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Vortragsmappe URWALD - Greenpeace

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Liebe Vortragerin, lieber Redner<br />

1<br />

<strong>Vortragsmappe</strong><br />

<strong>URWALD</strong><br />

Du darfst oder musst einen Vortrag halten und hast dich für das Thema „Urwald“<br />

entschieden. Es freut uns, dass du dafür bei <strong>Greenpeace</strong> Informationen bestellt hast.<br />

In der Beilage findest du folgende Unterlagen:<br />

• Allgemeine Tipps für einen guten Vortrag<br />

• Spezielle Tipps für einen Urwald-Vortrag<br />

• Unsere Informationen zum Thema Urwald<br />

• Bücher-, Video- und Internet-Tipps<br />

• Broschüren<br />

Wir empfehlen dir, alle Unterlagen durchzusehen. Wenn du die <strong>Greenpeace</strong>-Beilagen<br />

gelesen hast, weißt du sicher, was dich am Thema besonders interessiert. Dann kannst du<br />

in der Bibliothek oder im Internet noch mehr Informationen suchen.<br />

Dürfen wir dich bitten, den Frageboden auf der Rückseite auszufüllen und uns<br />

zurückzusenden?<br />

Vielen Dank und gutes Gelingen für deinen Vortrag!<br />

Herzliche Grüsse<br />

Deine <strong>Greenpeace</strong>rInnen


Fragebogen zu den <strong>Vortragsmappe</strong>n<br />

Liebe Benutzerin, lieber Benutzer unserer <strong>Vortragsmappe</strong><br />

2<br />

<strong>Vortragsmappe</strong><br />

<strong>URWALD</strong><br />

Deine Meinung interessiert uns! Wenn du uns mitteilst, was du von unserer <strong>Vortragsmappe</strong> hältst,<br />

hilft uns das, die Mappe zu verbessern. Sende den ausgefüllten Fragebogen bitte an uns zurück:<br />

<strong>Greenpeace</strong> Infoservice, Postfach, 8031 Zürich. Wir freuen uns ebenso auf eine Rückmeldung per<br />

Email: infoservice@greenpeace.ch. Vielen Dank für deine Mitarbeit!<br />

1. Thema deiner <strong>Vortragsmappe</strong>: _____________________________<br />

Schule/Schulstufe: ____________________<br />

Alter/Jahrgang: ____________________<br />

2. War das Material genügend zu viel zu wenig?<br />

• Was konntest du gut verwenden, was nicht?<br />

• Welche Informationen haben gefehlt, was hättest du noch gebraucht?<br />

3. War die Mappe gut verständlich zu kompliziert zu einfach?<br />

• Welche Unterlagen waren zu kompliziert, welche zu einfach?<br />

4. Haben dir die Vortrags- Tipps beim Vorbereiten geholfen?<br />

5. Andere Bemerkungen


Allgemeine Vortrag-Tipps<br />

VORAB<br />

Wo finde ich Informationen?<br />

• LehrerIn, Eltern, Bekannte, Fachpersonen<br />

• <strong>Greenpeace</strong> <strong>Vortragsmappe</strong><br />

• Bücher und Zeitschriften (Bibliothek)<br />

• Internet<br />

VORBEREITUNG<br />

Was will ich vortragen?<br />

3<br />

<strong>Vortragsmappe</strong><br />

<strong>URWALD</strong><br />

1. Unterlagen überfliegen - Inhaltsverzeichnisse, Kapitelüberschriften lesen – Interessantes<br />

notieren<br />

2. Grob sortieren - was interessiert dich am meisten und was kannst du für deinen Vortrag<br />

gebrauchen?<br />

3. Auswählen - dein Vortragsthema hat zahlreiche Unterthemen: entscheide dich für maximal<br />

vier, über die du sprechen möchtest<br />

4. Vertiefen - lies dich erst jetzt gründlich in deine gewählten Themen ein<br />

5. Notieren - picke während des Lesens interessante Aussagen, Infos und Zahlen heraus und<br />

schreibe sie auf<br />

6. Roter Faden - versuche nun, einen roten Faden zu finden und deinen Vortrag nach den<br />

Unterthemen zu gliedern<br />

Wie kann ich meinen Vortrag gestalten?<br />

• Spiel deinen Zuhörern passende Geräusche oder Musik zu deinem Thema vor<br />

• Arbeite mit Bildern, Plakaten, Folien, Videos oder Dias, denn Bilder sagen oft mehr als Worte<br />

• Brauche Folien mit Bildern und kurzen Texten zu deinem Thema (Hellraumprojektor)<br />

• Schreibe während des Vortrages wichtige Stichworte an die Wandtafel<br />

• Verteile am Schluss eine kurze Zusammenfassung deines Vortrages<br />

Welche Hilfsmittel verwende ich?<br />

• Wandtafel oder Hellraumprojektor<br />

• Video oder Dias<br />

• Flip Charts (Papier)<br />

Der letzte Schliff<br />

Jetzt gibt es nur noch eines: Üben, üben, üben!<br />

Übe zuerst vor dem Spiegel und trage nachher dein Thema der Familie oder FreundInnen vor. Den<br />

Einsatz von Hilfsmitteln musst du auch proben: das Video will zur richtigen Zeit eingelegt werden,<br />

Graphiken und Bilder solltest du erklären können.


