086. Zentralblatt der Bauverwaltung XVI. 1896, Nr. 49A= S. 545-548
086. Zentralblatt der Bauverwaltung XVI. 1896, Nr. 49A= S. 545-548
086. Zentralblatt der Bauverwaltung XVI. 1896, Nr. 49A= S. 545-548
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Centralblatt <strong>der</strong> <strong>Bauverwaltung</strong>. <strong>545</strong><br />
INHALT: Das neue Centralgcfän^ni/s, in Breslau,— Die Tragfähigkeit gerammter Pfähle. (Schliifs.) — Vermischtes: Preiste Werbung um deti Ban einer iiie<strong>der</strong>österrcicliischeii<br />
Landes-Sieehcnanstatt in Mauer-Oehling. — "Wettbewerb für elnea Bebauungsplan des Bahuhofsplatzes in Altcrna. — Preisausscbreibea um endgültige Pläne und<br />
Modelle für das Völkerschlacht-Natioualdenkmal bei Leipzig. — Geheimer Gber-Regierungsrath Karl Busse t- — Biichersclian. — Neue Patente.<br />
[Alle Rechte Torbehalten.]<br />
Dm neue Centralgefängnifs in Breslau.<br />
Die im Bau begriffene Anstalt, durch die ilas in Breslau •vorhandene<br />
Strafgefangnü'rs entlastet werden .soll, wird auf einem im<br />
Korden <strong>der</strong> Stadt an <strong>der</strong> Kletschkau-Strafse gelegenen, etwa -tha<br />
grolsen und, wie <strong>der</strong> Lageplan zeigt, allseitig von Strafseu rnnzogenen<br />
Grundstücke von annähernd rechteckiger Grundfläche errichtet. Der<br />
gröi'sere, nördliche Theil dieses Grundstücks wird durch eine 5,40 m<br />
hohe Mauer eingefriedigt und annähernd in <strong>der</strong> Mitte in zwei Abtheilungen<br />
für männliche und weibliche Gefangene getrennt. Beide<br />
Abteilungen haben nur je einen Zugang von einem gemeinschaftlichen<br />
Vorhof ans, in den man durch das in <strong>der</strong> Mittelachse <strong>der</strong><br />
Anlage stellende Thorgebäude gelangt. Durch die vier Flügel des<br />
Mäimergefangnisses und die drei Flügel des AVeibergefmignisse« werden<br />
Hofe gebildet, die theils ohne beson<strong>der</strong>« Einfriedigung als Erholimgshüfe<br />
für die Gefangenen dienen, the-Hs die Wirthschaftsgebäudi; und<br />
Arbeitest:] nippen sowie ein Krankenhaus aufnehmen und durch beson<strong>der</strong>e<br />
4,5 m hohe Mauern abgeschlossen wind. Der südliehe, von<br />
einer niedrigen Mauer mit Eisengitter umgebene Theil des Grundstücks<br />
ist für die ße-<br />
N<br />
amtenwohnhäuser bestimmt.<br />
VOÜ <strong>der</strong> sonst<br />
üblichen zerstreuten Bauweise<br />
mufste mit Rücksicht<br />
auf die verhältnifsnmfeig<br />
geringe verfügbare<br />
Fläche hierbei abgesehen<br />
werden. Jedes <strong>der</strong> Bearnteiiwohnhäusev<br />
erhält<br />
einen gepflasterten Wirthsdiaftehof;<br />
die verbleibenden<br />
Grundstücken 1 ach en.<br />
werden <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong><br />
Wohnungen entsprechend<br />
durch Zäune in 43 Garten<br />
abgetheilt.<br />
Die Gebäude worden<br />
in Backsteinban ausgeführt,<br />
nur zu den Sohlbänken<br />
und Gesimsabdeckungen<br />
<strong>der</strong> Gefangnifsgebäude<br />
wird Werkstein<br />
verwandt. Die<br />
Dächer werden zumeist<br />
Jiiit grauschwarzen Freywaldauer<br />
Biberschwänzen<br />
eingedeckt: einige flache<br />
Dacher von Anbauten<br />
und WirthschaftsgebiLuden<br />
erhalten Holzoementbedachung.<br />
Die Ausbauarbeiten<br />
werden zum Theil durch Gefangene gefertigt.<br />
Das Männ ergefüngnifs enthält 360 Haftzellen von,je etwa 25 cbm<br />
und 154 ychlafzellen von ungefähr 16 cbm Rauminhalt nebst dem erfor<strong>der</strong>lichen<br />
Zubehör. Seine bauliche Einrichtung bietet wie die <strong>der</strong><br />
übrigen Gebäude gegen gleichartige bereits mehrfach veröffentlichte<br />
Gefängnisse an an<strong>der</strong>en Orten nichts wesentlich Xeues und darf daher<br />
hier übergangen werden. Seine Kosten sind auf 620 (XX) Mark<br />
veranschlügt, d.h. auf rund 190 Mark für I qm und 14,1 Mark für<br />
1 cbm und auf rund 1200 Mark für den Gefangenen. Die Kosten des<br />
4«, d Wohnhäuser für je 1) Untarbeamte. b Wohnhaus für den Director und 3 Oberbeamte,<br />
o Wohnhaus für 3 Oberbeamte. e Wohnhaus für (i Unterboamte.<br />
Die Tragfähigkeit gerammter Pfähle,<br />
Da es sich indessen nicht um ein persönliches, son<strong>der</strong>n um ein<br />
sachliches Urtheil handelt, «o habe ich mich bemüht, die vorliegende<br />
Untersuchung auf ausreichende Bcobaehtungsunterlagen zu stützen.<br />
Meine Augen wandten sich dabei nach Hamburg, wo unter meinen<br />
