28.12.2014 Aufrufe

086. Zentralblatt der Bauverwaltung XVI. 1896, Nr. 49A= S. 545-548

086. Zentralblatt der Bauverwaltung XVI. 1896, Nr. 49A= S. 545-548

086. Zentralblatt der Bauverwaltung XVI. 1896, Nr. 49A= S. 545-548

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

546 Centralblatt <strong>der</strong> <strong>Bauverwaltung</strong>. 9. Deeember \m.<br />

bezw. #,40 in. Der Pfahl ist inzwischen 1 in vorgerückt. Nach<br />

<strong>der</strong> Formel II würde hieraus hervorgehen, dals die Tragfähigkeit<br />

des Pfahles dadurch, dafs er um ein Meter weiter eingetrieben<br />

wurde, nur wenig vermehrt sei. Stimmte <strong>der</strong> Kamm wi<strong>der</strong>stand M<br />

mit <strong>der</strong> Grenze <strong>der</strong> Tragfähigkeit dos Pfahles in dem bei<br />

Ableitung <strong>der</strong> Gleichung 1 angenommenen Sinne überein, .so<br />

miifste ich hiernach durch eine das Mafia B wesentlich übersteigende<br />

ruhende Belastung, also etwa durch 1,JU, den Pfahl um<br />

1 in in den aus Sund und Klei bestehenden Boden hiueindrücken<br />

können. Dal's so etwas niemals vorkommt, dal« vielmehr ein überlasteter<br />

Pfahl, falls er in <strong>der</strong>artigem Boden bereits inetertiet' steht,<br />

höchstens um einige Centhneter nsichgiebt, ist bekannt. Es mul's<br />

.also doch die Grenze des Tragvennögens nicht mit dem Kammwi<strong>der</strong>stand<br />

übereinstimmen, wie es bei Aufstellung <strong>der</strong> Formeln vorausgesetzt<br />

wird. Das erscheint auch, bei Randboden wenigstens, vollkommen<br />

begreiflich, du wir wissen, dafs <strong>der</strong>selbe Pfahl durch unmittelbar<br />

wirkende Dampt'rajnintjn in Sandboden viel ivhfcainei 1<br />

vorgetrieben wird als durch Kunstiammen, selbst dann, wenn die<br />

beim einzelneu Sclilag autgewandte Arbeit bei <strong>der</strong> Kunstramine grüfser<br />

ist. Der Pfahl wird durch den Schlag des Karmribäven nicht einfach<br />

einen stetigen AA T i<strong>der</strong>stand überwindend vorgetrieben, son<strong>der</strong>n die<br />

Erschütterungen, in die <strong>der</strong> Schlag den Pfahl versetzt, wirken ebenfalls<br />

för<strong>der</strong>nd, indem sie die Reibung zwischen Pfahl und umgebenden<br />

Boden vermin<strong>der</strong>n. Bei Verwendung <strong>der</strong> unmittelbar wirkenden<br />

Ramme kommt <strong>der</strong> den Pfahl umgebende Hoden gar nicht zur Ruhe.<br />

Die Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Reibung fällt aber bei ruhen<strong>der</strong> Belastung<br />

mit den Erschütterungen fort, das Vordringen unter ruhen<strong>der</strong> Belastung<br />

erzeugt vielmehr Verstärkung <strong>der</strong> Reibung, Deshalb dringt<br />

auch <strong>der</strong> Pfahl selbst bei starker Ueberlustung nur um ein geringes<br />

Mafs vor.<br />

Hiernach wäre die Gleichung 1 im allgemeinen unrichtig. Die<br />

Arbeit V umfafst keineswegs allein die Zusainmendrückungsarbeit,<br />

sie darf deshalb nicht im ganzen Betrage als verlorene Arbeit betrachtet<br />

werden. Der auf Erschütterung des Pfahles verwandte Theil<br />

dieser Arbeit ist nicht verloren, son<strong>der</strong>n im Gegentheil in hohem.<br />

Mafse nützlich verwandt, denn er bewirkt eine Lösung deö Pfahles<br />

von seiner Umgebung und bringt dadurch den Raminwi<strong>der</strong>stand B<br />

auf einen Betrag, <strong>der</strong> kleiner ist als die Grenze des Tragvermogens.<br />

Aus den Hamburger Ergebnissen läfst sieh übrigens auch zahlenmäßig<br />

<strong>der</strong> Nachweis führen, dals die Gleichung J. wenigstens für<br />

Sand und für ein Gemisch von Sand und Klei nicht ia dem Sinne<br />

richtig ist, dafs E als die Grenze des Tragvermögens und V als verlorene<br />

Zusammendrückungsarbeit anzusehen ist. Vorausgesetzt, die<br />

Gleichung sei richtig, so kann in Uebereinstimmung mit den Ausführungen<br />

des Herrn Kreuter auf Seite 146 angenommen werden,<br />

dafs, nachdem <strong>der</strong> Pfahl bereits einige Festigkeit erlangt hat, auf<br />

kurze Strecken des weiteren Vordringens die Verthe R und V annäherungsweise<br />

als unverän<strong>der</strong>lich angenommen werden können. Es<br />

müssen dann die "VVerthe R und V aus den Ergebnissen mehrerer, in<br />

kurzer Folge ausgeführter Schläge mit verschiedener Fallhohe abgeleitet<br />

werden können. Zu diesem Zwecke ist bei <strong>der</strong> bildlich dargestellten<br />

Rammung vom 126. bis 141. Schlage nacheinan<strong>der</strong> mit Fallhöhen<br />

von rund 1 m, H m, 3 m, 4 m und 5 m gearbeitet worden.<br />

Aehnliche Reihen sind auch bei den an<strong>der</strong>en hier nicht dargestellten<br />

Rammungen beobachtet worden, und eg ist dabei die Vorsicht gebraucht,<br />

dafs die Fallhöhe bald von 1 m auf 5 m gesteigert, bald von<br />

5 m auf 1 in erniedrigt ist. Da das Bärgewicht 1 t betrug, so ist die<br />

in drei Schlägen, aufgewandte Arbeit in Metertonnen gleich <strong>der</strong> dreifachen<br />

Fallhöhe in Metern. Die zusammengehörigen Werthe <strong>der</strong> einzelnen<br />

Reihen sind nun:<br />

In drei Schlägen<br />

In drei Schlägen<br />

aufgewandte erzielte Ein- aufgewandte erzielte Ein-<br />

Arbeit in int dringuög in m Arbeit m utt dringung in m<br />

I<br />

JV<br />

3,06 0,018 15,00 0,12<br />

6,15 0,040 12,00 0,100<br />

9,21 0,068 9,00 0,070<br />

12,24 0,082 6,00 0,0 JO<br />

15,30 0,099 3,00 0.028<br />

II<br />

V<br />

15,42 0,135 3,00 0,019<br />

12,36 0,115 6,00 0,048<br />

9,27 0,090 9,00 0,070<br />

6,18 0,062 12,00 0,091<br />

3,12 0,035 15,00 0,100<br />

in<br />

VI<br />

3,00 0,029 16.00 0,120<br />

6,00 0,052 12,00 0,092<br />

9,00 0,067 9,00 0,075<br />

12,00 0,092 ti.0(> 0,05;}<br />

15,00 0,112 3,00 0,028<br />

Unter <strong>der</strong> auch von Herrn Kreuter gemachten Annahme, dafs 1t<br />

und V während eines Theilversuehes dieselben Werthe behalten,<br />

müfcte sein;<br />

I 3,W = 0,018 B+V<br />

l>,15 = 0,049 B+V<br />

9,21

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!