VORTRAG<br />

Einleitung<br />

• Dein Vortrag sollte von Beginn weg deine ZuhörerInnen fesseln. Gestalte den Anfang also<br />

spannend mit Bilder, kurzen Videoausschnitten oder Tönen<br />

• Stelle dann kurz den Inhalt deines Vortrages vor und erkläre, über welche Teilgebiete du<br />

sprechen möchtest (Gliederung)<br />

Hauptteil<br />

• Gestalte den Vortrag abwechslungsreich<br />

• Komme zwischendurch auf die Gliederung zurück<br />

• Fasse an diesen Stellen das vorher Gesagte kurz zusammen<br />

• Lies den Vortrag nicht ab, sondern rede frei. Benutze Karteikarten als Hilfe<br />

• Rede langsam, laut und deutlich<br />

• Mache kurze Sätze und verliere den Faden nicht<br />

• Halte Augenkontakt mit dem Publikum<br />

• Behalte die Zeit im Auge; überziehe nicht<br />

Abschluss<br />

• Fasse die wichtigsten Punkte nochmals zusammen – kurz und knapp<br />

• Die letzten Sätze sollten mitreissen: Gedanken zur Zukunft formulieren, eine Forderung<br />

aufstellen, die MitschülerInnen mit Fragen zum Denken anregen<br />

• Mach darauf aufmerksam, dass Fragen gestellt werden können – Starte eine kurze<br />

abschliessende Gesprächsrunde<br />

• Präsentiere zum Schluss nochmals die Bilder oder Töne vom Anfang deines Vortrages<br />

ZUM GUTEN SCHLUSS<br />

• Sammelt gemeinsam Vorschläge, damit das Gesagte nicht nutzlos versickert<br />

• Vielleicht möchten einige selber aktiv werden und haben gute Ideen für eine Aktion<br />

BEACHTE<br />

• Beginne rechtzeitig mit der Vorbereitung des Themas. Oft braucht man mehr Zeit als man im<br />

Voraus denkt.<br />

• Erarbeite deinen Vortrag selber – nur so kommt er auch glaubwürdig an<br />

• Lasse deine Arbeit zwischendurch einen Tag ruhen, dann kannst du frisch und mit etwas<br />

Distanz weiter daran arbeiten<br />

Jetzt wünschen wir dir viel Neugier, Spass und Erfolg für deinen Vortrag!<br />

4


Tipps für einen Urwald-Vortrag<br />

UNTERTHEMEN AUSWÄHLEN<br />

5<br />

<strong>Vortragsmappe</strong><br />

<strong>URWALD</strong><br />

Da du für deinen Vortrag kaum einen halben Tag Zeit hast, musst du dich innerhalb des Themas<br />

„Urwald“ für ein oder zwei Schwerpunkte entscheiden. Was findest du am Urwald besonders<br />

spannend, witzig oder interessant?<br />

Das Thema „Urwald“ lässt sich in viele verschiedene Unterthemen aufteilen. Hier sind ein paar<br />

Vorschläge:<br />

• Die Verbreitung des tropischen Regenwaldes<br />

• Der Wasserhaushalt des Urwaldes<br />

• Der Aufbau des Urwaldes<br />

• Tiere im Regenwald<br />

• Die Zerstörung des Urwaldes<br />

• Hilfe für den Urwald<br />

DER AUFBAU – ZWEI IDEEN<br />

Der Brüllaffe als Beispiel<br />

Du suchst dir eine Tierart aus dem Urwald aus. An diesem Beispiel erzählst du deinem Publikum<br />

etwas über das Leben im Urwald, was die Zerstörung des Regenwaldes für dein Tier bedeutet<br />

und was im Moment zum Schutz des Waldes geschieht.<br />

ODER:<br />

Du sagst an Hand einer Tierart etwas zu verschiedenen Themen rund um den Urwald.<br />

Die Verbreitung des tropischen Regenwaldes<br />

Du entscheidest dich für einen oder zwei Schwerpunkt. Wenn du zum Beispiel das Unterthema<br />

„Verbreitung des tropischen Regenwaldes“ ausgewählt hast, kannst du erzählen, wo es überall<br />

Urwald gibt und wie dieser sich von Region zu Region unterscheidet. Zu der „Verbreitung des<br />

tropischen Regenwaldes“ passt zum Beispiel das Unterthema „Tiere im Regenwald“ sehr gut<br />

dazu. Du kannst dann erzählen, in welchen Urwaldgebieten welche Tiere zu Hause sind.<br />

Du sagst etwas über ein oder zwei konkrete Unterthemen des Urwaldes.<br />

DIE GESTALTUNG – EIN PAAR TIPPS<br />

DER ANFANG<br />

Es ist immer gut, das Publikum von Anfang an vom Hocker zu reissen! Dann sind alle gespannt<br />

darauf, was noch kommt. Dazu hier ein paar Tipps.


Ein mitreissender Anfang<br />

Du spielst deinem Publikum zuerst eine CD mit Urwaldgeräuschen ab. Lass es raten, was da für<br />

Tiere zu hören sind. Dann stellst du kurz die Lösung oder deinen Vorschlag vor.<br />

Oder du liest kurz aus einer Geschichte vor, die zu deinem Thema passt. Zum Beispiel aus einem<br />

Reisebericht eines Urwaldforschers. Da sind alle schon super auf dein Thema eingestimmt.<br />

Oder du beginnst mit einem Quiz und lässt zum Beispiel zwei ZuhörerInnen gegeneinander<br />

spielen. Das Spiel darf aber nur kurz dauern. Die Hauptsache ist ja dein Vortrag.<br />

Etwas allgemein Bekanntes<br />

Du beginnst deinen Vortrag zum Beispiel mit einem Bildern aus dem Dschungelbuch (dem<br />

Zeichentrickfilm von Walt Disney). Du verknüpfst also deinen Vortrag mit einer Geschichte die<br />

allen bekannt ist. Sicher hast du dann das Interesse der Zuhörer auf deiner Seite, denn wer<br />

möchte nicht mehr Spannendes über diese unergründlich tiefen Wälder hören.<br />

Oder du beginnst mit einem aktuellen Zeitungsausschnitt über Urwaldschutz, Rodung des<br />

Regenwaldes oder ein anderes passendes Thema. Es sollte ein Text sein, den vermutlich die<br />

meisten deiner ZuhörerInnen gelesen haben.<br />

DER HAUPTTEIL<br />

Nach einem gelungenen Einstieg, geht es jetzt darum, das Thema gekonnt vorzutragen.<br />

Allgemeine Tipps dazu findest du auf dem Blatt „Allgemeine Vortrags-Tipps“. Hier gibt’s noch ein<br />

paar weitere Tipps zur Auflockerung, damit auch niemand bei deinem Vortrag einschläft.<br />