Amtsgenossen und zum Theil auch meiner Leitung in den letzten<br />
20 Jahren weit über 100 000 Pfuhle gerammt sind. Herr Baumeister<br />
"Wendemuth hat auf meine Bitte bei den für die Hafenbauten<br />
neuerdings ausgeführten Kammungen eine Reihe von einschlägigen<br />
Beobachtungen ausführen lassen und mir die Ergebnisse zur Verfügung<br />
gestellt, wofür ich ihm wie <strong>der</strong> unter <strong>der</strong> Oberleitung des<br />
Herrn "Wasserbaudirector Nehls stehenden hamburgischen Hafenbauverwaltung<br />
auch an dieser Stelle meinen Dank aussprechen möchte.<br />
Die Kammungen sind in einem Boden ausgeführt, <strong>der</strong> ein gleichmäfsiges<br />
Gemisch von Sand und Klei zeigte. Das Gewicht des Bären<br />
<strong>der</strong> Dampfkunstramme betrug ] t 3 die Pfahle waren gegen 8.70 m<br />
lang und hatten einen mittleren Durchmesser von 35 cm.<br />
Wirthschaftsgebäudes sind zu äO 000 Mark veranschlagt und betragen<br />
für 1 cbm umbauten Raumes 15,9 Mark.<br />
Mit dem Krankenhause <strong>der</strong> Anstalt ist eine Irrenabtheilung<br />
für die Provinz Schlesien verbunden. Das Gebäude bietet Unterkunft<br />
für 11 körperlich kranke und 28 geistig kranke Gefangene und enthält<br />
aufser drei Aufseherraumen mit Kochgelegenheit drei Spülzellen<br />
mit Badeeinrichtung und Abort, einen Raum für Arzt und Apotheke,<br />
einen größeren Arbeitsraum für arbeitsfähige Geistesschwache, eine<br />
Leichenkammer und einen Desinfectionsraum. Drei <strong>der</strong> Krankenzellen<br />
werden als Tobzellen eingerichtet. An <strong>der</strong> westlichen Seite des Gebäudes<br />
schliefet sich ein durch Mauern abgegrenzter Erholuügshof<br />
für Kranke an, diu isolirt werden müssen. Die Kosten <strong>der</strong> Krankenanstalt<br />
betragen 67000 Mark o<strong>der</strong> 18 Mark für I cbm und 1718 Mark<br />
für das Bett.<br />
Das Wei borgefängnil's kann in 203 Haftzeiten und 103 SehlafzellenyOG<br />
Gefangene aufnehmen. Es bat kein beson<strong>der</strong>es Krankenhaus,<br />
vielmehr sind hier vier Krankenzellen und ein gröfscrer Kraukenraum<br />
mit Zubehör im II. Stockwerk<br />
des Verwaltungsflügels<br />
untergebracht. Die<br />
Leiehenkammer ist in den<br />
Lagerschuppen verlegt.<br />
Die Baukosten stellen «ich<br />
bei den Gebäuden <strong>der</strong><br />
Weiberabthei] ung infolge<br />
tieferer Gründung verh:iltnifsmälsig<br />
höher als<br />
bei denen <strong>der</strong> Männerabtheilung<br />
und betragen<br />
.. B* beim Weibergefängiiifs<br />
420000 Mark o<strong>der</strong><br />
15,6 Mark für 1 cbm und<br />
1375 Mark für eine Gefangene.<br />
Von den zu beiden<br />
.Seiten des Hauptzufahrtweges<br />
bdegenen beiden<br />
W o h n h ä u s e r n enthält<br />
da,s westliche die Directorwohnung<br />
luid 3 Wohnungen,<br />
das östliche S Wohnungen<br />
für Oberbeamte.<br />
Für Unterbeamte sind<br />
36 "Wohnungen vorgesehen,<br />
von denen 12 im<br />
Thorgebäude, je 9 in den<br />
beiden Gebäuden an den<br />
südlichen Ecken und 6<br />
in dem an <strong>der</strong> Östlichen<br />
Seite des Grundstücks gelegenen Gebäude untergebracht sind.<br />
Die Gesamtkosten <strong>der</strong> Bauanlage sind auf 1979000 Mark veranschlagt,<br />
einschließlich <strong>der</strong> Beiträge zur Regelung und Entwässerung<br />
<strong>der</strong> umliegenden Strafsen, jedoch ausschlieislich <strong>der</strong> noch nicht feststehenden<br />
Kosten <strong>der</strong> inneren Einrichtung. Der Bauentwurf wurde auf<br />
Grund von LSkizzen <strong>der</strong> Bauabtheilung des Ministeriums <strong>der</strong> öffentlichen<br />
Arbeiten durch den Kreisbauinspector Baurath Brinkmann bearbeitet.<br />
Die Bauleitung ist dem Landbauinspeetor Butz übertragen, dem<br />
zur Ilülfeleistung <strong>der</strong> Regierungs-Baumeister Leben überwiesen ist.<br />
Die folgende Abbildung (S. 547) zeigt die Auftragung einer <strong>der</strong><br />
Bfjobachtimgsreihen, von denen die übrigen sich nicht wesentlich<br />
untex'scheiden. Die obere treppenförmige Linie entspricht <strong>der</strong> Höhenlage<br />
<strong>der</strong> Unterkante des hochgezogenen Bären, die krumme Linie <strong>der</strong><br />
Höhenlage des Pfahlkopfo«, und zwar sind in den einzelnen lotlirechten<br />
Linien die Angaben nach je drei Schlägen des Kammbären<br />
gegeben. Der Abstand <strong>der</strong> treppenlomiigen Linie von <strong>der</strong> krummen<br />
