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ZUSAMMENSETZUNG, TEXTUR UND EIGENSCHAFTEN DES ...

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<strong>ZUSAMMENSETZUNG</strong>, <strong>TEXTUR</strong><br />

<strong>UND</strong> <strong>EIGENSCHAFTEN</strong><br />

<strong>DES</strong> BODENS<br />

Kurzbeschreibung:<br />

Dieses Modul umfasst 4 Arbeitsblätter. Es werden grundlegende Eigenschaften<br />

des Bodens anhand einfacher Versuche vorgestellt und erklärt.<br />

Inhalte / Durchführung:<br />

• Woraus besteht der Boden? Welche Bodenarten gibt es? Wie ist es um<br />

deren Fruchtbarkeit und Wasserhaushalt bestellt? Die Arbeitsblätter 1-4<br />

beantworten diese elementaren Fragen in Form einfacher Versuche.<br />

-> Laborunterricht!<br />

• Zeitaufwand:<br />

(für Versuchsdurchführung und Bearbeitung der<br />

Hintergrundinformation)<br />

Arbeitsblatt 1: 1 Unterrichtseinheit<br />

ACHTUNG: Längere Vorbereitungszeit notwendig!<br />

Arbeitsblatt 2: 1 Unterrichtseinheit<br />

Arbeitsblatt 3: 2 Unterrichtseinheiten<br />

Arbeitsblatt 4: 2 Unterrichtseinheiten<br />

ACHTUNG: Längere Vorbereitungszeit notwendig!<br />

• Die genaue Arbeitsanleitung zu den einzelnen Versuchen ist auf den<br />

Arbeitsblättern angeführt.<br />

•<br />

•<br />

Schulstufe<br />

9-11<br />

Unterrichtsfächer<br />

Biologie<br />

Benötigtes Material<br />

Die benötigten Materialien<br />

sind auf den einzelnen<br />

Arbeitsblättern angeführt.<br />

Die Bodenproben sind von<br />

den SchülerInnen selbst<br />

zu sammeln und mit zu<br />

bringen.<br />

Lehrziele<br />

• Wichtige Bodenarten<br />

• Zusammensetzung des<br />

Bodens<br />

•<br />

Wichtige Eigenschaften<br />

des Bodens:<br />

- Korngröße<br />

- Wasserhaushalt<br />

- Fruchtbarkeit<br />

- Bearbeitbarkeit<br />

- Humusgehalt


Arbeitsblatt 1 - Schlämmprobe<br />

Die Schlämmprobe ermöglicht einen ersten Eindruck von der Zusammensetzung einer<br />

Bodenprobe.<br />

Material � Bodenprobe(n)<br />

� 1 Spritzflasche mit Leitungswasser<br />

� mehrere Schraubgläser (ca. 1/4 l Volumen)<br />

� Erdbohrer oder kleine Handschaufel; Teelöffel<br />

� Speisesalz (NaCl) und/oder Calziumchlorid (CaCl 2 )<br />

Durchführung<br />

1. Schraubglas zu etwa 1/4 mit einer Bodenprobe befüllen.<br />

2. Mit Leitungswasser bis 1 cm unterhalb des Glasrandes auffüllen.<br />

3. Glas zuschrauben und kräftig schütteln.<br />

4. Glas abstellen und Sedimentation beobachten. Die einzelnen Fraktionen setzen sich nach Korngröße<br />

und spezifischem Gewicht unterschiedlich rasch am Boden ab, was zu einer typischen Schichtung<br />

führt.<br />

Hinweis:<br />

Die Sedimentationsgeschwindigkeit hängt von der Korngröße ab. Bei tonreichen Böden dauert die vollständige<br />

Sedimentation mehrere Stunden! Durch die Zugabe von Calziumchlorid kann die Sedimentation<br />

beschleunigt werden. Die Zugabe von Natriumchlorid bewirkt eine schärfere (deutlichere) Schichtentrennung.<br />

ACHTUNG: Die Schlämmprobe sollte bereits einige Stunden vorher angesetzt werden, damit es zu einer<br />

vollständigen Sedimentation kommt! Im Unterricht erfolgt dann die Auswertung des Versuchs.<br />

Welchen Zweck hat der Salzzusatz :<br />

Seite 1/2<br />

Die zweiwertigen Calzium-Ionen fungieren als Brücken zwischen den<br />

elektrostatisch negativ geladenen Tonmineralien. Es entstehen Aggregate (Cluster), die schneller<br />

ausflocken.<br />

Die einwertigen Natrium-Ionen binden auch an die Tonmineralien, eignen sich aber nicht als „Brückenbildner“.<br />

Die Natrium-ummantelten Tonpartikel stoßen einander ab, sie dispergieren und bleiben länger in<br />

Schwebe.


