Antonius-Journal - Pfarrei St. Anton Regensburg
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gelmäßigen Zählungen erhoben wird und<br />
er dürfte ein realistisches Bild zeichnen.<br />
Zwar gibt es immer wieder besser besuchte<br />
Gottesdienste an Ostern, Weihnachten<br />
oder zu anderen Anlässen (z.B. gestaltete<br />
Familiengottesdienste oder Orchestermessen),<br />
aber die bilden doch eher die Ausnahme.<br />
Sakramente<br />
Weniger Katholikinnen und Katholiken<br />
bedeuten auch weniger Taufen – könnte<br />
man meinen. Allerdings zeigt sich bei<br />
der Anzahl der Kinder, die jedes Jahr zur<br />
Taufe gebracht werden, ein nicht ganz so<br />
eindeutiges Bild. Zwar geht auch die Zahl<br />
der Taufen zurück, aber nicht im gleichen<br />
Ausmaß wie die der Gottesdienstbesucher<br />
und nicht gleichbleibend, sondern unkalkulierbar.<br />
Jedenfalls hat es in <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> im<br />
vergangenen Jahr mit 37 wieder fast so viele<br />
Taufen gegeben wie 1990 (42).<br />
Nicht verwunderlich ist die stark abnehmende<br />
Zahl der Erstkommunionkinder.<br />
Hier schlägt – wie bei den Taufen – die<br />
Demographie gnadenlos zu. Im Vergleich<br />
zu 1990 gibt es 2012 um 2/3 weniger junge<br />
Menschen, die zum erstenmal<br />
die heilige Kommunion empfangen<br />
(1990: 76; 2012: 20).<br />
Jedenfalls scheint die Bereitschaft,<br />
die Kinder taufen zu<br />
lassen, höher zu sein, als mit<br />
ihnen am kirchlichen Leben<br />
teilzunehmen.<br />
Deprimierend ist der Rückgang<br />
bei den katholischen Eheschließungen.<br />
Auch hier ist ein<br />
gesamtdeutscher Trend zu erkennen:<br />
In den letzten zwanzig<br />
Jahren ist die Zahl der katholischen<br />
Eheschließungen dramatisch um<br />
60 Prozent eingebrochen. Und auch in <strong>St</strong>.<br />
<strong>Anton</strong> finden seit einigen Jahren nur noch<br />
sehr wenige kirchliche Trauungen statt, in<br />
den beiden vergangenen Jahren jeweils<br />
eine einzige.<br />
Austritte, Übertritte, Wiedereintritte<br />
Neben der demographischen Entwicklung<br />
und den Todesfällen sorgen die Kirchenaustritte<br />
dafür, dass die Zahl der Katholikinnen<br />
und Katholiken weiter zurück geht.<br />
Zwar spielt dieser dritte Faktor im Vergleich<br />
„starke Rückgang der<br />
Austrittszahlen im Jahr<br />
des Papstbesuches<br />
2006.“<br />
zu den beiden erst genannten keine ausschlaggebende<br />
Rolle, aber er ist doch ein<br />
ausgezeichneter Sensor für die Lage der<br />
katholischen Kirche auch in <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>. In<br />
den Schwankungen dieser Zahl lassen sich<br />
wie an einem Seismograph gesellschaftliche<br />
und kirchenpolitische Entwicklungen<br />
ablesen. Dabei ist der starke Anstieg der<br />
Austritte im Gefolge des Missbrauchskandals<br />
zwischen 2008 und 2010 ein fast<br />
plattes Beispiel. Den stärksten, nur kurzfristigen<br />
Anstieg der Kirchenaustrittszahlen<br />
erlebte die Kirche in den Jahren nach<br />
der deutschen Einheit 1991/92 als gesamtdeutsch<br />
der Solidaritätszuschlag und<br />
die Kirchensteuer eingeführt wurden. Die<br />
<strong>St</strong>euerreform 2000 schlug sich ebenso in<br />
den Austrittszahlen nieder wie nach dem<br />
Jahr 2002 manche Querelen in der Diözese<br />
<strong>Regensburg</strong>. Geradezu ins Auge springt<br />
der starke Rückgang der Austrittszahlen<br />
im Jahr des Papstbesuches 2006. All diese<br />
gesellschaftlichen und großkirchlichen<br />
Ereignisse zeigen sich an den Austrittszahlen<br />
in <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong>. Hingegen sind rein innerpfarrliche<br />
Ursachen für die Austritte nicht<br />
auszumachen.<br />
Auch in <strong>St</strong>. <strong>Anton</strong> gibt es immer wieder Erwachsene,<br />
die den Weg in die katholische<br />
Kirche finden. Zwar bildet diese Gruppe<br />
im Vergleich zu denen, die die Kirche verlassen,<br />
eine kleine Minderheit, aber sie<br />
sollen hier abschließend doch Erwähnung<br />
finden. Dazu zählen ehemalige Katholiken<br />
und Katholikinnen, die wieder in die Kirche<br />
zurückkehren, Christinnen und Christen<br />
anderer Konfession, die zur katholischen<br />
Kirche übertreten und Menschen, die sich<br />
im Erwachsenenalter taufen lassen. Im<br />
Durchschnitt der letzten 20 Jahre waren<br />
es jedes Jahr etwa zwei Personen, die so<br />
den Weg in unsere Gemeinde gefunden<br />
haben.<br />
<strong><strong>Anton</strong>ius</strong>-<strong>Journal</strong> 7