Linie giebt also die jedesmalige Fallhöhe des Bären. Die Darstellung<br />
zeigt, dafs die Eindringungstiefe, welche auf drei Schlage entfällt, nur<br />
.sehr langsam mit dem Eindringen des Pfahles abnimmt. Beispielsweise<br />
ist<br />
für Schlag 102—111 die mittlere Eindringungstiefe für<br />
drei Schläge<br />
81 mm,<br />
für Schlag 141—150 die mittlere Eindringiingstiefe für<br />
drei Schläge ebenfalls<br />
8! mm.<br />
Die mittlere Fallhöhe ist beide Male nahezu dieselbe, nämlich 3,32 m
546 Centralblatt <strong>der</strong> <strong>Bauverwaltung</strong>. 9. Deeember \m.<br />
bezw. #,40 in. Der Pfahl ist inzwischen 1 in vorgerückt. Nach<br />
<strong>der</strong> Formel II würde hieraus hervorgehen, dals die Tragfähigkeit<br />
des Pfahles dadurch, dafs er um ein Meter weiter eingetrieben<br />
wurde, nur wenig vermehrt sei. Stimmte <strong>der</strong> Kamm wi<strong>der</strong>stand M<br />
mit <strong>der</strong> Grenze <strong>der</strong> Tragfähigkeit dos Pfahles in dem bei<br />
Ableitung <strong>der</strong> Gleichung 1 angenommenen Sinne überein, .so<br />
miifste ich hiernach durch eine das Mafia B wesentlich übersteigende<br />
ruhende Belastung, also etwa durch 1,JU, den Pfahl um<br />
1 in in den aus Sund und Klei bestehenden Boden hiueindrücken<br />
können. Dal's so etwas niemals vorkommt, dal« vielmehr ein überlasteter<br />
Pfahl, falls er in <strong>der</strong>artigem Boden bereits inetertiet' steht,<br />
höchstens um einige Centhneter nsichgiebt, ist bekannt. Es mul's<br />
.also doch die Grenze des Tragvennögens nicht mit dem Kammwi<strong>der</strong>stand<br />
übereinstimmen, wie es bei Aufstellung <strong>der</strong> Formeln vorausgesetzt<br />
wird. Das erscheint auch, bei Randboden wenigstens, vollkommen<br />
begreiflich, du wir wissen, dafs <strong>der</strong>selbe Pfahl durch unmittelbar<br />
wirkende Dampt'rajnintjn in Sandboden viel ivhfcainei 1<br />
vorgetrieben wird als durch Kunstiammen, selbst dann, wenn die<br />
beim einzelneu Sclilag autgewandte Arbeit bei <strong>der</strong> Kunstramine grüfser<br />
ist. Der Pfahl wird durch den Schlag des Karmribäven nicht einfach<br />
einen stetigen AA T i<strong>der</strong>stand überwindend vorgetrieben, son<strong>der</strong>n die<br />
Erschütterungen, in die <strong>der</strong> Schlag den Pfahl versetzt, wirken ebenfalls<br />
för<strong>der</strong>nd, indem sie die Reibung zwischen Pfahl und umgebenden<br />
Boden vermin<strong>der</strong>n. Bei Verwendung <strong>der</strong> unmittelbar wirkenden<br />
Ramme kommt <strong>der</strong> den Pfahl umgebende Hoden gar nicht zur Ruhe.<br />
Die Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Reibung fällt aber bei ruhen<strong>der</strong> Belastung<br />
mit den Erschütterungen fort, das Vordringen unter ruhen<strong>der</strong> Belastung<br />
erzeugt vielmehr Verstärkung <strong>der</strong> Reibung, Deshalb dringt<br />
auch <strong>der</strong> Pfahl selbst bei starker Ueberlustung nur um ein geringes<br />
Mafs vor.<br />
Hiernach wäre die Gleichung 1 im allgemeinen unrichtig. Die<br />
Arbeit V umfafst keineswegs allein die Zusainmendrückungsarbeit,<br />
sie darf deshalb nicht im ganzen Betrage als verlorene Arbeit betrachtet<br />
werden. Der auf Erschütterung des Pfahles verwandte Theil<br />
dieser Arbeit ist nicht verloren, son<strong>der</strong>n im Gegentheil in hohem.<br />
Mafse nützlich verwandt, denn er bewirkt eine Lösung deö Pfahles<br />
von seiner Umgebung und bringt dadurch den Raminwi<strong>der</strong>stand B<br />
auf einen Betrag, <strong>der</strong> kleiner ist als die Grenze des Tragvermogens.<br />
Aus den Hamburger Ergebnissen läfst sieh übrigens auch zahlenmäßig<br />
<strong>der</strong> Nachweis führen, dals die Gleichung J. wenigstens für<br />
Sand und für ein Gemisch von Sand und Klei nicht ia dem Sinne<br />
richtig ist, dafs E als die Grenze des Tragvermögens und V als verlorene<br />
Zusammendrückungsarbeit anzusehen ist. Vorausgesetzt, die<br />
Gleichung sei richtig, so kann in Uebereinstimmung mit den Ausführungen<br />
des Herrn Kreuter auf Seite 146 angenommen werden,<br />
dafs, nachdem <strong>der</strong> Pfahl bereits einige Festigkeit erlangt hat, auf<br />
kurze Strecken des weiteren Vordringens die Verthe R und V annäherungsweise<br />
als unverän<strong>der</strong>lich angenommen werden können. Es<br />
müssen dann die "VVerthe R und V aus den Ergebnissen mehrerer, in<br />