Das Publikum einbeziehen<br />

Du kannst deinem Publikum zum Beispiel mitten im Vortrag eine Frage stellen. Dies kann eine<br />

Quizfrage sein, damit deine ZuhörerInnen etwas zum Nachdenken haben. Es kann aber auch<br />

eine Schätzfrage sein. Wenn du beispielsweise über den Aufbau des Urwaldes sprichst, lass dein<br />

Publikum doch raten, wie hoch ein Urwaldbaum im Vergleich zu eurem Schulhaus ist. (Das musst<br />

du unbedingt vor dem Vortrag ausrechnen, damit du die Lösung weißt).<br />

Oder du machst ein Rollenspiel. Du kannst einen wichtigen Menschen von einer Holzfirma spielen<br />

und das Publikum mit deinen Argumenten konfrontieren. Die ZuhörerInnen sollen dann<br />

Argumente zum Schutz des Urwaldes suchen. Am Schluss der Diskussion kannst du dann alle<br />

Argumente kurz zusammenfassen.<br />

DER SCHLUSS<br />

Dein Vortrag ist vorbei. Jetzt fehlt nur noch der krönende Abschluss. Dieser soll deine<br />

ZuhörerInnen dazu anregen, weiterhin über den Urwald nachzudenken und vielleicht sogar etwas<br />

für die grüne Lunge der Erde zu tun. Dazu einige Tipps.<br />

Infoblätter mitgeben<br />

Du kannst zum Schluss ein Blatt mit den wichtigsten Infos über dein Thema verteilen oder<br />

Broschüren von <strong>Greenpeace</strong> zum Thema „Urwald“ auflegen.<br />

Taten statt warten<br />

Sucht alle zusammen Ideen, was ihr zum Schutz des Urwaldes tun könnt. Bei dieser Gelegenheit<br />

könntest du deinen ZuhörerInnen die „Greenteams“ vorstellen. Vielleicht wollen einige von euch<br />

wirklich etwas bewegen und gründen ein neues Greenteam.<br />

Eindrückliche Bilder<br />

Du kannst deinen Vortrag auch mit einem eindrücklichen Dia oder einem Poster beenden. Bilder<br />

bleiben immer gut im Kopf und regen zum Nachdenken an.<br />

Oder wie wäre es mit einigen Minuten Urwaldgeräusche zum Abschluss?<br />

6


Bücher & Videos<br />

Sachbücher<br />

Titel: Der Regenwald<br />

Aus der Reihe „Was ist was?“, Band 90<br />

AutorIn: Andrea Mertiny<br />

Verlag: Tessloff Verlag<br />

ISBN Nummer: 3-7886-0692-0<br />

Erschienen: 1999<br />

7<br />

<strong>Vortragsmappe</strong><br />

<strong>URWALD</strong><br />

Beschreibung: Dieses Buch berichtet über die vielfältigen Lebensformen im Regenwald,<br />

seine Gefährdung und die Möglichkeiten, ihn zu schützen. Dabei gibt das<br />

Buch spannende Einblicke in diese noch weitgehend unerforschte Welt und<br />

erklärt welche wichtige Rolle der Regenwald für das Gleichgewicht der<br />

Natur auf unserer Erde spielt.<br />

Titel: Regenwald<br />

Die tropischen Wälder Mittel- und Südamerikas, Afrikas, Asiens und<br />

Australiens.<br />

Aus der Reihe „Sehen. Staunen. Wissen“<br />

AutorIn: Margot Wilhelmi, Geoff Dann und Theresa Greenaway<br />

Verlag: Gerstenberg Gebrüder Verlag<br />

ISBN Nummer: 3-8067-4576-5<br />

Erschienen: 2005<br />

Beschreibung: In faszinierenden Farbaufnahmen sind die „drei Stockwerke“ des<br />

Regenwaldes vom Waldboden bis zum Blätterdach zu bestaunen und zu<br />

entdecken. Es wird beschrieben, auf welch raffinierte Weise sich die<br />

Bewohner der tropischen Wälder an diesen Lebensraum angepasst haben.<br />

Titel: Regenwald<br />

AutorIn: Sara Oldfield<br />

Verlag: Pabel-Moewig Verlag<br />

ISBN Nummer: 3-8113-3887-3<br />

Erschienen: 2003<br />

Beschreibung: Dieses Buch zeigt mit wunderschönen Farbfotos die riesige Vielfalt der<br />

Pflanzen- und Tierwelt der tropischen Regenwälder.


Titel: Faszination Regenwald<br />

Spick-Jugendbuch<br />

AutorIn: Hans D. Dossenbach<br />

Verlag: Werd Verlag<br />

ISBN Nummer: 3-85932-455-1<br />

Erschienen: 2003<br />

Beschreibung: In einer umfassenden Bildreportage zeigt dieses Spick-Buch viele<br />

spannende und farbige Facetten aus allen Regenwaldgebieten der Erde.<br />

Lesefutter<br />

Titel: Verschollen im Regenwald<br />

Tatort Erde. Ein Ratekrimi aus Brasilien.<br />

AutorIn: Renée Holler<br />

Verlag: Löwe Verlag<br />

ISBN Nummer: 3-7855-5382-X<br />

Erschienen: 2005<br />

Beschreibung: Safira und Raul dürfen ihren Vater besuchen, der als Pflanzenforscher im<br />

Regenwald arbeitet. Doch als die beiden bei der Forschungsstation<br />

ankommen, ist ihr Vater spurlos verschwunden. Weder seine Kollegen<br />

noch die Yanomami-Indianer aus dem Nachbarort können den<br />

Geschwistern weiterhelfen. Für Safira und Raul beginnt eine<br />

abenteuerliche Suche...<br />

Titel: Mit Anna und Philipp im Regenwald<br />

Aus der Reihe „Das magische Baumhaus“, Doppelband<br />

AutorIn: Mary pope Osborne<br />

Verlag: Löwe Verlag<br />

ISBN Nummer: 3-7855-5576-8<br />

Erschienen: 2005<br />

Beschreibung: Im Regenwald warten viele spannende Abenteuer auf Anne und Philipp.<br />

