Schummeln mit Plagiaten aus dem Internet - Mebis - Bayern
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Schummeln mit Plagiaten aus dem Internet - Mebis - Bayern
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<strong>Schummeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>Plagiaten</strong><br />
<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Internet</strong><br />
Das kennen Sie sicher auch: Sie korrigieren einen Klassenaufsatz und stoßen<br />
bei einigen Arbeiten auf gleiche Textpassagen. Oder: Ein Schüler hält ein brillantes<br />
Referat, gespickt <strong>mit</strong> Fremdwörtern, deren Bedeutung er nicht erklären<br />
kann. Eine abgelieferte Facharbeit steht im krassen Gegensatz zu den bisherigen<br />
Leistungen des Schülers. Da drängt sich der Verdacht der „Schummelei“<br />
auf.<br />
Bild: Benjamin Klack,<br />
www.pixelio.de<br />
<strong>Schummeln</strong> ist seit Generationen ein beliebter Schülersport und hat <strong>mit</strong> <strong>dem</strong><br />
<strong>Internet</strong> eine neue Dimension gewonnen. Schülerinnen und Schüler haben<br />
das <strong>Internet</strong> nicht nur als Informationsquelle entdeckt, sondern dort auch<br />
H<strong>aus</strong>arbeiten- und Referatebörsen <strong>aus</strong>findig gemacht. Problemlos können<br />
Texte oder Bilder per M<strong>aus</strong>klick übernommen werden und in kurzer Zeit ist<br />
ein „eigenes“ Referat gebastelt. Sich <strong>mit</strong> fremden Federn <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Internet</strong> zu<br />
schmücken und das Ganze unbefangen als eigenes Werk <strong>aus</strong>zugeben, wird<br />
ohne <strong>mit</strong> der Wimper zu zucken praktiziert. Lehrkräfte sind gefordert, die<br />
Plagiate <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Internet</strong> aufzudecken und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.<br />
Erkennen die Schülerinnen und Schüler die „Medienkompetenz“ des<br />
Lehrers, werden sie sicher nicht mehr so leichtfertig mogeln.<br />
Was ist ein Plagiat<br />
Plagiat ist der Diebstahl geistigen Eigentums, die unrechtmäßige Nachahmung<br />
bzw. Veröffentlichung eines wissenschaftlichen oder künstlerischen Werkes,<br />
das von einem anderen geschaffen worden ist.<br />
Eine scherzhafte Definition nach Wilson Mizner:<br />
Aus einem Buch abschreiben = Plagiat,<br />
<strong>aus</strong> zwei Büchern abschreiben = Essay,<br />
<strong>aus</strong> drei = Kompilation,<br />
<strong>aus</strong> vier = Dissertation.<br />
Quelle: http://plagiat.htw-berlin.de/ff/definition/1_1/defs (01.06.2010) oder<br />
http://plagiat.htw-berlin.de/ (18.02.2011)<br />
Her<strong>aus</strong>geber:<br />
Staatsinstitut für Schulqualität<br />
und Bildungsforschung<br />
Schellingstraße 155, 80797 München<br />
Tel.: 089 2170-2101, Fax: 089 2170-2105<br />
www.isb.bayern.de<br />
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<strong>Schummeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>Plagiaten</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Internet</strong><br />
Ein Plagiator schreibt seinen Text wörtlich bei einem anderen Urheber ab,<br />
ohne ihn korrekterweise zu zitieren, und gibt dieses Werk als sein eigenes<br />
geistiges Eigentum <strong>aus</strong>.<br />
Viele Schülerinnen und Schüler glauben, was im <strong>Internet</strong> von allen genutzt<br />
werden kann, gehört auch allen. So einfach ist es aber nicht. Das Urheberrecht<br />
setzt der Nutzung des geistigen Eigentums anderer klare Grenzen.<br />
Woran erkennt man ein Plagiat<br />
In der Regel können Lehrkräfte einschätzen, ob eine schriftliche oder mündliche<br />
Leistung <strong>dem</strong> Leistungsstand des Schülers entspricht. Bei Aufsätzen, Referaten<br />
oder Facharbeiten kann sich leicht der Verdacht der „Mogelei“ aufdrängen.<br />
Es gibt einige untrügliche Zeichen dafür:<br />
Extrem gut geschriebene Aufsätze und wohlgefällige Wortwahl können<br />
Anzeichen eines Plagiats sein. Es kann aber auch sein, dass der Autor<br />
einfach gut schreibt, das darf man nicht vergessen.<br />
Ein Stilwechsel <strong>mit</strong>ten in der Arbeit ist ein bedeutsames Anzeichen, dass<br />
hier etwas "geborgt" worden ist. Wenn nach seitenlangen Rechtschreibproblemen<br />
plötzlich sehr flüssig Geschriebenes steht, ist der<br />
Verdacht auf ein Plagiat gegeben. Auch Formatierungswechsel gehören<br />