Arbeitsblatt 1 - Schlämmprobe<br />

Auswertung<br />

Seite 2/2<br />

1. Zeichne die einzelnen Schichten ein und beschrifte sie (z.B. Steinchen, Sand, Ton, trübes Wasser mit<br />

feinen Schwebstoffen, klares Wasser, Pflanzenteile, Humus)!<br />

2. Vergleiche „deine“ Schlämmprobe mit denen deiner MitschülerInnen bzw. mit einer Schlämmprobe<br />

mit Salzzusatz. Notiere die auffälligsten Unterschiede hinsichtlich Zusammensetzung, Schichtdicke<br />

und letztlich auch der „Schärfe“ der Schichtentrennung bei der Probe mit Salzzusatz.<br />

Dem folgenden Diagramm kannst du die durchschnittliche Zusammensetzung des Bodens entnehmen<br />

(Zahlenangaben nach D. Schroeder, Bodenkunde in Stichworten, 1992):


Arbeitsblatt 2 - Erde – mit allen Sinnen<br />

Dieses Arbeitsblatt zeigt dir, dass wir alleine mit unseren Sinnen - ohne technische Geräteausstattung<br />

- fundierte Aussagen über die Bodenart (Textur) machen können.<br />

Material � Bodenprobe(n)<br />

� 1 Spritzflasche mit Leitungswasser<br />

Durchführung<br />

Seite 1/2<br />

Die Bodenprobe muss leicht feucht sein. Gegebenenfalls mit Wasser aus der Spritzflasche anfeuchten.<br />

1. Geruch<br />

Jeder Bodentyp hat einen charakteristischen Geruch. So haben Böden mit hohem Humusgehalt einen typisch<br />

„erdigen“ Geruch, während sandige Böden eher geruchlos sind. Schlecht durchlüftete – meist sehr<br />

feinkörnige – Böden riechen oft „faulig“ bzw. „modrig“.<br />

2. Fingerprobe (Formbarkeit, Haftung auf der Haut)<br />

Rollprobe (Formbarkeit): Versuche eine feuchte Bodenprobe zwischen den Handtellern zu einer „Erdnudel“<br />

auszurollen!<br />

Haftprobe: Zerreibe ein wenig Erde zwischen Daumen und Zeigefinger! Beobachte, wie gut die Probe auf<br />

deiner Haut haftet und welche Art von Belag sie auf deiner Haut hinterlässt.<br />

3. Trage deine Eindrücke in die Tabelle ein und ordne die einzelnen Proben einer bestimmten Bodenart zu!<br />

(Hintergrundinformationen findest du auf der nächsten Seite.)<br />

4. Bodenfarbe<br />

Wie die Textur eines Bodens kann auch die Farbe unmittelbar vor Ort bestimmt werden. Allerdings können<br />

aufgrund der Farbe keine Aussagen über die Bodenart gemacht werden. Vielmehr dient die Farbe zur<br />

Differenzierung des Bodenhorizonts und des Bodentyps.<br />

Für die Bodenfarbe verantwortlich sind v. a. ...<br />

(1) die organischen Bodenbestandteile (abhängig von ihrem Gehalt und ihrem Zersetzungs-<br />

grad: Schwarze, braunschwarze und graue Farbtöne) und<br />

(2) verschiedene Metallverbindungen: Oxidierte Eisenverbindungen sind für rote, gelbe und<br />

orange Farben verantwortlich; reduzierte Eisenverbindungen für grünliche, gelbliche und<br />

bläuliche Farbtöne). Daneben spielen auch Manganverbindungen eine große Rolle.<br />

Allgemein gilt: Feuchte Böden reflektieren weniger Licht und erscheinen daher dunkler und intensiver<br />

getönt als trockene Böden.