Warum verfolgt sie der geheimnisvolle Affe? Und werden die beiden den<br />

gefährlichen Piranhas entkommen?<br />

Dazu ist ein Forschungshandbuch Regenwald erhältlich.<br />

8


<strong>Greenpeace</strong> Videos<br />

Titel: Die fantastischen 7 Urwälder / rettet die Urwälder<br />

Laufzeit: 10 Minuten<br />

Bestellnummer: ddfanta7<br />

Erschienen: 2002 / 2003<br />

Sprache: Deutsch<br />

Titel: Totem Tour gegen den Kahlschlag der Urwälder<br />

Laufzeit: 13 Minuten<br />

Bestellnummer: ddtotem<br />

Erschienen: 1999<br />

Sprache: Deutsch<br />

Spielfilm<br />

Titel: Tainah – Abenteuer im Amazonas<br />

Regie: Tania La marca, Sergio Bloch<br />

Erschienen: Brasilien, 2001<br />

Zu bestellen bei: Kinowelt Filmverleih GmbH (www.kinowelt.de)<br />

9


Links<br />

Kids for Forests www.greenteams.net<br />

10<br />

<strong>Vortragsmappe</strong><br />

<strong>URWALD</strong><br />

Website der Kids for Forests mit nützlicher Urwaldkarte und<br />

Infos zu den letzten Urwälder dieser Erde.<br />

<strong>Greenpeace</strong>4kids www.greenpeace4kids.de/themen/wälder<br />

Urwaldfreundlich www.urwaldfreundlich.ch<br />

Die aktuelle Kids-Seite des deutschen <strong>Greenpeace</strong> Büro.<br />

Beim Kauf von Holz und Papier aktiv den Urwald schützen. Für<br />

Gemeinden, Schulen, den Wohnort oder den Arbeitsplatz.<br />

<strong>Greenpeace</strong> www.greenpeace.ch<br />

info.greenpeace.ch/de/arten/index<br />

Abenteuer Regenwald www.abenteuer-regenwald.de<br />

Pro REGENWALD www.pro-regenwald.de<br />

Bruno Manser Fonds www.bmf.ch<br />

Infos und Hintergrundberichte zum Thema Wald.<br />

Informative und gut aufgemachte Homepage mit vielen nützlichen<br />

Informationen für einen Vortrag.<br />

Pro REGENWALD hat sich zum Ziel gesetzt, Wälder insbesondere in den<br />

Tropen in ihrer natürlichen Vielfalt zu schützen und zu bewahren.<br />

Der BMF engagiert für die Rechte der indigenen Völker und den Schutz der<br />

letzten erhaltenen Urwälder in den tropischen Regenwald-Gebieten


Geheimnisvolle Urwälder<br />

11<br />

<strong>Vortragsmappe</strong><br />

<strong>URWALD</strong><br />

Früher war einmal ein großer Teil der Kontinente mit Urwäldern bedeckt - Urwald wie man ihn heute<br />

nur noch in wenigen Gebieten der Erde findet. Auch hier in Europa gab es endlose<br />

Waldlandschaften, durch die Bären, Wölfe und Luchse streiften.<br />

Zwar nutzten die Menschen auch schon in grauen Vorzeiten das Holz der Bäume als Werkzeug, zum<br />

Bauen oder um Feuer zu machen. Und wenn ein Feld angelegt werden sollte, musste zuerst Wald<br />

gerodet werden. Auch die alten Griechen und die alten Römer haben ganze Inseln in Kahlköpfe<br />

verwandelt, weil sie die Stämme für den Schiffsbau brauchten.<br />

Vom Untergang der wilden Wälder<br />

In den letzten 150 Jahren hat sich die Waldnutzung aber rapide verändert. Wald ist heutzutage<br />

hauptsächlich ein Wirtschaftsfaktor. Er muss Geld abwerfen. In Deutschland gibt es mit wenigen<br />

Ausnahmen fast nur noch solche Wirtschaftswälder. Hier zählt nicht die Artenvielfalt, sondern die<br />

Menge an schnell wachsendem, gut verkaufbarem Einheitsholz.<br />

Deshalb sind viele Wälder hier eher vergleichbar mit Stangenspargel-Feldern: Da wird auch immer<br />

die selbe Sorte in endlosen Reihen angepflanzt. Sehr viele wilde Tiere, die einstmals in unseren<br />

Breiten lebten, sind mit den wilden Wäldern untergegangen.<br />

Urwälder der Erde: Von nordisch-kalt bis tropisch-heiß<br />

Die meisten Leute denken beim Wort Urwald an Affengebrüll, Kolibris, undurchdringliches<br />

Pflanzengewirr, Hitze, Stechmücken, Riesenblüten, Riesenschlangen ... Es gibt aber auch ganz<br />

andere Urwälder. In die würde sich keine Schlange verirren, denn angesichts der tiefen<br />

Temperaturen läge sie dort nur als steif gefrorener Stock zwischen den Bäumen herum. Kringeln?<br />

Fehlanzeige. Zu kalt. Auch Kolibris würden bei dieser Kälte keinen Piepser zwitschern, sondern<br />

sofort vom Stängel kippen. Trotzdem gibt es auch in solchen Urwäldern Pflanzengewirr, Gesummse<br />

und Gebrüll ...<br />

Grün, kalt und geheimnisvoll: Die Urwälder im hohen Norden<br />

Nadelwälder, die man in den nördlichen, eher trockenen Breiten findet, bezeichnet man als boreale<br />

Wälder - das heißt nordisch kalt. Sie wachsen von Alaska bis Sibirien auf der gesamten<br />

Nordhalbkugel der Erde - und zwar dort, wo das Klima für die meisten Laubbäume zu ungünstig wird,<br />

wo die Sommer kurz und die Winter hart und lang sind.<br />

Zu diesen borealen Wäldern zählen die meisten der letzten europäischen Urwälder, die letzten<br />

Urwälder Nordamerikas und die Schneewälder Sibiriens. Tiere und Pflanzen müssen unter diesen<br />

schwierigen klimatischen Verhältnissen besondere Strategien entwickeln, um überleben zu können.<br />

Das Nahrungsangebot in dieser unwirtlichen Gegend ist knapp. Aber durch die riesige Ausdehnung<br />

der Wälder können selbst größere Säugetiere ihr Überleben sichern.<br />

Elche und Rentiere (in Nordamerika Karibu) durchstreifen auf langen Wanderungen die Wälder.