in diese Kategorie: Überschriftenarten, unterschiedliche Zeilenabstände<br />
oder Zeilenlängen oder gar mehrere Schriftartenwechsel <strong>mit</strong>ten im Text.<br />
Wer schon so faul ist, eine Arbeit zu übernehmen, ist oft auch zu faul,<br />
sich um richtige Rechtschreibung und Grammatik zu bemühen. Korrekturen<br />
wären relativ einfach <strong>mit</strong> Programmen wie Word vorzunehmen.<br />
Daher sind interessante Verschreiber Indizien für ein Plagiat. Manchmal<br />
gibt es auch Fehler im Ursprungswerk, die eins zu eins übernommen<br />
werden, weil der Plagiator der Meinung ist, dies sei wohl ein Fachbegriff<br />
und deswegen nicht im Wörterbuch zu finden.<br />
Werden Fremdwörter und außergewöhnliche Fachbegriffe verwendet,<br />
die die Schülerin oder der Schüler nicht erklären kann, und die Sie vielleicht<br />
sogar selber nachschlagen müssen, kann ein Plagiat vermutet<br />
werden.<br />
Falsch geschriebene Eigennamen sind auch gute Hinweise, denn sie<br />
werden nicht durch Rechtschreibkorrekturprogramme gefunden. Werden<br />
Eigennamen in einer Arbeit auf verschiedene Weise geschrieben,<br />
kann das darauf hindeuten, dass <strong>aus</strong> mehreren Quellen abgeschrieben<br />
wurde.<br />
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<strong>Schummeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>Plagiaten</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Internet</strong><br />
Quelle: http://plagiat.htw-berlin.de/ff/startseite/fremde_federn_finden<br />
(01.06.2010)<br />
Tipp „Schülerreferate und <strong>Internet</strong>-Quellen: Beurteilungstipps“<br />
http://www.lehrer-online.de/schuelerreferate.php<br />
Wie weist man Plagiate nach<br />
Sie haben auf Grund einiger Fakten Verdacht geschöpft und möchten diesem<br />
nachgehen.<br />
Konfrontieren Sie die Schülerin oder den Schüler <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Plagiatsverdacht<br />
und sprechen Sie <strong>mit</strong> ihr oder ihm über die Arbeit. Stellen Sie Fragen<br />
<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> Themengebiet oder fragen Sie nach <strong>dem</strong> Fundort von<br />
Textquellen. Auf diese Weise können Sie manch eine Schülerin oder einen<br />
Schüler dazu bewegen, seine Fehler einzugestehen.<br />
Bild: Andrea Damm,<br />
www.pixelio.de<br />
Verschaffen Sie sich einen Überblick über die gängigsten <strong>Internet</strong>seiten,<br />
die Schülern Hilfe bei H<strong>aus</strong>aufgaben, Referaten und Facharbeiten bieten.<br />
Geben Sie die verdächtige Stichprobe in das Suchfeld von Suchmaschinen<br />
(z. B. Google, Fireball oder Altavista) ein. Substantive oder Eigennamen<br />
werden in der Regel ohne Hochkommata eingegeben, ein wörtliches<br />
Zitat wird oft von Hochkommata eingeschlossen. Meist werden von<br />
Schülerinnen und Schülern <strong>mit</strong> den Texten gleich Bilder <strong>mit</strong>kopiert. Die<br />
Bilderseite von Google führt zu den Originalseiten, in die das Bild eingebunden<br />
war.<br />
Bei der Überprüfung von Facharbeiten - hier ist die Bewertung von Bedeutung<br />
- können Sie auch Suchdienste benutzen. Darunter versteht<br />
man Programme, die es erlauben, das Original eines <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Internet</strong><br />
abgeschriebenen Textes zu finden. In der Regel handelt es sich um lizenzpflichtige,<br />
englischsprachige Seiten.<br />
Ein anderer Weg wäre die Verwendung von Plagiatssoftware. Frau Prof.<br />
Dr. Debora Weber-Wulff, Medieninformatikerin an der Fachhochschule<br />
für Technik und Wirtschaft Berlin (FHTW), hat im Jahr 2010 die 26 wichtigsten<br />
Systeme einer kritischen Prüfung unterzogen und kam zu <strong>dem</strong><br />
Ergebnis: Diese Systeme haben nach temporärer Besserung inzwischen<br />
wieder an Qualität verloren.<br />
Weitere Informationen: http://plagiat.htw-berlin.de/software/<br />
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<strong>Schummeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>Plagiaten</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Internet</strong><br />
„Ich kann keines der Systeme für die generelle Benutzung empfehlen“,<br />
sagt die Professorin für Medieninformatik, die seit 2004 regelmäßig Plagiats-Software<br />
unter die Lupe nimmt. Am besten fährt die Wissenschaftlerin<br />