kurzer Folge ausgeführter Schläge mit verschiedener Fallhohe abgeleitet<br />
werden können. Zu diesem Zwecke ist bei <strong>der</strong> bildlich dargestellten<br />
Rammung vom 126. bis 141. Schlage nacheinan<strong>der</strong> mit Fallhöhen<br />
von rund 1 m, H m, 3 m, 4 m und 5 m gearbeitet worden.<br />
Aehnliche Reihen sind auch bei den an<strong>der</strong>en hier nicht dargestellten<br />
Rammungen beobachtet worden, und eg ist dabei die Vorsicht gebraucht,<br />
dafs die Fallhöhe bald von 1 m auf 5 m gesteigert, bald von<br />
5 m auf 1 in erniedrigt ist. Da das Bärgewicht 1 t betrug, so ist die<br />
in drei Schlägen, aufgewandte Arbeit in Metertonnen gleich <strong>der</strong> dreifachen<br />
Fallhöhe in Metern. Die zusammengehörigen Werthe <strong>der</strong> einzelnen<br />
Reihen sind nun:<br />
In drei Schlägen<br />
In drei Schlägen<br />
aufgewandte erzielte Ein- aufgewandte erzielte Ein-<br />
Arbeit in int dringuög in m Arbeit m utt dringung in m<br />
I<br />
JV<br />
3,06 0,018 15,00 0,12<br />
6,15 0,040 12,00 0,100<br />
9,21 0,068 9,00 0,070<br />
12,24 0,082 6,00 0,0 JO<br />
15,30 0,099 3,00 0.028<br />
II<br />
V<br />
15,42 0,135 3,00 0,019<br />
12,36 0,115 6,00 0,048<br />
9,27 0,090 9,00 0,070<br />
6,18 0,062 12,00 0,091<br />
3,12 0,035 15,00 0,100<br />
in<br />
VI<br />
3,00 0,029 16.00 0,120<br />
6,00 0,052 12,00 0,092<br />
9,00 0,067 9,00 0,075<br />
12,00 0,092 ti.0(> 0,05;}<br />
15,00 0,112 3,00 0,028<br />
Unter <strong>der</strong> auch von Herrn Kreuter gemachten Annahme, dafs 1t<br />
und V während eines Theilversuehes dieselben Werthe behalten,<br />
müfcte sein;<br />
I 3,W = 0,018 B+V<br />
l>,15 = 0,049 B+V<br />
9,21
Ar. 49A. Gentralbla-tt <strong>der</strong> <strong>Bauverwaltung</strong>. 547<br />
Anwendungen <strong>der</strong> Pfahlrostgriindung bieten. Während meiner mehr<br />
als zwanzigjährigen Thätigkeit bei <strong>der</strong>artigen Arbeiten habe ich nuu<br />
Erfahrungen gesammelt, die weit mehr mit den Grundsätzen Hagens,<br />
als mit denjenigen, die Herr Kreuter entwickelt, übereinstimmen,<br />
Pfähle mit dem Wipfel-Ende zu unterst sind keineswegs unter<br />
allen Umständen schwerer zu rammen als Pfähle mit dem Stamm-<br />
Ende zu unterst. Bei den letzteren trifft <strong>der</strong> schwere Rammschlag<br />
du» leichtere Wipfel-Ende und setzt dadurch den ganzen Pfalil nicht<br />
in diejenige Erschütterung, welche seine Loslösung vom umliegenden<br />
Boden for<strong>der</strong>t. Bei den jüngsten Rammungen, die in Hamburg ausgeführt<br />
sind, konnten nach den mir gewordenen Mittheüqngen die<br />
30/30 cm starken Pfähle einer Wand durch die Schläge einer unmittelbar<br />
wirkenden Dampframme mit 1200 kg schwerem Bär und<br />
1,8 m Fallhöhe in dem schweren, aus Sand und Klei gemischten<br />
Hoden kaum mehr geför<strong>der</strong>t werden, während weit bessere Ergebnisse<br />
mit <strong>der</strong>selben Kamme erzielt wurden, sobald man zwei miteinan<strong>der</strong><br />
verklammerte Pfähle gemeinsam hinabtrieb. Der Schlag<br />
des Kaminbären traf im zweiten Fall eine stärkere Holzmasse, die<br />
die Wirkung besser nach unten übertrug. Noch besser ging die Arbeit<br />
natürlich, wenn man statt des deutschen Kiehnholzes das härtere<br />
americanische Pitch pine-Tfolz verwandte. Im reinen Thonboden<br />
wird unter Umstünden <strong>der</strong> mit dem dicken Ende voran gerammte<br />
Pfahl leichter ziehen, weil die Seitenreibung verringert wird, indem<br />
stets ein etwas schwächerer Querschnitt an die Stelle eine« stärkeren<br />
tritt. Bei Sandboden kommt dieser Umstand hh zu einem gewissen<br />
Grade aulser Wirkung,<br />
weil sieh <strong>der</strong> Boden<br />
nach dem Schlage sofort<br />
wie<strong>der</strong> fest am Pfahle<br />
ablagert.<br />
Dieser Umstand,<br />
nämlich die rasche Ablagerung<br />
des in seinem<br />
Zusammenhang gelockerten<br />
Bodens, läfst im<br />
Sandboden auch das<br />
Spülverfahren als gänzlich<br />
ungefährlich erscheinen.<br />
Dafs <strong>der</strong> vom Spülström<br />
gelockerte Sand<br />
sich sehr ritsch wie<strong>der</strong><br />
fest ablagert, ist schon<br />
daraus zu erkennen, dafs<br />
ein Spülrohr, das nicht<br />
ununterbrochen in Bewegung<br />
erhalten wird,<br />
Bei <strong>der</strong> PreiBbewerbung- um den Bau einer uie<strong>der</strong>Österreichlscheu<br />
Landes«Siechenanstalt In Mauer-Oehling bei Ämatetten (vgl.<br />