Wölfe folgen ihnen auf der Suche nach Nahrung. Braunbären fischen in den eiskalten Flüssen. Und<br />

am südöstlichen Rand der borealen Wälder, in der russischen Taiga, jagt der sibirische Tiger. Die<br />

Frage ist: Wie lange noch?<br />

Wild, mild und äußerst selten: Die gemäßigten Regenwälder<br />

Heiß, üppig und hoch spezialisiert: Die tropischen Regenwälder<br />

In Weltgegenden, in denen Wolken und feuchte Meeresluft<br />

auf Küstengebirge treffen und deshalb viel Regen fällt,<br />

entstanden so genannte temperierte (gemäßigte)<br />

Regenwälder.<br />

Neben dem Regenwald in Alaska und dem Regenwald des<br />

Großen Bären (Great Bear Rainforest) an Kanadas<br />

Westküste sind die Bergwälder Chiles die letzten größeren<br />

Vertreter dieser äußerst selten gewordenen Waldart. Kleine<br />

Reste stehen noch in Neuseeland und Tasmanien. Früher<br />

gab es auch einmal in Irland, Schottland, Norwegen und in<br />

der Türkei temperierte Regenwälder. Sie wurden<br />

unwiederbringlich zerstört. Die Artenvielfalt in diesen<br />

Wäldern ist zwar nicht ganz so beeindruckend wie in den<br />

tropischen Regenwäldern, aber auch hier haben sich<br />

einzigartige Pflanzen und Tiere entwickelt.<br />

In den tropische Regenwäldern rund um den Äquator gibt es kaum jahreszeitliche Unterschiede, das<br />

Klima ist feucht-warm und es fällt viel Regen. Die Artenvielfalt in diesen Wäldern ist besonders üppig.<br />

Kein Mensch weiß, wie viele Pflanzen- und Tierarten es auf allen Kontinenten gibt. Aber<br />

wahrscheinlich leben weit über die Hälfte von ihnen in den tropischen Regenwäldern. Ein großer Teil<br />

davon ist wohl noch nicht einmal entdeckt.<br />

Angesichts der Artenfülle in den Regenwäldern glaubte man lange Zeit, Regenwaldboden müsse<br />

eine besonders dicke Humusschicht haben. Das ist aber nicht so. Die nährstoffreiche Schicht des<br />

Bodens (Humus) ist oft nur wenige Zentimeter stark. Denn jedes abgefallene Blatt, jeder<br />

umgeknickte Baum und jedes tote Tier wird von Pflanzen, Tieren und Pilzen sofort wieder verwertet.<br />

So hat sich ein geschlossener Nährstoffkreislauf entwickelt, der sich größtenteils oberhalb des<br />

Bodens abspielt.<br />

Da durch das Kronendach kaum Licht dringt und Nährstoffe Mangelware sind, müssen Tieren und<br />

Pflanzen ganz besondere Eigenschaften und Strategien entwickeln, um überleben zu können. Viele<br />

Pflanzen gehen zusammen mit Käfern, Ameisen, Pilzen, Vögeln und anderen Lebewesen<br />

Nutzgemeinschaften ein. Einer von diesen Spezialisten ist das Dreizehenfaultier. Und das sehen wir<br />

uns jetzt mal genauer an ...<br />

Kuriose Gemeinschaften: Von Ameisensoldaten und raffinierten Faulpelzen<br />

Vorsichtig steckt der Tapir seinen Rüssel in das Blattwerk der Cecropia. Dieser Baum ist einer der<br />

wenigen im tropischen Regenwald, die sich nicht durch Blattgifte vor vegetarischen Waldbewohnern<br />

schützen. Das ist auch gar nicht nötig, denn den Schutz vor Kahlfraß übernimmt seine Privatarmee:<br />

Unmassen von Azteka-Ameisen, die im Baum zur Untermiete wohnen. Der Tapir weiß das -<br />

eigentlich. Trotzdem sind die leckeren Blätter einen Versuch wert - den er allerdings sofort bereut<br />

und mit geschwollener Nase abzieht.<br />

12


Seltsamerweise hängt aber weiter oben im Geäst ein pelziger Geselle, der in aller Seelenruhe kaut,<br />

ohne dass auch nur ein Ameisensoldat Notiz von ihm nehmen würde.<br />

Es ist das Dreizehenfaultier. Das ernährt<br />

sich fast ausschließlich von Cecropia-<br />

Blättern und ist - wie sein Name schon sagt<br />

- kein Wesen der schnellen Sorte. Tag und<br />

Nacht hängt es energiesparend in den<br />

Zweigen. Und kaut. Oder schläft. Selbst bei<br />

Regen muss es sich nicht umdrehen, denn<br />

ein Mittelscheitel auf dem Bauch lässt das<br />

Wasser an beiden Seiten schnurgerade<br />

abtropfen. Sein von Algen besiedeltes Fell<br />

gibt ihm eine grünliche Tarnfarbe. Die macht<br />

es selbst dem riesigen Greifvogel namens<br />

Harpyie schwer, die bewegungslose<br />

Schnarchnase im Blättergrün als mögliche<br />

Beute auszumachen.<br />

Hat das Faultier die Blätter rund um sein Gesichtsfeld abgefressen, kann es den Kopf um 180 Grad<br />

drehen und hinten weitermampfen. Kahl wird der Baum durch das Faultier aber nie - dazu ist es viel<br />

zu langsam. Hätte es jemals Anflüge von Hektik, müsste es auch mehr Energie tanken, also mehr<br />

und schneller fressen. Dann käme ihm aber auch die bissige Ameisenbande auf die Schliche. Die<br />

hat im Laufe der Jahrtausende nicht einmal gemerkt, dass in ihrem Baum noch weitere Mieter<br />

hausen - Sonst hätten vermutlich auch alle Dreizehenfaultiere dicke Nasen.<br />

Die Urwälder der Erde beherbergen unzählige solcher Spezialisten, unzählige verwobene<br />