immer noch <strong>mit</strong> Google.<br />
Quelle: http://www.focus.de/digital/internet/plagiatssuche-google-schlaegtspezial-software_aid_600565.html<br />
(16.02.2011)<br />
Sind Sie <strong>dem</strong> Plagiator auf die Schliche gekommen, so ist es unbedingt<br />
ratsam, das Plagiat <strong>mit</strong>tels Ausdruck der Quelle <strong>mit</strong> Angabe der <strong>Internet</strong>adresse<br />
(URL) und des Abrufdatums nachzuweisen.<br />
Tipp „Schutz vor digitaler Mogelei“<br />
http://www.lehrer-online.de/digitale-mogelei.php<br />
Das Aufdecken von <strong>Plagiaten</strong> sollte nicht das Ziel pädagogischen Bemühens<br />
seitens der Lehrkräfte sein. Neben der Korrektur erfordert es zusätzlichen<br />
Zeitaufwand. Besser wäre es, Plagiate von vornherein zu verhindern.<br />
Wie kann man Plagiate vermeiden<br />
Bild: Domino, www.pixelio.de<br />
Die Übernahme fremder Inhalte <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Internet</strong> ohne Quellenangabe<br />
ist kein Kavaliersdelikt, sondern Betrug. Die Lehrkraft kann die eigene<br />
geistige Leistung der Schülerinnen und Schüler nicht objektiv und gerecht<br />
beurteilen und der „Schummler“ verstößt gegen das Urheberrecht.<br />
Appellieren Sie an die Fairness und klären Sie Ihre Schülerinnen<br />
und Schüler über die Rechtslage auf. Ausschlaggebend ist §51 UrhG Zitatrecht.<br />
(siehe auch<br />
http://remus-hochschule.jura.uni-saarland.de/index.html )<br />
Tipp „Das Zitatrecht“<br />
http://www.lehrer-online.de/zitatrecht.php<br />
Besprechen Sie <strong>mit</strong> Ihren Schülerinnen und Schülern die wichtigsten Regeln<br />
wissenschaftlichen Arbeitens wie das richtige Zitieren (siehe<br />
http://www.teachsam.de/arb/zit_kurzinfo.htm ), vor allem das Zitieren<br />
<strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Internet</strong><br />
(siehe http://www.teachsam.de/arb/zit_internet_1.htm ).<br />
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<strong>Schummeln</strong> <strong>mit</strong> <strong>Plagiaten</strong> <strong>aus</strong> <strong>dem</strong> <strong>Internet</strong><br />
Bei Literaturangaben sind der korrekte Quellennachweis und die richtige<br />
Autorenangabe Teil des Zitierens<br />
(siehe http://www.teachsam.de/arb/zit_quelle_autor.htm ).<br />
Die Inhalte verschiedener <strong>Internet</strong>seiten unterscheiden sich zuweilen<br />
sehr in ihrer Qualität. Dies trifft auch für die zahlreichen Materialbörsen<br />
im <strong>Internet</strong> zu. Sprechen Sie <strong>mit</strong> Ihren Schülerinnen und Schülern darüber<br />
und sehen sich gemeinsam unterschiedliche Seiten an, da diese oft<br />
nicht erkennen können oder wollen, was gut oder schlecht ist. Gegebenenfalls<br />
schauen Sie sich gemeinsam unterschiedliche <strong>Internet</strong>-Seiten an.<br />
Sie können das Plagiieren auch schon im Vorfeld <strong>mit</strong> der Vergabe des<br />
Arbeitsauftrags einschränken. Allerweltsthemen oder Standardthemen<br />
verführen zum <strong>Schummeln</strong>.<br />
Begünstigen Google und Wikipedia Plagiate<br />
Die Suchmaschine Google und die Online-Enzyklopädie Wikipedia haben sich<br />
in jüngster Zeit zu Wissensautoritäten entwickelt.<br />
Recherche <strong>mit</strong> Suchmaschinen (Unterrichtseinheit):<br />
http://www.lehrer-online.de/suchoperatoren.php<br />
Recherchepraxis - Systematische Suche im <strong>Internet</strong>:<br />
http://www.lehrer-online.de/recherchepraxis.php<br />
Online-Lehrgang "Fremde Federn Finden"<br />
Prof. Dr. Debora Weber-Wulff, Medieninformatikerin an der Fachhochschule<br />
für Technik und Wirtschaft Berlin (FHTW), hat für Lehrkräfte einen kostenlosen<br />
Online-Kurs <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Titel "Fremde Federn finden" entwickelt. Er befasst<br />
sich <strong>mit</strong> <strong>dem</strong> Thema Plagiate an Schulen und bietet einen Test <strong>mit</strong> zehn Aufsätzen:<br />
Plagiat oder kein Plagiat<br />
http://plagiat.htw-berlin.de/ff/startseite/fremde_federn_finden<br />
http://plagiat.htw-berlin.de/<br />
Bild: http://plagiat.htw-berlin.de/ff/startseite/fremde_federn_finden<br />
Textquelle http://plagiat.htw-berlin.de<br />
Bildquelle http://www.pixelio.de/<br />
Autorin<br />
Barbara Mörig, ISB München, Referat Medienbildung<br />
Mai 2005, überarbeitet Februar 2011<br />
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