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Physiologische Grundlagen der Fruchtbarkeit - Zentrale ...

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Östrogene (Brunsthormone):<br />

Die Östrogene werden im Follikel gebildet und bewirken die eigentlichen Brunsterscheinungen<br />

am Tier – und zwar sowohl die nicht sichtbaren inneren Brunstmerkmale an Gebärmutter, Cervix<br />

und Scheide als auch die deutlich erkennbaren äußeren Brunstmerkmale wie Unruhe, verstärkte<br />

Bewegungsaktivität, Aufspringen, Brüllen, Milchverhalten, Duldungsreflex, Vergrößerung <strong>der</strong><br />

Vulva, Brunstschleimsekretion und Erschlaffen <strong>der</strong> Beckenbän<strong>der</strong>.<br />

Die größte Menge an Östrogen wird während <strong>der</strong> Hauptbrunst im Follikel gebildet. Nach dem<br />

Eisprung wird die Bildung von Östrogen plötzlich unterbrochen. Im Zwischenhirn und <strong>der</strong><br />

Hirnanhangsdrüse kommt es ebenfalls durch einen Rückkoppelungseffekt zur Vermin<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

GnRH- und FSH-Freisetzung, aber zur Erhöhung des für den Eisprung notwendigen Hormons<br />

LH im Blut.<br />

Progesteron (Hormon des Gelbkörpers und Trächtigkeitshormon):<br />

Progesteron ist das Hormon des Gelbkörpers und beherrscht den Zyklus in <strong>der</strong> Zwischenbrunstperiode.<br />

Nach dem Eisprung kommt es zur Gelbkörperbildung und damit zur Progesteronbildung.<br />

Durch einen erhöhten Progesteronspiegel im Blut wird die Freisetzung von GnRH und<br />

damit von FSH und LH unterdrückt. Es kommt zu keiner Brunst, solange ein hormonell aktiver<br />

Gelbkörper am Eierstock vorhanden ist. Außerdem wird durch Progesteron die<br />

Gebärmutterschleimhaut auf eine Einnistung eines Embryos vorbereitet.<br />

Die typischen Erscheinungen für die Progesteronwirkung sind Verkleinerung und Faltenbildung<br />

von Scheide und Scham und Abson<strong>der</strong>ung geringer Mengen eines zähen Schleimes im<br />

Gebärmutterhals (Trächtigkeitsschleim).<br />

Prostaglandin (Hormon, welches den Zyklus beendet):<br />

Kommt es zu keiner Einnistung eines Embryos, wird von <strong>der</strong> Schleimhaut <strong>der</strong> Gebärmutter<br />

Prostaglandin (PgF2 alpha) gebildet. Dieses Hormon bewirkt den Abbau des Gelbkörpers<br />

(Luteolyse). Durch den rapiden Abfall des Progesteronspiegels fällt <strong>der</strong> negative<br />

Rückkoppelungsmechanismus auf Zwischenhirn und Hirnanhangsdrüse weg, und es kommt<br />

wie<strong>der</strong> zu einer vermehrten Freisetzung von FSH und LH, zur Heranbildung eines reifen<br />

Follikels, und eine neuerliche Brunst tritt auf. Falls es nach einer Befruchtung zum Einnisten des<br />

Embryos kommt, wird die Produktion von Prostaglandin seitens <strong>der</strong> Gebärmutter unterdrückt, es<br />

kommt zu keiner neuen Brunst, und die Trächtigkeit wird aufrechterhalten.<br />

Viehböck – <strong>Physiologische</strong> <strong>Grundlagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Fruchtbarkeit</strong> 7

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