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Friedrich Niehörster: „Heute haben wir bereits 20<br />
Prozent Frauen bei der Polizei, und wir müssen<br />
sehen, dass auch diejenigen, die nach der Eltern-<br />
zeit in ihren Beruf zurück möchten, die Möglich-<br />
keit erhalten, dieses gestalten zu können. Ent-<br />
standen ist ein in sich geschlossener Bereich mit<br />
Küche, Nasszellen, einem riesigen Spielzimmer,<br />
das kindgerecht ausgestattet ist, sowie einem<br />
Schlafraum, in dem elf Kinder ab zwei Jahren von<br />
drei Erzieherinnen betreut werden. Im Sommer<br />
kommt noch viel Platz zum Spielen an der frischen<br />
Luft hinzu. Mittags sieht man dann die kleinen<br />
Steppkes, wie sie mit ihren Wagen durch die<br />
Kantine wackeln, um ihr Essen zu bestellen – also<br />
durchaus auch ein belebendes Element im Behördenzentrum<br />
und ein Angebot, das sehr gut angenommen<br />
wird!“<br />
Wo fi ndet man Familie Niehörster, wenn der Berufsalltag<br />
mal Pause macht?<br />
Friedrich Niehörster: „Der Alltag, konkreter: der<br />
Beruf, bleibt tatsächlich draußen vor der Tür,<br />
wenn ich abends nach Hause komme. Allerdings<br />
muss ich auch dazu sagen, dass ich mich lieber<br />
dort aufhalte, wo es Basar-artig zugeht, die Stille<br />
oder Einsamkeit, wie andere sie suchen, brauche<br />
ich weniger. Zur Entspannung gibt’s dann eine<br />
Stunde Pause mit Musik, danach ist alles wieder<br />
gut!“<br />
Dann geht’s in der Freizeit eher aktiv zu?<br />
Friedrich Niehörster: „Das könnte man so sagen.<br />
Wir spielen beide Tennis und fahren natürlich gern<br />
auch mal weg, dieses jedoch lieber spontan, als<br />
lange im Voraus geplant.“<br />
Monika Niehörster: „In die Ferne zieht es uns selten,<br />
meist vermissen wir dann viel zu sehr unser<br />
Zuhause – und natürlich unseren heimischen Musikgenuss!<br />
Wir lieben die Küste, ich die Nordsee,<br />
mein Mann die Ostsee.“<br />
Friedrich Niehörster: „Ich brauche keine Tropensonne<br />
und kein Mallorca; dort habe ich mir lediglich<br />
bei einem Mittagsschläfchen mittelschwere<br />
Verbrennungen an den Beinen geholt.“<br />
Beschreiben Sie sich doch einmal gegenseitig,<br />
was schätzen Sie an dem Anderen?<br />
Friedrich Niehörster: „Wir sind eher Gegenpole<br />
und ergänzen uns wunderbar. Ich habe eine sehr<br />
temperamentvolle Frau mit einem eigenen Kopf.<br />
Sie ist sehr spontan, an vielen Dingen interessiert,<br />
liebevoll und sehr tolerant. Sie ist eine unwahrscheinlich<br />
gute Köchin, und wenn es beispielsweise<br />
darum geht, zu Hause handwerklich anzupacken,<br />
dann ist sie diejenige. Sie besitzt eine ganz<br />
besondere Intelligenz, wenn es darum geht, mechanische<br />
Abläufe nachzuvollziehen. So haben wir<br />
zuhause beispielsweise einen recht teuren CD-<br />
Player, an dem kürzlich ein Rädchen defekt war,<br />
das für das Öffnen und Schließen der Lade sorgte.<br />
Das Problem war zunächst, diesen Fehler über-<br />
haupt zu fi nden, dann, dieses Teil nachzukaufen<br />
und zu guter Letzt dieses auch noch fachgerecht<br />
zu montieren. Meine Frau brauchte dafür genau<br />
zwei Stunden, eine Leistung, die, wie man mir<br />
später in einem Fachbetrieb mitteilte, Oscar-reif<br />
wäre. Wenn man meine Frau übrigens sucht, fi ndet<br />
man sie meist in einem Baumarkt.“<br />
Monika Niehörster: „Ich schätze Friedrichs Cha-<br />
rakter, vor allem aber die Fähigkeit, jedem Mo-<br />
ment etwas Positives abzugewinnen. Seine Ehr-<br />
lichkeit, seine Verlässlichkeit sind natürlich auch<br />
wunderbare Eigenschaften. Zwar bin ich diejenige,<br />
lüneburg privat � quadrat 02 / 2010 39<br />
Monika Niehörster<br />
Geboren: 1957 in Hann. Münden<br />
Beruf: Büro- und Automobilkauffrau<br />
die vielleicht Haus und Hof betreffend die Tatkräf-<br />
tigere ist, doch habe ich die Erfahrung machen<br />
müssen, dass, habe ich meinen Kopf mal mit aller<br />
Macht und gegen den Willen meines Mannes<br />
durchgesetzt, ich es oft bereut habe. Kurze Zeit<br />
später stellte sich dann nämlich meist heraus:<br />
Mein Mann hatte mit seinen Einwänden doch mal<br />
wieder Recht.“<br />
Gibt es ein Credo oder ein Vorbild, das Sie durch<br />
Ihr Leben begleitet?<br />
Monika Niehörster: „Meines lautet: Aus allen Tagen<br />
das Beste machen!“<br />
Friedrich Niehörster: „Ich habe weder Prinzipien,<br />
denen ich nacheifere, noch Vorbilder im engeren<br />
Sinne. Wenn Sie mich allerdings danach fragen,<br />
wie ich leben möchte, dann lautet die Antwort:<br />
möglichst spontan!“<br />
Ein Traum, der auf seine Umsetzung wartet?<br />
Friedrich Niehörster: „Das Problem an Träumen ist<br />
ja mitunter, dass sie auf immer welche bleiben,<br />
wenn man sie sich nicht erfüllen kann. Mein<br />
Traum wäre der „Ferrari“ unter den Lautsprechern,<br />
„WENN ES UM DAS VERLEGEN VON KABELN GEHT ODER UM TECHNISCHE<br />
BELANGE, BIN ICH DIE ZUSTÄNDIGE.“<br />
der in Duisburg gebaut wird und den Namen<br />
„Campanile“ trägt. Eine sehr kostspielige Angelegenheit,<br />
die sich ein armer Beamter niemals leisten<br />
kann.“<br />
Monika Niehörster: „Da dieser Traum ja unser ge-<br />
meinsames großes Hobby betrifft, schließe ich<br />
mich diesem an!“ (nm)