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of 5 XXL-TEST: AV-Receiver - Hi-Fi Klubben

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<strong>XXL</strong>-<strong>TEST</strong>: Denon <strong>AV</strong>R-4306 (6/7) (09.02.2006)<br />

manuellen EQ kopiert wird<br />

Der Anwender hat, wie bereits beschrieben, mehrere Kurven zur Auswahl: Neben "Audyssey" stehen noch "Front", "Flat" und "Manual" sowie "Off" zur Verfügung. Doch das ist nicht<br />

alles, denn es lässt sich für jeden Surround-Modus individuell die passende Kurve zuordnen - wahlweise kann man auch alle Surroundmodi mit der identischen Kurve anhören. Mittels<br />

dieser Wahlmöglichkeiten legt Denon ein mächtiges Tool in die Hände des Anwenders, das vielleicht <strong>Hi</strong><strong>Fi</strong>-Puristen (die traditionell eher auf Kriegsfuss mit dem Begriff "EQ" liegen)<br />

verächtlich anschauen werden. Doch diese wissen nicht, was ihnen entgeht, denn der <strong>AV</strong>R-4306 ist mittels seiner vielfältigen EQ-Kurven sehr gut auf seine jeweilige cineastische oder<br />

musikalische Aufgabe vorzubereiten - nur extrem aufwändige, quellmaterial-selektive und editierbare DSP-Programme, die allerdings erstklassig programmiert sein müssen, sind hier<br />

eine Alternative, wenngleich mit völlig anderem Funktionsansatz. Allerdings - hier doch eine Konzession an die Puristen - es gibt durchaus auch Musikstücke (bei der<br />

<strong>Fi</strong>lmtonwiedergabe kam dies nicht vor), die bei deaktiviertem EQ grundsätzlich direkter und "echter" klangen. <strong>Hi</strong>er hängt allerdings auch viel vom Hörraum und der verwendeten<br />

Tonträger ab. Was festzustellen war, ist, dass es sich durchaus lohnt, auch noch eine eigene EQ-Kurve mittels des manuellen EQs zu konfigurieren. <strong>Hi</strong>er haben wir als Basis die bei den<br />

Messungen mittels Mikrophon ebenso wie die Kurven "Front" und Audyssey" ermittelte Kurve "Flat" in den manuellen EQ kopiert und anschließend jeden einzelnen Lautsprecher für ein<br />

spezielles, sehr effektbetontes Setup eingestellt. Gerade bei Trance-/Techno-Musik führte dies zu eindrucksvollen Resultaten, denn der <strong>AV</strong>R-4306 legte akustische Tugenden an den<br />

Tag, die echtes Diskothekenflair im Hörraum verbreiteten. Zwingend vorausgesetzt werden muss allerdings, dass man über ein entsprechend leistungsstarkes Lautsprecherequipment<br />

verfügt, welches auch mit hohen Belastungen problemlos fertig wird. Selbst hochwertige Subwo<strong>of</strong>er-/Satellitensets wie ein Tannoy Arena oder ein Mordaunt-Short "Genie" sind<br />

h<strong>of</strong>fnungslos überfordert mit der Power des Denon. <strong>Hi</strong>er haben wir für Sie besondere Tipps, mit welchen Boxensets Sie richtig Druck in Verbindung mit dem <strong>AV</strong>R-4306 und einem<br />

bass- und effektstarken EQ-Setup machen können:<br />

� Jamo D 7 (Am besten gleich mit 2 Subwo<strong>of</strong>ern)<br />

� JBL Studio L-Serie (man muss noch nicht einmal einen aktiven Subwo<strong>of</strong>er hinzukaufen - preiswerter Pegelspass)<br />

� Nubert nuWave 125, CS-65 und AW-75 (Geht auch ohne Sub mit Front-Bi-Amping unglaublich ab)<br />

� Polk Audio LSi-Set (Schlank, aber oho: Die edlen Säulen machen auch bei hohem Pegel erstaunlichen Druck)<br />

� Teufel Theater 8 (nun besonders preiswert, mit dem M11000-Subwo<strong>of</strong>er hämmert das Theater 8 Bässe in Disco-Manier in den Hörraum)<br />

Eher auf liebevollste Detaileinarbeitung spezialisierte Boxensets werden diesen Fun-Faktor der oben genannten Sets nicht bieten können - das wollen die ernsthaften Anwender (die<br />

klare Kandidaten für die "EQ <strong>of</strong>f" Position sind) aber schon aus Prinzip auch gar nicht. Für Heimkino-Anwendungen sind die verschiedenen EQ-Kurven ebenfalls eine feine Sache. Bei<br />

sehr effektstarken <strong>Fi</strong>lmen (z.B. Star Wars Episode III) kann eine manuelle EQ-Kurve unseren Erfahrungen in Bezug auf die maximale Effektgewalt und den Nachdruck speziell im<br />

