong>im</strong>mter plausibler Grenzwerte<br />
s<strong>im</strong>uliert. Ergebnis: nach jedem Jahr werden Statistiken und eine in Worte gefaßte Gesamtbewertung<br />
über Auf und Ab des Wohlstandes ausgeworfen. Alle Angaben können zu jedem<br />
Zeitpunkt ausgedruckt und damit für einen Nachvollzug von Maßnahmen und Wirkungen<br />
festgehalten werden.<br />
Das Ergebnis <strong>der</strong> S<strong>im</strong>ulation schließt die Beschäftigung mit dem Problem nicht ab. Es ist ein<br />
Haltepunkt innerhalb eines kontinuierlichen Problemablaufes und soll zu weiteren Überlegungen<br />
herausfor<strong>der</strong>n. Das wird zu selbstverständlichen Lerneraktivitäten nach <strong>der</strong> S<strong>im</strong>ulation<br />
führen, etwa in <strong>der</strong> Reihenfolge<br />
– Bericht über die eigenen Entscheidungen und die erfahrenen Folgen,<br />
– Vergleich mit den Maßnahmen und Ergebnissen <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Gruppen,<br />
– Problemdiskussion als Sprachanwendung und Kenntniserweiterung.<br />
4.4. Reverse the Role<br />
Warum soll <strong>im</strong>mer <strong>der</strong> <strong>Computer</strong> <strong>der</strong> Allwissende sein, fragte sich T. Johns und stellte 1981<br />
ein Grammatikprogramm vor, das die Rollen von Lerner und Prüfer vertauschte. Sein <strong>Computer</strong>programm<br />
behauptete, für jedes Substantiv und jede Adjektiv-Substantiv-Kombination<br />
den passenden unbest<strong>im</strong>mten Artikel zu wissen, also a/an-Entscheidungen treffen zu können.<br />
Das Programm hatte bewußt Lücken, konnte uncountables nicht erkennen und auch “United”<br />
von “unidentified” in <strong>der</strong> Aussprache nicht unterscheiden – was die Lerner herausfinden sollten.<br />
Dabei haben sie eine Menge Beispiele eingegeben, auch solche aus den Ausnahme-Paragraphen<br />
<strong>der</strong> Grammatik – kurz, das gesamte Kapitel unbest<strong>im</strong>mter Artikel <strong>im</strong> Englischen wie<strong>der</strong>holt.<br />
Solche Reverse-the-Role-Programme sind in wenigen Kommandozeilen in BASIC zu schreiben<br />
und eignen sich für alle Grammatikkapitel, bei denen zwischen zwei Möglichkeiten zu<br />
unterscheiden ist: also Pluralformen -s und -es, regelmäßige und unregelmäßige Past Tenses,<br />
germanische und romanische Adjektivsteigerung, Substantiv und Personalpronomen. 13 Solche<br />
Programme lassen sich gut in Kleingruppen durchführen und machen die Wie<strong>der</strong>holungs- und<br />
Revisionsphasen für die Lernenden interessant, zumal wenn ihnen erlaubt wird, die Programme<br />
<strong>im</strong> Hinblick auf ihre Mängel zu perfektionieren – denn auch BASIC ist eine Art Englisch.<br />
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