Gemeinschaften. Viele dieser Gemeinschaften in den tropischen Regenwäldern sind in so extremem<br />

Maße miteinander verflochten, dass schon geringe Eingriffe das empfindliche System zum Sterben<br />

verurteilen können. So kann es passieren, dass mit nur einem gefällten Baum gleich mehrere Arten<br />

zugrunde gehen. Denn einfach auf den nächsten Baum der gleichen Art übersiedeln geht hier nicht:<br />

Der steht möglicherweise kilometerweit entfernt.<br />

Auch im Urwald gibt’s einen Elfmeter<br />

Urwälder beherbergen nicht nur unzählige Tiere und Pflanzen. Hier toben Kinder herum, hier wird<br />

Fußball gespielt, man freut sich, ärgert sich, meckert übers Essen, verkloppt und verträgt sich, kurz:<br />

Urwälder sind die Heimat unzähliger Menschen verschiedenster Kulturen.<br />

Seit Jahrtausenden leben diese Menschen mit und von den Wäldern, ohne sie zu zerstören. Egal, ob<br />

sie ganz hoch im Norden leben, wie beispielsweise die Sami oder am Amazonas wie das Volk der<br />

Deni: Ihre Zukunft ist abhängig von der Zukunft der Wälder. Werden die Urwälder zerstört, verlieren<br />

die Menschen ihre Lebensgrundlagen.<br />

In Teil zwei porträtieren wir sieben Urwaldtiere aus sieben verschiedenen Urwaldregionen: Die<br />

Phantastischen Sieben. Und da erfahrt ihr, warum der Wolf sich hätte vor Rotkäppchen fürchten<br />

müssen, warum die größte Katze der Welt keine Chance gegen mickerige Zweibeiner hat - und<br />

vieles andere mehr. Also: Einfach weiterlesen. Spannend bleibt es. Versprochen.<br />

Autor/in: Helga Bachmann, Harald Mörking<br />

Weitere spannende Informationen zu den Urwäldern findest du im Internet unter:<br />

www.greenpeace4kids.de /Themen /Wälder /Hintergründe<br />

13


Faszinierende Pflanzen<br />

14<br />

<strong>Vortragsmappe</strong><br />

<strong>URWALD</strong><br />

Tropische Regenwälder enthalten eine unglaubliche Vielfalt an Pflanzen. Unterschiedlichste<br />

Baumarten wachsen dicht nebeneinander. Der artenreichste Lebensbereich ist aber das Kronendach<br />

der Tropenwälder, nicht zuletzt aufgrund der günstigen Lichtverhältnisse. Es ist zudem durch die<br />

unterschiedliche Höhe der einzelnen Baumkronen besonders reichhaltig strukturiert und lässt damit<br />

die Besetzung besonders vieler ökologischer Nischen zu.<br />

Der Sonne entgegen<br />

Auffallend ist der Reichtum an Epiphyten. So nennt man Aufsitzerpflanzen, die auf den Bäumen<br />

wachsen ohne ihnen zu schaden und eine Fülle spezieller Kleinstlebensräume schaffen. So<br />

entwickeln zum Beispiel die Bromelien Trichter, in denen sich bis zu zehn Liter Regenwasser<br />

sammeln können; diese kleinen Teiche, Phytotelmen genannt, sind Lebensraum für viele Insekten<br />

und sonstige kleinere Tiere sowie Brutgewässer für die meisten Baumfrösche.<br />

Die Lage der Epiphyten hoch oben im Geäst der Urwaldbäume bietet zwar sehr günstige<br />

Lichtverhältnisse, aber die Wasserversorgung ist nicht einfach. Da die Epiphyten nur bei Regenfällen<br />

Wasser erhalten, spielt regelmässiger Regen für diese Pflanzen eine weitaus grössere Rolle als die<br />

absolute Niederschlagsmenge. Nebelwälder, in denen es ständig von den Blättern tropft, oder<br />

Wälder an Gebirgshängen, an denen sich regelmässig Wolken abregnen, sind deshalb am<br />

dichtesten mit Epiphyten überwachsen. Manche epiphytischen Farne bilden in luftiger Höhe sogar<br />

ihren eigenen Boden.<br />

Nicht nur die Vielfalt der Epiphyten ist bemerkenswert, sondern auch die unterschiedlichen Methoden<br />

ihrer Verbreitung. Farne vermehren sich beispielsweise durch Sporen, Orchideen durch staubförmige<br />

Samen, spezielle Kakteen oder Bromelien hingegen durch Beerenfrüchte, die von Vögeln gefressen<br />

und so verteilt werden.<br />

Epiphyten sind in der Regel keine Parasiten, sondern vollkommen eigenständig. Trotz der oft<br />

massiven Überwucherung können die Äste und Blätter der Trägerpflanzen weiter leben.<br />

Gnadenlose Würger<br />

Es gibt in Tropenwäldern auch aggressive Pflanzen. Wie Riesenschlangen des Pflanzenreiches<br />

schnüren z. B. die Baumwürger ihrer Wirtspflanze den Stamm ab. Bekanntestes Beispiel sind die<br />

Würgefeigen, die besonders gerne der Fächerpalme zu Leibe rücken. Sie beginnen ihr Leben als<br />

harmlose Aufsitzerpflanzen. Doch sie sind nur so lange harmlos, bis ihre Luftwurzeln den Boden<br />

erreicht haben. Diese werden dann zum tödlichen Würgegriff gegen die Wirtspflanze eingesetzt,<br />

indem sie den Stamm der Wirtspflanze zunehmend umschlingen. So wird das Dickenwachstum der<br />

Wirtspflanze gehemmt. Gleichzeitig beginnt sich der Blätterschopf der Würgefeige in der Baumkrone<br />

des Wirtes auszubreiten, was die Wirtspflanze weiter schwächt. Schliesslich stirbt die Wirtspflanze<br />

ab und beginnt zu verrotten. Ihr Stamm ist jedoch noch jahrzehntelang als Hohlraum im<br />

Stammgeflecht der Feige zu erkennen.


