zum Download als pdf - Technische Universität Wien
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Priv.Doz. in Dipl.-Ing. Dr. in<br />
Ille C. Gebeshuber<br />
* 10. April 1969 Bruck/Mur, Stmk<br />
„Ich habe mich schon früh für Biophysik interessiert.<br />
Als ich hörte, dass das Ohr nicht nur Töne wahrnehmen<br />
kann, sondern auch welche aussendet, wusste<br />
ich – das Ohr wird Thema meiner Doktorarbeit!<br />
Die leisesten Töne, die ich gerade noch wahrnehmen<br />
kann, hatten es mir angetan. Ich entwickelte ein<br />
mathematisches Modell, das zeigt, dass leise Töne durch das Prinzip der stochastischen<br />
Resonanz verstärkt werden, ein Phänomen, das wir auch aus der<br />
Elektrotechnik kennen. Ich nehme gerade mit Em.Prof. Pietschmann CDs für das<br />
Radio über die Weltsicht der Physik auf. Durch meine Präsenz in verschiedensten<br />
Medien und meine Vortragstätigkeit diene ich jungen Menschen <strong>als</strong> Rollenmodell.<br />
Immer wieder höre ich von Studentinnen und Studenten ‚Nur wegen Ihnen haben<br />
wir dieses Studium begonnen, und wir haben es keine Sekunde bereut!‘ Und das<br />
freut mich sehr! Das unendlich Große im Kleinsten, im Banalen zu finden, ist mein<br />
persönliches Forschungsziel. Meine derzeitige große Liebe sind glasmachende<br />
Algen. Diese einzelligen Organismen stellen im Wasser, bei Temperaturen von<br />
15 Grad Celsius oder weniger, Hüllen aus Glas her und keiner weiß, wie das geht.<br />
Wir könnten sehr viel davon profitieren, wenn wir es herausfinden.“<br />
I<br />
Ille C. Gebeshuber hat an der TU <strong>Wien</strong><br />
<strong>Technische</strong> Physik studiert und wurde 1999<br />
mit ausgezeichnetem Erfolg zur Dr. in techn.<br />
promoviert. Es folgten einige PostDoc Jahre<br />
in verschiedenen Gruppen im In- und Ausland<br />
mit Untersuchungen an glasmachenden<br />
Algen, einzelnen Biomolekülen und kleinsten<br />
Defekten auf Kristalloberflächen, die durch<br />
einzelne hochgeladene Atome hervorgerufen<br />
werden. 2002 wurde sie Universitätsassistentin<br />
bei Fritz Aumayr in der Arbeitsgruppe<br />
für Atom- und Plasmaphysik am Institut<br />
für Allgemeine Physik an der TU <strong>Wien</strong>, und<br />
von 2003 bis 2006 war sie zusätzlich in der<br />
außeruniversitären Forschung tätig: sie leitete<br />
die strategische Forschung am Österreichischen<br />
Kompetenzzentrum für Tribologie<br />
(Lehre von Reibung, Schmierung, Verschleiß<br />
und Klebrigkeit) AC2T in <strong>Wien</strong>er Neustadt,<br />
wo sie seit 2006 auch <strong>als</strong> Key-Researcher<br />
tätig ist. Seit November 2008 ist sie habilitiert<br />
(große Venia für Experimentalphysik).<br />
Ihre derzeitigen Hauptarbeitsgebiete sind<br />
Nanotechnologie, hochauflösende Mikroskopie<br />
mit Rastersondenmethoden, (Nano-)Tribologie,<br />
Nanobiotechnologie und die Interaktion<br />
von hochgeladenen Ionen mit Oberflächen<br />
(fusionsrelevant).<br />
Im Jahr 2008 gründete sie das universitätsweite<br />
Kooperationszentrum TU BIONIK. Viele<br />
Auszeichnungen u.a. der SUCCESS Preis der<br />
European Space Agency für die Entwicklung<br />
eines neuartigen Raumschiffkonzeptes<br />
und der Technikpreis der Stadt <strong>Wien</strong> für die<br />
Entwicklung eines neuartigen Mikroskops<br />
säumen ihren Weg. Ab Dezember 2008 ist<br />
sie Professorin für Nanotechnologie in Kuala<br />
Lumpur, Malaysien.<br />
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