S. '290 d. Jahrg.) haben den ersten Preis die Architekten des Wiener<br />
Stadtbauamtes J. Fröhlich u. J. Scheiringer davongetragen. Den<br />
zweiten Preis erhielten Architekt E. Knell u. Landesingemeur<br />
E. Engelmann. Der Entwurf „Schwarzes Kreuz" wurde zum Ankauf<br />
für 1500 Kronen empfohlen; <strong>der</strong> dritte Preis ist nicht vertheilt<br />
worden.<br />
Aus dein Programme des Frei§aussehreibenB fnr die Bebauung<br />
eines Ornndstucbbloekes auf dein Bahnhofsplatze In Altoua (vgl.<br />
S, 543 d, v-<strong>Nr</strong>.) erhellt, dafs <strong>der</strong> Baublock dicht am Hauptbahnhof,<br />
gegenüber dem Eisenbabndirectionsgebüude belegen ist Ein TheÜ<br />
des Blockes soll für ein feines Restaurant, verbunden mit Hotel und<br />
GeseUschaftsräumen (für 500—600 Personen) ausgenutzt weiden; <strong>der</strong><br />
Rest ist für Wohnhäuser aufzutheilen. An <strong>der</strong> Süd- und Westseite<br />
dürfen überbaute Ijalibengänge angelegt werden, die Erdgescnofsräumlichkeiten<br />
sind überall zu Geschäftszwecken auszunutzen. Die<br />
Wahl des Baustils ist freigegeben; „enge" Anlehnung an die Architektur<br />
<strong>der</strong> vorgenannten, den Bahnhofsplatz abschließenden öffentlichen<br />
Baulichkeiten ist nicht erfor<strong>der</strong>lich. Für die BeurtbeUung <strong>der</strong><br />
Entwürfe soll neben den rein baulichen Vorzügen auch die Rentabilität<br />
Vermischtes.<br />
oft so fest einsandet, dafs es nicht mehr zurückgezogen<br />
kann, es sei denn mit Hülfe eines zweiten Spülrohres. Das<br />
Einspiilen <strong>der</strong> Pfühle kann deshalb dort, wo starke Erschütterungen<br />
zu vermeiden sind, und auch aus Ersparungsgründen sehr<br />
empfohlen werden, sobald <strong>der</strong> Boden vorwiegend aus Sand<br />
besteht. Beim Hafenbau müssen häufig starke Sandschichten<br />
durchramnit werden, weil nach Herstellung <strong>der</strong> üferniauer unmittelbar<br />
vor dem Rost die Hafentiefe durch Raggerung herzustellen<br />
ist. Wollte man diese Baggemngen vor <strong>der</strong> ttaininung vornehmen,<br />
so würden die Erdarbeiten ins angemessene gesteigert und<br />
ganz verkehrterweise <strong>der</strong> Zusammenhang des Bodens hinter <strong>der</strong> Kaimauer<br />
gelockert werden. In solchen Fällen ist es gar nicht möglich,<br />
ohne Anwendung von Spülstrum die Pfähle gesund, d. h. ohne Spaltungen<br />
und -Stauchungen, hinabzutreiben.<br />
Es hat endlich im allgemeinen keinen grot'senVortheil, die Pfähle<br />
mit einer schlanken Spitze zu versehen. Eine <strong>der</strong>artige Spitze kann<br />
nur das erste Eindringen des Pfahles erleichtern- Ist <strong>der</strong> Pfahl erst<br />
etwas tiefer in. den Boden eingedrungen, so übertrifft die Reibung<br />
an den Seiten des lfahles den Wi<strong>der</strong>stand, den die Spitze findet,<br />
<strong>der</strong>art, dafs das schlanke Anspitzen bedeutungslos wird. Versuche<br />
im grofsen, die in Hamburg angestellt sind, haben das Ergebnifs <strong>der</strong><br />
Hagenschen Modellversuche in dieser Beziehung durchaus bestätigt.<br />
Da nun eine sehr schlanke Spitze» wenn sie anfangs, d. h. dicht unter<br />
<strong>der</strong> Bodenoberfläche, zufällig einen starken Wi<strong>der</strong>stand findet, leicht<br />
staucht und dann umgekehrt zu einem Hin<strong>der</strong>nils des Vorwärt»-<br />
treibens wird, so hat man sich in Hamburg mit Erfolg darauf beschränkt,<br />
beim Anspitzen <strong>der</strong> harzreichen Kiehnholzpfähle nur das<br />
weniger wi<strong>der</strong>standsfähige Splintholz schlank wegzuschneiden, und<br />
läfst den Pfahl im Kernholz mit etwa 7 3 bis 1 (4 des "Durchmessers<br />
rechtwinklig zur Stammriehtung endigen. Bei dieser Art <strong>der</strong> Vorbereitung<br />
ist die Anwendung eiserner Schuhe auf die Fälle beschränkt,<br />
in denen Holz- und Steinablagenmgeu o<strong>der</strong> ähnliches zu<br />
durchschlagen sind. In allen an<strong>der</strong>en Fällen bietet <strong>der</strong> Schuh gar<br />
keinen Vorthcii, son<strong>der</strong>n er veranlafst nur Kosten und beschwört<br />
Gefahren herauf, weil bei nicht ganz tadelloser Arbeit <strong>der</strong> Schuh<br />
sich leicht lüst und dann wie<strong>der</strong>um zu einem Hindemifs <strong>der</strong> Rammung<br />
wird. Von den in<br />
Hainburg gerammten<br />
Pfählen ist noch nicht<br />
<strong>der</strong> tausendste mit einem<br />
Schuh versehen worden,<br />
und dies Unterlassen hat<br />