Arbeitsblatt 2 - Erde – mit allen Sinnen<br />

Einteilung der Böden nach ihrer Korngr öße<br />

Seite 2/2<br />

Die folgenden zwei Tabellen geben einen Überblick über die Klassifikation der mineralischen Bestandteile<br />

aufgrund ihrer Korngr öße (gemäß der Internationalen Bodenkundlichen Gesellschaft; in: E. Leitgeb,<br />

Bodenkunde für Ökologen, Studienblätter<br />

zur Vorlesung im WS 00/01).<br />

Wir unterscheiden Feinb öden und Grobb öden (= Grobskelett).<br />

Zwischen den einzelnen Bodenarten gibt es weitere Übergänge und Mischungen,<br />

z.B. sandiger Lehm, toniger Lehm, schluffiger Sand etc.<br />

Die Korngr öße bestimmt maßgeblich die Eigenschaften des Bodens<br />

- Sandige Böden lassen sich nicht formen, sie zerbröseln. Ihre grobkörnigen Bestandteile<br />

haften nicht an den Fingern. Trockene Bodenproben zeigen keinen Zusammenhalt ihrer<br />

Bestandteile, sie zerfallen (vgl. Sandburgen, „Auf Sand gebaut“).<br />

Einzelne „Sandkörnchen“ sind mit freiem Auge sichtbar.<br />

- Schluffige Böden lassen sich nur bedingt formen. Häufig bricht die Bodenprobe beim<br />

Ausrollen. Dafür haftet Schluff/Lehm gut auf der Haut, wo er einen stumpfen Belag<br />

hinterlässt. Trockene Bodenproben lassen sich zerreiben.<br />

- Tonige Böden hingegen lassen sich sehr gut formen und zeigen beim Ausrollen kaum<br />

Risse. Ihre feinkörnigen Bestandteile fühlen sich fettig an und haften sehr gut auf der<br />

Haut. Sie hinterlassen einen glänzenden Belag.<br />

Trockene Bodenproben sind sehr hart und lassen sich nicht/schwer zerreiben.


Arbeitsblatt 3 - Wasserhaushalt & Bodenart<br />

Dieser Versuch informiert dich über den Zusammenhang zwischen Bodenart (Textur) und<br />

Wasserdurchlässigkeit bzw. Wasserspeicherverm ögen (= Wasserkapazität).<br />

Material � 3 TROCKENE Bodenproben<br />

� 3 20-30 cm lange Glasröhrchen mit einem Durchmesser von ca. 2-3 cm<br />

� Gardinentüll, Klebeband<br />

� 3 Stative mit Stativklemmen<br />

� Trichter (gerolltes Blatt Papier), 3 Messbecher und 3 Messzylinder (je 100 ml)<br />

� Spritzflasche mit Leitungswasser<br />

� Stoppuhr<br />

Durchführung<br />

Seite 1/3<br />

1. Verschließe eine Seite der Glasröhrchen mit Gardinentüll (mit Klebeband fixieren) und bring darüber<br />

eine 10 cm - Markierung an.<br />

2. Befülle die Glasröhrchen mit den verschiedenen Bodenproben bis zur 10 cm Markierung. Ein Trichter<br />

erleichtert das Befüllen der Glasröhrchen.<br />

3. Die Glasröhrchen werden kurz aufgestoßen und so senkrecht am Stativ fest geklemmt, dass die<br />

Messbecher darunter gestellt werden können.<br />

4. Befeuchte die Bodenproben an der Oberfläche mit etwas Wasser aus der Spritzflasche.<br />

5. Befülle die Messzylinder mit je 50 ml Wasser.<br />

6. Gieße das Wasser vorsichtig – der Glaswand entlang – auf die erste Bodenprobe. Sofort beobachten!<br />

Stoppe die Zeit bis zum ersten Wasseraustritt.<br />

7. Wie viel Wasser sammelt sich im Messbecher? Wie viel Wasser verbleibt in der Bodenprobe? Trage die<br />

Ergebnisse in die Tabelle ein.<br />

8. Ordne die Proben aufgrund der Messergebnisse einer bestimmten Bodenart zu! Die dazu<br />

erforderlichen Informationen findest du auf der nächsten Seite.