Geschickte Freeclimber<br />

Was wäre Tarzan ohne Lianen? Jeder kennt dieses ideale Fortbewegungsmittel im Dschungel -<br />

zumindest für Affen. Doch wer weiss schon, dass Lianen eigentlich Bäume sind? Selbst unter den<br />

Palmen gibt es lianenförmig wachsende Arten, wie z. B. die Rattanpalme. Die Stämme der Lianen<br />

sind biegsam, sie kriechen und klettern, oft sind sie miteinander wie Seile verflochten oder wie<br />

Schlingen gewunden oder gar wie Treppen im Zickzack geformt.<br />

Je höher und dichter das Kronendach, desto schwieriger<br />

ist es für Baumsämlinge vom Waldboden aus einen Platz<br />

an der Sonne zu bekommen. Viele Arten versuchen es<br />

erst gar nicht, sondern warten, bis ein Baumriese stürzt<br />

und so den Platz freimacht. Die Lianen gehen einen<br />

anderen Weg: Sie stützen sich an Trägerpflanzen ab und<br />

benutzen sie als Kletterhilfe. Hat die Liane festen Halt<br />

gefunden, wächst sie bei sparsamster Beblätterung<br />

ungemein rasch, bis sie in lichtreichere Zonen<br />

aufgestiegen ist. Hier sind neue Schwierigkeiten zu<br />

meistern: Der bis zu 400 Meter lange und sehr dünne,<br />

seilartige Stamm muss zug- und biegefest sein, um bei<br />

Windbewegungen der Trägerpflanze nicht aus der<br />

Verankerung zu brechen.<br />

Diese Biege- und Zugfestigkeit mit elastischer<br />

Aufhängung erreichen Lianen dadurch, dass ihr<br />

Holzkörper in feste einzelne Stränge aufgespalten ist, die<br />

wie die Drähte eines Stahlkabels angeordnet sind.<br />

Unglaublich, aber wahr:<br />

• In den Tropen leidet niemand unter Heuschnupfen, weil sich keine Pollen in der Luft befinden.<br />

Wegen der hohen Luftfeuchtigkeit kann deren Verteilung nicht durch den Wind erfolgen,<br />

sondern wird meist von Tieren, vor allem von Insekten, übernommen.<br />

• Der Humus der Epiphyten im Geäst der Bäume kann mehrere Tonnen pro Hektar betragen.<br />

Quelle: Allianz Umweltstiftung, München<br />

OroVerde Tropenwaldstiftung, Frankfurt/Main<br />

15<br />

Würgefeige in Aktion


Tiere und Menschen<br />

Anpassung ist alles<br />

16<br />

<strong>Vortragsmappe</strong><br />

<strong>URWALD</strong><br />

Alle kennen den schnellen Jaguar, den schönen Leoparden oder den bunten Papagei.<br />

Doch in tropischen Wäldern tummeln sich auch Tiere, die für unsere an mitteleuropäische<br />

Verhältnisse gewöhnten Augen äusserst seltsam erscheinen mögen. Sie sind Ergebnis<br />

einer optimalen Anpassung an bestimmte Lebensräume. Da sind zum Beispiel die cleveren<br />

Faultiere. Sie leben auf Bäumen, die in enger Partnerschaft mir Ameisen gedeihen.<br />

Die Ameisen beissen und stechen jeden, der sich an den Blättern des Baumes vergreift. Sie<br />

beschützen den Baum, der ihnen dafür Unterkunft und reichlich Nahrung spendet. So hat<br />

jeder etwas von der Partnerschaft. Jetzt kommt das Faultier. Es bewegt sich so langsam,<br />

dass die aggressiven Ameisen es nicht wahrnehmen. So kann es genüsslich die leckeren<br />

Blätter fressen, ohne durch die Ameisen angegriffen und vertrieben zu werden. Das Faultier<br />

ist also gar nicht faul, sondern extrem angepasst.<br />

Der kleine, nur 500 Gramm schwere<br />

Zwergameisenbär lebt ebenfalls in den<br />

Baumkronen; er hat keine Zähne, dafür aber<br />

eine sehr lange und klebrige Zange, mit der er<br />

Ameisen and Termiten fängt and verspeist.<br />

Besonders eindrucksvoll ist auch der 0rang-<br />

Utan auf Sumatra and Borneo, der mit 114<br />

Pflanzanarten einen äusserst reichhaltigen<br />

Speiseplan hat. Ein scheuer, akut vom<br />

Aussterben bedrohter Akrobat in den<br />

Baumkronen des Regenwaldes.<br />

Der in Süd- und Mittelamerika vorkommende<br />

Wer nicht giftig ist, tarnt sich.<br />

Riesentukan hat mit 23 Zentimetern Länge<br />

einen der grössten Schnäbel in der Vogelwelt.<br />

Doch er ist nicht kopflastig, denn das mächtige<br />

Beilwerkzeug ist in Leichtbauweise konstruiert und wiegt nur 30 Gramm. Der Schnabel<br />

dient vor allem als verlängerte Greifzange, um an Beeren und andere Früchte<br />

heranzukommen.<br />

In den tropischen Wäldern Asiens leben die Nashornvögel, die in ihrer Lebensweise den<br />

Tukanen ähneln. Nashornvögel kennzeichnet noch ein zusätzlicher Aufsatz, der auf ihrem<br />

bis zu 25 Zentimeter langen Schnabel thront. Der Aufsatz erfüllt unterschiedliche Aufgaben:<br />

Bei manchen Arten dient er als Lautverstärker, andere - wie der asiatische Rhinozerosvogel<br />

- benutzen ihn, um nach Tukanart Früchte herunterzuschlagen. Schliesslich wird der<br />

Aufsatz auch als Waffe bei Auseinandersetzungen mit Artgenossen eingesetzt.