noch niemals gereut.<br />
Wenn in einzelnen Fällen<br />
»Schuhe zu verwenden<br />
sind, wo müssen sie<br />
sehr schwer und sehr<br />
genau gearbeitet sein,<br />
und man erreicht dieses<br />
Ziel unzweifelhaft besser,<br />
wenn man die Verwendung<br />
auf die nothwendigen<br />
Fälle beschränkt.<br />
Der mit Stahlspitze zu<br />
versehende Schuh sollte<br />
eine mindestens 8 bis<br />
10 cm im Durchmesser<br />
haltende Fläche besitzen, iu welcher er mit dem rechtwinklig zur<br />
Stammriehtung abgeschnittenen Kernholz des Pfahles gut zusammengearbeitet<br />
ist. Damit <strong>der</strong> Druck bezw. Stols wirklich in erster<br />
Linie in dieser Flache vom Pfahl auf den Schuh übertragen wird,<br />
sollten die Löcher für die Befestigungsnägel etwas länglich sein,<br />
aodafe die Nägel nach unten 1—1 V a mm Spielraum haben. Dann ist<br />
keine Gefahr für Beschädigung <strong>der</strong> Befestigungsnägel vorhanden.<br />
Dafs in dieser Beziehung dort, wo vielleicht leichtere Tannenholzpfähle<br />
in kiesigen Untergrund einzuschlagen sind, ganz an<strong>der</strong>e Grundsätze<br />
mafsgebend sein werden, gebe ich zu.<br />
Bubendey.<br />
mafsgebend sein (eine Rentabilitätsberechnung auf Gnmd gegebener<br />
Zahlen wird verlangt). — Aus den Wettbewerbsbedingungen ist nachzutragen,<br />
dafs die Entwürfe bis zum i. April 1897 eingereicht werden<br />
müssen. Die Summe <strong>der</strong> bereit« früher mitgetheüten drei Preise<br />
(6000 Mark) darf auch in an<strong>der</strong>er Vertheilung, als angekündigt, zur<br />
Auszeichnung <strong>der</strong> verhältnifsmäfsig besten Entwürfe verwandt werden:<br />
und die Stadt Altona hat sich das Recht des Ankaufes noch weiterer<br />
Entwürfe zum Preise von je 500 Mark vorbehalten. Kann die Betheiligung<br />
an dem interessanten Wettbewerbe nur empfohlen werden,<br />
so wollen uns in den zeichnerischen Anfor<strong>der</strong>ungen zwei Punkte<br />
nicht scheinen, und wir halten es für unsere Pflicht uns zu ihnen zu<br />
äufsern, weil sie grundsätzliche Bedeutung haben: Es hätte sich<br />
wohl empfohlen, statt aller vier Geradansichten nur <strong>der</strong>en zwei (etwa,<br />
die westliche und nördliche), dafür aber eine Gesamtansicht von<br />
Südwest mit dem Bahnhofe im Hintergründe und einem Stück des<br />
Directionsgebäudes zur Seite zu verlangen, und nicht einzusehen ist,<br />
warum farbig behandelte Facadenzeichnungen ausgeschlossen sind.<br />
Die Umgebung des Neubaues for<strong>der</strong>t dazu heraus, in <strong>der</strong> gewählten<br />
Architektur die Farbe nicht unwesentlich mitwirken zn lassen. Wie<br />
soll <strong>der</strong> Architekt aber eine Vorstellung von dieser Wirkung geben,<br />
wenn ihm die farbige Behandlung seiner Zeichnungen untersagt wird 1 !
<strong>548</strong> CeutralbLatt <strong>der</strong> Bauveewaltung- 9. »eeember <strong>1896</strong>.<br />
Dafs sich die sachverständigen Beurtheiler durch ein« farbige Darstellung<br />
etwa in ihrem Urtheile beeinträchtigen lassen könnten,<br />
davon kann doch nicht die Rede sein.<br />
Zu dem Preisausschreiben um endgültige Pläne und Modelle<br />
für das Volkerschlacht-Xationaldenkmal bei Leipzig (vgl. S. $55<br />
n. '6öd d. Jahrg.) giebt <strong>der</strong> geschäftsführende Vorstand des Deutschen<br />
Patriotenbundes bekannt, dafs alle bei <strong>der</strong> Bahn o<strong>der</strong> Post bis Aun<br />
lfj. December d. J., abends G Uhr, am Wohnorte des Verfassen* beglaubigt,<br />
eingereichten Entwürfe zum Wettbewerb zugelassen "werden.<br />
Karl Bns&e -f. Am '». d. M. ist in Berlin <strong>der</strong> frühere langjährige<br />
Director <strong>der</strong> Reiehsdruckerei, Geheime Ober-Regierungsrath Karl<br />
Busse nach kurzem Krankenlager gestorben, Sohn des ehemaligen<br />
Direktors <strong>der</strong> Berliner Bauakademie Geh, Oberbaurath Busse und<br />
älterer Bru<strong>der</strong> des am ft. Januar tl. J. verstorbenen Geh. Obcr-<br />
Regierungsraths Atigust Busse wurde <strong>der</strong> Dahingeschiedene am<br />
22. September 18)34 in Berlin geboren. Nachdem er das französische<br />
Gymnasium daselbst besucht, hatte er ursprünglich die Absicht, einen<br />
kaufmännischen Beruf zu ergreifen, und war auch drei Jahre lang<br />
auf dem Gebiete <strong>der</strong> Tuchikbrication thätig. Liebe zur Kunst aber<br />
und <strong>der</strong> Drang nach wissenschaftlicher Fortbildung bewogen ihn<br />