Bassbereich nochmals Verbesserungen bringen. Wer hingegen einen sehr guten Kompromiss aus Homogenität, Räumlichkeit und Dynamik sucht, fährt in vielen <strong>Fi</strong>lmen mit "Audyssey"<br />

sehr gut. Die Einstellung "EQ Off" ist besonders bei verschiedenen klassischen Musikstücken - und dort ganz besonders im Stereobetrieb - von Vorteil. Dann wirkt die virtuelle Bühne<br />

klarer, die Stimm- und Instrumentaltrennung ist effektiver. Gerade Frauenstimmen ertönen freier und unmittelbarer.<br />

Bi-Amping versus Extended Surround<br />

Der <strong>AV</strong>R-4306 bietet die Möglichkeit, die Back Surround-Endstufen auch anderwärtig zu verwenden - wir wollen die Zone 2 oder Zone 3 Multiroom-Möglichkeit (ein weiteres<br />

Stereolautsprecherpaar wird in der 2. oder 3. Hörzone mit den Back Surround Endstufen befeuert) einmal außen vor lassen und uns der unserer Meinung nach viel interessanteren<br />

Option widmen: Der getrennten Ansteuerung von Hoch/Mittel- und Tieftönern mittels Bi-Amping. Der Denon stellt also pro Frontlautsprecher zwei Endstufen zur Verfügung. Damit ein<br />

solches Setup sich wirksam entfalten kann, muss die angeschlossene Frontbox sehr leistungsfähig sein. Daher bietet sich unsere nuWave 125 mit einer kurzfristigen<br />

Spitzenbelastbarkeit von 560 Watt für eine solche Aktion sehr gut an. Am deutlichsten ist sicherlich der Klanggewinn im Stereobetrieb, wo der <strong>AV</strong>R-4306 hörbar klarer, aufgeräumter<br />

und präziser klingt. Unserer Meinung nach kann er es mit einem guten Mittelklassestereoverstärker aufnehmen - ein großes Lob auch an Denon, denn hier bringt die Bi-Amping-Option<br />

auch einen hörbaren Klanggewinn mit, was trotz der theoretischen Vorteile nicht bei allen Bi-Amping-fähigen <strong>AV</strong>-<strong>Receiver</strong>n der Fall ist. Auch im Mehrkanal-Betrieb hat die Bi-Amping-<br />

Lösung durchaus ihre Reize. So können sich z.B. im tieffrequenten Bereich sehr potente Standlautsprecher (wie unsere nuWave 125 mit Doppelbass) sehr gut auch bei<br />

actiongewaltigen <strong>Fi</strong>lmen austoben und selbst ohne zusätzlichen aktiven Subwo<strong>of</strong>er eine erlebnisreiche Front-Klangkulisse bieten. Besonders bei dieser Variante empfiehlt es sich dann<br />

zusätzlich, eine manuelle EQ Kurve zu definieren, die maßgeschneidert für die 5.0 Bi-Amping-Konfiguration ist. Bei 5.1 Konzert-DVDs ist die Bi-Amping-Lösung ebenfalls hervorragend,<br />

weil so ein besonders intensives Bühnengefühl aufkommt, die Musiker agieren kraftvoll und nachdrücklich.<br />

Aber wir wollen nicht verschweigen, dass ein 7.1 - oder sogar 7.2-Setup ebenfalls sehr viel zu bieten hat. Dann nämlich baut der 4306 eine extrem dichte, praktisch lückenlose 360<br />

Grad-Klangkulisse auf. Um eine besonders weitläufige Raumwirkung zu erzielen, sollten zumindest für den Surroundbereich Dipole installiert werden. Wem diese Art Lautsprecher für<br />

den Musikbetrieb nicht goutiert, der hat - typisch Denon - beim 4306 die Möglichkeit, mittels "Surround B" ein Direktstrahler-Surroundboxenpaar zu konfigurieren und dies dann z.B.<br />

bei der Wiedergabe von hochwertigen Musik-5.1 DVDs (bietet sich insbesondere bei Studioaufnahmen oder stark nachbearbeiteten Aufnahmen an, bei Live-Konzertmitschnitten bieten<br />

Dipole manchmal eine bessere Wirkung) berücksichtigen. Mittels On Screen Menü ist das Surroundlautsprecherpaar B bequem kontrollierbar. Wir haben bei unseren Testreihen mit<br />