Affen auf Diät<br />

Erleben Affen eine Trockenzeit, wird aus den Liebhabern bestimmter Früchte ein Heer von<br />

Allesfressern. Die meisten können problemlos auf andere, bisher verschmähte<br />

Nahrungsmittel umsteigen. Amerikanische Kapuzineraffen beispielsweise konzentrieren<br />

sich dann auf Früchte der Sheela-Palme. Dazu müssen sich allerdings Weibchen und<br />

schwächere Männchen dem dominanten Anführer anschliessen - denn meistens ist nur er<br />

in der Lage, die erste Nuss aus dem Fruchtkolben heraus zu brechen. Danach können die<br />

übrigen Kapuzineraffen alle weiteren Nüsse leicht herausschälen. Das Nüsseknacken ist<br />

der Grund, warum die Männchen dieser Affenart sehr kraftvoll aussehen: Sie brauchen ihre<br />

starken Kiefer mit einer Beilkraft von 140 Kilogramm, um die Nüsse der Sheela-Palme zu<br />

knacken. Das schafft kein anderer Affe.<br />

Die ebenfalls in Lateinamerika lebenden Krallenaffen wiederum steigen in Trockenzeiten<br />

auf Nektar um und machen dabei eine unfreiwillige Diät. Sie schlürfen den Blütennektar<br />

einer speziellen Liane. Doch davon werden sie nicht satt. Deshalb versuchen sie während<br />

der Trockenzeit Energie zu sparen, sich wenig zu bewegen und jede Menge Nektar zu<br />

schlürfen. Trotzdem bedeutet jede Trockenzeit eine Schlankheitskur für die Affen, bei der<br />

sie bis zu 15 Prozent ihres Gewichtes verlieren.<br />

Riesentukan<br />

Quelle: Allianz Umweltstiftung, München<br />

OroVerde Tropenwaldstiftung, Frankfurt/Main<br />

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Nahrung in Hülle und Fülle<br />

Exotisch gut<br />

18<br />

<strong>Vortragsmappe</strong><br />

<strong>URWALD</strong><br />

Die Tropen sind auch für unsere Ernährung von<br />

Bedeutung, sie sind die gössten biologischen<br />

Schatzkammern der Erde. Und tagtäglich nutzen wir<br />

diesen Reichtum ganz selbstverständlich, oft ohne<br />

es zu wissen. Viele kennen noch den<br />

,,Kolonialwarenhändler" um die Ecke, der Produkte<br />

aus Übersee verkaufte. Heute erhalten wir in jedem<br />

Supermarkt ein noch viel grösseres Angebot aus<br />

den Tropen: Früchte wie Ananas, Avocados,<br />

Mangos, Melonen oder Papayas finden sich ebenso<br />

wie Kaffee und Kakao oder Gewürze wie<br />

Kardamom, Chili, Ingwer, Muskat, Nelken, Pfeffer,<br />

Vanille und Zimt. Schokolade oder Erdnussflips<br />

wären ohne die Rohstoffe aus den Tropen gar nicht<br />

denkbar und in der Getränkeabteilung würden Cola und zahlreiche Multivitaminsäfte im<br />

Regal fehlen. Die Liste liesse sich noch lange fortsetzen. Noch wenig bekannt und bei uns<br />

noch nicht überall zu kaufen sind beispielsweise Sternfrüchte aus Indonesien, Durian aus<br />

Sri Lanka, Jackfruit aus Indien, Kochbananen ans Malaysia oder Süsskartoffeln, so<br />

genannte Batatan, aus Zentralafrika.<br />

Kartoffel: erst kalt verachtet, dann heiss geliebt<br />

Die Heimat unserer Kartoffel sind die tropischen Anden in<br />

Bolivien und Peru, wo sie schon seit Jahrtausenden genutzt<br />

wird. Doch erst ab dem 13. Jahrhundert begannen die Inkas sie<br />

systematisch zu züchten. Bis zur Entdeckung der ,,Neuen Welt"<br />

war sie in Europa gänzlich unbekannt. Die Spanier führten sie im<br />

16. Jahrhundert auf unserem Kontinent ein. In Deutschland wird<br />

die Knolle, damals „Grübling" genannt, 1588 erstmals erwähnt.<br />

Doch so recht mochte man das Gewächs hierzulande zuerst<br />

nicht leiden. Die Menschen fanden den Geschmack zu kratzig<br />

und die Form zu unregelmässig, ausserdem war der Anbau<br />

anfangs nicht leicht. Den Durchbruch schafften die ,,Erdäpfel"<br />

erst durch die Hungersnöte der drei Schlesischen Kriege im 18.<br />

Jahrhundert. Damals liess der preussische König die Kartoffel in<br />

ganz Preussen kostenlos verteilen und ordnete ihren Anbau an.<br />

Mit ihrer Verbreitung veränderten sich auch die<br />

Essgewohnheiten des Volkes. Hatte man sich bis dahin<br />

hauptsächlich von Getreidegrütze ernährt, wurde 1890


durchschnittlich ein Kilo Kartoffeln am Tag verzehrt. Heute sind es nur noch 200 Gramm,<br />

gut 40 Prozent davon in Form von Pommes frites oder Chips.<br />

Götterspeise<br />

Als Hernando Cortes 1528 die ersten Kakaobohnen aus den Tropen nach Europa brachte,<br />

war das exotische Getränk zunächst über 100 Jahre lang nur den Fürstenhäusern<br />

vorbehalten. Der wissenschaftliche Name für Kakao, Theobroma, bedeutet ,,Speise der<br />

Götter". Die ursprüngliche Heimat des Kakao sind die Überschwemmungswälder<br />

Amazoniens. Heute wird ein Grossteil auf Plantagen in Afrika, an der Elfenbeinküste und in<br />

Ghana angebaut. Die Weltproduktion beträgt derzeit rund 2,7 Millionen Tonnen pro Jahr.<br />

Quelle: Allianz Umweltstiftung, München<br />

OroVerde Tropenwaldstiftung, Frankfurt/Main<br />

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