Kinn Baufach überzugehen, Ei' studirte auf <strong>der</strong> Bauakademie, wurde<br />
.Ende 1858 Bauführer und als solcher u. a. bei den Arbeiten zur<br />
Wie<strong>der</strong>herstellung des Domes in. Halberstadt beschäftigt. 1.863 bestand<br />
er die Baumeisterprüfiing mit Auszeichnung und erwarb sich<br />
damit das Stipendium zu einer Studienreise nach Italien. Im Jahr«<br />
1866 wurde er <strong>der</strong> damaligen preuisischen Staatsdrnckerei zur Unterstützung<br />
und Vertretung des Director.s <strong>der</strong>selben. Geheimen Ober-<br />
Rügierungsrath Wedding überwiesen und nach dessen Tode 187*2 zu<br />
seinem Nachfolger ernannt. Nachdem d;inn aas <strong>der</strong> Verschmelzung<br />
<strong>der</strong> Staatsdruekerei mit <strong>der</strong> für das deutsche Reich angekauften<br />
Dcckerschen Geheimen Ober - ilofbuchdruckerei die Keichsdruckerei<br />
entstünden und dem Staatssecretär des Rcichspostamts<br />
unterstellt war, wurde <strong>der</strong> Verstorbene unter Verleihung des Charakters<br />
eines Kaiserlichen Geheimen Regierungsraths Director <strong>der</strong> neuen<br />
Anstalt. In dieser Stellung, in <strong>der</strong> er 1886 zum Geheimen Ober-<br />
Kegierungsrath beför<strong>der</strong>t wurde, ist er bis" zu seinem am I.April<br />
diese Jahres aus Gesundheitsrücksichten erfolgten Ausscheiden aus<br />
dem Reichsdienste verblieben. Lag somit <strong>der</strong> Schwerpunkt des<br />
Lebenswerkes Busses auf einem mit dem Baufache nur lose zusammenhängenden<br />
Gebiete, einem Gebiete übrigens, auf dem er<br />
die vervielfältigenden Künste mit feinem Yerständnifs für die<br />
<strong>der</strong> Reichsrlruckerei gesteckten Ziele geför<strong>der</strong>t hat, so hat er doch<br />
Gelegenheit gefunden, sich auch bivukünstlerisch in <strong>der</strong> Vollkraft<br />
seiner Jahre an einem hervorragenden Werke zu bethätigen:<br />
Sein Reiehsdrufikereigeba'ude in <strong>der</strong> Oranienstrafse zeigt ihn als<br />
einen reiten und geschickten Architekten, <strong>der</strong> es verstanden<br />
hat, die Ueberlieferungen <strong>der</strong> Berliner Schule mit Elementen des<br />
italienischen Palastbawes zu einer Schöpfung zu "verarbeiten, die<br />
unter den Berliner öffentlichen Bauten allezeit einen Ehrenplatz einnehmen<br />
wird, im ^ebenamtu gehörte Busse <strong>der</strong> Akademie des Bauwesens<br />
an und war Mitglied <strong>der</strong> technischen Deputation für Gewerbe<br />
sowie bis 1894 auch nichtständiges Mitglied des Kaiserlichen Patentamtes.<br />
Und wie als Beamter, so war <strong>der</strong> Verstorbene auch als<br />
Alensch überall hoch geachtet und geehrt. Sein gerades, gerechtes<br />
und dabei gewinnendes Wesen, sein ehrenhafter Charakter werden<br />
bei seinen Jierufsgenossen sowohl wie in den Kreisen <strong>der</strong> Verwaltung,<br />
<strong>der</strong> er 30 Jahre lang angehörte, seinen Hingang eVtenfjo schmerzlich<br />
empfinden hissen, wie sie ihm ein bleibendes Andenken sichern.<br />
Bücherschau.<br />
JSem erschienene, bei <strong>der</strong> MehrlfUeltong eingegangene Knien<strong>der</strong>:<br />
Kalen<strong>der</strong> für Geometer und Ou Hurte chniker. Herausgegeben<br />
von W. Schlebach, 20. Jahrgang 1897. Stuttgart. Xonrad<br />
WHtwer. % Theile in 8«. — L Theil Kalendarium u. 210 S. mit 78 Abb.<br />
Geb. — II. Theil 177 S. mit 32 Abb. Geh. Preis zusammen 4. M.<br />
Meyers historisch-geographischer Kalen<strong>der</strong> auf das Jahr 1807.<br />
Zusammengestellt von Karl ISfthrer. Leipzig und Wien. Bibliographisches*<br />
Institut. Abreifs-Kalcn<strong>der</strong> in gr. 8° mit über GOOLandschafts-<br />
XL. Stadteansichten, Architekturbil<strong>der</strong>n, Porträts usw. Preis<br />
1,50 M.<br />
Norddeutscher Baukalen<strong>der</strong> 18£>7, Taschenbuch norddeutscher<br />
Baupreise. Bearbeitet von Ct. Yoltpurdta. XI, Jahrg. Zürich,<br />
Caesar Schmidt, 2 Theile in kl. 8°. I. Theil. <strong>XVI</strong>, 174 S. mit Abb.,<br />
Ksdendarium. Geb. — II. Theil. VI, 104 S. mit Abb. u. Baubeamten-<br />
VerzeichnifS von 161 S, Geh. Preis S/JO^.<br />
Photographischer <strong>Nr</strong>ttiz-Kalendcr für das Jahr 1897. Unter<br />
Mitwirkung von Dr. A. Miethe herausgegeben von Dr. F. Stolze.<br />
Walle a. d. Saale 1807. Wilh. Knapp. XU, Kalendarium u. äOS S. in<br />
8 mit Abb. u. Kurte. Geb. Preis 1,50^.<br />
Neue Patente*<br />