Teufels Theater 8 und dem Jamo D7 auf jeden Fall eine beeindruckende Klangkulisse festgestellt. Das Jamo Set weist 2 x Dipole für den Surroundbetrieb und 2 x Direktstrahler für<br />

Back Surround auf, während das Theater 8 mit 4 x Dipolen für Surround und Back Surround antrat. Uns persönlich gefällt die 4 x Dipol-Lösung nochmals besser, denn gerade<br />

Geräusche wie rauschende Wellen oder aufkommende Wüstenstürme (sehr gut zur Demonstration: Mumie 1 und 2, Sahara, Gladiator) kommen nochmals besser zur Geltung, weil sie<br />

allumfassender und dichter ertönen.<br />

Pegelfestigkeit, Mehrkanal-<strong>Fi</strong>lm- und Musikklang<br />

Der <strong>AV</strong>R-4306 kann mit seiner überzeugenden Pegelfestigkeit sehr flexibel eingesetzt werden. Hörraumgrößen von bis knapp unter 60 Quadratmeter sind problemlos effektiv zu<br />

beschallen. In Raumgrößen zwischen 45 und 60 Quadratmeter empfehlen wir, zusätzlich einen leistungsstarken aktiven Subwo<strong>of</strong>er zu verwenden. Zwar schafft der Denon auch im 50<br />

Quadratmeter-Hörraum noch gute Ergebnisse auch ohne Subwo<strong>of</strong>er, aber wem es um eine sehr ansprechende Durchschlagskraft tieffrequenter Effekte geht, dem legen wir einen<br />

aktiven Bassisten ans Herz. Insgesamt erreicht der 4306 sehr gute Werte für seine Preisklasse - mit einem konventionellen Aufbaukonzept mit einem Kühlkörper und normalem - das<br />

heißt nicht überdimensionierten Ringkern - Trafo sind kaum bessere Ergebnisse vorstellbar. Soll noch mehr gehen und auch in den Größenordnungen 40 bis 60 Quadratmeter der<br />

sprichwörtliche "Dampf bis zum Abwinken"-Effekt erzielt werden, muss man sich in höheren Preisklasse umschauen. Nicht, dass auch schon der 4306 ein beeindruckendes<br />

Leistungsvermögen an den Tag legt, aber beim großen Hörraum bei hohem Pegel kann er bei großen Effekten dann nicht nochmals massiv Nachdruck nachschieben. Insgesamt zeigt<br />

der Denon aber auch genauso deutlich einen Unterschied zu 600 bis 1.000 € <strong>AV</strong>-<strong>Receiver</strong>n, diese hängt er in Bezug auf die vor allem dauerhaft erreichbaren Lautstärken problemlos<br />

ab. Dies geschieht erfreulicherweise bei einer moderaten <strong>Hi</strong>tzeentwicklung, so dass der 2.000 € Denon zwar - verständlich als <strong>Receiver</strong> mit analoger Verstärkersektion - nicht "cool"<br />

bleibt, aber durch seine maßvolle und nie besorgniserregende Erwärmung positiv auffällt. Ganz klar: Wo praktisch alle 1.000 € Modelle schon am Ende sind, da fühlt sich der 4306<br />

noch pudelwohl, mit dieser Auslegung kann er sich auch vom bereits sehr guten Denon <strong>AV</strong>R-3806 absetzen.<br />

Doch es kann nicht nur lautstark mit dem 4306 zugehen - sondern auch bei Zimmerlautstärke sehr kultiviert, räumlich und fundiert. Bei allen Musik-5.1-Testbeispielen bewies der<br />

4306 großes Können: Bei "Jarre in China" brilliert er mit einer sehr weitläufigen Surroundklangkulisse und sehr dynamischer Effektverteilung. Diese Vorteile tun sich bereits bei sehr<br />

moderaten Lautstärken auf, was wieder einmal beweist, dass es völliger Humbug ist, dass sich der akustische Hauptvorteil teurerer <strong>AV</strong>-<strong>Receiver</strong> darin erschöpft, dass sie einfach lauter<br />

sind. Diese facettenreiche, panorama-artige Wiedergabe kommt bei Jarres effektbetonter Musik besonders erfreulich zur Geltung. Auch filigrane Synthesizer-Passagen verlangen dem<br />

Denon nicht zu viel ab, sondern er beweist hier aufs Neue, wie überlegt und präzise er vorgeht. Dabei wirkt der <strong>AV</strong>-<strong>Receiver</strong> jedoch nie wie ein überordentlicher, ausschließlich<br />

analytisch agierender Buchhalter, sondern schafft es immer, durch Frische und Spontaneität viel Hörfreude aufkommen zu lassen. Dies gelingt ihm auch sehr schön bei Ludwig van<br />