Arbeitsblatt 3 - Wasserhaushalt & Bodenart<br />

Seite 2/3<br />

Die Wasserdurchlässigkeit und das Wasserspeicherverm ögen (die Wasserkapazität) hängen von der<br />

Porengr öße – und damit auch von der Korngr öße – ab.<br />

Allgemein gilt:<br />

� Je feinkörniger ein Boden ist, desto kleiner sind auch seine Poren, aber desto<br />

größer ist sein gesamtes Porenvolumen.<br />

� Feinkörnige Böden mit großem Porenvolumen haben eine geringe<br />

Wasserdurchlässigkeit und ein hohes Wasserspeicherverm ögen.<br />

Wir unterscheiden folgende Porengr ößen:<br />

� Feinporen mit einem Durchmesser von < 0,2 µm<br />

� Mittelporen mit einem Durchmesser von 0,2-10 µm<br />

� Grobporen mit einem Durchmesser > 10 µm<br />

Die folgende Tabelle (nach F. Scheffer und P. Schachtschabel, 1992, Lehrbuch der Bodenkunde) gibt Aufschluss<br />

über den Zusammenhang zwischen Korngr öße, Porengr öße und Porenvolumen:<br />

Zusammenfassende Bewertung der verschiedenen Bodenarten<br />

Die Bodeneigenschaften bestimmen die landwirtschaftlichen Nutzungsm öglichkeiten. Bewerte aufgrund<br />

deiner bisherigen Erkenntnisse (Arbeitsblätter 2-3) die Eigenschaften der vier wichtigsten Bodenarten!<br />

Verwende dafür die folgende Legende:<br />

++: sehr gut (sehr hoch) +: gut (hoch) 0: mittel -: schlecht (gering)


Arbeitsblatt 3 - Wasserhaushalt & Bodenart<br />

Lösung:<br />

Seite 3/3


Arbeitsblatt 4 - Der Humusgehalt<br />

Seite 1/2<br />

Wie du der Abbildung im Arbeitsblatt 1 entnehmen kannst, enthält Boden durchschnittlich ca. 7% Humus.<br />

Der folgende Versuch zeigt dir, wie du den Humusgehalt genauer bestimmen kannst.<br />

Material � Bodenprobe(n)<br />

� Spatel, Mörser mit Pistill<br />

� Löffel, Porzellanschale, Glasstab zum Umrühren<br />

� Vierfuß/Dreifuß mit Drahtgitter, Bunsenbrenner<br />

� Laborwaage<br />

Durchführung<br />

1. Vorbereitung: Für den Versuch eignen sich nur TROCKENE Bodenproben!<br />

Entferne Bodentiere (sofern möglich) und frische/lebende Pflanzenteile (z.B. Wurzeln) aus der Probe.<br />

Lasse die Bodenprobe einige Tage bei Zimmertemperatur an einem möglichst trockenen Ort stehen,<br />

damit sie austrocknen kann. Sehr klebrige (bindige) Proben mit der Spatel zerkleinern.<br />

2. Zerreibe die trockene Bodenprobe mit dem Mörser. Fülle 2-3 Esslöffel der trockenen Bodenprobe in<br />

eine Porzellanschale und bestimme mit der Laborwaage möglichst exakt das Gewicht der Bodenprobe.<br />

Trage das Ergebnis in die Tabelle ein.<br />

3. Stelle die Porzellanschale auf das Drahtgitter des Vierfußes, platziere den Bunsenbrenner darunter<br />

und glühe die Probe 20-30 min aus. Hin und wieder mit dem Glasstab umrühren.<br />

ACHTUNG, VERBRENNUNGSGEFAHR!<br />

4. Drehe den Gashahn zu und lasse die Bodenprobe einige Minuten abkühlen.<br />

5. Bestimme nun das Gewicht der ausgeglühten Bodenprobe und notiere das Ergebnis.<br />

VORSICHT, DIE PORZELLANSCHALE KANN NOCH HEISS SEIN!<br />

6. Berechne die Gewichtsdifferenz. Diese entspricht dem Humusgehalt in Gramm. Berechne daraus den<br />

Humusgehalt in %, wobei gilt: Gewicht der Probe vor dem Ausglühen = 100 %.<br />

7. Bewerte den Humusgehalt deiner Probe anhand der unten stehenden Tabelle.<br />

Bewertung des Humusgehaltes<br />

Hinweise:<br />

(1) Humus besteht aus abgestorbener/toter organischer Substanz und deren organischen<br />

