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Physiologische Grundlagen der Fruchtbarkeit - Zentrale ...

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Die Abteilung „<strong>Fruchtbarkeit</strong>sservice“ <strong>der</strong> NORDRIND möchte Betrieben im Rahmen ihres<br />

<strong>Fruchtbarkeit</strong>smanagements, beson<strong>der</strong>s wenn Probleme auftreten, bei <strong>der</strong> Aufdeckung und<br />

Beseitigung dieser beratend und handelnd zur Seite stehen. Die Betriebe melden sich entwe<strong>der</strong><br />

direkt o<strong>der</strong> werden über den Besamer (Tierzuchttechniker/Tierarzt) gemeldet. Es wird dann mit<br />

dem Betriebsleiter ein Besuchstermin vereinbart. Bei <strong>der</strong> Sterilitätsdiagnostik auf Herdenebene<br />

wird nach einem Strategieplan vorgegangen. Neben <strong>der</strong> äußeren Beurteilung des Tieres und <strong>der</strong><br />

inneren Untersuchung <strong>der</strong> Genitalien werden für die weiterführende Diagnostik verschiedene<br />

Probenmaterialien (Blut, Speichel, Scheidensekret, Futter) gesammelt. Die mit Hilfe mo<strong>der</strong>ner<br />

Laboruntersuchungsmethoden gewonnenen Ergebnisse geben wertvolle Hinweise für die<br />

unfruchtbarkeitsauslösenden Ursachen. Im Gespräch mit dem Landwirt werden außerdem die<br />

Bereiche <strong>der</strong> Geburtshilfe, des Besamungsmanagements, <strong>der</strong> Haltung, <strong>der</strong> Futterproduktion und<br />

Fütterung, <strong>der</strong> Düngung sowie sonstige innerbetriebliche Beson<strong>der</strong>heiten und Probleme<br />

diskutiert und Lösungsvorschläge aufgezeigt. Eine Auswertung <strong>der</strong> Betriebsergebnisse im<br />

Folgejahr <strong>der</strong> Besuche erbrachte folgende Ergebnisse:<br />

Für alle untersuchten <strong>Fruchtbarkeit</strong>smerkmale (ZKZ, GZ, RZ, VZ, TI) zeigen sich<br />

Verbesserungen, die für die ZKZ und GZ hochsignifikant sowie für die RZ und VZ signifikant<br />

abzusichern sind.<br />

Die Ergebnisse belegen, dass die Verbesserung <strong>der</strong> <strong>Fruchtbarkeit</strong>sleistung in Herdbuchbetrieben<br />

und in Betrieben mit überdurchschnittlicher Milchleistung deutlicher ausfallen, obwohl hier die<br />

Ergebnisse im Vorjahr bereits günstiger waren als in Nichtherdbuchbetrieben bzw. bei<br />

unterdurchschnittlicher Herdenleistung. (Motivierte Betriebsleiter, Wissensvertiefung,<br />

Prophylaxe).<br />

Gute Herdenfruchtbarkeit und hohe Herdenmilchleistung müssen sich nicht ausschließen. Der<br />

Gegensatz zwischen beiden Leistungsbereichen muss stärker in den Verantwortungsbereich des<br />

Herdenmanagements (Betriebsleiters) gerückt werden.<br />

Blutserumuntersuchungen im Rahmen des<br />

<strong>Fruchtbarkeit</strong>smanagements (Abb. 3)<br />

Klinisch-chemische Blutserumuntersuchungen werden angewandt zur<br />

• Zur Erarbeitung einer exakten Diagnose bei offensichtlich kranken Tieren<br />

• Zur Kontrolle <strong>der</strong> Wirkung einer angesetzten Therapie<br />

• Zur Feststellung <strong>der</strong> endgültigen Ausheilung<br />

• Zur Gesundheitskontrolle und Frühdiagnose vorwiegend nicht infektiöser Erkrankungen<br />

• Zur Überwachung und Kontrolle <strong>der</strong> Fütterung<br />

Im Rahmen <strong>der</strong> Herdensterilitätsuntersuchungen und auch im Rahmen integrierter<br />

Herdenbetreuungsprogramme kommt den beiden letztgenannten Punkten ganz beson<strong>der</strong>e<br />

Bedeutung zu, da sich herausgestellt hat, dass sich Gesundheits- und <strong>Fruchtbarkeit</strong>sschäden<br />

schon längere Zeit vor dem Auftreten in Verän<strong>der</strong>ungen des Substrat-, Elektrolyt- und<br />

Enzymmusters im Serum bemerkbar macht. So findet man häufig bei noch klinisch gesunden<br />

Tieren von <strong>der</strong> Norm abweichende Serumparameter, die einen Hinweis auf später ablaufende<br />

Gesundheits- und <strong>Fruchtbarkeit</strong>sstörungen geben. Desgleichen können mit diesen<br />

Untersuchungsmethoden Fütterungsschäden und Fütterungsmängel nachgewiesen werden, die<br />

sie ebenfalls nachteilig auf Gesundheit und <strong>Fruchtbarkeit</strong> auswirken können. Auch eine ständige<br />

Kontrolle und Überprüfung <strong>der</strong> Fütterung ist möglich, so dass Fehlversorgungen frühzeitig<br />

erkannt und eher abgestellt werden können. Die Möglichkeit, eine Fehlversorgung durch<br />

Überprüfung direkt vom Tier stammen<strong>der</strong> Substrate erkennen zu können, hat den Vorteil, dass<br />

oftmals schwierige, langwierige und auch teilweise unsichere Rationskontrollen umgangen<br />

Dehning – <strong>Fruchtbarkeit</strong>smanagement 28

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