Beethovens "Pastorale", hier läuft der Denon zu ganz besonders großer Form auf und sorgt vor allem für seine s<strong>of</strong>ort zur Verfügung stehende Kraft beim plötzlichen orchestralen<br />

Kompletteinsatz für glückliche Gesichtern bei den Zuhörern. Aber, dies zeichnet unseren Kandidaten wahrhaftig aus, auch bei schönen Violinensoli ist er in seinem Element, dann klingt<br />

er feinsinnig und wohl abgewogen und liefert eine charaktervolle Studie des Instruments beim Auditorium ab. Dies ist etwas Besonderes, denn selbst 2.000 bis 3.500 € <strong>AV</strong>-<strong>Receiver</strong><br />

holen <strong>of</strong>t nicht so viele Einzelheiten aus einem Violinensolo.<br />

Bei den Star Wars-Teilen "Episode I" und "Episode III" kommen wiederum viele Talente des 4306 zum Vorschein. So begeistert in der 1. Episode die akustische Untermalung der<br />

Besetzung von Naboo durch die Droidenarmee der Handelsföderation immens. Krachende, nachdrückliche, aber nie unpräzise Bässe machen den Umgang mit dem Denon so<br />

problemlos. Gerade im 7.1 Betrieb ist das Surroundpanorama hervorragend, man hat zum einen ein ausgezeichnetes Gefühl intensiver Räumlichkeit, zum anderen aber ist auch die<br />

Exaktheit, mit der jeder Effekt nachgezeichnet wird, auf hohem Level. "Episode III" bietet auch in einer 5.0 Bi-Amping Konfiguration sehr viele Reize, beispielsweise die extrem dichte,<br />

souveräne Frontklangkulisse mit mächtigen, nachdrücklichen Effekten, die der groß dimensionierte nuWave CS-65 Center problemlos wiedergibt. Die beiden großen CS-65 im<br />

Surroundbetrieb <strong>of</strong>ferieren eine für lediglich 2 Lautsprecher (anstatt 4 wie bei der Extended Surround-Konfiguration) sehr weitläufige und zugleich kraftvolle Akustik. Mittels eigens<br />

erstelltem EQ-Modus und dank der Tiefbassqualitäten der nuWave 125 ist kaum ein aktiver Subwo<strong>of</strong>er zusätzlich nötig - im Gegenteil: Die Bassverteilung ist durch die beiden<br />

Frontboxen mit Doppelbass ungemein homogen und nachdrücklich. Bei "Sahara" brilliert der 4306 erneut, ganz gleich, ob beim energiegeladen präsentierten Music Score oder bei der<br />

Wiedergabe der vielen großen und kleinen Effekte: Das Talent des 4306, mit einer ausgewogenen Front/Surround-Balance und einem fundierten, in sich ruhenden Klangbild für viel<br />

Freude beim Auditorium zu sorgen, sticht aus der großen Masse der uns bekannten <strong>AV</strong>-<strong>Receiver</strong> definitiv hervor. Das gelingt dem Gerät auch bei der Sequenz aus "Behind Enemy<br />

Lines" auf der 7. DTS Demo-DVD. Die gespenstische Ruhe, dann urplötzlich die massiven, aufeinander folgenden Explosionen - geschmeidig und dynamisch widmet sich der 4306<br />

diesen Effektgewalten und lässt sich mit ausgezeichneter Vehemenz durch den Hörraum donnern. Die trockenen, harten Schüsse aus den Schockwaffen in "Minority Report" (Sequenz<br />

auf der 7. DTS Demo DVD) bringen den Denon ebenso wenig aus der Ruhe wie die unzähligen, durch die Luft schwirrenden Pfeile im Ausschnitt aus "Hero" (DTS Demo DVD Nr.9). Die<br />

gigantischen Wellen, die New York in "The Day After Tomorrow" unter sich begraben möchten, lässt der Denon fauchend und tosend durch den Hörraum krachen. Insgesamt wird bei<br />

der Mehrkanal-Wiedergabe ein Standard erreicht, für den man vor noch nicht allzu langer Zeit locker 500 bis 1.000 € mehr hätte ausgeben müssen. Der 4306 beweist hier, dass er<br />

sein Geld auch tatsächlich Wert ist.<br />

Vor auf Seite 7/Zurück zu Seite 5<br />

<strong>Hi</strong>er geht's zur AREA DVD-Startseite<br />

http://areadvd.de/hardware/2006/denon_avr_4306_6.shtml<br />

Page 2 <strong>of</strong> 2<br />

15.01.2007

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