Umwandlungsprodukten. Es ist unmöglich, alle lebenden Organismen bzw. deren Teile aus der Probe<br />

zu entfernen. Streng genommen, hast du also nicht den Humusanteil bestimmt, sondern den Anteil<br />

der gesamten organischen Substanz (abzüglich der Anteile, die du vorher aus der Probe aussortiert<br />

hast). Da das Bodenleben aber nur etwa 15 % der organischen Substanz ausmacht, kann es vernach<br />

lässigt werden.<br />

(2) Auf der nächsten Seite findest du weiterführende Informationen zum Thema Humus.


Arbeitsblatt 4 - Der Humusgehalt<br />

Humusformen und Humusarten<br />

Was ist Humus?<br />

Seite 2/2<br />

Das Wort Humus ist lateinischen Ursprungs und bedeutet so viel wie feuchter, fruchtbarer Boden. Unter<br />

Humus versteht man die Gesamtheit aller abgestorbenen organischen Substanzen und deren organische<br />

Umwandlungsprodukte.<br />

Wie viel Humus enthält unser Boden?<br />

Ackerböden enthalten durchschnittlich nur 1,8-2,5 % Humus, Grünlandböden mit 5-8 % hingegen deutlich<br />

mehr. Außerdem sinkt der Humusgehalt mit zunehmender Korngröße der mineralischen Bodenbestandteile,<br />

d. h. sandige Böden haben einen niedrigeren Humusgehalt als tonige.<br />

Nach ihrer Struktur / ihrem Zersetzungsgrad sind 3 Humusformen zu unterscheiden:<br />

(1) Mull<br />

Diese Humusart ist typisch für biotisch aktive Böden mit guter Nährstoffversorgung. Die Humifizierung<br />

erfolgt rasch, was sich im völligen Fehlen einer Streu-Auflage zeigen kann. Es entstehen charakteristische<br />

Ton-Humus-Komplexe. Ein günstiges Porenvolumen sorgt für gute Durchlüftung und erleichtert es den<br />

Bodentieren, die organischen Bodenbestandteile mit den mineralischen rasch und intensiv zu durchmischen.<br />

Mull ist typisch für Wiesengesellschaften und Laubmischwälder.<br />

(2) Rohhumus<br />

Rohhumus weist auf schlechte Lebensbedingungen hin. Die biotische Aktivität ist sehr gering, sodass die<br />

Vegetationsrückstände nur langsam abgebaut werden. Aufgrund fehlender Bioturbation bildet Rohhumus<br />

eine dichte Auflage direkt auf dem Mineralboden mit scharfer Grenze zu diesem. Es herrschen nährstoffarme,<br />

saure Verhältnisse (pH-Wert 3-4). Entsprechend verarmt ist das Bodenleben, Pilzhyphen dominieren.<br />

Rohhumus-Auflagen sind typisch für Fichten-Monokulturen.<br />

(3) Moder<br />

Moder nimmt eine Zwischenstellung zwischen Mull und Rohhumus ein. Zu finden ist er auf/in nährstoffarmen,<br />

sandigen Böden bei feucht-kühlen Klimaverhältnissen.<br />

Moderhumus ist typisch für Nadelmischwälder.<br />

Nach ihrer Funktion ist zwischen 2 Humusarten zu unterscheiden:<br />

Nährhumus<br />

Nährhumus ist die Nahrungsgrundlage für die Kleinstlebewesen des Bodens. Er besteht aus leicht umsetzbaren<br />

Stoffen, die größtenteils mineralisiert werden. Damit ist Nährhumus eine wichtige Quelle für<br />

Kohlenstoffdioxid, Phosphate und Stickstoffverbindungen. Diese wiederum sind elementare Pflanzennährstoffe.<br />

Dauerhumus<br />

Dauerhumus wird nur langsam umgebaut. Mit über 90 % repräsentiert er die Hauptmasse des Gesamthumusgehalts<br />

eines Bodens. Mit Tonpartikeln bildet er Bodenkolloide, die verantwortlich sind für die Wasser-<br />

und Nährstoffspeicherung sowie für das Bodengefüge. Er ist von entscheidender Bedeutung für die<br />

Bodenfruchtbarkeit.

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