Caualversclilufs fjlr elektrische Bahnen mit uuterlrdischer<br />
StrontKafUhran^. 1). R.-I\ <strong>Nr</strong>. 84 573. Conatantin Kttglert in<br />
Straubing. — Im Anschluis an die Beschreibung dieses Patents tmf<br />
Seite 47(3 d. Jahrg. macht <strong>der</strong> Patentinhaber noch auf eine a, a. O.<br />
nicht ausführlicher erwähnte Ilaupteigenschaft des Ciinalverselüuss«K<br />
aufmerksam: schnellste ZugÜngliohkeit zw. den Stromleitern au jedum<br />
beliebigen Orte zur Voraahmß von Untersuchungen, Ausbesserungen<br />
u. dgl., und die Möglichkeit raschester Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Straisenoberflächü<br />
— beides ohne Heschädigung o<strong>der</strong> Zerstörung <strong>der</strong> letzteren.<br />
Verbesserte Kiesschutaleiste für Holzcementdächer. D. H.-P.<br />
"NV, 8i)01. Büsscher u. Hoffmann in Eberswalde. — Hei den<br />
trotz unserer heutigen berechtigten, Vorliebe für steile, sichtbar.«<br />
Dacher doch für gewisse Zwecke unentbehrlichen Holzcementdäeheni<br />
ist die Uiibeweglichkeit <strong>der</strong> Zinktlieile <strong>der</strong> gebräuchlichen Kiesloiaten<br />
vielfach als ein Uebelstand empfunden worden. Diese Theile können<br />
sith den Temperätnrschwanln.ingen nicht, anpassen, biegen sicli deshalb<br />
durch, knittern und brechen und erfor<strong>der</strong>n HO fast immer zuerst<br />
am ganzen Dache Ausbesserungen. Diesem Uebelstande soll die nebenstehend<br />
abgebildete Kiesloistenconstruction, die allen Thnilen freie<br />
Ttewegiingsfäliigkcit wahrt, abhelfen. Fest auf das Dach aufgeschraubt<br />
.sind nur die aus verzinktem Bandeisen hergestellten lüvfcleistunträger<br />
ct. Hie klemmen das unter ihnen liegende Vorstofeblech fest,<br />
ohne doch Beine Längsausdehnung ganz zu hin<strong>der</strong>n, und geben <strong>der</strong><br />
auf ihnen hängenden Kiesleiste einen bei aller Beweglichkeit festen<br />
Halt. Die Stöfse <strong>der</strong> Leiste werden durch die übergescWbenen, un-<br />
Terlütheten Hülsen b geschlossen. Der doppelte Zinkwulst au <strong>der</strong><br />
0<br />
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Verlag von Wilbclm Ernst tt Solin. BtTlin, F5r den nichtamtlichen Tüeil rerwitwortlicli: O. Sarrazin, Berlin.<br />
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I.Lafl*<br />
2-L-g.<br />
3.Lafl*<br />
Kiesleistenträgür.<br />
unteren und oberen Kante <strong>der</strong> Kiesleiste verhin<strong>der</strong>t <strong>der</strong>en Durchbiegung<br />
infolge des Druckes des dahinter lagernden Kieses und ermöglicht<br />
die Herstellung auch dieser schmalen Zinkstüxke in <strong>der</strong><br />
Fabrik ohne die theuru Lötharbeit auf dem Dache* Das Aufbringen<br />
dieser neuen Kiesleiste kann demnach ohne Mitwirkung des Klempners<br />
durch den Dachdocker allein bewirkt werden. Das Vorstolsblech<br />
kann unter Umstanden ganz wegfallen und bei billigeren Ausführungen<br />
durch einen Vorstofs aus <strong>der</strong> durchgezogenen untersten<br />
JNvpplage ersetzt werden,<br />
Stromschlursvorrichtnng Iflr elektrische Eisenbahnen mit Theil»<br />
letterbetrieb. D. R.-P. <strong>Nr</strong>. 86 34H. Otto Gottschling und Franz<br />
Thiele in Berlin. — Die Vorrichtung verfolgt den Zweck, die Contactniiehen<br />
d und e stets rein zu halten. Hierzu erhält <strong>der</strong> auf die Achse c<br />
isolirt und lose autgesetzt« Cyliü<strong>der</strong> a neben seiner Auf- und Abwärtsbewegung<br />
noch eine Drehung<br />
um diese Achs«. Wird nämlich<br />
<strong>der</strong> Elektromagnet g durch<br />
Zweigstrom erregt, so zieht er<br />
den Anker i an (Abb. 2), <strong>der</strong><br />
an dem Hebel h befestigt ist und<br />
mit diesem um die Achse l<br />
Abb. 2.<br />
schwingt. An dieser Schwingung<br />
nehmen zwei an je einem<br />
Abb. 1.<br />
Hebel m und « angebrachte<br />
Rollen o und p theil, auf denen <strong>der</strong> Cylin<strong>der</strong> o mit seiner unteren<br />
Scheibe stet» aufruht.. Sobald also <strong>der</strong> Elektromagnet g erregt ist,<br />
wird a nach oben gehoben und schliefst so den Hauptstrom vom<br />
Kabel C über DadeF an den zugehörigen Theilleiter an. Die<br />
Drehung des Cylin<strong>der</strong>s a beim Anheben bewirkt die Rolle p, welche<br />
mit einer Sperrung versehen ist, die beim Emporschwingen in<br />
Wirkung tritt. Die ganze Einrichtung wird in bekannter Weise von<br />
einem Kasten A dicht «nischlossea.<br />
Druck on J. K«rskes, Berlin.